DE19809182A1 - Verfahren zum Erzielen eines dreidimensionalen Formabdruckes für Schuheinlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Bei der Anfertigung von orthopädischen Einlagensohlen wird in der Regel ein flächiger Abdruck der Fußsohle unter Gewichtsbelastung des Fußes dadurch erzielt, daß auf einem Blatt oder einer sonstigen Unterlage ein sogenannter statischer Blauabdruck vorgenom­ men wird. Damit wird erreicht, daß die Stellen starker Druckbeanspruchung aufgrund der Gewichtsbelastung dunkel und die Stellen geringer Gewichtsbelastung hell wiedergege­ ben werden, so daß aus den sich über den gesamten Abdruck ergebenden Schattierungen ein Formabdruck und damit eine Einlegesohle hergestellt werden kann. Des weiteren werden mit Hilfe elektronischer Geräte Abtastungen des Fußes, ebenfalls auf der Basis der Gewichtsbelastung, und damit statische Abdrücke gewonnen.

Mit diesen herkömmlichen Methoden lassen sich in vielen Fällen für unterschiedliche Arten von Deformationen und Verformungen der Füße einwandfreie Informationen über die in der Bewegung auftretenden Druckverhältnisse und Belastungen nicht erzielen, weil das statische Druckbild des Fußes von dem des in Bewegung befindlichen Fußes erheb­ lich abweichen kann. Die Unterstützungen des Fußes durch orthopädische Einlagensoh­ len können nur dadurch optimiert werden, daß die bei den tatsächlichen Bewegungs­ abläufen auftretenden Beanspruchungen, Deformationen und dergl. in der Bewegung festgestellt werden und die dadurch erhaltenen dynamischen Abdrucksohlen für die Herstellung der Einlagen verwendet werden.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen dreidimensionalen Abdruck von dem in Bewegung befindlichen Fuß über eine Abdrucksohle zu erzielen und damit einen Abdruck zu gewinnen, wie er im tatsächlichen Einsatz unter normalen Beanspruchungen auftritt.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Im Gegensatz zu den üblichen statischen Abdrücken wird im Falle der Erfindung eine Zwischen-Einlagensohle in den Schuh eingelegt, der Patient trägt den Schuh im Tagesablauf, so daß die Zwischen-Einlagensohle aufgrund der Bewegung des Fußes und im Schuh den echten, auftretenden Beanspruchungen entsprechend verformt wird und sämtliche Druckstellen, Schieflagen, Verschiebungen und dergl. von der Zwischen-Ein­ lagensohle aufgenommen und registriert werden, nach entsprechendem Einsatz der Zwischen-Einlagensohle die tatsächlichen Druckverhältnisse an dieser Sohle entnommen werden können und hiervon ein Abguß oder Abdruck, auch elektronischer Abdruck, gefertigt werden kann, wobei der Orthopäde zusätzlich von sich aus Korrekturen vorneh­ men kann, um dem Fuß durch die Einlage einen zusätzlichen Halt zu geben.

Die Zwischen-Einlagensohle besteht aus einem leicht deformierbaren Material mit möglichst geringen Rückstelleigenschaften und niedrigem spezifischem Gewicht, so daß die Zwischen-Einlagensohle auf einfache Weise hergestellt, die aufgrund der bestehenden Beanspruchungsverhältnisse auftretenden Druckbeanspruchungen einwandfrei aufgenommen und insbesondere die aufgrund der Bewegung im Schuh erzielten Verformungen dauerhaft beibehalten werden können.

Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand einer Zwischeneinlagensohle dargestellt. Es zeigt:

Fig. 1 eine Zwischen-Einlagensohle in Aufsicht vor dem Einlegen in den Schuh,

Fig. 2 einen Schnitt durch eine Sohle nach Fig. 1 längs der Linie I-I,

Fig. 3 eine Zwischeneinlagensohle nach dem Tragen mit vollständigem Abdruck, und

Fig. 4 einen Schnitt durch die Sohle nach Fig. 3 längs der Linie II-II.

Die Zwischen-Einlagesohle 1 stellt eine Sohle 1 vor der Benutzung dar, die aus einem leicht deformierbaren Material mit schlechten Rückstelleigenschaften besteht, die porös ist und die ein geringes Gewicht hat. Die Oberfläche der Sohle ist in der Formgebung der Fußsohle vorzugsweise in etwa angepaßt und besteht z. B. aus Polypropylen-Schaum oder Polyäthylen-Schaum mit dichter Oberfläche. Die Oberfläche der Sohle kann jedoch auch plan ausgebildet sein.

In den Fig. 3 und 4 ist die Sohle 1 nach Fig. 1 unter Dauerbelastung mit 2 dargestellt, wobei die Sohle 1 durch das Tragen individuell deformiert wird. Die sich durch Belastung ergebenden Druckstellen sind an der Ferse mit 3, in der Fußwölbung mit 4, am Ballen mit 5 und an den Zehen mit 6 bezeichnet. Je nach den sich beim Tragen ergebenden Deformationen bilden sich dabei völlig unterschiedliche Druckstellenbereiche und Deformierungen der Zwischen-Einlagesohle aus, aus denen die aufgetretenen Schäden feststellbar sind und den Verformungen des Fußes durch individuelle Gestaltung der Einlagensohlen entgegengewirkt werden kann.

Die Zwischen-Einlagensohle wird zum Tragen in den Schuh eingelegt, so daß die auf den Fuß und damit auf die Sohle ausgeübten Kräfte und Verformungen bei im Schuh eingebettetem Fuß dynamisch übertragen werden.

Claims (4)

1. Verfahren zum Erzeugen eines dreidimensionalen Fußabdruckes, bei dem zunächst eine nicht deformierte Einlegesohle ohne Abdruck aus leicht deformierbarem Material in die vom Patienten getragenen Schuhe eingelegt wird, der Patient die Schuhe mit der eingelegten Sohle über einen Zeitraum von einem halben bis einem Tag in Bewegung und unter Belastung trägt, die Sohle durch die Bewegungsbean­ spruchung deformiert wird und von der dynamisch deformierten Sohle ein Formab­ druck genommen oder wahlweise ein elektronischer Abdruck gefertigt wird.

2. Abdrucksohle zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle aus einem Material mit schlechten Rückstell­ eigenschaften und leichter Deformierbarkeit sowie geringem spezifischem Gewicht besteht.

3. Abdrucksohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Polypropylen- Schaum besteht.

4. Abdrucksohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Polyäthylen- Schaum besteht.