DE19802393A1 - Verfahren und Befestigungsteil zur Ausbildung einer Reibschweißverbindung - Google Patents
Verfahren und Befestigungsteil zur Ausbildung einer ReibschweißverbindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Ausbildung einer Reibschweißverbindung zwischen
einem ersten und einem zweiten metallischen Bauteil, insbesondere einer
Reibschweißverbindung zwischen einem Reibschweißbolzen und einem Blech.
Bekannt ist aus der DE 42 25 435 A1 ein Verfahren zur Ausbildung einer
Reibschweißverbindung und ein Treibdorn, mit dem die Reibschweißver
bindung im Inneren eines rohrförmigen Bauteils erzeugbar ist. Der Treibdorn
wird mit einem sich konisch verjüngenden Ende bis zum Anschlag in das
rohrförmige Bauteil eingeführt und um eine Symmetrieachse verdreht. Dabei
weitet sich das Ende des rohrförmigen Bauteils auf und paßt sich der
konischen Form des Treibdorns an. Es entsteht ein Verbindungsbereich an
der Konusoberfläche. Die Verbindung wird durch einen Kraftschluß zwischen
dem Treibdorn und dem Bauteil verstärkt.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Aus
bildung einer Reibschweißverbindung zwischen einem ersten und einem
zweiten metallischen Bauteil anzugeben, mit dem ein ringförmiger Verbin
dungsbereich an einer vorgegebenen Stelle erzeugbar ist. Eine weitere Auf
gabe ist es, ein metallisches Befestigungsteil zur Ausbildung einer Reib
schweißverbindung an einer vorgegebenen Stelle eines anderen Bauteils an
zugeben.
Die Aufgaben werden durch ein Verfahren mit den Merkmalen des An
spruchs 1 und durch ein metallisches Befestigungsteil mit den Merkmalen
des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Ausbildung einer Reibschweißver
bindung wird ein Führungselement des ersten Bauteils in eine sich etwa
senkrecht zu einer Oberfläche des zweiten Bauteils erstreckende Positionier
bohrung eingebracht. Die beiden Bauteile werden so relativ zueinander um
eine Rotationsachse in Längsrichtung des Führungselementes verdreht, daß
ein ringförmiger Verbindungsbereich zwischen den beiden Bauteilen entsteht.
Bei einer Ausbildung einer Reibschweißverbindung können hohe Anpreß
drücke bzw. relativ hohe Rotationsgeschwindigkeiten auftreten. Es besteht
daher stets die Gefahr, daß ein Verlaufen der relativ zueinander verdreh
baren Bauteile eintritt. Dies wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
vermieden, da durch das Zusammenspiel zwischen dem Führungselement und
der Positionierbohrung verhindert wird, daß eine Abweichung von der
vorgesehenen Verbindungsstelle eintritt. Die erfindungsgemäße Verfahrens
führung führt auch zu einem geringeren gerätetechnischen Aufwand beim
Erzeugen der Reibschweißverbindung, wenn die lagerichtige Positionierung
der beiden Bauteile zueinander durch die Bauteile selbst erreicht wird.
Insbesondere werden quer zur Rotationsachse wirkende hohe Kräfte ver
mieden, die beispielsweise Lager einer Vorrichtung beschädigen könnten, mit
der eines der beiden Bauteile um eine Rotationsachse verdreht wird. Bei
bekannten Verfahren treten solche hohen Lagerkräfte dann auf, wenn die
Rotationsachse nicht senkrecht zu der Oberfläche des zweiten Bauteils
ausgerichtet ist.
Die erfindungsgemäße Verfahrensführung ist insbesondere bei einer Material
paarung Aluminium/Stahl vorteilhaft, denn zur Ausbildung einer Reibschweiß
verbindung muß zunächst eine Aluminiumoxidschicht an einer Anschweiß
fläche eines Bauteils aus Aluminium abgerieben werden, bevor eine stoffliche
Verbindung zwischen den beiden Bauteilen entsteht. Ein solches Abreiben
der Aluminiumoxidschicht kann durch hohe Anpreßdrücke bzw. schnelle
Relativbewegungen der beiden Bauteile zueinander erfolgen. Dies kann auch
dadurch erreicht werden, daß die Anschweißfläche beispielsweise des ersten
Bauteils, welches das Führungselement aufweist, eine Oberflächenstruktur
aufweist, durch die der Reibungskoeffizient zwischen den einander reibenden
Flächen vergrößert wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auch vorgeschlagen, daß das
Führungselement soweit in die Positionierbohrung eingebracht wird, bis eine
Anschweißfläche des ersten Bauteils um die Positionierbohrung herum mit
der Oberfläche des zweiten Bauteils in Kontakt kommt.
Die Bauteile sind insbesondere ein Metallbolzen mit einem Führungselement
und ein Blech mit einer Positionierbohrung. Unter einer Anschweißfläche
wird hier ein Bereich einer Oberfläche verstanden, an dem bei der Durch
führung des Verfahrens gerieben wird, bzw. mit dem an einer Anschweiß
fläche des jeweils anderen Bauteils gerieben wird. Während der Durch
führung des Verfahrens kann sich die Form der Anschweißfläche wesentlich
ändern. Insbesondere kann das Material an der Anschweißfläche aufgrund
von Reibungswärme verfließen. Nach Beendigung des Reibschweißens exi
stiert im Bereich der Anschweißfläche bzw. ehemaligen Anschweißfläche der
Verbindungsbereich, d. h. die Materialverbindung zwischen den Bauteilen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird auch die Möglichkeit angeboten,
zunächst das erste Bauteil mit seinem Führungselement lagerichtig am
zweiten Bauteil zu Positionieren, wobei das Führungselement in die Positio
nierbohrung eingebracht wird. Danach werden die zu verbindenden Bauteile
relativ zueinander verdreht. Nach einem weiteren vorteilhaften Gedanken
wird vorgeschlagen, daß das Führungselement während eines Verdrehvor
gangs in die Positionierbohrung eingebracht wird. Das Führungselement kann
dabei mit einer geringeren Umdrehungsgeschwindigkeit in die Positionierboh
rung eingebracht werden. Durch diese Ausgestaltung der Verfahrensführung
wird eine höhere Taktzeit erreicht, da der Positioniervorgang in den Ver
drehvorgang integriert wird.
Dadurch, daß das erste Bauteil ein Führungselement aufweist, welches ein
freies Ende aufweist, das als eine Bohrspitze ausgebildet ist, wird die
Möglichkeit eröffnet, durch das Führungselement selbst während des Ver
drehvorgangs die Positionierbohrung auszubilden. Hierdurch wirkt das erste
Bauteil selbstlochend, wodurch eine vorherige Ausbildung der Positionierboh
rung nicht notwendig ist.
Bei einer Weiterbildung des Verfahrens wird das Führungselement während
des Verdrehvorganges weiter in die Positionierbohrung eingebracht. Dadurch
kann ein für den Verschweißvorgang notwendiger Anpreßdruck an der
Anschweißfläche erreicht bzw. beibehalten werden, obwohl Material an der
Anschweißfläche bzw. der Oberfläche des zweiten Bauteils verformt wird.
Bei einer weiteren Weiterbildung wird ein freies Ende des Führungselement
es durch die als Durchgangsbohrung ausgebildete Positionierbohrung hin
durchgesteckt. Somit wird die zur Verfügung stehende Bohrungslänge voll
ständig genutzt. Aus dem gleichen Grund, der Erzielung einer möglichst
stabilen Positionierung, sind die Außenabmessungen des Führungselementes
und der Innendurchmesser der Positionierbohrung möglichst paßgenau aufein
ander abgestimmt, wobei jedoch der Reibungswiderstand zwischen dem
Führungselement und der Wandung der Positionierbohrung möglichst gering
bleibt. Bei einer alternativen Weiterbildung tritt zwischen dem Führungs
element und der Wandung der Positionierbohrung ausreichend starke Reibung
auf, so daß auch dort ein Verbindungsbereich entsteht.
Zur Ausbildung eines Verbindungsbereiches zwischen dem Führungselement
und der Wandung der Positionierbohrung wird auch vorgeschlagen, daß das
Führungselement wenigstens einen sich in Montagerichtung verjüngenden
Abschnitt, vorzugsweise einen sich konisch verjüngenden Abschnitt, aufweist.
Der sich konisch verjüngende Abschnitt kann teilweise eine Reibschweißver
bindung mit der Wandung der Positionierbohrung bilden. Durch den sich
verjüngenden Abschnitt des Führungselementes wird auch eine Selbstzen
trierung des Führungselementes in einer vorgefertigten Positionierbohrung
erreicht.
Bei einer Ausgestaltung des Verfahrens werden die Form und/oder die
Abmessungen und/oder das Material der Bauteile so gewählt, daß sich bei
der Entstehung des Verbindungsbereiches das Material im wesentlichen nur
eines der beiden Bauteile verformt. Bei einer speziellen Ausgestaltung wird
dies dadurch erreicht, daß die Anschweißfläche des ersten Bauteils an einer
Stirnseite eines dünnwandigen Vorsprunges liegt. Entstehende Reibungswärme
kann daher nur langsam von dem stirnseitigen Ende über den Vorsprung
abgeleitet werden, so daß das Material dort schnell ausreichend hohe Tempe
raturen für die Ausbildung einer Materialverbindung erreicht.
Das erfindungsgemäße metallische Befestigungsteil zur Ausbildung einer
Reibschweißverbindung hat eine Oberfläche, die wenigstens eine ungefähr in
eine Montagerichtung orientierte Anschweißfläche aufweist, welche entlang
einer zu einer Rotationsachse senkrecht stehenden Ebene verlaufend die
Rotationsachse umgibt. Das Befestigungsteil weist ein Führungselement auf,
das sich in die Montagerichtung entlang der Rotationsachse erstreckt. Unter
der Montagerichtung ist eine Richtung parallel zur Rotationsachse bzw. auf
der Rotationsachse zu verstehen, in die ein betrachteter Bereich des Befesti
gungsteils bewegt werden kann, um die Anschweißfläche zur Anlage an eine
Anschweißfläche eines anderen Bauteils zu bringen, bzw. aus der das andere
Bauteil auf die Anschweißfläche zubewegt werden kann. Unter der Rota
tionsachse ist eine Achse zu verstehen, um die das Befestigungsteil verdreht
werden kann, so daß eine Reibschweißverbindung an der Anschweißfläche
entsteht. Das Führungselement ist bevorzugtermaßen ein Zapfen, der sich
von einem Grundkörper des Befestigungsteils aus entlang der Rotationsachse
erstreckt.
Bevorzugt wird eine Ausgestaltung des Befestigungsteils, bei der das Füh
rungselement aus der Ebene in die Montagerichtung herausragt. Damit ist es
insbesondere möglich, das Befestigungsteil nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren mit einem Blech zu verschweißen, das eine senkrecht zu seiner
Oberfläche verlaufende Positionierbohrung aufweist.
Bei einer Weiterbildung des Befestigungsteils umgibt die Anschweißfläche die
Rotationsachse ringförmig. Es gibt Ausgestaltungen, bei denen die An
schweißfläche aus einer Mehrzahl voneinander beabstandeter Teilflächen
besteht. Bevorzugt werden jedoch Ausgestaltungen mit einer ununterbrochenen
Anschweißfläche, insbesondere einer die Rotationsachse rundherum geschlos
sen umgebenden Anschweißfläche. Ein Vorteil solcher Ausgestaltungen ist,
daß die Befestigungsteile einfach, beispielsweise in einer Presse, hergestellt
werden können.
Bei einer Weiterbildung weist das Befestigungsteil am Außenrand der An
schweißfläche ungefähr seinen größten Außenumfang auf. Somit läßt sich ein
Verbindungsbereich mit maximal möglichem Außenumfang erzielen, wodurch
eine besonders stabile Reibschweißverbindung erreichbar ist.
Handelt es sich bei dem zweiten Bauteil um ein Blech, dann ist bei der
Wahl der Größe der Anschweißfläche die Blechstärke zu beachten. Oberhalb
einer bestimmten Größe der Anschweißfläche erreicht die Materialverbindung
zwischen den beiden Bauteilen eine Stabilität, die größer als die Stabilität
des Blechs ist. Außerdem ist zu beachten, daß die für die Erzeugung der
Reibschweißverbindung erforderliche Anpreßkraft etwa proportional zur Größe
der Anschweißfläche ist. Es ist daher auf eine geeignete Unterstützung des
Blechs zu achten. Aus diesem Grund, aber auch um den gerätetechnischen
Aufwand zu begrenzen, werden möglichst kleine Anschweißflächen bevorzugt.
Bei noch einer Weiterbildung ist die Innenweite der ringförmigen An
schweißfläche größer als die Dicke des Führungselementes. Die Innenweite
wird entlang einer die Rotationsachse kreuzenden Strecke gemessen. Bei
einer nicht kreisringförmigen Anschweißfläche ist unter der Innenweite die
kleinste Innenweite zu verstehen. Es ist daher rundherum um das Führung
selement ein Freiraum vorhanden, in den bei der Erzeugung einer Reib
schweißverbindung plastisch verformtes Material ausweichen kann, so daß
sich nach innen eine sockelartige Verbreiterung bilden kann. Der Freiraum
führt am Ende eines Reibschweißvorganges zu einer vorteilhaften schnellen
Erkaltung vorher durch Reibung erwärmter Materialien im Bereich der
Anschweißflächen und damit zu einer besonders stabilen Reibschweißver
bindung. Dabei spielt neben dem möglichen Ausweichen geschmolzenen
Materials auch die große Kühloberfläche eine Rolle. Um die Abkühlung am
Innenrand der Anschweißfläche noch zu beschleunigen, wird vorgeschlagen,
diesen Bereich mit Preßluft anzuströmen, beispielsweise durch einen ver
bleibenden Spalt zwischen dem Führungselement und einer Positionierboh
rung, in die das Führungselement eingebracht worden ist.
Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Befestigungsteils verläuft die
Anschweißfläche etwa konzentrisch zu einer Umfangslinie des Führungsele
mentes. Auf die fertigungstechnischen Vorteile einer rotationssymmetrischen
Ausgestaltung des Befestigungsteils wurde bereits hingewiesen. Es ergeben
sich aber auch verfahrenstechnische Vorteile bei der Erzeugung einer Reib
schweißverbindung, da das Befestigungsteil besonders einfach und effektiv
um eine durch das Zentrum der Anschweißfläche bzw. des Führungselemen
tes verlaufende Rotationsachse verdrehbar ist.
Bei noch einer Weiterbildung liegt die Anschweißfläche an einem Vorsprung
des Befestigungsteils. Der Vorsprung ist vorzugsweise dünnwandig, so daß
die Anschweißfläche klein ist und eine geringe Anpreßkraft bei der Her
stellung einer Reibschweißverbindung mit einem anderen Bauteil ausreicht.
Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das Führungselement eine zylindrische
Umfangsoberfläche aufweist. Der Außendurchmesser ist bevorzugtermaßen auf
den Innendurchmesser einer Positionierbohrung in einem Bauteil passend
abgestimmt, zu dem eine Reibschweißverbindung hergestellt werden soll.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Befestigungsteils wird
vorgeschlagen, daß das Führungselement wenigstens einen sich in Montage
richtung verjüngenden Abschnitt aufweist. Hierdurch wird eine Selbstzen
trierung des Führungselementes erreicht, wenn dieses in eine vorgefertigte
Positionierbohrung eingeführt wird. Vorzugsweise ist der sich verjüngende
Abschnitt konisch ausgebildet. Er liegt vorzugsweise im freien Endbereich
des Führungselementes.
Bei einer Ausgestaltung des Befestigungsteils ist das Führungselement so
ausgebildet, daß das freie Ende des Führungselementes als eine Bohrspitze
ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung des Führungselementes ermöglicht eine
Ausbildung einer Positionierbohrung durch das Führungselement. Es erfolgt
eine Selbstlochung durch das Befestigungsteil. Vorzugsweise ist die Bohr
spitze mit wenigstens einer Schneidkante ausgebildet. Die Ausgestaltung der
Bohrspitze kann an die Werkstoffeigenschaften des Bauteils, an dem das
Befestigungsteil angebracht werden soll, angepaßt sein.
Bei einer Ausgestaltung des Befestigungsteils weist die Anschweißfläche,
vorzugsweise etwa senkrecht zur Rotationsachse verlaufende, Oberflächen
strukturen auf. Durch die Form und die Abmessungen der Oberflächen
strukturen läßt sich der Reibungskoeffizient der Anschweißfläche einstellen.
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungs
gemäßen Befestigungsteils werden anhand der Zeichnung beschrieben. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt. Die
einzelnen Figuren der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befesti
gungsteils in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Befestigungsteil nach Fig. 1,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befesti
gungsteils im Längsschnitt,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befesti
gungsteils im Längsschnitt,
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befesti
gungsteils in Teildarstellung im Längsschnitt,
Fig. 6 eine fünfte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befesti
gungsteils in Teildarstellung im Längsschnitt,
Fig. 7 eine sechste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befesti
gungsteils in Teildarstellung im Längsschnitt und
Fig. 8 bis Fig. 11 Verfahrensschritte beim Reibverschweißen des Befestigungsteils
nach Fig. 1 mit einem Blech.
Fig. 1 und Fig. 2 zeigen ein erfindungsgemäßes Befestigungsteil 10, ins
besondere einen Reibschweißbolzen, mit einer in eine Montagerichtung M
orientierte kreisringförmigen Anschweißfläche 2. Die Anschweißfläche 2 liegt
am stirnseitigen Ende eines Vorsprungs 9 des Befestigungsteils 10 und
umgibt eine Rotationsachse 6 rundherum geschlossen. Der Vorsprung 9
bildet zusammen mit einem Grundkörper des Befestigungsteils 10 einen
zylindrischen Teil der Mantelfläche 5. Von dem Grundkörper des Befe
stigungsteils 10 aus erstreckt sich ein als Zapfen ausgebildetes Führungs
element 1 entlang der Rotationsachse 6 in die Montagerichtung M auf sein
freies Ende 4 zu. Das Führungselement 1 ragt aus einer Ebene E, in der
die Anschweißfläche 2 liegt, heraus.
Zwischen dem zylinderartigen Führungselement 1 und dem ringförmigen
Vorsprung 9 liegt eine geschlossen umlaufende Nut 3, in die beim Reibver
schweißen des Befestigungsteils 10 durch Reibung erwärmtes Material aus
weichen kann. Um eine schnelle Abkühlung des Materials am Ende des
Verschweißvorganges zu ermöglichen, beträgt der Durchmesser D des
Führungselementes 1 ungefähr die Hälfte der Größe der Innenweite W der
Anschweißfläche 2. Aus fertigungstechnischen und verfahrenstechnischen
Gründen sind die Ränder an dem stirnseitigen Ende des Vorsprungs 9 und
dem freien Ende 4 des Führungselementes 1 abgeschrägt. Die Abschrägun
gen an dem Vorsprung 9 bewirken ein Abziehen von erwärmtem, flüssigem
Material während des Verschweißvorganges durch Adhäsionskräfte. Die
Abschrägung an dem Führungselement 1 dient dem einfachen Einführen des
Führungselementes 1 in eine Positionierbohrung. Bei einer weiteren, in der
Fig. 6 gezeigten Ausführungsform ist die Abschrägung deutlicher ausgeprägt,
so daß das Führungselement 41 einen sich konisch verjüngenden Abschnitt
8 aufweist.
Gegenüber dem Befestigungsteil 10 ist das in Fig. 3 gezeigte Befestigungsteil
20 einfacher herzustellen, da keine das Führungselement 11 umgebende Nut
vorhanden ist. Die kreisringförmige Anschweißfläche 12 endet mit ihrem
Innenrand unmittelbar am Fuß des Führungselementes 11. Das Befestigungs
teil 20 weist an seinem dem Führungselement 11 gegenüberliegenden Ende
eine Ausnehmung 13 mit einer regelmäßigen sechskantigen Querschnittsfläche
auf. Die Ausnehmung 13 dient der lagestabilen Zuführung des Befestigungs
teils 20 durch einen Zuführungskanal in eine Position, in der das Befesti
gungsteil 20 an ein anderes Bauteil anschweißbar ist.
Das in Fig. 4 gezeigte Befestigungsteil 30 weist einen wulstartigen ringför
migen Vorsprung 29 auf, an dessen stirnseitigen Ende die Anschweißfläche
22 liegt. Einem Führungselement 21 gegenüberliegend ist ein Befestigungs
fortsatz 24 ausgebildet, mit einem Außengewinde 23 am Außenumfang. Der
Befestigungsfortsatz 24 erlaubt, Bauteile mit entsprechendem Innengewinde
anzuschrauben.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befesti
gungsteils 40 in Teildarstellung abgebildet. Eine Nut 33 zwischen Führungs
element 31 und einem ringförmigen Vorsprung 39 des Befestigungsteils 40
weist eine nach oben hin sich stetig verkleinernde Querschnittsfläche auf.
Dementsprechend nimmt die Querschnittsfläche des Vorsprungs 39 von der
stirnseitig liegenden Anschweißfläche 32 aus gesehen stetig zu. Aus diesem
Grund wird beim Anschweißen des Befestigungsteils 40 ein unkontrolliertes
Abschmelzen des Vorsprungs 39 verhindert, denn die Querschnittsfläche und
damit der Wärmeabtransport durch Wärmeleitung nach oben nimmt mit
fortschreitendem Abschmelzen zu.
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Befesti
gungsteils 70. Das Befestigungsteil 70 weist ein Führungselement 71 auf.
Der prinzipielle Aufbau des Befestigungsteils 70 entspricht im wesentlichen
der Ausgestaltung des Befestigungsteils 30. Das Führungselement 71 weist
einen sich konisch verjüngenden Abschnitt 8 auf. Der Abschnitt 8 verjüngt
sich zum freien Ende 4 des Führungselementes 71 hin.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Befesti
gungsteils 60. Das Befestigungsteil 60 weist ein Führungselement 61 auf,
welches ein freies Ende 4 aufweist, daß in Form einer Bohrspitze 56 ausge
bildet ist. Die Bohrspitze 56 weist wenigstens eine Schneidkante 57 auf.
Durch die Ausgestaltung des Führungselementes 61 mit einer Bohrspitze 56
kann das Befestigungsteil 60 selbstlochend wirken.
Anhand der Fig. 8 bis 11 wird eine Ausführungsform des erfindungsgemä
ßen Verfahrens beschrieben. Ein Führungselement 1 des Befestigungsteils 10
wird in eine Durchgangsbohrung 53 eines Blechs 50 eingebracht, bis die
Anschweißfläche 2 in Kontakt mit der Oberfläche 55 des Blechs 50 kommt.
Durch Verdrehen des Befestigungsteils 10 in Pfeilrichtung um die Rota
tionsachse 6 (Fig. 8) wird der eigentliche Reibschweißvorgang begonnen.
Wegen der Dünnwandigkeit des Vorsprungs 9, an dessen stirnseitigem Ende
die Anschweißfläche 2 liegt, verformt sich im wesentlichen nur das Material
des Vorsprungs 9. Das Material des Blechs 50 wird lediglich in einer
dünnen oberflächigen Schicht angeschmolzen. Durch schnelles Abbremsen der
Rotationsbewegung kühlt sich das geschmolzene Material schnell ab und
erstarrt zu einem ringförmigen Verbindungsbereich 7.
Die Erfindung ermöglicht die lagerichtige Ausbildung einer Reibschweißver
bindung zwischen zwei metallischen Bauteilen an einer vorgegebenen Stelle.
Durch Ausbildung eines ringförmigen Verbindungsbereiches zwischen den
beiden Bauteilen entsteht eine zuverlässige Reibschweißverbindung.
2; 12; 22; 32
3; 33 Nut 1; 11; 21; 31; 41; 61; 71 Führungselement
2; 12; 22; 32 Anschweißfläche
3; 33 Nut
4 freies Ende
5 Mantelfläche
6 Rotationsachse
7 Verbindungsbereich
8 Abschnitt
9; 29; 39 Vorsprung
10; 20; 30; 40; 60; 70 Befestigungsteil
13 Ausnehmung
23 Außengewinde
24 Befestigungsfortsatz
50 Blech
53 Durchgangsbohrung
55 Oberfläche
56 Bohrspitze
57 Schneidkante
D Durchmesser
E Ebene
M Montagerichtung
W Innenweite
3; 33 Nut 1; 11; 21; 31; 41; 61; 71 Führungselement
2; 12; 22; 32 Anschweißfläche
3; 33 Nut
4 freies Ende
5 Mantelfläche
6 Rotationsachse
7 Verbindungsbereich
8 Abschnitt
9; 29; 39 Vorsprung
10; 20; 30; 40; 60; 70 Befestigungsteil
13 Ausnehmung
23 Außengewinde
24 Befestigungsfortsatz
50 Blech
53 Durchgangsbohrung
55 Oberfläche
56 Bohrspitze
57 Schneidkante
D Durchmesser
E Ebene
M Montagerichtung
W Innenweite
Claims (20)
1. Verfahren zur Ausbildung einer Reibschweißverbindung zwischen einem
ersten (10; 20; 30; 40) und einem zweiten (50) metallischen Bauteil,
insbesondere einer Reibschweißverbindung zwischen einem Metallbolzen
und einem Blech, wobei ein Führungselement (1; 11; 21; 31) des
ersten Bauteils (10; 20; 30; 40; 60; 70) in eine sich etwa senkrecht zu
einer Oberfläche (55) des zweiten Bauteils (50) erstreckende Positionier
bohrung (53) eingebracht wird, und die beiden Bauteile (10; 20; 30;
40; 50; 60; 70) so relativ zueinander um eine in Längsrichtung des
Führungselementes (1; 11; 21; 31; 61; 71) verlaufende Rotationsachse
(6) verdreht werden, daß ein im wesentlichen ringförmiger Verbindungs
bereich (7) zwischen den beiden Bauteilen (10; 20; 30; 40; 50; 60; 70)
entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Führungselement (1; 11; 21;
31; 61; 71) so weit in die Positionierbohrung (53) eingebracht wird, bis
eine Anschweißfläche (2; 12; 22; 32) des ersten Bauteils (10; 20; 30;
40; 60; 70) um die Positionierbohrung (53) herum mit der Oberfläche
(55) in Kontakt kommt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Führungselement (1; 11;
21; 31; 61; 71) während des Verdrehvorganges in die Positionierboh
rung (53) eingebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das Führungselement (61)
selbst während des Verdrehvorganges die Positionierbohrung (53) aus
bildet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei ein freies Ende (4) des
Führungselementes (1; 11; 21; 31; 71) durch eine als Durchgangsboh
rung ausgebildete Positionierbohrung (53) hindurchgesteckt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Form und/oder die Abmessungen und/oder das Material der
Bauteile (10; 20; 30; 40; 50; 60; 70) so gewählt werden, daß sich bei
der Entstehung des Verbindungsbereiches (7) das Material im wesentli
chen nur eines (10; 20; 30; 40; 60; 70) der Bauteile (10; 20; 30; 40;
50; 60; 70) verformt.
7. Metallisches Befestigungsteil (10; 20; 30; 40; 60; 70), zur Ausbildung
einer Reibschweißverbindung, insbesondere ein Reibschweißbolzen, mit
einer Oberfläche (5), die wenigstens eine ungefähr in eine Montagerich
tung (M) orientierte Anschweißfläche (2; 12; 22; 32) aufweist, welche
entlang einer zu einer Rotationsachse (6) senkrecht stehenden Ebene (E)
verlaufend die Rotationsachse (6) umgibt, dadurch gekennzeichnet, daß
das Befestigungsteil (10; 20; 30; 40; 60; 70) ein Führungselement (1;
11; 21; 31; 61; 71) aufweist, das sich in die Montagerichtung (M)
entlang der Rotationsachse (6) erstreckt.
8. Befestigungsteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Führungselement (1; 11; 21; 31; 61; 71) aus der Ebene (E) in die
Montagerichtung (M) herausragt.
9. Befestigungsteil nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anschweißfläche (2; 12; 22; 32) die Rotationsachse (6) ringförmig
umgibt.
10. Befestigungsteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschweißfläche (2; 12; 22; 32) die Rotationsachse (6) rundherum
geschlossen umgibt.
11. Befestigungsteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Befestigungsteil (10; 20; 40) am Außenrand der Anschweißfläche (2;
12; 32) ungefähr seinen größten Außenumfang aufweist.
12. Befestigungsteil nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenweite (W) der ringförmigen Anschweißfläche (2; 22; 32)
größer als die Dicke (D) des Führungselementes (1; 21; 31; 61; 71)
ist.
13. Befestigungsteil nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anschweißfläche (2; 12; 22; 32) etwa konzentrisch zu
einer Umfangslinie des Führungselementes (1; 11; 21; 31; 61; 71)
verläuft.
14. Befestigungsteil nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anschweißfläche (2; 12; 22; 32) an einem Vorsprung
(9; 29; 39) des Befestigungsteils (10; 20; 30; 40; 60; 70) liegt.
15. Befestigungsteil nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Führungselement (1; 11; 21; 31; 61; 71) wenigstens
eine zylindrische Umfangsoberfläche (8) aufweist.
16. Befestigungsteil nach einem der Ansprüche 7 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Führungselement (61; 71) wenigstens einen sich in
Montagerichtung (M) verjüngenden Abschnitt (8) aufweist.
17. Befestigungsteil nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
sich verjüngende Abschnitt (8) konisch ausgebildet ist.
18. Befestigungsteil nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Führungselement (71) ein freies Ende (4) aufweist,
welches als eine Bohrspitze (56) ausgebildet ist.
19. Befestigungsteil nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bohrspitze (56) wenigstens eine Schneidkante (57) aufweist.
20. Befestigungsteil nach einem der Ansprüche 7 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anschweißfläche, vorzugsweise etwa senkrecht zur
Rotationsachse verlaufende, Oberflächenstrukturen aufweist.
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