DE19800331A1 - Papierkalander und Verfahren zu dessen Betrieb - Google Patents
Papierkalander und Verfahren zu dessen BetriebInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21G—CALENDERS; ACCESSORIES FOR PAPER-MAKING MACHINES
- D21G1/00—Calenders; Smoothing apparatus
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- D21G1/002—Opening or closing mechanisms; Regulating the pressure
- D21G1/004—Regulating the pressure
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Papierkalander mit
einem Stapel übereinander angeordneter Walzen, beste
hend aus einem Oberstapel und einem Unterstapel, die je
für sich durch obere und untere Kraftgeber belastbar
sind, mit gemeinsamer Mittelwalze, die am Gestell abge
stützt ist, wobei die übrigen Mittelwalzen an Hebeln
gelagert sind, die um gestellfeste Achsen schwenkbar
und durch Vorrichtungen zur Krafteinleitung belastbar
sind, sowie auf ein Verfahren zum Betrieb dieses Kalan
ders.
Ein solcher Papierkalander ist aus DE 195 11 145 A1 be
kannt. Die gemeinsame Mittelwalze ist eine Biegeein
stellwalze mit Mantelhub, deren Mantel durch eine obere
druckbelastbare Stützvorrichtung und eine untere druck
belastbare Stützvorrichtung auf einem den Mantel durch
setzenden, gestellfest gehaltenen Träger abgestützt
ist. Die Papierbahn ist so geführt, daß sie im Obersta
pel mit der einen Seite und im Unterstapel mit der an
deren Seite an harten Walzen anliegt, die für die Glät
te des Papiers verantwortlich sind. Mit Hilfe der Vor
richtungen zur Krafteinleitung kann das Gewicht der
überhängenden Teile kompensiert werden. Aufgrund des
Walzengewichts haben die Belastungskennlinien im Ober
stapel und im Unterstapel eine negative Steigung, d. h.
die Streckenlasten nehmen sowohl im Oberstapel als auch
im Unterstapel von oben nach unten von Spalt zu Spalt
zu.
Aus WO 95/14813 ist ein Papierkalander mit einem Wal
zenstapel bekannt, bei dem sämtliche Mittelwalzen, die
sich zwischen einer oberen und einer unteren Endwalze
befinden, an Hebeln gelagert sind. Diese Hebel sind
durch Vorrichtungen zur Krafteinleitung belastbar, die
so kräftig bemessen sind, daß sie mehr als das gesamte
Gewicht der Walze und der mit ihr verbundenen Teile zu
kompensieren vermögen. Auf diese Weise lassen sich
nicht nur Belastungskennlinien mit negativer Steigung,
sondern auch solche mit positiver Steigung erzielen.
In beiden Fällen bereitet es Schwierigkeiten, der Pa
pierbahn beidseitig etwa die gleiche Oberflächenbe
schaffenheit zu verleihen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die
Veredelung der Papierbahn zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem Papierkalander der ein
gangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die Vor
richtungen zur Krafteinleitung so kräftig bemessen
sind, daß sie mehr als das gesamte Gewicht der Walze
und der mit ihr verbundenen Teile zu kompensieren ver
mögen.
Bei dieser Konstruktion wird in zweifacher Hinsicht auf
die Belastungskennlinie Einfluß genommen. Zum einen
können die Kennlinien von Oberstapel und Unterstapel
völlig getrennt und insbesondere versetzt zueinander
eingestellt werden. Zum anderen kann die Steigung der
Kennlinien im Oberstapel und Unterstapel je für sich in
einem großen, auch die positive Steigung einschließen
den Bereich gewählt werden. Insbesondere kann man bei
dieser Einstellung berücksichtigen, daß die Papierbahn,
die den Oberstapel durchlaufen hat, hinsichtlich zahl
reicher Eigenschaften, wie Dichte, Glätte, Glanz, Tem
peratur und gegebenenfalls Feuchte eine Vorgeschichte
hat, die im Unterstapel eine individuelle Anpassung der
Kennlinie erfordert.
Zweckmäßig ist es, daß die Belastung durch die oberen
und unteren Kraftgeber unabhängig voneinander einstell
bar ist.
Empfehlenswert ist es ferner, daß die Belastung durch
die Vorrichtungen zur Krafteinleitung unabhängig von
einander einstellbar ist.
Günstig ist es auch, daß die Vorrichtungen zur Kraft
einleitung zweiseitig wirken, d. h. nicht nur entla
stend, sondern auch belastend wirksam sein können, was
noch weitere Anpassungsmöglichkeiten bietet.
Ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Kalanders ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Belastungskennlinien im
Oberstapel und Unterstapel unterschiedlich eingestellt
werden. Die Einstellungen richten sich nach dem spezi
ellen Papier und den gewünschten Eigenschaften.
Vorzugsweise haben die Kennlinien unterschiedliche
Steigung, insbesondere entgegengesetzte Steigung.
Ferner ist es von Vorteil, daß die Kennlinien gegenein
ander versetzt sind.
Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung sieht vor, daß
die Kennlinien in sich Abschnitte unterschiedlicher
Steigung aufweisen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Kalan
ders und
Fig. 2 einen Walzenstapel mit zugehörigen Kennlini
en.
Der in Fig. 1 veranschaulichte Kalander weist einen
Walzenstapel 1 auf, der aus acht Walzen 2 bis 9 be
steht, nämlich einer beheizbaren, durchbiegungssteuer
baren harten oberen Endwalze 2, einer weichen Mittel
walze 3, einer beheizbaren harten Mittelwalze 4, einer
weichen Mittelwalze 5, einer durchbiegungssteuerbaren
weichen Mittelwalze 6, einer beheizbaren harten Mittel
walze 7, einer weichen Mittelwalze 8 und einer beheiz
baren, durchbiegungssteuerbaren, harten, unteren End
walze 9. Auf diese Weise ergeben sich sechs Arbeits
spalte 10 bis 15, die je durch eine harte Walze und ei
ne weiche Walze begrenzt sind, und in deren Mitte ein
Wechselspalt 16, der durch zwei weiche Walzen 5 und 6
begrenzt ist.
Eine Papierbahn 17 wird aus einer Papiermaschine zuge
führt, durchläuft unter der Führung von Leitrollen 18
die Arbeitsspalte 10 bis 12, den Wechselspalt 16 und
die Arbeitsspalte 13 bis 15, worauf sie in einer Wic
kelvorrichtung aufgewickelt werden. In den drei oberen
Arbeitsspalten 10 bis 12 liegt die Papierbahn mit der
einen Seite, in den drei unteren Arbeitsspalten 13 bis
15 mit der anderen Seite an den Mittelwalzen an, so daß
beidseitig die gewünschte Oberflächenstruktur, bei
spielsweise Glanz oder Glätte, erreicht wird.
Die obere Endwalze 2 und die untere Endwalze 9 sind als
Biegeeinstellwalzen ausgebildet, bei denen der Walzen
mantel 19 durch eine Reihe von Stützelementen 20 auf
einem drehfesten Träger 21 abgestützt sind. Auch die
Mittelwalze 6 ist als Biegeeinstellwalze ausgebildet,
wobei der Mantel 22 über eine obere Stützvorrichtung,
gebildet durch eine Reihe von Stützelementen, und eine
untere Stützvorrichtung 24, gebildet durch eine Reihe
von Stützelementen, auf einem drehfesten und gestellfe
sten Träger 25 abgestützt ist. Diese Mittelwalze 6 ist
mit Mantelhub ausgebildet, d. h. der Mantel 22 ist als
Ganzes relativ zum Träger 25 verstellbar. Derartige Bie
geeinstellwalzen sind bekannt, beispielsweise in der
Form von NIPCO-Walzen. Die Stützelemente können auch
durch andere bekannte Stützvorrichtungen ersetzt wer
den.
Wegen des Vorhandenseins der am Gestell abgestützten
Mittelwalze 6 ergibt sich ein Oberstapel 26 und ein Un
terstapel 27, denen die Mittelwalze 6 gemeinsam ist und
die je mit einer eigenen Belastungskennlinie arbeiten
können. Der Oberstapel 26 wird durch obere Kraftgeber
K1 belastet, die durch obere Hubzylinder 28 und die
Stützvorrichtung 23 gebildet sind, der Unterstapel 27
durch untere Kraftgeber K2, die durch die Stützvorrich
tung 24 gebildet sind, die den Unterstapel 27 gegen den
im Betrieb gestellfest gehaltenen Hubkolben 29 drückt.
Die übrigen Walzen 3, 4, 5, 7 und 8 sind mit ihren La
gerzapfen an Hebeln 30 gelagert, die um gestellfeste
Drehpunkte 31 schwenkbar sind. Am freien Ende ist jeder
Hebel durch eine Vorrichtung 32 zur Krafteinleitung in
der Form einer Kolben-Zylinder-Einheit belastbar, die
die Wirkung des Gewichts der zugehörigen Walze und wei
terer davon getragener Teile, wie der Leitwalze 18,
kompensiert und daher Einfluß auf die Belastungskennli
nie nimmt. Diese Vorrichtungen 32 werden über zwei An
schlußleitungen 33 und 34 mit Druckflüssigkeit versorgt
und können daher den Hebel sowohl nach unten als auch
nach oben belasten.
Zum Trennen der Walzen des Stapels kann der Träger der
unteren Endwalze 9 mittels des Hubzylinders 29 abge
senkt werden. Hierdurch senken sich die an den Hebeln
30 gelagerten Mittelwalzen 3, 4, 5, 7, 8 ab, bis die
Hebel an einem nicht veranschaulichten Anschlag anlie
gen, während die gemeinsame Mittelwalze 6 absinkt, bis
der Mantelhub durch einen internen Anschlag beendet
ist.
Eine oder mehrere der harten Walzen 2, 4, 7, 9 sind be
heizbar, wie dies durch die Pfeile H1 bis H4 angedeutet
ist. Die Heizenergie kann durch Induktion oder auf an
dere Art zugeführt werden, beispielsweise durch elek
trische Widerstandsheizung, durch Strahlungsheizung,
mit Hilfe eines Wärmeträgers u. dgl.
Ein Steuergerät 35 koordiniert die einzelnen Parameter
der Papierbahnbehandlung. So wird außer der Heizenergie
H1 bis H4 die Kraft P festgelegt, mit der der obere
Kraftgeber K1 die obere Endwalze 2 nach unten drückt,
wobei die untere Endwalze 9 gestellfest gehalten ist.
Die Belastung kann auch in umgekehrter Richtung erfol
gen, wobei die Kraft P auf die untere Endwalze wirkt
und die obere Endwalze 2 gestellfest gelagert ist. Fer
ner besteht die Möglichkeit, die Zwischenwalze 6 als
Vollwalze gestellfest zu lagern und obere Kraftgeber
auf die obere Endwalze 2 und untere Kraftgeber auf die
untere Endwalze 9 wirken zu lassen. Den Stützelementen
in den Walzen 2, 6 und 9 werden einzeln oder zonenweise
Drücke p1, p2, p3 und p4 zugeführt, die bei allen drei
Biegeeinstellwalzen dafür sorgen, daß über die Länge
der Walzen eine gleichmäßige Druckspannung herrscht.
Darüber hinaus werden die Stützvorrichtungen 23 und 24
der gemeinsamen Mittelwalze 6 so angesteuert, daß die
nach oben wirkende Kräfte etwas größer sind als die
nach unten wirkenden Kräfte. Die Arbeitsspalte 10 bis
12 im oberen Teil des Stapels 1 und die Arbeitsspalte
13 bis 15 im unteren Teil des Stapels 1 sind daher
druckmäßig voneinander entkoppelt.
Die Vorrichtungen 32 zur Krafteinleitung in die Hebel
28 werden mit den Drücken z1, z2, z3, z4 und z5 be
schickt, wodurch je nach Größe des Drucks und dessen
Richtung die Streckenlast in den angrenzenden Arbeits
spalten beeinflußt wird. Alle vorgenannten Größen wer
den vom Steuergerät 35 vorgegeben und lassen sich von
ihm unabhängig von den anderen Größen einstellen.
Dies führt zu Streckenlasten f1 bis f6 in den Arbeits
spalten 10 bis 16.
Fig. 2 zeigt Belastungskennlinien des Kalanders, also
die Streckenlast f in Abhängigkeit von den einzelnen
Arbeitsspalten. Eine Kennlinienschar A für den Obersta
pel 26 zeigt, daß die Kennlinie eine negative Steigung
(A1) oder eine positive Steigung (A2) und eine Vielzahl
von dazwischen liegenden Werten haben kann. In gleicher
Weise kann eine Kennlinienschar B für den Unterstapel
27 Kennlinien mit positiver Steigung (B1) und Kennlini
en mit negativer Steigung (B2) und eine Vielzahl von
dazwischen liegenden Kennlinien aufweisen. Ferner kann
jede einzelne Kennlinie horizontal verschoben werden,
wie dies gestrichelt unter A' und B' veranschaulicht
ist. Strichpunktiert ist eine Möglichkeit der Einstel
lung einer Kennlinie c veranschaulicht, die von oben
nach unten einen Abschnitt C1 mit positiver Steigung,
einen Sprungabschnitt C2 und einen Abschnitt C3 mit ne
gativer, aber vergleichsweise kleiner Steigung besitzt.
Es sind sogar Kennlinien D möglich, bei denen Abschnit
te im Bereich des Oberstapels unter sich unterschiedli
che Steigung haben, was auch im Bereich des Untersta
pels 27 verwirklicht werden kann. Auf jeden Fall lassen
sich die einzelnen Kennlinien so wählen, daß eine opti
male Behandlung des Papiers erfolgt.
Claims (9)
1. Papierkalander mit einem Stapel übereinander ange
ordneter Walzen, bestehend aus einem Oberstapel und
einem Unterstapel, die je für sich durch obere und
untere Kraftgeber belastbar sind, mit gemeinsamer
Mittelwalze, die am Gestell abgestützt ist, wobei
die übrigen Mittelwalzen an Hebeln gelagert sind,
die um gestellfeste Achsen schwenkbar und durch
Vorrichtungen zur Krafteinleitung belastbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtungen (32)
zur Krafteinleitung so kräftig bemessen sind, daß
sie mehr als das gesamte Gewicht der Walze und der
mit ihr verbundenen Teile zu kompensieren vermögen.
2. Papierkalander nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Belastung durch die oberen und
unteren Kraftgeber (K1, K2) unabhängig voneinander
einstellbar ist.
3. Papierkalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Belastung durch die Vorrich
tungen (32) zur Krafteinleitung unabhängig vonein
ander einstellbar ist.
4. Papierkalander nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtungen (32)
zur Krafteinleitung zweiseitig wirken.
5. Verfahren zum Betrieb eines Kalanders nach einem
der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Belastungskennlinien im Oberstapel und Unter
stapel unterschiedlich eingestellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kennlinien unterschiedliche Steigungen ha
ben.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kennlinien entgegengesetzte Stei
gung haben.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kennlinien gegeneinander
versetzt sind.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kennlinien in sich Ab
schnitte unterschiedlicher Steigung aufweisen.
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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8130 | Withdrawal |