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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden von zwei oder mehreren
Stücken
entlang einer Kante, um ein gebundenes Druckprodukt herzustellen.
Im besonderen betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verbinden
zweier oder mehrerer Teile entlang einer Kante durch den Zusatz
eines Aktivierungsmittels, das auflösbar ist und mit einer Komponente,
die in den Teilen vorhanden ist, vermischt, so daß sich dadurch
die Kanten der einzelnen Stücke miteinander
verbinden. Das erfindungsgemäße Verfahren
eignet sich besonders zur Herstellung gebundener Zeitschriften und
Magazine.
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Ein
Magazin oder eine Zeitschrift umfaßt gewöhnlich einen Stapel individueller
Bogen oder Signaturen, die miteinander verbunden sind. Wenn ein Stapel
von beidseitig bedruckten Bogen von doppelter Breite, d. h. von
einmal gefalzten Bogen, die Folio genannt werden, miteinander verbunden
sind, dann stellt jedes Folio vier Seiten im gebundenen Magazin oder
in der gebundenen Zeitschrift dar.
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Ein
herkömmliches
Verfahren für
die Herstellung von Magazinen oder Zeitschriften umfaßt das Zusammentragen
eines Stapels von Bogen oder Folios und das Zusammenheften des Stapels
mit einer Klammer, die im Stand der Technik als Heftklammer bezeichnet
wird. Durch die Verwendung einer Heftklammer wird die Dicke einer
Zeitschrift oder eines Magazins eingeschränkt. Gewöhnlich wird ein Stapel von
Folios zusammengetragen, um eine Signatur zu bilden, und diese wird
zusammengeheftet. Ein typisches geheftetes Magazin umfaßt eine
einzige Signatur, die entlang des Mittelfolios geheftet ist. Das Mittelfolio,
welches auch als Mittelblatt bezeichnet wird, stellt den Mittelpunkt
eines solchen Magazins dar. Das Mittelblatt ist einzigartig im Magazin,
da es eine maximale kontinuierlich bedruckbare Fläche aufweist.
Wenn in einem Magazin mehr als ein Mittelblatt zur Verfügung stünden, würde dies
den Wert eines Magazins bedeutend erhöhen. Jedoch in dem herkömmlichen
gehefteten Magazin mit einer einzigen Signatur, wie oben beschrieben,
ist nur ein Mittelblatt vorhanden.
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Ferner
sind auf dem einzigen Mittelblatt eines solchen Magazins die Heftklammern
entlang der Mitte sichtbar. Die Klammern können den Druck unscharf erscheinen
lassen oder den Leser ablenken.
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Ein
weiteres herkömmliches
Verfahren für die
Herstellung von Magazinen oder Zeitschriften beruht auf dem Einsatz
von Schmelzklebstoff. In diesem Verfahren wird normalerweise ein
Polyurethan-Schmelzkleber verwendet. Für das Binden eines Stapels
individueller Bogen wird auf eine Kante des Stapels ein Polyurethan-Schmelzkleber
aufgetragen, der dann auf der somit gebundenen Kante abkühlen und
trocknen muß,
jedoch ist die dafür
erforderliche Zeit oft sehr lang. Folglich ist die Geschwindigkeit,
mit welcher die gebundenen Magazinen oder Zeitschriften hergestellt
werden können,
relativ niedrig. Ferner macht der Klebstoff die gebundene Kante
sehr dick. Dies kann bei kommerziellen Magazinen und Zeitschriften,
bei denen die Anforderungen an Ästhetik
und Form sehr dem Wettbewerb unterworfen und hoch sind, ein Nachteil
sein.
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Schmelzklebstoffe
werden auch für
das Binden eines Stapels von Signaturen, die jeweils aus zwei oder
mehreren Folios bestehen, verwendet. Bei einem typischen Verfahren
zum Binden eines Stapels von Signaturen mit einem Klebstoff wird
die Kante des zu bindenden Stapels geschnitten, damit die Kante
eines jeden einzelnen Bogens mit dem Klebstoff versehen wird. Dies
hat die Konsequenz, daß der
Vorteil, ein Mittelblatt in jeder Signatur zu haben, zunichte wird,
weil somit das Druckprodukt an einer Kante gebundene individuelle
Bogen und kein Mittelblatt enthält.
Alternativ können
die Folios einer jeden Signatur bei deren Zusammenstellung in bekannter Weise
miteinander verbunden werden, und die Signaturen werden dann mittels
eines Schmelzklebers miteinander verbunden. Obschon bei diesem Verfahren
die verschiedenen Mittelblätter
erhalten bleiben, hat sie immer noch die mit dem Schmelzkleber verbundenen
Nachteile.
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In
diesem Zusammenhang ist aus der
WO 85/04669 A1 ein zweistufiges Verfahren
zum Binden bekannt, bei welchem einerseits ein wässriges Grundierungsmittel
und andererseits ein Schmelzkleber verwendet werden und letzterer
aus einem segmentieren Monoalken-Vinyl-Acetat Co-Polymer besteht.
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Weiterhin
ist aus der
US 4 960
295 A ein Verfahren zum Binden von Heftblöcken bekannt,
bei welchem ein flüssiges
Grundierungsmittel auf den Heftrücken
aufgebracht und im Anschluß daran
ein Schmelzklebstoff auf das Grundierungsmittel aufgetragen wird.
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Aus
der
US 5 443 674 A ist
ein weiteres Verfahren zum Binden von Heftblöcken bekannt, bei welchem die
flüchtigen
Anteile einer auf den Rücken
der aufeinander angeordneten Heftblöcke aufgebrachten wässrigen
Lösung
durch Erhitzen entfernt werden, um dadurch eine klebende Schicht
aus Polyurethan herauszubilden.
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Des
Weiteren beschreibt die
US
4 975 011 A ein Verfahren zum Binden eines Stapels von
Signaturen mit einem durch eine Flüssigkeit aktivierbaren inaktiven
Kleberstoff, der auf den Signaturrücken angeordnet und durch Besprühen mit
einem Lösungsmittel
aktiviert wird.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Magazin oder eine
Zeitschrift mit mehr als einem Mittelblatt herzustellen.
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Es
ist auch eine Aufgabe der Erfindung, ein Magazin oder eine Zeitschrift
herzustellen, worin das Mittelblatt keine sichtbaren Klammern aufweist,
was den Effekt des Druckproduktes begünstigt.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Stapel von Bogen entlang
einer Kante zu verbinden, wobei die Wartezeit für das Kühlen und Trocknen der gebundenen
Kante minimal ist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, die Dicke der gebundenen
Kante in dem entstehenden Magazin oder der Zeitschrift zu minimieren.
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Es
ist noch eine Aufgabe der Erfindung, einen Stapel von Signaturen
entlang einer Kante zu verbinden, ohne daß die Signaturen an dieser
Kante geschnitten werden, um somit die Mittelblätter in jeder Signatur zu erhalten.
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Erfindungsgemäß ist ein
Verfahren zum Verbinden zweier oder mehrerer Stücke zu einem Druckprodukt vorgesehen,
das eine gebundene Kante und eine gegenüberliegende offene Kante aufweist.
Das Verfahren umfaßt
das Zusammentragen zweier oder mehrerer Stücke zu einem Stapel, der ein
vorderes und ein hinteres Stück
aufweist, sowie das Hinzufügen
eines Aktivierungsmittels entlang einer Kante des Stapels. Die Stücke weisen
eine Oberflächenkomponente
auf, die in dem Aktivierungsmittel lösbar ist, welches die Stücke miteinander
verbindet. Das somit gebundene Druckprodukt wird dann mit den bekannten
Trocknungsverfahren getrocknet.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchenangegeben.
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Die
oben genannten und weiteren Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden in der folgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den
beigefügten,
nachstehend aufgeführten
Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht der zu einem Stapel zusammengetragenen Stücke, die
in einer Flachrücken-Ausrichtung
gezeigt sind;
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2 ein
Querschnitt der zu einem Stapel zusammengetragenen Stücke mit
einer Flachrücken-Ausrichtung;
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3 eine
Draufsicht von zu einem Stapel zusammengetragenen Stücken mit
einer vorderen Schrägausrichtung;
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4 ein
Querschnitt der zu einem Stapel zusammengetragenen Stücke mit
einer vorderen Schrägausrichtung;
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5 eine
Draufsicht von zu einem Stapel zusammengetragenen Stücken mit
einer hinteren Schrägausrichtung;
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6 ein
Querschnitt der zu einem Stapel zusammengetragenen Stücke mit
einer hinteren Schrägausrichtung;
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7 eine
Vorderansicht der zu einem Stapel zusammengetragenen Stücke mit
einem Flachrücken
und einem Umschlagstück;
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8 ein
Querschnitt der zu einem Stapel zusammengetragenen Stücke mit
einem Flachrücken
und einem Umschlagstück;
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9 eine
Vorderansicht der zu einem Stapel zusammengetragenen Stücke mit
einer linearen Hülse,
die einen zwischen den Stücken
und dem Umschlagstück
plazierten dreieckigen Querschnitt aufweist;
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10 ein
Querschnitt der zu einem Stapel zusammengetragenen Stücke, bei
denen eine lineare Hülse
mit einem dreieckigen Querschnitt zwischen den Stücken und
dem Umschlagstück
plaziert ist;
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11 eine
Draufsicht der zu einem Stapel zusammengetragenen Stücke mit
einer spitz zulaufenden Ausrichtung;
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12 ein
Querschnitt der zu einem Stapel zusammengetragenen Stücke mit
einer spitz zulaufenden Ausrichtung.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
ein Verfahren zum Verbinden zweier oder mehrerer Teile zu einem
Druckprodukt vor. Es werden zwei oder mehrere Stücke zusammengetragen und durch
Auftragen eines Aktivierungsmittels, das sich auflöst und sich mit
einer in den Stücken
vorhandenen Komponente vermischt, entlang einer Kante miteinander
verbunden. Dabei entsteht eine Verschmelzung der Kanten der Stücke. Somit
ist nach anschließendem
Trocken der Kantenverschmelzung ein gebundenes Druckprodukt erzeugt.
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Ein
Stück,
wie es hier bezeichnet wird, ist ein einzelner Bogen Papier oder
eine Signatur, die aus einem oder mehreren an einer Kante gebundenen oder
verschmolzenen Folios besteht. Die in dieser Erfindung verwendeten
Stücke
enthalten eine Komponente, die durch ein Aktivierungsmittel aufgelöst wird.
Beispielsweise enthält
das normalerweise für Magazine
verwendete Papier Ligninfasern, die durch ein Latex-Polymer gebunden
sind. In einem solchen Papier ist das Latex-Polymer die Komponente,
die sich in dem Aktivierungsmittel auflöst und sich mit diesem vermischt.
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Ein
Aktivierungsmittel ist im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung
eine einzelne Komponente oder eine Mischung von Komponenten, die
sich vorzugsweise in einem Lösungsmittel
auflöst.
Das Aktivierungsmittel hat vorzugsweise die Eigenschaft, sich aufzulösen und
sich mit einer in oder an den Stücken
vorhandenen Komponente zu vermischen. Die für die Erfindung bevorzugten
Aktivierungsmittel beanspruchen eine relativ kurze Zeit zum Trocknen. Wenn
die lösbare
Komponente in den Stücken
ein Latex ist, dann ist ein Butyl-Äthylen Copolymer ein besonders
geeignetes Aktivierungsmittel.
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Ein
Stapel ist im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung ein Stapel
von Stücken
mit einem vorderen und einem hinteren Stück, der durch das sequentielle
Aufeinanderlegen der Stücke
gebildet wird.
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Eine
Flachrücken-Ausrichtung
ist im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung ein ausgerichteter
Stapel, d. h. daß die
Stücke
des Stapels genau aufeinander liegen, so daß sich die Hinterkante des Stapels
bezüglich
des vorderen und des hinteren Stückes
des Stapels im wesentlichen senkrecht erstreckt.
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Eine
vordere Schrägausrichtung
ist im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung eine Ausrichtung,
bei der die Stücke
des Stapels in einer ersten Richtung parallel zur zu bindenden Kante
ausgerichtet sind und bei der jedes Stück, von dem hinteren Stück zu dem
vorderen Stück
fortschreitend, um ein zunehmendes Maß senkrecht zur zu bindenden
Kante in Richtung der Kante, die nach dem Binden die offene Kante
sein wird, verschoben wird.
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Eine
hintere Schrägausrichtung
ist im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung eine Ausrichtung,
bei der die Stücke
des Stapels in einer ersten Richtung parallel zur zu bindenden Kante
ausgerichtet sind und bei der jedes Stück, von dem vorderen Stück zu dem
hinteren Stück
fortschreitend, um ein zunehmendes Maß senkrecht zur zu bindenden Kante
in Richtung der Kante, die nach dem Binden die offene Kante sein
wird, verschoben wird.
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Ein
Winkel der vorderen Schrägausrichtung ist
im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung der Winkel, der mit der
gebundenen Kante des Stapels und mit dem hinteren Stück in einer
vorderen Schrägausrichtung
gebildet ist.
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Ein
Winkel der hinteren Schrägausrichtung ist
im Zusammenhang mit vorliegender Erfindung der Winkel, der mit der
gebundenen Kante des Stapels und mit dem vorderen Stück in einer
hinteren Schrägausrichtung
gebildet ist.
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Eine
spitz zulaufende Ausrichtung ist im Zusammenhang mit vorliegender
Erfindung eine Ausrichtung, bei der drei oder mehrere Stücke in einer ersten
Richtung parallel zur zu bindenden Kante ausgerichtet sind. Jedes
der Stücke
wird, von einem Zwischenstück
zu dem vorderen Stück
fortschreitend, um ein zunehmendes Maß in eine zweite Richtung senkrecht
zur zu bindenden Kante und in Richtung der gegenüberliegenden Kante, die nach
dem Binden die offene Kante sein wird, verschoben. Jedes der Stücke wird
gleichermaßen
von dem Zwischenstück
zu dem hinteren Stück
fortschreitend, um ein zunehmendes Maß in die zweite Richtung senkrecht zur
zu bindenden Kante und in Richtung der gegenüberliegenden Kante, die nach
dem Binden die offene Kante sein wird, verschoben.
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Bei
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung werden zwei oder mehrere
Stücke
zusammengetragen und ein Stapel mit der gewünschten Ausrichtung gebildet.
Es wird dann ein Aktivierungsmittel auf eine Kante des Stapels aufgetragen,
das sich auflöst
und sich mit einer in den Stücken
vorhandenen Komponente vermischt, wobei eine Verbindung oder Verschmelzung
der Kanten der Stücke
des Stapels zustande kommt. Die Stapelkante wird dann getrocknet
und somit ist ein gebundenes Druckprodukt hergestellt.
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Dieses
Verfahren ist besonders für
die Herstellung gebundener Zeitschriften und Magazine geeignet.
Die Stücke,
aus welchen sich Zeitschriften und Magazine zusammensetzen, enthalten
Ligninfasern, die ein Pulpe-Derivat sind, und die durch ein Latex-Polymer
zusammengehalten werden. Die vorliegende Erfindung macht sich die
Lösbarkeit
von Komponenten, wie z. B. von Latex-Polymeren, in geeigneten Aktivierungsmitteln
zunutze. Durch das Auftragen eines geeigneten Aktivierungsmittels
auf eine Kante eines Stapels, der aus Stücken eines Magazins besteht,
löst sich
das in den Stücken
vorhandene Latex-Polymer in dem Aktivierungsmittel auf und vermischt
sich mit diesem und bewirkt somit eine Verschmelzung der Kanten
der Stücke.
Die vorliegende Erfindung hat also die aktive Beteiligung einer
in den Stücken
vorhandenen Komponente an dem Aktivierungsmittel zum Inhalt. Durch
diese aktive Beteiligung wird eine geringere Menge an Aktivierungsmittel
benötigt,
um die Stücke
zu binden, als dies bei herkömmlichen
Klebstoffen der Fall ist. Ferner kann der größte Teil des Aktivierungsmittels
z. B. durch Trocknen entfernt werden, nachdem die Kanten der Stücke miteinander
verschmolzen sind. Somit wird eine Zunahme der Dicke der gebundenen
Kante minimal sein.
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Ein
bevorzugtes Aktivierungsmittel für
die Herstellung von gebundenen Magazinen und Zeitschriften gemäß vorliegender
Erfindung enthält
ein Butyl-Äthylen
Copolymer, das sich in einem geeigneten Lösungsmittel auflöst. Das
Copolymer-Aktivierungsmittel löst
und vermischt sich mit dem in den Magazinstücken vorhanden Latex-Polymer.
Das Vermischen kann auf molekularer Ebene als eine Verhakung oder
Verflechtung der Latex-Polymerketten miteinander und mit den im
Polymer-Aktivierungsmittel vorhandenen Polymerketten beschrieben
werden. Diese stattfindende Verflechtung verschmelzt die Kante eines
jeden Stückes
mit mindestens der Kante des angrenzenden Stückes. Das Lösungsmittel und jegliches unverbrauchte
Copolymer kann dann bevorzugt durch Trocknen entfernt werden.
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In
herkömmlichen
Magazinen oder Zeitschriften werden die Bogen mit einem Glanzeffekt versehen,
indem eine dünne
Schicht von Ton auf die Oberfläche
des Papiers aufgebracht wird. Bei den eine Tonschicht aufweisenden
Magazinstücken dringt
das Aktivierungsmittel vorzugsweise durch die Tonschicht hindurch
und vermischt sich mit dem in den Magazinstücken vorhandenen Latex-Polymer, wobei
ein Verschmelzen der Kanten der einzelnen Stücke miteinander erfolgt. Das
Durchdringen des Aktivierungsmittels durch die Tonschicht kann z.
B. durch Änderung
der Viskosität
des in dem Aktivierungsmittel enthaltenen Lösungsmittels oder durch Änderung
der Temperatur des Aktivierungsmittels optimiert werden.
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Der
Schritt des Trockners der gemäß vorliegender
Erfindung verschmolzenen Kanten kann durch herkömmliche Trocknungsverfahren
erfolgen. Die für
das Aktivierungsmittel der vorliegenden Erfindung benötigte kürzere Trockenzeit
verkürzt
auch die Herstellungszeit eines jeden gebundenen Druckproduktes,
was für
automatisierte Prozesse der Magazinherstellung besonders vorteilhaft
ist. Ein bevorzugtes Trocknungsverfahren ist das Trocknen der verschmolzenen
Kante mit Ultraschall.
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Der
Schritt des Zusammentragens der Stücke kann mit herkömmlichen
Zusammentragverfahren erfolgen. Gewöhnlich erfolgt das Zusammentragen
der Stücke
für die
Herstellung gebundener Zeitschriften und Magazine in einem oder
mehreren Behältern.
Ein bevorzugtes Verfahren für
das Zusammentragen zweier oder mehrerer Stücke gemäß vorliegender Erfindung ist
der in einer Reihe von Behältern
erfolgende automatisierte Zusammentragprozeß.
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Die
bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten Stücke können einzelne
Papierbogen oder Signaturen mit einem oder mehreren Folios sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren
ist besonders geeignet für
die Herstellung von Magazinen oder Zeitschriften mit zwei oder mehreren
an ihren Kanten verbundenen Signaturen. Da jede Signatur ein Mittelblatt
enthält,
wird ein Magazin, das mit zwei oder mehreren gemäß vorliegender Erfindung verbundenen
Signaturen hergestellt ist, so viele Mittelblätter wie Signaturen enthalten.
Die höhere
Anzahl von Mittelblättern
in einem Magazin erhöht
auch dessen Wert, da Mittelblättern
z. B. von Werbung machenden Inserenten ein höherer Wert zugeschrieben wird.
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Die
vorliegende Erfindung erlaubt verschiedene Ausführungen der Stücke, je
nach Art des gewünschten
gebundenen Druckproduktes.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Ausführung werden
zwei oder mehrere Stücke
zusammengetragen, um einen Stapel mit Flachrücken-Ausrichtung, der ein vorderes
und ein hinteres Stück
aufweist, zu bilden. Diese Ausführung
ist in den 1 und 2 dargestellt.
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1 zeigt
die Vorderansicht einer Anzahl von Teilen einer Zeitschrift oder
eines Magazins, die zu einem Stapel zusammengetragen wurden, der eine
Flachrücken-Ausrichtung und ein
vorderes Stück 1 und
ein hinteres Stück 2 aufweist.
Die Kante 3 des Stapels soll gebunden werden und die Kante 4 soll
das offene Ende des entstehenden Druckproduktes sein. 2 zeigt
einen Querschnitt der gemäß 1 zusammengetragenen
Stücke.
Das Aktivierungsmittel wird entlang der Kante 3 aufgetragen
und bewirkt eine Verbindung oder ein Verschmelzen der Stücke entlang
der Kante 3. Durch das anschließende Trocknen der Kante 3 ist
die gewünschte
gebundene Zeitschrift oder das Magazin mit einem Flachrücken entstanden.
Dann kann ein Umschlagstück
mittels eines beliebigen herkömmlichen
Verfahrens angebracht werden.
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Gemäß einer
alternativen erfindungsgemäßen Ausführung werden
zwei oder mehrere Stücke zu
einem Stapel zusammengetragen, der ein vorderes und ein hinteres
Stück aufweist.
Danach wird auf eine Kante des Stapels das Aktivierungsmittel aufgetragen.
Ein Umschlagstück,
das ebenfalls zum Verschmelzen geeignet ist, wird dann um den Stapel
gewunden und es entsteht somit ein gebundenes Flachenrücken-Druckprodukt
mit einem Umschlagstück. Vorzugsweise
wird das Umschlagstück
um das vordere und das hintere Stück gewunden. Diese Zusammenstellung
ist ferner in den 7 und 8 dargestellt.
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7 zeigt
eine Vorderansicht einer Anzahl von Stücken einer Zeitschrift oder
eines Magazins, die zu einem Stapel zusammengetragen wurden, der eine
Flachrücken-Ausrichtung und ein
um das vordere Stück 1 und
um das hintere Stück 2 gewundenes Umschlagstück 5 aufweist.
Die in 7 gezeigte Kante 3 soll gebunden werden,
während
die Kante 4 die offene Kante des entstehenden Druckproduktes sein
soll. 8 zeigt einen Querschnitt der gemäß 7 zusammengetragenen
Stücke.
Das Aktivierungsmittel wird auf die Kante 3 zwischen dem
Umschlagstück 5 und
dem Stapel aufgetragen und bewirkt das Verschmelzen der Kanten der
Stücke
und des Umschlagstückes 5.
Durch das anschließende Trocknen
entsteht die gewünschte
gebundene Zeitschrift oder das Magazin.
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Gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführung werden
zwei oder mehrere Stücke
zu einem Stapel zusammengetragen, der eine vordere Schrägausrichtung
und ein vorderes und ein hinteres Stück aufweist. Die Stücke werden
zuerst in eine erste Richtung parallel zur zu bindenden Kante ausgerichtet.
Jedes der Stücke
wird, von dem hinteren Stück
zu dem vorderen Stück
fortschreitend, um ein zunehmendes Maß in eine zweite Richtung senkrecht
zur zu bindenden Kante und in Richtung der gegenüberliegenden Kante, die nach
dem Binden die offene Kante sein wird, verschoben. Diese Ausführung ist
in den 3 und 4 dargestellt.
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3 zeigt
die Vorderansicht einer Anzahl von Stücken einer Zeitschrift oder
eines Magazins, die zu einem Stapel zusammengetragen wurden, der eine
vordere Schrägausrichtung
und ein vorderes Stück 1 und
ein hinteres Stück 2 aufweist.
Die in 3 gezeigte Kante 3 soll gebunden werden,
während
die Kante 4 die offene Kante des entstehenden Druckproduktes
sein soll. 4 zeigt einen Querschnitt der
gemäß 3 zusammengetragenen
Stücke.
Das Aktivierungsmittel wird entlang der Kante 3 aufgetragen
und bewirkt das Verschmelzen der Stücke entlang der Kante 3.
Durch das anschließende Trocknen
entsteht die gewünschte
gebundene Zeitschrift oder das Magazin mit einer vorderen Schrägausrichtung.
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Der
Winkel der vorderen Schrägausrichtung zwischen
der gebundenen Kante des Stapels und dem hinteren Stück erstreckt
sich zwischen etwa 15° und
etwa 60°.
In 4 ist der Winkel der vorderen Schrägausrichtung
durch die Kante 3 und das hintere Stück 2 bestimmt. Noch
mehr bevorzugt wäre
ein Winkel der vorderen Schrägausrichtung
zwischen etwa 30° und
etwa 60° und
am meisten bevorzugt wäre
ein solcher Winkel von etwa 40°.
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Alternativ
zur Ausführung
der oben beschriebenen vorderen Schrägausrichtung wird nach dem Auftragen
des Aktivierungsmittels ein Umschlagstück zu dem Stapel hinzugefügt. Vorzugsweise
wird das Umschlagstück
um das vordere und das hintere Stück gewunden und mit diesen
verbunden. Es kann auch ein Umschlagstück auf jede andere geeignete Weise
angebracht werden.
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Bei
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführung werden
zwei oder mehrere Stücke
zu einem Stapel zusammengetragen, der eine hintere Schrägausrichtung
und ein vorderes Stück
und ein hinteres Stück
aufweist. Die Stücke
sind in eine erste Richtung, d. h. parallel zur zu bindenden Kante
ausgerichtet. Jedes der Stücke
wird, von dem vorderen Stück zu
dem hinteren Stück
fortschreitend, um ein zunehmendes Maß in eine zweite Richtung senkrecht
zur zu bindenden Kante und in Richtung der gegenüberliegenden Kante, die nach
dem Binden die offene Kante sein wird, verschoben. Diese Ausführung ist
in den 5 und 6 dargestellt.
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5 zeigt
die Vorderansicht einer Anzahl von Teilen einer Zeitschrift oder
eines Magazins, die zu einem Stapel zusammengetragen wurden, der eine
hintere Schrägausrichtung
und ein vorderes Stück 1 und
ein hinteres Stück 2 aufweist.
Die Kante 3 des Stapels soll gebunden werden und die Kante 4 soll
das offene Ende des entstehenden Druckproduktes sein. 6 zeigt
einen Querschnitt der gemäß 5 zusammengetragenen
Stücke.
Das Aktivierungsmittel wird entlang der Kante 3 aufgetragen
und bewirkt eine Verbindung oder ein Verschmelzen der Stücke entlang
der Kante 3. Durch das anschließende Trocknen der Kante 3 entsteht
die gewünschte Zeitschrift
oder das Magazin mit einer hinteren Schrägausrichtung.
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Der
Winkel der hinteren Schrägausrichtung zwischen
der gebundenen Kante des Stapels und dem vorderen Stück erstreckt
sich vorzugsweise zwischen etwa 15° und etwa 60°. In 6 ist der
Winkel der hinteren Schrägausrichtung
durch die gebundene Kante 3 und das vordere Stück 1 bestimmt.
Noch mehr bevorzugt wäre
ein Winkel der hinteren Schrägausrichtung
zwischen etwa 30° und
etwa 60° und am
meisten bevorzugt wäre
ein solcher Winkel von etwa 40°.
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Alternativ
zur Ausführung
der oben beschriebenen hinteren Schrägausrichtung kann nach dem Auftragen
des Aktivierungsmittels ein Umschlagstück, das auch zum Verbinden
geeignet ist, zu dem Stapel hinzugefügt werden. Vorzugsweise wird
das Umschlagstück
um das vordere und das hintere Stück gewunden und mit diesen
verbunden. Es kann auch ein Umschlagstück auf jede andere geeignete Weise
hinzugefügt
werden. Es kann auch ein Umschlagstück auf jede andere geeignete
Weise angebracht werden.
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Bei
einer anderen erfindungsgemäßen Ausführung wird
ein gebundenes Druckprodukt mit einem Stapel von Stücken, der
ein vorderes Stück
und ein hinteres Stück
und eine spitz zulaufende Ausrichtung aufweist, hergestellt. Es
werden drei oder mehrere Stücke
in eine erste Richtung, d. h. parallel zur zu bindenden Kante ausgerichtet.
Jedes der Stücke wird,
von dem vorderen Stück
zu einem Zwischenstück,
welches das Mittelstück
sein kann oder auch nicht, fortschreitend, um ein zunehmendes Maß in eine
zweite Richtung senkrecht zur zu bindenden Kante und in Richtung
der gegenüberliegenden
Kante, welche nach dem Binden die offene Kante sein wird, verschoben.
Jedes der Stücke
wird gleichermaßen
von dem Zwischenstück
zum hinteren Stück
um ein zunehmendes Maß in
die zweite Richtung senkrecht zur zu bindenden Kante und in Richtung
der gegenüberliegenden
Kante, welche nach dem Binden die offene Kante sein wird, verschoben.
Diese Ausführung
ist in den 11 und 12 dargestellt.
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11 zeigt
die Vorderansicht einer Anzahl von Teilen einer Zeitschrift oder
eines Magazins, die zu einem Stapel zusammengetragen wurden, der eine
spitz zulaufende Ausrichtung, ein vorderes Stück 1, ein hinteres
Stück 2 und
ein Zwischenstück 8,
das in diesem Ausführungsbeispiel
das Mittelstück ist,
aufweist. Die Kante 3 des Stapels soll gebunden werden
und die Kante 4 soll das offene Ende des entstehenden Druckproduktes
sein. 12 zeigt einen Querschnitt der
gemäß 11 zusammengetragenen
Stücke.
Das Aktivierungsmittel wird entlang der Kante 3 aufgetragen
und bewirkt eine Verbindung oder Verschmelzung der Stücke entlang
der Kante 3. Durch das anschließende Trocknen der Kante 3 entsteht
die gewünschte
Zeitschrift oder das Magazin mit einer spitz zulaufenden Ausrichtung.
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Ein
durch das Zwischenstück 8 und
den vorderen Abschnitt 3a der Kante des Stapels bestimmter vorderer
Winkel und ein zweiter durch das Zwischenstück 8 und den hinteren
Abschnitt 3b der Kante des Stapels bestimmter Winkel erstrecken
sich unabhängig
voneinander vorzugsweise zwischen etwa 15° und etwa 80°. In 12 ist
der erste Winkel 10 durch den Kantenabschnitt 3a und
das Zwischenstück 8 bestimmt,
während
der zweite Winkel 11 durch den Kantenabschnitt 3b und
das Zwischenstück 8 bestimmt
ist. Noch mehr bevorzugt wäre
ein erster und zweiter Winkel 10 und 11, die sich
unabhängig
voneinander von etwa 30° bis
etwa 50° erstrecken,
und am meisten bevorzugt wäre
ein solcher erster und zweiter Winkel 10 und 11,
die sich unabhängig
voneinander um etwa 40° erstrecken.
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Jede
der hier gezeigten schräg
ausgerichteten oder spitz zulaufenden Ausführungen kann je nach dem Versetzungsgrad
der zu bindenden Stücke am
offenen Ende des Druckproduktes eine korrespondierende ergänzende schräge oder
spitze Form aufweisen, die vorzugsweise so zugeschnitten wird, daß die offene
Kante im wesentlichen quadratisch ist.
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Bei
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung werden
zwei oder mehrere Stücke
zu einem Stapel zusammengetragen, der eine Flachrücken-Ausrichtung
und ein vorderes und ein hinteres Stück aufweist. Ein lineares Rohr
mit einem dreieckigen Querschnitt wird dann entlang der zu bindenden Kante
des Stapels plaziert. Das Aktivierungsmittel wird auf die drei Seiten
des linearen Rohres aufgetragen. Ein Umschlagstück wird dann über dem
Stapel in einer Weise plaziert, daß das lineare Rohr zwischen
dem Umschlagstück
und der zu bindenden Kante gehalten wird. Diese Ausführung ist
ferner in den 9 und 10 dargestellt.
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9 zeigt
eine Vorderansicht einer Anzahl von Stücken, die zu einem Stapel zusammengetragen
wurden, der ein vorderes Stück 1 und
ein hinteres Stück 2 und
ein lineares Rohr mit einem zwischen der Kante 3 des Stapels
und dem Umschlagstück 5 plazierten
dreieckigen Querschnitt aufweist. 10 zeigt
die Querschnittansicht der gemäß 9 zusammengetragenen
Stücke.
Die Stücke 1, 2 und
das Umschlagstück 5 werden
miteinander verbunden, wobei das Rohr 6 vorzugsweise auf
seinem Platz gehalten wird. Je nach dem Material des Rohres 6 kann auch
das Rohr 6 selbst mit den Stücken 1, 2 und
dem Umschlagstück 5 verbunden
werden. Die gebundene oder verschmolzene Kante wird dann getrocknet
und ein Druckprodukt mit einer spitz zulaufenden Erscheinungsform
ist somit hergestellt.
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Es
ist also ein Verfahren für
das Verbinden zweier oder mehrerer Stücke vorgesehen, um ein Druckprodukt
herzustellen, das eine gebundene Kante aufweist. Die Stücke enthalten eine
Komponente, die in einem Aktivierungsmittel auflösbar ist. Das Verfahren ist
im besonderen für
die Herstellung von Magazinen und Zeitschriften, die mehr als ein Mittelblatt
aufweisen, geeignet.
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- 1
- vorderes
Stück
- 2
- hinteres
Stück
- 3
- Kante
des Stapels
- 3a
- vorderer
Abschnitt der Kante des Stapels (12)
- 3b
- hinterer
Abschnitt der Kante des Stapels (12)
- 4
- Kante
des offenen Endes des Druckproduktes
- 5
- Umschlagstück (7)
- 6
- lineares
Rohr (9, 10)
- 8
- Zwischenstück (11)
- 10
- erster
Winkel (12)
- 11
- zweiter
Winkel (12)