DE19803828A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung der Konvertierungsfähigkeit eines Katalysators - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beurteilung der Konvertierungsfähigkeit eines KatalysatorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Beurteilung von Katalysatoren,
die zur Konvertierung von Schadstoffen im Abgas von
Verbrennungsmotoren verwendet werden. Aufgrund gesetzlicher
Vorschriften müssen schadstoffemissionsrelevante Komponenten
eines Kraftfahrzeuges während des Betriebes mit On-Board-
Mitteln überwacht werden. Beispielsweise sollen Fehler,
welche die Schadstoffemissionen über das 1,5fache der
erlaubten Werte ansteigen lassen, entdeckt und angezeigt
werden. Zu den möglichen Fehlerquellen zählt u. a. der
völlige oder teilweise Verlust der
Schadstoffkonvertierungsfähigkeit eines Katalysators.
Bekanntlich geht die Schadstoffkonvertierungsfähigkeit mit
der Fähigkeit einher, Sauerstoff zu speichern. Aus der
Sauerstoffspeicherfähigkeit kann daher auf die
Konvertierungsfähigkeit geschlossen werden.
In diesem Zusammenhang ist es aus der DE 41 12 478 bekannt,
unter definierten Bedingungen die in den Katalysator
eingebrachte Sauerstoffmenge mit der aus dem Katalysator
ausströmenden Sauerstoffmenge in Beziehung zu setzen und
daraus auf die Sauerstoffspeicherfähigkeit des Katalysators
zu schließen. Dazu werden die Sauerstoffgehalte des Abgases
vor und hinter dem Katalysator erfaßt, jeweils mit dem Luft-
bzw. Abgasmassenstrom durch den Motor bzw. Katalysator
multipliziert und die Produkte werden integriert. Die
Integralwerte sind ein Maß für die Sauerstoffmengen, die dem
Katalysator zufließen und aus dem Katalysator herausfließen.
Die Differenz der Integralwerte liefert die Änderung des
Sauerstoffüllungsgrades des Katalysators im
Integrationszeitraum. Dabei wird bei dem bekannten Verfahren
sichergestellt, daß bei der Diagnose eine vollständige
Füllung des Katalysators mit Sauerstoff und eine
anschließende völlige Leerung oder umgekehrt erfolgt.
Vollständige Füllungen und/oder Leerungen des Katalysators
rufen Reaktionen der hinteren Abgassonde und
Schadstoffspitzen hinter dem Katalysator hervor. Eine
Reaktion der hinteren Sonde zeigt eine
Katalysatorüberlastung mit Sauerstoff oder Sauerstoffmangel
an. Damit treten auch Schadstoffe hinter dem Katalysator
auf. Beispielsweise geht Sauerstoffmangel im Abgas vor dem
Katalysator mit dem Auftreten von Kohlenwasserstoffen und
Kohlenmonoxyd einher. Solange der Katalysator noch
Sauerstoff abgeben kann, werden diese Schadstoffe im
Katalysator unter Beteiligung von Sauerstoff zu Wasser und
CO2 konvertiert. Ein von Sauerstoff entleerter Katalysator
kann diese Konvertierung nicht leisten. Die genannten
Schadstoffe, die bei einer Reaktion der hinteren Sonde
auftreten, werden daher an die Umgebung abgegeben.
Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der Erfindung in
der Angabe eines Verfahrens und einer Vorrichtung zur
Beurteilung der Konvertierungsfähigkeit eines Katalysators,
bei denen nicht zwangsläufig eine Reaktion der hinteren
Sonde auftreten muß. Mit anderen Worten: Die Häufigkeit, mit
der Abgasspitzen durch die Diagnose ausgelöst werden, soll
verringert werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung basiert darauf, den Sauerstoffüllstand des
Katalysators um einen Betrag zu ändern, der etwa dem
Sauerstoffspeichervermögen eines Grenzkatalysators
entspricht. Dabei ist ein Grenzkatalysator ein
hypothetischer Katalysator, der die gesetzlichen
Bestimmungen gerade noch erfüllt. Diesem Grenzkatalysator
ist eine Sauerstoffspeicherfähigkeit Y0 zugeordnet, die für
die betreffende Katalysatorausführungsform in
Prüfstandsversuchen ermittelt werden kann.
Die Änderung des Sauerstoffüllstandes läßt sich durch eine
Veränderung der Gemischzusammensetzung, mit der der
Verbrennungsmotor betrieben wird, erreichen. Erreicht das
Ausmaß der Änderung das Sauerstoffspeichervermögen des
Grenzkatalysators, ohne daß die hinter dem Katalysator
angeordnete Abgassonde auf die Veränderung der
Gemischzusammensetzung reagiert, ist seine
Sauerstoffspeicherfähigkeit zwangsläufig größer als die des
Grenzkatalysators. Vorausgesetzt ist hierbei, daß der
Katalysator vor einer Veränderung zu magerem Gemisch nicht
vollständig mit Sauerstoff befüllt und bei einer Veränderung
zu fettem Gemisch nicht vollständig von Sauerstoff entleert
war. Der Katalysator kann in diesem Fall als funktionsfähig
beurteilt werden, ohne daß in Verbindung mit der Diagnose
Schadstoffemissionen hinter dem Katalysator hervorgerufen
werden.
Der Zeitraum, in dem der Sauerstoffüllstand des Katalysators
um den definierten Betrag geändert wurde, markiert dabei
eine erste Phase. Sollte während dieser ersten Phase bereits
eine Reaktion der hinteren Abgassonde auftreten, bedeutet
dies nicht, daß der Katalysator defekt ist. Derartige
Änderungen können auftreten, da der Füllungszustand des
Katalysators zu Beginn des Testes, das heißt bei Beginn der
Änderung des Sauerstoffüllstandes nicht definitiv bekannt
ist. Ist der Katalysator beispielsweise bei Testbeginn
bereits zufällig relativ leer und wird er dann weiter
entleert, läßt sich aus der Sondenreaktion allein nicht auf
die Funktionsfähigkeit schließen. Allerdings markiert die
Sondenreaktion einen definierten Füllungszustand des
Katalysators. In diesem Fall löst die Reaktion der hinteren
Sonde den Abbruch der ersten Phase und den Beginn einer
zweiten Testphase aus. In der zweiten Testphase erfolgt eine
entgegengesetzte Gemischänderung und damit eine
entgegengesetzte Änderung des Sauerstoffüllstandes. Diese
Änderung erfolgt wiederum um den definierten Betrag, der
sich am Speichervermögen des Grenzkatalysators orientiert.
Tritt während dieser Änderung eine weitere Reaktion der
hinteren Sonde auf, zeigt dies einen nicht mehr
funktionsfähigen Katalysator an. Bei funktionsfähigem
Katalysator tritt dagegen keine weitere Reaktion der
hinteren Sonde und damit keine weitere unerwünschte, auf die
Testdurchführung zurückzuführende Erhöhung der
Schadstoffemissionen auf.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
Bezug auf die Figuren erläutert.
Fig. 1 zeigt das technische Umfeld der Erfindung. Fig. 2
offenbart eine Funktionsblockdarstellung zur Erläuterung von
Größen in Verbindung mit der Erfindung. Fig. 3 zeigt
Signalverläufe, wie sie bei einem Ausführungsbeispiel auftreten
können und Fig. 4 stellt ein Flußdiagramm als
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
Die 1 in der Fig. 1 bezeichnet einen Verbrennungsmotor mit
Saugrohr 2, Abgastrakt 3, Steuergerät 4 und einem Mittel 5
zur Anzeige oder Abspeicherung von Fehlfunktionen. Die
Ziffer 6 bezeichnet ein Mittel zur Erfassung der
Ansaugluftmenge. Die Ziffer 7 repräsentiert ein
Kraftstoffzumeßmittel und die Ziffer 8 repräsentiert ein
Katalysatorvolumen mit Abgassonden 9 und 10, die zumindest
durch einen Teil des Katalysatorvolumens getrennt sind.
Das mit Blick auf die Erfindung wesentliche Zusammenwirken
der einzelnen Komponenten aus Fig. 1 wird in Fig. 2
erläutert.
Das Kraftstoffzumeßsignal ti zur Ansteuerung des
Kraftstoffzumeßmittels 7 wird als Produkt eines Basiswertes
tL mit einem Regelfaktor FR in Block 2.1 gebildet. Der
Basiswert tL wird beispielsweise durch Zugriff auf ein
Vorsteuerkennfeld 2.2 bestimmt, das durch die
Ansaugluftmenge mL und ggf. weitere Größen wie die
Motordrehzahl adressiert wird. Der Lambdawert des im Motor 1
verbrannten Gemisches wird mit der Abgassonde 9 erfaßt. In
Fig. 2 ist dieser Wert als L(vK) (Lambda vor Katalysator)
bezeichnet. Aus diesem Istwert und einem vom Block 2.3
bereitgestellten Sollwert wird im Block 2.4 eine
Regelabweichung DLR (Delta Lambda Regelung) gebildet und in
bekannter Weise im Regler 2.5 zum Regelfaktor FR
verarbeitet. Der Block 2.6 dient zur Veränderung von Lambda
zu Diagnosezwecken. Block 2.6 wird von einem
Ablaufsteuerungs- und Auswertungsblock 2.7 gesteuert. Zur
Ausräumung von Sauerstoff aus dem Katalysator gibt Block 2.6
einen Wert D_Fett heraus, der negativ ist und im Block 2.8
mit dem Lambdasollwert additiv verknüpft wird. Der an den
Block 2.4 weitergegebene Lambdasollwert ist dadurch
verkleinert, was in der Folge zu fetterem Gemisch und
Sauerstoffmangel und Kohlenwasserstoffen sowie Kohlenmonoxyd
im Abgas vor dem Katalysator führt. Der im Katalysator
gespeicherte Sauerstoff wird zur Konvertierung von HC und CO
verbraucht. Auf diese Weise erfolgt bei fettem Gemisch eine
Leerung des Katalysators von gespeichertem Sauerstoff.
Entsprechend wird der Katalysator bei magerem Gemisch, also
bei Sauerstoffüberschuß im Abgas mit Sauerstoff befüllt.
Sauerstoffüberschuß kann durch Verknüpfen des
Lambdasollwertes mit einem positiven Wert D-Mager erzeugt
werden.
Die Gemischveränderungen können alternativ zur
Sollwertverschiebung auch durch eine asymmetrische
Veränderung von Regelparametern wie P- und I-Anteilen oder
Verzögerungszeiten beim Umschalten der Integrationsrichtung
im Block 2.5 erzeugt werden.
Block 2.9 dient zur Ermittlung der in den Katalysator ein-
und ausströmenden Sauerstoffmengen aus einem Maß DL, das den
auf Lambda = 1 bezogenen relativen Sauerstoffüberschuß oder
Mangel beziffert und dem Wert des Ansaugluftmassenstroms mL,
der den Motor und den Katalysator durchströmt. Der Wert mL
kann vorteilhafterweise noch mit dem Sauerstoffgehalt der
Ansaugluft gewichtet werden. Der Wert DL wird im Block 2.10
als Differenz des Lambda-Istwertes L(vK) vom Wert 1
gebildet. Der Wert 1 entspricht einem stöchiometrischen
Mischungsverhältnis. Bei positivem DL herrscht
Sauerstoffüberschuß und bei negativem DL herrscht
Sauerstoffmangel im Abgas. Block 2.11 verzögert die
Weitergabe des Wertes mL zum Block 2.9 um die Totzeit Tt.
Diese Zeit ist die Gaslaufzeit zwischen dem Mittel 6 im
Saugrohr vor dem Motor und dem Katalysator 8 bzw. dem
Abgassensor 9 hinter dem Motor. Block 2.11 verbessert die
Genauigkeit der Sauerstoffbilanzierung in Block 2.9 vor
allem in Übergangsbetriebszuständen, in der die angesaugte
Luftmenge stark schwankt.
Block 2.9 ermittelt die Sauerstoffmenge beispielsweise durch
Integration des Produktes aus DL und mL(t-Tt). Die
Integrationszeit wird dabei vom Mittel 2.7 vorgegeben. Unter
bestimmten Annahmen und Bedingungen läßt sich aus dem
Integralwert der Sauerstoffüllstand des Katalysators
modellieren. Das Signal der hinteren Sonde 10 dient zur
Überprüfung des modellierten Sauerstoffüllstandes.
Die Erfindung basiert darauf, den Sauerstoffüllstand des
Katalysators in definierter Weise zu ändern. Beispielsweise
muß ein guter Katalysator, der zu Testbeginn keinen
Sauerstoff enthält, eine Sauerstoffmenge Y0 puffern können,
die ein Grenzkatalysator aufnehmen kann. Bei einem guten
Katalysator muß daher das Signal der hinteren Abgassonde zu
Beginn und Ende der Testphase, das heißt nach dem Eintrag
einer Sauerstoffmenge Y0 in den Katalysator Sauerstoffmangel
anzeigen. Andernfalls ist der Katalysator defekt und es kann
beispielsweise eine Fehlerlampe 5 eingeschaltet werden.
Fig. 3 veranschaulicht einen Verfahrensablauf, der durch
die Funktionsblöcke der Fig. 2 darstellbar ist, anhand von
Signalverläufen.
Fig. 3a zeigt den zeitlichen Verlauf des Signals der
hinteren Abgassonde 10. Dabei entspricht der hohe
Signalpegel Sauerstoffmangel und der niedrige Signalpegel
entspricht Sauerstoffüberschuß.
Fig. 3b zeigt den Verlauf von Lambda vor dem Katalysator.
Hier entspricht der hohe Signalpegel einem
Sauerstoffüberschuß und der niedrige Signalpegel entspricht
einem Sauerstoffmangel.
Zur Zeit t = 224 Sekunden zeigt die hintere Sonde
Sauerstoffmangel an. Daraus folgt, daß der Katalysator
zumindest nicht ganz mit Sauerstoff befüllt ist. Genauere
Informationen über den Sauerstoffüllstand ergeben sich an
dieser Stelle nicht. Der Peak nach unten im Signal der
vorderen Sonde zeigt eine Anfettung größeren Ausmaßes an.
Diese kann beispielsweise durch Verschieben des
Lambdaregelsollwertes durch den Offset D_Fett bzw. D_Mager in
den Blöcken 2.6 und 2.8 der Fig. 2 erzeugt werden.
Zeitgleich mit der Erzeugung der Fettverschiebung wird im
Block 2.9 der Sauerstoffaustrag aus dem Katalysator
berechnet. Gesteuert von Block 2.7 wird die Fettverschiebung
solange durchgeführt, bis der Betrag des Integrals I den
Wert Y0 überschreitet. Der Zeitpunkt des Überschreitens ist
erreicht, wenn die Summe aus positivem Y0 und negativem I
kleiner als 0 wird, da I mit zunehmender Zeit betragsmäßig
anwächst. Der Sauerstoffüllstand des Katalysators wird daher
um den Wert Y0 verringert. Anschließend schaltet Block 2.7
über Block 2.6 einen Mageroffset D_Mager auf den
Regelsollwert. Folglich wird der Katalysator mit Sauerstoff
befüllt, was durch den Peak im Signal der vorderen Sonde
zwischen t = 224,5 und etwa t = 225,3 angezeigt wird. Der in
dieser Phase gebildete Integralwert I entspricht den
Sauerstoffeintrag in den Katalysator. Die Sauerstoffüllung
wird aufrechterhalten, bis der jetzt positive Integralwert
den Wert Y0 übersteigt oder die hintere Abgassonde auf die
Sauerstoffüllung reagiert.
Im dargestellten Beispiel reagiert die hintere Abgassonde
bevor der Wert Y0 erreicht ist. Folglich ist der geprüfte
Katalysator schlechter als ein Grenzkatalysator, was durch
Einschalten der Fehlerlampe 5 angezeigt wird. Das
Einschalten kann ggf. auch erst nach statistischer
Absicherung über mehrere Versuche erfolgen. Ein
funktionsfähiger Katalysator müßte mindestens soviel
Sauerstoff aufnehmen können, wie der Grenzkatalysator. Da in
der vorhergehenden Fettphase der Wert Y0 der Sauerstoff
Speicherfähigkeit eines Grenzkatalysators aus dem
Katalysator ausgetragen wurde, müßte ein noch guter
Katalysator diesen Eintrag der Menge Y0 puffern können, ohne
daß die hintere Sonde Sauerstoffüberschuß anzeigt.
Fig. 4 offenbart ein Flußdiagramm als Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Nach dem Start des
Diagnoseverfahrens erfolgt im Schritt 3.1 eine Prüfung, ob
hinter dem Katalysator Sauerstoffüberschuß (L(hK) < 1) oder
Sauerstoffmangel (L(hK) <) vorliegt. Aus L(hK) < 1 folgt,
daß der Katalysator nicht vollständig mit Sauerstoff gefüllt
ist. Schritt 3.2 weist daraufhin der Variablen K einen Wert
NV zu (K = NV, Katalysator Nicht Voll). Das bedeutet, daß
beim Eintrag einer Sauerstoffmenge eine Veränderung des
Signals der hinteren Sonde von einem Wert < 1 auf einen Wert
< 1 möglich ist. Dies gilt auch, wenn der Katalysator
definitiv von Sauerstoff entleert ist (K = L). Zu
Testzwecken wird im Schritt 3.3 ein magerer Lambdawert < 1
eingestellt. Schritt 3.4 dient zur Erfassung der in den
Katalysator einströmenden Sauerstoffmenge durch Bildung des
weiter oben beschriebenen Integrals I. Schritt 3.5
überprüft, ob die hintere Sonde auf den Sauerstoffeintrag
reagiert. Solange sie nicht reagiert, schließt sich eine
Abfrage 3.6 an, in der der Integralwert mit einem
Schwellwert Y0 verglichen wird. Solange I < als Y0 bleibt
und die hintere Sonde nicht reagiert, wird die Schleife aus
den Schritten 3.4, 3.5 und 3.6 wiederholt durchlaufen.
Erfolgt ein Ausstieg aus der Schleife über den Schritt 3.6
zu 3.7, ist der Katalysator in Ordnung. In diesem Fall wurde
die Sauerstoffmenge Y0, welche die Grenze zwischen guten und
schlechten Katalysatoren markiert, in den Katalysator
eingetragen, ohne daß eine Reaktion der hinteren Sonde
auftrat.
Wird die Schleife dagegen über den Schritt 3.5 verlassen,
werden im folgenden Schritt 3.8 zwei Fälle unterschieden.
Wenn der Katalysator zu Testbeginn leer war (K = L) ist sein
Speichervermögen kleiner als das eines Grenzkatalysators. In
diesem Fall erfolgt die Anzeige und/oder Abspeicherung eines
Fehlers durch Schritt 3.9. War der Katalysator dagegen bei
Testbeginn lediglich nicht voll (K = NV), kann seine
Sauerstoffspeicherfähigkeit nicht definitiv beurteilt
werden. Allerdings zeigt die Sondenreaktion in diesem Fall
an, daß der Katalysator vollständig mit Sauerstoff gefüllt
ist. Entsprechend setzt Schritt 3.10 K = V und der Ablauf
verzweigt in den linken Teil des Flußdiagramms. Der linke
Teil stellt gewissermaßen das Spiegelbild des rechten Teils
dar. Hier wird zu Testzwecken Lambda < 1, also
Sauerstoffmangel im Schritt 3.12 eingestellt. Die übrigen
Schritte entsprechen weitgehend denen des rechten Zweiges
bzw. deren spiegelbildlicher Umkehrung. Anfangs ist der
Katalysator nicht leer (K = NL, Schritt 3.11) oder voll (K =
V, Schritt 3.12). Dann wird Sauerstoffmangel eingestellt und
das Integral I (Schritt 3.13) gebildet. Der Wert I ist hier
negativ. Wenn I betragsmäßig größer als Y0 wird, ist der
Katalysator in Ordnung (Schritte 3.15, 3.16). Andernfalls
müssen auch hier zwei Fälle unterschieden werden. Wenn die
Sonde reagiert, bevor I < als Y0 wird und der Katalysator zu
Testbeginn voll (K = V) war, ist seine
Sauerstoffspeicherfähigkeit geringer als die des
Grenzkatalysators. In diesem Fall erfolgt eine Fehlermeldung
über die Schritte 3.14, 3.17 und 3.9. War der Katalysator
dagegen bei Testbeginn lediglich nicht leer, dann ist er
jetzt definitiv leer und es wird über den Schritt 3.17 K = L
gesetzt und in den rechten Teil verzweigt.
Claims (10)
1. Verfahren der Überprüfung eines Abgaskatalysators bei
Verbrennungsmotoren,
- - bei dem der Sauerstoffgehalt des Abgases hinter dem Katalysator bestimmt wird und
- - bei dem der mittlere Sauerstoffgehalt des Abgases vor dem Katalysator in eine Richtung verändert wird, die von dem zuvor bestimmten Sauerstoffgehalt hinter dem Katalysator wegführt und
- - bei dem die aus der Änderung des mittleren Sauerstoffgehaltes resultierende Änderung des Sauerstoffüllstandes des Katalysators bestimmt wird und mit einem vorbestimmten Grenzwert verglichen wird und - bei dem eine Fehlermeldung unterbleibt, wenn der vorbestimmte Grenzwert überschritten wird bevor sich der Sauerstoffgehalt des Abgases hinter dem Katalysator ändert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- dann, wenn sich der Sauerstoffgehalt des Abgases hinter
dem Katalysator ändert, bevor der vorbestimmte Grenzwert
erreicht ist, der Sauerstoffgehalt des Abgases vor dem
Katalysator in die entgegengesetzte Richtung verändert wird,
- die aus der Änderung des mittleren Sauerstoffgehaltes
resultierende Änderung des Sauerstoffüllstandes des
Katalysators bestimmt wird und mit einem vorbestimmten
Grenzwert verglichen wird und
- - daß eine Fehlermeldung unterbleibt, wenn der vorbestimmte Grenzwert überschritten wird bevor sich der Sauerstoffgehalt des Abgases hinter dem Katalysator ändert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- - dann, wenn sich der Sauerstoffgehalt des Abgases hinter dem Katalysator ändert, bevor der vorbestimmte Grenzwert erreicht ist, der Sauerstoffgehalt des Abgases vor dem Katalysator in die entgegengesetzte Richtung verändert wird, - die aus der Änderung des mittleren Sauerstoffgehaltes resultierende Änderung des Sauerstoffüllstandes des Katalysators bestimmt wird und mit einem vorbestimmten Grenzwert verglichen wird und
- - daß eine Fehlermeldung erfolgt, wenn sich der Sauerstoffgehalt des Abgases hinter dem Katalysator ändert bevor der vorbestimmte Grenzwert überschritten wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung des
Sauerstoffüllstandes des Katalysators aus der Abweichung
(DL) des Sauerstoffgehaltes im Abgas vor dem Katalysator von
dem für stöchiometrische Verhältnisse geltenden Wert und der
von dem Verbrennungsmotor angesaugten Luftmenge mL bestimmt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Produkt der Abweichung (DL) des Sauerstoffgehaltes im
Abgas vor dem Katalysator von dem für stöchiometrische
Verhältnisse geltenden Wert zum Zeitpunkt t und der von dem
Verbrennungsmotor angesaugten Luftmenge mL zu einem vor dem
Zeitpunkt t liegenden Zeitpunkt t-tT über der Zeit
integriert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zeitdifferenz tT = t-(t-tT) der Gaslaufzeit zwischen dem
Ort der Erfassung der Ansaugluftmenge mL vor dem
Verbrennungsmotor und dem Ort, an dem der Sauerstoffgehalt
des Abgases vor dem Katalysator bestimmt wird, entspricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Bestimmung der Änderung des
Sauerstoffüllstandes des Katalysators aus der Abweichung
(DL) des Sauerstoffgehaltes im Abgas vor dem Katalysator von
dem für stöchiometrische Verhältnisse geltenden Wert und der
von dem Verbrennungsmotor angesaugten Luftmenge mL der
Sauerstoffgehalt der Ansaugluft berücksichtigt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der vorbestimmte Grenzwert dem
Sauerstoffspeichervermögen eines Katalysators entspricht,
der die gesetzlichen Anforderungen an die
Schadstoffkonvertierung gerade noch erfüllt.
9. Überprüfungsvorrichtung eines Abgaskatalysators bei
Verbrennungsmotoren,
- - mit Mitteln (10) zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes des Abgases hinter dem Katalysator und
- - Mitteln (4, 7, 2.7, 2.6, 2.8) zur Veränderung des mittleren Sauerstoffgehaltes des Abgases vor dem Katalysator in eine Richtung, die von dem zuvor bestimmten Sauerstoffgehalt hinter dem Katalysator wegführt und
- - Mitteln (2.9, 2.7), welche die aus der Änderung des mittleren Sauerstoffgehaltes resultierende Änderung des Sauerstoffüllstandes des Katalysators bestimmen wird und mit einem vorbestimmten Grenzwert vergleichen und
- - Mitteln (2.7), die den Katalysator als gut beurteilen, wenn der vorbestimmte Grenzwert überschritten wird bevor sich der Sauerstoffgehalt des Abgases hinter dem Katalysator ändert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Mittel (4, 7, 2.7, 2.6, 2.8) den mittleren Sauerstoffgehaltes des Abgases vor dem Katalysator in die entgegengesetzte Richtung verändern, wenn sich der Sauerstoffgehalt des Abgases hinter dem Katalysator ändert, bevor der vorbestimmte Grenzwert erreicht ist, und daß die
- - Mitteln (2.9, 2.7) die aus der Änderung des mittleren Sauerstoffgehaltes resultierende Änderung des Sauerstoffüllstandes des Katalysators bestimmen und mit einem vorbestimmten Grenzwert vergleichen und
- - daß die Mittel (2.7) eine Fehlermeldung ausgeben, wenn sich der Sauerstoffgehalt des Abgases hinter dem Katalysator ändert bevor der vorbestimmte Grenzwert überschritten wird.
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