DE19806736A1 - Schutzvorrichtung für eine Scheibe eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Schutzvorrichtung für eine Scheibe eines KraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für eine Schei
be eines Kraftfahrzeugs mit einem auf einer Wickelwelle ge
haltenen und zwischen wenigstens einer die Scheibe zumindest
teilweise abdeckenden Funktionsposition und einer auf die
Wickelwelle aufgerollten Ruheposition beweglichen, flexiblen
Flächengebilde, dessen vorderes Stirnende mit einer formsta
bilen Auszugleiste versehen ist, wobei die Wickelwelle in ei
ner fahrzeugfest positionierbaren Halterung drehbeweglich ge
lagert ist.
Eine solche Schutzvorrichtung ist für eine Heckscheibe eines
Personenkraftwagens allgemein bekannt. Die Schutzvorrichtung
weist eine Wickelwelle auf, die in einem auf einer Hutablage
des Fahrzeuginnenraumes unterhalb einer Heckscheibe positio
nierten, als Halterung dienenden Kassettengehäuse drehbeweg
lich gelagert ist. Auf der Wickelwelle ist ein teiltranspa
rentes, flexibles Flächengebilde in Form eines Netzgewebes
aufgerollt. Ein ausziehseitiges, vorderes Stirnende des Netz
gewebes ist mit einer quer über die gesamte Breite des Netz
gewebes verlaufenden, formstabilen Auszugleiste versehen,
mittels der das Netzgewebe in wenigstens eine, die Heckschei
be zumindest teilweisende abdeckende Funktionsposition aus
ziehbar ist. Um ein zur Wickelwelle paralleles Anheben der
Auszugleiste und dadurch ein Ausziehen des Netzgewebes zu er
zielen, sind zwischen dem Kassettengehäuse und der Auszuglei
ste zwei Stützarme angeordnet, die schwenkbeweglich am Kas
settengehäuse gelagert sind. Die beiden Stützarme sind an der
Auszugleiste linear beweglich geführt und synchronisiert zu
einander beweglich, so daß eine Schwenkbewegung der Stützarme
eine Auszieh- oder Einfahrbewegung der Auszugleiste bewirkt.
In der ausgezogenen Funktionsposition des Netzgewebes bewir
ken die Stützarme eine Stützung der Auszugleiste und damit
eine Stützung des aufgespannten Netzgewebes, so daß die Aus
zugleiste und das Netzgewebe vom Kassettengehäuse frei abra
gen, ohne in fahrzeugfesten Einhängebereichen gesichert wer
den zu müssen. Sowohl das Einfahren als auch das Ausfahren
der Stützarme und damit das Ein- und Ausziehen des Netzgewe
bes erfolgt vollautomatisch mittels eines Elektromotors, der
die Stützarme bewegt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung der ein
gangs genannten Art zu schaffen, die einen wesentlich verein
fachten Aufbau bei gleichzeitig einfacher Bedienbarkeit auf
weist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Auszugleiste und
das Flächengebilde gegen die Kraft einer Federbelastungsein
richtung in einer Bewegungsrichtung manuell beweglich und in
der entgegengesetzten Bewegungsrichtung durch die Federbela
stungseinrichtung selbsttätig rückstellbar angeordnet sind,
daß eine mechanische Arretiervorrichtung zur Sicherung der
Auszugleiste in der wenigstens einen Funktionsposition oder
der Ruheposition des Flächengebildes vorgesehen ist, und daß
der Arretiervorrichtung eine Steuereinheit zum ferngesteuer
ten Lösen der Arretiervorrichtung zugeordnet ist. Durch die
erfindungsgemäße Lösung ergibt sich ein halbautomatischer
Aufbau, da die Führung des Flächengebildes in einer Bewe
gungsrichtung manuell und lediglich die Betätigung in der
entgegengesetzten Bewegungsrichtung selbsttätig erfolgt. So
mit wird ein erheblich vereinfachter Aufbau der Schutzvor
richtung ermöglicht. Durch das Lösen der Arretiervorrichtung
erfolgt die selbsttätige Rückstellung mittels der Federkraft
der Federbelastungseinrichtung, wobei eine Variante bevorzugt
wird, bei der die Rückstellung in die aufgewickelte Ruheposi
tion erfolgt und die manuelle Ausziehbewegung eine Positio
nierung des Flächengebildes in einer die Scheibe teilweise
oder vollständig abdeckenden Funktionsposition bewirkt.
Grundsätzlich kann durch die erfindungsgemäße Lösung jedoch
auch eine umgekehrte Bewegungsfunktion erzielt werden, indem
ein manuelles Aufwickeln und ein selbsttätiger Ausziehvorgang
vorgenommen werden. Das ferngesteuerte Lösen der Arretiervor
richtung ermöglicht eine Rückführung des Flächengebildes - je
nach Variante - in die Ruheposition oder in die gewünschte
Funktionsposition selbsttätig durch die Federkräfte, ohne ei
ne entsprechende Bedienung direkt an der Schutzvorrichtung
vornehmen zu müssen. Vorteilhaft ist bei einer Anordnung des
Betätigungselementes in dem Cockpitbereich des Fahrzeuginnen
raumes die Schutzvorrichtung im Bereich einer Heckscheibe des
Kraftfahrzeugs angeordnet, wie dies auch beim Stand der Tech
nik bereits der Fall ist. Eine Bedienung der Schutzvorrich
tung für die Heckscheibe kann somit vom Fahrer- oder Beifah
rersitz aus erfolgen, wobei das manuelle Ausziehen in die
Funktionsposition oder das Einrollen in die Ruheposition di
rekt vom Fondraum aus vorgenommen worden war. Fondpassagiere
können somit bei Bedarf das Flächengebilde von Hand ausziehen
und der Fahrer des Personenkraftwagens kann, beispielsweise
nach dem Aussteigen der Fondpassagiere, das Flächengebilde
vom Fahrersitz aus wieder in seine Ruheposition überführen.
Er muß somit nicht in umständlicher Weise im Fondraum Platz
nehmen, um die Schutzvorrichtung entsprechend zu betätigen.
Die Halterung für die Wickelwelle kann insbesondere entweder
als die Wickelwelle vollständig aufnehmendes Kassettenge
häuse, oder als sich über die gesamte Breite der Wickelwelle
erstreckende Halbschale oder auch als lediglich die Wickel
welle seitlich übergreifende, becherartige Seitenteile ge
staltet sein, die entsprechend fahrzeugfest positioniert
sind. Der Begriff der Halterung ist somit nicht auf das voll
ständige Umschließen der Wickelwelle beschränkt, so daß auch
bezüglich der Halterung sehr einfach gestaltete Baueinheiten
Anwendung finden können.
In Ausgestaltung der Erfindung weist die Steuereinheit ein in
einem Fahrzeuginnenraum angeordnetes Betätigungselement auf,
das durch wenigstens ein Übertragungsmittel mit wenigstens
einem Sperrglied der Arretiervorrichtung derart in Wirkver
bindung steht, daß eine Bedienung des Betätigungselementes
eine Entsperrung des wenigstens einen Sperrgliedes und damit
ein Lösen der Arretiervorrichtung bewirkt. Bei einer rein me
chanischen Ausführung der Steuereinheit und der Arretiervor
richtung ist das wenigstens eine Übertragungsmittel als Zug-
und/oder Druckelement in Form eines Bowdenzuges oder eines
Schubkabels gestaltet. Das Betätigungselement im Fahrzeugin
nenraum ist vorzugsweise ein Druck- und/oder Zugknopf. Vor
teilhaft ist das Betätigungselement in einem Cockpitbereich
des Kraftfahrzeugs angeordnet, um eine einfache Zugänglich
keit für einen Fahrer oder einen Beifahrer zu ermöglichen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuereinheit
zumindest teilweise mechanisch und/oder pneumatisch und/oder
elektrisch und/oder induktiv und/oder hydraulisch und/oder
elektronisch ausgeführt. Bei einer zumindest teilweise pneu
matischen und/oder hydraulischen Ausführung der Steuereinheit
kann auf entsprechend im Fahrzeug bereits vorhandene Pneuma
tik- oder Hydraulikeinheiten zurückgegriffen werden. Bei
elektrischer, induktiver oder elektronischer Gestaltung der
Steuereinheit wird als Energiequelle vorzugsweise das fahr
zeugeigene Bordnetz verwendet. Dabei ist insbesondere eine
drahtgebundene oder eine drahtlose Übertragung entsprechender
Betätigungssignale zwischen dem Betätigungselement und der
Arretiervorrichtung möglich.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist für die selbsttä
tige Rückstellbewegung des Flächengebildes und der Auszuglei
ste eine Dämpfungsvorrichtung vorgesehen. Die Dämpfungsvor
richtung wirkt der Kraft der Federbelastungseinrichtung ent
gegen und verhindert eine zu schnelle Rückstellbewegung, die
insbesondere beim Einziehen des Flächengebildes in seine
Ruheposition eine starke Geräuschbildung sowie gegebenenfalls
Beschädigungen durch ein starkes Aufschlagen der Auszugleiste
in der Endposition hervorrufen kann. Die Anordnung der Dämp
fungsvorrichtung wird dabei abhängig von den jeweiligen bau
lichen und funktionalen Gegebenheiten gewählt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich zwi
schen der Auszugleiste und der Halterung für die Wickelwelle
wenigstens ein Stützarm bewegungsübertragend. Die bewegungs
übertragende Erstreckung des Stützarmes kann durch Schwenkbe
wegungen des wenigstens einen Stützarmes oder auch durch te
leskopartige Ausziehbewegungen oder in anderer Art und Weise
erfolgen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind wenigstens zwei
miteinander über eine mechanische Synchronisationsvorrichtung
synchronisierte Stützarme vorgesehen. Dadurch wird eine pa
rallele Führung der Auszugleiste relativ zur Drehachse der
Wickelwelle erzielt, die exakte und einwandfreie Auf- und Ab
wickelvorgänge des Flächengebildes ermöglicht. Durch entspre
chende Federbelastungen der Stützarme aufgrund der Dämpfungs
einrichtung oder der Federbelastungseinrichtung kann bei we
nigstens zwei Stützarmen bereits direkt eine zwangsläufige
Synchronisierung vorhanden sein, ohne daß zusätzliche Mittel
zur Synchronisierung dieser Stützarme notwendig sind.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das wenigstens
eine Sperrglied zwischen der Auszugleiste und einem Fahrzeug
innenraumabschnitt und/oder zwischen der Wickelwelle und der
Halterung und/oder zwischen dem wenigstens einen Stützarm und
der Halterung und/oder zwischen dem wenigstens einen Stützarm
und der Auszugleiste angeordnet. Dabei wird die Anordnung ab
hängig von den baulichen und funktionalen Gegebenheiten der
Schutzvorrichtung gewählt.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von
bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung, die anhand
der Zeichnungen dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Fahr
zeuginnenraumes eines Personenkraftwagens, dessen
Heckscheibe eine Ausführungsform einer erfindungs
gemäßen Schutzvorrichtung zugeordnet ist,
Fig. 2 schematisch eine perspektivische Darstellung einer
ersten Ausführungsform einer Schutzvorrichtung,
Fig. 3 in einer weiteren perspektivischen Darstellung eine
weitere Ausführungsform einer Schutzvorrichtung
ähnlich Fig. 2,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Schutzvorrichtung ähnlich den Fig. 2 und 3,
Fig. 5 schematisch eine Schutzvorrichtung nach den Fig.
1 bis 4, bei der zwei Stützarme durch eine Synchro
nisationsvorrichtung miteinander bewegungssynchro
nisiert sind,
Fig. 6 schematisch eine Schutzvorrichtung mit einer ähnli
chen Synchronisationsvorrichtung wie in Fig. 5,
Fig. 7 eine weitere Synchronisationsvorrichtung ähnlich
den Fig. 5 und 6,
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemä
ßen Schutzvorrichtung, bei der der Auszugleiste ein
Sperrglied zugeordnet ist,
Fig. 9 die Schutzvorrichtung nach Fig. 8, bei der das
Sperrglied in seiner Entsperrposition dargestellt
ist,
Fig. 10 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemä
ßen Schutzvorrichtung mit einer Überlastsicherung
für einen Stützarm und
Fig. 11 in einer Seitenansicht die Überlastsicherung für
den Stützarm nach Fig. 10.
Ein Personenkraftwagen nach Fig. 1 weist einen Fahrzeuginnen
raum 1 auf, der mit einem Fahrerbereich 2 sowie einem Fond
raum 3 versehen ist. Als Sonnenschutz für in den Fondraum 3
durch eine Heckscheibe 4 einfallende Sonnenstrahlung ist der
Heckscheibe in nachfolgend näher beschriebener Weise eine
Schutzvorrichtung 5 zugeordnet.
Die Schutzvorrichtung 5 weist ein als fahrzeugfeste Halterung
dienendes Kassettengehäuse 6 auf, das fahrzeugfest auf einer
Hutablage unterhalb der Heckscheibe 4 angeordnet ist. Das
Kassettengehäuse 6 ist lösbar an der Hutablage befestigt. In
dem Kassettengehäuse 6 ist eine Wickelwelle 7 drehbeweglich
gelagert, die sich horizontal in Fahrzeugquerrichtung er
streckt. Auf der Wickelwelle 7 ist ein flexibles Flächenge
bilde in Form einer netzartigen und halbtransparenten Rollo
plane 8 aufwickelbar gehalten. Ein in Ausziehrichtung der
Rolloplane vorderes Stirnende ist an einer Auszugleiste 9
festgelegt, die sich über die gesamte Breite des Flächenge
bildes 8 erstreckt und formstabil gestaltet ist. Die Auszug
leiste 9 ist durch zwei Stützarme 10 in einer zur Wickelwel
le 7 achsparallelen Position gehalten. Die beiden Stützarme
10 sind im Bereich ihres unteren Stirnendes jeweils in einer
zur Ausziehebene der Rolloplane 8 etwa parallelen Schwenk
ebene schwenkbeweglich am Kassettengehäuse 6 gelagert. Hierzu
sind Lagerpunkte 11 vorgesehen. Mit ihren gegenüberliegenden,
oberen Stirnenden sind die Stützarme 10 über Lagerpunkte 12
an der Auszugleiste 9 positioniert, wobei die Lagerpunkte 12
beim dargestellten Ausführungsbeispiel als kombinierte
Schwenk-/Gleitführungen gestaltet sind.
Die Wickelwelle 7 ist gemäß Fig. 2 durch eine Federbela
stungseinrichtung in Form einer Rückholfeder 19 derart dreh
belastet, daß die Rolloplane 8 und die Auszugleiste 9 in Ein
ziehrichtung zur aufgewickelten Ruheposition hin zugbelastet
sind. Durch die Rückholfeder 19 wird die Rolloplane 8 somit
selbsttätig in die Ruheposition aufgewickelt.
Die schematisierte Darstellung der Schutzvorrichtung nach
Fig. 5 ist beabsichtigt gewählt, da sie nicht auf die anhand
der nachfolgenden Beschreibungen dargestellten, rein mechani
schen Ausführungsbeispiele beschränkt sein soll. Alle nach
folgend beschriebenen Ausführungsbeispiele weisen jedoch eine
Federbelastungseinrichtung auf, die die Rolloplane 8 selbst
tätig in die aufgewickelte Ruheposition zurückführt. Allen
Ausführungsbeispielen ist zudem eine Arretiervorrichtung 13
zugeordnet, die das Flächengebilde 8 in einer ausgezogenen
Funktionsposition, sei es die ausgezogene Endposition oder
eine ausgezogene Zwischenposition, arretiert und somit in
dieser Position festhält. Allen beschriebenen Ausführungsfor
men ist es zudem - in dargestellter oder nicht dargestellter
Weise - gemeinsam, daß die Arretiervorrichtung 13 durch eine
Steuereinheit 14, 15 von einem entfernten Punkt, vorzugsweise
vom Cockpitbereich des Fahrerbereiches 2 aus, lösbar ist. Die
Steuereinheit weist schematisch dargestellte Übertragungsmit
tel 14 sowie ein Betätigungselement 15 auf, wobei die Gestal
tung der Steuereinheit neben den nachfolgend anhand der Figu
ren näher beschriebenen mechanischen Gestaltung auch pneuma
tisch, hydraulisch, elektrisch (induktiv), elektronisch oder
in anderer Art und Weise ausgeführt sein kann. Auch die Über
tragungsmittel 14 müssen nicht mechanisch, wie nachfolgend
beschrieben, ausgeführt sein, sondern können Pneumatik- oder
Hydraulikkanäle oder auch drahtgebundene oder drahtlose Über
tragungsmittel darstellen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist die Schutzvorrich
tung 5 rein mechanisch gestaltet. Die beiden Stützarme 10,
von denen in Fig. 2 lediglich ein einzelner dargestellt ist,
sind über Gleitsteine 16 längs der Auszugleiste 9 linear be
weglich gelagert, wodurch die bewegungsübertragende Führung
der Stützarme 10 zwischen Auszugleiste 9 und Kassettengehäuse
6 erzielt wird. Die Arretiervorrichtung 13 weist ein Sperr
glied in Form eines Rastschiebers 17 auf, der federbelastet
in seiner Rastposition gehalten ist. Dieser Rastschieber 17
wirkt auf ein Rastklinkenrad 18, das koaxial auf der Wickel
welle 7 angeordnet ist. Die Sperrfunktion erfolgt in Einzug
richtung der Rolloplane 8, so daß die Rolloplane 8 zusammen
mit der Auszugleiste 9 gegen die Kraft der Rückholfeder 19
manuell ausgezogen werden kann. Eine Rückstellbewegung in ei
ne zumindest teilweise aufgewickelte Position oder in die
Ruheposition aufgrund der Rückstellkraft der Rückholfeder 19
kann nur nach einer Entsperrung des Rastschiebers 17 und da
mit nach einem Lösen der Arretiervorrichtung 13 erzielt wer
den. Dazu ist der Rastschieber 17 über einen als Übertra
gungsmittel fungierenden Bowdenzug 14 mit einem als Betäti
gungselement dienenden Zugknopf 15 im Cockpitbereich (nicht
dargestellt) verbunden. Um die Rückstellkraft der Rückhol
feder 19 zu dämpfen, ist dem Lagerpunkt 11 eine Dämpfungsein
richtung in Form einer Dämpfungsfeder 20 zugeordnet, die auf
den Stützarm 10 entsprechend entgegengesetzt zu der durch die
Rückholfeder 19 auf den Stützarm 10 aufgebrachten Kraft
wirkt. Dem benachbarten Lagerpunkt 11 des anderen Stützarmes
10 kann die gleiche Dämpfungseinrichtung 20 zugeordnet sein.
Es genügt jedoch auch, lediglich einen der beiden Lagerpunkte
11 mit einer solchen Dämpfungseinrichtung 20 zu versehen.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 entspricht dem Ausfüh
rungsbeispiel nach Fig. 2 nahezu identisch. Unterschiedlich
ist lediglich, daß die Arretiervorrichtung 13a durch anders
gestaltete und nicht näher dargestellte Übertragungsmittel
der Steuereinheit belastet ist. Die Betätigung des Rastschie
bers 17 der Arretiervorrichtung 13a kann somit durch pneuma
tisch oder hydraulisch belastete Kolben oder auch durch elek
tromagnetisch betätigte Stellglieder erfolgen.
Auch das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 entspricht vom
grundsätzlichen Aufbau her der Schutzvorrichtung nach den
vorhergehenden Ausführungsformen. Bei diesem Ausführungsbei
spiel ist die Arretiervorrichtung 13b jedoch mit einem Sperr
glied 21 versehen, das nicht radial zur Wickelwelle 7, son
dern achsparallel zur Wickelwelle 7 ausgerichtet ist. Das
Sperrglied 21 wirkt direkt auf einen Stützfortsatz 22 des
Stützarmes 23, der im übrigen in gleicher Weise wie der
Stützarm 10 gemäß den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispie
len gelagert und geführt ist. Die Arretiervorrichtung 13b
wirkt ausschließlich in der vollkommen ausgezogenen Funk
tionsposition der Auszugleiste 9 und der Rolloplane 8. Das
Lösen des Sperrgliedes 21 zur Freigabe des Stützarmes 23 und
damit zur Freigabe der Rolloplane 8 erfolgt über Steuerein
heiten, die analog der Beschreibung zum Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 gestaltet sein können.
Die Ausführungsbeispiele nach den Fig. 5 bis 7 beschreiben
verschiedene Synchronisationsvorrichtungen, um sowohl den
Ausziehvorgang als auch den Einziehvorgang der Auszugleiste 9
möglichst achsparallel zur Wickelwelle 7 innerhalb des Kas
settengehäuses 6 zu gestalten. Alle drei Ausführungsformen
betreffen rein mechanische Synchronisationsvorrichtungen, die
wahlweise vorgesehen sein können. Beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 sind die Gleitsteine 25 für die obere Lagerung
der Stützarme 10 über einen umlaufenden Zug-/Druckmitteltrieb
in Form eines Ketten-, Seil- oder Riemenzuges definiert mit
einander gekoppelt, wodurch in jedem Fall Parallelführungen
zwischen der Auszugleiste 9 und der innerhalb des Kassetten
gehäuses 6 gelagerten Wickelwelle 7 erzielt werden. Beim Aus
führungsbeispiel nach Fig. 6 ist jedem Stützarm 10 ein am
Stützarm 10 einerseits und an der Auszugleiste 9 andererseits
angelenkter Gelenkarm 27 zugeordnet. Jeder Gelenkarm 27 weist
die halbe Länge des jeweiligen Stützarmes 10 auf. Der Anlenk
punkt des Gelenkarmes 27 am jeweiligen Stützarm 10 erfolgt
zudem exakt auf halber Länge zwischen den beiden Lagerpunkten
jedes Stützarmes 10 am Kassettengehäuse 6 bzw. am Gleitstein
16. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 erfolgt eine Paral
lelführung der Auszugleiste 9 durch eine zentrale, doppelar
mige Schwinge, die über zwei starre und gleichlange Verbin
dungsglieder 30 an entsprechenden Fortsätzen der Stützarme 10
im Bereich ihrer unteren Lagerpunkte angreifen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 ist die Arretiervorrich
tung 13c nicht der Wickelwelle 7, sondern der Auszugleiste 9
in ihrer ausgezogenen Funktionsposition zugeordnet. Dabei ist
die Arretiervorrichtung 13c auf Höhe eines fahrzeugfesten
Einhängepunktes 32, 34 angeordnet, wobei die fahrzeugfesten
Einhängepunkte 32, 34 gabelartig gestaltet und an entspre
chenden Innenverkleidungsteilen 33 auf gegenüberliegenden
Seiten der Heckscheibe positioniert sind. Der eine gabelför
mige Haltepunkt 32, dem die Arretiervorrichtung 13c zugeord
net ist, ist nach unten offen gestaltet und durch einen als
Sperrglied dienenden Sperrschieber 31 verschließbar. Auf die
sem Sperrschieber 31 liegt die Auszugleiste 9 auf, die mit
ihrem gegenüberliegenden Ende in der gegenüberliegenden ga
belförmigen Lagerung 34 positioniert ist. Die Wickelwelle 7
ist - wie zuvor beschrieben - durch die Federbelastungsein
richtung derart belastet, daß auf die Rolloplane 8 und die
Auszugleiste 9 Rückholkräfte in Richtung zur aufgewickelten
Ruheposition wirken. Die Arretiervorrichtung 13c ist wie die
zuvor beschriebenen Ausführungsformen ebenfalls über eine
Steuereinheit ferngesteuert lösbar, wodurch die Rolloplane 8
gemäß Fig. 9 eingezogen wird. Zur Betätigung der Arretiervor
richtung 13c sind nicht näher dargestellte Übertragungsmittel
vorgesehen, die vorzugsweise mechanisch gestaltet sind.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 10 und 11 ist den
Stützarmen 10 eine Überlastsicherung zugeordnet, die verhin
dert, daß ein manuelles Ausziehen in einer zur Ausziehrich
tung abweichenden Richtung ein Abknicken der Stützarme 10 und
damit eine Beschädigung der Schutzvorrichtung bewirkt. Dabei
ist jeder untere Lagerpunkt 11 über eine Scharnieranordnung
35 am Gehäuse 6 positioniert, wobei die Scharnierachse der
Scharnieranordnung 35 parallel zur Wickelwelle 7 verläuft.
Das stützarmseitige Scharnierteil 36 der Scharnieranordnung
35 ist über eine Zugfeder 37 mit dem Kassettengehäuse 6 ver
bunden, wobei die Zugfeder 37 (Fig. 11) so ausgelegt ist, daß
das Scharnierteil 36 und damit auch der Stützarm 10 während
normaler Ausziehvorgänge und geringfügig abweichenden Aus
ziehrichtungen sicher in der an einem Anschlag anliegenden
Funktionsposition gehalten wird.
Claims (12)
1. Schutzvorrichtung für eine Scheibe eines Kraftfahrzeugs
mit einem auf einer Wickelwelle gehaltenen und zwischen we
nigstens einer die Scheibe zumindest teilweise abdeckenden
Funktionsposition und einer auf die Wickelwelle aufgerollten
Ruheposition beweglichen, flexiblen Flächengebilde, dessen
vorderes Stirnende mit einer formstabilen Auszugleiste verse
hen ist, wobei die Wickelwelle in einer fahrzeugfest positio
nierbaren Halterung drehbeweglich gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Auszugleiste (9) und das Flächengebilde (8) gegen die
Kraft einer Federbelastungseinrichtung (19) in einer Bewe
gungsrichtung manuell beweglich und in der entgegengesetzten
Bewegungsrichtung durch die Federbelastungseinrichtung (9)
selbsttätig rückstellbar angeordnet sind, daß eine mechani
sche Arretiervorrichtung (13, 13a, 13b, 13c) zur Sicherung
der Auszugleiste (9) in der wenigstens einen Funktionspositi
on oder der Ruheposition des Flächengebildes (8) vorgesehen
ist, und daß der Arretiervorrichtung (13, 13a, 13b, 13c) eine
Steuereinheit (14, 15) zum ferngesteuerten Lösen der Arre
tiervorrichtung (13, 13a, 13b, 13c) zugeordnet ist.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinheit (14, 15) ein in einem Fahrzeugin
nenraum angeordnetes Betätigungselement (15) aufweist, das
durch wenigstens ein Übertragungsmittel (14) mit wenigstens
einem Sperrglied (17, 21, 31) der Arretiervorrichtung (13,
13a, 13b, 13c) derart in Wirkverbindung steht, daß eine Be
dienung des Betätigungselementes (15) eine Entsperrung des
wenigstens einen Sperrgliedes (17, 21, 31) und damit ein Lö
sen der Arretiervorrichtung (13, 13a, 13b, 13c) bewirkt.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinheit zumindest teilweise mechanisch
und/oder pneumatisch und/oder elektrisch und/oder induktiv
und/oder hydraulisch und/oder elektronisch ausgeführt ist.
4. Schutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dämpfungsvorrichtung
(20) für die selbsttätige Rückstellbewegung des Flächengebil
des (8) und der Auszugleiste (9) vorgesehen ist.
5. Schutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen der Auszuglei
ste (9) und der Halterung (6) für die Wickelwelle (7) wenig
stens ein Stützarm (10) bewegungsübertragend erstreckt.
6. Schutzvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dämpfungseinrichtung (20) dem Stützarm
(10) im Bereich der Halterung (6) und/oder der Auszugleiste
(9) zugeordnet ist.
7. Schutzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Dämpfungseinrichtung (20) der Wickelwelle (7)
zugeordnet ist.
8. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Federbelastungseinrichtung (19) der Wickelwelle
(7) zugeordnet ist.
9. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Federbelastungseinrichtung (19) der Auszugleiste
(9) oder dem wenigstens einen Stützarm (10) zugeordnet ist.
10. Schutzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens zwei miteinander über eine mechanische
Synchronisationsvorrichtung (28) synchronisierte Stützarme
(10) vorgesehen sind.
11. Schutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Sperr
glied (17, 21, 31) zwischen der Auszugleiste (9) und einem
Fahrzeuginnenraumabschnitt (33) und/oder zwischen der Wickel
welle (7) und der Halterung (6) und/oder zwischen dem wenig
stens einen Stützarm (10) und der Halterung (6) und/oder zwi
schen dem wenigstens einen Stützarm (10) und der Auszugleiste
(9) angeordnet ist.
12. Schutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß dem wenigstens einen Stütz
arm (10) eine etwa quer zur Ausziehrichtung des Flächengebil
des (8) wirksame Überlastsicherung (35) zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998106736 DE19806736C2 (de) | 1998-02-18 | 1998-02-18 | Schutzvorrichtung für eine Scheibe eines Kraftfahrzeugs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998106736 DE19806736C2 (de) | 1998-02-18 | 1998-02-18 | Schutzvorrichtung für eine Scheibe eines Kraftfahrzeugs |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19806736A1 true DE19806736A1 (de) | 1999-08-26 |
DE19806736C2 DE19806736C2 (de) | 2003-06-05 |
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