DE19801821A1 - Tuberkulozides Desinfektionsmittel - Google Patents
Tuberkulozides DesinfektionsmittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von N,N'-sub
stituiertem Glycin und Derivaten von Glycin in Desinfektions
mitteln, insbesondere in aldehydfreien flüssigen Desinfektions
mitteln mit Wirkung gegen Mykobakterien, die insbesondere zur
Desinfektion von Oberflächen und Instrumenten geeignet sind.
Mykobakterien stellen im Klinikbereich nach wie vor ein großes
Problem dar. Deshalb wird von Desinfektionsmitteln in diesem
Bereich zusätzlich zu einer bakteriziden, fungiziden und viruzi
den eine tuberkulozide Wirksamkeit verlangt.
Der Trend auf dem Gebiet der Flächen- und Instrumentendesinfek
tionsmittel geht dabei zunehmend in Richtung der aldehydfreien
Präparate. Aufgrund ihrer toxikologischen Eigenschaften und auf
tretenden Geruchsproblemen leiden im Stand der Technik bekannte
aldehydhaltige Desinfektionsmittel unter verringerter Anwender
akzeptanz. Auf dem Gebiet der aldehydfreien Desinfektionsmittel
sind außerdem nur wenige tuberkulozid wirkende Biozide bekannt.
Zu ihnen gehört beispielsweise aus der Gruppe der Amine das
N,N'-Bis(3-aminopropyl)-laurylamin, welches in diversen Flächen-
und Instrumentendesinfektionsmitteln eingesetzt wird. Formulie
rungen, die mit diesem Wirkstoff hergestellt wurden, weisen
bekanntermaßen einen erhöhten pH-Wert auf. Dieser führt zu einem
erhöhten Risiko in der Haut- und Materialverträglichkeit.
Von den auch als Tuberkulozid wirksamen aromatischen Alkoholen
wie Phenoxypropanolen (z. B. 1- und 2-Phenoxypropanol) müssen
deutlich größere Mengen eingesetzt werden, um eine entsprechende
Wirkung zu erzielen. Dieses führt zu einem erhöhten Risiko des
unerwünschten Schichtenaufbaus auf den desinfizierten Materia
lien.
Aufgabe der Erfindung war es somit, Desinfektionsmittel zur
Verfügung zu stellen, die eine gute Wirksamkeit gegen Mykobakte
rien besitzen, ohne die oben erwähnten Nachteile aufzuweisen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß N,N'-substituiertes
Glycin sowie N,N'-substituierte Derivate von Glycin zusätzlich
zu der Wirksamkeit gegen das bisher bekannte Keimspektrum gegen
Mykobakterien wirksam sind und insbesondere in Abmischungen mit
kationaktiven Verbindungen sogar synergistisch gegen Mykobakte
rien wirken.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit die Verwendung
eines N,N'-substituierten Glycins sowie von Derivaten von Glycin
(a) allgemeinen Formel I
worin R1 Wasserstoff oder ein geradkettiger oder verzweigter,
gesättigter oder ungesättigter Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylrest
mit 1 bis 30 C-Atomen ist, der gegebenenfalls Heteroatome wie O,
S, N enthalten kann, R2 ein geradkettiger oder verzweigter,
gesättigter oder ungesättigter Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylrest
mit 1 bis 30 C-Atomen mit mindestens einer primären, sekundären
oder tertiären Aminogruppe ist und X OH, OR3, NH2, NHR4, NR4R5
oder O⁻M⁺ bedeutet, wobei R3, R4 und R5 geradkettige oder ver
zweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkyl-, Alkaryl- oder
Aralkylreste sind, die gleich oder unterschiedlich sein können,
und M ein Metallkation ist, als Wirkstoff in einem tuberkulozi
den Desinfektionsmittel.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein tu
berkulozides Desinfektionsmittels, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß es mindestens ein N,N'-substituiertes Glycin bzw. Deri
vat von Glycin (a) in Form der freien Säure oder eines Salzes
derselben, eines Esters oder eines Amids der obigen allgemeinen
Formel I, wobei R1, R2 1 R3, R4, R5 und X die oben angegebene Be
deutung haben, und mindestens einen weiteren Wirkstoff (b) aus
gewählt aus quarternären Ammoniumverbindungen, Guanidinderiva
ten, Biguaniden, aromatischen Alkoholen und Aminen enthält.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Das tuberkulozide Desinfektionsmittel ist vorzugsweise aldehyd
frei und liegt als flüssiges Konzentrat vor.
Vorzugsweise ist R1 Wasserstoff und R2 ein aminosubstituierter
C2- bis C4-Alkylrest, insbesondere ein aminosubstituierter C3-
Alkylrest, vorzugsweise eine 3-Aminopropylgruppe, die mit einem
Rest R am Stickstoffatom substituiert ist, wobei R ein C8- bis
C18-Alkylrest, insbesondere ein C10- bis C16-Alkylrest ist. Somit
sind N-(3-Aminopropyl)-N'C(8-18)-alkylglycinderivate bzw.
N-(3-Aminopropyl)-N'-C(10-16))-alkylglycinderivate besonders bevor
zugt.
X ist vorzugsweise OH. Somit ist HOOC-CH2-NH-(CH2)3-NH-R, wobei
R die zuvor angegebene Bedeutung hat, eine bevorzugte Verbindung
im Sinne der vorliegenden Erfindung.
Die erfindungsgemäße Verwendung des N,N'-substituierten Glycins
bzw. der oben beschriebenen Derivate in dem tuberkuloziden Des
infektionsmittel erfolgt vorzugsweise in Kombination mit minde
stens einem weiterem Wirkstoff (b) ausgewählt aus quarternären
Ammoniumverbindungen, Guanidinderivaten, Biguaniden, aromati
schen Alkoholen und Aminen.
Das erfindungsgemäße tuberkulozide Desinfektionsmittel kann 0,01
bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 30 Gew.-% und insbesondere
1 bis 15 Gew.-% des N,N'-substituierten Glycins bzw. seines De
rivats (a) und, falls es in Kombination mit einem der oben ge
nannten Wirkstoffe (b) verwendet wird, gegebenenfalls 1 bis
70 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 60 Gew.-% und insbesondere 10 bis
30 Gew.-% des Wirkstoffs (b) enthalten.
Es können ebenfalls tuberkulozid wirkende Gebrauchslösungen her
gestellt werden, die 0,1 bis 10 Vol-% und insbesondere 0,2 bis
5 Vol-% des oben genannten Konzentrats enthalten.
Als Lösungsmittel findet vorzugsweise Wasser oder ein wasserhal
tiges Lösungsmittelgemisch Verwendung. Wird ein Lösungsmittel
gemisch eingesetzt, so enthält dieses vorzugsweise einen oder
mehrere Alkohole mit 2 bis 4 C-Atomen, wie Ethanol, 1-Propanol,
2-Propanol, n-Butanol, iso-Butanol, sek-Butanol oder tert.-Bu
tylalkohol, insbesondere Ethanol, 1-Propanol und/oder
2-Propanol.
Zur besseren Benetzung der Flächen und zur Wirkungsunterstützung
können den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln ein oder meh
rere Tenside zugesetzt werden. Als Tenside können vorzugsweise
bestimmte anionische Tenside, beispielsweise Seifen wie Natrium
stearat, Kaliumstearat oder Triethanalaminseifen, sulfonierte
aromatische Kohlenwasserstoffe wie n-Alkylbenzolsulfonate, sul
fonierte aliphatische Kohlenwasserstoffe wie sekundäre Alkansul
fonate, sulfonierte Olefine, sulfatierte Fettalkohole wie Natri
umlaurylsulfat, sulfatierte Fettalkoholether wie Natriumlauryl
polyglykolethersulfat, sulfonierte Maleinsäureester wie Lauryl
sulfosuccinat, carboxymethylierte Fettalkoholpolyglykolether wie
Laurylpolyglykoletheracetat und/oder nichtionische Tenside wie
Alkylalkoxylate, Alkylphenolethoxylate, Fettsäureethoxylate,
Fettsäurealkylolamide, Fettsäurealkylolamidethoxylate, Fettamin
ethoxylate, Alkylpolyglykoside wie Kokoyl-Polyglucose, Lauryl-
Polyglucose, Decyl-Polyglucose oder Polyalkylenoxid/Blockpolyme
risate und/oder amphotere Tenside wie Alkylaminoalkylglycine,
Betaine oder Sulfobetaine verwendet werden. Es können auch Kom
binationen miteinander verträglicher Tenside eingesetzt werden.
Desweiteren können Komplexbildner wie Ethylendiamintetraessig
säure, Nitrilotriessigsäure oder deren Salze, sowie Sequestrie
rungsmittel wie Phosphonobutantricarbonsäuren zugesetzt werden.
Zur Einstellung des pH-Wertes können organische Säuren wie Zi
tronensäure, Äpfelsäure oder Milchsäure und/oder anorganische
Säuren wie z. B. Salzsäure, Phosphorsäure oder Schwefelsäure ver
wendet werden. Zur Verbesserung der Materialverträglichkeiten
können Korrosionsinhibitoren, wie z. B. 1H-Benzotriazol, Tolyl
triazol oder Mercaptobenzoxazol eingesetzt werden. Ferner können
Duft- und Farbstoffe zugesetzt werden.
Das Wirkungsspektrum der erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel
kann durch Zusatz weiterer Wirkstoffe (b) erweitert werden.
Hierfür eignen sich vorzugsweise quarternäre Ammoniumverbindun
gen wie Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid, Dialkyldimethylammo
niumchlorid, Alkyldimethylethylethosulfat und/oder Dialkylme
thyloxethylammoniumpropionat, Guanidinderivate wie Kokospropy
lendiaminguanidiniumdiacetat, Biguanide wie Polyhexamethylenbi
guanid, weitere aliphatische Amine wie N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-
dodecylamin und/oder aromatische Alkohole wie Phenoxypropanole
(z. B. 1-Phenoxypropanol, 2-Phenoxypropanol oder Mischungen der
selben).
Die Verwendung mit quaternären Ammoniumverbindungen in dem tu
berkuloziden Desinfektionsmittel führt dabei zu einer synergis
tischen Wirkung.
Formulierungen mit den erfindungsgemäßen N,N'-substituierten
Derivaten von Glycin besitzen einen pH-Wert im nur leicht alka
lischen Bereich, so daß das Risiko der Haut- und Materialunver
träglichkeit minimiert wird. Beispielsweise wird für das Han
delsprodukt Amphionic SFB der Firma Rhône-Poulenc, das ein Ge
misch von N-(3-Aminopropyl)-N'-C(10-16)-alkylglycinderivaten ent
hält, sogar der Einsatz in Händereinigern vom Hersteller empfoh
len, und zwar in Konzentrationen, die deutlich über den in den
Gebrauchslösungen der erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel
liegen.
Eine bevorzugte Verwendung der erfindungsgemäßen Desinfektions
mittel ist die Desinfektion von Oberflächen und Instrumenten.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorlie
genden Erfindung.
In den folgenden Beispielen wurde zur Testung der tuberkuloziden
Wirkung der quantitative Suspensionsversuch Mycobakterium terrae
(ATCC 15755) nach DGHM (Deutsche Gesellschaft für Hygiene und
Mikrobiologie, Stand: 30.04.1997) verwendet.
Zur Beurteilung der Materialverträglichkeit wurden Prüfkörper
aus verschiedenen Kunststoffen wie Polycarbonat und Fußbodenbe
lägen wie z. B. Linoleum nach folgendem Verfahren getestet.
Die entsprechenden Prüfkörper (50 × 50 mm mit variierender Dicke
bis zu einigen mm) wurden für 14 Tage bei einer Temperatur von
40°C in die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittelgebrauchslö
sungen eingelegt. Anschließend wurde die Gewichtsdifferenz
(Quellung) in % gemessen sowie eine optische Prüfung der Prüf
körper und der Desinfektionsmittellösung durchgeführt.
Durch Vermischen der entsprechenden Bestandteile in einem ge
eigneten Gefäß wurde eine Formulierung (Konzentrat) hergestellt,
die aus 10 Gew.-% N-(3-Aminopropyl)-N'-C(10-16)-alkylglycinderi
vaten (Handelsprodukt Amphionic SFB der Firma Rhône-Poulenc),
10 Gew.-% Tridecanpolyglykolether mit 12 Ethylenoxideinheiten
und 80 Gew.-% Wasser bestand.
Wie in Beispiel 1 wurde eine Formulierung (Konzentrat) herge
stellt, die aus 5 Gew.-% N(3-Aminopropyl)-N'-C(10-16)-alkylglycin
derivaten (Handelsprodukt Amphionic SFB der Firma Rhône-
Poulenc), 5 Gew.-% Didecyldimethylammoniumchlorid, 10 Gew.-%
Tridecanpolyglykolether mit 12 Ethylenoxideinheiten und 80 Gew.-%
Wasser bestand.
Wie in Beispiel 1 wurde eine Formulierung (Konzentrat) herge
stellt, die aus 7,5 Gew.-% N-(3-Aminopropyl)-N'-C(10-16)-alkyl
glycinderivaten (Handelsprodukt Amphionic SFB der Firma Rhône-
Poulenc), 15 Gew.-% Didecyldimethylammoniumchlorid, 5 Gew.-%
Phenoxypropanolen, 10 Gew.-% Tridecanpolyglykolether mit 12
Ethylenoxideinheiten und 62,5 Gew.-% Wasser bestand.
Wie in Beispiel 1 wurde eine Formulierung (Konzentrat) herge
stellt, die aus 10 Gew.-% N-(3-Aminopropyl)-N'-C(10-16)-alkylgly
cinderivaten (Handelsprodukt Amphionic SFB der Firma Rhône-Pou
lenc), 15 Gew.-% Didecyldimethylammoniumchlorid, 10 Gew.-% Phe
noxypropanolen, 10 Gew.-% Tridecanpolyglykolether mit 12 Ethy
lenoxideinheiten und 55 Gew.-% Wasser bestand.
Die Konzentrate aus Beispiel 1 und Beispiel 2 wurden im quanti
tativen Suspensionsversuch gegen Mycobakterium terrae
(ATCC 15755) nach DGHM im Vergleich zu einem Konzentrat (Vergleichs
beispiel 1), das an Stelle von 10 Gew.-% N-(3-Aminopropyl)-
N'-C(10-16)-alkylglycinderivaten als Wirkstoff 10 Gew.-% Didecyldi
methylammoniumchlorid und ansonsten dieselbe Zusammensetzung wie
Beispiel 1 aufwies, jeweils in Form einer Gebrauchslösung, die
2 Vol-% des jeweiligen Konzentrats enthielt, getestet. Die
logarithmischen Reduktionsfaktoren wurden nach 15, 30 und 60-mi
nütiger Einwirkzeit ermittelt. Die Ergebnisse dieses Tests sind
in der nachfolgenden Tabelle 1 bzw. dem darunter gezeigten Dia
gramm dargestellt.
Man erkennt an den dargestellten Werten, daß die tuberkulozide
Wirkung, insbesondere nach längerer Einwirkzeit, der erfindungs
gemäßen Gebrauchslösungen die der Vergleichslösung (Vergleichs
beispiel 1) übertrifft. Beispiel 2 verdeutlicht zudem die syn
ergistische Wirkung bei Verwendung in Kombination mit einer
quaternären Ammoniumverbindung.
Das Konzentrat aus Beispiel 3 wurde im Vergleich zu einer Formu
lierung, die an Stelle von 7,5 Gew.-% N-(3-Aminopropyl)-
N'-C(10-16)-alkylglycinderivaten die gleiche Menge an N,N'-Bis(3-
aminopropyl)-laurylamin enthielt und auf den gleichen pH-Wert
eingestellt wurde (Vergleichsbeispiel 2), jeweils in Form einer
Gebrauchslösung, die 0,5 Vol-% des jeweiligen Konzentrats ent
hielt, dem oben beschriebenen Materialverträglichkeitstest un
terzogen. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 2
dargestellt.
Das Konzentrat aus Beispiel 4 wurde im Vergleich zu einer Formu
lierung, die an Stelle von 10 Gew.-% N-(3-Aminopropyl)-
N'-C(10-16)-alkylglycinderivaten die gleiche Menge an N,N'-Bis(3-
aminopropyl)-laurylamin enthielt (Vergleichsbeispiel 3), jeweils
in Form einer Gebrauchslösung, die 2 Vol-% des jeweiligen Kon
zentrats enthielt, bezüglich des Verhaltens gegen Polycarbonat
geprüft. Die optische Beurteilung ergab bei dem erfindungsgemä
ßen Konzentrat aus Beispiel 4 nur eine leichte Trübung des Mate
rials, während die Formulierung aus Vergleichsbeispiel 3 ein
starkes Kleben des Polycarbonats verursachte.
Claims (20)
1. Verwendung eines N,N'-substituierten Glycins oder eines
N,N'-substituierten Derivats von Glycin (a) der allgemeinen
Formel I
worin R1 Wasserstoff oder ein geradkettiger oder verzweig ter, gesättigter oder ungesättigter Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylrest mit 1 bis 30 C-Atomen ist, der gegebenenfalls Heteroatome wie O, S, N enthalten kann, R2 ein geradkettiger oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylrest mit 1 bis 30 C-Atomen mit minde stens einer primären, sekundären oder tertiären Aminogruppe ist und X OH, OR3, NH2, NHR4, NR4R5 oder O⁻M⁺ bedeutet, wobei R3, R4 und R5 geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylreste sind, die gleich oder unterschiedlich sein können, und M ein Metall kation ist, als Wirkstoff in einem tuberkuloziden Desinfek tionsmittel.
worin R1 Wasserstoff oder ein geradkettiger oder verzweig ter, gesättigter oder ungesättigter Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylrest mit 1 bis 30 C-Atomen ist, der gegebenenfalls Heteroatome wie O, S, N enthalten kann, R2 ein geradkettiger oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylrest mit 1 bis 30 C-Atomen mit minde stens einer primären, sekundären oder tertiären Aminogruppe ist und X OH, OR3, NH2, NHR4, NR4R5 oder O⁻M⁺ bedeutet, wobei R3, R4 und R5 geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylreste sind, die gleich oder unterschiedlich sein können, und M ein Metall kation ist, als Wirkstoff in einem tuberkuloziden Desinfek tionsmittel.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1
Wasserstoff und R2 eine 3-Aminopropylgruppe ist, die mit
einem Rest R am Stickstoffatom substituiert ist, wobei R ein
C8- bis C18-Alkylrest, insbesondere ein C10- bis C16-Alkylrest
ist.
3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens ein weiterer Wirkstoff (b) aus
gewählt aus quarternären Ammoniumverbindungen, Guanidinderi
vaten, Biguaniden, aromatischen Alkoholen und Aminen in dem
tuberkuloziden Desinfektionsmittel enthalten ist.
4. Verwendung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Wirkstoff (b) ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid, Dialkyldimethylammo
niumchlorid, Alkyldimethylethylethosulfat, Dialkylmethylox
ethylammoniumpropionat, Kokospropylendiaminguanidiniumdi
acetat, Polyhexamethylenbiguanid, N,N-Bis(3-aminopro
pyl)dodecylamin und Phenoxypropanolen.
5. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das tuberkulozide Desinfektionsmittel
aldehydfrei ist.
6. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das tuberkulozide Desinfektionsmittel
0,01 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 30 Gew.-% und
insbesondere 1 bis 15 Gew.-% des Glycinderivats (a) und
gegebenenfalls 1 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 60 Gew.-%
und insbesondere 10 bis 30 Gew.-% des Wirkstoffs (b) ent
hält.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das tuberkulozide Desinfektionsmittel als
flüssiges Konzentrat vorliegt.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das tuberkulozide Desinfektionsmittel 0,1 bis
10 Vol-%, insbesondere 0,2 bis 5 Vol-% des Konzentrats gemäß
Anspruch 7 enthält und als Gebrauchslösung vorliegt.
9. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das tuberkulozide Desinfektionsmittel
als Lösungsmittel Wasser oder ein wasserhaltiges Gemisch,
insbesondere ein Gemisch aus Wasser und mindestens einem C2-
bis C4-Alkohol enthält.
10. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das tuberkulozide Desinfektionsmittel
weitere Zusätze wie Tenside, insbesondere nichtionische
Tenside, Komplexbildner und/oder Sequestrierungsmittel ent
hält.
11. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das tuberkulozide Desinfektionsmittel
zur Desinfektion von Oberflächen jeglicher Art und Instru
menten verwendet wird.
12. Tuberkulozides Desinfektionsmittel, dadurch gekennzeichnet,
daß es mindestens ein N,N'-substituiertes Glycin oder ein
N,N'-substituiertes Derivat von Glycin (a) der allgemeinen
Formel I
worin R1 Wasserstoff oder ein geradkettiger oder verzweig ter, gesättigter oder ungesättigter Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylrest mit 1 bis 30 C-Atomen ist, der gegebenenfalls Heteroatome wie O, S, N enthalten kann, R2 ein geradkettiger oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylrest mit 1 bis 30 C-Atomen mit minde stens einer primären, sekundären oder tertiären Aminogruppe ist und X OH, OR3, NH2, NHR4, NR4R5 oder O⁻M⁺ bedeutet, wobei R5, R4 und R geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylreste sind, die gleich oder unterschiedlich sein können, und M ein Metall kation ist, und mindestens einen weiteren Wirkstoff (b) aus gewählt aus quarternären Ammoniumverbindungen, Guanidinderi vaten, Biguaniden, aromatischen Alkoholen und Aminen ent hält.
worin R1 Wasserstoff oder ein geradkettiger oder verzweig ter, gesättigter oder ungesättigter Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylrest mit 1 bis 30 C-Atomen ist, der gegebenenfalls Heteroatome wie O, S, N enthalten kann, R2 ein geradkettiger oder verzweigter, gesättigter oder ungesättigter Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylrest mit 1 bis 30 C-Atomen mit minde stens einer primären, sekundären oder tertiären Aminogruppe ist und X OH, OR3, NH2, NHR4, NR4R5 oder O⁻M⁺ bedeutet, wobei R5, R4 und R geradkettige oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylreste sind, die gleich oder unterschiedlich sein können, und M ein Metall kation ist, und mindestens einen weiteren Wirkstoff (b) aus gewählt aus quarternären Ammoniumverbindungen, Guanidinderi vaten, Biguaniden, aromatischen Alkoholen und Aminen ent hält.
13. Desinfektionsmittel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß R1 Wasserstoff und R2 eine 3-Aminopropylgruppe ist,
die mit einem Rest R am Stickstoffatom substituiert ist,
wobei R ein C8- bis C18-Alkylrest, insbesondere ein C10- bis
C16-Alkylrest ist.
14. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 12 oder 13, da
durch gekennzeichnet, daß Wirkstoff (b) ausgewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid,
Dialkyldimethylammoniumchlorid, Alkyldimethylethylethosul
fat, Dialkylmethyloxethylammoniumpropionat, Kokospropylen
diaminguanidiniumdiacetat, Polyhexamethylenbiguanid, N,N-
Bis(3-aminopropyl)dodecylamin und Phenoxypropanolen.
15. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß es aldehydfrei ist.
16. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß es 0,01 bis 40 Gew.-%, vorzugs
weise 0,05 bis 30 Gew.-% und gegebenenfalls insbesondere 1
bis 15 Gew.-% des Glycinderivats (a) und 1 bis 70 Gew.-%,
vorzugsweise 5 bis 60 Gew.-% und insbesondere 10 bis
30 Gew.-% des Wirkstoffs (b) enthält.
17. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 12 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß es als flüssiges Konzentrat vor
liegt.
18. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 12 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 10 Vol-%, insbesondere
0,2 bis 5 Vol-% des Konzentrats gemäß Anspruch 17 enthält
und als Gebrauchslösung vorliegt.
19. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 12 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Lösungsmittel Wasser oder
ein wasserhaltiges - Gemisch, insbesondere ein Gemisch aus
Wasser und mindestens einem C2- bis C4-Alkohol enthält.
20. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß es weitere Zusätze wie Tenside,
insbesondere nichtionische Tenside, Komplexbildner und/oder
Sequestrierungsmittel enthält.
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