DE19809112A1 - Fahrzeug mit Stoßstange und Deformationselement - Google Patents
Fahrzeug mit Stoßstange und DeformationselementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit an diesem über wenig
stens ein Deformationselement quer zur Fahrzeuglängsrich
tung festgelegter Stoßstange, wobei das Deformationsele
ment als im wesentlichen rohrförmiges Profilstück aus
Leichtmetall mit in Fahrzeuglängsrichtung liegender Profil
längsachse ausgestaltet ist.
Zur Befestigung von Stoßstangen an einem Fahrzeug ist eine
Vielzahl von Halterungen bekannt. Zur Erhöhung des Kompen
sationsvermögens für die bei einem Aufprall auf die Stoß
stange auftreffende Verformungsenergie ist es auch bekannt,
Stoßstangen über Deformationselemente am Fahrzeuglängs
träger festzulegen.
Ein bekanntes Deformationselement besteht aus einem ge
stülpten Stahlrohr, das über Befestigungsplatten am Fahr
zeuglängsträger und an der Stoßstange festgelegt ist. Die
ses Deformationselement zeichnet sich durch eine praktisch
über den gesamten Verformungsweg gleichbleibende Deforma
tionskraft aus. Diese an sich wünschenswerte Eigenschaft
bleibt allerdings nur erhalten, solange die Richtung der
Deformationskraft mit der Rohrachse zusammenfällt. Schon
bei verhältnismäßig kleiner Abweichung tritt der Stülpvor
gang nicht ein und das Rohr wird statt dessen ohne die er
wünschte Aufnahme von Verformungsenergie zur Seite ge
krümmt. Bei einem Aufprall auf ein weiches Hindernis dringt
das Rohr zudem in das Hindernis ein und kann damit nicht sein
volles Kompensationsvermögen für die auftreffende Verfor
mungsenergie entfalten. Ein weiterer Nachteil der gestülp
ten Rohre sind deren hohe Gestehungskosten.
Es sind schon Anstrengungen unternommen worden, Hohlprofile
aus Aluminiumlegierungen als Deformationselemente einzu
setzen. Durch eine verhältnismäßig grobe Faltenbildung
beim Stauchvorgang wird jedoch das Kompensationsvermögen
für die auftreffende Verformungsenergie stark vermindert.
Es wurde auch schon versucht, eine bessere Faltenbildung
durch gezielte Einformungen zu erzwingen, jedoch konnten
damit die Verformungseigenschaften nur unwesentlich ver
bessert werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Deforma
tionselement für ein Fahrzeug der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit dem eine möglichst konstante Deformations
kraft über den gesamten Deformationsweg aufrechterhalten
werden kann und das auch bei größeren Abweichungen der Ver
formungskraft von der Längsachse des Deformationselementes
noch voll wirksam bleibt. Zudem soll das Deformationselement
kostengünstig herstellbar sein und auch bei einem Aufprall
auf weiche Hindernisse seine volle Wirkung entfalten.
Zur erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe führt, daß das
Profilstück durch wenigstens einen längslaufenden Innensteg
in wenigstens zwei längslaufende Profilkammern unterteilt
ist.
Mit der erfindungsgemäßen Aufteilung des Profilstücks in
mehrere Profilkammern ergibt sich eine regelmäßige Falten
bildung mit geringer Faltenhöhe und damit ein ausgezeichne
tes Kompensationsvermögen für die auftreffende Verformungs
energie.
Das Profilstück kann eine beliebige Querschnittsform auf
weisen und auch mit beliebig vielen Innenstegen in beliebi
ger Anordnung versehen sein. Bevorzugt wird jedoch ein Pro
filstück mit einem im wesentlichen rechteckigen Quer
schnitt, das wenigstens zwei quer zueinander angeordnete
Innenstege aufweist.
Zweckmäßigerweise ist die Breite des Profilstücks größer
als die Breite der Stoßstange. Zusätzlich kann die Breite
des Profilstücks durch längslaufende Zusatzkammern lokal
vergrößert sein.
Das der Stoßstange benachbarte Ende des Profilstücks ist
bevorzugt so ausgestaltet, daß bei einer in Fahrzeuglängs
richtung auf das Profilstück auftreffenden Deformations
kraft die Deformation des Profilstücks kontinuierlich ein
setzt. Hierzu kann das Profilstück mit einer Ausnehmung ver
sehen sein. Bei einer alternativen Ausführungsform ist eine
Anschrägung des Profilstücks in einem von 90° zur Profil
längsachse abweichenden Winkel vorgesehen.
Das Deformationselement ist mit der Stoßstange üblicher
weise verschraubt oder vernietet, jedoch können auch andere
Verbindungsarten eingesetzt werden. Zur Verbindung mit dem
Fahrzeuglängsträger kann am Profilstück eine Befestigungs
platte angeschweißt sein, die ihrerseits mit dem Fahrzeug
längsträger verschweißt oder verschraubt ist.
Bei einer einfachen und kostengünstigen Herstellungsart des
Profilstücks ist dieses aus einem aus einer Aluminiumlegie
rung stranggepreßten Profil hergestellt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt schematisch in
Fig. 1 die Draufsicht auf eine Stoßstange;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Stoßstange von
Fig. 1 nach deren Linie I-I;
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Deformationsele
ment;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine gestauchte An
ordnung einer Stoßstange mit einem Deforma
tionselement;
Fig. 5a-c eine Seitenansicht einer Stoßstange mit De
formationselement in verschiedenen Stadien
der Deformation;
Fig. 6 eine Schrägsicht auf eine weitere Ausgestal
tung eines Deformationselementes;
Fig. 7 ein Kraft-Weg-Diagramm zu Belastungsversuchen
an Deformationselementen.
Eine in Fig. 1 dargestellte Stoßstange 10 eines aus Gründen
der besseren Übersicht nicht wiedergegebenen Personen
kraftwagens ist über Deformationselemente 28 an Fahrzeug
längsträgern 30 befestigt. Die Stoßstange 10 ist als Alu
miniumprofil stranggepreßt und gegenüber einer gedachten
Frontlinie F des Personenkraftwagens mittig um eine Maß t
ausgebaucht.
Die Stoßstange 10 weist gemäß Fig. 1 und 2 zwei in Abstand 1
zueinander stehende Profilwände 12, 14 auf, die durch Quer
wände 16, 18 zu einem kastenförmigen Hohlprofil ergänzt
sind. In Einbaulage entspricht die vom Fahrzeug wegweisende
Profilwand 12 dem einen Stoß aufnehmenden Außengurt bzw.
Druckgurt, die gegen das Fahrzeug gerichtete Profilwand 14
dem Innengurt bzw. Zuggurt.
Mittig zwischen den beiden Querwänden 16, 18 ist ein die Pro
filwände 12, 14 verbindender Quersteg 20 angeordnet, der
unter Bildung einer Knotenlinie 24 von einem die Querwände
16, 18 miteinander verbindenden Vertikalsteg 22 geschnitten
wird. Das kastenförmige Hohlprofil der Stoßstange 10 wird
durch den mittigen Quersteg 20 und den Vertikalsteg 22 in
Kammern 26 unterteilt. Diese Kammern bilden Verformungstei
le, die bei Einwirkung einer frontalen Kraft P auf die Stoß
stange 10 verformt werden und damit einen ersten Teil der
Aufprallenergie vernichten.
Das in Fig. 1 gezeigte Deformationselement 28 weist ein Pro
filstück 32 auf, an dessen einem Ende eine Befestigungsplat
te 33 zur Befestigung des Deformationselementes 28 am Fahr
zeuglängsträger 30 angeschweißt ist. Das Profilstück 32 ist
aus einem aus einer Aluminiumlegierung stranggepreßten
Profil gefertigt, die Befestigungsplatte 33 besteht eben
falls aus einem Aluminiumwerkstoff. An dem der Stoßstange
10 zugewandten Ende ist das Profilstück 32 angeschrägt und
bildet mit der gedachten Frontlinie F, die senkrecht zur
Fahrzeuglängsrichtung x verläuft, einen Winkel w von bei
spielsweise 10°. Die angeschrägte Stirnfläche des Profil
stücks 32 liegt hierbei dem Innengurt 14 der Stoßstange 10
an. Die Befestigung des Profilstücks 32 bzw. des Deforma
tionselementes 28 an der Stoßstange 10 kann beispielsweise
über eine Niet oder eine Schraubverbindung erfolgen. Hierzu
kann am Profilstück 32 beispielsweise auch eine in der Zeich
nung nicht wiedergegebene Befestigungsplatte angeschweißt
sein.
Das in Fig. 3 gezeigte Profilstück 32 eines Deformationsele
mentes weist äußere Profilwände 34 auf, die ein im wesentli
chen rechteckiges kastenförmiges Hohlprofil bilden. Mittig
zwischen je zwei einander gegenüberstehenden äußeren Pro
filwänden 34 sind die Profilwände 34 verbindende Innenstege
36, 38 angeordnet, die einander unter Bildung einer Knoten
linie 40 schneiden.
Das Profilstück 32 wird durch die Innenstege 36, 38 in vier
längslaufende Profilkammern 42 unterteilt. Als Option sind
in Fig. 3 Zusatzkammern 44 angedeutet.
Die Breite b des Profilstücks 32 weist gegenüber der Breite a
des als Auflagefläche dienenden Innengurtes 14 der Stoß
stange 10 ein Übermaß auf. Dies Übermaß wird durch die
größere Breite c im Bereich der Zusatzkammer 44 noch ver
größert.
Die Bedeutung der in Fig. 3 gezeigten Übermaße des Profil
stücks 32 gegenüber der Stoßstange 10 bzw. deren Innengurt
14 ergibt sich aus der Betrachtung von Fig. 4. Unter Einwir
kung einer frontalen Deformationskraft P werden die Stoß
stange 10 und das Profilstück 32 des Deformationselementes
28 in Richtung der Profillängsachse M, die parallel zur Fahr
zeuglängsrichtung x liegt, zusammengestaucht. Bei diesem
Stauchvorgang verformt sich das Profilstück 32 unter Ausbil
dung von Wulsten 46 klammerartig um die Stoßstange 10. Aus
der teilweisen Umschließung der Stoßstange 10 durch das
sich verformende Profilstück 32 resultiert eine Stabilität,
die dem Abkippen der Stoßstange 10 entgegenwirkt, deren
Formhaltigkeit erhöht und insgesamt das Kompensationsvermö
gen für die auftreffende Verformungsenergie verbessert.
Fig. 4 zeigt auch die beim Stauchvorgang des Deformations
elementes 28 am Profilstück 32 auftretende Bildung von Fal
ten 48 einer Höhe h, die maßgebend von der Aufteilung des
Profilstücks 32 in mehrere Profilkammern 42 beeinflußt
wird.
Bei der Einwirkung einer frontalen Kraft P auf die Stoßstan
ge 10 wird diese zunächst in einer ersten Stufe der Verfor
mung gerade gerichtet, d. h. es erfolgt eine Drehung um eine
Achse im Bereich A des höchsten Punktes der Anschrägung des
Profilstücks 32 (Fig. 5a), wodurch sich der Zuggurt 14 von
der angeschrägten Stirnseite des Profilstücks 32 abhebt. Der
Bereich A bildet nunmehr die alleinige Auflagefläche für die
Stoßstange 10. Im nachfolgenden, in Fig. 5b dargestellten
zweiten Verformungsschritt erfolgt - gleichzeitig oder
nach der Verformung der Stoßstange 10 - die Verformung des
Profilstücks 32 im Bereich A. Dadurch wird die Verformung des
Profilstücks 32 kontinuierlich eingeleitet und wirkt sich
erst nach einem ersten Verformungsweg auf den gesamten Quer
schnitt des Profilstücks 32 aus. Eine weitere Möglichkeit
einer stetigen Zunahme des Verformungsgrades am Profilstück
32 ergibt sich aus der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform.
Das Profilstück 32 ist an seinem der Stoßstange 10 zugewand
ten Ende mit einer die Stoßstange 10 teilweise aufnehmenden
Ausnehmung 50 versehen, wobei stehengelassene Profilwand
teile 54 Bohrungen 52 zur Befestigung der Stoßstange 10 auf
weisen. Bei dieser Variante tritt zunächst eine Verformung
der Profilwandteile 54 auf. Die anschließende Verformung
über den gesamten Querschnitt des Profilstücks 32 erfolgt
stetig und ohne überhöhte Lastaufnahme.
Das Kraft-Weg-Diagramm nach Fig. 7 zeigt die Abhängigkeit
der Druckkraft P vom Stauchungsweg s bei einem Belastungs
test eines Profilstücks durch Einwirkung der Kraft P in Rich
tung der Profillängsachse M. Die Kurve 1 ist typisch für ein
Hohlprofil nach dem Stand der Technik ohne Innenstege. Die
grobe und ungleichmäßige Faltenbildung führt zu extremen
Schwankungen in der Deformationskraft. Aus der Kurve 1 ist
zudem ein Bereich 1a ersichtlich, der dem ersten Anstieg der
Deformationskraft bis zur beginnenden Verformung ent
spricht. Diese gegenüber einer mittleren Deformationskraft
Pm überhöhte Kraft ist eine Folge der unmittelbaren Kraft
einwirkung auf den vollen Querschnitt des Profilstücks.
Die Kurve 2 zeigt den Kraftverlauf während der Deformation
eines erfindungsgemäß ausgestalteten Profilstücks 32.
Durch die Anordnung von Innenstegen 36, 38 mit der entspre
chenden Unterteilung in mehrere längslaufende Profilkammern
42 ergibt sich eine regelmäßige Faltenbildung mit einer
geringen Faltenhöhe h, die zu einer im wesentlichen gleich
bleibenden mittleren Verformungskraft Pm führt. Da die Flä
che unter der Kraft-Weg-Kurve der Verformungsenergie ent
spricht, ist aus Fig. 7 ohne weiteres verständlich, daß die
erfindungsgemäße Ausgestaltung des Profilstücks 32 gegen
über einem herkömmlichen Profilstück ohne Innenstege ein
stark verbessertes Kompensationsvermögen für die auftref
fende Verformungsenergie aufweist.
Claims (12)
1. Fahrzeug mit an diesem über wenigstens ein Deforma
tionselement (28) quer zur Fahrzeuglängsrichtung (x)
festgelegter Stoßstange (10), wobei das Deformations
element (28) als im wesentlichen rohrförmiges Profil
stück (32) aus Leichtmetall mit in Fahrzeuglängsrich
tung (x) liegender Profillängsachse (M) ausgestaltet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Profilstück (32) durch wenigstens einen längs
laufenden Innensteg (36, 38) in wenigstens zwei längs
laufende Profilkammern (42) unterteilt ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Profilstück (32) einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt aufweist.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Profilstück (32) wenigstens zwei quer zu
einander angeordnete Innenstege (36, 38) aufweist.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Breite (b) des Profilstücks (32)
größer ist als die Breite (a) der Stoßstange (10).
5. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Breite (b) des Profilstücks (32)
durch längslaufende Zusatzkammern (44) zumindest ab
schnittsweise zu einer größeren Breite (c) erweitert
ist.
6. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeich
net durch eine Ausgestaltung des der Stoßstange (10)
benachbarten Endes des Profilstücks (32) derart, daß
bei einer in Fahrzeuglängsrichtung (x) auf das Profil
stück (32) auftreffenden Deformationskraft (P) die De
formation des Profilstücks (32) kontinuierlich auslös
bar ist.
7. Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Profilstück (32) mit zumindest einer Ausnehmung
(50) versehen ist.
8. Fahrzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Profilstück (32) an seinem der Stoßstange
(10) zugewandten Ende mit einer die Stoßstange (10)
teilweise aufnehmenden Ausnehmung (50) versehen ist.
9. Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Profilstück (32) in einem um 90∘ zur Profillängs
achse (M) abweichenden Winkel (w) angeschrägt ist.
10. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Deformationselement (28) mit der
Stoßstange (10) verschraubt oder vernietet ist.
11. Fahrzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Deformationselement
(28) über eine am Profilstück (32) angeschweißte Befe
stigungsplatte (33) mit einem Fahrzeuglängsträger (30)
verschweißt oder verschraubt ist.
12. Fahrzeug nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Profilstück (32) ein
aus einer Aluminiumlegierung hergestelltes Strangpreß
profil ist.
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