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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neuen G-Protein-gekoppelten
Rezeptor aus Säugetieren,
Nukleinsäure,
die ihn codiert und seine Verwendung in Assays.
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Hintergrund der Erfindung
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GTP-Bindungsproteine
(G-Proteine) wirken als Vermittler zwischen der Bindung von Liganden,
wie Hormonen und anderen chemischen Mediatoren, an G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren (GPCRs) und der Aktivierung von intrazellulären Effektoren.
Bei der Bindung eines Liganden an einen GPCR unterlaufen die zytoplasmatischen
Domänen
des Rezeptors Konformationsänderungen,
welche die Wechselwirkung des Rezeptors mit einem G-Protein ermöglichen,
was wiederum die Aktivierung intrazellulärer Vermittler, wie Adenylatcyclase,
Phospholipase C oder Ionenkanäle,
ermöglicht.
Durch ein solches System lässt
sich das ursprüngliche Signal
amplifizieren, da als Antwort auf die Bindung eines einzelnen Liganden
an den GPCR viele Second Messengers produziert werden können. Durch
diesen Mechanismus sind Zellen in der Lage, Änderungen in ihrer äußeren Umgebung
wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
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G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren bilden eine Superfamilie integraler Plasmamembranproteine,
wobei jeder Rezeptor das gemeinsame Merkmal von sieben hydrophoben
Transmembrandomänen
aufweist, die jeweils 20–30
Aminosäuren
lang sind und durch hydrophile Aminosäuresequenzen unterschiedlicher
Länge verknüpft sind.
Der Aminoterminus des Rezeptors ist extrazellulär, der Carboxyterminus befindet
sich im Zytoplasma der Zelle.
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GPCRs
kommen in einer großen
Auswahl von Geweben und Zelltypen vor und sind an vielen verschiedenen
physiologischen Prozessen beteiligt. Sie werden durch eine große Auswahl
an Liganden aktiviert, beispielsweise Hormone, wie luteinisierendes
Hormon, follikelstimulierendes Hormon, Choriongonadotropin, Thyreotropin,
Kortikotropin, Glukagon und Vasopressin; Neurotransmitter wie 5-HT,
Acetylcholin (muscarinischer AchR), Histamin, Prostaglandine, Calcitonin,
Leukotriene und Ca2+. Die breite Verteilung und
große
Varietät der
Funktionen von GPCRs weisen darauf hin, dass GPCRs eine bedeutende
Rolle bei einer Vielzahl von pathologischen Zuständen spielen können. In
der Tat wurde festgestellt, dass GPCRs an Krankheiten beteiligt sind,
die mit Bronchokonstriktion, Hypertonie, Inflammation, Hormonstörung, Diabetes,
Apoptose, Nozizeption, Erleichterung der Neurotransmission oder
Tremor zusammenhängen.
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Eine
Gruppe von besonders interessanten GPCRs sind diejenigen, die als
Rezeptoren für
Nukleotide wirken. Nukleotidrezeptoren sind in drei Familien untergliedert:
P1, P2Y und P2X (Ralevic und Burnstock, 1998 Pharmacological Reviews
50 (3): 413–492),
von denen die P1- und die P2Y-Familie GPCRs sind. P1-Rezeptoren
werden durch Adenosin aktiviert und binden nicht an Adenin (Bruns
et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 77 (50: 5547–51, 1980;
Schwabe and Trost, 1980 Naunyn Schmiedebergs Arch Pharmacol. 313
(3): 197–87; Schwabe
et al., 1982, Naunyn Schmiedebergs Arch Pharmacol. 321 (1): 84–87). Mitglieder
der P1-Rezeptorfamilie werden in drei Unterfamilien unterteilt,
die als die Adenosin-Typ-1-Familie, die Adenosin-Typ-2-Familie und
die Adenosin-Typ-3-Familie bekannt sind.
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Die
P2Y-Familie enthält
vier Familien von GPCRs, die durch Nukleotide aktiviert werden.
Im Einzelnen sind dies P2Y1 (aktiviert durch ADP und ATP), P2Y2
(auch P2U genannt, diese GPCRs werden mit gleicher Potenz durch
ATP und UTP aktiviert), P2Y3 und P2Y6 (die relative Agonistenstärke ist
UDP > UTP > ADP) und P2Y4 (UTP>ATP). Eine Anzahl von
anderen GPCRs mit Sequenzhomologie zu der P2Y2-Gruppe wurde ursprünglich ebenfalls
für Nukleotidrezeptoren
gehalten (P2Y5, P2Y7, P2Y9 und P2Y10); mittlerweile ist jedoch bekannt,
dass sie nicht durch Nukleotide aktiviert werden.
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Die
P2X-Familie ist eine Gruppe von nicht verwandten Proteinen, die
nicht mit G-Proteinen in Beziehung steht. Mitglieder dieser Gruppe
sind ligandenabhängige
Ionenkanäle.
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Da
G-Protein-gekoppelte Rezeptoren eine solch bedeutende Rolle bei
einer großen
Auswahl von zellulären
und physiologischen Prozessen spielen, besteht ein beständiges Interesse
an der Einschätzung
der Funktion solcher Rezeptoren und ihrer potenziellen Rollen bei
einer Vielfalt von Krankheiten.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Im
Rahmen der Forschung an GPCRs haben die vorliegenden Erfinder einen
neuen GPCR entdeckt, der eine neue Klasse von GPCRs repräsentiert
und Adenin-bindender GPCR genannt wurde. Beim Vergleich der Sequenz
des neuen GPCR aus der Ratte mit denjenigen, die nach dem Stand
der Technik zur Verfügung standen,
stellten die Erfinder zu ihrer Überraschung
fest, dass der am engsten verwandte GPCR nur ungefähr 50% Sequenzidentität mit dem
neuen Rezeptor aufweist, was nahelegt, dass der neue GPCR ein Mitglied
einer neuen Klasse von GPCRs darstellt. Weitere Studien identifizierten
den natürlichen
Liganden des Rezeptors als Adenin. Dies ist der erste Nachweis eines
GPCR, der Adenin als natürlichen
Liganden aufweist, was nahelegt, dass der GPCR eine neue Klasse
von GPCRs repräsentiert.
Dies ist in der Tat der erste Nachweis für einen Rezeptor einer beliebigen
Art, der Adenin als natürlichen
Liganden aufweist, und offenbart Adenin erstmals als Neurotransmitter,
da festgestellt wurde, dass der neue Rezeptor im Kortex von Säugetieren
vorhanden ist. Weitere Studien identifizierten sechs humane Homologe
des Rezeptors.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart einen Adenin-bindenden G-Protein-gekoppelten
Rezeptor. Insbesondere offenbart die vorliegende Erfindung ein isoliertes
Polypeptid mit der Sequenz von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4. Polypeptide,
die Fragmente des Polypeptids der SEQ ID NO: 2 oder der SEQ ID NO:
4 sind, sind ebenfalls offenbart, wobei die Fragmente mindestens
10, beispielsweise mindestens 20, 30, 40, 50, 75, 100 oder 150,
oder mehr Aminosäuren
lang sind. Solche Fragmente können
von der N-terminalen Region der SEQ ID NO: 2 bzw. der SEQ ID NO:
4 abgeleitet werden. Fragmente, welche die N-terminale Region einschließen, können zur
Rekonstitution des extrazellulären
Teils des Rezeptors eingesetzt werden, um Rezeptorbindungsstellen
bereitzustellen. Vorzugsweise behalten die Fragmente die Fähigkeit
zur Bindung von Adenin.
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In
einer anderen Ausführungsform
offenbart die Erfindung ein isoliertes Polypeptid mit mindestens 50%
und vorzugsweise mindestens 60%, 70%, 80%, 90%, 95% oder 98% Sequenzidentität zu dem
Polypeptid der SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4. Solche Polypeptide
behalten wünschenswerterweise
die Fähigkeit
zur Bindung von Adenin und vorzugsweise zur Bildung eines Rezeptors,
der durch Adenin aktiviert werden kann.
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Gleichermaßen sind
Polypeptide, die Fragmente von mindestens 20 Aminosäuren Länge dieser
Polypeptide sind, vorzugsweise mit mindestens 50% und vorzugsweise
mindestens 60%, 70%, 80%, 90%, 95% oder 98% Identität mit einem
Fragment der SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 entsprechender Länge, einschließlich N-terminaler
Fragmente, offenbart. Solche Polypeptide behalten wünschenswerterweise
die Fähigkeit
zur Bindung von Adenin und vorzugsweise zur Bildung eines Rezeptors,
der durch Adenin aktiviert werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart auch eine isolierte Nukleinsäuresequenz,
die das Polypeptid der SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 codiert. Bei
einem bevorzugten Aspekt ist die isolierte Sequenz diejenige der
SEQ ID NO: 1 oder der SEQ ID NO: 3. Die Erfindung offenbart auch
ein DNA-Molekül,
welches das Polypeptid der SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 codiert.
Ebenfalls durch die Erfindung offenbart sind isolierte Nukleinsäuren, welche
die in den beiden vorherigen Abschnitten erwähnten Polypeptide codieren.
Weiterhin offenbart sind DNA-Moleküle, welche die Polypeptide
codieren.
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Nukleinsäuren, die
offenbart sind, umfassen weiterhin Nukleinsäuren, die eine Sequenz umfassen
mit mindestens 50% und vorzugsweise mindestens 60%, 70%, 80%, 90%,
95% oder 98% Sequenzidentität
zu den Nukleinsäuresequenzen
der SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 5, 6, 7, 8 oder 9 oder
ihrer Komplemente. Vorzugsweise hybridisieren diese Sequenzen mit
der entsprechenden Nukleinsäure
unter Bedingungen, die kontrolliert werden, um unspezifische Bindung
zu minimieren. Vorzugsweise sind stringente bis moderat stringente
Hybridisierungsbedingungen bevorzugt. Geeignete Bedingungen umfassen,
zum Beispiel zum Nachweis von Sequenzen, die zu etwa 80–90% identisch
sind, Hybridisierung über
Nacht bei 42°C
in 0,25 M Na2HPO4,
pH 7,2, 6,5% SDS, 10% Dextransulfat und eine abschließende Wäsche bei
55°C in
0,1 X SSC, 0,1% SDS. Zum Nachweis von Sequenzen, die mehr als etwa
90% identisch sind, umfassen geeignete Bedingungen Hybridisierung über Nacht
bei 65°C
in 0,25 M Na2HPO4,
pH 7,2, 6,5% SDS, 10% Dextransulfat und eine abschließende Wäsche bei
60°C in
0,1 X SSC, 0,1% SDS.
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Es
wird davon ausgegangen, dass solche Nukleinsäuren nicht notwendigerweise „Volllängen"-Polypeptide codieren
und somit Nukleinsäuren
einschließen,
die beispielsweise mutante Formen des Adenin-bindender-GPCR-Gens
darstellen, in denen die codierende Sequenz vorzeitig terminiert
worden ist, durch eine Substitution, die entweder zu einem Stopp-Codon
oder zu einer Leserasterverschiebung führt.
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Die
Erfindung offenbart auch Nukleinsäuren, die Fragmente der Nukleinsäuren sind,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codieren. Bei einem Aspekt offenbart die Erfindung Nukleinsäure-Primer,
die im Wesentlichen aus 15 bis 50, beispielsweise 15 bis 35, 18
bis 35, 15 bis 24, 18 bis 30, 18 bis 21 oder 21 bis 24 Nukleotiden
einer Sequenz bestehen, die ein erfindungsgemäßes Polypeptid oder sein Komplement
codiert.
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Nukleinsäuren und
Polypeptide der Erfindung können
therapeutisch zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden.
Insbesondere können
sie zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden, deren Pathologie
mit der Wirkung an Purinrezeptoren zusammenhängt, insbesondere derjenigen,
die mit Mutation oder Verminderung der Expression von nativen Adenin-bindenden
GPCRs zusammenhängen.
Speziell können
sie als Antikonvulsiva, Sedativa, Hypnotika, Hypotensiva, Antiarrhythmika,
als negativ chronotrope, dromotrope und inotrope Mittel, oder bei
der Behandlung von pathologischem Tremor, Ataxie oder von Erkrankungen,
die mit Nozizeption oder der Erleichterung der Neurotransmission
assoziiert sind, eingesetzt werden. Weiterhin können sie sowohl bei Störungen,
die mit dem ZNS zusammenhängen,
Anwendung finden als auch als Inhibitoren der Blutplättchenaggregation,
als Stimulatoren der NO-Produktion durch vaskuläre Endothelzellen im Herz-Kreislauf-System, als Inhibitoren
der Magensekretion oder bei einer Erkrankung, die mit Apoptose,
Bronchokonstriktion, Vasodilatation oder Inflammation assoziiert
ist, eingesetzt werden.
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Bei
einem weiteren Aspekt sind Vektoren offenbart, welche die Sequenzen
der Nukleinsäuren
umfassen, insbesondere Expressionsvektoren, die einen Promotor umfassen,
der mit den Nukleinsäuresequenzen der
Erfindung funktionsfähig
verknüpft
ist. Die Vektoren können
in eine Wirtszelle übertragen
und innerhalb der Zelle exprimiert werden. Nach der Expression können erfindungsgemäße Polypeptide
gewonnen werden.
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Bei
einem weiteren Aspekt offenbart die Erfindung Assay-Verfahren zur
Identifizierung von Substanzen, die an Polypeptide der Erfindung
binden oder deren Aktivität
modulieren. Insbesondere ist vorgesehen, dass solche Substanzen,
die Peptidsubstanzen oder Nicht-Peptidsubstanzen
sein können,
bei Verfahren zur Behandlung, wie vorstehend beschrieben, eingesetzt
werden können.
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Da
die vorliegenden Erfinder als Erste einen Rezeptor einer beliebigen
Art identifiziert haben, der Adenin als natürlichen Liganden aufweist,
und da festgestellt wurde, dass der neue Rezeptor im Kortex von
Säugetieren
vorhanden ist, sind die Erfinder die Ersten, die Adenin als Neurotransmitter
offenbaren. Daher eröffnet die
vorliegende Erfindung die Möglichkeit
der Verwendung von Adenin an sich und/oder Verbindungen, die Adenin
bei therapeutischen Anwendungen imitieren oder antagonisieren. Daher
offenbart die Erfindung weiterhin Adenin zur Verwendung bei einem
Verfahren zur Behandlung eines humanen oder tierischen Körpers. Insbesondere
ist vorgesehen, dass Adenin zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt
wird, deren Pathologie mit der Wirkung an Purinrezeptoren, insbesondere
Adeninrezeptoren, assoziiert ist. Weiterhin offenbart die Erfindung
die Verwendung von Adenin bei der Herstellung eines Medikaments
zur Behandlung von einer der vorstehend beschriebenen Krankheiten
oder Zustände.
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Die
Erfindung offenbart auch Antikörper
und bindende Fragmente davon, die in der Lage sind, selektiv an
erfindungsgemäße Polypeptide
zu binden. Die Antikörper
und die bindenden Fragmente können
daher bei diagnostischen Tests zur Identifizierung der erfindungsgemäßen Polypeptide
in biologischen Proben verwendet werden.
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Diese
und weitere Aspekte der Erfindung sind hier ausführlicher beschrieben.
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Beschreibung der Sequenzen
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- SEQ ID NO: 1 ist die Nukleotidsequenz des Adenin-bindenden
GPCR aus Ratte.
- SEQ ID NO: 2 ist die Aminosäuresequenz
des Adenin-bindenden GPCR aus Ratte.
- SEQ ID NO: 3 ist die Nukleotidsequenz des humanen Adenin-bindenden
GPCR1.
- SEQ ID NO: 4 ist die Aminosäuresequenz
des humanen Adenin-bindenden GPCR1.
- SEQ ID NO: 5 ist die Nukleotidsequenz des humanen Adenin-bindenden
GPCR2.
- SEQ ID NO: 6 ist die Nukleotidsequenz des humanen Adenin-bindenden
GPCR3.
- SEQ ID NO: 7 ist die Nukleotidsequenz des humanen Adenin-bindenden
GPCR4.
- SEQ ID NO: 8 ist die Nukleotidsequenz des humanen Adenin-bindenden
GPCR5.
- SEQ ID NO: 9 ist die Nukleotidsequenz des humanen Adenin-bindenden
GPCR6.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
das Sequenz-Alignment der Aminosäuresequenzen
des Adenin-bindenden GPCR aus Ratte (SEQ ID NO: 2) und des humanen
Adenin-bindenden GPCR1 (SEQ ID NO: 4).
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2 illustriert
die Aktivierung von Adenin-bindendem GPCR aus Ratte durch porcine
Kortexextrakt-C18-Fraktionen nach transienter Transfektion in HEK293-Zellen,
welche die Gαqo-Chimäre exprimieren.
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3 illustriert
die Aktivierung von Adenin-bindendem GPCR durch porcine Kortexextrakt-C18-Fraktionen
nach transienter Transfektion in HEK293-Zellen, welche die Gαqi-Chimäre exprimieren.
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4 illustriert
die Stimulierung von Ca2+-Transienten in
HEK293/Gαqi-Zellen,
die mit Adenin-bindendem GPCR aus Ratte/pcDNA3 transfiziert wurden,
durch Applikation von 3,3 nM bis 33 μM Adenin.
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5 illustriert
Ca2+-Transienten, die in HEK293/Gαgi-Zellen
ausgelöst
wurden, die mit Adenin-bindendem GPCR aus Ratte/pcDNA3 transfiziert
wurden, durch Applikation von 3,3 μM Uridin, Guanin, Hypoxanthin,
Xanthin, Koffein, UDP und Adenin.
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6 illustriert
die Ca2+-Transienten, die in HEK293/Gαqi-Zellen
ausgelöst
wurden, die mit Adenin-bindendem GPCR aus Ratte/pcDNA3 transfiziert
wurden, durch Applikation von 3,3·M Adenosin, AMP, ADP, ATP
und Adenin.
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7 illustriert
die Ca2+-Transienten, die in HEK293/Gαqi-Zellen
ausgelöst
wurden, die mit Adenin-bindendem GPCR aus Ratte/pcDNA3 transfiziert
wurden, durch Applikation von 3·M PBS, Xanthin, Guanin und
Hypoxanthin.
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8a illustriert
die Stimulierung der [35S] GTPγS-Bindung
an Membranen von CHO-Zellen,
die transient transfiziert wurden mit dem Adenin-bindendem GPCR
aus Ratte. Die Daten sind als Mittelwert von 3 unabhängigen Experimenten
(±SEM;
n = 3) dargestellt.
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8b illustriert
die Stimulierung der [35S] GTPγS-Bindung
an Membranen von Wildtyp-CHO-Zellen. Die
Daten sind als Mittelwert von 3 unabhängigen Experimenten (±SEM; n
= 3) dargestellt.
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9a illustriert
die Hemmung der Forskolin-stimulierten cAMP-Bildung in CHO-Zellen, die transient mit
dem Adenin-bindendem GPCR aus Ratte transfiziert wurden. Der Assay
wurde in 0,5% hiFCS unter Verwendung des Direct-RIA-Kits von NEN
durchgeführt.
Repräsentative
Kurven.
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9b illustriert
die Hemmung der Forskolin-stimulierten cAMP-Bildung in CHO-Zellen, die transient mit
dem Adenin-bindendem GPCR aus Ratte transfiziert wurden. Der Assay
wurde 2% hiFCS unter Verwendung des Direct-RIA-Kits von NEN durchgeführt. Repräsentative
Kurven.
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10 zeigt
die Adenin-Dosisreaktionskurve für
die Stimulierung der [35S] GTPγS-Bindung an CHO-Membranen,
die permanent mit dem Adenin-bindendem GPCR aus Ratte transfiziert
wurden.
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11a illustriert die Hemmung der Forskolin-stimulierten
cAMP-Bildung in CHO-Zellen,
die permanent mit dem Adenin-bindendem GPCR aus Ratte (Klon 28)
transfiziert wurden. Die Figur zeigt repräsentative Kurven, die unter
Verwendung von 0,5 und 10% Serumkonzentration, jeweils in Gegenwart
und Abwesenheit von Natriumbutyrat-Induktion, erhalten wurden.
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11b illustriert die Hemmung der Forskolin-stimulierten
cAMP-Bildung in Wildtyp-CHO-Zellen.
Die Figur zeigt repräsentative
Kurven, die unter Verwendung von 0,5 und 10% Serumkonzentration
erhalten wurden, jeweils in Gegenwart und Abwesenheit von Natriumbutyrat-Induktion.
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12a zeigt Adenin-Dosisreaktionskurven von intrazellulären Ca2+-Messungen in CHO-Zellen, die permanent mit dem Adenin-bindendem
GPCR aus Ratte (Klon 28) transfiziert wurden, in Gegenwart und Abwesenheit
von Natriumbutyrat.
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12b zeigt die Adenin-Dosisreaktionskurven von
intrazellulären
Ca2+-Messungen an Wildtyp-CHO-Zellen, in
Gegenwart und Abwesenheit von Natriumbutyrat.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
Nukleinsäure
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Nukleinsäure umfasst
DNA (einschließlich
sowohl genomischer als auch cDNA) und RNA. Wenn Nukleinsäure gemäß der Erfindung
RNA einschließt,
sollte der Verweis auf die Sequenzen, die in den beigefügten Protokollen
gezeigt sind, als Verweis auf das RNA-Äquivalent
verstanden werden, wobei T durch U zu ersetzen ist.
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Die
erfindungsgemäße Nukleinsaure
kann einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein. Erfindungsgemäße einzelsträngige Nukleinsäuren umfassen
Antisense-Nukleinsäuren.
Somit ist es selbstverständlich,
dass ein Verweis auf die SEQ ID NO: 1 oder auf Sequenzen, die SEQ
ID NO: 1 oder Fragmente davon einschließen, komplementäre Sequenzen
umfasst, es sei denn, der Zusammenhang weist eindeutig auf das Gegenteil
hin. Das Gleiche gilt für
SEQ ID NOs: 3, 5, 6, 7, 8 und 9.
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Im
Allgemeinen wird erfindungsgemäße Nukleinsäure als
ein Isolat, in isolierter und/oder gereinigter Form, oder frei oder
im Wesentlichen frei von Material, mit dem sie natürlicherweise
assoziiert ist, bereitgestellt, wie z. B. frei oder im Wesentlichen
frei von Nukleinsäure,
die das Gen im humanen Genom flankiert, möglicherweise mit Ausnahme von
einer oder mehreren regulatorischen Sequenz(en) zur Expression.
Die Nukleinsäure
kann vollständig
oder teilweise synthetisch sein und kann genomische DNA, cDNA oder
RNA einschließen.
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Die
Erfindung offenbart auch Nukleinsäuren, die Fragmente der Nukleinsäuren sind,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codieren. Bei einem Aspekt offenbart die Erfindung Nukleinsäure-Primer,
die im Wesentlichen aus 15 bis 50, beispielsweise 15 bis 35, 18
bis 35, 15 bis 24, 18 bis 30, 18 bis 21 oder 21 bis 24 Nukleotiden
einer Sequenz bestehen, die ein erfindungsgemäßes Polypeptid oder sein Komplement
codiert.
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Der
Begriff „bestehen
im Wesentlichen aus" bezieht
sich auf Nukleinsäuren,
die keine zusätzlichen
5'- oder 3'-Nukleinsäuresequenzen
einschließen.
Bei einem weiteren Aspekt der Erfindung können allerdings Nukleinsäuren der
Erfindung, die, wie vorstehend definiert, im Wesentlichen aus 15
bis 30 Nukleotiden bestehen, am 3'-, jedoch vorzugsweise am 5'-Ende mit kurzen (z. B. 4 bis 15 Nukleotide,
wie 4 bis 10 Nukleotide) zusätzlichen
Sequenzen verknüpft
sein, mit denen sie von Natur aus nicht verknüpft sind. Solche zusätzlichen
Sequenzen sind vorzugsweise Linker, die eine Restriktionsenzym-Erkennungsstelle
umfassen, um das Klonieren zu erleichtern, wenn die erfindungsgemäße Nukleinsäure beispielsweise
als ein PCR-Primer verwendet wird.
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Erfindungsgemäße Primer
sind wünschenswerterweise
in der Lage, selektiv mit Nukleinsäuren zu hybridisieren, welche
die erfindungsgemäßen Polypeptide
codieren. „Selektiv" bedeutet selektiv
bezüglich
Sequenzen, die andere Purinrezeptoren codieren, und insbesondere
bezüglich
anderer Rezeptoren als Adeninrezeptoren. Die Fähigkeit der Sequenz zur selektiven
Hybridisierung kann experimentell bestimmt oder berechnet werden.
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Beispielsweise
besteht ein Weg zur Berechnung der im eines Primers in der Bezugnahme
auf die Formel zur Berechnung der Tm von Primer gegenüber einer
homologen Zielsequenz. Diese Formel ist Tm[°C] = 2(A + T) + 4(G + C) – 5. Dies
liefert die Tm unter Bedingungen von 3 × SSC und 0,1% SDS (wobei SSC
0,15 M NaCl, 0,015 M Natriumcitrat, pH 7, ist). Diese Formel ist
im Allgemeinen für
Primer von bis zu etwa 50 Nukleotiden Länge geeignet. Bei der vorliegenden
Erfindung kann diese Formel als ein Algorithmus zur Berechnung einer
nominalen Tm eines Primers für
eine festgelegte Sequenz eingesetzt werden, die sich von einer Sequenz
ableitet, die ein Polypeptid der Erfindung codiert. Die Tm kann
mit einer berechneten Tm für
die GPCR-Sequenzen von Mensch und Ratte verglichen werden, auf der
Grundlage der maximalen Anzahl von Übereinstimmungen mit jedem
beliebigen Teil dieser anderen Sequenzen.
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Geeignete
Bedingungen für
einen Primer zur Hybridisierung an eine Zielsequenz können auch
experimentell gemessen werden. Geeignete experimentelle Bedingungen
umfassen die Hybridisierung eines Kandidaten-Primers mit sowohl
Nukleinsäure,
die ein Polypeptid der Erfindung codiert, als auch Nukleinsäure, die anderen
Adeninrezeptoren codiert, an einem festen Träger unter Hybridisierungsbedingungen
niedriger Stringenz (z. B. 6 × SSC
bei 55°C),
Waschen bei reduzierter SSC-Konzentration und/oder niedrigerer Temperatur, beispielsweise
bei 0,2 × SSC
bei 45°C,
und inkrementelles Erhöhen
der Hybridisierungstemperatur, um Hybridisierungsbedingungen zu
bestimmen, durch die sich der Primer mit Nukleinsäure hybridisieren
lässt,
die ein Polypeptid der Erfindung codiert, jedoch nicht mit anderen
Purinrezeptor-codierende Nukleinsäuren.
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Erfindungsgemäße Nukleinsäuren, insbesondere
Primer, können
eine Detektionsmarkierung tragen. Geeignete Markierungen umfassen
Radioisotope, wie 32P oder 35S,
Fluoreszenzmarkierungen, Enzymmarkierungen oder andere Proteinmarkierungen,
wie Biotin. Solche Markierungen können an Polynukleotide oder
Primer der Erfindung angefügt
werden und können
unter Verwendung von an sich bekannten Techniken nachgewiesen werden.
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Erfindungsgemäße Primer
können
aus synthetischen Nukleinsäuren
bestehen, wie diejenigen mit modifizierten Rückgratstrukturen, die zur Verbesserung
der Stabilität
der Nukleinsäure
in einer Zelle gedacht sind. Verschiedene Typen von Modifikationen
an Oligonukleotiden sind im Fachgebiet bekannt. Diese umfassen Methylphosphonat-
und Phosphorothioat-Rückgrat,
die Addition von Acridin- oder Polylysin-Ketten am 3'- und/oder 5'-Ende des Moleküls. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung ist es selbstverständlich, dass die hier beschriebenen
Polynukleotide durch jedes im Fachgebiet zur Verfügung stehende
Verfahren modifiziert werden können.
Solche Modifikationen können
durchgeführt
werden, um die In-vivo-Aktivität
oder die Lebensdauer von erfindungsgemäßen Polynukieotiden zu verbessern.
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Ebenfalls
offenbart sind Antisense-Sequenzen, die auf den hier beschriebenen
Nukleinsäure-Sequenzen
basieren, vorzugsweise in der Form von Oligonukleotiden, insbesondere
stabilisierten Oligonukleotiden oder Ribozymen.
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Antisense-Oligonukleotide
können
zur Hybridisierung an die Komplementärsequenz von Nukleinsäure, prä-mRNA oder
reifer mRNA, konstruiert sein, wobei sie die Produktion von Polypeptid
stören,
welches von einer gegebenen Ziel-DNA-Sequenz codiert wird, sodass
dessen Expression herabgesetzt oder vollkommen verhindert wird.
Ribozyme sind zur Spaltung von mRNA konstruiert, die von einer Adenin-bindender-GPCR-codierenden
Nukleinsäuresequenz
der Erfindung codiert wird, wünschenswerterweise
einer Zielsequenz, die für den
Adenin-bindenden GPCR spezifisch ist, d. h. eine, die in anderen
GPCR-Sequenzen nicht
vorkommt. Die Konstruktion von Antisense-Sequenzen und ihre Verwendung
ist bei Peyman und Ulman, Chemical Reviews, 90: 543–584, (1990),
Crooke, Ann. Rev. Pharmacol. Toxicol., 32: 329–376, (1992), sowie Zamecnik
und Stephenson, P. N. A. S, 75: 280–284, (1974) beschrieben. Die
Konstruktion von Ribozymen und ihre Verwendung ist beispielsweise
bei Gibson und Shillitoe, Molecular Biotechnology 7 (2): 125–137, (1997)
beschrieben.
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Erfindungsgemäße Antisense-
und Ribozym-Sequenzen können
in kultivierte Säugerzelllinien
eingebracht werden, um die Funktion des Adenin-bindenden GPCR zu
untersuchen, beispielsweise durch Verminderung der Expression dieses
Gens und Beobachten von phänotypischen
Effekten oder der Expression oder Lokalisation von hier beschriebenen
Proteinen, die mit Adenin-bindendem GPCR assoziieren. In Fällen, wobei aberrante
Expression von Adenin-bindendem GPCR auftritt, können solche Antisense- und
Ribozym-Sequenzen zur Verminderung der Expression des Gens eingesetzt
werden.
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Die
cDNA-Sequenz des erfindungsgemäßen GPCR
kann unter Verwendung von Standard-PCR-(Polymerasekettenreaktion)-Klonierungstechniken
kloniert werden. Dies umfasst das Herstellen eines Paares von Primern
gegen 5'- und 3'-Ende an gegenüberliegenden
Strängen
der SEQ ID NO: 1, das Inkontaktbringen der Primer mit mRNA oder
cDNA, die aus einer kortikalen Säugerzelle
erhalten wurde, Durchführen
einer Polymerasekettenreaktion unter Bedingungen, welche die Amplifikation
der gewünschten
Region bewirken, Isolierung des amplifizierten Fragments (z. B.
durch Reinigen des Reaktionsgemisches auf einem Agarosegel) und
Gewinnen der amplifizierten DNA. Die Primer können so konstruiert sein, dass
sie geeignete Restriktionsenzym-Erkennungsstellen enthalten, sodass
die amplifizierte DNA in einen geeigneten Klonierungsvektor kloniert werden
kann. Das Gleiche gilt für
die SEQ ID NOS: 3, 5, 6, 7, 8 und 9.
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Polynukleotide,
die nicht 100% homolog zu der Sequenz der SEQ ID NO: 1 oder SEQ
ID NO: 3 sind, die aber entweder die SEQ ID NO: 2 oder die SEQ ID
NO: 4 oder andere erfindungsgemäße Polypeptide
codieren, können
auf eine Anzahl von Wegen erhalten werden.
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Beispielsweise
kann eine ortsspezifische Mutagenese der Sequenz der SEQ ID NO:
1 oder der SEQ ID NO: 3 durchgeführt
werden. Dies ist geeignet, wenn beispielsweise stille Codonänderungen
an Sequenzen erforderlich sind, um die Codonpräferenzen für eine bestimmte Wirtszelle
zu optimieren, in der die Polynukleotidsequenzen exprimiert werden.
Andere Sequenzänderungen
können
gewünscht
sein, um Restriktionsenzym-Erkennungsstellen
einzubringen oder um die Eigenschaft oder Funktion der durch die
Polynukleotide codierten Polypeptide zu ändern. Weitere Änderungen
können
erwünscht
sein, um bestimmte Codonänderungen zu
erzeugen, die erforderlich sind, um beispielsweise konservative
Substitutionen bereitzustellen.
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Die
Nukleinsäuren
der Erfindung können
zusätzliche
Sequenzen am 5'-
oder 3'-Ende umfassen.
Beispielsweise können
synthetische oder natürliche
5'-Leader-Sequenzen
mit der Nukleinsäure
verknüpft
sein, die erfindungsgemäße Polypeptide
codiert. Die zusätzlichen
Sequenzen können
auch 5'- oder 3'-Untranslatierte-Regionen
umfassen, die für
die Transkription von erfindungsgemäßer Nukleinsäure in bestimmten
Wirtszellen erforderlich sind.
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Zusätzlich können andere
tierische, insbesondere Säugetiere-
(z. B. humane oder Kaninchen-), insbesondere Primaten-, einschließlich humane,
Homologe von Adeninbindendem GPCR erhalten werden. Solche Sequenzen
können
erhalten werden durch Herstellen oder Erhalten von cDNA-Bibliotheken,
die aus der Teilung von Zellen oder Geweben hergestellt werden,
oder von genomischen DNA-Bibliotheken aus anderen tierischen Spezies,
und Sondieren solcher Bibliotheken mit Sonden, welche die gesamte
oder einen Teil der SEQ ID NO: 1 oder der SEQ ID NO: 3 umfassen,
unter Bedingungen von mittlerer bis hoher Stringenz (beispielsweise
0,03 M Natriumchlorid und 0,03 M Natriumcitrat bei etwa 50°C bis etwa
60°C).
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Die
vorliegende Erfindung offenbart weiterhin eine isolierte DNA-Sequenz,
die Sequenzen umfasst, die ein erfindungsgemäßes Polypeptid codieren, in
dem jedoch die codierenden Sequenzen in zwei oder mehr (vorzugsweise
nicht mehr als fünf,
z. B. vier oder drei) Exons aufgeteilt sind. Solche Exonsequenzen
können natürlich sein
und können
aus genomischen Klonen oder synthetisch erhalten werden. Exonsequenzen
können
bei der Konstruktion von Minigensequenzen eingesetzt werden, die
Nukleinsäure
umfassen, die Polypeptide der Erfindung codiert, wobei deren Sequenzen
durch ein oder mehrere Exonsequenzen unterbrochen sind.
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Minigene
können
auch unter Verwendung von heterologen Exons konstruiert werden,
die aus einer beliebigen eukaryontischen Quelle stammen.
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Erfindungsgemäße Nukleinsäure, wie
eine codierende Sequenz voller Länge
oder eine Oligonukleotidsonde oder ein Primer, können als Teil eines Kits, z.
B. in einem geeigneten Behälter,
wie einem Röhrchen, in
dem der Inhalt vor der äußeren Umgebung
geschützt
ist, bereitgestellt werden. Das Kit kann Anweisungen zur Verwendung
der Nukleinsäure,
z. B. zur PCR und/oder bei einem Verfahren zur Bestimmung der Gegenwart
der betreffenden Nukleinsäure
in einer Testprobe, einschließen.
Ein Kit, bei dem die Nukleinsäure
zur Verwendung bei einer PCR vorgesehen ist, kann eine oder mehrere
weitere Reagenzien einschließen,
die für
die Reaktion erforderlich sind, wie Polymerase, Nucleotide, Pufferlösung, etc.
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Die
erfindungsgemäße Nukleinsäure kann
in Nukleinsäure-basierten
Tests zum Nachweis der Adenin-bindenden GPCR-codierenden Sequenzen
im Körper
von Ratte, Mensch oder anderen Säugertieren
oder daraus erhaltenen Geweben oder Proben eingesetzt werden. Der
Nachweis kann qualitativ und/oder quantitativ erfolgen, einschließlich solcher
Verfahren wie Microarray-Technologie auf einem DNA-Chip. Der Nachweis
umfasst analytische Schritte, wie diejenigen, die das vollständige oder
teilweise Sequenzieren des Gens umfassen.
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Solche
Tests zum Nachweis umfassen im Allgemeinen das Inkontaktbringen
einer humanen Probe, die DNA oder RNA enthält, mit einer Sonde, die eine
erfindungsgemäße Nukleinsäure oder
einen erfindungsgemäßen Primer
umfasst, unter Hybridisierungsbedingungen und Nachweis jedes zwischen
der Sonde und der Nukleinsäure
in der Probe gebildeten Doppelstrangs. Ein solcher Nachweis kann
unter Verwendung von Techniken, wie PCR, oder durch Immobilisieren
der Sonde auf einem festen Träger,
Entfernung von Nukleinsäure
in der Probe, die nicht mit der Sonde hybridisiert hat und anschließendem Nachweis
der Nukleinsäure, die
mit der Sonde hybridisiert hat, erreicht werden. Alternativ kann
die Proben-Nukleinsäure
auf einem festen Träger
immobilisiert werden, und es kann die an einen solchen Träger gebundene
Menge an Sonde nachgewiesen werden. Geeignete Assay-Verfahren in
diesem und allen anderen Formaten können beispielsweise in
WO 89/03891 und
WO 90/13667 gefunden werden.
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Ein
weiteres erfindungsgemäßes Nachweisverfahren
besteht im Nachweis von Änderungen
an Wildtyp-Adenin-bindender-GPCR-Genen, einschließlich einzelner
Basenpaaränderungen,
beispielsweise unter Verwendung von Einzelstrang-Konformationspolymorphismus-(SSCP)-Analyse.
Die Nukleinsäuresequenz
einer ganzen oder von einem Teil einer Adenin-bindender-GPCR-codierenden
DNA oder mRNA in einer Probe kann mit einer Referenzsequenz hybridisiert
werden, und die Mobilität
des Hybrids wird in einem Gel unter Bedingungen beobachtet, bei
denen jegliche nicht hybridisierte Regionen innerhalb des Doppelstrangs Änderungen
in der Mobilität
verursachen.
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Die
erfindungsgemäßen Nukleinsäuren sind
auch für
Gewebeverteilungsstudien geeignet, um die Kenntnis über die
Verteilung dieses Gens im Kortex, in der Dorsalwurzel, im ZNS und
PNS und anderen Geweben zu bestätigen
und auszuweiten.
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Polypeptide
-
Isolierte
erfindungsgemäße Polypeptide
sind jene in, wie vorstehend definiert, isolierter Form, frei oder im
Wesentlichen frei von Material, mit dem sie natürlicherweise assoziiert sind,
wie z. B. andere Polypeptide, mit denen sie in der Zelle vorkommen.
Die Polypeptide können
natürlich
mit Verdünnungsmitteln
oder Adjuvanzien formuliert sein und für praktische Zwecke immer noch
isoliert sein; beispielsweise werden die Polypeptide normalerweise
mit Gelatine oder anderen Trägern
vermischt, wenn sie zur Beschichtung von Mikrotiterplatten zur Verwendung
bei Immunoassays eingesetzt werden. Die Polypeptide können glycosyliert
sein, entweder natürlicherweise
oder durch Systeme von heterologen eukaryontischen Zellen, oder
sie können
(beispielsweise wenn sie durch Expression in einer prokaryontischen
Zelle produziert werden) unglycosyliert sein. Die Polypeptide können phosphoryliert
und/oder acetyliert sein.
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Ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
kann auch in einer im Wesentlichen gereinigten Form vorliegen; in diesem
Fall umfasst es im Allgemeinen das Polypeptid in einer Zubereitung,
in der mehr als 90%, z. B. 95%, 98% oder 99% des Polypeptids in
der Zubereitung ein erfindungsgemäßes Polypeptid ist.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
modifiziert werden, beispielsweise durch Zugabe von Histidinresten,
um ihre Reinigung zu erleichtern, oder durch die Zugabe einer Signalsequenz,
um ihre Sekretion aus einer Zelle zu bewirken.
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Polypeptide
mit mindestens 50%, beispielsweise 60%, 70%, 80%, 90%, 95% oder
98% Sequenzidentität
mit SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 können Polypeptide sein, die
Aminosäuresequenzvarianten,
Allele, Derivative oder Mutanten der SEQ ID NO: 2 bzw. SEQ ID NO:
4 sind, und sind auch in der vorliegenden Erfindung offenbart. Beispielsweise
kann ein solches Polypeptid eine Aminosäuresequenz aufweisen, die sich
von derjenigen, die in der SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 angegeben
ist, um eine oder mehr aus Addition, Substitution, Deletion und
Insertion von einer oder mehr (wie 1 bis 20, beispielsweise 2, 3,
4, oder 5 bis 10) Aminosäuren
unterscheidet.
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Die
prozentuale Identität
von Polypeptidsequenzen kann unter Verwendung von im Handel erhältlichen
Algorithmen berechnet werden, die eine Referenzsequenz (z. B. SEQ
ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 der vorliegenden Erfindung) mit einer
Abfragesequenz vergleichen. Weitere Einzelheiten zur Bewertung der
Identität
sind nachstehend beschrieben.
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Bei
der vorliegenden Untersuchung wurde die Nukleotidsequenz SEQ ID
NO: 2 durch BLAST-Suche (Altschul et al., 1997) analysiert, um zu überprüfen, ob
verwandte GPCRs mit bekannten Liganden gefunden werden könnten. Allerdings
waren die nächsten
Homologe dieses Orphan-GPCR, die gefunden wurden, selbst Orphan-GPCRs.
Dies war eine Familie von humanen GPCRs (Derwent Sequenzdatenbank-Zugriffsnummern 210067,
210068, 210069, 210070, 210071 und 210072), kloniert aus Dorsalwurzelganglion,
die ungefähr
50% der Reste mit dem Adenin-bindenden GPCR aus Ratte gemeinsam
hat. Die vorliegenden Erfinder haben nun diese sechs Orphan-GPCRs
als sechs humane Homologe des Adenin-bindenden GPCR aus Ratte identifiziert.
Die sechs Homologe wurden humaner Adenin-bindender GPCR 1, 2, 3,
4, 5 bzw. 6 genannt. Das nächste Homolog
ist das Mas related Gene, welches 33% der Reste mit dem Adenin-bindenden
GPCR gemeinsam hat.
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Wenn
ermittelt wird, dass eine in Abfragesequenz eine Identität von mindestens
50% und vorzugsweise von mindestens 60%, 70%, 80%, 90%, 95% oder
98%, zu der von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 4 aufweist, wobei die
Sequenz die eines Polypeptids ist, das Adenin-bindender-Rezeptoraktivität behält, ist
eine solche Sequenz ebenfalls offenbart.
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Ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
kann isoliert und/oder gereinigt werden (z. B. unter Verwendung eines
Antikörpers),
beispielsweise nach Produktion durch Expression aus codierender
Nukleinsäure.
Das isolierte und/oder gereinigte Polypeptid kann bei der Formulierung
einer Zusammensetzung eingesetzt werden, die mindestens eine zusätzliche
Komponente einschließen
kann, beispielsweise eine pharmazeutische Zusammensetzung, einschließlich eines
pharmazeutisch verträglichen
Exzipienten, Vehikels oder Trägers.
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Ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
kann als ein Immunogen eingesetzt werden oder anderweitig zum Erhalt
spezifischer Antikörper
eingesetzt werden. Antikörper
sind geeignet zur Reinigung und anderen Manipulationen von Polypeptiden,
zum diagnostischen Screening und in therapeutischem Zusammenhang.
Dies wird weiter unten erläutert.
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Ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
kann beim Screening nach Molekülen
eingesetzt werden, die daran binden oder seine Aktivität oder Funktion
modulieren. Solche Moleküle
können
in einem therapeutischen (möglicherweise
einschließlich
einem prophylaktischen) Zusammenhang geeignet sein.
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Ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
kann mit einer Detektionsmarkierung markiert sein. Die Detektionsmarkierung
kann jede geeignete Markierung sein, die den Nachweis des Polypeptids
erlaubt. Geeignete Marker umfassen Radioisotope, z. B. 1251,
Enzyme, Antikörper,
Polynukleotide und Linker, wie Biotin. Markierte erfindungsgemäße Polypeptide
können
bei diagnostischen Verfahren, wie Immunoassays eingesetzt werden, um
die Menge eines erfindungsgemäßen Polypeptids
in einer Probe zu bestimmen. Erfindungsgemäße Polypeptide oder erfindungsgemäße markierte
Polypeptide können
auch in serologischen oder Cell-mediated Immunoassays eingesetzt
werden, zum Nachweis der Immunreaktivität gegenüber den Polypeptiden in Tieren und
Menschen unter Verwendung von Standardprotokollen.
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Ein
erfindungsgemäßes Polypeptid,
oder ein erfindungsgemäßes markiertes
Polypeptid oder Fragment davon, kann auch an einer festen Phase
fixiert werden, beispielsweise an der Oberfläche eines Immunoassay-Wells
oder Teststäbchens.
Solche markierten und/oder immobilisierten Polypeptide können in
einem geeigneten Behälter
zu Kits gepackt sein, zusammen mit geeigneten Reagenzien, Kontrollen,
Anleitungen und dergleichen.
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Solche
Polypeptide und Kits können
bei Verfahren zum Nachweis von Antikörpern gegen solche Polypeptide,
die in einer Probe vorhanden sind, oder von aktiven Teilen oder
Fragmenten davon, mittels Immunoassay verwendet werden.
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Immunoassay-Verfahren
sind im Fachgebiet wohlbekannt und umfassen im Allgemeinen:
- (a) Bereitstellen eines Polypeptids, das ein
Epitop umfasst, das durch einen Antikörper gegen das Protein gebunden
werden kann;
- (b) Inkubieren einer biologischen Probe mit dem Polypeptid unter
Bedingungen, die die Bildung eines Antikörper-Antigen-Komplexes erlauben;
und
- (c) Bestimmen, ob der Antikörper-Antigen-Komplex,
der das Polypeptid umfasst, gebildet wurde.
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Sequenzidentität
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Die
prozentuale Identität
von Nukleinsäure-
und Polypeptidsequenzen kann unter Verwendung von im Handel erhältlichen
Algorithmen berechnet werden, die eine Referenzsequenz mit einer
Abfragesequenz vergleichen. Die folgenden Programme (bereitgestellt
vom National Center for Biotechnology Information) können zur
Bestimmung von Homologien/Identitäten verwendet werden: BLAST,
gapped BLAST, BLASTN und PSI-BLAST, die mit Standardparametern verwendet
werden können.
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Der
Algorithmus GAP (Genetics Computer Group, Madison, WI) verwendet
den Needleman-Wunsch-Algorithmus zum Alignment von zwei vollständigen Sequenzen,
welcher die Anzahl von Übereinstimmungen
maximiert und die Anzahl von Gaps minimiert. Im Allgemeinen werden
die Standardparameter verwendet, mit einer Gap Creation Penalty
= 12 und einer Gap Extension Penalty = 4.
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Ein
weiteres Verfahren zum Bestimmen der besten Gesamtübereinstimmung
zwischen einer Nukleinsäuresequenz
oder einem Teil davon und einer Abfragesequenz besteht in der Verwendung
des FASTDB-Computerprogramms auf der Grundlage des Algorithmus von
Brutlag et al. (Corp. App. Biosci., 6; 237–245 (1990)). Das Programm
stellt ein globales Sequenz-Alignment bereit. Das Ergebnis des globalen
Sequenz-Alignments wird in prozentualer Identität angegeben. Geeignete Parameter,
die bei einer FASTDB-Analyse einer DNA-Sequenz verwendet werden,
um die prozentuale Identität
zu berechnen, sind: Matrix = Unitary, k-tuple = 4, Mismatch penalty
= 1, Joining Penalty = 30, Randomization Group Length = 0, Cutoff
Score = 1, Gap Penalty = 5, Gap Size Penalty = 0,05, und Window
Score = 500 oder Abfragesequenzlänge
in Nukleotidbasen, je nachdem was kürzer ist. Geeignete Parameter
zur Berechnung der prozentualen Identität und Ähnlichkeit eines Aminosäure-Alignments
sind: Matrix = PAM 150, k-tuple = 2, Mismatch Penalty = 1, Joining
Penalty = 20, Randomization Group Length = 0, Cutoff Score = 1,
Gap Penalty = 5, Gap Size Penalty = 0,05, und Window Score = 500
oder die Abfragesequenzlänge
in Nukleotidbasen, je nachdem was kürzer ist.
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Antikörper
-
Das
Bereitstellen der erfindungsgemäßen Polypeptide
ermöglicht
die Produktion von Antikörpern,
die in der Lage sind, in spezifischer Weise an einen Adenin-bindenden
GPCR aus Ratte oder einen humanen Adenin-bindenden GPCR zu binden.
Somit offenbart die Erfindung einen Antikörper, der in der Lage ist,
spezifisch an ein erfindungsgemäßes Polypeptid
und nicht an andere purinerge GPCRs zu binden. Ein solcher Antikörper besitzt
eine Affinität
für ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
von mindestens 100fach, vorzugsweise mindestens 1000fach über derjenigen
für andere
purinerge GPCRs. Solche Antikörper
können
unter Verwendung von Epitopen von erfindungsgemäßen Polypeptiden produziert
werden, die nicht in anderen GPCRs vorhanden sind. Solche Epitope
können
die Suche nach Unterschieden zwischen Polypeptiden der Erfindung
und anderen purinergen GPCR-Sequenzen
bestimmt werden.
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Antikörper können unter
Verwendung von Techniken erhalten werden, die im Fachgebiet Standard sind.
Verfahren zur Produktion von Antikörpern umfassen das Immunisieren
eines Säugertiers
(z. B. Maus, Ratte, Kaninchen) mit einem erfindungsgemäßen Polypeptid.
Antikörper
können
aus immunisierten Tieren unter Verwendung von einer beliebigen aus einer
Vielfalt von im Fachgebiet bekannten Techniken erhalten und vorzugsweise
unter Verwendung der Bindung des Antikörpers an das Antigen von Interesse
einem Screening unterzogen werden. Beispielsweise können Westernblottechniken
oder Immunopräzipitation
verwendet werden (Armitage et al, Nature, 357: 80–82, 1992).
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Als
Alternative oder Ergänzung
zur Immunisierung eines Säugertiers
mit einem Peptid, kann ein für ein
Protein spezifischer Antikörper
aus einer rekombinant hergestellten Bibliothek von exprimierten
variablen Immunglobulindomänen
erhalten werden, z. B. unter Verwendung von Lambda-Bakteriophagen
oder filamentösen
Bakteriophagen, die funktionelle Immunglobulin-bindende Domänen auf
ihrer Oberfläche
aufweisen; siehe beispielsweise
WO
92/01047 .
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Erfindungsgemäße Antikörper können in
vielerlei Weise modifiziert werden. In der Tat sollte der Begriff „Antikörper" so ausgelegt werden,
dass er jede Bindungssubstanz umfasst, die eine Bindedomäne mit der
erforderlichen Spezifität
aufweist. Somit umfasst die Erfindung Antikörperfragmente, Derivate, Funktionsäquivalente
und Homologe von Antikörpern,
einschließlich
von synthetischen Molekülen
und Molekülen,
deren Form diejenige eines Antikörpers
imitiert, was sie zur Bindung eines Antigens oder Epitops befähigt.
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Beispielhafte
Antikörperfragmente,
die in der Lage sind, ein Antigen oder einen anderen Bindungspartner
zu binden, sind das Fab-Fragment, bestehend aus den VL-, VH-, Cl-
und CH1-Domänen;
das Fd-Fragment, bestehend aus den VH- und CH1-Domänen; das
Fv-Fragment, bestehend
aus der VL- und VH-Domäne eines
einzelnen Arms eines Antikörpers;
das dAb-Fragment, das aus einer VH-Domäne besteht; isolierte CDR-Regionen
und F(ab')2-Fragmente, ein bivalentes
Fragment, das zwei Fab-Fragmente einschließt, die über eine Disulphidbrücke in der
Scharnierregion verknüpft
sind. Einzelketten-Fv-Fragmente sind ebenfalls offenbart.
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Die
Reaktivität
von Antikörpern
gegenüber
einer Probe kann durch ein beliebiges geeignetes Mittel bestimmt
werden. Die Markierung mit individuellen Reportermolekülen ist
eine Möglichkeit.
Die Reportermoleküle können direkt
oder indirekt nachweisbare und vorzugsweise messbare Signale erzeugen.
Die Verknüpfung von
Reportermolekülen
kann direkt oder indirekt, kovalent, z. B. über eine Peptidbindung, oder
nichtkovalent sein.
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Verknüpfung über eine
Peptidbindung kann das Ergebnis der rekombinanten Expression einer
Genfusion sein, die Antikörper
und Reportermolekül
codiert.
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Die
Art und Weise der Bestimmung der Bindung ist kein Merkmal der vorliegenden
Erfindung; die Fachleute sind in der Lage, je nach ihrer Präferenz und
ihrer allgemeinen Kenntnis eine geeignete Art zu wählen.
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Erfindungsgemäße Antikörper können zum
Screening nach der Gegenwart eines Polypeptids eingesetzt werden,
beispielsweise in einer Testprobe, die Zellen oder Zelllysat, wie
besprochen, enthält,
und können zur
Reinigung und/oder Isolierung eines erfindungsgemäßen Polypeptids
beispielsweise nach Produktion des Polypeptids durch Expression
von dafür
codierender Nukleinsäure,
verwendet werden. Antikörper
können
die Aktivität
des Polypeptids modulieren, an das sie binden, und somit können sie,
falls das Polypeptid eine nachteilige Auswirkung in einem Individuum
besitzt, in einem therapeutischen Zusammenhang, der Prophylaxe einschließen kann,
geeignet sein.
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Ein
Antikörper
kann in einem Kit bereitgestellt werden, welches Anweisungen zur
Verwendung des Antikörpers
einschließen
kann, z. B. zur Bestimmung der Gegenwart einer bestimmten Substanz
in einer Testprobe. Ein oder mehrere andere Reagenzien können eingeschlossen
sein, wie Markierungsmoleküle,
Pufferlösungen,
Elutionsmittel usw. Reagenzien können
in Behältern
bereitgestellt werden, die sie vor der äußeren Umgebung schützt, wie
ein luftdicht verschlossenes Röhrchen.
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Vektoren
-
Die
Nukleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung können
in Vektoren, insbesondere Expressionsvektoren, eingebaut werden.
Der Vektor kann zur Replikation der Nukleinsäure in einer kompatiblen Wirtszelle
verwendet werden. Somit offenbart die Erfindung bei einer weiteren
Ausführungsform
ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Polynukleotiden durch Einbau
eines erfindungsgemäßen Polynukleotids in
einen replizierbaren Vektor, Einbringen des Vektors in eine kompatible
Wirtszelle und Kultivierung der Wirtszelle unter Bedingungen, welche
die Replikation des Vektors bewirken. Der Vektor kann aus der Wirtszelle
gewonnen werden. Geeignete Wirtszellen sind nachstehend im Zusammenhang
mit Expressionsvektoren beschrieben.
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Vorzugsweise
ist ein erfindungsgemäßes Polypeptid
in einem Vektor funktionsfähig
mit einer Kontrollsequenz verknüpft,
die in der Lage ist, für
die Expression der codierenden Sequenz durch die Wirtszelle zu sorgen;
das heißt
der Vektor ist ein Expressionsvektor.
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Der
Begriff „funktionsfähig verknüpft" bezieht sich auf
eine Juxtaposition, wobei die beschriebenen Komponenten in einer
Beziehung vorliegen, die ihnen die Funktion in der beabsichtigten
Weise erlaubt. Eine Kontrollsequenz, die mit einer codierenden Sequenz „funktionsfähig verknüpft" ist, ist so ligiert,
dass die Expression der codierenden Sequenz unter Bedingungen erreicht
wird, die mit den Kontrollsequenzen kompatibel sind.
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Geeignete
Vektoren können
gewählt
oder konstruiert werden, die geeignete regulatorische Sequenzen,
einschließlich
Promotorsequenzen, Terminator-Fragmente, Polyadenylierungssequenzen,
Enhancer-Sequenzen, Markergene und andere Sequenzen enthalten, wie
jeweils angemessen. Vektoren können
Plasmide sein, viral, z. B. ein Phage, Phagemid oder baculoviral,
Cosmide, YACs, BACs, oder PACs, wie jeweils angemessen. Vektoren
umfassen Gentherapievektoren, beispielsweise Vektoren auf der Basis
von Adenovirus, Adeno-assoziiertem Virus, Retrovirus (wie HIV oder
MLV) oder Alphavirus-Vektoren.
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Der
Vektor kann mit einem Replikationsursprung, gegebenenfalls einem
Promotor zur Expression des Polynukleotids und gegebenenfalls einem
Regulator des Promotors ausgestattet sein. Der Vektor kann ein oder
mehrere Selektionsmarkergene enthalten, im Falle eines bakteriellen
Plasmids beispielsweise ein Ampicillinresistenzgen oder für einen
Säugervektor
ein Neomycinresistenzgen. Vektoren können in vitro, beispielsweise
zur Produktion von RNA oder zur Transfektion oder Transformation
einer Wirtszelle verwendet werden. Der Vektor kann auch der Verwendung
in vivo angepasst werden, beispielsweise bei gentherapeutischen
Verfahren. Systeme zur Klonierung und Expression eines Polypeptids
in einer Vielfalt verschiedener Wirtszellen sind wohlbekannt. Geeignete
Wirtszellen umfassen Bakterien, eukaryontische Zellen, wie Säugerzellen
und Hefezellen, und Baculovirussysteme. Säugerzelllinien, die auf dem
Fachgebiet zur Expression eines heterologen Polypeptids zur Verfügung stehen,
umfassen Chinese Hamster Ovary (CHO) Cells, HeLa-Zellen, Baby Hamster
Kidney Cells, COS-Zellen und viele andere.
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Promotoren
und andere Expressionsregulationssignale können gewählt werden, um mit der Wirtszelle kompatibel
zu sein, für
die der Expressionsvektor konstruiert ist. Beispielsweise umfassen
Hefepromotoren S. cerevisiae GAL4- und ADH-Promotoren, S. pombe
Nmtl- und Adh-Promotoren. Säugerpromotoren
umfassen den Metallothionein-Promotor, der als Reaktion auf Schwermetalle,
wie Cadmium, induziert werden kann. Virale Promotoren, wie der SV40-large-T-Antigen-Promotor
oder Adenoviruspromotoren können
ebenfalls verwendet werden. Alle diese Promotoren sind im Fachgebiet
leicht erhältlich.
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Die
Vektoren können
andere Sequenzen einschließen,
wie Promotoren oder Enhancer, um die Expression der inserierten
Nukleinsäure,
Nukleinsäuresequenzen
anzutreiben, sodass das Polypeptid als eine Fusion produziert wird,
und/oder Nukleinsäure-codierende
Sekretionssignale einschließen,
sodass das in der Wirtszelle produzierte Polypeptid aus der Zelle
sezerniert wird.
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Vektoren
zur Produktion von erfindungsgemäßen Polypeptiden
zur Verwendung bei Gentherapie umfassen Vektoren, die eine Minigensequenz
der Erfindung tragen.
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Für weitere
Einzelheiten siehe beispielsweise Molecular Cloning: a Laboratory
Manual: 2. Ausgabe, Sambrook et al., 1989, Cold Spring Harbor Laboratory
Press. Viele bekannte Techniken und Protokolle zur Manipulation
von Nukleinsäure,
beispielsweise bei der Herstellung von Nukleinsäurekonstrukten, Mutagenese, Sequenzierung,
Einbau von DNA in Zellen und Genexpression, sowie Analyse von Proteinen
sind im Einzelnen beschrieben in Current Protocols in Molecular
Biology, Ausubel et al., Hrsg., John Wiley & Sons, 1992.
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Vektoren
können
in eine wie vorstehend beschrieben geeignete Wirtszelle transformiert
werden, um für
die Expression eines Polypeptids der Erfindung zu sorgen. Somit
offenbart die Erfindung bei einem weiteren Aspekt ein Verfahren
zur Herstellung von Polypeptiden gemäß der Erfindung, welches das
Kultivieren einer Wirtszelle umfasst, die mit einem wie vorstehend
beschriebenen Expressionsvektor transformiert oder transfiziert
wurde, unter Bedingungen, die für
die Expression einer codierenden Sequenz durch den Vektor sorgen, welche
die Polypeptide codiert, und das Gewinnen der exprimierten Polypeptide.
Die Polypeptide können
auch in In-vitro-Systemen, wie Reticulocytenlysat, exprimiert werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung offenbart Wirtszellen, die mit den Vektoren zur Replikation
und Expression von erfindungsgemäßen Polynukleotiden
transformiert oder transfiziert sind. Die Zellen werden so gewählt, dass
sie mit dem Vektor kompatibel sind und können beispielsweise bakterielle
Zellen, Hefezellen, Insekten- oder Säugerzellen sein. Die Wirtszellen
können
unter Bedingungen zur Expression des Gens kultiviert werden, sodass
das codierte Polypeptid produziert wird. Wenn das Polypeptid an
ein geeignetes Signal-Leader-Peptid gekoppelt exprimiert wird, kann
es aus der Zelle in das Kulturmedium sezerniert werden. Nach Produktion
durch Expression kann ein Polypeptid aus der Wirtszelle und/oder
dem Kulturmedium isoliert und/oder gereinigt werden, wie jeweils
erforderlich, und anschließend
wie gewünscht
eingesetzt werden, z. B. bei der Formulierung einer Zusammensetzung,
die eine oder mehrere zusätzliche
Komponenten umfassen kann, wie eine pharmazeutische Zusammensetzung,
die ein oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Exzipienten, Vehikel
oder Träger
umfasst.
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Erfindungsgemäße Polynukleotide
können
auch in einer Antisense-Orientierung in die vorstehend beschriebenen
Vektoren inseriert werden, um für
die Produktion von Antisense-RNA
oder Ribozymen zu sorgen.
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Assays
-
Die
vorliegende Erfindung offenbart auch einen Assay für eine Verbindung,
die in der Lage ist, mit Adenin-bindender-GPCR-Polypeptiden der
vorliegenden Erfindung in Wechselwirkung zu treten, wobei der Assay umfasst:
Bereitstellen eines G-Protein-gekoppelten
Rezeptors, der mindestens ein erfindungsgemäßes Polypeptid umfasst, Inkontaktbringen
des Rezeptors mit einer mutmaßlichen
bindenden Verbindung; und Bestimmen, ob die Verbindung in der Lage
ist, mit dem Rezeptor in Wechselwirkung zu treten.
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Bei
einer Ausführungsform
des Assays kann der Rezeptor, oder Untereinheiten des Rezeptors,
in einem Bindungsassay eingesetzt werden. Bindungsassays können kompetitiv
oder nichtkompetitiv sein. Ein solcher Assay kann das schnelle Screening
einer großen
Anzahl von Verbindungen ermöglichen,
um zu bestimmen, welche Verbindungen, sofern vorhanden, in der Lage
sind, an die Polypeptide zu binden. Anschließend können ausführlichere Assays mit jenen
Verbindungen, von denen festgestellt wurde, dass sie binden, durchgeführt werden,
um näher
zu bestimmen, ob solche Verbindungen als Agonisten oder Antagonisten
der erfindungsgemäßen Polypeptide
wirken.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart noch weiterhin einen Bioassay zur
Identifizierung von Verbindungen, welche die Aktivität von Rezeptoren
modulieren, die erfindungsgemäße Polypeptide
umfassen. Bei einer Ausführungsform
wird der Bioassay unter Verwendung von Saccharomyces-cerevisiae-Zellen
durchgeführt, die
gentechnisch mit erfindungsgemäßen GPCRs
und Ratten- oder humanen G-Proteinen modifiziert wurden, um die
endogenen GPCRs und G-Proteine zu ersetzen, die normalerweise als
der Pheromonsignalweg fungieren, der zur Konjugation und zur Paarung
der Hefezellen erforderlich ist. Die normale Hefereaktion auf Aktivierung
eines Liganden (Wachstumsstopp), wird ebenfalls modifiziert, sodass
sie in positives Wachstum umgewandelt wird. Mit solchen Modifikationen
können
Hefezellen in Funktionsassays eingesetzt werden, um Agonisten und
Antagonisten für
die erfindungsgemäßen GPCRs
zu identifizieren, wobei Wachstum die Aktivierung des GPCR anzeigt.
Beispielsweise kann der Bioassay durchgeführt werden durch Zusammenbringen solcher
Hefezellen, die den GPCR exprimieren, der ein erfindungsgemäßes Polypeptid
umfasst, mit mindestens einem potenziellen Agonisten und anschließendes Überwachen
der Zellen auf Änderungen
in der Wachstumsaktivität.
Bei wieder einer anderen Ausführungsform
wird der Bioassay durchgeführt
durch Zusammenbringen solcher Hefezellen, die einen Rezeptor exprimieren,
der ein erfindungsgemäßes Polypeptid
umfasst, mit einer konstanten Menge an einem bekanntem Agonisten,
z. B. Adenin, und zunehmenden Mengen von mindestens einem potenziellen
Antagonisten, und anschließendes Überwachen
der Zellen auf Änderungen
im Wachstum.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart auch einen Bioassay zur Identifizierung
von Verbindungen, welche die regulatorischen Regionen des Adenin-bindender-GPCR-Gens
regulieren. Eine solcher Assay wird unter Verwendung von Rattenzellen
oder humanen Zellen durchgeführt,
die in der Lage sind, ein erfindungsgemäßes Polypeptid (vorzugsweise
der SEQ ID NO: 2 oder der SEQ ID NO: 4) zu exprimieren. Die Zellen
werden mit mindestens einer Verbindung in Kontakt gebracht, wobei
die Fähigkeit
der Verbindung zur Modulierung der regulatorischen Region bekannt
ist. Anschließend
werden die Zellen bezüglich
Expression der erfindungsgemäßen Nukleinsäure beobachtet.
Alternativ kann der Promotor mit einem Reportergen verknüpft werden.
Geeignete Reportergene, die eingesetzt werden können, umfassen beispielsweise
das Chloramphenicolacetyltransferase-Gen, das Luciferase-Gen, und
dergleichen.
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Eine
Verbindung oder ein Signal, das „die Aktivität" eines erfindungsgemäßen Polypeptids „moduliert" bezeichnet eine
Verbindung oder ein Signal, das die Aktivität des Polypeptids verändert, sodass
es sich in Gegenwart der Verbindung oder des Signals anders verhält als in
Abwesenheit der Verbindung oder des Signals. Verbindungen, welche
die Modulation beeinflussen, umfassen Agonisten und Antagonisten.
Ein Agonist umfasst eine Verbindung, wie Adenin, welche die Funktion
des Adenin-bindenden GPCR aktiviert. Demgegenüber umfasst ein Antagonist
eine Verbindung, die mit der Funktion des Adenin-bindenden GPCR
interferiert. Typischerweise wird die Wirkung eines Antagonisten
als eine Blockierung der Agonisten-induzierten Rezeptoraktivierung
beobachtet. Antagonisten umfassen kompetitive sowie nichtkompetitive
Antagonisten. Ein kompetitiver Antagonist (oder kompetitiver Blocker)
interagiert mit oder nahe der Stelle, die für die Agonistenbindung spezifisch
ist. Ein nichtkompetitiver Antagonist oder Blocker inaktiviert die
Funktion des Rezeptors durch Wechselwirkung mit einer Stelle, die
von der Agonisten-Interaktionsstelle verschieden ist. Wie nachstehend beschrieben,
weist Guanin eine schwache antagonistische Wirkung an diesen Rezeptoren
auf.
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Wie
es für
den Fachmann selbstverständlich
ist, erfordern Bioassay-Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen,
welche die Aktivität
von Rezeptoren modulieren, wie erfindungsgemäße Polypeptide, im Allgemeinen
den Vergleich mit einer Kontrolle. Ein Typ von „Kontrolle" ist eine Zelle oder Kultur, die im
Wesentlichen auf die gleiche Weise wie die Testzelle oder die Testkultur
behandelt wird, die der Verbindung ausgesetzt ist, mit dem Unterschied,
dass die „Kontroll"-Zelle oder -Kultur
nicht der Verbindung ausgesetzt ist. Ein weiterer Typ von „Kontroll"-Zelle oder -Kultur,
die eingesetzt werden kann, ist eine Zelle oder Kultur, die mit
transfizierten Zellen identisch ist, mit der Ausnahme, dass die „Kontroll"-Zelle oder -Kultur
keinen funktionsfähigen
Adenin-bindenden GPCR exprimiert. Demnach kann die Reaktion der
transfizierten Zelle mit derjenigen der „Kontroll"-Zelle oder -Kultur auf die gleiche
Verbindung unter den gleichen Reaktionsbedingungen verglichen werden.
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Besonders
bevorzugte Assaytypen umfassen Bindungsassays und Funktionsassays,
die wie folgt durchgeführt
werden können:
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Bindungsassays
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Die Überexpression
von Nukleinsäure-codierenden
Polypeptiden der Erfindung in Zelllinien (einschließlich Säugetierzellen – HEK293-Zellen,
CHO-Zellen – und
Sf9-Insektenzellen) kann zur Herstellung von Membranpräparationen
verwendet werden, welche die Polypeptide tragen (in diesem Abschnitt
der Einfachheit halber als Adenin-bindender GPCR bezeichnet), für Ligandenbindungsstudien.
Diese Membranpräparationen können in
herkömmlichen
Filter-Bindungsassays (z. B. unter Verwendung von Brandel Filterassayausrüstung) oder
in durchsatzstarken Scintillation-Proximity-Bindungsassays (SPA
und Cytostar-T Flashplate-Technologie; Amersham Pharmacia Biotech)
eingesetzt werden, um die Bindung von radioaktiv markierten purinergen
Liganden (einschließlich
2-3H-Adenin
(Amersham, TRK311) und 8-3H-Adenin (Amersham,
TRK343) und Verdrängung
solcher Radioliganden durch Kompetitoren für die Bindungsstelle nachzuweisen.
Radioaktivität
kann mit Packard Topcount oder einem vergleichbaren Instrument gemessen
werden, das in der Lage ist, schnelle Messungen in Mikrotiterplatten
in 96-, 384-, 1536-Well-Formaten vorzunehmen. Die SPA/Cytostar-T-Technologie
ist besonders für
ein durchsatzstarkes Screening geeignet und darum ist diese Technologie
zur Verwendung als ein Screening für Verbindungen geeignet, die
in der Lage sind, Standardliganden zu verdrängen.
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Ein
weiterer Ansatz zur Untersuchung der Ligandenbindung an Adenin-bindendes
GPCR-Protein in
einer Umgebung, die sich der nativen Situation annähert, verwendet
einen Oberflächenplasmonresonanzeffekt, der
von dem Biacore-Instrument (Biacore) genutzt wird. Adenin-bindende
GPCR in Membranpräparationen oder
ganzen Zellen könnten
an den Biosensor-Chip eines Biacore-Instruments gebunden werden,
und die Bindung von Liganden in Gegenwart und Abwesenheit von Verbindungen überprüft werden,
um Kompetitoren der Bindungsstelle zu identifizieren.
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Funktionsassays
-
Da
Adenin-bindender GPCR über
Gi oder Go (inhibitorisches
G-Protein) wirkt, das in der Regel mit GIRK (einwärts gerichteten
Kaliumkanälen)
wechselwirkt, sollte ein Kaliumionenstrom auf Aktivierung dieser Rezeptoren
folgen. Dieser Ionenstrom kann unter Verwendung einer Vielfalt von
Techniken zur Bestimmung der agonistischen oder antagonistischen
Wirkung von bestimmten Verbindungen in Realzeit gemessen werden.
Daher können
rekombinante Adenin-bindende GPCR-Rezeptoren, die in Zelllinien,
oder beispielsweise Xenopus-Oocyten exprimiert werden, unter Verwendung
von Gesamtzell- und
Einzelkanalelektrophysiologie charakterisiert werden, um den Wirkmechanismus
der Verbindungen von Interesse zu bestimmen. Elektrophysiologisches
Screening auf Verbindungen, die an dem Adenin-bindenden GPCR wirken,
kann unter Verwendung herkömmlicher
elektrophysiologischer Techniken durchgeführt werden, und, wenn sie zur
Verfügung
stehen, unter Verwendung neuer durchsatzstarker Verfahren, die sich
derzeit in Entwicklung befinden.
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Fluoreszenz – Calcium-
und Natriumströme
sind unter Verwendung mehrer ionenempfindlicher Fluoreszenzfarbstoffe
messbar, einschließlich
von Fluo-3, Fluo-4, Fluo-5N,
Fura Red, Sodium Green, SBFI und anderen vergleichbaren Sonden von
Herstellern einschließlich
Molecular Probes. Der Calcium- und Natriumeinstrom als Ergebnis
der Aktivierung von Adenin-bindendem GPCR kann somit in Realzeit
unter Verwendung von fluorometrischen und fluoreszenzbildgebenden
Techniken, einschließlich
Fluoreszenzmikroskopie mit oder ohne Laserkonfokalverfahren in Kombination
mit Bildanalysealgorithmen charakterisiert werden Ein weiterer Ansatz
ist ein durchsatzstarker Assay zum Screening nach Verbindungen,
die entweder als Agonisten oder als Modulatoren wirken und Calciumtransienten
beeinflussen. Dieser Assay beruht auf einem Instrument, das Fluorescence
Imaging Plate Reader ((FLIPR®), Molecular Devices Corporation)
genannt wird. In seiner häufigsten
Konfiguration regt es die durch Fluoreszein-basierte Farbstoffe
emittierte Fluoreszenz an und misst diese. Es verwendet einen Argonionen-Laser
zur Produktion von energiereichen Anregungswellen von 488 nm eines
Fluorophors, ein optisches System zum schnellen Scannen des Bodens
einer 96-/384-Weltplatte und eine empfindliche, gekühlte CCD-Kamera, um die emittierte
Fluoreszenz einzufangen. Es enthält
auch einen 96-/384-Well-Pipettierkopf,
der es ermöglicht,
dass das Instrument Lösungen
von Testmitteln in die Vertiefungen einer 96-/384-Well-Mikrotiterplatte
abgibt. Der FLIPR-Assay ist zur Messung von Fluoreszenzsignalen
in Realzeit in Populationen von Zellen vor, während und nach Zugabe von Verbindungen
von sämtlichen
96/384 Vertiefungen gleichzeitig ausgelegt. Der FLIPR-Assay kann
zum Screening und zur Charakterisierung von Verbindungen eingesetzt werden,
die funktionell an rekombinantem Adenin-bindendem GPCR wirken, z.
B. an Ratten- oder humanem Adenin-bindendem GPCR, der in Zelllinien
exprimiert wird.
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Wie
nachstehend beschrieben, wurden unter Verwendung des FLIPR-Assays
Calciumtransienten in Zellen gemessen, die mit Adenin-bindendem
GPCR transfiziert waren, um die Aktivierung der Rezeptoren durch
verschiedene Substrate zu messen, um den natürlichen Liganden des Rezeptors
zu bestimmen.
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Verbindungen,
von denen festgestellt wurde, dass sie die Aktivität der erfindungsgemäßen Polypeptide
modulieren, besitzen eine Anzahl von therapeutischen Anwendungen.
Wie aus den BLAST-Suchen offensichtlich ist, gehört Adenin-bindender GPCR keiner
der bekannten Unterfamilien von GPCRs an, die von Strukturen aktiviert
werden, die Adenin ähnlich
sind. Dies legt nahe, dass Adenin-bindender GPCR ein Mitglied einer neuen
Untergruppe von purinergen GPCRs ist, womit es möglich ist, eine neue Pharmakologie
für die
verschiedenen therapeutischen Bereiche zu entwickeln, in denen bisher
purinerge Mittel angewandt wurden. Im Speziellen umfasst dies Erkrankungen,
die mit Apoptose (Chow et al., 1997), pathologischem Tremor (Mally and
Stone, 1996) oder Nozizeption (Burnstock, 1997) zusammenhängen. Purinerge
Verbindungen wurden ebenfalls bereits vorgeschlagen zur Verwendung
als Antikonvulsiva, Sedativa, Hypnotika, bei Ataxie (CNS), als Hypotensiva,
Antiarrhythmika, negativ chronotrope, dromotrope und inotrope Mittel,
Inhibitoren der Blutplättchenaggregation,
Stimulatoren der NO-Produktion durch vaskuläre Endothelzellen im Herz-Kreislauf-System
und als Inhibitoren der Magensekretion (Gil-Rodrigo et al, Pharmacol. Res. 22(2):
103–13,
1990). Weiterhin legen Studien auf der Basis von transgenen Tieren
nahe, dass Rezeptoren aus dieser Familie eine Rolle bei Bronchokonstriktion,
Vasodilatation, Inflammation und Erleichterung der Neurotransmission
(Nyce, 1999) spielen. Zusammenfassend können Adenin-bindender GPCR
und verwandte Rezeptoren als wertvolle Werkzeuge zur Arzneimittelentwicklung
in einer Vielfalt von therapeutischen Bereichen verwendet werden.
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Außerdem eröffnet der
Beweis, dass Adenin selbst als der natürliche Ligand für diesen
Rezeptor wirkt, die Möglichkeit
einer Verwendung von Adenin und Verbindungen, die Adenin imitieren
oder antagonisieren, bei der Entwicklung von Behandlungen für die vorstehend
erwähnten
Krankheiten.
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Gewebeverteilungsstudien
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Adenin-bindender-GPCR-DNA-Sequenzen
sind zur Bestätigung
und Ausweitung des Wissens über die
Verteilung dieses GPCRs bezüglich
Humangesundheit und Humankrankheiten durch Hybridisierungs-/PCR-Studien
geeignet. Rekombinante Adeninbindende GPCRs in Zelllinien sind zur
Charakterisierung der Funktion des Adeninbindenden GPCR geeignet,
und ein Auswahl von biochemischen und biophysikalischen Verfahren
stehen zum Testen dieses Rezeptors zur Verfügung. Hier beschriebene Assays
der Erfindung sind ebenfalls für
Arzneimittel-Screening-Zwecke geeignet.
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Bindungsmittel
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Somit
offenbart die Erfindung weiterhin neue Bindungsmittel, einschließlich modulatorischer
Mittel, die durch einen erfindungsgemäßen Assay erhalten werden,
und Zusammensetzungen, die solche Mittel umfassen. Mittel, die an
den Rezeptor binden, und die agonistische oder antagonistische Aktivität aufweisen
können, können bei
Verfahren zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden, deren
Pathologie durch Wirkung über
den Adenin-bindenden GPCR-Rezeptor gekennzeichnet ist, und eine
solche Verwendung bildet einen weiteren Aspekt der Erfindung. Solche
Krankheiten können
Krankheiten einschließen,
die mit Apoptose, pathologischem Tremor und Nozizeption, Bronchokonstriktion,
Vasodilatation, Inflammation und Erleichterung der Neurotransmission
zusammenhängen.
Weiterhin können
die Mittel bei Behandlungen eingesetzt werden, bei denen Antikonvulsiva,
Sedativa, Hypnotika, Mittel bei Ataxie (CNS), Hypotensiva, Antiarrhythmika,
negativ chronotrope, dromotrope und inotrope Mittel, Inhibitoren
der Blutplättchenaggregation,
Stimulatoren der NO-Produktion durch vaskuläre Endothelzellen im Herz-Kreislauf-System
oder Inhibitoren der Magensekretion geeignet sein können. Die
Mittel können
in einer wirksamen Menge eines erfindungsgemäßen Mittels verabreicht werden.
Da viele der oben erwähnten
Zustände
chronisch und oft unheilbar sind, ist es selbstverständlich,
dass „Behandlung" das Erreichen einer
Verringerung der Symptome für
eine Zeitdauer wie einige Stunden, Tage oder Wochen einschließen soll
und eine Verlangsamung des Fortschritts des Krankheitsverlaufs einschließen soll.
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Solche
Mittel können
zu Zusammensetzungen formuliert sein, die ein Mittel zusammen mit
einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Verdünnungsmittel
umfassen. Das Mittel kann in Form eines physiologisch funktionsfähigen Derivats,
wie als ein Ester oder ein Salz, wie ein Säureadditionssalz oder ein basisches
Metallsalz, oder ein Stickstoff- oder Schwefeloxid vorliegen. Zusammensetzungen
können
für jeden
geeigneten Verabreichungsweg und jede geeignete Verabreichungsform
formuliert werden. Pharmazeutisch verträgliche Träger oder Verdünnungsmittel
umfassen jene, die in Formulierungen verwendet werden, die zur oralen,
rektalen, nasalen, inhalierbaren, topischen (einschließlich bukkalen
und sublingualen), vaginalen oder parenteralen (einschließlich der
subkutanen, intramuskulären,
intravenösen,
intradermalen, intrathekalen und epiduralen) Verabreichung geeignet
sind. Die Wahl des Trägers
oder Verdünnungsmittels
hängt natürlich von dem
vorgeschlagenen Verabreichungsweg ab, die von dem Mittel und seinem
therapeutischen Zweck abhängen
kann. Die Formulierungen können
der Einfachheit halber in einer Einheitsdosierungsform dargereicht
werden und können
durch jedes der auf dem Fachgebiet der Pharmazie wohlbekannten Verfahren
hergestellt werden. Solche Verfahren umfassen den Schritt des Inverbindungbringens
des Wirkstoffs mit dem Träger,
der ein oder mehrere akzessorische Bestandteile darstellt. Im Allgemeinen
werden die Formulierungen durch gleichmäßiges und inniges Inverbindungbringen
des Wirkstoffes mit flüssigen
Trägern
oder fein verteilten festen Trägern
oder mit beidem und sodann, sofern notwendig, Formen des Produkts
hergestellt.
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Für feste
Zusammensetzungen umfassen herkömmliche
nichttoxische, feste Träger,
die verwendet werden können
beispielsweise Mannit, Lactose, Cellulose, Cellulosederivate, Stärke, Magnesiumstearat,
Natriumsaccharin, Talcum, Glucose, Saccharose, Magnesiumcarbonat,
und dergleichen in pharmazeutischer Qualität. Die wirksame Verbindung,
wie vorstehend definiert, kann als Suppositorium unter Verwendung
von beispielsweise Polyalkylenglycolen, acetylierten Triglyceriden
und dergleichen als der Träger
formuliert werden. Flüssige
pharmazeutisch verabreichbare Zusammensetzungen können beispielsweise
durch Auflösen, Dispergieren,
etc. einer, wie vorstehend definierten, aktiven Verbindung und frei
wählbaren
pharmazeutischen Adjuvanzien in einem Träger, wie beispielsweise Wasser,
Kochsalzlösung,
wässrige
Dextroselösung,
Glycerin, Ethanol, und dergleichen hergestellt werden, um dadurch
eine Lösung
oder Suspension zu bilden. Falls gewünscht, kann die zu verabreichende
pharmazeutische Zusammensetzung auch kleinere Mengen von nichttoxischen
Hilfssubstanzen enthalten, wie Netzmittel oder Emulgatoren, Säureregulatoren
und dergleichen, beispielsweise Natriumacetat, Sorbitanmonolaurat,
Triethanolaminnatriumacetat, Sorbitanmonolaurat, Triethanolaminoleat,
etc. Effektive Verfahren zur Herstellung solcher Dosierungsformen
sind bekannt oder sind für
die Fachleute offensichtlich, siehe beispielsweise Remington's Pharmaceutical
Sciences, Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania, 15. Auflage,
1975.
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Die
zu verabreichende Zusammensetzung oder Formulierung enthält in jedem
Fall eine Menge der wirksamen Verbindung(en) in einer Menge, die
wirksam ist, um die Symptome des Individuums zu lindern, das behandelt
wird, Es können
Dosierungsformen oder Zusammensetzungen, die Wirkstoff im Bereich
von 0,25 bis 95% enthalten, wobei der Rest aus nichttoxischem Träger besteht,
hergestellt werden.
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Zur
oralen Verabreichung wird eine pharmazeutisch verträgliche nichttoxische
Zusammensetzung durch das Einarbeiten von einem der normalerweise
eingesetzten Exzipienten, wie beispielsweise Mannit, Lactose, Zellulose,
Zellulosederivate, Crosscarmellose-Natrium, Stärke, Magnesiumstearat, Natriumsaccharin,
Talkum, Glucose, Saccharose, Magnesium, Carbonat, und dergleichen
in pharmazeutischer Qualität
gebildet. Solche Zusammensetzungen können die Form von Lösungen,
Suspensionen, Tabletten, Pillen, Kapseln, Pulvern, verzögert freisetzenden
Formulierungen und dergleichen einnehmen. Solche Zusammensetzungen können 1%–95%, stärker bevorzugt
2–50%,
am stärksten
bevorzugt 5–8%
Wirkstoff enthalten.
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Die
parenterale Verabreichung ist im Allgemeinen durch Injektion, entweder
subkutan, intramuskulär oder
intravenös,
gekennzeichnet. Injizierbare Mittel können in herkömmlicher
Form, entweder als flüssige
Lösungen
oder Suspensionen, feste Formen, die zur Lösung oder Suspension in Flüssigkeit
vor der Injektion geeignet sind, oder als Emulsionen hergestellt
werden. Geeignete Exzipienten sind beispielsweise Wasser, Salzlösung, Dextrose,
Glycerin, Ethanol oder dergleichen. Zudem können die zu verabreichenden
pharmazeutischen Zusammensetzungen wenn gewünscht, auch kleinere Mengen
an nichttoxischen Hilfssubstanzen enthalten, wie Netzmittel oder
Emulgatoren, Säureregulatoren
und dergleichen, wie beispielsweise Natriumacetat, Sorbitanmonolaurat,
Triethanolaminoleat, Triethanolaminnatriumacetat, etc.
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Der
Prozentgehalt an Wirkstoff, der in solchen parenteralen Zusammensetzungen
enthalten ist, ist stark abhängig
von ihrer speziellen Natur, sowie von der Aktivität der Verbindung
und den Bedürfnissen
des Individuums. Allerdings ist ein Prozentgehalt an Wirkstoff von
0,1% bis 10% in Lösung
einsetzbar und ist höher, wenn
die Zusammensetzung ein Feststoff ist, der anschließend auf
die obigen Prozentgehalte verdünnt
wird. Vorzugsweise umfasst die Zusammensetzung 0,2 – 2% Wirkstoff
in Lösung.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung. Angesichts dieser Beispiele werden dem Fachmann weitere
Ausführungsformen
einfallen.
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Beispiel 1 Analyse des neuen GPCR
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Die
in SEQ ID NO: 1 beschriebene Sequenz wurde durch BLAST-Suche (Altschul
et al., 1997) analysiert, um zu überprüfen, ob
verwandte GPCRs mit bekannten Liganden gefunden werden könnten. Allerdings waren
die nächsten
Homologe dieses Orphan-GPCR, die gefunden wurden, selbst Orphan-GPCRs.
Dies war eine Familie von humanen GPCRs (Derwent Sequenzdatenbank-Zugriffsnummern
Z10067, Z10068, Z10069, Z10070, Z10071 und Z10072), kloniert aus
dem Dorsalwurzelganglion, die ungefähr 50% der Reste mit dem neuen
GPCR (Adenin-bindender GPCR aus Ratte) gemeinsam hat. Das nächstverwandte
Homologe ist das Mas related Gene, das 33% der Reste mit dem Adenin-bindenden
GPCR gemeinsam hat.
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Unter
Verwendung der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO: 1 haben die vorliegenden
Erfinder die vorstehenden humanen GPCRs als sechs humane Homologe
des neuen Adeninbindenden GPCR aus Ratte identifiziert. Diese wurden
humaner Adenin-bindender GPCR1 (SEQ ID NO: 3), humaner Adenin-bindender GPCR2
(SEQ ID NO: 5), humaner Adeninbindender GPCR3 (SEQ ID NO: 6), humaner
Adenin-bindender GPCR4 (SEQ ID NO: 7), humaner Adenin-bindender
GPCR5 (SEQ ID NO: 8) und humaner Adenin-bindender GPCR6 (SEQ ID
NO: 9) genannt. Die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen für den humanen
Adenin-bindenden GPCR1 sind in SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4 gezeigt;
in 1 ist das Alignment der Aminosäuresequenzen des Adenin-bindenden
GPCR aus Ratte (SEQ ID NO: 2) und des humanen Adenin-bindenden GPCR1
(SEQ ID NO: 4) gezeigt. Die Nukleinsäuresequenz für humanen
Adenin-bindenden GPCR2, humanen Adenin-bindenden GPCR3, humanen
Adenin-bindenden GPCR4, humanen Adeninbindenden GPCR5 und humanen
Adenin-bindenden GPCR6 sind in den SEQ ID NOs: 5–9 gezeigt. „N" in SEQ ID NO: 5
ist A oder T oder C oder G.
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Beispiel 2 Identifizierung des natürlichen
Liganden des neuen GPCR
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Da
im Stand der Technik keine verwandten GPCRs mit bekannten Liganden
gefunden werden konnten, haben die Erfinder versucht herauszufinden,
welcher natürliche
Ligand an den Rezeptor binden würde. Um
den natürlichen
Liganden des sequenzierten GPCR zu identifizieren, wurde „reverse
Pharmakologie" eingesetzt.
Im Wesentlichen wurde ein Extrakt aus dem Gewebe hergestellt, in
dem dieser GPCR exprimiert wird (Hirnkortex), und auf die Reinigung
des natürlichen
Liganden folgte ein Zell-Assay, der auf der Aktivierung des Orphan-GPCR
basierte.
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Beispiel 3 Transiente Expression in Säugerzellen
und FLIPR-Assay
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Das
Volllängen-Leseraster
wurde in den Säuger-Expressionsvektor
pcDNA3 (Invitrogen, Carlsbad, CA, U. S. A.) inseriert, und das resultierende
Expressionskonstrukt wurde transient mit dem FuGENE 6-Reagenz (Roche
Molecular Biochemicals, Mannheim, Deutschland) in HEK293-Zellen
transfiziert, die stabil mit pLEC/Gqi oder pLEC/Gqo (Molecular Devices,
Sunnyvale, CA-, U. S. A.) transfiziert waren (E. Bender, unveröffentlicht).
Die Zellen wurden nach Empfehlungen des Anbieters mit Fluo-4 (Molecular
Probes, Eugene, OR, U. S. A.) beladen.
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Beispiel 4 Herstellung von Gewebeextrakten
und Extraktfraktionierung
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10
kg Schweinekortex wurden homogenisiert und in Methanol/Wasser/Essigsäure, 90/9/1, Vol./Vol./Vol.
extrahiert. Nach Zentrifugation wurde der Überstand durch n-Hexan-Extraktion entfettet,
und die wässrige
Schicht wurde durch eine MegabondElute-Fraktionierung fraktioniert. Das Material,
das bei 50% Acetonitril/H2O eluierte, wurde
weiterhin auf einer HPLC-C18-Säule
fraktioniert. Die daraus entstammenden Fraktionen wurden im FLIPR-Assay
auf Aktivierung des neuen GPCR getestet. Auf anschließende Reinigungsschritte über eine
Hypersil C18, eine analytische C8-Säule, eine Biosee-Säule und
schließlich
eine HPLC-C18-Säule
folgte ebenfalls der FLIPR-basierte Aktivitätsassay auf Fraktionen, welche
die mit dem neuen GPCR transfizierten Zellen aktivieren. Die Fraktion,
welche die Aktivität
nach dem letzten Reinigungsschritt enthielt, wurde mittels Massenspektrometrie
(Q-TOF, MicroMass, Manchester, U. K.) analysiert.
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Das
Screening des Schweinekortexextraktes nach der ersten Fraktionierung
auf einer C18-Säule lieferte
einen ziemlich großen
Bereich von Fraktionen, die zur transienten intrazellulären Ca2+-Freisetzung in Zellen führten, die
transient mit dem neuen GPCR-Expressionskonstrukt
transfiziert waren. Dies war der Fall bei HEK293-Zellen, die entweder
die Gqo- oder Gqi-Chimäre
exprimierten (2 und 3), jedoch
nicht bei Wildtyp-HEK293-Zellen (Daten nicht gezeigt). Eine dieser
Fraktionen, Nummer 19, die bei beiden G-Protein-Chimären eine
starke Stimulierung lieferte, wurde zur weiteren Subfraktionierung
ausgewählt
und wie vorstehend beschrieben prozessiert. Die Reinigung richtete
sich nach dem FLIPR-basierten Aktivitätsassay, und die Fraktion aus
dem letzten Säulendurchlauf,
die Aktivität
zeigte, wurde der Massenspektrometrie unterzogen, um die Reinheit
sowie die Struktur der darin enthaltenen Verbindungen zu bestimmen.
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Beispiel 5 Identifizierung von aktivierenden
Substanzen durch Massenspektrometrie
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Die
Massenanalyse der aktiven gereinigten Fraktion aus der Symmetry
C18 (4,6 × 250
mm; 5 um, Waters) Umkehrphasen-Säule
ergab ein Haupt-Ion bei m/z 136. Die Masse wurde auf das (NaI +
Na)+-Ion (172.8840 Da) eingestellt, was
eine exaktere Masse für
das Ion von Interesse (136.0623 Da) lieferte. Diese Masse wurde
für die
Analyse der Elementarzusammensetzung eingesetzt. Die Massentoleranz
wurde auf 20 ppm eingestellt. Die beste Übereinstimmung lieferte C5H6N5 (136.0623
Da), was Adenin + H+ entspricht. Das CID-Spektrum
des nativen Moleküls
wurde mit dem von synthetischem Adenin verglichen.
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Fragmentierung
beider Elternmoleküle
ergab die gleichen Fragment-Ionen bei m/z 119,0, 109,0, 94,0, 92,0,
82,0, 77,0, 67,0 und 65,0. Aus den durch Tandem-Massenspektrometrie
auf einer Q-TOF erhaltenen Ergebnissen wurde geschlossen, dass Adenin
die aktivierende Substanz war. Der neue GPCR wurde daher Adenin-bindender
GPCR genannt.
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Beispiel 6 Test des neuen GPCR mit ausgewählten reinen
Verbindungen
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Um
das aus der Massenspektrometrie erhaltene Ergebnis zu bestätigen, wurde
reines Adenin in PBS zu einer Endkonzentration von 3,3 nM–33 μM aufgelöst und wurde
HEK293/Gaqo-Zellen zugesetzt, die transient mit dem neuen Ratten-GPCR
(Adeninbindender GPCR)/pcDNA3-Expressionskonstrukt transfiziert
waren, und solchen, die mit dem leeren Expressionsvektor transfiziert
waren. Unter Verwendung des FLIPR-Assays, wie vorstehend, wurden
in beiden Sätzen
von Zellen Calciumtransienten gemessen, wobei die Transienten, die
dem neuen GPCR zugeordnet werden konnten, als Differenz zwischen
den beiden Transienten gemessen wurden. Die Ergebnisse sind in 4 dargestellt.
Adenin rief einen dosisabhängigen
Calciumtransienten in Zellen hervor, was anzeigt, das der neue GPCR
(Adenin-bindender GPCR) eine hohe Affinität für diese Verbindung besitzt.
Im Gegensatz dazu zeigten andere Purine und Pyrimidine keine agonistische
Aktivität. 5 zeigt,
dass Calciumtransienten in den HEK293/Gaqo-Zellen nicht durch die
Zugabe von 3,3 μM
Uridin, Guanin, Hypoxanthin, Xanthin, Koffein, UDP oder UDP, ausgelöst werden
konnten, was die Spezifität
des Adenin-bindenden GPCR-Rezeptors für Adenin bestätigt. Um
die Spezifität
des Rezeptors auf Adenin genauer zu testen, wurde eine Anzahl von
Nukleosid- und Nukleotidderivate unter Verwendung des gleichen Assays
getestet. Die Ergebnisse sind in 6 gezeigt.
Von den Nukleosid- und Nukleotidderivaten von Adenin zeigen nur
Adenosin und AMP einen schwachen partiellen Agonismus in hohen Konzentrationen
(> 3,3 μM).
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Um
zu überprüfen, ob
unter den gleichen Verbindungen Moleküle mit antagonistischen Eigenschaften gefunden
werden konnten, wurden mit Adenin-bindendem GPCR transfizierte Zellen
verschiedenen Purinen (Guanin, Hypoxanthin, Xanthin, Koffein, Theophyllin),
Pyrimidinen (Uridin, UDP, UTP), bekannten Antagonisten von anderen
Nukleotidrezeptoren (Suramin, Reaktivblau) und Nukleosid- oder Nukleotidderivaten
von Adenin (Adenosin, AMP, ADP, ATP) in Konzentrationen im Bereich
von 30 μM
bis 30 pM ausgesetzt, während Ca2+-Transienten
im FLIPR gemessen wurden. Abgesehen von den vorstehend erwähnten wurden
keine weiteren agonistischen Wirkungen bei diesem Experiment entdeckt.
Nach einer 15 minütigen
Inkubation bei Raumtemperatur wurden die gleichen Zellen mit 30
nM Adenin stimuliert, um antagonistische Eigenschaften von Molekülen nachzuweisen,
die in der ersten Runde der Superfusion zugesetzt wurden. Nur Guanin
zeigte eine schwache antagonistische Wirkung bei 30 und 3 μM (7).
Alle anderen Verbindungen zeigten in den getesteten Konzentrationen
keine antagonistische Wirkung auf den Adenin-bindenden GPCR.
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Beispiele 7 bis 12 Charakterisierung des
Ratten-Adenin-Rezeptors in transient und permanent transfizierten CHO-Zellen.
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Um
den neuen Ratten-Adenin-Rezeptor weiter zu charakterisieren, wurden
CHO-Zellen unter Verwendung des Lipofectamine-PLUS-Verfahrens transient
und permanent transfiziert. Die pharmakologischen Eigenschaften
einer Vielzahl von Adenin-Derivativen wurden unter Verwendung von
Radioligand-Bindungsexperimenten, Stimulation der [35S]GTPγS-Bindung
und durch cAMP-Messungen bewertet. Alle diese Experimente wurden
parallel mit Wildtyp-CHO-Zellen als Kontrolle durchgeführt.
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Beispiel
7 beschreibt Radioligand-Bindungsexperimente unter Verwendung von
[3H]-Adenin in transient und permanent transfizierten
CHO-Zellen. Die Messung der Bindung von [35S]-GTPγS als Reaktion
auf Adenin ist für
transient und permanent transfizierte Zellen in den Beispielen 8
bzw. 10 beschrieben. Die Messung des cAMP-Anstiegs als Reaktion auf Adenin ist
für transient
und permanent transfizierte Zellen in den Beispielen 9 bzw. 11 beschrieben.
In Beispiel 12 ist die Wirkung von Adenin auf intrazelluläres Ca2+ beschrieben.
-
Zellkultur und Transfektionsverfahren
-
CHO-Zellen
wurden in Dulbecco's
modified Eagle's
Medium (DMEM)/Nährstoffmischung
Ham's F12 (Life
Technologies, Belgium) in einem Verhältnis von 1:1, angereichert
mit 10% hitzeinaktiviertem fetalem Kälberserum und einer Antibiotikalösung, enthaltend
100 IU/ml Penicillin G, 100 μg/ml
Streptomycinsulfat, 110 μg/μl Pyruvinsäure, und
300 μg/ml
L-Glutamin, gehalten. Die Zellen wurden in 175 cm2-Kulturkolben
bei 37°C in
einer 5% CO2-Umgebung kultiviert. Zum Erhalt
von permanent transfizierten Zellen wurden die transfizierten Zellen
einmal alle zwei Wochen in einem Selektionsmedium (Dulbecco's modified Eagle's Medium (DMEM) Nährgemisch
Ham's F12 (Verhältnis 1:1),
Life Technologies, Belgium), enthaltend 800 μg/ml Geneticin (G418), kultiviert.
-
Zur
transienten Transfektion von CHO-Zellen wurde Lipofectamine-PLUS
(Life Technologies)-Verfahren verwendet. Einen Tag vor der Transfektion
wurden die CHO-Zellen
in 50 mm Petrischalen in einer Dichte von 20.000 Zellen/cm2 in DMEM/Nährstoffmischung Ham's F12 (Verhältnis 1:1)
(Life Technologies) ausgesät. Für die Transfektion
von einer Petrischale wurden 6,5 μg
DNA und 17,5 μl
Lipofectamine-PLUS-Reagenz
(Life Technologies) zugesetzt, gemischt und 15 Minuten bei Raumtemperatur
inkubiert (Lösung
A). 15 μl
Lipofectamine-PLUS-Reagenz wurde zu 735 μl serumfreien Medium gegeben
(Lösung
B). Lösung
A und B wurden kombiniert, vorsichtig gemischt und zur Bildung eines
Komplexes 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Nach 15 Minuten
wurden dem Gemisch 3,5 ml serumfreies Medium zugesetzt. Die Zellen
wurden einmal mit serumfreiem Medium gewaschen, und der DNA-Lipofectamine-PLUS-Komplex
(in einem Endvolumen von 5 ml) wurde auf die Zellen gegeben und
3 h bei 37°C
in einem 5% CO2-Inkubator inkubiert. Nach der Inkubation
wurden 5 ml DMEM/Ham's
F12 (Verhältnis
1:1), angereichert mit 20% hitzeinaktiviertem fetalem Kälberserum,
auf die Zellen gegeben und diese über Nacht im Inkubator stehen
gelassen. Am nächsten
Tag wurde das Medium entfernt und durch das gleiche Wachstumsmedium
wie vorstehend ersetzt.
-
Das
Lipofectamine-PLUS-Verfahren wurde mit leichten Modifikationen auch
zur permanenten Transfektion von CHO-Zellen verwendet. Einen Tag
nach der Transfektion wurde das Medium durch Selektionsmedium ersetzt,
das alle 2 bis 3 Tage ausgetauscht wurde. Die Zellen wurden kultiviert,
bis Kolonien erschienen (zwischen 8 und 10 Tage) und ein Teil wurde
zur weiteren Kultur und für
weitere Experimente in einen 175 cm2 Kulturkolben überführt. Monoklonale
Zelllinien wurden durch Aussähen
in limitierender Verdünnung
in 96 Wellplatten hergestellt.
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Membranpräparation
-
Die
Membranen wurden als Gesamtpartikel-Fraktionen hergestellt. Die
Zelllinien wurden bis zu 90%iger Konfluenz auf 145 mm Petrischalen
kultiviert und 24 Stunden vor dem Sammeln mit 5 mM Natriumbutyrat
behandelt. Das Kulturmedium wurde entfernt und die Zellen wurden
zweimal mit eiskalter phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS
ohne Cal2+ und Mg2+)
gewaschen, von den Platten in 50 mM Tris-HCl-Puffer, pH 7,4, abgeschabt
und durch Zentrifugation (10 Minuten bei 16.000 U/min bei 4°C) gesammelt.
Das Zellpellet wurde in hyopotonem 5 mM Tris-HCl-Puffer, pH 7,4,
resuspendiert und mit einem Ultra Turrax Homogenisator (Janker Kunkel,
Deutschland) homogenisiert. Das Homogenat wurde bei 18.000 U/min
20 Minuten bei 4°C zentrifugiert.
Das Endpellet wurde in 50 mM Tris-HCl-Puffer, pH 7,4 resuspendiert und
in Aliquots bei –70°C gelagert.
Eine Proteinbestimmung wurde unter Verwendung des Bradford-Protein-Assays
(Biorad, Deutschland) unter Verwendung von Rinderserumalbumin (BSA)
durchgeführt.
-
Beispiel 7 [3H]-Adenin-Bindung
-
(A) Verfahren
-
[3H]-Adenin-Bindungsexperimente wurden zur
Charakterisierung von Wildtyp-Zelllinien vor der Transfektion sowie
von transient und permanent transfizierten Zelllinien durchgeführt. Membranen
wurden auf Eis aufgetaut und mit 50 mM HEPES-Puffer, pH 7,4, angereichert
mit 10 mM MgCl2 und 1 mM EGTA, aufgetaut. Unspezifische
Bindung wurde bestimmt in Gegenwart von 1 μM Adenin; eine 1 h-Inkubation
bei 25°C
mit [3H]-Adenin (spezifische Aktivität von 30,4
Ci/mmol) wurde als optimal für
Sättigungs-
und kompetitive Bindungsassays befunden. Beide Assays wurden in
einem Endvolumen von 500 μl,
für die
Sättigungsbindung
unter Verwendung von 18 μg
Membranprotein bei den transfizierten CHO-Zellen und 30 μg Membranprotein
bei den Wildtyp-CHO-Zellen durchgeführt. Für die kompetitiven Bindungsexperimente
wurden 15 bzw. 30 μg Membranprotein
für die
transfizierten bzw. die Wildtyp-Zellen verwendet. Die Reaktion wurde
durch schnelle Filtration über
Whatman GF/B-Filter unter Verwendung eines Brandel Multikanal-Zellernters (96 Wells)
gestoppt. Die Filter wurden dreimal mit 3 ml eiskaltem 50 mM HEPES-Puffer,
pH 7,4, gewaschen, in Flüssigszintillationsröhrchen übergeführt, und
es wurden 3 ml Szintillationisflüssigkeit
(Ultima Gold MV, Packard, Niederlande) zugesetzt. Die Proben wurden
nach mindestens 6 h, um die Glasfaserfilter gleichmäßig transluzent
werden zu lassen, in einem β-Szintillationszähler gezählt.
-
Die
Sättigungsanalyse
der [3H]-Adenin-Bindung wurde unter Verwendung
von 18 Konzentrationen des Radioliganden im Bereich von 0,2 bis
90 nM durchgeführt.
-
Die
kompetitive Hemmung von [3H]-Adenin durch
die Verbindungen Adenin, 1-Methyladenin und andere Analoge wurde
mit 15 nM [3H]-Adenin und verschiedenen
Konzentrationen der unmarkierten Verbindungen, die 5 Größenordnungen
umspannten, durchgeführt.
-
Die
maximale Anzahl von Bindungsstellen (Bmax),
die apparente Gleichgewichtsdissoziationskonstante (KD)
und die pIC50-Werte (da der IC50-Wert
die Konzentration darstellt, die 50% der spezifischen Radioligandenbindung
hemmt) wurden aus nichtlinearer Kurvenanpassung abgeleitet.
-
b) Ergebnisse:
-
Vorläufige Radioligand-Bindungsexperimente
mit [
3H]-Adenin wurden an verschiedenen
Wildtyp-Zellen durchgeführt.
Die Assaybedingungen waren identisch mit denjenigen für die transfizierten
Zellen. Die Bindungsergebnisse, die mit den verschiedenen Zelllinien
erhalten wurden, sind nachstehend gezeigt:
C6
Glioma: | 839
fmoles/mg Protein |
Cos7 | 226
fmoles/mg Protein |
HEK293: | 168
fmoles/mg Protein |
NIH3T3: | 642
fmoles/mg Protein |
CHO: | 303
fmoles/mg Protein (Pool 1) |
| 583
fmoles/mg Protein (Pool 2) |
-
Die
CHO-Zellen wurden zur Transfektion mit dem Ratten-Adenin-Rezeptor
und weitere Experimente gewählt.
-
In
unabhängigen
Experimenten wurden 48 h nach Transfektion (die Effizienz betrug
50–60%,
bestimmt durch β-Gal-Färbung unter
Verwendung herkömmlicher
Techniken, die dem Fachmann bekannt sind) CHO-Zellen bezüglich [
3H]-Adenin-Bindung bewertet. In vorläufigen Bindungsexperimenten,
die unter Verwendung von 4 nM [
3H]-Adenin
durchgeführt
wurden, wurden die folgenden Bindungskonzentrationen beobachtet:
Pool
1 | 3554
fmoles/mg Protein |
Pool
2 | 3444
fmoles/mg Protein |
Pool
3 | 2436
fmoles/mg Protein |
Pool
4 | 1717
fmoles/mg Protein |
-
Sättigungsbindungsanalyse
von [3H]-Adenin wurde mit und ohne Zugabe
von 100 μM
Guanylylimidodiphosphat (Gpp-NHp) zu den transfizierten sowie den
Wildtyp-CHO-Zellen unter Verwendung von im Durchschnitt 16 Konzentrationen
des Radioliganden im Bereich von 0,1 bis 80 nM (Tabelle 1) durchgeführt. Die
Zugabe von Gpp-NHp blockiert die hochaffinen oder Agonisten-bindenden
Stellen von GPCRs, sodass nur niederaffine Stellen zur Verfügung stehen.
-
In
transfizierten Zellen betrug die durchschnittliche Sättigungsbindungskonzentration
ungefähr
19 pmol/mg und der Kp-Wert für
[3H]-Adenin betrug 24 nM. Spezifische Bindung
mit ähnlicher
Kp wurde auch in Wildtyp-CHO-Zellen, jedoch mit einer viel niedrigeren
Bmax (ca. 1,1 pmol/mg). Weiterhin war die Kp von transfizierten
Zellen empfindlich gegenüber
Gpp-NHp-Zugabe, wohingegen die Kp in Wildtyp-Zellen dies nicht war.
-
Kompetitive
Hemmung der [3H]-Adenin-Bindung durch eine
Auswahl von Adenin-Derivaten
wurden unter Verwendung von 15 nM [3H]-Adenin
auf Zellen durchgeführt,
die transient mit dem Rezeptor transfiziert worden waren, sowie
auf den Wildtyp-CHO-Zellen (Tabelle 2).
-
Hochaffine
kompetitive Bindung konnte nur mit Adenin selbst erreicht werden,
mit einem Ki-Wert von 18 nM, war sehr dicht an dem direkt gemessenen
Kp-Wert liegt.
-
Beispiel 8 [35S]GTPγS-Bindung
in transient transfizierten Zellen
-
- a) Verfahren – Die Bestimmung, der [35S]GIPS-Bindung an die G-Proteine wurde
nach einer modifizierten Verfahrensweise von Lazareno (Methods Mol.
Biol., 83: 107–116,
1997) durchgeführt.
Diese Experimente wurden für
eine erste funktionelle Bewertung des Rezeptors auf der Grundlage
einer Membranpräparation durchgeführt.
-
In
vorläufigen
[35S]-GTPγS-Bindungsexperimenten
wurden die Testbedingungen optimiert, was zur Wahl des folgenden
Inkubationspuffers führte:
20 mM Hepes, pH 7,4, enthaltend 100 mM NaCl, 10 μM GDP, 10 μM MgCl2 und
10 μg/ml
Saponin. Das Assaygemisch enthielt 10 bzw. 35 μg Membranprotein für die transfizierten
bzw. Wildtyp-CHO-Zellen.
-
Zum
Testen der agonistischen Aktivität
wurden 175 μl
verdünnte
Membranen in dem vorstehend beschriebenen Puffer zusammen mit 25 μl Puffer
und 25 μl
variierenden Konzentrationen der Verbindung in einem Gesamtvolumen
von 225 μl
vorinkubiert. Nach einer 20 minütigen
Vorinkubationszeit bei 30°C,
wurden 25 μl
[35S]-GTPγS
bis zu einer Endkonzentration von 0,25 nM zugesetzt, und die Assaygemische
wurden für weitere
20 Minuten bei 30°C
inkubiert. Gebundenes und freies [35S]-GTPγS wurden
durch schnelle Filtration über
ein UniFilterTM-96, GF/BTM unter
reduziertem Druck unter Verwendung von Filtermate-196-Filtration (Packard
Company (Niederlande) getrennt. Die Menge der an die Filtereinheit
gebundenen Radioaktivität
wurde nach Trocknen der Filter und Szintillantionsmittelzugabe (Microscint-O;
Packard Company) durch Flüssigszintillationszählung bestimmt.
-
Die
basale [35S]GTPγS-Bindung wurde in Abwesenheit
von Verbindungen gemessen. Die Stimulation durch Agonisten wurde
als die prozentuale Zunahme über
den Basalniveaus berechnet. Die sigmoidalen Agonistendosisreaktionskurven
wurden durch nichtlineare Regression unter Verwendung des GraphPad-Prism-Programms
ausgewertet. Die Messungen mit verschiedenen Konzentrationen wurden
in Duplikaten durchgeführt
und die angegebenen Daten wurden aus unabhängigen Experimenten gewonnen.
- b) Ergebnisse – Die maximale Stimulation
der [35S]GTPγS-Bindung an Membranen aus transient
transfizierten CHO-Zellen durch Adenin lag bei 150% über den
basalen Bindungsniveaus. Die mittlere EC50 für Adenin
betrug 112 nM. 1-Methyladenin und AMP stimulierten den Rezeptor
partiell mit einer viel niedrigeren Potenz, entsprechend ihrer niedrigeren
Affinität
in kompetitiven Bindungsassays.
-
In
Wildtyp-CHO-Zellen wurde keine Stimulation der GTPγS-Bindung
gemessen (siehe Tabelle 3 und 8a (transient
transfizierte CHO-Zellen) und 8b (Wildtyp-CHO-Zellen)). Die Prozentangaben
sind auf die maximale Adeninreaktion normiert, d. h. die Adeninstimulation über die
Basalniveaus wird mit 100% gleichgesetzt.
-
Beispiel 9 cAMP-Messungen in transient
transfizierten CHO-Zellen
-
- a) Verfahren – für transient transfizierte CHO-Zellen
wurden cAMP-Messungen unter Verwendung des Direct-RIA-Kits von NEN
(Belgien) durchgeführt.
-
Die
Zellen wurden aus 50 mm Petrischalen durch Zugabe von 1 ml 0,04%
EDTA und Resuspension in PBS (ohne Ca2+ und
Mg2+) gesammelt. Anschließend wurden
die Zellen 5 Minuten bei 1.500 U/min zentrifugiert, der Überstand
wurde entfernt, und die Pellets wurden in Stimulationspuffer (vom
Anbieter, NEN, bereitgestellt) resuspendiert. Die Zellen wurden
gezählt,
und 50 μl
wurden zu jeder Vertiefung einer 96-Well-Flashplatte bei einer Dichte
von 106 Zellen/Vertiefung zugesetzt. Eine
Standardkurve von cAMP wurde in Stimulationspuffer erstellt, die
einen Bereich von 10 bis 1.000 nM abdeckte, und 50 μl wurden
der Flashplatte zugesetzt.
-
Die
Verbindungen wurden in PBS mit Forskolin (50 μM) verdünnt, und 50 μl des Liganden,
in 2facher Endkonzentration, wurden den Zellen zugesetzt und 20
Minuten bei 37°C
inkubiert. Nach der 20 minütigen
Inkubation wurden jeder Vertiefung 100 μl des [125I]-cAMP-Tracers
(2 μCi)
zugesetzt, was zu einem Endvolumen von 200 μg/Vertiefung führte. Die
Platte wurde bei Raumtemperatur stehengelassen, bis sie im TopcountTM-Mikrotiterplattenszintillationszähler (Packard,
Niederlande) gezählt
wurde. Die sigmoidalen Dosisreaktionskurven (Messpunkte in Duplikaten)
wurden unter Verwendung des GraphPad-Prism-Programms (GraphPad Software,
CA, USA) ausgewertet.
- b) Ergebnisse – Die Hemmung
des Forskolin-stimulierten cAMP-Anstiegs mit dem direkten Verfahren
war sehr gering (15–30%).
Forskolin-, Basal- und pEC50-Werte aus beiden
Verfahren sind in der Tabelle 4 angegeben; repräsentative Kurven aus dem Assay
sind in 9a (0,5% hiFCS) und 9b (2%
hiFCS) gezeigt.
-
Obwohl
der Reaktionsbereich der Assays klein war, bestätigte der Assay die agonistische
Aktivität
von Adenin an dem Rezeptor, und die gemessene EC50 (ca.
15 nM) lag nahe an dessen Affinität für Adenin. Da das niedrige Signal
in dem funktionellen cAMP-Assay in transient transfizierten Zellen
auf der heterogenen Natur der Zellen (transfizierte und nichttransfizierte
Zellen) beruhen könnte,
wurde beschlossen, permanent transfizierte Zelllinien zu wählen.
-
Eine
Anzahl von monoklonalen Zelllinien wurde durch Radioligandenbindung,
wie vorstehend beschrieben untersucht, wobei vier (Klon 26 (Mutterplatte
1), 28, 29 und 30 (Mutterplatte 9), für weitere Studien ausgewählt wurden.
-
Beispiel 10 [35S]GTPγS-Bindung
in permanent transfizierten Zellen
-
Die
erste funktionelle Charakterisierung der monoklonalen Zelllinien
wurde mittels [35S]-GTPγS-Bindungsexperimenten durchgeführt. Die
maximale Stimulation der [35S]-GTPγS-Bindung
durch Adenin für
jeden der 4 ausgewählten
Klone war viel höher
(500–650fach)
als diejenige, die in den transienten Transfektionen festgestellt
wurde, was die erwartete bessere Kopplung in permanenten Zelllinien
bestätigte
(siehe Tabelle 5). Die mittlere EC50 von
62 nM liegt allerdings nahe an der transient transfizierten Präparation
(Beispiel 8). Ein Beispiel für
die Stimulation der [35S]-GTPγS-Bindung
durch Adenin ist in 10 gegeben.
-
Beispiel 11 cAMP-Messungen in permanent
transfizierten CHO-Zellen
-
Für permanent
transfizierte CHO-Zellen, wurden cAMP-Messungen unter Verwendung
des Indirect-RIA-Kits von NEN (Belgien) durchgeführt.
- a)
Verfahren: Zwei Tage vor dem Experiment wurden die Zellen in 96-Wellplatten
in einer Dichte ausgesät, die
für ungefähr 90% Konfluenz
am Tage des Experiments erforderlich war. Nach Entfernen des Wachstumsmediums
wurden die Zellen zweimal mit einer kontrollierten Salzlösung (CSS)
gewaschen, die 25 mM Tris-HCl, pH 7,4, 120 mM NaCl, 5,4 mM KCl,
0,8 mM MgCl2, 1,8 mM CaCl2,
15 mM Glucose und 15 mg/1 Phenolrot enthielt, mit dem Zusatz eines
Phosphodiesterase-Inhibitors, IBMX (3-Isobutyl-1-methylxanthin), in einer Konzentration
von 1 mM, und 0,1% BSA. Die basalen cAMP-Konzentrationen wurden in CSS bestimmt,
der diese Zusätze
enthielt, und die cAMP-Konzentrationen
bei maximaler Stimulation wurden in Gegenwart von 50 μM Forskolin
bestimmt. Zum Test der agonistischen Aktivität wurden die Verbindungen 20 Minuten
bei 37°C
mit den Zellen inkubiert. Die Reaktion wurde durch Zugabe von eiskalter
HClO4 (IN) gestoppt und bei –20°C gelagert.
Nach dem Auftauen wurden die Gemische mit einer äquivalenten Menge an phosphatgepuffertem
KOH neutralisiert, 30 Minuten bei 4°C stehen gelassen, die Salze
ausfallen zu lassen, und bei 2.000 U/min 5 Minuten bei 4°C zentrifugiert.
- Für
die quantitative Bestimmung der cAMP-Konzentrationen wurde ein 96-Well-Flashplatten-Radioimmunoassay-Kit
von NEN nach dem Protokoll des Anbieters verwendet. Die sigmoidalen
Dosisreaktionskurven (Messpunkte in Duplikaten) wurden unter Verwendung
des GraphPad-Prism-Programms ausgewertet.
- b) Ergebnisse – Die
Auswirkungen der Natriumbutyrat-Induktion und verschiedenen Serumkonzentrationen wurden
bewertet.
-
Bei
der Untersuchung der 4 gewählten
Klone zeigte Klon 28 (MP9) die höchste
(–75%)
Hemmung der Forskolin-stimulierten cAMP-Konzentrationen. Wildtyp-CHO-Zellen
zeigten keinerlei Reaktion auf Adenin. Forskolin-, Basal- und pEC50-Werte von Klon 28 und Wildtyp-CHO-Zellen
sind in Tabelle 6 angegeben. Ein verlässlich großer Reaktionsbereich bei den
cAMP-Experimenten wurde nur nach Natriumbutyrat-Induktion der Rezeptorexpression
erhalten. Die gemessene EC50 lag im niedrigen
nanomolaren Bereich (3 nM). Repräsentative
Dosisreaktionskurven sind in 11a bzw. 11b für
permanent transfizierte bzw. für
Wildtyp-CHO-Zellen angegeben.
-
Beispiel 12 Intrazelluläre Calciummessungen
in permanent transfizierten CHO-Zellen
-
Schließlich wurden
Messungen des intrazellulären
Ca2+ in der besten funktionell gekoppelten CHO-Zelllinie,
Klon 28, durchgeführt.
-
Die
Auswirkungen der Natriumbutyrat-Vorbehandlung wurden unter Verwendung
einer Dosisreaktionskurve von Adenin untersucht.
- a)
Verfahren – Zwei
Tage vor dem Experiment wurden die Zellen in einer 96-Wellplatte
in einer Dichte ausgesät,
die für
ungefähr
90%ige Zellkonfluenz am Tage des Experiments erforderlich war. Die
Verbindungen wurden in Calciumpuffer (5 mM HEPES/NaOH, pH 7,4, 140
mM NaCl, 1 mM MgCl2, 5 mM KCl, 10 mM Glucose,
1,25 mM CaCl2, 2,5 mM Probenecid, pH 7,4),
zweimal um ihre Endkonzentrationen verdünnt. Für die Basalwerte wurde Calciumpuffer
angewandt, und für
die maximale Reaktion wurde 10 μm
Ionomycin verwendet. Das Wachstumsmedium wurde entfernt, und die
Zellen wurden in serumfreiem Wachstumsmedium, angereichert mit Probenecid
(5 mM), dem Indikator Fluo-3 (2 μM),
20 mM HEPES/NaOH, pH, 7,4 und 0,1% BSA bei 37°C inkubiert. Nach 60 minütiger Inkubation
wurden die Zellen dreimal mit dem Calciumpuffer gewaschen. 100 μl der verdünnten Verbindungen
wurden in die Vertiefungen übergeführt, und Änderungen
in den intrazellulären
Calciumniveaus wurden mit FLIPR® (Fluorometric
Imaging Plate Reader, Molecular Devices) gemessen. Alle Messpunkte
wurden in Duplikaten gemessen, und der Ca2+-Transient
wurde als das relevante Signal betrachtet. Die sigmoidalen Dosisreaktionskurven
wurden unter Verwendung des GraphPad-Prism-Programms ausgewertet.
- b) Ergebnisse – Wildtyp-CHO-Zellen
zeigten keinerlei Reaktion auf Adenin. In nicht Natriumbutyrat-behandelten
Zellen verursachte Adenin eine 1,25 fache Zunahme des Basalwerts
in relativen Fluoreszenzeinheiten (RFU), die im Bereich von 6.800
bis 8.500 lag. In den Natriumbutyrat-behandelten Zellen löste Adenin eine
dreifache Zunahme in den RFU aus, die im Bereich von 6.600 bis 19.800
lag. Die pEC50-Werte der Adeninreaktion
betrugen 7,14 bzw. 7,83. Ein repräsentatives Beispiel der durch
Adenin ausgelösten Ca2+-Reaktion ist in 12a bzw. 12b für
permanent transfizierte bzw. Wildtyp-CHO-Zellen angegeben.
Tabelle 1 [3H]-Adenin-Sättigungsbindung
an Membranen von CHO-Zellen, transient transfiziert mit Adenin-bindendem
Rezeptor aus Ratte, oder Wildtyp-CHO-Zellen | Transflzierte
Zellen |
Bedingungen | Bmax (fmoles/mg Protein) | SD | SEM | Kd
(nM) | SD | SEM | n |
Kein Gpp-NHp | 17569 | | | 24 | | | |
| 13738 | | | 25 | | | |
| 25375 | | | 23 | | | |
| 18894 | 5931 | 3424 | 24 | 1 | 0.6 | 3 |
100 μM Gpp-NHp | 12934 | | | 57 | | | |
| 31236 | | | 72 | | | |
| 7852 | | | 54 | | | |
| 17341 | 12299 | 7101 | 61 | 10 | 7 | 3 |
| Wildtyp-Zellen |
Bedingungen | Bmax (fmoles/mg protein) | SD | SEM | Kd
(nM) | SD | SEM | n |
Kein Gpp-NI-Ip | 1901 | | | 34 | | | |
| 1168 | | | 15 | | | |
| 362 | | | 30 | | | |
| 1144 | 770 | 444 | 26 | 10 | 6 | 3 |
100 μM Gpp-NHp | 516 | | | 5 | | | |
| 797 | | | 25 | | | |
| 257 | | | 17 | | | |
| 523 | 270 | 156 | 16 | 10 | 6 | 3 |
- SD: Standardabweichung,
- SEM: Standardfehler des Mittelwerts
-
Tabelle 2: [
3H]-Adenin-Kompetitionsbindung
an Membranen aus CHO-Zellen, transient transfiziert mit Adenin-bindendem
Rezeptor aus Ratte, oder Wildtyp-CHO-Zellen
| Transfizierte
Zellen | Wildtyp-Zellen |
Verbindung | pIC50 | SD | Ki (nM) | n | pIC50 | SD | Ki(nM) | n |
Adenin | 7.51 | | 19 | | 7.13 | | 46 | |
| 7.48 | | 20 | | 6.8 | | | |
| 7.76 | | 11 | | 6.67 | | 134 | |
| 7.44 | | 22 | | | | | |
| 7.55 | 0.14 | 18 | 4 | 6.87 | 0.24 | 85 | 3 |
1-Methyladenin | 5.21 | | 3791 | | < 4 | | | |
| 5.01 | | 6056 | | < 4 | | | |
| 5.24 | | 3573 | | | | | |
| 5.15 | 0.13 | 4391 | 3 | < 4 | | | 2 |
AMP | 4.29 | | 31887 | | < 4 | | | |
| 4.47 | | 20847 | | | | | |
| 4.46 | | 21210 | | | | | |
| 4.41 | 0.10 | 24503 | 3 | < 4 | | | 1 |
ADP | < 4 | | | | < 4 | | | |
| < 4 | | | | | | | |
| < 4 | | | 2 | < 4 | | | 1 |
ATP | 4.02 | | 58502 | | < 4 | | | |
| 4.18 | | 40730 | | | | | |
| 4.02 | | 58500 | | | | | |
| 4.07 | 0.09 | 52789 | 3 | < 4 | | | 1 |
Adenosin | < 4 | | | | < 4 | | | |
| 4.14 | | 44554 | | | | | |
| 4 | | | 2 | < 4 | | | 1 |
6-Benzylaminopurin | 4.00 | | 61401 | | < 4 | | | |
| 4.06 | | 54125 | | | | | |
| 4.03 | 0.04 | 58328 | 2 | < 4 | | | 1 |
Hypoxanthin | < 4 | | | | < 4 | | | |
| < 4 | | | | | | | |
| < 4 | | | 2 | < 4 | | | 1 |
Guanin | < 4 | | | | < 4 | | | |
| < 4 | | | | | | | |
| < 4 | | | 2 | < 4 | | | 1 |
Uridin | < 4 | | | | < 4 | | | |
| < 4 | | | | | | | |
| < 4 | | | 2 | < 4 | | | 1 |
Adrlanamycin | 4.35 | | 27792 | | < 4 | | | |
| 4.35 | | 27918 | 1 | < 4 | | | 1 |
Daunomycin | 4.30 | | 30990 | | < 4 | | | |
| 4.30 | | 31324 | 1 | < 4 | | | 1 |
Tabelle 3: [
35S]-GTPγS-Bindung
an Membranen aus CHO-Zellen, transient transfiziert mit Adenin-bindendem Rezeptor
aus Ratte, oder Wildtyp-CHO-Zellen
| Transienttransfizierte
Zellen |
Verbindung | pEC50 | SD | SEM | %
Stim. | SD | SEM | n |
Adenin | 6.88 | | | 106 | | | |
| 6.94 | | | 111 | =
100% ref | | |
| 7.02 | | | 177 | =
100% ref | | |
| 6.94 | | | 199 | =
100% ref | | |
| 6.95 | 0.06 | 0.03 | 148 | 47 | 23 | 4 |
1-Methyladenin | 4.79 | | | 90 | (81%
ret) | | |
| 4.92 | | | 135 | (76%
ret) | | |
| 4.75 | | | 161 | (81%
ref) | | |
| 4.82 | 0.09 | 0.05 | 129 | 36 | 21 | 3 |
AMP | 4.12 | | | 55 | (50%
ret) | | |
| 4.56 | | | 92 | (52%
ret) | | |
| 4.38 | | | 137 | (69%
ret) | | |
| 4.35 | 0.22 | 0.13 | 95 | 41 | 24 | 3 |
6-Benzylaminopurin | < 4 | | | 12 | (11%
ret) | | |
| < 4 | | | 12 | | | 1 |
| Wildtyp-Zellen |
Verbindung | pEC50 | SD | SEM | %Stim. | SD | SEM | n |
Adenin | < 5 | | | 0 | | | |
| < 5 | | | 0 | | | |
| < 5 | | | 0 | | | |
| | | | 0 | | | 3 |
1-Methyladenin | < 4 | | | 0 | | | |
| < 4 | | | 0 | | | |
| | | | 0 | | | 2 |
AMP | < 4 | | | 0 | | | |
| < 4 | | | 0 | | | |
| | | | 0 | | | 2 |
6-Benzylaminopurin | | | | | | | |
Tabelle 4: cAMP-Messungen in CHO-Zellen,
transient transfiziert mit Adenin-bindendem Rezeptor aus Ratte
| Basal
(pmol/well) | Forskolin
50 μM
(pmol/well) | pEC50
Adenin | pEC50
l-Methvl-adenin |
Direkter
Test | | | | |
0.5%
hiFCS | 2.8 | 145 | 7.68 | 5.31 |
2%
hiFCS | 2.5 | 105 | 8.15 | 5.20 |
| | | | |
Indirekter
Test | | | | |
0.5%
hiFCS | 0.5 | 74 | 8.48 | 5.10 |
2%
hiFCS | 0.4 | 62 | 6.96 | no
fit |
Tabelle 5: [
35S]-GTPγS-Bindung
an Membranen aus CHO-Zellen, transient transfiziert mit Adenin-bindendem Rezeptor
aus Ratte. Stimulation über
Basalwert durch Adenin
| Permanently
transfected cells |
| pEC50 | %
Stimulation |
Klon
26 (MP1) | 7.19 | 632 |
Klon
28 (MP9) | 7.31 | 657 |
Klon
29 (MP9) | 7.10 | 527 |
Klon
30 (MP9) | 7.24 | 534 |
Tabelle 6: cAMP-Messungen in CHO-Zellen,
transient transfiziert mit Adenin-bindendem Rezeptor aus Ratte
| Basal
(pmol/well) | Forskolin
50 μM
(pmol/well) | pEC50
Adenin |
Wildtyp | | | |
0.5%
hiFCS,keine Induktion | 0.27 | 26 | / |
0.5%
hiFCS, Induktion | 0.59 | 25 | / |
10%
hiFCS, keine Induktion | 0.64 | 107 | / |
10%
hiFCS, Induktion | 1.08 | 63 | / |
| | | |
transfizierte
Zellen | | | |
0.5%
hiFCS, keine Induktion | 0.39 | 44 | / |
0.5%
hiFCS, Induktion | 0.71 | 45 | 8.54 |
10%
hiFCS, keine Induktion | 0.68 | 142 | / |
10%
hiFCS, Induktion | 1.24 | 65 | 8.53 |
-
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