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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen radioaktiven Ballon für die Angioplastie,
der mit einem flexiblen Film kombiniert ist, der Radionuklide enthält. Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zu dessen Herstellung. Mit
dem Ballon kann eine Gefäß-Restenose
wirksam verhindert werden.
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Die
perkutane transluminale Koronar-Angioplastie wird seit langer Zeit
zur Behandlung von Krankheiten, die mit einer Stenose im Koronar-Bereich
verbunden sind, wie beispielsweise zur Behandlung von Arteriosklerose
und dergleichen, operativ durchgeführt. Die Angioplastie wurde
zuerst im menschlichen Körper
von Gruenzig et al. im Jahre 1977 durchgeführt und hat sich in starkem
Maße als Heilverfahren
zur Behandlung von Koronar-Erkrankungen etabliert. Derzeit wird
darüber
berichtet, daß weltweit
500.000 Patienten pro Jahr mit diesem Verfahren behandelt werden
(D.R. Holmes et al.; Am. J. Cardiol. 53 (1984), 77C – 81C).
In Korea wird die Angioplastie ebenfalls aktiv eingesetzt, insbesondere an
Universitäts-Krankenhäusern.
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Bei
Operationen verwendbare Vorrichtungen für die perkutane transluminale
Koronar-Angioplastie wurden
in umfassender Weise entwickelt. Dadurch wurde die Angioplastie
in zunehmendem und weiterem Umfang durchgeführt und bei verschiedenen Krankheiten
angewendet. In der Praxis wurde die Angioplastie operativ angewendet
bei Krankheiten einzelner Gefäße und bei
Krankheiten mehrerer Gefäße, bei
der stabilen Angina pectoris und der instabilen Angina pectoris,
bei akuten Myocard-Infarkten und dergleichen (M. Nobuyoshi et al.;
J. Am. Coll. Cardiol. 17 (1991), 198B; B.F. Waller et al.; J. Am. Coll.
Cardiol. 17 (1991), 58B – 70B).
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Obwohl
die unter Verwendung von Ballon-Dilatations-Kathetern und dergleichen
durchgeführte Angioplastie
klinisch erfolgreich war und mit einer hohen Erfolgsrate von 95
durchgeführt
werden konnte, können
dabei vor und nach den Operationen ein akuter Verschluß und eine
Restenose induziert werden.
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Die
vorstehend beschriebene Restenose kann durch Mechanismen induziert
werden wie beispielsweise das Remodellieren der Gefäße, die
Proliferation von verletzten glatten Muskelzellen (smooth muscle
cells; SMC), die Bildung einer extracellulären Matrix und dergleichen
(H.R. Wither et al.; Cancer 34 (1974), 39 – 47; H.D. Thames et al.; Int.
J. Radiat. Onco. Biol. Phys. 7 (1981), 1591 – 1597). Obwohl sich glatte
Muskelzellen innerhalb eines Gefäßes normalerweise
nicht proliferativ vermehren, regen physikalische Beschädigungen
und Reize glatte Muskelzellen dazu an, in die Innenschicht von Blutgefäßen zu wandern,
sich zu vermehren oder ein Matrixgewebe zu bilden.
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In
den frühen
Tagen der Koronar-Angioplastie traten derartige Restenosen bei etwa
30 bis 40 % der Patienten auf. Es wurden deswegen neue Verfahrensweisen
wie z.B. die Atherektomie, die Rotabulation, die Verwendung eines
transluminalen Extraktions-Katheters (TEC), die Koronar-Angioplastie
mit einem Excimer-Laser und der Einsatz einer Spannvorrichtung (Stent)
durchgeführt,
um die Restenose-Rate zu senken.
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Die
obigen Verfahrensweisen wurden auch unter gleichzeitiger Verwendung
chemischer Substanzen wie beispielsweise unter Verwendung von antithrombotischen
Mitteln, antikoagulierend wirkenden Mitteln, Steroiden, Calciumkanal-Blockern,
Colchicin und dergleichen durchgeführt, um eine Restenose zu verhindern.
Es wurden jedoch wirksame Arzneimittel, die die Restenose-Rate senken,
bisher nicht entdeckt. In jüngerer
Zeit wurden auch Verfahrensweisen angewendet, bei denen Arzneimittel
lokal abgegeben wurden oder bei denen gentherapeutische Verfahren
zum Einsatz kamen. Diese zeigten gute Wirkungen bei in-vitro-Studien,
lieferten jedoch noch keine exakt erhältlichen guten Ergebnisse in in-vivo-Untersuchungen.
Da das Blut durch das entsprechende Blutgefäß schnell fließt und die
vorstehend genannten Arzneimittel wegwäscht, ist eine derartige Behandlung
nicht wirksam. Insbesondere ist es noch schwieriger, die Arzneimittel
an die spezifischen Stellen des Blutgefäßes zu verabreichen.
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Wie
oben beschrieben, induzieren Verletzungen der Blutgefäße an den
einer Restenose unterliegenden Stellen auch eine neointimale Hyperplasie bzw.
Organvergrößerung.
In solchen Fällen
kann lokal aufgebrachte Strahlung die Zahl von Vorläufer-Zellen
in sich regenerierenden Geweben senken.
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Es
wurde auch berichtet, daß ionisierende Strahlung
die Thymidin-Aufnahme und die Kollagen-Synthese in kultivierten
Fibroplasten inhibiert und in geringer Dosis zum Verhindern proliferativer Verletzungen
oder Keloiden (bzw. wulstförmiger
Narben) verwendet werden kann, die sich in der Praxis häufig nach
chirurgischen Eingriffen bzw. Operationen bilden. Zu diesem Zeitpunkt
kann eine Strahlung von etwa 10 Gy (1.000 rad) zur Behandlung eingestrahlt
werden. Dies beeinträchtigt
das allgemeine Behandlungsverfahren nicht.
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In
der Praxis ist das Einsetzen einer Spannvorrichtung aus Metall ein
allgemeines Verfahren zum Verhindern der Restenose, die nach einer
Operation im Rahmen der transluminalen Koronar-Angioplastie bei
Krankheiten, die von einer Restenose der Arterien begleitet sind,
induziert wird. Über
einfache Spannvorrichtungen hinaus wurden auch radioaktive Spannvorrichtungen
entwickelt, die mit Radionukliden wie beispielsweise Ir-192, Y-90, P-32 und
dergleichen beschichtet sind, um die Proliferation von glatten Muskelzellen
grundsätzlich
zu inhibieren. Von derartigen Spannvorrichtungen emittierte radioaktive Strahlen
zerstören
die sich vervielfachenden Zellen. Diese Erscheinung kann ausgenutzt
werden, um eine Restenose aktiv zu verhindern.
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Jedoch
kann nach dem Einsetzen der Spannvorrichtung die Menge der Radioaktivität nicht unter
Berücksichtigung
des Zustands des Patienten eingestellt werden. Um daraus resultierende
Nachteile zu überwinden,
wurde eine Vorrichtung zur Verwendung im Rahmen eines minimal-invasiven
medizinischen Eingriffs entwickelt, um eine Strahlungsbehand lung
zu ermöglichen
(US-Patent Nr. 5,484,384). Genauer gesagt, umfaßt diese medizinische Vorrichtung
eine äußere Hülle, einen
Drahtring und ein flexibles längliches
Teil, das einen distalen (fernen) und einen proximalen (nahen) Abschnitt
aufweist und das durch die Hülle
gleiten kann. Die Vorrichtung enthält auch radioaktive Isotope
an dem verlängerbaren
distalen Abschnitt und kann unter Steuerung der Radioaktivität für eine Strahlungstherapie
verwendet werden.
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Außerdem wurde
auch eine Vorrichtung für einen
invasiven medizinischen Eingriff entwickelt, die mit einem Rohr
kombiniert ist, das radioaktive Isotope enthält, die auf dem Drahtring dispergiert
sind. Im einzelnen umfaßt
die Vorrichtung einen verlängerbaren
distalen (fernen) Abschnitt, einen expandierbaren Ballon und einen
Katheter. Damit kann die Wandung von Blutgefäßen bestrahlt werden, wobei
man die Wand des Ballons mit einer radioaktiven Flüssigkeit statt
mit einem Gas ausdehnt bzw. expandiert (US-Patent Nr. 5,484,384;
Patentinhaber: Fearnot (1996)).
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Jedoch
besteht die Gefahr, daß dann,
wenn der Ballon während
der Angioplastie-Behandlung reißt,
radioaktives Material in den Körper
ausgeschüttet
und von diesem absorbiert wird. Um eine Verletzungsstelle gleichmäßig zu bestrahlen,
sollte darüber
hinaus radioaktives Material in den gesamten Ballon gefüllt werden,
wenn dieser zur Expansion gebracht wird. Speziell beta-Strahlen
emittierende Nuklide können
die Wandung eines Blutgefäßes nur an
den Kontaktpunkten einer Restenose-Stelle bestrahlen, da diese Strahlung
nur über
eine kurze Entfernung transmittiert werden kann. So kann das radioaktive
Material im Innenraum des Ballons nicht vollständig für die Bestrahlung verwendet
werden und wird nutzlos für
die Expansion des Ballons verschwendet.
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Um
diese Nachteile zu überwinden,
wurde ein aus Schichten aufgebautes Ballon-Dilations-Kathetersystem mit
zwei Ballonen entwickelt. In dem Kathetersystem wird der innere
Ballon zum Expandieren des Systems verwendet, und der Außenballon wird
zur Füllung
mit radioaktivem Material (wie beispielsweise I-125, P-32) verwendet.
Dies kann die Verschwendung von Radioaktivität für die genannten Zwecke verringern
und die Sicherheit des Systems verbessern (US-Patent Nr. 5,662,580;
Patentinhaber: Bradshaw et al. (1997)).
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Außerdem wurde
für die
Strahlungstherapie auch ein Ballon-Dilations-Kathetersystem etabliert,
in dem in Form von Kapseln oder Pellets vorliegendes radioaktives
Material verwendet wird, das in einer Flüssigkeit zum Füllen des
Ballons suspendiert ist (US-Patent Nr. 5,683,345; Patentinhaber:
Waksman et al. (1997)).
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Die
Druckschrift
DE 196
00 669 C2 beschreibt einen Ballon-Katheter zur Verhinderung
der Restenose nach Angioplastie sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung,
in dem mindestens eine Radionuklid-Spezies in die Wand oder auf
die Wand des Ballons aufgebracht wurde. In dem Dokument wird auch
allgemein beschrieben, daß eine
auf die Außenwand
des Ballon-Katheters
aufgebrachte Polymerschicht ein Radionuklid enthalten kann. Weder
werden Polymere noch für
diese Ausführungsform
geeignete Radionuklide beschrieben Trotz dieses Standes der Technik
bestand jedoch weiter ein Bedarf nach verbesserten Dilatations-Kathetersystemen
zur Verwendung beim Verhindern einer Restenose nach der Behandlung
von Gefäß-Erkrankungen.
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Eine
Aufgabe der Erfindung war daher, verbesserte, Radioaktivität umfassende
Ballon-Dilatations-Kathetersysteme
zu schaffen, die in der unter Verwendung von Ballon-Dilatations-Kathetern
ablaufenden Strahlungstherapie verwendet werden können.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung war, ein Verfahren zur Herstellung
eines derartigen Radioaktivität
umfassenden Ballon-Dilatations-Katheters anzugeben.
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Überraschend
wurde gefunden, daß die
Aufgabe in dem Stand der Technik überlegener Weise gelöst werden
kann mit einem Radioaktivität
umfassenden Ballon-Dilatations-Kathetersystem,
das Gebrauch von einem Ballon macht, der mit einem flexiblen, Radionuklide
enthaltenden Film überzogen
ist. Ein derartiger Ballon-Dilatations-Katheter ist nicht nur sicher,
so daß kein
radioaktives Material, das die Ballons des Standes der Technik zu
expandieren hatte, bei Reißen
des Ballons ausläuft
und vom Körper
gefährlicherweise
absorbiert wird, sondern führt
auch aufgrund der Tatsache, daß die
Radioaktivität
emittierenden Materialien nur in geringer Menge und an der Stelle
vorhanden sind, die der zu bestrahlenden Stellen unmittelbar benachbart
ist, zu einer geringeren Strahlenbelastung des Patienten.
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der Erfindung ergeben sich für den Fachmann
aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung.
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Die
Erfindung betrifft einen radioaktiven Ballon für ein Ballon-Dilatations-Kathetersystem
zur Strahlungstherapie, wobei der Ballon von einem ein oder mehrere
Radionuklid(e) und ein Trägermaterial umfassenden
Film umgeben ist, wobei
- – das Radionuklid Sm-153, Dy-165,
Ho-166, Er-169, P-32, Y-90, I-131, Re-186, Re-188, Pd-103 und/oder Au-198
als beta-Strahlung emittierendes Nuklid und/oder Ir-192, Co-57,
Co-60, V-48 und/oder I-125 als gamma-Strahlung emittierendes Nuklid
umfaßt;
und
- – worin
das Trägermaterial
ein oder mehrere, aus einer Lösung
einen Film bildende(s) Polymer(e) aus der Gruppe Polyurethan-Polymer,
Latex bildendes Polymer, Kautschuk, Butyl-Kautschuk, Polymer des
Acryl-Typs, Polymer des Chloropren-Typs, Polymer des PVA-Typs und
Polymer des Nylon-Typs umfaßt.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Ballons
für ein
Ballon-Dilatations-Kathetersystem
zur Strahlungstherapie, das die Schritte umfaßt, daß man
- (a)
den Ballon des Ballon-Dilatations-Kathetersystems in eine ein Trägermaterial
und wenigstens eine Radionuklid-Verbindung enthaltende Lösung eintaucht,
wobei das Radionuklid Sm-153, Dy-165, Ho-166, Er-169, P-32, Y-90, I-131,
Re-186, Re-188,
Pd-103 und/oder Au-198 als beta-Strahlung emittierendes Nuklid und/oder Ir-192,
Co-57, Co-60, V-48 und/oder I-125 als gamma-Strahlung emittierendes
Nuklid umfaßt; und
worin das Trägermaterial
ein oder mehrere Polymer(e) aus der Gruppe Polyurethan-Polymer, Latex
bildendes Polymer, Kautschuk, Butyl-Kautschuk, Polymer des Acryl-Typs,
Polymer des Chloropren-Typs,
Polymer des PVA-Typs und Polymer des Nylon-Typs umfaßt; und
- (b) die nach dem Herausnehmen des Ballons aus der Lösung auf
diesem verbleibende Lösung
in einen Film auf der Ballon-Oberfläche überführt, worin man den Film durch
Verdampfen des Lösungsmittels
herstellt.
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Im
Rahmen der Erfindung wurde nämlich versucht,
ein mit Radioaktivität
versehenes Ballon-Dilatations-Kathetersystem
zu entwickeln, mit dem eine Restenose nach einer transluminalen
Koronar-Angioplastie wirksam verhindert werden kann. Genauer gesagt,
wurde nämlich
ein in dem Kathetersystem verwendeter, Radioaktivität umfassender Ballon
durch ein Verfahren hergestellt, im Rahmen dessen Radionuklid-Verbindungen
mit einem Träger, gegebenenfalls
in Gegenwart eines Lösungsmittels, gemischt
wurden, der Ballon in die Misch-Lösung eingetaucht und anschließend aus
dieser entnommen wurde und die nach dem Hausnehmen des Ballons aus
der Lösung
auf diesem verbleibende Lösung
in einen Film auf der Ballon-Oberfläche überführt wurde,
beispielsweise durch Trocknen unter Verdampfen des Lösungsmittels.
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Infolge
dieser Verfahrensweise enthält
der Ballon auf seiner Oberfläche
Radionuklide in Form eines Films aus dem Radionuklide umfassenden
Trägermaterial.
Es wurde bei Untersuchungen mit einem derartigen Ballon-Dilatations-Katheter
gefunden, daß bei
dessen Verwendung eine Restenose bei üblicherweise eine Restenose
mit sich bringenden Gefäß-Erkrankungen
wirksam verhindert werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der radioaktive Ballon von einem Film umgeben,
in dem als Radionuklid ein beta-Strahlen emittierendes Radionuklid
oder ein gamma-Strahlen emittierendes Radionuklid oder auch mehrere
der genannten Radionuklide, gegebenenfalls auch aus beiden der vorstehend
genannten Gruppen, enthalten sind. Es ist erfindungsgemäß besonders
bevorzugt, daß als
beta-Strahlung emittierendes Radionuklid eines oder mehrere der
folgenden Elemente verwendet werden: Sm-153, Dy-165, Ho-166, Er-169, P-32,
Y-90, I-131, Re-186, Re-188, Pd-103 und Au-198. Besonders bevorzugt
ist es gleichfalls, daß als
gamma-Strahlung emittierendes Radionuklid eines der folgenden Elemente
verwendet wird: Ir-192, Co-57, Co-60, V-48 und I-125.
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Im
Rahmen der Herstellung des erfindungsgemäßen Ballons für ein Ballon-Dilatations-Kathetersystem zur
Strahlungstherapie ist es bevorzugt, daß man den Ballon nach dem Herausnehmen
aus der eines oder mehrere Radionuklid(e) und ein Trägermaterial
umfassenden Lösung
in horizontaler Position hält
und zur Ausbildung des Films auf der Ballon-Oberfläche trocknet.
Dies geschieht in dem Fall, in dem ein Lösungsmittel verwendet wird,
bevorzugt unter Verdampfen des verwendeten Lösungsmittels.
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Das
den mit einem Film aus einem Trägermaterial
und einem oder mehreren Radionuklid(en) umgebenden Ballon umfassende
Ballon-Dilatations-Kathetersystem kann erfindungsgemäß zur Behandlung
von Gefäß-Stenosen
verwendet werden, wie sie bei Gefäß-Krankheiten wie beispielsweise Arteriosklerose
auftreten.
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Die
Erfindung wird weiter anhand der beigefügten Figuren erläutert. Darin
zeigen:
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– 1 einen
radioaktiven Ballon gemäß der vorliegenden
Erfindung, der in einem Ballon-Dilatations-Kathetersystem für die Strahlungstherapie
bzw. Strahlenbehandlung verwendet wird;
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– 2 einen
im Handel erhältlichen
Ballon sowie das mit ihm verbundene Abgabesystem; und
-
– 3 den
erfindungsgemäß Ballon
sowie das mit ihm verbundene Abgabesystem.
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Die
Erfindung wird nachfolgend weiter im einzelnen beschrieben, wobei
es jedoch nicht beabsichtigt ist, die Erfindung auf die bevorzugten
Ausführungsformen
zu beschränken.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird ein radioaktiver Ballon bereitgestellt,
wie er in einem Ballon-Dilatations-Kathetersystem verwendet wird. Dieser
ist von einem flexiblen Film umgeben, der Radionuklide enthält. In einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der radioaktive Ballon von einem Film aus einem
elastischen, dehnbaren Polymer umgeben, der auf der Oberfläche des
Ballons abgeschieden wurde.
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Als
Trägermaterial
für den
den Ballon umgebenden Film werden bevorzugt ein oder mehrere Polymer(e)
verwendet, die die Ausbildung eines flexiblen Films auf der Ballon-Oberfläche ermöglichen,
insbesondere ein oder mehrere solches) Polymer(e), das/die die Ausbildung
eines elastischen, dehnbaren Polymerfilms auf der Ballon-Oberfläche erlaubt/erlauben.
Bevorzugte Beispiele für
derartige Polymere sind Polyurethane, Latex bildende Polymere wie Kautschuke,
z.B. Butyl-Kautschuk, Polymere des Acryl-Typs, Polymere des Chloropren-Typs, Polymere des
PVA-Typs (Polyvinylalkohol) oder Polymere des Nylon-Typs.
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Der
den Ballon umgebende Film umfaßt
neben dem Trägermaterial
eines oder mehrere Radionuklide. Deren Eignung zur Verwendung im
Rahmen der vorliegenden Erfindung richtet sich allgemein danach,
ob mit der von ihnen abgegebenen Strahlung eine Restenose behandelter
Gefäße wirksam
verhindert werden kann.
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Bevorzugterweise
werden von den erfindungsgemäß verwendeten
Radionukliden beta-Strahlen,
gamma-Strahlen oder auch beide Arten von Strahlen abgegeben. Dementsprechend
können auch
entweder allein beta-Strahlung abgebende Radionuklide oder allein
gamma-Strahlung abgebende Radionuklide oder eines oder mehrere Radionuklide aus
der Gruppe beta-Strahlung abgebende Radionuklide und gamma-Strahlung
abgebende Radionuklide verwendet werden. Erfindungsgemäß wird/werden
ein bzw. mehrere derartiges) Radionuklide) in dem den Ballon umgebenden
Film dispergiert. Sie können
glatte Muskelzellen des jeweiligen Blutgefäßes auflösen. Daher kann bei einer Operation
grundsätzlich
eine Restenose nicht induziert werden.
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Bevorzugte
beta-Strahlung emittierende Radionuklide sind erfindungsgemäß die Nuklide Sm-153,
Dy-165, Ho-166, Er-169, P-32, Y-90, I-131, Re-186, Re-188, Pd-103
und Au-198. Bevorzugte gamma-Strahlung
emittierede Radionuklide sind erfindungsgemäß Ir-192, Co-57, Co-60, V-48
und I-125. Allgemein können
zum Einbringen in den den radioaktiven Ballon umgebenden Film die
meisten Radionuklide verwendet werden, die auch bereits im Stand
der Technik als für
die Therapie nützliche
Radionuklide bekannt sind.
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Die
Herstellung des radioaktiven Ballons in dem Ballon-Dilatations-Kathetersystem
zur Strahlungstherapie gemäß der vorliegenden
Erfindung erfolgt allgemein in der Weise, daß man einen beta-Strahlung
emittierende Nuklide oder gamma-Strahlung emittierende Nuklide oder
beide enthaltenden flexiblen Film auf der Oberfläche des Ballons für das Ballon-Dilatations-Kathetersystem
abscheidet und dort zum Haften bringt. Dies geschieht in der Weise,
daß man
- (a) den Ballon des Ballon-Dilatations-Kathetersystems
in eine Lösung
eintaucht, die ein Trägermaterial
und wenigstens eine Radionuklid-Verbindung enthält; und
- (b) die nach dem Herausnehmen des Ballons aus der Lösung auf
diesem verbleibende Lösung
in einen Film auf der Ballon-Oberfläche überführt.
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Dazu
wird/werden ein oder mehrere für
die Behandlung geeignetes) Radionuklid(e) vorab mit einem geeigneten
Trägermaterial
gemischt. Dies geschieht in einer bevorzugten Ausführungsform
in der Weise, daß eine
oder mehrere Radionuklid-Verbindungen) und wenigstens ein Trägermaterial
unter Verwendung eines Lösungsmittels
oder einer Lösungsmittel-Mischung
gelöst
werden. Als Lösungsmittel
sind in einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Tetrahydrofuran
(THF) und/oder Dimethylformamid (DMF) geeignet.
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Der
Ballon des Ballon-Dilatations-Kathetersystems wird in eine derartige
Lösung
direkt eingetaucht und nach dem Eintauchen aus dieser Lösung herausgenommen.
Dabei wird er bevorzugt horizontal gehalten. Die auf der Oberfläche des
Ballons verbleibende Lösung
wird in einen Film auf der Ballon-Oberfläche überführt. Dies geschieht bevorzugt durch
Verfestigen des in der Lösung
enthaltenen Materials, beispielsweise durch Verdampfen des Lösungsmittels.
Wenn in dem ersten Verfahrensschritt die Radionuklide gut mit dem
Trägermaterial und/oder
dem Lösungsmittel
gemischt wurden und damit das/die Radionuklid(e) homogen in der
Lösung verteilt
wurden, kann auf diesem Wege ein flexibler, auf der Ballon-Oberfläche gut
haftender Film aus dem Trägermaterial
und dem/den Radionuklid(en) gebildet werden, der auf der Ballon-Oberfläche gut
fixiert ist und sich nicht von dieser ablöst. Aufgrund der guten Haftung
auf der Ballon-Oberfläche
ist die Verwendung eines die Haftung verbessernden Mittels zum Verhindern
eines Abtrennens des Films nicht nötig.
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Der
durch diese Verfahrensschritte gebildete Film weist vorzugsweise
eine Dicke von 40 bis 100 um auf.
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Ein
für den
gewünschten
Zweck geeigneter radioaktiver Ballon kann erfindungsgemäß auch hergestellt
werden durch ein Verfahren, das die Schritte umfaßt, daß man durch Mischen
einer oder mehrerer Radionuklid-Verbindungen) mit einem Trägermaterial einen
Film herstellt, den Film beschichtungsmäßig auf einen nicht-radioaktiven
Ballon aufbringt und den Film in geeigneter Weise auf der Oberfläche des
Ballons befestigt. Hierfür
kann vorzugsweise ein die Haftung vermittelndes Material wie beispielsweise
ein Haftmittel auf Epoxid-Basis verwendet werden.
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Der
radioaktive Ballon kann in jeder denkbaren Form und Größe hergestellt
werden, wie sie für den
gewünschten
Zweck angepaßt
und geeignet ist, d.h. zu verhindern, daß nach einer Angioplastie Blutgefäße infolge
der Zellpropagation einer Restenose unterliegen.
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Erfindungsgemäß ist es
besonders bevorzugt, den radioaktiven Ballon in einem Ballon-Dilatations-Kathetersystem
zur Strahlungstherapie zu verwenden, beispielsweise zum Verhindern
einer Restenose, wie sie bei Gefäß-Erkrankungen
auftritt, z.B. bei einer Arteriosklerose.
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Dazu
wird der wie oben beschrieben hergestellte radioaktive Ballon in
ein Ballon-Dilatations-Kathetersystem eingebaut und auf üblichem
Wege in der Dilatationsbehandlung verwendet. Dies geschieht beispielsweise
bei einer transluminalen Koronar-Angioplastie, bei der Blutgefäße gedehnt
werden und dadurch der Blutfluß erleichtert
wird, um die Proliferation von glatten Muskelzellen und eine Gefäß-Restenose
wirksam zu verhindern.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden praktischen und gegenwärtig bevorzugten,
in Form von Beispielen abgefaßten
Ausführungsformen
veranschaulicht, die jedoch nicht als beschränkend zu verstehen sind.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Herstellung eines radioaktiven
Ballons mit einem Ho-166 enthaltenden Film unter Anwendung des Vor-Bestrahlungsverfahrens
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Um
einen ein Radionuklid enthaltenden radioaktiven Ballon herzustellen,
wurde 165Ho(NO3)3·5H2O mit Neutronen in einem Kernreaktor bestrahlt
und dadurch in 166Ho(NO3)3·5H2O umgewandelt.
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2,4
g 166HO(NO3)3·5H2O und 2,4 g Polyurethan (PU) wurden vollständig in
einer Lösungsmittel-Mischung
aus 4 ml Dimethylformamid (DMF) und 40 ml Tetrahydrofuran (THF)
bei Raumtemperatur gelöst.
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Ein
Ballon wurde in die PU und das Radionuklid enthaltende Lösung eingetaucht
und herausgenommen. Nach 3 h war das THF-Lösungsmittel, das stark flüchtig ist,
verdampft, und es war eine das Radionuklid enthaltende Filmschicht
auf der Ballon-Oberfläche
entstanden. Die Schicht hatte eine Dicke von 45 um.
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Der
wie vorstehend beschrieben hergestellte radioaktive Ballon wurde
in das Ballon-Dilatations-Kathetersystem
eingebaut. Die Anordnung hatte den in 3 gezeigten
Aufbau.
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Beispiel 2
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Herstellung eines radioaktiven
Ballons mit einem Ho-166 enthaltenden Film
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Um
einen radioaktiven Ballon für
ein Ballon-Dilatations-Kathetersystem herzustellen, in dessen Schicht
Radionuklide enthalten sind, wurden 2,4 g 166HO(NO3)3·5H2O und 2,4 g Polyurethan (PU) vollständig in
einer Lösungsmittel-Mischung
aus 4 ml Dimethylformamid (DMF) und 40 ml Tetrahydrofuran (THF)
bei Raumtemperatur gelöst.
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Der
Ballon eines Ballon-Dilatations-Kathetersystems wurde in die das
Radionuklid und PU enthaltende Lösung
eingetaucht und wieder herausgenommen. Man hielt den Ballon horizontal.
Nach 3 h war das THF-Lösungsmittel,
das in starkem Maße
flüchtig
ist, verdampft. Auf der Oberfläche
des Ballons war eine flexible Filmschicht gebildet worden, die das
Radionuklid und PU enthielt. Die Schicht hatte eine Dicke von 60
um.
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Wie
oben beschrieben, findet in dem Ballon-Dilatations-Kathetersystem
ein Ballon mit einem radioaktiven Material Anwendung. Dieses radioaktive Material
wird beschichtungsmäßig auf
die Oberfläche des
Ballons aufgebracht und findet nicht – wie im Stand der Technik – Anwendung
zum Expandieren des Ballons. So kann mit dem einen derartigen Ballon umfassenden
Kathetersystem grundsätzlich
das Einfließen
von radioaktivem Material in den Körper verhindert werden, das
hervorgerufen wird, wenn ein Ballon des Standes der Technik während der
Durchführung
der Angioplastie riß.
wie dies für
mit radioaktiver Flüssigkeit
gefüllte
Ballons beschrieben wurde. Da nur eine minimale Menge an radioaktivem
Material beschichtungsmäßig auf
den Ballon aufgebracht wird, kann die Menge an für die Behandlung nicht essentieller
Strahlung, die der Patient wie auch die mit dem Katheter Hantierenden
erhalten, reduziert werden. Die Verletzungsstelle des Blutgefäßes kann
direkt und aus nächster
Nähe effizient
mit Strahlung beaufschlagt werden.