DE19804222C2 - Isoliersteg für Verbundprofile von Fenster- oder Türrahmen - Google Patents

Isoliersteg für Verbundprofile von Fenster- oder Türrahmen

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Isoliersteg aus wärmedämmendem Material, insbesondere Kunststoffmaterial, für Verbundprofile von Fenster- oder Türrahmen, Fassadenkonstruktionen o. dgl., der ein wannenförmiges Trägerteil aus einem Material hoher Festigkeit, bspw. Polyamid, aufweist, an welchem ein Bereich mit Material hoher Porosität angeordnet ist.
Ein derartiger Isoliersteg ist bspw. aus der DE 297 04 201 U1 bekannt. Dabei ist es gemäß einem Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass ein Zwischenraum zwischen Querstegen des Isoliersteges mit Dämmstoffstreifen ausgefüllt ist. Das Einbringen der Dämmstoffstreifen kann durch Einspritzen unmittelbar nach der Extrusion der Dämmstege oder mittels Koextrusion erfolgen oder durch Einlegen der Dämmstoffstreifen mit oder ohne Verkleben. Dabei bietet es sich im letzteren Falle, den Dämmstoffstreifen bzgl. des Abstandes der Querfahnen eines Dämmsteges mit leichtem Übermaß auszuführen, um einen stabilen Formschluß zu gewährleisten. Für den Dämmstoff kommt geschlossenzellig geschäumter Werkstoff mit niedriger Wärmeleitfähigkeit zur Anwendung, der i. w. federelastische Eigenschaften aufweist. Die Dämmstoffstreifen werden vor der Montage bspw. leicht komprimiert und liegen leicht geklemmt zwischen den Querfahnen ein. Aufgrund der Kompression liegen die Dämmstoffstreifen verschubsicher in ihrer Sollposition.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 15 dieser Druckschrift ist ein Dämmsteg mit einem Querdorn vorgesehen, der in eine schlitzförmige Ausnehmung an einem Dämmstoffprofil eingreift. Das Dämmstoffprofil füllt die Dämmzonenhohlkammer nahezu vollständig aus. Hierdurch wird die gleiche Wirkung auf das wärmetechnische Verhalten eines Verbundprofils erzielt, wie sie bei bekannten ausgeschäumten Verbundprofilen zu erreichen ist. Allerdings soll diese Ausführungsform den Vorteil aufweisen, dass der Dämmsteg werksseitig mit dem Dämmstoffprofil versehen werden kann und als komplette Einheit mit den Aluminiumhalbschalen des Verbundprofils verarbeitet werden kann. Insofern sind zusätzliche Wärmedämm-Maßnahmen nicht erforderlich, wie bspw. ein aufwendiges Einschieben von Dämm-Material oder Ausschäumen mit Dämmstoffen. Wie praktische Untersuchungen zeigen, sind jedoch die Isolierstege der DE 297 04 201 U1 hinsichtlich ihrer Wärmeisolierung und Steifigkeit, insbesondere Verwindungssteifigkeit, verbesserungsfähig.
Ein weiteres wärmegedämmtes Verbundprofil ist es aus der DE 195 04 601 A1 bekannt, welches aus zwei im Abstand voneinander angeordneten Metallprofilen besteht, die durch Isolierstege zur Wärmeisolierung oder Brandsicherung miteinander verbunden sind. Die zwischen den Isolierstegen und den Metallprofilen gebildeten Kammern sind durch Wärmedämmmaterial ausgefüllt. Das Wärmedämmmaterial ist in komprimiertem oder nicht expandiertem Zustand von einer Umhüllung eingeschlossen, wobei die Umhüllung so ausgebildet ist, dass sie unter Wärmeeinwirkung das Wärmedämmmaterial freigibt. Dieses wärmegedämmte Verbundprofil erweist sich insofern als nachteilig, als in einem zusätzlichen separaten Arbeitsschritt eine Wärmebehandlung des Wärmedämmmaterials durchzuführen ist, um die wärmedämmenden Eigenschaften voll zur Entfaltung gelangen zu lassen. Darüber hinaus weisen auch diese Isolierstege eine geringe Verwindungssteifigkeit auf.
Aus der DE 195 28 498 C1 sind schließlich Isolierstege aus wärmedämmendem Kunststoffmaterial bekannt, welche zwei Metallprofile des Verbundprofils miteinander verbinden und unter Bildung von mehreren Kammern in Abstand voneinander halten. An den Isolierstegen können zusätzlich in das Kammerinnere ragende, sich gegenseitig überlappende Querstege vorgesehen sein.
Es hat sich gezeigt, daß diese bekannten Isolierstege einer weiteren Verbesserung, insbesondere hinsichtlich der Wärmeisolierung zugänglich sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Wärmeisolierung und Verwindungssteifigkeit dieser Isolierstege bei einfacher Herstellbarkeit zu verbessern.
Hierzu ist es nach der Erfindung vorgesehen, daß das wannenförmige Trägerteil wenigstens in dem Bereich zwischen seinen an die Profilstücke des Verbundprofils angrenzenden Enden mit dem Material hoher Porosität ausgefüllt und die erhöhte Porosität durch chemische und/oder physikalische Nachbehandlung des Materials, wie bspw. durch Aufsprühen von Wasser auf den noch nicht ausgehärteten Kunststoff, erzeugt ist.
Durch diese Volumenvergrößerung des Isoliersteges mittels des Material hoher Porosität wird eine wesentliche Verringerung des Wärmeübergangs im Bereich des Isoliersteges bei einem Verbundprofil insbesondere aus Aluminium sowie eine hohe Verwindungssteifigkeit bei einfacher Herstellung, erreicht.
Eine alternative Lösung unterscheidet sich hiervon dadurch, dass zur Erzeugung des volumenvergrößerten Teils des Isoliersteges der Trägerteil zusammen mit den Bereichen hoher Porosität durch Koextrusion hergestellt wird.
Der Trägerteil kann von Vorteil aus polymerem Werkstoff, insbesondere Polyamid oder Polyäthylenterephtalat mit oder ohne Glasfaserteile bestehen, wodurch der erfindungsgemäße Isoliersteg die gleiche Steifigkeit wie diejenigen nach dem Stand der Technik aufweist.
Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, daß lediglich die Einsteckenden aus einem Material mit hoher Steifigkeit bestehen und der Bereich zwischen den Einsteckenden vollständig aus dem Material hoher Porosität besteht. Bei ausreichender Stabilität und Halt in den Aufnahmenuten der Metallprofile ist hierdurch der Wärmeübergang zwischen den Isolierstegen nochmals reduziert.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann der Trägerteil durchgehend zwischen den beiden Enden des Steges ausgebildet sein, wobei er in Montagestellung des Isoliersteges zwischen den beiden Profilstücken des Verbundprofils, bevorzugt nach außen weist.
Als Material für die Bereiche hoher Porosität kommt insbesondere polymerer Werkstoff, wie bspw. modifiziertes PPO/PA Blend in Betracht.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Isoliersteg wenigstens einen Quersteg aufweisen. Der Quersteg besteht ebenfalls aus hochporösem Material, vorzugsweise aus dem gleichen Material wie der Isoliersteg. Letzteres ist fertigungstechnisch besonders günstig, da Isoliersteg und Quersteg einstückig und damit in einem Arbeitsgang hergestellt werden können, was sich insbesondere in günstigen Werkzeug- und Herstellungskosten niederschlägt.
Alternativ ist es nach der Erfindung aber auch möglich, die Querstege nachträglich an den Isolierstegen anzubringen, bspw. durch Anformen oder durch Einsetzen in den Isoliersteg. Diese Varianten sind insbesondere dann von Bedeutung, wenn Querstege mit größeren Abmessungen benötigt werden.
Durch gegenseitig sich überlappende Querstege können in bekannter Weise Innenkammern gebildet werden. Die Querstege können bzgl. ihrer gegenseitigen Anordnung aber auch in einem Abstand voneinander enden, entweder stirnseitig oder seitlich.
Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Isoliersteges,
Fig. 2 zwei der Isolierstege gemäß Fig. 1 in Montagestellung an einem Verbundprofil mit relativ kleinem Profilquerschnitt und
Fig. 3 zwei der Isolierstege gemäß Fig. 1 in Montagestellung an einem Verbundprofil mit relativ großem Profilquerschnitt.
Der Isoliersteg 5 gemäß Fig. 1 weist bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel einen Trägerteil 1 auf, welcher aus einem Material hoher Steifigkeit, wie bspw. Polyamid besteht. An den gegenüberliegenden Enden des Trägerteils 1 sind aus dem gleichen Material bestehende Einsteckenden 2 gebildet, mittels welchen der Isoliersteg in entsprechende Nuten 8 der Profilstücke 6 bzw. 7 einsetzbar ist, wie dies aus Fig. 2 und 3 zu ersehen ist.
Der Trägerteil 1 bildet eine wannenförmige Aufnahme für ein Material hoher Porosität 3, wodurch ein hoher Isoliereffekt erzielt wird. Dieser volumenvergrößerte Teil 3 des Isoliersteges kann bspw. durch Koextrusion oder durch chemische Nachbehandlung oder auch physikalische Nachbehandlung, bspw. Aufsprühen von Wasser in den noch nicht erhärteten Kunststoff, erzeugt werden.
Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel schließt sich einstückig an den volumenvergrößerten Teil 3 des Isoliersteges 5 ein Quersteg 4 an.
Der Stegteil bzw. der Bereich 3 mit hoher Porosität mit Quersteg 4 besteht vorzugsweise aus polymerem Werkstoff, insbesondere einem modifizierten PPO/PA Blend.
In Fig. 2 und 3 ist die Einbausituation derartiger Isolierstege 5 an einem Verbundprofil für einen Fenster- oder Türrahmen dargestellt. Die Verbundprofile des Fenster- oder Türrahmens bestehen dabei jeweils aus einem äußeren und einem inneren Metallprofil 6 bzw. 7, welche mittels zweier Isolierstege 5 miteinander verbunden sind. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 mit einem relativ kleinen Profilquerschnitt überlappen sich die Querstege 4 der Isolierstege 5. Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel werden hierdurch zwei Kammern gebildet, wodurch die Konvektion und die Wärmestrahlung in den Innenkammern erheblich reduziert ist.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 kommen die gleichen Isolierstege 5 zum Einsatz. Aufgrund des relativ großen Profilquerschnittes befinden sich jedoch die Querstege 4 in Abstand voneinander. Auch bei dieser Anordnung wird durch die Querstege 4 noch eine Reduzierung der Konvektion und Wärmestrahlung und damit gegenüber den bekannten Verbundprofilen eine Verbesserung der Wärmedämmung erreicht.
Bezugszeichenliste
1
Trägerteil
2
Einsteckende
3
volumenvergrößerter Bereich hoher Porosität
4
Quersteg
5
Isoliersteg
6
Metallprofil
7
Metallprofil
8
Nut

Claims (9)

1. Isoliersteg aus wärmedämmendem Material, insbesondere Kunststoffmaterial, für Verbundprofile von Fenster- oder Türrahmen, Fassadenkonstruktionen o. dgl., der ein wannenförmiges Trägerteil (1) aus einem Material hoher Festigkeit, bspw. Polyamid, aufweist, an welchem ein Bereich (3) mit Material hoher Porosität angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das wannenförmige Trägerteil (1) in den Bereichen (3) zwischen seinen an die Profilstücke (6, 7) des Verbundprofils angrenzenden Enden (2) mit dem Material hoher Porosität ausgefüllt ist und dass die erhöhte Porosität bzw. Volumenvergrößerung durch chemische und/oder physikalische Nachbehandlung, wie bspw. durch Aufsprühen von Wasser auf das noch nicht ausgehärtete Kunststoffmaterial oder durch chemische Substanzen, erzeugt ist.
2. Isoliersteg aus wärmedämmendem Material, insbesondere Kunststoffmaterial, für Verbundprofile von Fenster- oder Türrahmen, Fassadenkonstruktionen o. dgl., der ein wannenförmiges Trägerteil (1) aus einem Material hoher Festigkeit, bspw. Polyamid, aufweist, an welchem ein Bereich (3) mit Material hoher Porosität angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das wannenförmige Trägerteil (1) in den Bereichen (3) zwischen seinen an die Profilstücke (6, 7) des Verbundprofils angrenzenden Enden (2) mit dem Material hoher Porosität ausgefüllt ist und dass der Trägerteil (1) und die Bereiche (3) hoher Porosität durch Koextrusion erzeugt sind.
3. Isoliersteg nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerteil (1) durchgehend zwischen den beiden Enden (2) des Isoliersteges (5) gebildet ist.
4. Isoliersteg nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerteil (1) in Montagestellung des Isoliersteges zwischen den Profilstücken (6, 7) des Verbundprofils nach außen weist.
5. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der volumenvergrößerte Stegteil (3) aus polymerem Werkstoff, insbesondere modifiziertes PPO/PA Blend besteht.
6. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material bzw. die Materialien einen Glasfaseranteil enthalten.
7. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er wenigstens einen Quersteg (4) aus einem Material hoher Porosität aufweist.
8. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das poröse Material von Isoliersteg (5) und Quersteg (4) gleich ist.
9. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Isoliersteg (5) und Quersteg (4) einstückig ausgebildet sind.
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