DE19800868A1 - Verwendung von volumenstabiler, körniger Stahlwerksschlacke für einen vergießfähigen Mörtel - Google Patents
Verwendung von volumenstabiler, körniger Stahlwerksschlacke für einen vergießfähigen MörtelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verwendung von volumenstabiler,
körniger Stahlwerksschlacke für einen vergießfähigen Mörtel.
Aus DE-AS 20 40 484 ist ein feinkörniges Bindemittel aus gra
nulierter Hochofenschlacke und Stahlwerksschlacke für durch Wärmebehand
lung und/oder Dampfhärtung herzustellende Bauelemente bekannt, das durch
Mahlen von 40 bis 60 Gew.-% Hochofenschlacke und 40 bis 60 Gew.-% Stahl
werksschlacke, insbesondere SM- und/oder LD-Schlacke, hergestellt wird.
Dem Gemisch können 5 bis 10 Gew.-% Gips oder Anhydrit zugegeben werden.
Das Bindemittel wird mit silikatischen Zuschlagstoffen gemischt, mit
Wasser angemacht, geformt und dampfgehärtet.
Gemäß DE-AS 19 15 551 kann gebrochene SM-Schlacke mit einer
maximalen Korngröße von 3 mm zur Herstellung einer Dichtungsmasse für
wasserbauliche Anlagen verwendet werden. Hierbei wird der Schlacke hy
draulischer Kalk und 20 bis 20 Gew.-% Wasser zugesetzt, um eine pumpbare
Masse zu erhalten. Durch den Kalkzusatz wird die SM-Schlacke auf einen
Kalkgehalt von über 30 Gew.-%, insbesondere über 50 Gew.-%, des Fest
stoffgehalts gebracht.
Gemäß DE 39 15 373 A1 enthält ein Baumaterial für Verkehrsflä
chen 72 bis 96 Gew.-% Konverterstahlschlacke mit Korngrößen von 0 bis 32 mm
und 4 bis 28 Gew,-% Aschen bzw. staub- bzw. feinkörnige Abfallstoffe
von Stahl- und Kraftwerken. Mit Wasser gemischt wird das Baumaterial an
der Einbaustelle mit Vibrations- oder anderen Verdichtungsgeräten zu
Schichten von 100 bis 200 mm Dicke verdichtet.
Die chemische und mineralische Zusammensetzung von LD-Schlacken
ergibt sich aus EP 0 034 690 A1. Andere Stahlwerksschlacken sind
ähnlich zusammengesetzt.
Aus "Eisenhüttenschlacken - Eigenschaften und Verwendung -",
Referate aus dem Zeitraum 1988 bis 1991, Schriftenreihe der Forschungs
gemeinschaft Eisenhüttenschlacken, Heft 1, ist es bekannt, Hochofen
schlacken als Zuschlag zu Beton zu verwenden. Weiter ist erwähnt, daß
man grundsätzlich auch die diesbezügliche Verwendung von Stahlwerks
schlacken in Betracht ziehen könne, jedoch seien hier sehr hohe Ansprü
che an die Raumbeständigkeit zu stellen, die zwar in einigen Versuchen
vorhanden gewesen sei, jedoch müßten in diesem Zusammenhang alle gefor
derten technologischen Eigenschaften dauerhaft gewährleistet werden, was
als Problem angesehen wird.
Schallschutz, insbesondere Körperschallschutz, wird durch ein
hohes Flächengewicht der Wand erreicht, d. h. durch eine hohe Rohdichte
des Wandbaustoffs oder durch eine entsprechend dicke Wandung. Mit Wand
baustoffen hoher Rohdichte läßt sich Schallschutz und infolge der
gleichzeitig vorhandenen hohen Festigkeit auch eine schlankere Wand her
stellen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Mörtel zu schaffen, der
sich zur Herstellung von Bauelementen oder Bauwerksteilen mit hoher
Schallschutzleistung eignet.
Diese Aufgabe wird entsprechend Anspruch 1 dadurch gelöst, daß
volumenstabile, körnige Stahlwerksschlacke für einen vergießfähigen Mör
tel, der im abgebundenen, trockenen Zustand eine Rohdichte von
< 2200 kg/m3 aufweist, zusammen mit einem selbsthärtenden,
hydraulischen Bindemittel verwendet wird.
Die hohe Rohdichte von aus dem Mörtel hergestellten Baustof
fen, die im abgebundenen, trockenen Zustand vorzugsweise < 2400 kg/m3
beträgt und 2800 kg/m3 erreichen kann, führt zu einem entsprechend er
höhten Schallschutz und zugleich auch zu einer entsprechenden Abschirm
wirkung gegenüber elektromagnetischer Strahlung (z. B. Elektrosmog) oder
radioaktiver Strahlung.
Bei der Stahlwerksschlacke handelt es sich um eine an Freikalk
arme und damit volumenstabile Schlacke, vorzugsweise um E-Ofen-Schlacke,
jedoch kann auch LD-Schlacke, deren Gehalt an ungelöschtem Kalk (CaO)
durch entsprechende Zusätze bzw. durch nachträgliches Ablöschen entspre
chend niedrig ist, verwendet werden. Der Gehalt an ungelöschtem Kalk
sollte nicht höher als 3 Gew.-%, vorzugsweise nicht höher als 1,5 Gew.-%
sein.
Um eine möglichst dichte Packung der Schlackenteilchen in ei
nem aus dem Mörtel hergestellten Baustoff zu erhalten, ist es zweck
mäßig, wenn die gebrochene Stahlwerksschlacke eine eine hohe Packungs
dichte gewährleistende Sieblinie mit einem Kornband im Bereich von 0 bis
4 mm, insbesondere 0 bis 2 mm aufweist, und vorzugsweise eine Korn
größenverteilung gemäß einer Fuller- oder Litzow-Kurve besitzt. Es ist
vorteilhaft, wenn metallisches und gegebenenfalls oxidisches Eisen durch
Magnetabscheidung vor Verwendung der Stahlwerksschlacke entfernt worden
ist.
Die Stahlwerksschlacke kann gegebenenfalls zusammen mit sili
katischen, carbonatischem und/oder sulfatischem Split als Zuschlagstoff
verwendet werden, wobei der Split zweckmäßigerweise eine ähnliche Sieb
linie wie die Stahlwerksschlacke aufweisen sollte.
Als selbsthärtendes, hydraulisches Bindemittel kommen ein Ze
ment, insbesondere Portlandzement, Hochofenzement, Flugaschezement,
Kalksteinzement, Sulfathüttenzement, Tonerdezement oder eine Mischung
von wenigstens zwei dieser Zementarten oder ein Bindemittel auf Basis
von Hüttensandmehl in Frage.
Auch kann als Bindemittel ein Calciumssulfat, etwa Calciumsul
fat-Halbhydrat, insbesondere Calciumsulfat-Alphahalbhydrat, und/oder
Calciumsulfat-Anhydrit, alleine oder in Kombination mit einem Zement
oder Hüttensandmehl eingesetzt werden.
Zweckmäßigerweise ist das Bindemittel schwindarm oder leicht
quellend eingestellt ist.
So ist als Bindemittel eine Mischung aus etwa 20 bis 40 Gew.-
Teilen Calciumsulfat-Alphahalbhydrat, etwa 60 bis 80 Massenteilen Hüt
tensandmehl und etwa 0,35 bis 3,5 Gew.-Teilen Tonerdezement im Zusammen
hang mit 0,2 bis 2 Gew.-Teilen Kalkhydrat (aus dem Bindemittel und/oder
der Stahlwerksschlacke) einsetzbar, wobei der Quotient der enthaltenen
Gewichtsteile von Tonerdezement und Kalkhydrat zu Hüttensandmehl im Be
reich < 0,009 und < 0,07 liegt und die Summe der Mischungspartner je
weils auf 100 Gew.-% abgestimmt ist, die Calciumsulfat-Alphahalbhydrat
< 35 Gew.-% enthält, wie in EP 0 749 944 A1 beschrieben.
Die Stahlwerksschlacke kann gegebenenfalls mit beigemischtem
Split als Zuschlagstoff auf der Baustelle mit dem Bindemittel und An
machwasser vermischt werden, sie kann aber auch mit dem Bindemittel und
gegebenenfalls dem Split als Trockenmörtel vorgemischt werden, um auf
der Baustelle nur mit Wasser zu Naßmörtel vermischt zu werden.
So hergestellter Naßmörtel kann zum Herstellen von Betonstei
nen verwendet werden, die dann vermauert werden. Hierbei ist es zweck
mäßig, den Naßmörtel in Formen einzurütteln und dann abbinden zu lassen.
Der mit Wasser vergießfähig angemachte Mörtel kann aber auch
zum Ausgießen von Hohlsteinen, beispielsweise Ziegeln mit großen Kam
mern, verwendet werden.
Claims (16)
1. Verwendung von volumenstabiler, körniger Stahlwerksschlacke
für einen vergießfähigen Mörtel, der im abgebundenen, trockenen Zustand
eine Rohdichte von < 2200 kg/m3 aufweist, zusammen mit einem selbsthär
tenden, hydraulischen Bindemittel.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stahlwerksschlacke eine Sieblinie aufweist, die eine hohe Packungsdichte
ermöglicht.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sieblinie einer Litzow- oder Fullerkurve entspricht.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stahlwerksschlacke ein Kornband von 0 bis 4 mm,
insbesondere von 0 bis 2 mm, aufweist.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stahlwerksschlacke E-Ofen-Schlacke ist.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stahlwerksschlacke LD-Schlacke mit geringem Ge
halt an ungelöschtem Kalk (CaO) ist.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stahlwerksschlacke zusammen mit silikatischen,
carbonatischem und/oder sulfatischem Split als Zuschlagstoff verwendet
wird.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Split eine ähnliche Sieblinie wie die Stahlwerksschlacke aufweist.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bindemittel ein Zement, insbesondere Portlandze
ment, Hochofenzement, Flugaschezement, Kalksteinzement, Sulfathüttenze
ment, Tonerdezement oder eine Mischung von wenigstens zwei dieser Ze
mentarten, oder ein Bindemittel auf Basis von Hüttensandmehl ist.
10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bindemittel ein zumindest teilweise entwässertes,
selbsthärtendes Calciumsulfat ist.
11. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Bindemittel schwindarm oder leicht quellend eingestellt
ist.
12. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stahlwerksschlacke einer Magnetabscheidung zur
Entfernung von elementarem und gegebenenfalls oxidischem Eisen unterwor
fen wurde.
13. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rohdichte des daraus hergestellten Mörtels im ab
gebundenen, trockenen Zustand < 2400 kg/m3 beträgt.
14. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Mörtel zum Herstellen von Betonsteinen verwendet
wird.
15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der mit Wasser angemachte Mörtel in formen eingerüttelt wird.
16. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß der mit Wasser angemachte Mörtel zum Ausgießen von
Hohlsteinen verwendet wird.
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DE (1) | DE19800868C2 (de) |
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