DE19806186A1 - Genomische Sequenz des humanen mu-Opioid-Rezeptor Genes sowie seiner Varianten, Polymorphismen und Mutationen - Google Patents
Genomische Sequenz des humanen mu-Opioid-Rezeptor Genes sowie seiner Varianten, Polymorphismen und MutationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die genomische Sequenz des humanen
µ-Opioid-Rezeptor Genes sowie seiner Varianten, Polymorphismen
und Mutationen und deren Verwendung.
Es ist bekannt, daß der menschliche µ-Opioid-Rezeptor
Schmerzempfindung, "Reward"mechanismen sowie weitere wichtige
physiologische Funktionen kontrolliert. Er ist der
hochspezifische Angriffspunkt für Morphin, das klassische
Schmerzmittel der modernen Medizin. Darüber hinaus ist er
Angriffspunkt weiterer medizinisch bedeutsamer Analgetika,
Anästhetika und Therapeutika wie z. B. Methadon und Fentanyl
sowie weitverbreiteter Suchtstoffe wie z. B. Heroin und
Methadon. Aufgrund einer Reihe von (patho)physiologischen,
biochemischen, pharmakologischen Befunden, knockout-Befunden am
Tiermodell, und genetischen Studien ist davon auszugehen, daß
das µ-Opioid-Rezeptor Gen eine entscheidende Rolle bei der
Vermittlung der Analgesie und Anästhesie sowie bei der
Entstehung und Aufrechterhaltung von Suchterkrankungen
(Opiatabhängigkeit, Alkoholismus und andere Formen der
Abhängigkeit) spielt, und daß Varianten in den regulierenden,
kodierenden und intronischen Regionen dieses Genes mit zum
genetischen Risiko für Suchterkrankungen beitragen. Darüber
hinaus könnten solche Varianten die Ansprechbarkeit dieses
Rezeptors auf endogene und exogene Rezeptorliganden
entscheidend mit beeinflussen.
Suchterkrankungen sind Volkskrankheiten von internationaler
Dimension, und im allgemeinen mit kaum überschaubaren,
gravierenden volkswirtschaftlichen Schäden in Milliarden- bis
Billionenhöhe verbunden, ganz zu schweigen von den deletären
psychosozialen Konsequenzen für den einzelnen Menschen, seine
Familie und die Gesellschaft.
Die genomische Sequenz des humanen µ-Opioid-Rezeptor Genes ist
nicht bekannt. Beschrieben wurde bisher lediglich die cDNA von
µ-Opioid-Rezeptoren; die erste cDNA eines µ-Opioid-Rezeptors
wurde von Chen et al. (Molecular cloning and functional
expression of a mu-opioid receptor from rat brain. Mol.
Pharmacol. 44, 8-12, 1993) mittels Proben gegen konservierte
Bereiche des δ-Opioid-Rezeptors aus einer cDNA-Genbank der
Ratte kloniert, die erste menschliche MOR-cDNA von Wang et al.
(Mu-opiate receptor: cDNA cloning and expression. Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A. 90, 10 230-10 234, 1993). Die bisher einzig
bekannte Promotersequenz wurde aus einer Mäuse-Genbank kloniert
(Min et al., Genomic structure and analysis of promoter
sequence of a mouse µ opioid receptor gene Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 91, 9081-9085, 1994).
Aktuelle Befunde an "knockout"-Mäusen mit unterbrochenem
µ-Opioid-Rezeptor Gen zeigen klar, daß die analgetischen wie
"Reward"-induzierenden und abhängigkeitserzeugenden Wirkungen
von Morphin spezifisch über den µ-Opioid-Rezeptorsubtyp, nicht
jedoch über δ- und κ-Opioid-Rezeptorsubtypen vermittelt werden.
Demnach ist der µ-Opioid-Rezeptor die obligatorische molekulare
Bindungsstelle für Morphin in vivo (Matthes et al., Loss of
morphine-induced analgesia, reward effect and withdrawal
symptoms in mice lacking the µ-opioid-receptor gene. Nature
383, 819-823, 1996). Unabhängig davon haben pharmakologische
und andere Untersuchungen gezeigt, daß der im Gehirn
exprimierte µ-Opioid-Rezeptor für die Entwicklung von Toleranz,
Sucht und Analgesie von entscheidender Bedeutung ist (Reisine,
Neurotransmitter Receptors V. Neuropharmacology 34, 463-472,
1995). Als endogene Liganden kommen dabei die Endorphine in
Betracht. Exogene µ-Opioid-Rezeptorliganden wie Morphin,
Codein, Methadon und Fentanyl werden seit langem klinisch als
Analgetika und Therapeutika eingesetzt.
Die klinische Anwendung von Opiaten führt bekanntermaßen zu
unerwünschten Nebenwirkungen wie Atmungsstörungen, Miosis,
Nausea und Vomitio, Sedation, Depressionen und Abhängigkeit.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, die genomische Sequenz
des humanen µ-Opioid-Rezeptors zu bestimmen und
bereitzustellen, die als Ausgangsbasis zur Entwicklung von
spezifischen und wirkungsvollen Analgetika, Anästhetika sowie
Sucht-Therapeutika verwendet wird, insbesondere zur Entwicklung
von z. B. Analgetika ohne suchterzeugende Wirkung oder zur
Entwicklung diagnostischer Kits.
Erfindungsgemäß konnte die genomische Sequenz des humanen
µ-Opioid-Rezeptor Genes sowie von Varianten, Polymorphismen und
Mutanten in spezifischen Populationen ermittelt und
bereitgestellt werden.
Die erfindungsgemäß amplifizierte und sequenzierte genomische
DNA-Sequenz des humanen µ-Opioid-Rezeptors besteht aus
- 1) einem Promoterbereich (inkl. 5'-regulatorischer Bereich)SEQ
ID No. 1 mit einer Länge von insgesamt 2412 bp.
Die Herstellung des Promoters erfolgt nach an sich bekannten Verfahren durch Amplifikation der fünf verschiedenen genomischen DNA-Bereiche, die den humanen µ-Opioid-Rezeptor Promoterbereich abdecken. - 2) Dem Intron 2, dessen genomische DNA-Sequenz sich zwischen den Nukleotiden 855 und 856 der cDNA-Sequenz (bzw. zwischen den Nukleotiden 643 und 644 relativ zum A des Translationsstartpunktes) mit einer Länge von 773 bp befindet gemäß SEQ ID No. 2.
- 3) Der 5'-Region des Introns 1, deren genomische DNA-Sequenz sich nach dem Nukleotid 502 der cDNA-Sequenz (bzw. nach dem Nukleotid 290 relativ zum Translationsstartpunkt) mit einer Länge von 383 bp befindet gemäß SEQ ID No. 3; und der 3'-Region, deren genomische DNA-Sequenz vor dem Nukleotid 503 der cDNA-Sequenz (bzw. vor dem Nukleotid 291 relativ zum Translationsstartpunkt) mit einer Länge von 538 bp befindet gemäß SEQ ID No. 4.
- 4) Der 5'-Region des Introns 3, deren genomische DNA-Sequenz sich nach dem Nukleotid 1376 der cDNA-Sequenz (bzw. nach dem Nukleotid 1164 relativ zum Translationsstartpunkt) mit einer Länge von 300 bp befindet gemäß SEQ ID No. 5; und der 3'-Region, deren genomische DNA-Sequenz sich vor dem Nukleotid 1377 der cDNA-Sequenz (bzw. vor dem Nukleotid 1165 relativ zum Translationsstartpunkt) mit einer Länge von 400 bp befindet gemäß SEQ ID No. 6.
Die Sequenzierung der Introns erfolgt analog der
Promotersequenzierung.
Darüber hinaus wurde festgestellt, daß die bereits bekannte
menschliche cDNA-Sequenz, die aus 2162 bp besteht, in den
ersten 16 Nukleotiden fehlerhaft ist, die cDNA hat
erfindungsgemäß die SEQ ID No. 7.
Die genomische Sequenz des humanen µ-Opioid-Rezeptor Genes ist
in den Abb. 1a und 1b in einer Übersicht dargestellt.
Es wurden vier verschiedene Transkriptionsstartstellen an den
Positionen 212, 329, 371 und 421 bp vor dem Translationsstart
(ATG) identifiziert.
Varianten, Polymorphismen und Mutanten in spezifischen
Populationen sind durch Basenaustausche gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß sind es Basenaustausche an bis zu 100
Nukleotidpositionen, vorzugsweise werden bis zu 37
Basenaustausche durchgeführt. Besonders bevorzugt erfolgen in
der cDNA-Region bis zu 20, ganz besonders bevorzugt bis zu 11
Basenaustausche.
In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform finden
Basenaustausche an den folgenden Stellen des Promoters (= RG =
5' Regulatorische Region), der Exons (= cDNA-Sequenz) und der
Introns statt:
Dieser Austausch kann wahlweise nur an einer der oben genannten
Nukleotidpositionen, an beliebigen der genannten Positionen
oder an allen genannten Positionen erfolgen.
Solche interindividuellen Allelvariationen in den kodierenden
und regulierenden DNA-Bereichen von humanen µ-Opioid-Rezeptoren
gehen gemäß der Erfindung mit individuell unterschiedlicher
Ansprechbarkeit auf Anästhetika/Therapeutika und Suchtstoffe,
sowie einem erhöhten genetischen Risiko für Abhängigkeit oder
z. B. physiologisch veränderter Schmerzempfindlichkeit einher.
Sie werden somit als Ausgangspunkt für die Entwicklung
individuell maßgeschneiderter Therapeutika, die Prädiktion
individueller Therapie"response" sowie des genetischen Risikos
für Sucht eingesetzt und tragen damit zugleich zur Prävention
bei. Darüber hinaus sind sie Ausgangspunkt für die
Genotypisierung von Individuen, um langfristig relevante
Umweltfaktoren untersuchen zu können.
So dienen die Sequenzen gemäß der Erfindung zur Entwicklung von
Therapeutika, insbesondere von Analgetika/Anästhetika und
Drogen-Therapeutik. Sie werden zum Aufbau von Genen und
Vektoren eingesetzt, die die Basis für die Entwicklung dieser
pharmazeutisch relevanten Substanzen darstellen.
Es werden außerdem diagnostische Testkits zur Vorhersage des
Suchtrisikos, wie z. B. Opiatabhängigkeit, Alkoholismus,
Kokainabhängigkeit und weitere oder zur Vorhersage der
individuellen Ansprechbarkeit auf verschiedene Analgetika
und/oder Anaesthetika sowie zur individuell unterschiedlichen
Disposition für Arzneimittelnebenwirkungen bereitgestellt.
Bei der weiteren Ausgestaltung der Erfindung wurde gefunden,
daß Korrelationen gefundener Varianten im µ-Opioid-Rezeptor
Gen mit Erkrankungen bzw. klinisch relevanten Phänotypen
auftreten.
Eine signifikante Assoziation/ spezifischer Zusammenhang der
Asn→ASP Mutation an Position 40 der Aminosäuresequenz
(Position 330 der cDNA Sequenz) mit familiär bedingtem
Alkoholismus wurde nachgewiesen. Diese Sequenzposition steht
nicht nur mit Alkoholismus als spezifischer Suchtform, sondern
auch mit einer generellen Sichtdisposition, wie sie beim
Menschen durch die nahezu übliche, sehr häufige klinische Form
der Polytoxikomanie (hier durch den gleichzeitigen Abusus von
Alkohol, Opiaten, und Kokain) zum Ausdruck kommt, in
Zusammenhang. Darüber hinaus bedingt diese Mutation einen
funktionellen Zustand des menschlichen µ-Opiat-Rezeptors, der
eine veränderte Ansprechbarkeit des Rezeptors auf Liganden
(endogene und exogene Liganden einschließlich Therapeutika,
Anaesthetika, und Drogen) zur Folge hat, sowie eine veränderte
Ansprechbarkeit des Rezeptors auf prolongierte bzw. wiederholte
Applikation dieser Liganden, und damit eine Bedeutung für die
Entwicklung von Toleranz (Desensitivierung des Rezeptors auf
chronische Medikamentenverabreichung) und Abhängigkeit.
Es wurde weiterhin festgestellt, daß spezifische Kombinationen
von Varianten im 5' regulatorischen Bereich mit einer
Disposition für verschiedene Erkrankungen, insbesondere
Suchterkrankungen, in Zusammenhang stehen. Insbesondere die
Positionen -1793/4T→A, -1768ins22, -1699insT, -1469T→C, und
-1320A→G sind in dieser Hinsicht von Bedeutung. Speziell ist
die Kombination -1793/4A, -1768 Wildtyp, -1699insT, -1469T und
-1320G mit einer Disposition für Kokainsucht, und mit einer
Suchtdisposition im allgemeinen (einschließlich Alkoholismus
und Opiatabhängigkeit) verknüpft, und geht funktionell mit
einer veränderten Expression des Rezeptors einher. Diese
beschriebene Kombination ("Haplotyp") kann den realen, gesamten
Funktionszustand des Rezeptors in der pathophysiologischen
Situation besser beschreiben als eine einzelne assoziierte
Variante. Dieser Analyse liegt das Konzept zugrunde, daß es
nicht ausschließlich einzelne Mutationen sind, die
unterschiedlichen funktionellen (dysfunktionalen) Rezeptor-
Zuständen zugrunde liegen, sondern diese auch durch die
individuelle "polymorphe" Gesamtgensequenz als
funktionsdeterminierender Einheit bedingt werden.
Gegenstand der Erfindung ist danach ein Verfahren zur
Bestimmung von Krankheitsdispositionen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die DNA eines Probanden isoliert und an
den ausgewählten Positionen genotypisiert und nachfolgend mit
der Referenz-DNA-Sequenz verglichen wird. Bevorzugt sind
Ausführungsformen, in denen die Positionen -1793/4T→A,
-1768ins22, -1699insT, -1469T→C und -1320A→G genotypisiert
werden.
Es genügt zum Nachweis der Suchtdisposition, wenn 3 dieser 5
Positionen untersucht werden, bevorzugt und mit sicherem
Aussagewert ist jedoch, alle 5 Positionen zu genotypisieren.
Zusätzlich ist die Untersuchung der Position 330 der cDNA-
Sequenz in Zusammenhang mit einer Alkoholdisposition im
Testverfahren möglich.
Die Genotypisierung erfolgt durch Sequenzierung oder durch
andere Methoden, die für die Detektion von Punktmutationen
geeignet sind. Dazu gehören PCR-gestützte
Genotypisierungsverfahren wie z. B. allelspezifische PCR,
andere Genotypisierungsverfahren unter Verwendung von
Oligonukleotiden sowie Verfahren unter Verwendung von
Restriktionsenzymen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich u. a. eine
Disposition für familiär bedingten Alkoholismus, für
Kokainsucht und für eine Opiatabhängigkeit bestimmen. Weiterhin
kann auch eine individuell unterschiedliche Reaktivität auf
Rezeptoragonisten und -antagonisten erfaßt werden.
Die Amplifikation der fünf verschiedenen genomischen DNA-
Bereiche, die Promoterbereich des humanen µ-Opioid-Rezeptors
abdecken, erfolgte mit Hilfe des PromoterFinder DNA Walking Kits
von Clontech.
Der Kit besteht aus fünf unterschiedlichen Genbanken, die zuvor
mit jeweils einer der spezifischen Restriktionsendonukleasen
geschnitten und an deren Enden Adaptoren ligiert wurden. Für die
Erst-PCR wurden der spezifische "Adapter-Primer" (AP1) mit der
Sequenz 5'-GTAATACGACTCACTATAGGGC-3' und der genspezifische
Primer (GSP1) MOR1X-R229G mit der Sequenz 5'-
GCAATTGCTGGCGTTCGTGGGGG-3' bzw. MOR1X-R330T mit der Sequenz 5'-
CGGTTCGGACCGCATGGGTCGGACAGGTT-3' eingesetzt.
Die PCR-Bedingungen waren wie folgt: 10×Tth PCR-Puffer (400 mM
Tris-HCl, 150 mM KOAc, pH 9,3), 10 mM dNTPs, 25 mM Mg(OAc)2, 10
µM AP1, 10 µM GSP1, Advantage Tth Polymerase (5 U) sowie jeweils
eine EcoRV-, ScaI-, DraI-, PvuII- oder SspI-Genbank.
Die Erst-PCR wurde in einem Perkin Elmer Thermocycler 9600 wie
folgt durchgeführt:
7 Zyklen: 94°C für 2 sec, 72°C für 3 min; 32 Zyklen: 94°C für 2 sec, 67°C für 3 min, abschließend 67°C für 4 min. Die Erst-PCR wurde 1 : 50 mit dest. H2O verdünnt.
7 Zyklen: 94°C für 2 sec, 72°C für 3 min; 32 Zyklen: 94°C für 2 sec, 67°C für 3 min, abschließend 67°C für 4 min. Die Erst-PCR wurde 1 : 50 mit dest. H2O verdünnt.
Für die Zweit-PCR wurden der "nested" "Adapter-Primer" (AP2)
mit der Sequenz 5'-ACTATAGGGCACGCGTGGT-3' und der "nested"
genspezifische Primer (GSP2) MOR1X-P1 mit der Sequenz 5'-
GACCGAGCTGAGCATCTGACATTC-3' bzw. MOR1X-R229G mit der Sequenz
5'-GCAATTGCTGGCGTTCGTGGGGG-3' eingesetzt.
Die PCR-Bedingungen waren wie folgt: 10×Tth PCR-Puffer (400 mM
Tris-HCl, 150 mM KOAc, pH 9,3), 10 mM dNTPs, 25 mM Mg(OAc)2, 10
µM AP2, 10 µM GSP2, Advantage Tth Polymerase (5 U) sowie die
fünf verdünnten Genbanken.
Die Zweit-PCR wurde in einem Perkin Elmer Thermocycler 9600 wie
folgt durchgeführt: 5 Zyklen: 94°C für 2 sec, 72°C für 3 min;
20 Zyklen: 94°C für 2 sec, 67°C für 3 min, abschließend 67°C
für 4 min. Die fünf verschiedenen Fragmente wurden auf einem
2%igen Agarosegel elektrophoretisch aufgetrennt. Die Fragmente
hatten eine Größe von ca. 2,8 kb unter Verwendung der ScaI-
Genbank, ca. 2,6 kb unter Verwendung der DraII-Genbank, ca. 1,6
kb unter Verwendung der SspI-Genbank, ca. 1,5 kb unter
Verwendung der PvuII-Genbank und ca. 1,2 kb unter Verwendung
der EcoRV-Genbank. Die Sequenzierung erfolgte mit Hilfe des
ThermoSequenase "cycle sequencing kits" von Amersham. Als
Sequenzierprimer wurden die Zweit-PCR-Primer verwendet sowie
sukzessiv neue Primer synthetisiert. Mittels der gleichen
Strategie wurden die genomischen DNA-Sequenzen an den 5'- und
3'-Bereichen des Introns 1 gemäß SEQ ID No. 3 und SEQ ID No. 4
sowie des Introns 3 gemäß SEQ ID No. 5 und SEQ ID No. 6
kloniert.
Mittels einer analogen Strategie wurde die genomische DNA-
Sequenz des Introns 2 gemäß SEQ ID No. 2 kloniert.
Claims (27)
1. Genomische Sequenz des menschlichen µ-Opioid-Rezeptor Genes
sowie seine Varianten, Polymorphismen und Mutanten.
2. Genomische Sequenz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Basenfolge gemäß SEQ ID No 1,
No. 2, No. 3, No. 4, No. 5, No. 6 und No. 7 aufweist.
3. Genomische Sequenz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Basenfolgen an bis zu 100,
bevorzugt bis zu 37 Positionen in den Sequenzen gemäß SEQ ID No.
1 bis No. 7 ausgetauscht sind.
4. Genomische Sequenz nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Basenfolge an folgenden
Positionen ausgetauscht ist:
5. Promoter-Region der genomischen Sequenz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie die Basenpaare 1-2412 gemäß SEQ
ID No. 1 aufweist.
6. cDNA-Region der genomischen Sequenz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie die SEQ ID No. 7 aufweist.
7. cDNA-Region der genomischen Sequenz gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Basenfolge an bis zu 50,
bevorzugt bis zu 20 Positionen, besonders bevorzugt bis zu 11
Positionen, in der Sequenz 1-2162 ausgetauscht ist.
8. cDNA-Region der genomischen Sequenz gemäß Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Basenfolge an folgenden
Positionen ausgetauscht ist:
9. Intron 2-Region der genomischen Sequenz nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie 773 Basenpaare gemäß der SEQ ID
No. 2 aufweist, die sie sich zwischen der 855. und 856.
Nukleotidposition der cDNA-Sequenz (bzw. zwischen der Position
643 und 644 relativ zum A des Translationsstartpunkts) befindet.
10. Intron 1 5'-Region der genomischen Sequenz nach Anspruch 1
und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie 383 Basenpaare gemäß der SEQ ID
No. 3 aufweist, die sich nach der Nukleotidposition 502 der cDNA-
Sequenz (bzw. nach der Position 290 relativ zum
Translationsstartpunkt) befindet.
11. Intron 1 3'-Region der genomischen Sequenz nach Anspruch 1
und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie 538 Basenpaare gemäß der SEQ ID
No. 4 aufweist, die sich vor der Nukleotidposition 503 der cDNA-
Sequenz (bzw. vor der Position 291 relativ zum
Translationsstartpunkt) befindet.
12. Intron 3 5'-Region der genomischen Sequenz nach Anspruch 1
und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie 300 Basenpaare gemäß der SEQ ID
No. 5 aufweist, die sich nach der Nukleotidposition 1376 der
cDNA-Sequenz (bzw. nach der Position 1164 relativ zum
Translationsstartpunkt) befindet.
13. Intron 1 3'-Region der genomischen Sequenz nach Anspruch 1
und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sie 400 Basenpaare gemäß der SEQ ID
No. 6 aufweist, die sich vor der Nukleotidposition 1377 der cDNA-
Sequenz (bzw. vor der Position 1165 relativ zum
Translationsstartpunkt) befindet.
14. Verwendung der Sequenzen nach einem der Ansprüche 1 bis 13
zur Entwicklung von Therapeutika.
15. Verwendung nach Anspruch 14 zur Entwicklung von
Analgetika/Anästhetika und Drogen-Therapeutika sowie
Psychopharmaka im weiteren Sinne.
16. Verwendung der Sequenzen nach einem der Ansprüche 1 bis 13
zum Aufbau von Genen bzw. von Vektoren, insbesondere zur
Entwicklung von pharmazeutisch relevanten Substanzen.
17. Verwendung der Sequenzen nach einem der Ansprüche 1 bis 13
zur Entwicklung eines diagnostischen Kits zur Vorhersage des
Suchtrisikos, wie z. B. auf Opiate und andere suchterzeugende
Substanzen.
18. Verwendung der Sequenzen nach einem der Ansprüche 1 bis 13
zur Entwicklung eines diagnostischen Kits zur Vorhersage der
individuellen Ansprechbarkeit auf verschiedene Analgetika
und/oder Anästhetika.
19. Verwendung der Sequenzen nach einem der Ansprüche 1 bis 13
zur Entwicklung eines diagnostischen Kits zur Vorhersage der
individuellen unterschiedlichen Disposition für Arzneimittel
nebenwirkungen.
20. Verfahren zur Bestimmung von Krankheitsdispositionen,
insbesondere Suchterkrankungen,
dadurch gekennzeichnet, daß die DNA eines Probanden isoliert
und an den ausgewählten Positionen genotypisiert und
nachfolgend mit der Referenz-DNA-Sequenz verglichen werden.
21. Verfahren zur Bestimmung von Krankheitsdispositionen nach
Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Positionen -1793/4T→A,
-1768ins22, -1699insT, -1469T→C und -1320A→G genotypisiert
werden.
22. Verfahren zur Bestimmung von Krankheitsdispositionen nach
Anspruch 20 und 21,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 3 der 5 Positionen
genotypisiert werden.
23. Verfahren zur Bestimmung von Krankheitsdispositionen 20 und
21,
dadurch gekennzeichnet, daß alle 5 Positionen genotypisiert
werden.
24. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Genotypisierung durch
Sequenzierung oder durch andere Methoden, die für die Detektion
von Punktmutationen geeignet sind, erfolgt.
25. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Bestimmung einer Disposition
für familiär bedingten Alkoholismus die Position 330 der cDNA-
Sequenz genotypisiert wird.
26. Verfahren nach Anspruch 20 zur Bestimmung einer Disposition
für Kokainsucht.
27. Verfahren nach Anspruch 20 zur Bestimmung einer
Opiatabhängigkeit.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=7819122
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