DE19801051C2 - Stahlrohre und Verteiler für Hochdruck-Fluidleitungen - Google Patents
Stahlrohre und Verteiler für Hochdruck-FluidleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft dickwandige Stahlrohre sowie Verteilerleitungen bzw.
Verteilerblöcke für unter Hochdruck stehende Fluide, wobei die Stahlrohre einen
relativ kleinen Durchmesser und Anschlußenden aufweisen, deren Durchmesser
größer ist als der Rohrdurchmesser, und die einen konisch divergierenden, auf
den Gegenkonus eines Anschlußteils - Verteilerleitung oder Verteilerblock -
abgestimmten Innen-Drucksitz - aufweisen.
Derartige Stahlrohre und Verteiler werden in Hochdruck-Kraftstoff-
Einspritzsystemen von Dieselmotoren verwendet und dienen dabei als
Zuführleitung für Leichtöl oder Dimethylether bzw. Methanol enthaltende
korrosive Kraftstoffe. Die Verteilerleitungen bzw. Verteilerblöcke und die damit
verbundenen dickwandigen Stahlrohre dienen der Verteilung des Kraftstoffs und
wirken als Druckspeicher für das Kraftstoff-Zuführsystem.
Für die Verbindung von dickwandigen Stahlrohren mit Verteilerleitungen bzw.
Verteilerblöcken gibt es nach dem Stand der Technik verschiedene Lösungen. Bei
dem in Fig. 9 dargestellten Beispiel ist in der Wandung einer Verteilerleitung 11
eine Abzweigbohrung vorgesehen, die vom Strömungskanal 11-1 nach außen führt
und die einen zylindrischen Abschnitt 11-2 sowie nach außen anschließend einen
sich konisch erweiternden Abschnitt aufweist, der einen Aufnahmesitz 11-3 bildet.
Im Bereich der Anschlußstelle ist die Verteilerleitung von einem schellenartigen
Befestigungsteil 13 umgeben, das einen zylindrischen Ansatz 13-1 mit
Innengewinde aufweist. Ein Abzweigrohr 12 mit dem Strömungskanal 12-1, das
endseitig einen verdickten Verbindungskopf 12-2 mit einem konischen Drucksitz
12-3 aufweist, ist mittels einer zuvor auf das Abzweigrohr 12 aufgeschobenen und
dann in den zylindrischen Ansatz 13-1 eingeschraubten Mutter 14 unter
Zwischenlage eines hülsenförmigen Paßstücks 15-1 mit der Verteilerleitung 11
verbunden.
Bei dem Beispiel gemäß Fig. 10 ist das schellenartige Befestigungsteil 13 durch ein
schmelztechnisch mit der Verteilerleitung 11 verbundenes Rohrstück 13a mit
Innengewinde ersetzt und das Paßstück 15-1 weggelassen worden. Ansonsten
entspricht dieses Beispiel demjenigen nach Fig. 9.
Bei dem Beispiel gemäß Fig. 11 wird die Verbindung zwischen der
Verteilerleitung 11 und dem Abzweigrohr 12 mittels einstückig mit der
Verteilerleitung 11 ausgebildeten Nippel 11-4 mit Außengewinde hergestellt,
wobei dementsprechend eine Mutter 16 mit Innengewinde verwendet wird. Der
Verbindungskopf 12-2 des Abzweigrohres 12 weist an seinem dem Drucksitz 11-3
gegenüberliegenden Ende einen konischen Anschlag auf. Zwischen dem ebenfalls
konischen Anschlag der Mutter 16 und dem konischen Anschlag des
Verbindungskopfes 12-2 ist ein Druckstück 15-2 angeordnet, das einen
Querschnitt in Form eines Parallelogramm aufweist.
Bei den drei vorstehend skizzierten Verbindungen besitzt das Abzweigrohr 12
einen Verbindungskopf 12-2 mit als Außenkonus ausgebildetem Drucksitz 12-3.
Der gegenüber dem Außendurchmesser des Abzweigrohres 12 verdickte
Verbindungskopf 12-2 wird durch Anstauchen des Rohrendes hergestellt, wobei
durch Materialverdrängung zwangsläufig eine Erweiterung 12-4 des
Strömungskanals 12-1 gebildet wird, die sich ringförmig über den gesamten
Innenumfang erstreckt, deren konkrete Form aber unbestimmt ist (vergl. Fig. 12
+ 13).
Es hat sich nun herausgestellt, daß von allem im Bereich der Erweiterung 12-4
eine Schädigung des Rohrmaterials eintreten kann. Der hohe Fluiddruck und
insbesondere die im Betrieb auftretenden hochfrequenten Druckschwankungen
bewirken Kavitationen, die sowohl einen schädlichen Materialeintrag in den
Fluidstrom mit sich bringen als auch die Bildung von Rissen im Rohrmaterial
bewirken (Fig. 13), die wegen der mechanischen Wechselbeanspruchung radial
fortschreitet. Der Materialabtrag und die Rißbildung werden durch die meist
korrosiven Kraftstoffe erheblich verstärkt, was dann zu Undichtigkeiten oder gar
Brüchen an den Anschlußstellen der Abzweigrohre führen kann.
Zur Lösung dieses Problems ist in der japanischen Patentanmeldung Nr. 2-57709
ein Verfahren vorgeschlagen worden, nach dem die Innenseite des
Verbindungskopfes durch Einformen eines Metallrings einen im wesentlichen
glatten Umfang erhält. Durch dieses Verfahren konnte das auf den Fluiddruck im
Verbindungskopf 12-2 zurückgehende Kavitationsproblem gelöst werden, indem
der Erweiterungsbereich 12-4 im Verbindungskopf einen im
wesentlichen glatten Umfang erhielt.
Mit dem Ziel, die Umweltverschmutzung zu vermeiden, ist dem Kraftstoff für
Dieselmotoren in den letzten Jahren Dimethylether oder Methanol beigemischt
worden. Diese Kraftstoffe sind wegen ihres Wassergehalts und ihrer
Zerfallsprodukte allerdings wesentlich korrosiver als die zuvor benutzten. Als
metallische Hochdruckleitungen für diese Kraftstoffe sind Doppelrohre benutzt
worden, bei denen dünne Innenrohre aus korrosionsbeständigem Metall, wie
rostfreiem Stahl auf die Innenseite der Leitungen aufgebracht sind. Alternativ hat
man die Verteilerleitung 11 selbst ganz aus rostfreiem Stahl hergestellt oder den
inneren Umfang des Aufnahmesitzes 11-3, die Abzweigbohrungen 11-2 und den
Strömungskanal 11-1 mit einer korrosionsbeständigen Schicht ausgekleidet.
Wenn eine Hochdruck-Metalleitung des zuvor beschriebenen Doppelrohr-Typs als
Abzweigrohr 12 mit einer Verteilerleitung 11 mittels Befestigungsmutter 14 oder
16 verbunden wird, dann ist der innere Umfang des Kanals 12-1 des
dickwandigen Rohres 12' mit einem Innenrohr 17 aus korrosionsbeständigem
Metall bedeckt, und es wird der Drucksitz 12-3 gegen den Aufnahmesitz 11-3 der
Verteilerleitung 11 aus korrosionsbeständigem Material angedrückt, so daß
Innenumfang und Drucksitz ausreichende Korrosionsbeständigkeit aufweisen. An
der Stirnseite 12" des Verbindungskopfes 12-2 liegt die Stahloberfläche des
dickwandigen Stahlrohres 12' aber ungeschützt frei, so daß sie durch den
korrosiven Kraftstoff vorzeitig korrodiert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zuvor beschriebenen Mängel bei
Hochdruck-Fluidleitungen zu überwinden, insbesondere soll ein Anschlußende für
ein dickwandiges Stahlrohr vorgeschlagen werden, das keine umlaufende
unregelmäßig geformte innere Erweiterung im Verbindungskopf aufweist, wie sie
beim Anstauchen und bei der Auswärtsverdrängung der Rohrwandung auftritt, um
die von dort ausgehende Kavitation und Korrosion zu vermeiden. Außerdem soll
eine Verteilungsleitung bzw. ein Verteilerblock vorgeschlagen werden, mit denen
ein dickwandiges Abzweigrohr verbunden werden kann, dessen Anschlußende
erfindungsgemäß weiter entwickelt bzw. verbessert ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein dickwandiges Stahlrohr der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Innen-
Drucksitz einen Öffnungswinkel θ von etwa 55-60° aufweist und einen
Öffnungsdurchmesser d1 besitzt, der größer ist als der Innendurchmesser des
Rohres d0 plus dessen Wanddicke t und der kleiner ist als der Außendurchmesser
des Rohres D0 plus dessen Wanddicke t.
Ferner ist vorgesehen, daß das Anschlußende einen kreiszylindrischen
Endabschnitt mit einem Außendurchmesser D1 aufweist, der um 40 bis 100%
größer ist als der Außendurchmesser D0 des Rohres.
Außerdem ist vorgesehen, daß am Anschlußende ein konischer Übergangsbereich
ausgebildet ist, der im wesentlichen den gleichen Öffnungswinkel wie der Innen-
Drucksitz aufweist und dessen Dicke - gemessen senkrecht zu den konzentrischen
Konusflächen - einen Wert T besitzt, der um 20 bis 80% größer ist als die
Wanddicke d des Rohres.
Mit anderen Worten, der Öffnungsdurchmesser d1 des Drucksitzes soll
erfindungsgemäß der mit der folgenden Formel (1) umschriebenen Bedingung
genügen:
d0 + t < d1 < D0 + t (1).
Die in den Ansprüchen 3 und 2 definierten Bedingungen lassen sich durch die
folgenden Formeln (2) und (3) beschreiben:
1,2t ≦ T ≦ 1,8t (2)
1,4D0 < D1 < 2D0 (3).
Darin bedeuten:
D0: Außendurchmesser des dickwandigen Stahlrohres
d0: Innendurchmesser des dickwandigen Stahlrohres
t: Wanddicke des dickwandigen Stahlrohres
D1: Außendurchmesser des Anchlußendes
d1: Öffnungsdurchmesser des Drucksitzes
T: Wanddicke des Anschlußendes im außen und innen konischen Bereich.
D0: Außendurchmesser des dickwandigen Stahlrohres
d0: Innendurchmesser des dickwandigen Stahlrohres
t: Wanddicke des dickwandigen Stahlrohres
D1: Außendurchmesser des Anchlußendes
d1: Öffnungsdurchmesser des Drucksitzes
T: Wanddicke des Anschlußendes im außen und innen konischen Bereich.
Der erste Teil der zugrundeliegenden Aufgabe wird durch die im Anspruch 1
angegebenen Merkmale des Anschlußendes bzw. die in der Formel (1) definierte
Bedingung gelöst. Dem liegt einmal die Erwägung zugrunde, daß der Drucksitz 3
zu klein ist, wenn sein Öffnungsdurchmesser d1 kleiner ist als d0 + t, und daß
dann die Zuverlässigkeit der Dichtwirkung vermindert wird, die im
Zusammenspiel von Drucksitz 3 arm Abzweigrohr 1 und Aufnahmesitz 6 an der
Verbindungsleitung 5 gebildet wird. Zum anderen wird die Dichtwirkung kaum
noch verbessert, wenn der Öffnungsdurchmesser d1 größer ist als D0 + t.
Die Wanddicke T des Anschlußendes 2 im außen und innen konischen Bereich
wird vorzugsweise in dem in Anspruch 3 bzw in der Formel (2) definierten
Bereich gehalten. Bei einer Wanddicke T kleiner als 1,2t wäre die Steifigkeit des
Anschlußendes 2 zu gering und die Andruckkraft zu schwach, um eine
zuverlässige Dichtung zu bewirken. Bei einer Wanddicke T größer als 1,8t wäre
die erreichbare Verbesserung nicht größer als die damit verbundene
Gewichtszunahme.
Der Außendurchmesser D1 des Anschlußendes 2 sollte zweckmäßigerweise auf die
im Anspruch 2 bzw. in der Formel (3) angegebenen Werte beschränkt werden.
Bei einem Außendurchmesser D1 < 1,4D0 wäre das Anschlußende 2 zu klein
und bei einem Wert größer als 2,0D0 wäre die Verbesserung des Dichteffekts
nicht größer als die Zunahme der Außenabmessung des Anschlußendes 2.
Das Anschlußende 2 weist darüber hinaus am besten eine zur Rohrachse
senkrechte ringförmige Stirnfläche auf, deren Breite w etwa halb so groß ist wie
die Wanddicke t des Stahlrohres 1.
Bei der Verwendung von besonders korrosiven Kraftstoffen kann es vorteilhaft
sein, das dickwandige Stahlrohr für Hochdruck-Fluidleitungen mit einem dünnen
Innenrohr aus korrosionsbeständigem Metall auszukleiden. Dabei soll das dünne
Innenrohr das dickwandige Stahlrohr innen auf seiner ganzen Länge bedecken
und sich bis in den konisch erweiterten Bereich des Anschlußendes erstrecken.
Der größte Öffnungsdurchmesser d2 des im Anschlußende konisch erweiterten
Innenrohres soll kleiner als der Öffnungsdurchmesser d1 des Innen-Drucksitzes,
aber um wenigstens 20%, vorzugsweise um wenigstens 50% größer sein als der
nicht konisch erweiterte Innendurchmesser d3 des Innenrohres.
Im Hinblick auf eine mögliche Rißbildung bei der konischen Erweiterung des
Innenrohres soll der größte Öffnungsdurchmesser d2 des Innenrohres andererseits
nicht größer sein als der dreifache Wert des Basis-Innendurchmessers d3 des
Innenrohres.
Bei Einhaltung der vorgenannten Bedingungen ist sichergestellt, daß einerseits im
konischen Dichtungsbereich eine hinreichende Abdeckung mit
korrosionsbeständigem Metall vorhanden ist, wodurch eine leckagebedingte
Korrosion vermieden wird, und daß andererseits keine Materialschädigung durch
Überdehnung im Außenbereich des konisch erweiterten Innenrohres auftreten
kann.
Zur Lösung des zweiten Teils der Aufgabe wird eine Verteilerleitung mit einer
Mehrzahl von Anschlußstellen vorgeschlagen, deren Wandung axial beabstandete
Abzweigbohrungen aufweist, denen je ein Aufnahmesitz zugeordnet ist, der auf
den Innen-Drucksitz der Anschlußenden der dickwandigen Stahlrohre abgestimmt
ist. Der Aufnahmesitz ist als Außenkonus an einem dickwandigen, die
Abzweigbohrung umgebenden Teil der Verteilungsleitung (bzw. des
Verteilerblocks) ausgebildet. Der Innen-Drucksitz des dickwandigen Stahlrohres
kann mittels einer zuvor auf das Stahlrohr aufgeschobenen Mutter gegen den
Aufnahmesitz der Verteilungsleitung (bzw. des Verteilerblocks) abdichtend
angedrückt werden, indem die Mutter das gegenüber dem Stahlrohr verdickte
Anschlußende hintergreift und mit einem Gewindeteil zusammenwirkt, das an der
Verteilungsleitung (bzw. dem Verteilungsblock) einstückig ausgebildet bzw. damit
schmelztechnisch verbunden ist oder in einer Art Rohrschelle ausgebildet ist.
Andere vorteilhafte Ausgestaltungen der Verteilungsleitung bzw. des
Verteilerblocks sind in den Unteransprüchen 10 bis 13 beschrieben.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den Fig. 1 bis 8
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch das Anschlußende eines
dickwandigen Stahlrohres;
Fig. 2 zeigt eine Rohrverbindung im Schnitt;
Fig. 3 zeigt eine Alternative zu Fig. 2;
Fig. 4 zeigt Einzelheiten der Fig. 3 im vergrößertem Maßstab;
Fig. 5 zeigt eine weitere Alternative zu Fig. 2 als Schnitt senkrecht zur
Achse einer Verteilerleitung;
Fig. 6 zeigt eine Alternative zu Fig. 5;
Fig. 7 zeigt eine weitere Alternative zu Fig. 5;
Fig. 8 zeigt noch eine Alternative zu Fig. 5;
Fig. 9-14 zeigen die eingangs beschriebenen Ausführungsformen nach dem
Stand der Technik.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt das Anschlußende eines
dickwandigen Stahlrohres 1 im Schnitt, wobei mit 2 allgemein der einstückig
angeformte Verbindungskopf bezeichnet ist, der einen im Vergleich zum
Außendurchmesser D0 des Stahlrohres 1 radial erweiterten Teil 2-1 mit einem sich
konisch auf den Rohraußendurchmesser D0 verjüngenden Bereich 2-1a und einen
zylindrischen Bereich 2-1b umfaßt. Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch eine
Stelle, an der ein dickwandiges Stahlrohr 1 mit einer Verteilungsleitung 5
verbunden ist.
Das dickwandige Stahlrohr 1 besitzt einen Strömungskanal 1-1 mit einem
Durchmesser d0 und einer Wandung mit einer Dicke t. Im Verbindungskopf 2 ist
ein konischer Innen-Drucksitz 3 ausgebildet, der sich - ausgehend vom
Rohrinnendurchmesser d0 - unter einem Winkel θ bis auf den
Öffnungsdurchmesser d1 erweitert. Der Verbindungskopf 2 hat einen
Außendurchmesser D1 und eine zur Rohrachse senkrechte Stirnfläche, deren
Breite mit w bezeichnet ist. Der konisch verjüngte Bereich 2-1a des
Verbindungskopfes 2 hat den gleichen Öffnungswinkel θ wie der Innen-Drucksitz
3, so daß für den außen und innen konischen Bereich eine Wanddicke T definiert
werden kann.
Die aus einem dickwandigen Stahlrohr bestehende Abzweigleitung 1 ist aus
hochfestem Kohlenstoffstahl oder aus nichtrostendem Stahl hergestellt und hat
einen Durchmesser von 30 mm oder weniger und eine Wanddicke von 0,5-12 mm.
Erfindungsgemäß ist die Dichtungsfläche des Verbindungskopfes 2, die den
Dichtsitz 6 der Verteilungsleitung 5 kontaktieren soll als sich nach außen konisch
erweiternder Dichtsitz 3 gebildet. Genauer gesagt, besteht der dargestellte
Verbindungskopf 2 aus einem radial erweiterten Teil 2-1, dessen
Außendurchmesser D1 größer ist als der Außendurchmesser D0 des dickwandigen
Stahlrohres 1 und der außerdem so geformt ist, daß er innenseitig einen sich
konisch erweiternden Drucksitz 3 bildet, um den Dichtsitz 6 der
Verteilungsleitung 5 aufnehmen zu können.
Der Öffnungsdurchmesser d1 des konischen Innen-Drucksitzes 3 im radial
erweiterten Teil 2-1 des Anschlußendes bzw. Verbindungskopfes 2 entspricht den
Bedingungen des Anspruchs 1 bzw. der bereits erörterten Formel (1). Die übrigen
Abmessungen des Verbindungskopfes 2 liegen in den durch die Formeln (2) und
(3) bzw. durch die Ansprüche 2 und 3 definierten Bereichen. Darüber hinaus sind
die Axialerstreckungen des konischen Übergangsbereiches 2-1a und des außen
zylindrischen Teils 2-1b des Verbindungskopfes 2 auf die Abmessungen des
dickwandigen Stahlrohres 1 abgestimmt.
Aus Fig. 2 ist die Verbindung eines dickwandigen Stahlrohres 1 mit einer
Verteilungsleitung 5 ersichtlich. Der Aufnahmesitz 6 am Außenumfang der
Verteilungsleitung 5 liegt am Innen-Drucksitz 3 des Verbindungskopfes 2 an,
wobei die Anpreßkraft auf die korrespondierenden Dichtungsflächen durch
Anziehen der Mutter 4 mit Innengewinde bewirkt wird, die einerseits in das
Außengewindes des die Abzweigbohrung umgebenden Rohrnippels eingreift und
sich andererseits auf den konischen Übergangsbereich 2-1a des
Verbindungskopfes 2 abstützt. Auf diese Weise wird auf den Verbindungskopf 2
keine rein axiale Kraft ausgeübt, sondern eine axial und radial wirkende Kraft,
die im wesentlichen senkrecht auf die Dichtungsflächen wirkt und eine
Aufweitung des Verbindungskopfes verhindert. Falls erwünscht, kann zwischen
der Mutter 4 und dem Übergangsbereich 2-1a noch ein Paßstück oder eine
Scheibe eingesetzt werden, wie aus dem Stand der Technik gemäß Fig. 9 oder
11 bekannt ist.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von dem der
Fig. 1 und 2 dadurch, daß das dickwandige Stahlrohr mit einem
dünnwandigen Rohr 7 aus korrosionsbeständigem Metall ausgekleidet ist, das bis
in den Innen-Drucksitz 3 hineinreicht und endseitig konisch erweitert ist. Der
größte Öffnungsdurchmesser des konisch erweiterten Teils des Innenrohres 7
sowie dessen axiale Erstreckung liegen jeweils innerhalb der bereits erörterten
Bereiche, d. h. der größte Öffnungsdurchmesser d2 des konisch erweiterten Teils
des Innenrohres 7 ist um wenigstens 20%, vorzugsweise um wenigstens 50%
größer als der Basisinnendurchmesser d3 des Innenrohres 7. Als Obergrenze für
den größten Öffnungsdurchmesser d2 sind 300% von d3 anzusehen, weil darüber
Materialrisse bei der konischen Erweiterung auftreten können. Qualitativ kann der
größte Öffnungsdurchmesser d3 - und damit die zugehörige axiale Erstreckung -
des konisch erweiterten Teils des Innenrohres 7 dahingehend definiert werden,
daß eine ausreichend große Dichtfläche beim Anpassen an den Gegenkonus der
Verteilungsleitung erreicht wird, um ein Vordringen des korrosiven Kraftstoffs
bis zum ungeschützten Bereich des Innen-Drucksitzes 3 im dickwandigen
Stahlrohr zu vermeiden.
Im übrigen entspricht das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 demjenigen
der Fig. 1 und 2, so daß auf die dazu gemachten Ausführungen verwiesen
werden kann.
Als Material für das korrosionsbeständige Innenrohr kommen in Betracht:
Rostfreier Stahl, Nickellegierungen wie Inconel, Incoloy oder Hastelloy, ferner Titan und Titanlegierungen wie Ti6A14V, Ti6AlV5Sn, Ti6AlSn4Zr2Mo, Ti8Al11Mo1V sowie Kobaltlegierungen, wie beispielsweise Heintz-Legierung.
Rostfreier Stahl, Nickellegierungen wie Inconel, Incoloy oder Hastelloy, ferner Titan und Titanlegierungen wie Ti6A14V, Ti6AlV5Sn, Ti6AlSn4Zr2Mo, Ti8Al11Mo1V sowie Kobaltlegierungen, wie beispielsweise Heintz-Legierung.
Die Fig. 2 und 3 beziehen sich auf die Verbindung eines dickwandigen
Stahlrohres 1 mit einer Verteilungsleitung 5. Die mit einem Anschlußende 2
gemäß Fig. 1 und 4 versehenen dickwandigen Stahlrohre 1 können in gleicher
Weise aber auch mit den Ventilhalterungen von Dieselmotoren verbunden werden,
wenn diese mit einem entsprechend ausgestaltetem Aufnahmesitz, einschließlich
Außengewinde für den Eingriff einer Mutter versehen sind.
Weitere Ausgestaltungen von Aufnahmesitzen und Verschraubungen werden
anhand der Fig. 5 bis 8 mit Bezug auf eine Verteilungsleitung bzw. einen
Verteilerblock erläutert, wobei insofern selbstverständlich auch andere
Anschlußbauteile in Betracht kommen, die entsprechend ausgestattet sind.
Die in Fig. 5 vergrößert dargestellte Verteilungsleitung 8 besteht aus einem
relativ dickwandigen Metallrohr aus STS480 mit einem Außendurchmesser von
28 mm und einer Wanddicke von 9 mm. Der Strömungskanal ist mit 8-1
bezeichnet. In bestimmten axialen Abständen sind mit der Verteilungsleitung 8
einstückig verbundene Rohrstutzen 8-3 mit Abzweig-Bohrungen 8-2 ausgebildet,
die eine nach außen offene Verbindung zum Strömungskanal 8-1 ergeben. Die
Rohrstutzen 8-3 sind mit einem konischen Aufnahmesitz 6 und einem
Außengewinde ausgestattet. Das aus einem dickwandigen Stahlrohr bestehende
Abzweigrohr hat einen mit 1-1 bezeichneten Strömungskanal und ist endseitig mit
einem Anschlußende bzw. Verbindungskopf 2 versehen, der einen radial
erweiterten Teil 2-1 mit einem erfindungsgemäß gestalteten Innen-Drucksitz 3
aufweist. Das Abzweigrohr 1 ist mit der Verteilungsleitung 8 mittels einer Mutter
4 verbunden, die in das Außengewinde des Rohrstutzens 8-3 eingreift und sich
außen auf dem konischen Übergangsbereich 2-1a des Verbindungskopfes abstützt.
Damit wirkt auf das Abschlußende 2 eine axial und radial gerichtete Anpreßkraft.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 ist in der Wandung der
Verteilungsleitung 8 durch Materialabtrag ein die vom Strömungskanal 8-1 nach
außen führende Abzweigbohrung 8-2 umschließender Aufnahmesitz 6 gebildet,
der auf den Innen-Drucksitz 3 im Verbindungskopf 2 des Abzweigrohres 1
abgestimmt ist, der seinerseits den Strömungskanal 1-1 umschließt. Zur
Befestigung der Mutter ist in der Wandung der Verteilungsleitung 8 ein
Rohrstutzen 9 mit Außengewinde vorgesehen, der in eine den Aufnahmesitz 6
konzentrisch umgebende Ausnehmung 8-5 eingesetzt und mit der
Verteilungsleitung 8 schmelztechnisch verbunden ist. Zwischen der Mutter 4 und
dem Verbindungskopf 2 ist ein Paßstück 10 eingesetzt, durch das die über die
Mutter 4 axial aufgebrachte Anpreßkraft eine auf den Verbindungskopf 2 radial
wirkende Komponente erhält.
Auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ist der Aufnahmesitz 6 am
Verteilungsrohr 8 durch Materialabtrag von der Wandung hergestellt worden.
Anstelle des Rohrstutzens 9 ist jedoch eine Art Rohrschelle 9' mit
Anschlußstutzen 9-1 und Innengewinde vorgesehen, in das die Mutter 4 mit
Außengewinde eingreift. Die Mutter 4 weist, wie in Fig. 5, einen Innenkonus
auf, so daß auf dem Verbindungskopf 2 ein axial und radial wirkender
Anpreßdruck ausgeübt wird. Alle hier nicht erwähnten Bezugsziffern bezeichnen
gleichgestaltete und gleichwirkende Bauteile wie in den zuvor beschriebenen
Ausführungsbeispielen, so daß zur Vermeidung von Wiederholungen auf weitere
Erläuterungen verzichtet wird.
Fig. 8 bezieht sich auf einen Verteilerblock 8', d. h. auf ein dickwandiges, nicht
rohrförmiges Bauteil eines Hochdruck-Fluidsystems, in dem ein Hauptkanal 8-1
und damit verbundenen Abzweigbohrung 8-2 ausgebildet sind. In die Wandung
des Verteilungsblocks 8' ist durch Materialabtrag eine Ausnehmung 8'-1
eingearbeitet, die ein Innengewinde besitzt und deren Grund einen die
Abzweigbohrung 8-2 umgebenden konischen Aufnahmesitz 6 bildet. Der
Aufnahmesitz 6 ist auf den Innen-Drucksitz 3 im radial erweiterten Teil 2-1 des
Verbindungskopfes 2 eines Abzweigrohres 1 mit Strömungskanal 1-1 abgestimmt.
Mittels einer entsprechend gestalteten Mutter 4 kann das Abzweigrohr 1 am
Verteilerblock 8' flüssigkeitsdicht angeschlossen werden.
Die Ausführungsbeispiele der Fig. 5 bis 8 gelten selbstverständlich auch für
dickwandige Stahlrohre mit einem dünnwandigen, korrosionsbeständigen
Innenrohr sowie für Verteilungsleitungen und Verteilerblöcke aus
korrosionsbeständigen Metallen, wenn das Hochdruck-Leistungssystem für
besonders korrosive Fluide bestimmt sind, wie dies anhand der Fig. 3 und 4
erläutert wurde.
In allen Fällen werden die im Zusammenhang mit dem als Stand der Technik
erläuterten Beispiele in Fig. 9 bis 14 geschilderten Nachteile vermieden, die
auf die beim Anstauchen der Rohrenden und der Ausbildung von Anschlußenden
mit Außenkonus gebildeten, unregelmäßigen inneren Erweiterungen
zurückzuführen sind. Sofern dünne Innenrohre und Verteilungsleitungen bzw.
Verteilerblöcke aus korrorisonsbeständigem Material verwendet werden müssen,
wird eine alle Angriffsflächen des dickwandigen Stahlrohres abdeckender
Korrosionsschutz erreicht. Damit löst die Erfindung alle eingangs genannten
Aufgabenaspekte und es können betriebssichere und langlebige
Hochdruckfluidsysteme zur Verfügung gestellt werden, bei denen die Abzweig-
Verbindungen keine Problemstellen mehr darstellen.
Claims (13)
1. Dickwandiges Stahlrohr (1) für Hochdruck-Fluidleitungen mit relativ
kleinem Durchmesser sowie mit einem Anschlußende (2), dessen
Durchmesser größer ist als der Rohrdurchmesser und das einen konisch
divergierenden, auf den Gegenkonus des Aufnahmesitzes (6) eines
Anschlußteiles abgestimmten Innen-Drucksitz (3) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innen-Drucksitz (3) einen Öffnungswinkel θ
von etwa 55-60° aufweist und einen Öffnungsdurchmesser d1 besitzt, der
größer ist als der Innendurchmesser des Rohres (1) d0 plus dessen
Wanddicke t und der kleiner ist als der Außendurchmesser des Rohres (1)
D0 plus dessen Wanddicke t.
2. Stahlrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Anschlußende (2) einen kreiszylindrischen Endabschnitt (2-1b) mit einem
Außendurchmesser D1 aufweist, der um 40 bis 100% größer ist als der
Außendurchmesser D0 des Rohres (1).
3. Stahlrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am
Anschlußende (2) ein konischer Übergangsbereich (2-1a) vorgesehen ist,
der im wesentlichen den gleichen Öffnungswinkel wie der Innen-Drucksitz
(3) aufweist und dessen Dicke - gemessen senkrecht zu den konzentrischen
Konusflächen - einen Wert T besitzt, der um 20 bis 80% größer ist als die
Wanddicke d des Rohres (1).
4. Stahlrohr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Anschlußende (2) eine zur Rohrachse senkrechte ringförmige Stirnfläche
besitzt, deren Breite w etwa halb so groß ist wie die Wanddicke t des
Rohres (1).
5. Stahlrohr nach einem der Anprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
es über seine Gesamtlänge innen mit einem dünnwandigen,
korrosionsbeständigen Metallrohr (7) ausgekleidet ist, das endseitig
konisch erweitert ist und am Innen-Drucksitz (3) anliegt, wobei es einen
größten Öffnungsdurchmesser d2 aufweist, der kleiner ist als der
Öffnungsdurchmesser d1 des Innen-Drucksitzes (3) aber wenigstens 20%
größer als sein nicht konisch erweiterter Durchmesser d3.
6. Stahlrohr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Öffnungsdurchmesser d2 um wenigstens 50% größer ist als sein nicht
konisch erweiterter Durchmesser d3.
7. Stahlrohr nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Metallrohr (7) für die Innenauskleidung aus
rostfreiem Stahl,
einer Nickellegierung wie Inconel, Incoloy oder Hastelloy,
Titan oder einer Titanlegierung wie Ti6Al4V; Ti6Al6V5Sn; Ti6Al2Sn4Zr2Mo; Ti8Al1Mo1V oder
einer Kobaltlegierung, z. B. einer Heintz-Legierung
hergestellt ist.
rostfreiem Stahl,
einer Nickellegierung wie Inconel, Incoloy oder Hastelloy,
Titan oder einer Titanlegierung wie Ti6Al4V; Ti6Al6V5Sn; Ti6Al2Sn4Zr2Mo; Ti8Al1Mo1V oder
einer Kobaltlegierung, z. B. einer Heintz-Legierung
hergestellt ist.
8. Verteilerleitung (8) für ein Hochdruckfluid aus einem dickwandigen
Stahlrohr mit einer Mehrzahl von Anschlußstellen für Stahlrohre (1) nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Anschlußstelle eine Abzweigbohrung (8-2) und einen Schraubstutzen (8-3)
mit einem auf den Innen-Drucksitz (3) der Stahlrohre (1) abgestimmten
konischen Aufnahmesitz (6) aufweist und daß die Stahlrohre (1) durch eine
zuvor aufgeschobene Mutter (4) mit der Verteilerleitung (8) verbindbar
sind, indem die Mutter (4) auf den Schraubstutzen (8-2) aufgeschraubt
oder in den Schraubstutzen eingeschraubt und der Innen-Drucksitz (3)
abdichtend am Aufnahmesitz (6) zur Anlage gebracht wird.
9. Verteilungsblock (8') aus einem dickwandigen Stahlteil mit einem
Hauptkanal (8-1) und einer Mehrzahl von Anschlußstellen für Stahlrohre
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Anschlußstelle eine Abzweigbohrung (8-2) und eine Einschraubbohrung
(8'-1) sowie einen auf den Innen-Drucksitz (2) der Stahlrohre (1)
abgestimmten Aufnahmesitz (6) aufweist und daß die Stahlrohre (1) durch
eine zuvor aufgeschobene Mutter (4) mit dem Verteilungsblock (8')
verbindbar sind, indem die Mutter in die Einschraubbohrung (8'-1)
eingeschraubt und der Innen-Drucksitz (3) abdichtend am Aufnahmesitz (3)
zur Anlage gebracht wird.
10. Verteilerleitung (8) oder Verteilerblock (8') nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anpreßdruck für die abdichtende
Verbindung der Stahlrohre (1) direkt über eine an der Mutter (4)
ausgebildete konische Druckfläche oder aber indirekt über einen
Zwischenring (10) mit konischer Druckfläche auf den konischen
Übergangsbereich (2-1a) am Anschlußende (2) des Rohres (1) aufgebracht
wird.
11. Verteilerleitung (8) nach Anspruch 8 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schraubstutzen (8-3) einstückig mit der Verteilerleitung (8) ausgebildet
sind.
12. Verteilerleitung (8) nach Anspruch 8 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schraubstutzen (8-3) als separate Bauteile (9, 9') hergestellt sind.
13. Verteilerleitung (8) oder Verteilerblock (8') nach einem der Ansprüche 8
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluidkontaktflächen mit einem
der in Anspruch 7 genannten korrosionsbeständigen Metalle ausgekleidet
sind.
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