DE19501100A1 - Bindemittelmischung - Google Patents

Bindemittelmischung

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Description

Die Erfindung betrifft eine im wesentlichen aus mineralischen Bindemitteln bestehende Bindemittelmischung zur Herstellung von Spritzbeton insbesondere für das Trockenspritzverfahren, vor­ nehmlich für den Tunnelbau, zur Sicherung von Baugruben und von Hängen
Beim Trockenspritzverfahren wird ein trockenes Baustoffgemisch aus Zement und Zuschlagstoff von einer Betonspritzmaschine ver­ mischt mit Druckluft (Dünnstromverfahren) zur Einbaustelle ge­ fördert. An der Spritzdüse erfolgt eine Wasserzugabe. Zusatz­ mittel, wie insbesondere Erstarrungsbeschleuniger, können dem Baustoffgemisch in Pulverform zugesetzt werden; sie werden aber überwiegend in flüssiger Form ebenfalls erst an der Spritzdüse zugegeben und in den Baustoffgemischstrom eingespritzt.
Als Bindemittelmischung für Spritzbeton sind derzeit nur der Norm entsprechende Zemente zugelassen. Der Spritzbeton muß nach dem Auftrag bzw. dem Verspritzen an der Auftragsstelle sofort und schnell erstarren. Die Druckfestigkeitsentwicklung für den "jungen" Spritzbeton soll daher bei Wasserzementwerten (W/Z) um 0,6 zwischen 1 und 9N/mm² betragen. Die Druckfestigkeit nach 28 Tagen soll der eines Betons B25 entsprechen.
Mit den bekannten Spritzbetonen können zwar die Festigkeitsan­ forderungen erfüllt werden, das Endprodukt weist aber nachteili­ ge Eigenschaften auf, die insbesondere aus der Wirkung der be­ kannten üblicherweise verwendeten Erstarrungsbeschleuniger, wie Wasserglas, NaAlO₂-Lösungen oder dergleichen resultieren. Die Er­ starrungsbeschleuniger erzeugen mit Wasser ein Milieu hoher Alkalität bzw. Basizität, das stark ätzend wirkt und dadurch die Bedienpersonen beim Spritzen gefährden kann. Zum Schutz der Bedienpersonen sind bezüglich der Arbeitshygiene relativ hohe Aufwendungen erforderlich. Außerdem beeinträchtigen diese Er­ starrungsbeschleuniger meist auch noch die Endfestigkeit des Spritzbetons. Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Erstar­ rungsbeschleuniger aber ist, daß sie auch im erhärteten Spritz­ betonstein bzw. in der Spritzbetonschale ein stark basisches Milieu aufrechterhalten, das Auslaug- und Ausfallreaktionen bei Kontakt mit Berg- oder Grundwasser begünstigt. So können z. B. Alkalien freigesetzt oder lösliche Bestandteile aus dem Spritz­ betonstein, wie Calciumhydrogencarbonat und Calciumhydroxyd, ausgelaugt und bei Kontakt mit Kohlensäure, die durch die Luft oder das Wasser vorgehalten werden, schwer lösliches Calciumcar­ bonat bilden. Derart ausgefälltes Calciumcarbonat führt z. B. zur raschen Versinterung bzw. Verstopfung von Dränageleitungen eines Tunnels. Das Vorhandensein der leichtlöslichen, insbesondere aus den Erstarrungsbeschleunigern stammenden Erdalkalihydrate in der Matrix des Spritzbetonsteins begünstigt derartige Auslaugungen und Ausfällungen besonders. Die zur Beseitigung einer Versinte­ rung aufzuwendenden Reinigungsarbeiten an den Dränageleitungen eines Tunnels sind sehr aufwendig. Schließlich verursachen die bekannten Erstarrungsbeschleuniger einen hohen Kostenanteil von z. B. 1-6%, bezogen auf die Bindemittelmischungskosten.
Es ist daher versucht worden, Erstarrungsbeschleuniger zur Ver­ fügung zu stellen, die keine so hohe Alkalität verursachen. Beispielsweise wird vorgeschlagen, kolloidale Kieselsäure zu verwenden. Dabei treten aber andere spritztechnische Nachteile, wie unverwünschte Thixotropie, in der frischen Spritzbetonmasse auf. Ein weiterer Vorschlag ist, gipsfreie oder gipsarme Zemente zu verwenden. Diese Zemente weisen aber eine äußerst geringe Lagerstabilität auf. Sie müssen gesondert gelagert und dabei gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Außerdem liegt deren bau­ praktische Erstarrungszeit ungünstig und die Frühfestigkeit zu niedrig. Beispielsweise werden derartige Bindemittel in der DE 33 40 681 C2 und DE 40 27 332 A1 beschrieben.
In der DE 38 43 625 C2 wird ein nach dem Anmachen mit Wasser schnell erstarrendes, hydraulisches Bindemittel mit definierter Wasserfestigkeit der daraus hergestellten erhärteten Masse be­ schrieben, bei dem zur Erzielung einer hohen Früh- und Endfe­ stigkeit die Bindemittelkomponenten α-Halbhydratgips und gemah­ lener Hüttensand verwendet werden. Für die Verwendung als Spritzbeton, insbesondere in wasserführenden Gesteinsschichten, ist die Wasserundurchlässigkeit eines derartigen gipsreichen, in Spritzbeton eingesetzten Bindemittels nicht ausreichend.
Aufgabe der Erfindung ist eine arbeitshygienisch einwandfreie, preiswerte Bindemittelmischung für den eingangs angegebenen Zweck zu schaffen, mit der auslaugungs- und ausfällungssichere Spritzbetonkörper herstellbar sind und die lagerstabil ist, wobei optimale auf den jeweiligen Anwendungsfall bezogene Fe­ stigkeitsentwicklungen gesteuert gewährleistet werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden in den Unter­ ansprüchen gekennzeichnet.
Ein aus der erfindungsgemäßen Bindemittelmischung hergestellter Spritzbeton erfüllt alle Anforderungen nach der einschlägigen Norm, insbesondere bezüglich der Festigkeitsentwicklung. Der Erstarrungsbeschleuniger befindet sich als Trockenkomponente bereits in der Bindemittelmischung, so daß die Verarbeitungs­ technik im Vergleich zum Zusetzen eines flüssigen Erstarrungs­ beschleunigers erst an der Spritzdüse einfacher ist. Nach dem Anmachen mit Wasser und in der Betonsteinmatrix ergibt sich ein relativ niedriges alkalisches Milieu. Zur Gewährleistung der optimalen Festigkeitsentwicklung stehen mehrere Parameter, insbesondere die Zusatzmenge des Erstarrungsbeschleunigers und die Feinheit der Mischungspartner zur Verfügung. Die Mischungen sind baustellenspezifisch kurzfristig herstellbar, weil sie aus handelsüblichen Bestandteilen unmittelbar zusammengemischt wer­ den können. Aus der neuen Bindemittelmischung hergestellte Spritzbetonkörper weisen eine extrem hohe Wasserundurchlässig­ keit auf.
Erfindungsgemäß besteht die Bindemittelmischung im wesentlichen, zwingend aus α-Halbhydratgips, gemahlenem Hüttensand und gemah­ lenem Portlandzementklinker sowie zur Erstarrungsregulierung mindestens einem Erstarrungsbeschleuniger und einem Erstarrungs­ verzögerer für den Gips. Wahlweise kann die Bindemittelmischung zudem noch Tonerdezement, mindestens einen natürlichen und/oder künstlichen Puzzolan und mindestens einen natürlichen und/oder künstlichen inerten Füllstoff enthalten. Diese Mischungspartner werden wie folgt zusammengemischt oder durch gemeinsames Ver­ mahlen zusammengebracht:
20-40, insbesondere 25-35 Massenteile α-Halbhydratgips
45-77, insbesondere 50-70 Massenteile Hüttensand
3-15, insbesondere 6-13 Massenteile Portlandzement­ klinker,
wobei die Summe dieser Mischungspartner jeweils auf 100 Massen­ teile abgestellt wird. Der jeweiligen Bindemittelmischung werden zur Erstarrungsregulierung des Gipses in Pulverform zugesetzt:
  • a) als Erstarrungsbeschleuniger
    0,2-10, insbesondere 0,4-8 M.-% Calciumsul­ fat-Dihydrat und/oder
    0,2-1 M.-% mindestens eines leichtlöslichen Sulfats
  • b) als Erstarrungsverzögerer
    0,01-0,5 M.-% eines organischen, an sich bekannten Erstarrungsverzögerers.
Wahlweise kann die Bindemittelmischung zudem enthalten
0-5, insbesondere 2-4 Massenteile Tonerdezement
0-20, insbesondere 5-15 Massenteile natürliche und/oder künstliche Puzzolane
0-15, insbesondere 4-13 Massenteile natürliche und/oder künstliche inerte Füllstoffe.
Als α-Halbhydratgips wird insbesondere ein feinteiliger Gips verwendet, der nach der DE 38 16 513 A1 oder DE 38 19 652 A1 gewonnen wird. Dieser Gips kann mit unterschiedlichem Erstar­ rungsverhalten hergestellt werden, so daß durch eine gezielte Auswahl dieses Gipses insoweit schon ein vorherbestimmbares Erstarrungsverhalten gewährleistbar ist. Der α-Halbhydratgips wird mit einer Kornfeinheit von 2.000-5.000, insbesondere von 3.000-4.000 cm²/g nach BLAINE verwendet.
Hüttensand wird zweckmäßigerweise als Mehl mit einer Feinheit von 3.000-6.000, insbesondere von 4.000-5.000 cm²/g nach BLAINE eingesetzt.
Der Portlandzementklinker wird als vermahlener Portlandzement­ klinker mit normaler Zementfeinheit z. B. in Form von normalem Portlandzement oder Hochofenzement oder dgl. verwendet. Der Portlandzementklinker dient zum einen zur alkalischen Anregung des Hüttensandmehles und zum anderen als Reaktionspartner für das Hüttensandmehl und den α-Halbhydratgips, wobei festigkeits­ tragender Ettringit gebildet wird. Dementsprechend werden vor­ zugsweise calciumaluminatreiche (C₃A-reiche) Portlandzementklin­ ker bevorzugt.
Das Calciumsulfat-Dihydrat, das bevorzugt als Erstarrungsbe­ schleuniger eingesetzt wird, wird bezüglich einer gezielten unterschiedlichen Wirkungsweise mit entsprechend unterschiedli­ cher Mahlfeinheit verwendet. Vorzugsweise liegt der Verwendungs­ bereich dabei über 5.000 cm²/g nach BLAINE. Zweckmäßigerweise wird das Calciumsulfat-Dihydrat verwendet, das durch die Rehy­ dratation (Abbindung mit Wasser) des α-Halbhydratgipses gewonnen wird, der im Rahmen der Erfindung, wie oben angegeben, vorzugs­ weise als Bindemittelmischungspartner eingesetzt wird.
Die leichtlöslichen Sulfate, die allein oder zusammen mit Calci­ umsulfat-Dihydrat als Erstarrungsbeschleuniger verwendbar sind, sind z. B. Aluminiumsulfat, Kaliumsulfat oder dgl.
Als organische Erstarrungsverzögerer dienen insbesondere Frucht­ säuren z. B. Zitronensäure und/oder deren Salze sowie auch leicht benetzend und leicht verflüssigend wirkende Oxycarbonsäure und/oder deren Salze.
Die erfindungsgemäße Bindemittelmischung enthält als Puzzolane vorzugsweise Steinkohlen-Elektrofilterasche (Flugasche). Die Puzzolane dienen dazu, freie, gegebenenfalls auch auslaugbare Calcium-Ionen in Form von Calciumsilikathydratphasen zu binden, die das Gefüge einer erhärteten Spritzbetonsteinmatrix zudem verdichten. Außerdem wird dadurch eine unerwünschte Treibreak­ tion, verursacht durch Sekundär-Ettringitbildung im Spritzbeton unterbunden. Beispielsweise wirken gleichermaßen auch Traß- und Ziegelmehl. Die Feinheit der Puzzolane beträgt zweckmäßigerweise 2.000-4.000 cm²/g nach BLAINE.
Die natürlichen oder künstlichen inerten Füllstoffe, wie z. B. Kalksteinmehl, werden vorzugsweise mit Feinheiten zwischen 5.000 und 15.000 cm²/g nach BLAINE verwendet.
Die neue Bindemittelmischung erfordert keine externen Flüssigbe­ schleuniger, wodurch die Verarbeitungstechnik zu Spritzbeton vereinfacht wird. Sie erzeugt außerdem eine relativ niedrige Alkalität und gewährleistet sofort erstarrende, sowie früh er­ starrende Eigenschaften und hinreichend hohe Frühfestigkeiten. Außerdem werden schädliche Aussalzungen und Auslaugungen bzw. Ausfällungen verhindert. Das erfindungsgemäße Schnellbindesystem ist ohne Verätzungsrisiko und nahezu alkalifrei, insbesondere aber chloridfrei. Die Alkalität liegt unter pH 11,5. Die Sulfat­ eluation hält alle vorgeschriebenen Grenzwerte ein. Kalkaussin­ terungen sind ausgeschlossen. Das Gefüge ist äußerst dicht. Festigkeitsstörungen treten nicht auf. Erzeugt wird eine beson­ ders hohe Frühfestigkeit. Hervorzuheben ist die hohe Flexibili­ tät in bezug auf die anwendungsgerechte Regelung der Erstarrung bei hoher Frühfestigkeitsentwicklung. Das Bindemittelsystem ist äußerst schwindarm. Außerdem hat sich gezeigt, daß die Schnell­ erstarrung gegenüber Temperatureinflüssen, insbesondere bei tie­ fen Temperaturen, relativ unempfindlich ist. Das Bindemittel­ system ist außerdem sulfatbeständig.
Die neue Bindemittelmischung eignet sich insbesondere für das Trockenspritzverfahren, wobei die Zugabe eines Erstarrungsbe­ schleunigers an der Düse entfallen kann. Die neue Bindemittel­ mischung kann aber auch im Naßspritzverfahren über Dünn- oder Dichtstromförderung verarbeitet werden. Je nach Anwendungsfall werden übliche Zuschlagsstoffe, wie z. B. Kies, Splitt z. B. in einer abgestuften Körnung von 0-8 mm, oder 0-16 mm in Do­ siermengen von 600-850 kg/t im trockenen Spritzbeton verwen­ det.
Das sich in der frischen Spritzbetonmasse und im erhärteten Spritzbetonstein bildende Milieu gewährleistet zudem Korrosions­ schutz in weit höherem Maße als herkömmliche Spritzbetonmassen in bezug auf z. B. Eisenarmierungen.
Die erfindungsgemäße Bindemittelmischung eignet sich selbstver­ ständlich auch zur Herstellung von Spritzmörteln oder dgl. Pro­ dukte.

Claims (16)

1. Bindemittelmischung zur Herstellung von Spritzbeton oder dgl. insbesondere für das Trockenspritzverfahren, vornehm­ lich für den Tunnelbau, zur Sicherung von Baugruben und von Hängen, im wesentlichen enthaltend mineralische Bindemit­ tel, dadurch gekennzeichnet, daß es aus 20-40, insbesondere 25-35 Massenteile α-Halbhydratgips, 45-77, insbesondere 50-70 Massenteile Hüttensand und 3-15, insbesondere 6-13 Massenteile Portlandzementklinker be­ steht, wobei die Summe dieser Mischungspartner jeweils auf 100 Massenteile abgestellt ist, und daß sie zudem zur Er­ starrungsregulierung des Gipses in Pulverform aufweist:
  • a) als Erstarrungsbeschleuniger
    0,2-10, insbesondere 0,4-8 M.-% Calciumsul­ fat-Dihydrat und/oder
    0,2-1 M.-% mindestens eines leichtlöslichen Sul­ fats,
  • b) als Erstarrungsverzögerer
    0,01-0,5 M.-% eines organischen, an sich bekannten Erstarrungsverzögerers.
2. Bindemittelmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie zudem enthält:
0-5, insbesondere 2-4 Massenteile Tonerdezement
0-20, insbesondere 5-15 Massenteile natürliche und/oder künstliche Puzzolane
0-15, insbesondere 4-13 Massenteile natürliche und/oder künstliche inerte Füllstoffe.
3. Bindemittelmischung nach Anspruch 1 und/oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß sie als α-Halb­ hydratgips einen feinteiligen Gips enthält, der nach der DE 38 16 513 A1 oder DE 38 19 652 A1 gewonnen wird.
4. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der α-Halbhydratgips mit einer Kornfeinheit von 2.000-5.000, insbesondere von 3.000-4.000 cm²/g nach BLAINE vorliegt.
5. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüttensand als Mehl mit einer Feinheit von 3.000-6.000, insbesondere von 4.000-5.000 cm²/g nach BLAINE vorliegt.
6. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Portlandzementklinker ein vermahlener Portlandzementklinker mit normaler Zementfeinheit ist und in Form von normalem Portlandzement oder Hochofenzement vorliegt.
7. Bindemittelmischung nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Portlandzementklinker calciumaluminatreich ist.
8. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumsulfat-Dihydrat mit einer Kornfeinheit von über 5.000 cm²/g nach BLAINE vorliegt.
9. Bindemittelmischung nach Anspruch 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Calciumsulfat-Dihydrat durch Rehydratation des α-Halbhydratgipses erhältlich ist, der nach der DE 38 16 513 A1 oder DE 38 19 652 A1 herge­ stellt wurde.
10. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die als Erstarrungsbeschleuniger verwendeten leichtlöslichen Sulfate Aluminiumsulfat und/oder Kaliumsulfat sind.
11. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Erstarrungsverzögerer Fruchtsäuren, insbe­ sondere Zitronensäure, und/oder deren Salze enthalten sind.
12. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Erstarrungsverzögerer leicht benetzend und leicht verflüssigend wirkende Oxycarbonsäuren und/oder deren Salze enthalten sind.
13. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Puzzolane Steinkohlen-Elektrofilterasche enthält.
14. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, daß die Puzzolane mit einer Feinheit von 2.000-4.000 cm²/g nach BLAINE vorliegen.
15. Bindemittelmischung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, daß die natürlichen oder künstlichen inerten Füllstoffe mit Feinheiten zwischen 5.000 und 15.000 cm²/g nach BLAINE vorliegen.
16. Bindemittelmischung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der inerte Füllstoff Kalk­ steinmehl ist.
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