DE19809849C2 - Schalldämmendes Flächenbauelement - Google Patents
Schalldämmendes FlächenbauelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein schalldämmendes Flächenbauelement
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches schalldämmendes Flächenbauelement ist aus der
DE 93 10 221 U1 bekannt. Bei diesem bekannten Flächenbauelement sind
die Kanalräume mit Luft gefüllt.
Die CH 579 691 beschreibt ein schalldämmendes
Flächenbauelement, bei dem zwischen zwei Deckplatten rohr- bzw.
hülsenförmige Distanzkörper vorgesehen sind. Die hierdurch
gebildeten Hohlräume können in und/oder zwischen den
Distanzkörpern mit einem Dämmstoff ausgefüllt sein. Bei dem
Dämmstoff handelt es sich vorzugsweise um einen geschäumten
Kunststoff.
Die DE 40 27 310 A1 beschreibt ein Schallschutzsystem, das
Quarzsand mit einer Korngröße von 0,7 bis 2,5 mm aufweist. Der
Quarzsand kann in ungebundener oder in gebundener Form
vorliegen. Als besonders günstig hat es sich dort erwiesen,
einen Quarzsand zu verwenden, der aus einer Mischung von
ausgewählten Quarzsandpartikeln mit einer Korngröße von etwa
1,12 mm und etwa 1,8 mm besteht, wobei diese Mischung
vorzugsweise im Verhältnis 1 : 1 vorliegt. Eine solche Mischung
ist in ihrem Schallschluckvermögen konstant und daher auch bei
den verschiedenen Frequenzen von 500 bis 3150 Hz von der
Richtung des einfallenden Schalls unabhängig.
Aus dem Aufsatz "Die Schallausbreitung in körnigen Substanzen"
von H. Schmidt, acustica, Vol. 4 (1954), Seiten 639 bis 647,
sind die theoretischen Grundlagen für die Wirksamkeit von Sand
in Verbindung mit Mehl entnehmbar. Auf Seite 647 wird
beschrieben, daß bei einer Mischung von körnigem Material mit
einer weichen Substanz der Verlustfaktur steigt, was eine
Verbesserung der Schalldämpfung bewirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schalldämmendes
Flächenbauelement der eingangs genannten Art zu schaffen, das
einfach und preisgünstig herstellbar ist, und das bei einer
ausgezeichneten mechanischen Festigkeit und Formstabilität
ausgezeichnete Schalldämmeigenschaften besitzt.
Diese Aufgabe wird bei einem schalldämmenden Flächenbauelement
der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Kennzeichenteiles des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Aus-
bzw. Weiterbildungen des erfindungsgemäßen schalldämmenden
Flächenbauelementes sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Bei dem erfindungsgemäßen schalldämmenden Flächenbauelement
kann die mittlere Wellenbahn eine kleinere Wellenhöhe aufweisen
als die beiden äußeren Wellenbahnen. Ein derartiges Wellpappe-
Flächenelement ist beispielsweise aus einem Prospekt der Firma
Wellpappe Ansbach Duropack Gesellschaft mbH, 91522 Ansbach,
unter der Bezeichnung X-PLY (Marke der Firma Kartonex Ges.mbh)
bekannt. Dieses bekannte Wellpappe-Flächenelement kommt bislang
als Verpackungsmaterial für Granulatsilos,
Flüssigkeitsverpackungen, im Maschinen- und Anlagebau, in der
Elektroindustrie, für Schwergüter usw. zur Anwendung. Ein
solches Wellpappe-Flächenelement steht preisgünstig zur
Verfügung, in Kombination mit dem die Kanalräume eines
derartigen Wellpappe-Flächenelementes füllenden Quarssandes und
Quarzmehles ergibt sich erfindungsgemäß ein selbstragendes,
trittfestes Flächenbauelement mit ausgezeichneten Schalldämm-
Eigenschaften.
Bei dem erfindungsgemäßen schalldämmenden Flächenbauelement
beträgt das Mischungsverhältnis von Quarzsand zu Quarzmehl
vorzugsweise größenordnungsmäßig 5 : 2.
Ein solcher Quarzsand und ein derartiges Quarzmehl werden
beispielsweise von der Firma Amberger Kaolinwerke Eduard Kick
GmbH & Co. KG, 92242 Hirschau, angeboten.
Durch die sich kreuzenden Wellenbahnen ergeben sich gleichsam
Haltepunkte und somit eine Armierung, wie sie etwa prinzipiell
mit dem Stahl im Stahlbeton vergleichbar ist. Darüberhinaus
ergeben die unterschiedlichen Kanalgrößen der sich kreuzenden
Wellenbahnen eine zum Zentrum des Flächenbauelementes hin
erhöhte Druckfestigkeit. Da die Wellen der sich überkreuzenden
Wellenbahnen sich genau definiert überkreuzen, ergeben sich
neben der besagten erhöhten Druckfestigkeit auch optimale
schalltechnische bzw. schalldämmende Eigenschaften. Auf das
erfindungsgemäße Flächenbauelement auftreffende Schallwellen
werden durch die sich überkreuzenden Wellenbahnen des
erfindungsgemäß zur Anwendung gelangenden Wellenpappe-
Flächenelementes quasi pyramidenförmig als passiver
Schalltrichter wirksam, d. h. die auftreffenden Schallwellen
werden vielfach abgelenkt. Dabei ergibt sich eine Dämpfung
infolge der definierten Schalleinleitung in die eigentlich
schalldämpfend wirkende Masse des Füllstoffs. Aufgrund der
kreuzweisen Anordnung der Wellenbahnen und insbesondere
aufgrund der vorzugsweise unterschiedlichen Wellenhöhen der
mittleren Wellenbahn im Vergleich zu den Wellenhöhen der beiden
äußeren Wellenbahnen ergibt sich in weiterer vorteilhafter
Weise flächig eine definierte Materialüberlagerung, durch
welche die auf das Flächenbauelement auftreffende Schallwellen
definiert gebrochen, abgeleitet und diffus absorbiert werden.
Es kommt folglich in vorteilhafter Weise zu einer umfassenden
Dämpfung aller eingeleiteten Schallfrequenzen, ohne daß es
zwischen der akustischen Anregung und möglichen
Biegeschwingungen des Flächenbauelementes zu Resonanzwirkungen
kommt.
Das erfindungsgemäße schalldämmende Flächenbauelement weist
außerdem eine ausgezeichnete äußere Kompressions-
Druckfestigkeit und eine ausgezeichnete innere Berst-
Druckfestigkeit auf:
Erfindungsgemäß weist das Füllmaterial - wie bereits erwähnt
worden ist - Quarzsand mit einer definierten Korngröße auf.
Dieser Quarzsand bildet in den Kanalräumen der sich
überkreuzenden Wellenbahnen ein Korngerüst. Durch dieses
Korngerüst ist eine definierte Einleitung von Schallenergie in
das Innere des Flächenbauelementes gewährleistet. Gleichzeitig
ist durch den Quarzsand eine definierte Massestruktur gegeben,
die in Kombination mit dem erfindungsgemäß zur Anwendung
gelangenden Wellpappe-Flächenelement eine homogene, von keiner
Schwachstelle unterbrochene Wirksamkeit der Dämpfung, d. h. der
inneren Dämpfung, bewirkt. Durch das besagte Korngerüst aus dem
sich in den Kanalräumen verzahnenden, unbeweglichen Quarzsand
wird gleichzeitig die physikalische Belastungs- und
Druckfestigkeit des erfindungsgemäßen schalldämmenden
Flächenbauelementes gewährleistet. Der Quarzsand und das
Quarzmehl werden in einem definierten Verhältnis derartig
gemischt, daß das Quarzmehl wohl die Zwischenräume des
Korngerüsts aus Quarzsand ausfüllt, in diesen Zwischenräumen
jedoch noch begrenzt frei beweglich bleibt. Durch die Anwendung
von Quarzsand und Quarzmehl mit definierten Schüttdichten und
Korngrößen bzw. Mahlfeinheiten wird in vorteilhafter Weise die
Schalldämmung frequenzdeckend insbesondere auch deshalb
gewährleistet, weil das begrenzt freibewegliche Quarzmehl im
Zwischenraum zwischen dem unbeweglichen Quarzsand dazu führt,
daß sich die schalltechnische Schwingung in eine entsprechende
Bewegung des Quarzmehles umwandelt, wobei die
Schwingungsenergie entsprechend gedämpft wird.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen schalldämmenden
Flächenbauelementes ist in der Zeichnung stark vergrößert
schematisch verdeutlicht und wird nachfolgend beschreiben. Es
zeigen:
Fig. 1 abschnittweise in einer vergrößerten, nicht
maßstabsgetreu gezeichneten perspektivischen
Ansicht einen Eckenbereich eines schalldämmenden
Flächenbauelements, und
Fig. 2 weiter vergrößert, nicht maßstabsgetreu eine
Ansicht des schalldämmenden Flächenbauelementes
gemäß Fig. 1 in Blickrichtung des Pfeil II,
d. h. in einer Vorderansicht.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Ausbildung des schalldämmenden
Flächenbauelementes 10, das eine mittlere Wellenbahn 12 und
zwei äußere Wellenbahnen 14 und 16 aufweist. Ein solches
Flächenbauelement 10 ist - wie weiter oben erwähnt worden ist -
an sich bekannt, es kommt bislang als Verpackungsmaterial zur
Anwendung.
Die äußere Wellenbahn 14 weist hierbei z. B. eine Innendecke 18,
eine sogenannte A-Welle 20 ohne Einzug und eine Zwischenlage 22
auf, die gleichzeitig Teil der mittleren Wellenbahn 12 ist. Die
mittlere Wellenbahn 12 weist eine mit der Zwischenlage 22
verbundene sogenannte C-Welle 24 ohne Einzug sowie eine
Zwischenlage 26 auf, die gleichzeitig Teil der äußeren
Wellenbahn 16 ist. Die besagte Zwischenlage 26 ist mit einer A-
Welle 20 ohne Einzug verbunden. Die äußere Wellenbahn 16 ist
durch eine Außendecke 28 abgeschlossen. Die Innendecke 18, die
Zwischenlagen 22 und 26 und die Außenlage 28 bestehen
beispielsweise aus einem sogenannten Kraftliner und die beiden
A-Wellen 20 ohne Einzug sowie die C-Welle 24 ohne Einzug
bestehen beispielsweise aus einem Halbzellstoff. In der
nachfolgenden Tabelle 1 sind die Flächengewichte der einzelnen
Schichtkomponenten des Flächenbauelementes 10 beispielhaft
angegeben.
Außendecke | 300 g/m2 |
A-Welle ohne Einzug | 150 g/m2 |
Zwischenlage | 200 g/m2 |
C-Welle ohne Einzug | 175 g/m2 |
Zwischenlage | 400 g/m2 |
A-Welle ohne Einzug | 150 g/m2 |
Innendecke | 200 g/m2 |
Das Flächengewicht des Wellpappe-Flächenelementes gemäß Tabelle
1 beträgt insgesamt beispielsweise 1.877 g/m2. Die Verklebung
der Schicht-Komponenten des Wellpappe-Flächenelementes erfolgt
z. B. mittels eines geeigneten Leims.
Die innere Druckfestigkeit oder Berst-Druckfestigkeit ist ganz
entscheidend, wenn die Kanalräume durch das Eigengewicht der
schweren Füllung sich auszudehnen oder zu verformen drohen.
Neben der inneren Verspannung der Armierung ist deshalb die
Maßhaltigkeit und Stärke der Decken- und Zwischenlagen über
lange Zeiträume hinweg maßgebend. Ohne diese Maßhaltigkeit
können weder das Korngerüst noch das darin befindliche,
begrenzt bewegliche Material definiert schalldämmend wirken,
weil sich Hohlräume bilden würden.
Das ist insbesondere bei der bauseitigen Wand- und Unterdecken-
Verwendung wichtig. Während bei Bodenplatten eine Inline-
Kaschierung von größenordnungsmäßig 300 g/m2 ausreichend ist,
sind für Wand- und Unterdecken-Verwendung Inline-Kaschierungen
mit Vollpappe von mindestens 700 g/m2 erforderlich.
Fig. 1 verdeutlicht außerdem durch eine kreuzweise Schraffur
eine Verschluß-Beschichtung 30 und 32, durch welche die
Kanalräume 34 der mittleren Wellenbahn 12 und die Kanalräume 36
der beiden äußeren Wellenbahnen 14 und 16 an ihren offenen
Enden, d. h. nach außen hin verschlossen sind. Im Vergleich
hierzu verdeutlicht die Fig. 2 einen Abschnitt des
Flächenbauelementes 10, wobei die Verschluß-Beschichtung 30
teilweise aufgebrochen gezeichnet ist, um den Füllstoff 38 zu
verdeutlichen, mit welchem die Kanalräume 34 und 36 des
Flächenbauelementes 10 gefüllt sind. Der Füllstoff 38 besteht
aus Quarzsand 40, 42, wobei der Quarzsand 40 in den Kanalräumen
36 der beiden äußeren Wellenbahnen 14 und 16 und der Quarzsand
42 in der mittleren Wellenbahn 12 vorgesehen ist. Der Quarzsand
40, 42 ist im entsprechenden Kanalraum 36, 34 derart
vorgesehen, daß er sich verzahnt und folglich unbeweglich ist.
Der Zwischenraum zwischen dem jeweiligen Quarzsand 40, 42 ist
mit Quarzmehl 44, 46 gefüllt. Das Quarzmehl 44, 46 ist im
jeweiligen Zwischenraum begrenzt beweglich vorgesehen.
Die nachfolgende Tabelle 2 gibt Zahlenangaben zur Korngröße und
zur Mahlfeinheit sowie zum Schüttgewicht von Quarzsand und
Quarzmehl in der mittleren Wellenbahn und in den beiden
äußeren, zur mittleren Wellenbahn senkrecht orientierten
Wellenbahnen an.
Die Höhenabmessung jeder der beiden A-Wellen, d. h. der beiden
äußeren Wellenbahnen 14 und 16 beträgt z. B. ca. 3,5 mm und die
Höhe der mittleren Wellenbahn 12 beträgt z. B. ca. 2,0 mm.
Selbstverständlich sind auch andere Abmessungen des
Flächenbauelementes 10 möglich.
Claims (3)
1. Schalldämmendes Flächenbauelement mit einem eng
benachbarte und zueinander parallele Kanalräume (34, 36)
aufweisenden Wellpappe-Flächenelement, das zwei äußere
Wellenbahnen (14, 16) und eine mittlere Wellenbahn (12)
aufweist, die miteinander derartig verbunden sind, daß
sich die Kanalräume der benachbarten Wellenbahnen (12,
14, 16) kreuzen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an ihren offenen Enden verschlossenen Kanalräume
mit einem Füllstoff gefüllt sind, der aus einem sich in
den Kanalräumen verzahnend, unbeweglichen Quarzsand (40,
42) und aus einem zwischen dem Quarzsand (40, 42)
vorgesehenen, begrenzt beweglichen Quarzmehl (44, 46)
besteht, wobei die Korngröße des Quarzsands (40) in der
jeweiligen äußeren Wellenbahn (14) bei einer Schüttdichte
von ca. 1.300 kg/m3 zwischen 0,1 und 0,5 mm und die
Mahlfeinheit des Quarzmehls (44) in der jeweiligen
äußeren Wellenbahn (14, 16) bei einer Schüttdichte von
ca. 1.050 kg/m3 zwischen 0,04 und 0,1 mm, und wobei die
Korngröße des Quarzsands (42) in der mittleren Wellenbahn
(12) bei einer Schüttdichte von ca. 1.100 kg/m3 zwischen
0,08 und 0,2 mm und die Mahlfeinheit des Quarzmehls (46)
in der mittleren Wellenbahn (12) bei einer Schüttdichte
von ca. 800 kg/m3 mindestens 0,04 mm beträgt.
2. Schalldämmendes Flächenbauelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Wellenbahn (12) eine kleinere Wellenhöhe
aufweist als die beiden äußeren Wellenbahnen (14, 16).
3. Schalldämmendes Flächenbauelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mischungsverhältnis von Quarzsand (40, 42) zu
Quarzmehl (44, 46) größenordnungsmäßig 5 : 2 beträgt.
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D2 | Grant after examination | ||
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