DE19741695C1 - Verwendung von radioaktiv markierten kolloidalen Lösungen zur Restenoseprophylaxe - Google Patents
Verwendung von radioaktiv markierten kolloidalen Lösungen zur RestenoseprophylaxeInfo
- Publication number
- DE19741695C1 DE19741695C1 DE19741695A DE19741695A DE19741695C1 DE 19741695 C1 DE19741695 C1 DE 19741695C1 DE 19741695 A DE19741695 A DE 19741695A DE 19741695 A DE19741695 A DE 19741695A DE 19741695 C1 DE19741695 C1 DE 19741695C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- colloidal
- catheter
- colloidal solutions
- solutions according
- colloid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K51/00—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K51/00—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo
- A61K51/12—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo characterised by a special physical form, e.g. emulsion, microcapsules, liposomes, characterized by a special physical form, e.g. emulsions, dispersions, microcapsules
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K51/00—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo
- A61K51/12—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo characterised by a special physical form, e.g. emulsion, microcapsules, liposomes, characterized by a special physical form, e.g. emulsions, dispersions, microcapsules
- A61K51/1217—Dispersions, suspensions, colloids, emulsions, e.g. perfluorinated emulsion, sols
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung der in den Patentansprüchen gekennzeichneten
kolloidalen Lösungen zur Herstellung von Mitteln, die bei der Therapie von proliferativen
Erkrankungen lokal appliziert werden.
Es ist bekannt, daß ionisierende Strahlung die Proliferation von Zellen inhibiert. Eine
Vielzahl von neoplastischen und nicht neoplastischen Erkrankungen wurde auf diese
Weise bereits behandelt (Fletcher, Textbook of Radiotherapy, Philadelphia, P. A: Lea and
Febiger, 1980, Hall, Radiobiology for the Radiologist, Philadelphia, P. A: Lippincott,
1988).
Es wurde auch schon versucht, atherosklerotische Erkrankungen mit Hilfe dieser
Verfahren zu behandeln. Die Atherosklerose ist eine entzündliche, fibroproliferative
Erkrankung, die für 50% aller Todesfälle in den USA, Europa und Japan verantwortlich
ist (Ross 1993, Nature 362 : 801-809). Mit ihrer peripheren Ausprägung bedroht sie den
Erhalt der Extremitäten, mit ihrer koronaren Manifestation besteht das Risiko des
tödlichen Herzinfarkts und mit supraaortalem Befall droht der Schlaganfall.
Eine Behandlung der Atherosklerose erfolgt derzeit auf unterschiedlichen Wegen. So hat
sich neben den konservativen Maßnahmen (z. B. die Senkung des Cholesterinspiegels im
Blut) und der Bypass-Operation, auch die mechanische Dilatation (Angioplastie) sowie
die intravasale Entfernung atheromatösen Gewebes (Atherektomie) verengter Segmente
in peripheren Arterien und den Koronarien als Alternative im klinischen Alltag etabliert.
Wie nachfolgend ausgeführt, sind die genannten Methoden jedoch mit einer Vielzahl von
Nachteilen behaftet.
So wird der Wert mechanisch rekanalisierender Verfahren akut durch Gefäßverschlüsse in
Folge von Gefäßeinrissen und -dissektionen sowie akuten Thrombosen beeinträchtigt
(Sigwart et al. 1987, N. Engl. J. Med. 316 : 701-706). Der langfristige Erfolg wird durch
das Wiederauftreten von Einengungen (Restenosen) gefährdet. So ergab die CAVEAT-
Studie, daß von 1012 Patienten die Restenoserate sechs Monate nach Intervention bei der
koronaren Atherektomie 50% und bei der koronaren Angioplastie sogar 57% betrug
(Topol et al. 1993, N. Engl. J. Med. 329 : 221-227). Weiterhin traten in dieser Studie in
7% der Atherektomie- und in 3% der Angioplastie-Patienten abrupte Gefäßverschlüsse
auf. Nicolini und Pepine (1992, Endovascular Surgery 72 : 919-940) berichten von einer
Restenoserate zwischen 35 und 40% und einer akuten Verschlußrate von 4% nach
angioplastischen Eingriffen.
Um diesen Komplikationen zu begegnen, wurden verschiedene Techniken entwickelt.
Hierzu gehört die Implantation metallischer Endoprothesen (Stents), (Sigwart et al. 1987,
N. Engl. J. Med. 316 : 701-706; Strecker et al., 1990, Radiology 175 : 97-102). Die
Stentimplantation in großkalibrigen Arterien, z. B. bei Okklusionen in der Beckenachse
hat bereits den Rang einer primär anzuwendenden Therapiemodalität erhalten. Der
Einsatz von Stents in den Femoralarterien hat dagegen mit einer primären Offenheitsrate
von 49% und einer Reokklusionshäufigkeit von 43% enttäuschende Ergebnisse gezeigt
(Sapoval et al., 1992, Radiology 184 : 833-839). Ähnlich unbefriedigende Resultate
wurden mit bisher verfügbaren Stents in den Koronararterien erzielt (Kavas et al. 1992, J.
Am. Coll. Cardiol 20 : 467-474).
Alle bisherigen pharmakologischen und mechanischen Interventionen haben bis heute die
Restenose nicht verhindern können (Muller et al. 1992, J. Am. Coll. Cardiol. 19: 418432,
Popma et al. 1991, Circulation 84: 14226-1436).
Als Ursache für die nach mechanischen Eingriffen häufig auftretenden Restenosen wird
angenommen, daß die Eingriffe eine Proliferation und Migration glatter Muskelzellen in
der Gefäßwand induzieren. Diese führen zu einer neointimalen Hyperplasie und den
beobachteten Restenosen in den behandelten Gefäßabschnitten (Cascells 1992,
Circulation 86, 723-729, Hanke et al. 1990, Circ. Res. 67, 651-659, Ross 1993, Nature
362, 801-809).
Ein alternatives Verfahren zur Behandlung von atherosklerotischen Erkrankungen
verwendet ionisierende Strahlung. Die Verwendung von außen kommender ionisierender
Strahlung auf die Restenose ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, daß bei der Applikation
die Strahlendosis nicht auf die gewünschte Stelle begrenzt ist, sondern darüber hinaus
umgebendes (gesundes) Gewebe unerwünschterweise ebenfalls der Strahlung ausgesetzt
wird. So verliefen verschiedene Studien bislang wenig erfolgversprechend (Gellmann et
al. 1991, Circulation 84 Suppl. II: 46A-59A, Schwartz et al. 1992, J. Am. Coll. Cardiol.
19: 1106-1113).
Diese Nachteile, die bei der Verwendung von externen Strahlungsquellen auftreten,
können überwunden werden, wenn Gammastrahlung z. B. über einen Katheter an die
Gefäßbereiche mit Restenose direkt verbracht werden. Durch diese Form der Applikation
mit Iridium-192 wird eine hohe Strahlendosis von 20 Gy an die Restenoseherde
verbracht. Einige Arbeiten berichten von der fast vollständigen Verhinderung der
Restenose nach dieser Intervention (Wiedermann et al. 1994, Am. J. Physiol. 267: H125-
H132, Böttcher et al. 1994, Int. J. Radiation Oncology Biol. Phys. 29: 183-186,
Wiedermann et al. 1994, J. Am. Coll. Cardiol. 23: 1491-1498, Liermann et al. 1994,
Cardiovasc. Intervent. Radiol. 17: 12-16). Nachteil dieser Methode ist jedoch, daß die
hierbei applizierte Strahlendosis von 20 Gy sehr hoch ist. Da die Läsionen irregulär an der
Gefäßwand verteilt sind, ist eine gleichmäßige Applikation einer definierten Dosis mit
Hilfe dieser Technik nicht möglich. Außerdem ist eine Behandlung großkalibriger Gefäße
nicht möglich, da bedingt durch den Dosisabfall von der Iridiumquelle die applizierbare
Dosis nicht ausreicht.
Eine weitere Möglichkeit, die Restenose zu inhibieren, ist die Implantation von P-32-
dotierten Stents (Fischell et al. Stents III, Entwicklung, Indikationen und Zukunft,
Konstanz: Kollath und Liermann, 1995). In dieser Arbeit reichte eine Aktivität von 0,2
kBq P-32 pro Zentimeter Stentlänge aus (entspricht einer Strahlendosis von 0,25 Gy), um
eine maximale Inhibierung der glatten Gefäßmuskelzellen in-vitro zu erreichen. Damit
konnte gezeigt werden, daß nicht nur γ- sondern auch β-Emitter die Proliferation glatter
Muskelzellen verhindern. Vorteil dieser Methode ist, daß die applizierte Strahlendosis
deutlich niedriger als bei allen bisher erwähnten Interventionen ist. Bei dieser geringen
Dosis werden die das Gefäßbett auskleidenden Endothelzellen nicht geschädigt (Fischell
et al. Stents III, Entwicklung, Indikationen und Zukunft, Konstanz: Kollath und
Liermann, 1995). Diese Form der Intervention ist jedoch nur einmal, nämlich bei der
Positionierung des Stents möglich. Weiterhin ist sie nur auf solche Interventionen
beschränkt, bei denen Stents eingesetzt werden. Die bei den weitaus häufiger
angewandten Interventionen wie Atherektomien und Angioplastien auftretenden
Restenosen können mit dieser Methode nicht behandelt werden. Durch die geringe
Reichweite der β-Strahlung gelingt es nicht, der gesamten Läsion eine gleichmäßige
Energiedosis zu verabreichen.
Neben der Strahlentherapie werden auch eine Reihe anderer therapeutischer Strategien
zur Inhibierung neointimaler Hyperplasien (Restenosen) eingesetzt. Diese umfassen
klassische Medikamente zur Restenosesuppression wie Antithrombotika,
Thrombozytenaggregationshemmer, Calcium-Antagonisten, anti-Entzündungs- und anti
proliferative Substanzen, aber auch gentherapeutische Ansätze. Hierbei ist die Hemmung
von Wachstumsstimulatoren z. B. durch Antisense-Oligonukleotide bzw. die Verstärkung
inhibitierender Faktoren durch Expressions-Vektor-Plasmide und die virusvermittelte
Genintegration möglich. Auch Aptamer-Oligonukleotide können zur Inhibierung
verschiedenster Rezeptoren-vermittelter Prozesse, die bei der Restenose eine
entscheidende Rolle spielen, eingesetzt werden.
Mit großer Energie und Sorgfalt wurden über Jahre Substanzen untersucht, die unter
streng kontrollierten Bedingungen als Langzeittherapie verabreicht wurden, weil man
theoretisch eine Herabsetzung der Restenoserate erhoffte (Herrmann et al., 1993, Drugs
46: 18-52).
Mehr als 50 kontrollierte Studien mit unterschiedlichen Substanzgruppen wurden
durchgeführt, ohne daß sich der eindeutige Nachweis ergab, daß die geprüften
Substanzen die Restenoserate gravierend herabsetzen könnten.
Dieses gilt auch für die lokale Applikation, bei der die Substanzen über spezielle
Ballonkatheter an den jeweils gewünschten Wirkort gebracht werden. Es hat sich jedoch
gezeigt, daß die bisher verwendeten Substanzen zu schnell aus der Gefäßwand
ausgewaschen werden, um therapeutisch wirksam werden zu können. Zudem werden
durch diese druckvermittelten Flüssigkeitsinjektionen zusätzliche
Gefäßwandveränderungen induziert, die sogar Restenose-fördernd wirken.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, geeignete Wirkstoffe oder Lösungen
zu finden, die zur radiotherapeutischen Behandlung von Erkrankungen, insbesondere zur
Behandlung von proliferativen Erkrankungen wie z. B. der Atherosklerose, verwendet und
lokal appliziert werden können und dabei die Nachteile der Verbindungen des Standes der
Technik überwinden.
Diese Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung gelöst.
Es wurde gefunden, daß radioaktiv markierte kolloidale Lösungen nach lokaler
Applikation zur Therapie proliferativer Erkrankungen hervorragend geeignet sind.
Im Vergleich zu einer Vielzahl von untersuchten Wirkstoffen und Lösungen aus
unterschiedlichsten Klassen führte die lokale Applikation der radioaktiv markierten
kolloidalen Lösungen zu einer überraschend hohen radioaktiven Dosis an der
gewünschten, pathologisch veränderten Stelle. Die kolloidalen Lösungen haben an der
Applikationsstelle eine lange Verweildauer, was zu einer hohen effektiven Dosis vor Ort
führt, und verteilen sich vornehmlich und gleichmäßig in der pathologischen Region. Die
nicht gebundenen kolloidalen Teilchen werden rasch eliminiert. Auf diese Weise erreicht
man eine hohe wirksame Strahlendosis bei geringer systemischer Belastung.
Dadurch, daß bestimmte kolloidale Lösungen, die im folgenden näher beschrieben sind, in
die Wand der atherosklerotisch veränderten Gefäße gelangen, werden nicht nur die dem
Lumen zugewandten Zellen der Intima, sondern auch solche der Media und Adventitia an
der Proliferation gehindert. Der Anteil der applizierten Dosis, der die Zellmembran
passiert, führt zu einer hohen Strahlendosis, die näher am Zellkern wirksam ist.
Geeignete kolloidale Lösungen sind die in den Beispielen beschriebenen Zinn-Kolloide,
besonders geeignet sind die Zinnkolloide, die mit Hilfe eines Kits der Firma Amersham
hergestellt werden können ("Amerscan Zinnkolloid (99mTc) - Markierungskit für die
Leberszintigraphie"). Andere geeignete Kolloide sind z. B. radioaktives Goldsol (198Au-
Kolloid) und radioaktiv markiertes Schwefelkolloid sowie andere physiologisch
verträgliche, radioaktive kolloidale Lösungen. Geeignete Radionuklide zur radioaktiven
Markierung sind dem Fachmann bekannt. Beispielhaft genannt seien die Radionuklide der
Elemente Ag, As, At, Au, Ba, Bi, Br, C, Co, Cr, Cu, F, Fe, Ga, Gd, Hg, Ho, I, In, Ir, Lu,
Mn, N, O, P, Pb, Pd, Pm, Re, Rh, Ru, Sb, Sc, Se, Sm, Sn, Tb, Tc oder Y.
Bevorzugt sind die Nuklide 99mTc, 186Re, 188Re, 67Cu, 90Y, 153Sm, 160Tb, 162Tb, 198Au
und 107Ag.
Die Herstellung der kolloidalen Lösungen erfolgt in der Regel über eine Redoxreaktion
oder die Änderung des pH-Wertes in einer wäßrigen oder alkoholischen Lösung in
Gegenwart eines radioaktiven Salzes. Das Kolloid kann in Gegenwart eines Stabilisators
gebildet werden oder auch nachträglich mit einem Tensid oder einer anderen
stabilisierenden amphiphilen Substanz versetzt werden. Weitere Herstellungsmethoden für
geeignete kolloidale Lösungen sind elektrochemische Methoden, wie sie z. B. von M. T.
Reetz et al. in Angew. Chem. 1995, Vol. 107, S. 2461 ff. beschrieben sind. Die
Herstellung der Zinnkolloide ist in den nachfolgenden Beispielen sowie in der
Gebrauchsinformation des Markierungskits der Firma Amersham beschrieben. Die
Herstellung eines Goldkolloids für diagnostische Zwecke ist in der Patentschrift
DE 24 20 531 C3 beschrieben.
Die Größe der gebildeten Partikel liegt im Bereich zwischen 5 und 1000 nm, im Fall des
Zinnkolloids zwischen 300 und 600 nm.
Wie in den nachfolgenden Beispielen gezeigt wird, eignen sich diese radioaktiv
markierten kolloidalen Lösungen in hervorragender Weise, um über einen
Applikationskatheter gezielt an die Wand eines Blutgefässes verbracht zu werden. Dort
hält die Konzentration des Radionuklids lange genug an, um die Proliferation der Zellen
und somit eine Restenose zu inhibieren.
Als Katheter, die für die lokale Applikation der erfindungsgemäßen Substanzen geeignet
sind, können die in Fig. 3 skizzierten Katheter eingesetzt werden. Besonders geeignet
sind Mehrkammer-Ballonkatheter (wie z. B. Dispatch™, SciMed) und mikroperforierte
Ballonkatheter.
Aufgrund der Empfindlichkeit proliferierender Zellen gegenüber ionisierender Strahlung
ist die erfindungsgemäße Verwendung der radioaktiv markierten kolloidalen Lösungen
nicht nur die Verwendung für die Herstellung von Mitteln zur lokalen Applikation bei der
Therapie von Herz-Kreislauferkrankungen, sondern auch die Verwendung für die
Herstellung von Mitteln zur Therapie anderer proliferativer Erkrankungen.
555 MBq Natriumpertechnetat-99 m in 2 ml 0.9%iger Natriumchloridlösung werden bei
Raumtemperatur mit 20 µl Zinn-II-chloridlösung (5 mg Zinn-II-chlorid-dihydrat/1 ml
0.01 M HCl) versetzt. Nach 10 min verdünnt man mit 1 ml PBS-Puffer. Die erhaltene
Lösung ist leicht opaleszierend.
37 MBq Natriumperrhenat-186 in 2 ml 0.9%iger Natriumchloridlösung werden bei
Raumtemperatur mit 40 µl Zinn-II-chloridlösung (5 mg Zinn-II-chlorid-dihydrat/1 ml
0.01 M HCl) versetzt. Nach 10 min verdünnt man mit 1 ml PBS-Puffer. Die erhaltene
Lösung ist leicht opaleszierend.
Das Versuchstier ist ein weißes Neuseeländerkaninchen (interne Tierkenn-Nr.: 1852,
männlich, 3,5 kg Körpergewicht).
In Narkose (Rompun/Ketavet 1 : 2,1 ml/kg Körpergewicht, i.m.-Gabe) wurde mit einem
Ballonkatheter in der infraranalen Aorta das Endothel geschädigt (Ballondenudation).
Anschließend wurden dem Versuchstier über einen Zeitraum von 5 Minuten mit einem
mikroperforierten Match Katheter Ballonkatheter mit 5 mm Durchmesser; Hersteller: Fa.
Schneider, Düsseldorf Zinnkolloid, welches nach dem Kit der Fa. Amersham ("Amerscan
Zinnkolloid (99mTc) - Markierungskit für die Leberszintigraphie") hergestellt wurde,
appliziert. Die radioaktive Dosis von 0.4 mCi (= 14.8 MBq) wurde in einem Volumen
von 0,1 ml appliziert.
Während des gesamten Experimentes befindet sich das Versuchstier unter einer Gamma-
Kamera (Elscint SP4 HR), um die Verteilung der Radioaktivität im Körper darzustellen.
In Fig. 1 ist im oberen Teil die Situation vor Applikation dargestellt. Man sieht deutlich
den Katheter, der das Zinnkolloid enthält. Der Pfeil zeigt den Ballon des Katheters, der
sich an der gewünschten Applikationsstelle befindet. Im unteren Teil der Aufnahme ist
der gleiche Situs 1,5 Stunden nach Applikation und Entfernen des Katheters dargestellt.
Deutlich ist die an der Applikationsstelle verbliebene Menge Zinnkolloid zu erkennen.
Das Versuchstier ist ein weißes Neuseeländerkaninchen (interne Tierkenn-Nr.: 1839,
männlich, 3,7 kg Körpergewicht).
In Narkose (Rompun/Ketavet 1 : 2,1 ml/kg Körpergewicht, i. m.-Gabe) wurde mit einem
Ballonkatheter in der infraranalen Aorta das Endothel geschädigt (Ballondenudation).
Anschließend wurden dem Versuchstier über einen Zeitraum von 5 Minuten mit einem
mikroperforierten Match Katheter (Ballonkatheter mit 5 mm Durchmesser; Hersteller: Fa.
Schneider, Düsseldorf) Zinnkolloid, welches nach dem Kit der Fa. Amersham ("Amerscan
Zinnkolloid 99mTc - Markierungskit für die Leberszintigraphie") hergestellt wurde,
appliziert. Die radioaktive Dosis von 0.47 mCi(= 17.39 MBq) wurde in einem Volumen
von 0,1 ml appliziert.
Während des gesamten Experimentes befindet sich das Versuchstier unter einer Gamma-
Kamara (Elscint SP4 HR) um die Verteilung der Radioaktivität im Körper darzustellen.
In Fig. 2 ist im oberen Teil die Situation vor Applikation dargestellt. Man sieht deutlich
den Katheter, der das Zinnkolloid enthält. Der Pfeil zeigt den Ballon des Katheters, der
sich an der gewünschten Applikationsstelle befindet. Im unteren Teil der Aufnahme ist
der gleiche Situs 1,5 Stunden nach Applikation und Entfernen des Katheters dargestellt.
Deutlich ist die an der Applikationsstelle verbliebene Menge Zinnkolloid zu erkennen.
Claims (8)
1. Verwendung von kolloidalen Lösungen zur Herstellung von Mitteln für die Therapie
proliferativer Erkrankungen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kolloidale Lösung mit einem Radionuklid der Elemente Ag, As, At, Au,
Ba, Bi, Br, C, Co, Cr, Cu, F, Fe, Ga, Gd, Hg, Ho, I, In, Ir, Lu, Mn, N, O, P, Pb,
Pd, Pm, Re, Rh, Ru, Sb, Sc, Se, Sm, Sn, Tb, Tc oder Y markiert ist.
2. Verwendung von kolloidalen Lösungen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kolloidale Lösung mit einem Radionuklid ausgewählt aus der Gruppe 99mTc,
186Re, 188Re, 67Cu, 90Y, 153Sm, 160Tb, 162Tb, 198Au und 107Ag markiert ist.
3. Verwendung von kolloidalen Lösungen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kolloid durch eine Redoxreaktion in Gegenwart eines radioaktiven Salzes
hergestellt wird.
4. Verwendung von kolloidalen Lösungen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kolloid durch Änderung des pH-Wertes in einer wäßrigen oder alkoholischen
Lösung in Gegenwart eines radioaktiven Salzes hergestellt wird.
5. Verwendung von kolloidalen Lösungen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchengröße der kolloidalen Partikel zwischen 5 und 1000 nm liegt.
6. Verwendung von kolloidalen Lösungen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchengröße der kolloidalen Partikel zwischen 300 und 600 nm liegt.
7. Verwendung von kolloidalen Lösungen gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die kolloidale Lösung mit Hilfe von Tensiden oder anderen amphiphilen
Substanzen stabilisiert wird.
8. Verwendung von radioaktiv markierten Schwefelkolloiden zur Herstellung von
Mitteln für die Therapie proliferativer Erkrankungen.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19741695A DE19741695C1 (de) | 1997-09-18 | 1997-09-18 | Verwendung von radioaktiv markierten kolloidalen Lösungen zur Restenoseprophylaxe |
CA002301887A CA2301887A1 (en) | 1997-09-18 | 1998-09-10 | Method for treating proliferative diseases by therapy |
EP98954267A EP1011737A2 (de) | 1997-09-18 | 1998-09-10 | Verfahren zur therapeutischen behandlung proliferativer erkrankungen |
PCT/EP1998/005741 WO1999013920A2 (de) | 1997-09-18 | 1998-09-10 | Verfahren zur therapeutischen behandlung proliferativer erkrankungen |
AU11459/99A AU745908B2 (en) | 1997-09-18 | 1998-09-10 | Method for treating proliferative diseases by therapy |
JP2000511533A JP2001516730A (ja) | 1997-09-18 | 1998-09-10 | 増殖性疾患を治療処置する方法 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19741695A DE19741695C1 (de) | 1997-09-18 | 1997-09-18 | Verwendung von radioaktiv markierten kolloidalen Lösungen zur Restenoseprophylaxe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19741695C1 true DE19741695C1 (de) | 1999-07-01 |
Family
ID=7843166
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19741695A Expired - Lifetime DE19741695C1 (de) | 1997-09-18 | 1997-09-18 | Verwendung von radioaktiv markierten kolloidalen Lösungen zur Restenoseprophylaxe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19741695C1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2420531A1 (de) * | 1974-04-27 | 1975-11-13 | Hoechst Ag | Stabilisiertes goldkolloid und verfahren zu seiner herstellung |
-
1997
- 1997-09-18 DE DE19741695A patent/DE19741695C1/de not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2420531A1 (de) * | 1974-04-27 | 1975-11-13 | Hoechst Ag | Stabilisiertes goldkolloid und verfahren zu seiner herstellung |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Angew. Chem. 1995, 107, S. 2461-2463 * |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69835248T2 (de) | Herstellungsverfahren für einen Stent für Angioplastie | |
DE4315002C1 (de) | Gefäßimplantat | |
Schopohl et al. | 192Ir endovascular brachytherapy for avoidance of intimal hyperplasia after percutaneous transluminal angioplasty and stent implantation in peripheral vessels: 6 years of experience | |
DE60126146T2 (de) | Stent zur behandlung von restenosis in einem stent | |
EP1562565B1 (de) | Verwendung eines oder mehrerer der elemente aus der gruppe yttrium, neodym und zirconium | |
DE69932183T2 (de) | ANWENDUNG VON ZIELGERICHTETEM RADIUM 223 FüR PALLIATIVE UND THERAPEUTISCHE BEHANDLUNG VON KNOCHENKREBS | |
DE60123869T2 (de) | Radioaktiv beschichtete Geräte | |
DE19807727B4 (de) | Radioaktiver Ballon für ein Ballon-Dilatations-Kathetersystem und Verfahren zu dessen Herstellung | |
EP1227845A2 (de) | Seltene erden enthaltene mischung und deren verwendung | |
DE19916086A1 (de) | Implantierbare Prothese, insbesondere Gefäßprothese (Stent) | |
JP2002502638A (ja) | 軟x線を放射する医療器具 | |
DE69915287T2 (de) | Drahtförmige Strahlungsquelle zur endovaskulären Bestrahlung | |
EP1204426B1 (de) | Medizinisches präparat zur behandlung von arthrose, arthritis und anderen rheumatischen gelenkerkrankungen | |
DE60213495T2 (de) | Streifenförmige Quellenanordnung zur intravaskulären Radiotherapie | |
DE19741695C1 (de) | Verwendung von radioaktiv markierten kolloidalen Lösungen zur Restenoseprophylaxe | |
Meerkin et al. | Efficacy of beta radiation in prevention of post-angioplasty restenosis | |
DE19741694C2 (de) | Verwendung von Komplexen, deren Ligand ein Bis-Amin-Oxim-Derivat oder ein N¶2¶S¶2¶-Derivat und deren Zentralatom ein Radionuklid ist | |
DE19652374A1 (de) | Verwendung von Endothelin-Konjugaten in der Therapie, neue Endothelin-Konjugate, diese enthaltende Mittel, sowie Verfahren zu deren Herstellung | |
WO1999013920A2 (de) | Verfahren zur therapeutischen behandlung proliferativer erkrankungen | |
DE19742880A1 (de) | Verfahren zur therapeutischen Behandlung proliferativer Erkrankungen | |
Schultz-Hector | Prävention der Restenose durch Strahlentherapie—strahlenbiologische Aspekte | |
EP1381405B1 (de) | Radioaktiv beschichtete stents | |
EP0955016A2 (de) | Radioaktiver Stent | |
EP1002506A1 (de) | Radioaktiver Stent | |
Kollum et al. | Neue Erkenntnisse zu Gefäßthrombose und Kanteneffekt nach vaskulärer Brachytherapie |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8330 | Complete renunciation |