DE19809838A1 - Pulverlackzusammensetzung - Google Patents
PulverlackzusammensetzungInfo
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- C09D5/00—Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, characterised by their physical nature or the effects produced; Filling pastes
- C09D5/08—Anti-corrosive paints
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Pulverlackzusammensetzungen, insbesondere
solche Pulverlackzusammensetzungen, die funktionalisierende Stoffe pulverförmig,
als Suspension, Emulsion oder in Lösung enthalten und diesen neue Eigenschaften
und ein erweitertes Anwendungsspektrum verleihen, die sie ohne die Beimengungen
der funktionalisierenden Zusatzstoffe nicht aufweisen können. Ganz speziell betrifft
die Erfindung funktionalisierte Pulverlackzusammensetzungen, die funktionalisierte
elektronisch eigenleitfähige Polymere und/oder superparamagnetisch/fer
romagnetisch reagierende Kristalle definierter Zusammensetzung pulverförmig,
als Suspension, Emulsion oder in Lösung enthalten, wie sie in den deutschen
Patentanmeldungen 196 31 563 und 196 54 965 beschrieben sind. Der Gehalt an
funktionalisierendem Material in den funktionalisierten
Pulverlackzusammensetzungen liegt allgemein zwischen 0.001 und 99.999
Gewichtsprozent, bevorzugt jedoch zwischen 1 und 50 Gewichtsprozent. Schließlich
betrifft die vorliegende Erfindung Herstellungsverfahren für die vorgenannten
funktionalisierten Pulverlackzusammensetzungen.
Pulverlacke sind umweltschonende, hochleistungsfähige Lacksysteme mit einem
Feststoffgehalt von 100 Gewichtsprozent. Entsprechend der duromeren Natur
werden Pulverlacke bei der Applikation i.a. mit einer Zerstäuberdüse auf die zu
lackierenden Objekte aufgebracht und anschließend bei Temperaturen oberhalb von
50°C, bevorzugt zwischen 100 und 200°C, eingebrannt. Bei dem Einbrennprozeß
schmilzt das aufgestäubte Pulver, das überwiegend oligomere und niedermolekulare
Bestandteile enthält auf, zerläuft, wodurch die Filmbildung erreicht wird, und vernetzt
schließlich dreidimensional zu einem unlöslichen Polymerfilm. Um optimale
Filmeigenschaften zu besitzen, enthalten kommerziell erhältliche
Pulverlackzusammensetzungen eine Reihe von Additiven, die den Gesamtprozeß
von Filmbildung und Aushärtung optimieren. Additive, die den Pulverlacken die
anwendungstechnisch interessante Eigenschaft von aktivem, elektrochemischem
Korrosionsschutz verleihen und gleichzeitig höchsten umwelttechnologischen
Ansprüchen genügen, sind nicht bekannt. Auch sind keine Pulverlacke oder
Pulverlackzusammensetzungen bekannt, die elektronisch eigenleitende Polymere,
sog. intrinsically conductive polymers (ICP's), molekular, partikelförmig oder
andersartig enthalten.
Die Haupteigenschaften von Pulverlacken, die ihre Anwendung bedingen, sind ihre
hohe mechanische Festigkeit, ihre Wirtschaftlichkeit bei der Verwendung und ihre
Umweltverträglichkeit.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Nachteile des Standes der
Technik zu beseitigen, insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
funktionalisierte Pulverlackzusammensetzungen bereitzustellen, die neben guten
mechanischen Haft- und Eigenfestigkeiten kommerzieller Pulverlacke noch weitere
anwendungstechnisch interessante Eigenschaften besitzen, die durch die
Beimengung von elektronisch eigenleitfähigen Polymeren und/oder
funktionalisierenden elektrisch eigenleitfähigen Polymeren im Sinne der 196 31 563
und/oder superparamagnetisch/ferromagnetisch reagierende Kristalle im Sinne der
196 54 965 hervorgerufen bzw. bedingt sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Einstellung der neuen Materialeigenschaften über das physikalische oder chemische
oder andersartige Vermengen von Komponenten der
Pulverlackzusammensetzungen mit funktionalisierenden Zusatzstoffen, d. h.
entweder reiner elektronisch leitfähiger Polymerer oder elektronisch leitfähiger
Polymerer, die auf Trägermaterialien aufgebracht sind, oder funktionalisierter
elektronisch leitfähiger Polymerer im Sinne der 196 31 563 oder
superparamagnetisch/ferromagnetisch reagierender Kristalle im Sinne der 196 54 965
oder Mischungen dieser Stoffe - nachfolgend kurz als "funktionalisierende
Zusatzstoffe" bezeichnet - oder durch das physikalische oder chemische oder
andersartige Vermengen von (anwendungsfertigen) kommerziell erhältlichen
Pulverlackzusammensetzungen mit den funktionalisierenden Zusatzstoffen erfolgt.
Bei den funktionalisierenden Zusatzstoffen handelt es sich um Pulver
Suspensionen, Dispersionen, Emulsionen oder Lösungen des funktionalisierenden
Stoffes. Die Dimensionen (Größe) der funktionalisierenden Stoffe reichen dabei
vom atomaren Bereich (Moleküle) über den kolloidalen bis in den oberen
Mikrometerbereich (Füllstoffe), d. h. von 0.1 nm bis 1000 µm.
Die funktionalisierenden Zusatzstoffe sind reine Stoffe oder Compositematerialien
aus mehreren Stoffen. Ganz besonders bevorzugte funktionalisierende Zusatzstoffe
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche, die eine Kern-Hülle-Struktur
aufweisen und den funktionalisierenden Zusatzstoff als Hüllmaterial enthalten.
Die funktionalisierenden Zusatzstoffe werden dem Pulverlack oder mindestens einer
seiner Komponenten während seiner/ihrer Herstellung oder im Anschluß daran in
Gestalt von funktionalisierenden Pulvern, Suspensionen, Dispersionen, Emulsionen
oder Lösungen beigemengt, wobei der Funktionalisierungsprozeß im Falle der
Anwendung von Suspensionen, Dispersionen, Emulsionen oder Lösungen ein
Prozeß in flüssiger Phase darstellt, dem i. a. Fall eine Trocknung des
funktionalisierten Materials nachfolgen muß.
Der Funktionalisierungsprozeß geschieht zweckmäßigerweise mit Hilfe von
Extrudern, Kugelmühlen u. a. Mischaggregaten, die i. a. bei der Pulverlackherstellung
bzw. dem Homogenisieren von Pulvern, Suspensionen, Dispersionen und
Emulsionen benutzt werden.
Die Herstellung der funktionalisierenden Zusatzstoffe erfolgt nach den spezifischen
Verfahren, die für einen gegebenen Zusatzstoff die optimalen Materialeigenschaften
ergeben. Z. B. erfolgt die Herstellung der am meisten bevorzugten elektronisch
leitfähig bzw. ferromagnetisch funktionalisierenden Materialien im Sinne der
vorläufigen Erfindung entsprechend der deutschen Patentanmeldungen 196 31 563,
196 54 965 und der US 4,692,225.
Der Anteil an funktionalisierendem Zusatzstoff in der funktionalisierten
Pulverlackzusammensetzung ist abhängig von der Materialeigenschaft, die durch die
Funktionalisierung des Pulverlackes eingestellt bzw. verbessert werden soll. Zum
Beispiel muß der Anteil an elektrisch leitfähigem Zusatzstoff in einem gehärteten
elektrisch leitfähigen Pulverlack oberhalb der Perkolationskonzentration für den
elektrisch leitfähigen Zusatzstoff liegen. Allgemein kann der Gehalt an
funktionalisierendem Material in der funktionalisierten
Pulverlackzusammensetzungen daher zwischen 0,001 und 99,999 Gewichts-%
liegen, bevorzugt findet er sich jedoch im Bereich zwischen 1 und 50
Gewichtsprozent.
Elektrisch leitfähige und antikorrosive Pulverlackzusammensetzung
1 bis 3 g Contex® (Polypyrrol beschichte Glasfaser, Länge 1/64 Zoll; Milliken
Research Company, SC, U.S.A:) werden mit 4 bis 1 g Pulverlack (AR-7036-SG
415; Ganzlinbeschichtungspulver GmbH) im Achardmörser homogenisiert. Aus den
hergestellten funktionalisierten Pulverlackzusammensetzungen werden
Pulverpreßlinge der Dicke 1 bis 2,5 mm hergestellt. Die Preßlinge werden bei
190°C für 15 min gehärtet. Es zeigt sich, daß die Perkolationskonzentration an
elektrisch leitfähigem Material bei 30 Gewichts-% liegt (hier lassen sich mittels
eines tragbaren Ohmmeters erstmals Widerstände zwischen 10 und 30 MΩ mesen)
und bei diesem Füllstoffgehalt auch ein guter Verlauf und gute mechanische
Festigkeit am gehärteten Preßling festgestellt werden können. Im
Korrosionsschutztest (Lagerung von beschichteten Baustahlblechen in 3,5
Gewichts-% NaCl-Lösung über zwei Wochen) zeigt der elektrisch leitfähig
funktionalisierte Pulverlack deutlich besseres Schutzverhalten als der reine
Pulverlack.
Claims (12)
1. Pulverlackzusammensetzungen, die funktionalisierende Zusatzstoffe physikalisch
oder chemisch oder andersartig beigemengt enthalten, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den funktionalisierenden Zusatzstoffen um
- a) ein elektronisch eigenleitendes Polymer oder
- b) ein mit elektronisch eigenleitendem Polymer beschichtetes Material oder
- c) um funktionalisierte elektrisch leitfähige Polymermaterialien im Sinne der deutschen Patentanmeldung 196 31 563 oder
- d) um superparamagnetisch/ferromagnetisch reagierende, definiert aufgebaute Kristalle im Sinne der deutschen Patentanmeldung 196 54 965 oder
- e) Mischungen dieser Stoffe handelt.
2. Pulverlackzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei den funktionalisierenden Zusatzstoffen um Pulver, Suspensionen,
Dispersionen, Emulsionen oder Lösungen des funktionalisierenden Stoffes handelt.
3. Pulverlackzusammensetzung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dimension der funktionalisierenden Zusatzstoffe im Bereich zwischen 0,1
und 1000 µm liegt.
4. Pulverlackzusammensetzung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an funktionalisierendem Material in der funktionalisierten
Pulverlackzusammensetzung zwischen 0,001 und 99,999 Gewichtsprozent,
bevorzugt zwischen 1 und 50 Gewichts-%, liegt.
5. Pulverlackzusammensetzung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der funktionalisierende Zusatzstoff eine Kern-Hülle Struktur aufweist und den
funktionalisierenden Zusatzstoff als Hüllmaterial enthält.
6. Pulverlackzusammensetzung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der funktionalisierende Zusatzstoff Contex® (Polypyrrol beschichtete
Glasfaser, Länge 1/64 Zoll) der Milliken Research Company, SC, U.S.A. ist.
7. Verfahren zur Herstellung von Pulverlackzusammensetzungen, dadurch
gekennzeichnet, daß entweder den anwendungsfertigen Pulverlacken
funktionalisierende Zusatzstoffe physikalisch, chemisch oder andersartig
beigemengt werden oder Pulverlacken oder ihren Bestandteilen während ihrer
Herstellung funktionalisierende Zusatzstoffe physikalisch, chemisch oder andersartig
beigemengt werden.
8. Anwendung von Pulverlackzusammensetzungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie den Einsatz von Pulverlacken in Bereichen beinhalten, für
die die reine Pulverlackzusammensetzung nur bedingt verwendbar bzw. überhaupt
ungeeignet sind.
9. Anwendung von Pulverlackzusammensetzungen nach Anspruch 1 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverlackzusammensetzungen mindestens als
antistatisch elektrisch leitfähig ausgerüstete Pulverlacke Verwendung finden.
10. Anwendung von Pulverlackzusammensetzungen nach Anspruch 1 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverlackzusammensetzungen als
ferromagnetisch reagierende Pulverlacke Anwendung finden.
11. Anwendung von Pulverlackzusammensetzungen nach Anspruch 1 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverlackzusammensetzungen so stark
ferromagnetisch reagieren und elektrisch so gut leitfähig sind, daß sie für die
elektromagnetische Abschirmung von Gegenständen sowohl im
elektromagnetischen Nahfeld als auch im elektromagnetischen Fernfeld benutzt
werden können.
12. Anwendung von Pulverlackzusammensetzungen nach Anspruch 1 und 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverlackzusammensetzungen im
Korrosionsschutz Anwendung finden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19809838A DE19809838A1 (de) | 1997-05-13 | 1998-03-02 | Pulverlackzusammensetzung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19720770 | 1997-05-13 | ||
DE19809838A DE19809838A1 (de) | 1997-05-13 | 1998-03-02 | Pulverlackzusammensetzung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19809838A1 true DE19809838A1 (de) | 1998-11-19 |
Family
ID=7829789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19809838A Withdrawn DE19809838A1 (de) | 1997-05-13 | 1998-03-02 | Pulverlackzusammensetzung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19809838A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1998
- 1998-03-02 DE DE19809838A patent/DE19809838A1/de not_active Withdrawn
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