DE19804113C1 - Reinigungsvorrichtung für einen Lenkluftring - Google Patents

Abstract

Bei Lackauftragsanlagen werden Zerstäuberdüsen verwendet, die mit Lenkluftringen arbeiten. Diese Lenkluftringe weisen Bohrungen auf, durch die das Lack/Luftgemisch auf das beschichtende Objekt austritt. Um diese Bohrungen in Lenkluftringen zu reinigen, wird erfindungsgemäß eine Aufnahmevorrichtung für die Lenkluftringe vorgeschlagen, so daß sie mit Hilfe eines Sprühmittels, das die Bohrungen freispült, gereinigt werden können. Gleichzeitig kann mit dem Reinigen kontrolliert werden, ob sich ein regelmäßiger Sprühkegel aufbaut. Wenn dies der Fall ist, sind alle Bohrungen gereinigt.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des ersten An­ spruchs angegebenen Art.

Es ist allgemein bekannt, Kraftfahrzeugkarosserien vollautomatisch mit Lackier­ einrichtungen zu beschichten. Um eine gute Zerstäubungswirkung des aufzutragen­ den Lackes zu erhalten, sind spezielle Zerstäuberdüsen bekannt, die unter dem Einfluß eines rotierenden Glockentellers, einer angelegten Hochspannung und der aus einem Lenkluftring austretenden Lenkluft einen Farbnebel-Sprühkegel erzeu­ gen. Von Nachteil ist, daß sich der Farbnebel sowohl auf dem Zerstäubergehäuse als auch an dem Lenkluftring ablagert.

Zum Reinigen des Lenkluftringes hat man diesen bisher aus der Zerstäuberdüse ausgebaut und in einem Lösungsmittelbehälter gereinigt. Anschließend werden die gereinigten Lenkluftringe mit Druckluft durchgeblasen.

Solange farbige Lacke aufgetragen werden, mag dieses Reinigungsverfahren noch angehen, da nachher optisch kontrolliert werden kann, ob die Bohrungen im Lenkluftring tatsächlich sauber sind.

Bei der Verwendung von Klarlack jedoch ist dieses Verfahren ungeeignet. Hierbei besteht dann das Problem, daß eine optische Kontrolle der Reinigung praktisch nicht möglich ist. Deshalb werden entweder alle Bohrungen mühsam mit einer Nadel durchstochen oder es mußte eine optische Kontrolle der ersten Lackaufträge durch­ geführt werden um zu sehen, ob der Lacksprühkegel gleichmäßig aufgebaut ist. War er nicht gleichmäßig aufgebaut, führte dies zu unregelmäßigen Schichtstärken des Lackes sowie zu starken Verschmutzungen. In diesem Fall mußte dann der ent­ sprechende Lenkluftring erneut gereinigt werden, was zu Produktionsunterbre­ chungen führte.

Aus der DE 42 01 379 A1 ist es bekannt, Luftkappen und/oder Zerstäuberglocken in einer separaten Vorrichtung zu reinigen, indem sie dort eingespannt werden. An­ schließend wird mit Hilfe einer Programmsteuerung Lösungsmittel und Luft zum Reinigen durch die Düsenbohrungen geleitet.

Diese Anordnung ist aufwendig und damit teuer.

Weiterhin ist es aus der DE 91 10 650 U1 und der US 4 583 691 bekannt, Farb­ kanäle in Spritzpistolen zu reinigen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Reinigungsvorrichtung bereit zu stellen, mit der Lenkluftringe einfach und schnell gereinigt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs gelöst.

Die Lösung basiert auf der Erkenntnis, daß der Lenkluftring nunmehr in einer spe­ ziellen, einfach gestalteten Aufnahmeeinrichtung gehalten wird und dann vom Lö­ sungsmittel durchströmt wird. Wird das Lösungsmittel mit einem ausreichenden Druck zugeführt, so kann sofort kontrolliert werden, ob sich beim Reinigen bzw. am Ende des Reinigungsvorganges ein gleichmäßiger Sprühkegel aufbaut. Ist dies nicht der Fall, kann der Lenkluftring noch in der Reinigungsvorrichtung weiter gereinigt werden, bis sich der Sprühkegel regelmäßig aufbaut. Damit eignet sich diese Reini­ gungsvorrichtung auch für Lenkluftringe, die in Klarlackanlagen eingebaut werden. Da die Vorrichtung einfach aufgebaut ist, kann sie auch unmittelbar in einer Spritz­ kabine angewendet werden, da außer einem Lösungsmittelanschluß keine weiteren Steuerelemente notwendig sind. Hierbei ist sichergestellt, daß alle Bohrungen für das Lösungsmittel zugänglich sind, daß er aber andererseits einfach zubefestigen ist, so daß sein Ein- und Ausbau an der Reinigungsvorrichtung schnell vonstatten geht.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher dargestellt. In der schematischen Darstellung ist ein Querschnitt durch die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung 1 gezeigt.

Die Reinigungsvorrichtung 1 besteht aus einer Aufnahmeeinrichtung 2 zur Auf­ nahme eines Lenkluftringes 3. Um den Lenkluftring 3 aufzunehmen, weist die Auf­ nahmeeinrichtung 2 eine Aussparung 4 auf, die der Größe des Lenkluftringes 3 an­ gepaßt ist.

In axialer Verlängerung der Aussparung 4 befindet sich eine Ring-Nut 5, die über einen Kanal 6 in der Aufnahmeeinrichtung 2 mit einer Anschlußbohrung 7 verbun­ den ist. Im dargestellten Beispiel ist in die Anschlußbohrung 7 ein Absperrventil 8 eingeschraubt, an dessen freien Ende ein nicht näher dargestellter Schlauch zum Zuführen eines Lösungsmittels angeschlossen ist.

Gehalten wird der Lenkluftring 3 über eine Spannpratze 9, die von einer Mutter 10 gehalten wird. Spannpratze 9 und Mutter 10 können auch einstückig ausgebildet werden. Die Mutter 10 ist auf eine Stiftschraube 11 aufgeschraubt.

Die Spannpratze 9 ist derart aufgebaut, daß sie die im Lenkluftring vorhandenen Lack-Bohrungen - diese sind nur schematisiert angedeutet - nicht verdeckt.

Damit sichergestellt ist, daß das Reinigung verwendete Lösungsmittel nur durch die Bohrungen 12 in den Lenkluftring 3 strömen kann, ist zwischen dem Lenkluftring 3 und der Aussparung 4 ein Dichtring 13 vorgesehen. Ebenso ist sichergestellt, daß über die Spannpratze 9 kein Lösungsmittel in die Umgebung gelangen kann. Hierzu ist ein weiterer Dichtring 14 vorgesehen.

Zum Reinigen eines verschmutzten Lenkluftringes wird dieser bei entfernter Spann­ pratze 9 mit Mutter 10 über die Stiftschraube 11 in die Aussparung 4 gelegt. Hierbei liegt er aufgrund des Dichtringes 13 nicht direkt auf die Wände der Aussparung 4 auf, sondern wird einzig und allein über den Dichtring 13 in der Aussparung 4 auf­ genommen. Sodann wird die Spannpratze 9 angesetzt. Über die Mutter 10 drückt dann die Spannpratze 9 den Luftlenkring 3 in die Aussparung 4 und hält ihn dort unverrückbar.

Sodann wird das Ventil 8 geöffnet und Lösungsmittel unter Druck durch den Kanal 6 in die Nut 5 geführt, wo es sich auf die Rückseite des Lenkluftringes 3 verteilt. Auf­ grund der Dichtringe 13 und 14 kann das Lösungsmittel die Aussparung 4 nur über die Bohrungen 12 in dem Lenkluftring 3 verlassen. Hierbei werden dann Lackreste aus den Bohrungen entfernt. Gleichzeitig kann optisch kontrolliert werden, ob sich ein regelmäßiger Sprühkegel aufbaut. Kann dieser trotz intensiver Lösungsmittel­ zufuhr nicht erzielt werden, so können die nicht freigespülten Bohrungen 12 mit Hilfe einer Nadel bei abgestelltem Lösungsmittelzufluß gereinigt werden. Anschließend kann durch erneutes Zuführen des Lösungsmittels kontrolliert werden, ob sich ein regelmäßiger Sprühkegel aufbaut.

Ist der Lenkluftring gereinigt, so wird er aus der Aussparung 4 entnommen, nach­ dem zuvor die Mutter 10 und die Spannpratze 9 entfernt wurde. Er kann dann wie­ der in das Zerstäubergehäuse der Lackauftragseinrichtung eingebaut werden. An­ schließend kann ein weiterer Lenkluftring gereinigt werden.

Claims (1)

1. Reinigungseinrichtung für einen Lenkluftring einer Farbauftragsanlage, ins­ besondere für Automobilkarosserien, der auf seinem Umfang verteilt Boh­ rungen zum Führen eines Lack-Luftgemisches aufweist, bestehend aus einer Aufnahmeeinrichtung (2), in der der Lenkluftring (3) derart befestigbar ist, daß seine Bohrungen beidseitig frei zugänglich sind und aus einem Lö­ sungsmittelanschluß an der Aufnahmeeinrichtung (2) über den ein Lösungsmittel durch die Bohrungen (12) des Lenkluftringes (3) strömen kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkluftring (3) über eine Dichtung (13), die an seinem Umfang außerhalb seiner Bohrungen (12) angeordnet ist, in einer Aussparung (4) in der Aufnahmeeinrichtung (2) mittels einer in seinem Zentrum angeordneten Schraubverbindung gehalten ist, wobei die Aussparung (4) in eine Ring-Nut (5) übergeht, in die das Lösungsmittel von dem Lösungsmittelanschluß über einen Kanal (6) zugeführt wird.