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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft die Abgabe von Arzneistoffen an Wände von
Körperlumen.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
systemische Verabreichung von Arzneistoffen behandelt den Organismus
als Ganzes, selbst wenn die Krankheit lokalisiert werden kann, wie
die Okklusion eines Ganges oder Gefäßes. Die Lokalisation eines
Arzneistoffs wirft spezielle Probleme in den Fällen auf, die die Wände von
Gängen
und Gefäßen einbeziehen,
weil diese Organe von Natur aus als Transportsysteme dienen.
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Eine
atherosklerotische Krankheit zum Beispiel verursacht lokalisierte
Okklusion der Blutgefäße, die
sich aus dem Aufbau von Plaques ergibt. Wenn die Ablagerungen in
der Größe zunehmen, verringern
sie den Durchmesser der Arterien und beeinträchtigen den Blutkreislauf.
Angioplastie, welche die Einführung
von Kathetern, wie Ballonkathetern, durch die verschlossene Region
des Blutgefäßes einbezieht,
um es zu erweitern, ist verwendet worden, um Atherosklerose zu behandeln.
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Die
Nachwirkung der Angioplastie ist in vielen Fällen wegen Restenose oder Verschluss
des Gefäßes problematisch,
was von Ursachen kommen kann, die mechanische Abschabung und die
Proliferation von glatten Muskelzellen einschließen, die durch die Angioplastiebehandlung
stimuliert werden. Restenose kann auch als Ergebnis von Gerinnselbildung
im Anschluss an die Angioplastie wegen Verletzung der Gefäßwand auftreten,
welche die natürliche Gerinnselbildungsreaktionen
des Bluts auslöst.
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EP-A-0357003
offenbart eine radial expandierbare Endoprothese oder einen radial
expandierbaren Stent, welche/r eine Mehrzahl von benachbarten, allgemein
umgebenden Abschnitten einschließen, die bezüglich zueinander
im Wesentlichen axial angeordnet sind. Mindestens einer der allgemein
umgebenden Abschnitte weist ein allgemein umgebend angeordnetes,
expandierbares Segment auf, das dem Stent umgebende und radiale
Expansionsfähigkeit
verleiht. Der Stent kann aus verschiedenen Materialien hergestellt
werden, und es ist auch möglich, diese
Materialien mit nichtthrombogenen Mitteln, wie pyrolytischem Kohlenstoff,
Heparin, Hydrogelen, Teflonmaterialien, Silikonen, Polyurethanen
und der gleichen, zu beschichten. Der Stent kann auch behandelt
werden, so dass Arzneistoffe daraus eluiert werden können.
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EP-A-0364787
beschreibt eine Mehrzahl von expandierbaren und verformbaren intraluminalen Gefäßtransplantaten,
welche innerhalb eines Blutgefäßes durch
einen Angioplastieballon expandiert werden, der mit einem Katheter
verbunden ist, um das Lumen des Blutgefäßes zu erweitern und zu expandieren.
Die Transplantate können
eine biologisch verträgliche
Beschichtung aufweisen, die aus einem absorbierbaren Polymer hergestellt
ist. Geeignete absorbierbare Polymere schließen Polyglykolide, Polylaktide
und Copolymere davon ein. Derartige absorbierbare Polymere können auch
verschiedene Arten von Arzneistoffen enthalten, wodurch der Arzneistoff, wenn
die Beschichtung absorbiert oder aufgelöst ist, langsam in den Körperdurchgang
freigesetzt wird, wo sich das Transplantat befindet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einer Ausführungsform
weist die Erfindung eine Endoprothese zur Abgabe eines Arzneistoffs
an Gewebe an einer gewünschten
Position der Wand eines Körperlumens
aus. Die Endoprothese kann an einem Katheter angebracht sein, der
einen Ballon umfasst. Der Katheter ist zur Einführung in ein Körperlumen
konstruiert und weist einen Katheterschaft und einen expandierbaren
Teil auf, der am Katheterschaft angebracht ist. Der expandierbare
Teil ist zu einem regulierten Druck expandierbar, um den Querschnitt
des Körperlumens
zu füllen
und gegen die Wand des Körperlumens
zu drücken.
Mindestens ein Teil der Außenfläche des
expandierbaren Teils wird durch eine Beschichtung eines gut haftenden
quellbaren Hydrogelpolymers definiert. In das Hydrogelpolymer ist
eine wässrige
Lösung
eines vorgewählten,
an das Gewebe abzugebenden Arzneistoffs eingebracht. Das Hydrogelpolymer
und der Arzneistoff sind ausgewählt,
um eine schnelle Freisetzung einer gewünschten Dosis des Arzneistoffs
aus der Hydrogelpolymerbeschichtung während des Drückens der Hydrogelpolymerbeschichtung
gegen die Wand des Lumens zu ermöglichen,
wenn der expandierbare Teil expandiert wird.
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Verschiedene
Ausführungsformen
können eines
oder mehrere der folgenden Merkmale einschließen. Der Katheter ist zur Einführung in
ein Blutgefäß angepasst,
und der expandierbare Teil ist ein aufblasbarer Dilatationsballon,
der zum Aufblasen mit Drücken
im Bereich zum Bewirken des Erweiterns eines verengten Blutgefäßes angepasst
ist. Der Druck liegt im Bereich von 101 bis 2027 kPa (1 bis 20 Atmosphären). Das
Hydrogelpolymer und der Arzneistoff sind zur Freisetzung von etwa
20% oder mehr des Arzneistoffs während
des Aufblasens in den Druckbereich wirksam. Das Drücken ist
zur Abgabe des Arzneistoffs über
eine Dauer von etwa 10 Minuten oder weniger wirksam. Die Hydrogelpolymerbeschichtung
weist im gequollenen, nicht gedrückten Zustand
eine Dicke von etwa 10 bis 50 μm
(Mikron) auf. Das Hydrogelpolymer ist ausgewählt aus Polycarbonsäuren, Cellulosepolymeren,
Gelatine, Polyvinylpyrrolidon, Maleinsäureanhydridpolymeren, Polyamiden,
Polyvinylalkoholen und Polyethylenoxiden. Das Hydrogelpolymer ist
Polyacrylsäure.
Der Arzneistoff ist ein antithrombogener Arzneistoff, der ausgewählt ist
aus Heparin, Pebac, Enoxaprin, Aspirin und Hirudin. Der Arzneistoff
ist ein antiproliferativer Arzneistoff, der ausgewählt ist
aus monoklonalen Antikörpern,
die in der Lage sind, die Proliferation der glatten Muskelzellen
zu blockieren, Heparin, Angiopeptin und Enoxaprin. Der expandierbare
Teil ist auf das Anwenden von Wärme
am Polymermaterial angepasst, um die Geschwindigkeit der Verabreichung zu
regulieren. Der Katheter umfasst ferner ein Hüllenbauteil, das über den
Ballon ausdehnbar ist, um die Freisetzung des Arzneistoffs in Körperflüssigkeiten während der
Anordnung des Katheters zu hemmen. Der Ballonkatheter ist ein Perfusionskatheter
mit einem expandierbaren Ballon. Der expandierbare Teil schließt einen
Stent ein, der im Blutgefäß durch
Expansion davon anbringbar ist. Der Arzneistoff ist im Hydrogelpolymer
gebunden, um den Arzneistoff nach der Kompression des Hydrogelpolymers
durch die Expansion über
die Zeit langsam freizusetzen. Das Hydrogelpolymer ist eine Polyacrylsäure, die
ein Ammoniumkation einschließt,
und der Arzneistoff ist Heparin. Der Stent ist durch einen Ballon
expandierbar. Der Katheter, wo der Stent und der Ballon beide die quellbare
Hydrogelbeschichtung einschließen,
bringt den Arzneistoff ein. Der expandierbare Teil wird durch Einführen einer
wässrigen
Lösung
des Arzneistoffs in die Hydrogelpolymerbeschichtung hergestellt,
der Katheter wird in das Körperlumen
eingeführt,
um den expandierbaren Teil am Punkt der gewünschten Arzneistoffverabreichung
anzuordnen, und der expandierbare Teil wird expandiert, um die Abgabe
des Arzneistoffs durch Drücken
der Hydrogelpolymerbeschichtung gegen die Wand des Körperlumens
zu ermöglichen.
Der expandierbare Teil wird an einem Punkt der Okklusion im Blutgefäß angeordnet,
und der expandierbare Teil wird mit einem Druck expandiert, der
ausreicht, um gleichzeitig das Gefäß zu erweitern und den Arzneistoff
durch Drücken
der Hydrogelpolymerbeschichtung abzugeben.
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Das
Polymer ist ausgewählt
aus Polycaprolacton, Polyorthoestern, Polymilchsäuren, Polyglykolsäuren und
Albumin. Der Katheter, wo der expandierbare Teil auf das Anwenden
von Wärme
am Polymermaterial angepasst ist, um die Rate der Verabreichung
zu regulieren. Der Katheter, wo das Polymer ein schmelzbares Polymer
ist, und die Freisetzung des Polymers wird durch die Anwendung von
Wärme unterstützt.
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Allgemein
ist ein Vorteil der Erfindung die Verabreichung von Arzneistoffen
durch aktive Diffusion direkt in das Gewebe innerhalb des Körpers, das Behandlung
erfordert. Der Arzneistoff wird vorzugsweise auf eine schnelle Art
und Weise mit geringem Stress und niedriger Energie verabreicht,
die das zu behandelnde Gewebe nicht weiter verletzt, und die Verabreichung
ist über
den behandelten Bereich selektiv und gleichmäßig verteilt, so dass der Arzneistoff
durch Gewebe und Plaque aufgenommen werden kann, ohne z.B. durch
Körperflüssigkeiten
weggewaschen zu werden.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsformen
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Wir
beschreiben zuerst kurz die Zeichnungen.
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Zeichnungen
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Die 1–1a sind
vergrößerte Darstellungen
eines Verfahrens zur Herstellung eines Arzneistoffabgabeballonkatheters.
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1b ist
eine vergrößerte Querschnittsdarstellung
eines Arzneistoffabgabeballonkatheters, der durch ein Gefäß in Richtung
einer zu behandelnden Okklusion geschoben wird.
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1c ist
eine vergrößerte Querschnittsdarstellung
des Ballons in 1b, der nun vollständig aufgeblasen
ist und sich an der Stelle der Okklusion befindet.
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1d ist
eine weitere vergrößerte, schematische
Querschnittsdarstellung des Teils von 1c, die
im Kreis 1e angezeigt ist, aber vor dem vollständigen Aufblasen
genommen wurde.
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1e,
welche dem Teil von 1c entspricht, der im Kreis 1e angezeigt
ist, ist eine vergrößerte, schematische
Querschnittsdarstellung, wie in 1d, aber
wobei der Ballon vollständig
aufgeblasen ist, um den Arzneistoff, der auf dem Ballon aufgebracht
ist, freizusetzen.
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2 ist
eine vergrößerte Querschnittsdarstellung
einer anderen Ausführungsform
des Arzneistoffabgabeballonkatheters, der eine Hülle zum Bedecken des Katheters
einschließt,
wenn er durch ein Gefäß in Richtung
der zu behandelnden Okklusion geschoben wird.
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2a ist
eine vergrößerte Querschnittsdarstellung
des Katheters von 2, wobei die Hülle zurückgezogen
und der Ballon an der Stelle der Okklusion aufgeblasen ist.
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3 ist
eine vergrößerte, schematische Querschnittsdarstellung
einer anderen Ausführungsform
des Arzneistoffabgabeballonkatheters, bei welcher der Arzneistoff,
der ursprünglich
innerhalb eines Polymers gehalten wurde, das auf einen thermischen Ballon
aufgebracht wurde, jetzt in das umgebende Gewebe eintritt.
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3a ist
eine weitere vergrößerte, schematische
Abbildung der Ausführungsform
von 3 und veranschaulicht das Eindringen des Arzneistoffs, der
als Kreise gezeigt ist, in das umgebende Gewebe.
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4 zeigt
einen Ballonkatheter mit der mit dem Hydrogel und dem Arzneistoff
beschichteten Endoprothese der Erfindung, die am Ballonabschnitt
in der Region des Thrombus vor der Radialexpansion des Ballonabschnitts
und der Endoprothese angebracht ist.
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4a ist
eine Vergrößerung von 4,
die die mit dem Hydrogelpolymer und Arzneistoff beschichteten Endoprothese
zeigt und
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4b ist
ein Querschnitt entlang der Linie b-b in 4a.
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5 zeigt
die Endoprothese, die durch Radialexpansion des Ballonabschnitts
gegen die Gefäßwand drückt, wobei
der Arzneistoff in den zusammengedrückten Thrombus diffundiert,
bevor der Ballonkatheter entfernt wird.
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6 zeigt
die Endoprothese, die gegenüber
dem Arzneistoff innerhalb des zusammengedrückten Thrombus nach dem Entfernen
des Ballonkatheters angeordnet ist.
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Allgemeine Beschreibung
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Mit
Bezug auf die 1–1e, umfasst eine
Arzneistoffabgabeballonkathetervorrichtung 1 einen Katheterkörper 3 mit
einem Ballon 4, der an seinem distalen Ende angebracht
ist. Der Ballon 4 am Katheter 3 schließt eine
quellbare Hydrogelpolymerbeschichtung 6 ein. Wie in den 1–1a gezeigt,
wird ein Arzneistoff 8 in einer wässrigen Lösung in das Hydrogel absorbiert,
wobei sich der Ballon im entleerten Zustand befindet, bevor er durch den
Arzt in den Patienten eingeführt
wird, z.B. kann der Hydrogel-beschichtete Ballon in ein kleines
Röhrchen
oder Fläschchen
eingetaucht werden, das den Arzneistoff enthält. Der Arzneistoff kann auch
in Form von Tröpfchen,
wie von einem Augentropfer, aufgebracht werden, oder der Arzneistoff
kann vor der Sterilisation in das Hydrogel ausgefällt werden
und als fertige Vorrichtung verkauft werden. Das Einwirken der Lösung auf
das Hydrogel veranlasst das Hydrogel zu quellen.
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Wie
in 1b gezeigt, wird die Vorrichtung 1 typischerweise
in den Gang oder das Gefäß 2 mit
einer zu behandelnden Region, wie eine Okklusion wegen der Ablagerung
eines Plaques 5 am Gefäßwandgewebe 9,
eingeführt.
Die Vorrichtung 1 wird entlang des Gefäßes verschoben, um den Ballon 4 an
der Okklusionsstelle anzuordnen, wie in 1c gezeigt. Das
Gefäß kann zum
Beispiel eine enge, gekrümmte Öffnung sein,
durch welche der Katheter durch Drehen vom distalen Ende geführt wird.
Wenn der Ballon aufgeblasen ist, drückt der Druck, der durch den
Ballon gegen das Gewebe erzeugt wird, das Hydrogel zusammen, und
der Arzneistoff wird schnell und ungehindert zur Übertragung
durch aktive Diffusion in den Plaque und das Gewebe freigesetzt.
Der Druck, der auf den Plaque und das Gewebe durch die Expansion
des Ballons angewendet wird, während
der Anwendung des Arzneistoffs erhöht die Übertragung des Arzneistoffs
in das Gewebe und in den Plaque. Dieses Verfahren wird hier als
aktive Diffusion bezeichnet. Der Ballon und der Katheter können den Körperflüssigkeiten
des Lumens für
eine beträchtliche
Zeit, z.B. bis zu etwa 15 Minuten in einigen Angioplastieverfahren,
ausgesetzt sein. Ein Vorteil ist, dass große Mengen des Arzneistoffs,
z.B. mehr als 20%, sogar 30–50%
oder mehr, der Arzneistofflösung,
die im Hydrogel enthalten ist, in der kurzen Zeitdauer, in welcher
das Hydrogel zusammengedrückt
wird, z.B. 2–10
Minuten, in den betroffenen Bereich diffundiert, nachdem der Ballon
an der Behandlungsstelle aufgeblasen wurde. Der Aufblasdruck, der
benötigt
wird, um das Gefäß zu erweitern, welches
das Zusammendrücken
der Beschichtung auch nähert,
liegt im Bereich von 101 bis 2027 kPa (1 bis 20 Atmosphären), typischerweise
etwa 203 bis 1013 kPa (2 bis 10 Atmosphären). Der Ballon ist vorzugsweise
ein nachgiebiges Material, wie Polyethylen, welches sich an die
Form der Lumenwand anpasst. Der Ballon kann auch aus anderen Materialien hergestellt
sein, die in der Angioplastie verwendet werden, z.B. ein nichtdehnendes
Material, wie Polyethylenterephthalat (PET). Das Transportieren
des Arzneistoffs im Hydrogel verhindert erhebliche Freisetzung des
Arzneistoffs in Körperflüssigkeiten
vor dem Erreichen des Behandlungsbereichs und während der Arzneistoffanwendungsphase
und erlaubt, dass große
Dosen an einem gewünschten
Ort freigesetzt werden.
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In 1c ist
die Ballonbeschichtung 6 eine quellbare, zusammendrückbare Beschichtung,
die aus dem Hydrogel und Arzneistoff in Lösung gebildet ist. In 1d ist
der Ballon 4 aufgeblasen gezeigt, so dass die Beschichtung 6,
welche eine Ausgangsdicke aufweist, sich in Verbindung mit der Okklusion 5, aber
nicht unter wesentlichem Druck befindet. Weiteres Aufblasen des
Ballons 4, wie in 1e gezeigt, drückt die
Hydrogelbeschichtung 6 gegen die verschlossenen Bereiche 5,
wobei schnelle Freisetzung des Arzneistoffs (dargestellt durch Kreise),
der in der Beschichtung 6 enthalten ist, direkt in den
Plaque und das nahe gelegene gesunde Gewebe verursacht wird, wie
durch die Richtungspfeile angezeigt, fast nach der Art des Drückens von Flüssigkeit
aus einem Schwamm. Das Einbringen des Arzneistoffs in den Plaque
und das Gewebe geschieht gleichzeitig mit dem Erweitern der Okklusion
durch den Dilatationsballon. Folglich wird, wenn das Knacken des
Plaques und die Stimulierung der glatten Muskelzellen unter dem
Plaque und entlang von gesundem Gewebe der Gefäßwand durch Dilatation verursacht
werden, gleichzeitig ein therapeutischer Arzneistoff auf den betroffenen
Bereich aufgebracht, um z.B. den Wirkungen von Traumata entgegenzuwirken.
Die Dicke des Ballons 4 bleibt im Wesentlichen dieselbe,
während
die Dicke der Beschichtung 6 wegen des Zusammendrückens der
Beschichtung und der Freisetzung des Arzneistoffs 8 abnimmt.
(Die 1d–1e sind
schematische Zeichnungen und sollen in Bezug auf die Dicke des Ballons
im Verhältnis
zur Dicke der Hydrogelbeschichtung nicht maßstäblich sein.). Der Arzneistoff,
der durch den Ballon getragen wird, wird gleichmäßig auf den Plaque und das
Gewebe aufgebracht und durch den Druck des Ballons aus dem Fluss
der Körperflüssigkeiten
im Lumen isoliert, so dass der Arzneistoff, z.B. ein Antiproliferativum,
aktiv durch die Risse, die im Plaque erzeugt wurden, diffundieren
und das glatte Muskelgewebe erreichen kann. (Es ist auch selbstverständlich, dass,
als alternatives Verfahren, nach Dilatation mit einem herkömmlichen
Angioplastieballonkatheter ein Katheter, der einen aufblasbaren
Arzneistoffabgabeballon trägt,
wie er beschrieben worden ist, verwendet werden kann, um das Gefäß zu behandeln.)
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Die
Hydrogelbeschichtung ist gekennzeichnet durch die Fähigkeit,
eine beträchtliche
Menge des Arzneistoffs, typischerweise in Form einer wässrigen Lösung einzubringen,
und ist quellbar, so dass die wässrige
Arzneistofflösung
wirksam aus der Beschichtung herausgedrückt werden kann, wenn durch
Aufblasen des Ballons Druck angewendet wird. Verabreichung des Arzneistoffs
auf diese Art und Weise ermöglicht,
dass der Arzneistoff stellenspezifisch ist, so dass die Freisetzung
hoher Konzentrationen und/oder hochpotenter Arzneistoffe auf die direkte
Verabreichung an das kranke Gewebe beschränkt sein kann. Außerdem wird
der Arzneistoff durch die schwammähnliche Beschichtung auf eine gleichmäßige, milde
Art und Weise auf das kranke Gewebe aufgebracht, ohne das gesunde
Gewebe zu zerstören
oder zu verletzen, während
die Diffusion des Arzneistoffs in das Gewebe durch die Anwendung
des Drucks des aufgeblasenen Ballons erleichtert wird. Der Druck
erzeugt wirksam auch eine Dichtung, die den Fluss von Körperflüssigkeiten
am Auswaschen des Arzneistoffs stromabwärts des Behandlungsbereichs
hindert. Die Dosierung, die auf das Gewebe angewendet wird, kann
durch Regulieren der Zeit des Vorwaschens des Arzneistoffs in die
Hydrogelbeschichtung reguliert werden, um die Absorptionsmenge der
Arzneistofflösung
durch die Hydrogelbeschichtung zu bestimmen. Andere Faktoren, die
die Dosierung beeinflussen, sind die Konzentration des Arzneistoffs
in der Lösung,
die auf die Beschichtung aufgebracht wird und die Freisetzbarkeit der
Hydrogelbeschichtung, die bestimmt wird zum Beispiel durch die Dicke
der Hydrogelbeschichtung, ihre Elastizität, Porosität und die Fähigkeit der Hydrogelbeschichtung,
den Arzneistoff zurückzuhalten, z.B.
elektrostatische Bindung oder Porengröße oder die Ionenstärke der
Beschichtung, die z.B. durch das Ändern des pH-Werts geändert wird.
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Der
Arzneistoff kann ein antithrombogener Arzneistoff, wie Heparin oder
ein Heparinderivat, Pebac (Dextrophenylalaninprolinargininchlormethylketon),
oder ein antiproliferativer, wie Heparin (von dem auch bekannt ist,
dass es antiproliferative Eigenschaften aufweist), Enoxaprin, Angiopeptin,
oder monoklonale Antikörper
sein, die in der Lage sind, die Proliferation glatter Muskelzellen
zu blockieren, oder es kann Hirudin oder Acetylsalicylsäure (d.h.
Aspirin) sein. Dosen, die zum Beispiel von Heparin auf Gewebe aufgebracht
werden, liegen typischerweise im Bereich von 10–30 mg Heparinlösung, die
200–1.000 Einheiten
Natriumheparin enthält.
Zur Verwendung mit Hydrogelen ist der Arzneistoff vorzugsweise wasserlöslich, so
dass der Arzneistoff leicht in die Beschichtungsmatrix absorbiert
werden kann.
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Die
Schwamm-ähnlichen
Eigenschaften des Hydrogels erlauben, dass die wässrige Arzneistofflösung wirksam
aus der Beschichtung herausgedrückt wird,
wenn Druck durch Aufblasen des Ballons angewendet wird. Das Hydrogel
und die Arzneistoffkombination sind vorzugsweise nichtkomplexiert,
d.h. durch die Fähigkeit
des Hydrogels, zu quellen und die Arzneistofflösung zu absorbieren, zusammengehalten
werden, wodurch die vorzugsweise ungehinderte Freisetzung des Arzneistoffs
an der Behandlungsstelle ermöglicht
wird.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann es vorteilhaft sein, eine Hydrogelbeschichtung für einen bestimmten
Arzneistoff auszuwählen,
so dass der Arzneistoff im Wesentlichen nicht vor der Anwendung von
Druck durch Expansion des Ballons in Körperflüssigkeiten freigesetzt wird.
Das Binden des Arzneistoffs kann auch durch elektrostatische Anziehung des
Arzneistoffs zur Beschichtung oder einem Beschichtungszusatzstoff
oder durch mechanische Bindung, z.B. unter Verwendung einer Beschichtung
mit einer Porengröße erreicht
werden, die den Fluss von Körperflüssigkeiten
nach innen oder den Fluss des Arzneistoffs selbst nach außen hemmt,
das zur Freisetzung des Arzneistoffs neigen könnte. Hydrogele sind dadurch
besonders vorteilhaft, dass der Arzneistoff innerhalb der Matrix
von Wasserstoffbrückenbindungen
gehalten wird, die durch das Gel erzeugt werden.
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Das
Hydrogel ist ein vernetztes Polymermaterial, das aus der Kombination
eines Kolloids und Wasser erzeugt wird. Die Vernetzung verringert
die Löslichkeit
und erzeugt ein Gel-ähnliches Polymer, das
durch die Fähigkeit
gekennzeichnet ist, zu quellen und eine beträchtliche Menge des Arzneistoffs, typischerweise
in Form einer wässrigen
Lösung,
zu absorbieren. Die Hydrogelbeschichtung ist auch besonders hydrophil,
in Wasser quellbar, und gleitfähig (d.h.
mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten). Bevorzugte Hydrogele
sind Polyacrylsäurepolymere, die
als HYDROPLUS® (Boston
Scientific, Watertown, MA, und wie beschrieben in US-Patent Nr.
5091205, US-Anmeldung mit der Nummer 297.331, eingereicht am 17.
Januar 1991) erhältlich
sind. Der Arzneistoff, z.B. Heparin in wässriger Lösung, wird ohne Komplexierung
in die Beschichtung absorbiert, und wird ungehindert davon freigesetzt.
Derartige Hydrogel-Arzneistoff-Kombinationen
geben etwa die Hälfte
der Arzneistofflösung
in Reaktion auf Drücke
im Bereich der Ballonangioplastie in das Gefäßsystem ab. In anderen bestimmten
Ausführungsformen
schließt
das Hydrogelpolymer Säurereste
ein und bringt einen Arzneistoff ein, welcher vom Wesen her anionisch
ist, der durch elektrostatische Anziehung zu Kationen in der Beschichtung,
wie einem Ammoniumkation, gebunden wird, wie beschrieben in „Lubricous
Antithrombogenic Catheters, Guidewires and Coatings", von Ronald Sahatjian
et al., US-Patent Nr. 5135516, USSN 7/451.507, eingereicht am 15.
Dezember 1989 (siehe auch entsprechende Internationale Veröffentlichung
Nr. WO91/08790, veröffentlicht
am 27. Juni 1991). Die Beschichtung, in der das quartäre Ammoniumsalz
vorhanden ist, ist wirksam zur Abgabe einer schnellen Anfangsfreisetzung
des Arzneistoffs während
des Zusammendrückens
und einer langsamen Freisetzung des Arzneistoffs, der in der zusammengedrückten Beschichtung
nach dem Zusammendrücken
verbleibt, und ist zum Beschichten von Gefäßstents besonders nützlich,
wie nachstehend weiter beschrieben.
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Allgemein
ist die Hydrogelbeschichtung, wenn sie trocken ist, vorzugsweise
in der Größenordnung
von etwa 1 bis 10 μm
dick, wobei die Beschichtung typischerweise 2 bis 5 μm dick ist.
Sehr dünne Hydrogelbeschichtungen
von z.B. etwa 0,2–0,3 μm (trocken)
und viel dickere Hydrogelbeschichtungen von z.B. mehr als 10 μm (trocken)
sind auch möglich. Typischerweise
kann die Dicke der Hydrogelbeschichtung etwa um einen Faktor von
6 bis 10 oder mehr quellen, wenn die Hydrogelbeschichtung hydratisiert
wird. Zum Beispiel quillt eine Hydrogelbeschichtung von etwa 1 bis
3 μm Dicke,
wenn trocken, gewöhnlich
zu einer Dicke von etwa 10–30 μm, wenn hydratisiert.
Am meisten bevorzugt beträgt
die Dicke der Beschichtung etwa 10 bis 50 μm im gequollenen, nicht zusammengedrückten Zustand
und nimmt etwa 20–30
mg Arzneistofflösung
auf.
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Mit
Bezug auf 2 ist in einer anderen Ausführungsform
eines Arzneistoffabgabeballonkatheters der Katheter 3 vorzugsweise
sehr klein im Durchmesser und flexibel, fast in der Art eines Führungsdrahts,
der in diesem Fall aus einem hohlen Schlauch geformt ist, an welchem
der überzogene
Ballon 4 angebracht ist. Der Ballon wird durch eine Schutzhülle 7 bedeckt,
während
das Instrument 1 in das Gefäß oder den Gang 2 eingeführt wird
und an der Behandlungsregion angeordnet wird. Wenn der überzogene Ballon 4 an
der verschlossenen Stelle 5 angeordnet ist (2a),
wird die Schutzhülle 7 zurückgezogen, um
den Ballon 4 freizulegen. In einer alternativen Ausführungsform
bleibt die Hülle
feststehend, während
der Führungsdraht-Katheter
den überzogenen Ballon
vorwärts
in die verschlossene Region bewegt. Die Hülle 7 schützt die
Beschichtung und hemmt die vorzeitige Freisetzung des Arzneistoffs.
Eine derartige Hülle
könnte
mit Beschichtungen und Arzneistoffen ohne wesentliche chemische
oder mechanische Bindung besonders vorteilhaft sein. Außerdem kann der
Ballonkatheter ein thermischer Ballonkatheter mit Elektroden 43 sein,
wie nachstehend vollständiger beschrieben.
Die Anwendung derartiger Wärme
kann verwendet werden, um die Freisetzung des Arzneistoffs aus der
Beschichtung zu erleichtern, um das Eindringen des Arzneistoffs
in das Gewebe zu erleichtern, oder um die therapeutische Wirkung
des Arzneistoffs zu erleichtern.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines Arzneistoffabgabeballons mit einer
Hydrogelbeschichtung und ein Experiment der Arzneistoffabgabe für die vorstehenden
Ausführungsformen
sind in den folgenden Beispielen dargestellt.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Eine
Hydrogelbeschichtung auf einem Angioplastieballon kann wie folgt
erzeugt werden. Die Oberfläche
des Ballons (Polyethylen) eines Angiographiekatheters wird durch
Abwischen mit einem sauberen Tuch vorbereitet. Der Ballon weist
einen O. D. (Außendurchmesser)
von etwa 3,5 mm (aufgeblasen) auf. Der Ballon wird 30 Minuten lang
mit einer Lösung
von 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI) in Methylethylketon beschichtet. Nach 30 Minuten langem Trocknen
in einem Luftofen bei 85°C
wird der Ballon in eine 1,7%ige Lösung von Poly(acrylsäure)-Homopolymer
mit einem Molekulargewicht von etwa 3.000.000 in Dimethylformamid
(DMF) und tert-Butylalkohol eingetaucht. Nach 30 Minuten langem
Trocknen bei etwa 85°C
wird eine glatte Beschichtung erhalten. Der Ballon wird 8 Stunden
lang bei 50°C
in einem Ofen getrocknet. Eine Funktion der Trocknungsschritte ist,
Lösungsmittel
aus der Beschichtung zu entfernen. Die Oberfläche des Ballons wird sofort
nach Einwirken von Wasser gleitfähig.
Die Polyisocyanatlösung
liegt bei einer Konzentration von etwa 0,5 bis 10 Gewichtsprozent
(Gew.-%) vor. Die Polyacrylsäure
liegt bei einer Konzentration von etwa 1 bis 10 Gew.-% vor. Das
molare Verhältnis
von Poly(carbonsäure)
zu Polyisocyanat beträgt allgemein
etwa 1:1. Die Erzeugung des Hydrogels ist in US-Patent Nr. 5091205
(USSN 297.331) weiter beschrieben.
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Eine
Lösung
von Heparinsalz kann auf die Beschichtung aufgebracht werden. Die
Lösung
ist 10.000 Einheiten von Natriumheparin-Injektion (Fisher Scientific,
Pittsburgh, PA) USP-Qualität
(1000 Einheiten/ml, welche dann zu 650 cm3 destilliertem Wasser
zugefügt
werden) und kann durch z.B. etwa 1 Minute langes Eintauchen bei
Raumtemperatur aufgebracht werden. Das Heparin erzeugt keinen Komplex
mit der Hydrogellösung
und wird als Reaktion auf das Zusammendrücken des Polymers ungehindert
freigesetzt.
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Nachdem
ein Katheter zur Verwendung, wie vorstehend besprochen, hergestellt
worden ist, kann der Katheter unter Verwendung der Seldinger-Methode
in den Patienten eingeführt
werden und an einem gewünschten
Ort expandiert werden, um das Hydrogel zusammenzudrücken und
die Heparinlösung
abzugeben.
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Beispiel 2
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Die
Abgabe eines Arzneistoffs aus einer Hydrogelbeschichtung auf einem
Ballon wurde im folgenden Experiment untersucht. Tritium-markiertes Pebac
wurde in einen 3,5 mm Slider® (Ballonkatheter von Boston
Scientific Corporation) Ballon absorbiert, der mit einer etwa 40 μm dicken
(im geschwollenen Zustand) Beschichtung beschichtet wurde, wie in Beispiel
1 beschrieben. Die Beschichtung wurde getrocknet und die Radioaktivität wurde
gezählt.
Der Ballon wurde dann mit Kochsalzlösung benetzt, um den Beschichtungsbereich
zu quellen. Der Ballon wurde über
einen Zeitraum von etwa einer Minute auf etwa 405 kPa (etwa 4 Atmosphären) aufgeblasen und
etwa 10 Minuten lang bei diesem Druck in einem Thrombus gehalten,
der in einem arteriovenösen Shunt
von einem Pavian hergestellt wurde. Der Ballon wurde herausgezogen
und die Menge des Arzneistoffs im Thrombus wurde mit einem Strahlungszähler gezählt. Das
Experiment wurde mit zwei verschiedenen Ballonen unter Verwendung
von zwei verschiedenen Konzentrationen von Pebac, ein Ballon mit
1–2 mg
Pebac und ein Ballon mit 4 mg Pebac, durchgeführt. Beide Ballone gaben etwa
50% des Pebac in den Thrombus ab.
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Andere Ausführungsformen
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Mit
Bezug auf 3 wird in einer anderen Ausführungsform
der Arzneistoff 44 innerhalb einer Polymerbeschichtung
gehalten, die auf das Äußere eines
thermischen Ballons aufgebracht wurde, dessen zentrale Wandteile 42 in 3 gezeigt
sind. Der Ballon wird im Lumen in der zu behandelnden Region angeordnet
und aufgeblasen, so dass sich die Polymerbeschichtung in Kontakt
mit dem Gewebe befindet, wie in den 3–3a gezeigt.
Erwärmen
des Ballons 42 schmelzt das Polymer und setzt den Arzneistoff 44 auf
eine leichte, gleichmäßige, niederenergetische
Art und Weise in das betroffene Gewebe frei. Geeignete Polymere
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Albumin und Kollagen, z.B. Gelatine, wie Gelschäume, welche
typischerweise zwischen etwa 40–60°C schmelzen,
oder Polyvinylpyrrolidon (PVP), welches sich schnell auflöst, wenn
es erwärmt
wird. Der thermische Ballon arbeitet typischerweise zwischen 40–80°C. Ein geeignetes
erwärmtes
Ballonsystem für
diese Ausführungsform oder
die von 2a wird in Lennox et al., „Heated Balloon
Catheters and the Like",
US-Patent Nr. 4,955,377 diskutiert. Die Aufblasflüssigkeit
wird als Folge von I2R-Verlusten durch Radiofrequenzstrom, der
im Aufblasfluid, z.B. Kochsalzlösung,
zwischen den Elektroden 43 (siehe 2a und 3)
fließt, wobei
die Flüssigkeit
wiederum die Ballonwand heizt. In der Alternative können Arzneistoffe
verwendet werden, welche schmelzen und welche entweder mit einem
schmelzbaren oder nichtschmelzbaren Polymerbindemittel aufgebracht
werden können.
-
Ein
Vorteil der schmelzbaren Beschichtungen ist, dass das Polymer nach
dem Aufbringen des Arzneistoffs 44 auf den Ballon vernetzt
werden kann (z.B. durch physikalische oder chemische Vernetzung),
um die Freisetzung des Arzneistoffs 44 zu hemmen, wenn
der Ballon 42 durch das Körperlumen zum Bereich der Behandlung
eingeführt
wird. Das Polymer selbst schmilzt typischerweise nicht weg vom Ballon,
sondern erweicht eher auf eine Art und Weise, die Freisetzung ermöglicht.
Jedoch kann in den Ausführungsformen,
in denen das Polymer bioabsorbierbar ist, z.B. Polycaprolacton,
Polyorthoester, Polymilchsäuren
und Polyglykolsäuren,
sich einiges oder sogar das ganze Polymer vom Ballon weg auflösen.
-
Der
Ballon kann auch mit einem Polymer beschichtet sein, in dem ein
Arzneistoff vorhanden ist, und aufgeblasen werden, um gegen die
Wand des Körperlumens
zu drücken,
wobei das Polymer ausgewählt
ist, sich als Reaktion auf derartigen Druck mit oder ohne Anwendung
von Wärme
auf den Ballon vom Ballon zu trennen und die Wand des Lumens zu bedecken.
Nach Verabreichung des Polymers kann der. Ballon entlüftet und
entfernt werden. In dieser Ausführungsform
kann das Polymer ein blutlösliches Polymer,
wie Albumin, Kollagen oder dergleichen, sein, in dem der Arzneistoff,
wie Heparin, vorhanden ist. Das Polymer erzeugt eine glatte Beschichtung
an der Wand des Lumens und setzt den Arzneistoff an das Gewebe über einen
Zeitraum frei, wenn sich das Polymer auflöst. Andere lösliche Polymere
sind vorstehend diskutierte schmelzbare und bioabsorbierbare Polymere.
-
In
einer anderen Ausführungsform
(siehe 4–6)
wird eine Endoprothese (Stent) der Erfindung in Kombination mit
einem Ballonkatheter-Arzneistoffabgabesystem verwendet. Eine Endoprothese 50 wird über dem
Ballonkatheter 51 angeordnet, und dann mit einer nichtkomplexierten
Hydrogelbeschichtung 52 beschichtet. Der Arzneistoff 8, gezeigt
als Kreise, in wässriger
Lösung
wird dann in die Hydrogelbeschichtung 52 absorbiert. Der
Ballon 51 und die mit Hydrogel und Arzneistoff beschichtete Endoprothese 50 werden
gleiten gelassen, bis sie die Region der Okklusion 53 im
Gefäß 54 erreichen.
Dieses ist in 4 gezeigt. Eine Vergrößerung der
mit Arzneistoff und Hydrogelpolymer beschichteten Endoprothese 50 ist
in den 4a und 4b gezeigt (die
Dicke der Beschichtung 52 ist stark übertrieben). Nachdem der Ballon 51 und
die mit Hydrogel und Arzneistoff beschichtete Endoprothese 50 im
Innern des Gefäßes 54 angeordnet
worden sind, wird die Endoprothese 50 durch Zuführen von
Druck zum Ballon 51 radial erweitert und mit dem Ergebnis
gegen die Gefäßwand 54 gedrückt, dass
die Okklusion 53 zusammengedrückt wird und die Gefäßwand 54,
die sie umgibt, eine Radialexpansion durchmacht. Der Druck vom Aufblasen
des Ballons drückt
das Hydrogel 52 heraus, wobei der Arzneistoff 8 ungehindert
in das Gewebe freigesetzt wird. Die Endoprothese 50 wird
im expandierten Zustand in Position gehalten, wie in 5 gezeigt.
Der Druck wird dann vom Ballon freigegeben, und der Katheter wird
aus dem Gefäß herausgezogen. 6 zeigt
den Arzneistoff 8 im Innern des zusammengedrückten Thrombus,
wobei die Endoprothese expandiert ist und in der Position bleibt,
wobei der Ballonkatheter aus dem Lumen herausgezogen wird. Es ist
selbstverständlich,
dass nur die Endoprothese die Hydrogelpolymerbeschichtung einschließen kann.
In den Ausführungsformen,
die einen mit Hydrogel beschichteten Stent verwenden, sind das Hydrogel
und der Arzneistoff so ausgewählt, dass
beim anfänglichen
Drücken
des Polymers eine hohe Anfangsdosis des Arzneistoffs an angrenzendes
Gewebe abgegeben wird, und danach findet eine langsame, zeitverlängerte Freisetzung
des im Hydrogelpolymer verbleibenden Arzneistoffs statt. Bevorzugte
Hydrogel-Arzneistoff-Kombinationen sind solche, die eine Bindung
des Arzneistoffs, wie elektrostatische Bindung, z.B. durch Verwenden
eines Polyacrylsäurehydrogels
in Verbindung mit einem Ammoniumkation und Heparin verwenden. In
diesem Fall fährt
die Beschichtung fort, nach der Expansion des Stent und Entfernen
des Ballonkatheters Arzneistoff freizusetzen. Der Stent kann ein
Ballon-dehnbarer Stent, wie vorstehend beschrieben, oder ein selbst-expandierender
Stent sein, z.B. der Art, die mit superelastischen Materialien,
wie Nitinol, erzeugt wurden.
-
Jede
der hier besprochenen Ausführungsformen
kann mit einer Schützhülle verwendet
werden, wie in den 2–2a beschrieben.
Außerdem kann
ein erwärmter
Ballonkatheter in allen Kombinationen von Ausführungsformen verwendet werden, um
die Rate der Abgabe der Arzneistofflösung in das Gewebe zu erhöhen und
zu regulieren. Andere zusammenpressbare Schwamm-ähnliche Polymere, z.B. Nichthydrogele,
welche die Arzneistofflösungen als
Reaktion auf Druck freisetzen, können
verwendet werden, wie in Bezug auf die Ausführungsform von 1 und
folgende beschrieben.
-
Indessen
fallen andere Ausführungsformen in
die Ansprüche.
-
- a
- Kreis
- 1e
- Kreis
- b-b
- Linie
- 1
- Arzneistoffabgabeballonkathetervorrichtung; Vorrichtung
- 2
- Gefäß; Gang
- 3
- Katheter(körper)
- 4
- Ballon
- 5
- Plaques,
Stelle
- 6
- Hydrogelpolymerbeschichtung
- 7
- Schutzhülle
- 8
- Arzneistoff
- 9
- Gefäßwandgewebe
- 42
- zentrale
Wandteile; Ballon
- 43
- Elektroden
- 44
- Arzneistoff
- 50
- Endoprothese
- 51
- Ballon(katheter)
- 52
- Hydrogelbeschichtung
- 53
- Okklusion
- 54
- Gefäß