DE1976041U - Rohr- oder kugelmuehle mit schraubenlos befestigten mahlplatten. - Google Patents

Description

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Westdeutsche Guss + Stahl GMBH,4 Düsseldorf 1,Am Wehrhahn

Schraubenlos befestigte Mahlplatte aus Stahl für Rohr- oder Kugelmühlen

Die Neuerung betrifft eine Mahlplatte aus Stahl für Rohr- oder Kugelmühlen,die schraubenlos am Mühlenmantel befestigt wird.

Derartige Mahlplatten dienen zur verschleißfesten Auskleidung der Trommeln von Rohr- oder Kugelmühlen. Sie unterliegen neben einer hohen verschleissenden Beanspruchung zusätzlich noch einer Beanspruchung durch Stoß und Schlag,die ihre Ursache in direkt auf die Mahlplatte aufschlagenden Mahlkugeln hat. Diese letzte Beanspruchung macht viele Werkstoffe,die infolge ihrer hohen Härte einen sehr grossen Widerstand gegen reibenden und schmirgelnden Verschleiß aufweisen, für den Einsatz in Kugelmühlen ungeeignet. Andererseits erweisen sich

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Werkstoffe,die einer Stoß- und Schlagbeanspruchung aufgrund einer ausreichenden Zähigkeit gewachsen sind, in vielen Fällen als nicht genügend widerstandsfähig gegen den erosiven Verschleiß.

Es besteht also das Problem, einen Werkstoff zu finden, der durch seine Härte einen hohen Widerstand gegen reibenden und schmirgelnden Verschleiß aufweist,gleichzeitig aber so viel Zähigkeit besitzt, daß er der Schlagbeanspruchung durch die Mahlkugeln widerstehen kann. Da aber bekanntlich die Härte von allen Stahllegierungen in dem Maße wachst,wie ihre Zähigkeit abnimmt, ist das Problem nur mit vielfach unerwünschten Kompromissen lösbar·?

In letzter Zeit ist die Lösung des aufgezeigten Problems vornehmlich aus zwei Gründen besonders dringlich geworden: Einmal nimmt die Schlagbeanspruchung der Mahlplatten durch Vergrösserung der Durchmesser der Mühlen bis über 4m infolge der höheren kinetischen Energie der Mahlkugeln bei ihrem Aufprall entsprechend zu. Zum anderen gelangen in letzter Zeit Mahlkugeln mit ganz besonders hoher Härte,

z.B. HB 6oo kg/mm , zum Einsatz.

Insbesondere der letztgenannte Umstandhat viele Mahlplattenwerkstoffe, die bei den bisher vorwiegend verwendeten Mahlkugeln aus Kohlenstoffschmiedestahl neben ihrem hohen Widerstand gegen erosive Beanspruchung auch einen ausreichenden Widerstand gegen Stoß und Schlag zeigten, völlig ungeeignet werden lassen. Durch den Einsatz dieser sogenannten "harten" Mahlkugeln,die aufgrund ihrer aussergewöhnlichen Härte einen etwa 5-10 mal geringeren Verschleiß als die bisher verwendeten Mahlkugeln aufweisen und deshalb ganz besonders wirtschaftlich sind,sind in vielen Fällen in kurzer Zeit mehrere Tonnen Mahlplatten zerschlagen worden.

Der Bewegungsablauf der Mahlkörper in Kugelmühlen, der als bekannt vorausgesetzt werden kann, zeigt, daß die dominierende Beanspruchung der Mahlplatten reibender und schmirgelnder Art ist und die Gebrauchsdauer der Mahlplatten im Grunde davon abhängt, ob sie gegen diese Art des Verschleisses einen genügend hohen Widerstand aufweisen« Dieser reibende Verschleiß entsteht,wenn die Mahlkugeln nach ihrem Aufprall wieder auf die Winkelgeschwindigkeit der Mühlentrommel beschleunigt werden müssen. Da bei grossen Mühlen die Umfangs-

geschwindigkeit im Inneren der Trommel 3,ο m/s übersteigt und die zu beschleunigende Kugelmenge mehr als 50 t/s beträgt, die für die Beschleunigung der Mahlkugeln zur Verfügung stehende Zeit aber gering ist, ist die auf die Mahlplatte rückwirkende Beschleunigungskraft entsprechend gross·

Die Anzahl der direkt auf die Mahlplatten aufschlagenden Mahlkugeln ist überraschend gering. Sie beträgt nur etwa 3%. Alle anderen Kugeln schlagen wiederum auf Kugeln auf, wodurch der Schlag auf die Mahlplatte weitgehend gedämpft oder auch völlig aufgefangen wird. Die wenigen direkten Kugelaufschläge bewirken hierdurch kaum einen Verschleiß der Mahlplatte, sondern sie zerstören die Mahlplatte durch die beim Aufprall in der Platte erzeugten hohen Druck- und Biegespannungen.

Obwohl also die erosive Beanspruchung vorherrscht,was die Verwendung sehr harter und spröder Werkstoffe für die Mahlplatte nahelegt, können andererseits solche Werkstoffe, die im übrigen meist besonders preiswert sind,wegen ihrer grossen Empfindlichkeit gegen jede Art von Schlagbeanspruchung nicht verwendet werden.

Der Neuerung lag somit die Aufgabe zugrunde, eine Mahlplatte aus Stahl für Rohr- oder Kugelmühlen zu schaffen,die trotz ihres harten und spröden "Werkstoffes der auftretenden Schlagbeanspruchung gewachsen ist. Neuerungsgemäss wird zu diesem Zweck vorgeschlagen,die Mahlplatte mit einer elastischen Zwischenlage und die elastische Zwischenlage mit dem Mühlenmantel jeweils auf der gesamten Oberfläche miteinander zu verkleben und jede Mahlplatte von den benachbarten Mahlplatten durch einen Spalt zu trennen.

Durch diese Maßnahme, die vorzugsweise in Verbindung mit einem möglichst kleinen Plattenformat durchgeführt wird, erhält jede Mahlplatte eine gewisse federnde Eigenschaft, die die Schlagbeanspruchung so weit dämpft, daß ein Zerspringen der Platte nicht mehr zu befürchten ist. Die Dicke der elastischen Zwischenlage wird entsprechend den Erfordernissen gewählt: bei besonders schlagempfindlichen Werkstoffen oder bei^. Mühlen mit grossem Durchmesser . wird die Zwischenlage dicker ausgeführt als bei weniger schlag* empfindlichen Werkstoffen oder kleineren Mühlendurchmessern. Durch die Befestigung der Mahlplatte mittels Klebung entfällt das Bohren der Befestigungslöcher in der Mühlentrommel und die damit verbundene Verminderung des Widerstandsmomentes des Trommelquerschnittes. Weiterhin wird durch die Dämpfung

der Mahlkugelaufschläge eine Lärmminderung erzielt,die besonders bei der hohen Lärmentwicklung der Rohr- und Kugelmühlen,die häufig zu Gehörschäden des Bedienungspersonals führt,von Wichtigkeit ist.

Es ist zwar bereits bekannt gewesen, Mahlplatten aus Stahl für Rohr- oder Kugelmühlen mit einer elastischen Zwischenlage zwischen Mühlenmantel und Mahlplatte zu befestigen, jedoch waren.; diese bekannten Befestigungen entweder mit Sehrauben oder mit Keilverbindungen versehen,die örtliche Spannungserhöhungen hervorrufen und bei genügender Virspannung die Elastizität der Zwischenlage nahezu aufheben.

Eine wirklich elastische Befestigung der Mahlplatten wird erst mit dem Vorschlag der Neuerung erreicht, der neben der Herabsetzung der verschiedenen Beanspruchungen und der damit erhöhten Lebensdauer der Mahlplatten einen weiteren Vorteil dadurch ergibt, daß die geklebte Mahlplatte selbst dann nicht aus dem Mühlenmantel herausfällt,wenn sie zersprungen ist,da alle sich ergebenden Einzelteile gleichermassen gut festgeklebt und gehalten sind.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Neuerung dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine am Mühlenmantel

befestigte Mahlplatte und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die mittlere Mahlplatte in Fig.l.

Die mit verhältnismässig kleinem Format ausgebildete Mahlplatte 1 wird mit einer elastischen Zwischenlage 2, beispielsweise aus Gummi oder Kunststoff>auf ihrer gesamten aneinander!iegenden Oberfläche verklebt. Die elastische Zwischenlage 2 wird wiederum durch Klebung auf ihrer gesamten Oberfläche mit dem Mühlenmantel 3 der Mühle verklebt. Jede Mahlplatte 1 und Zwischenlage 2 ist von den benachbarten Mahlplatten und Zwischenlagen durch einen Spalt getrennt,wie dies in Fig.l dargestellt ist.

Da die Mahlplatte 1 aus hartem und sprödem Werkstoff hergestellt ist, kann sie höchsten Beanspruchungen reibender und schmirgelnder Art widerstehen. Ihre Empfindlichkeit gegen Schlag- und Stoßbeanspruchung wird durch die Verklebung der Mahlplatte 1 mit der elastischen Zwischenlage 2 und die Verklebung der elastischen Zwischenlage 2 mit dem Mühlen-

mantel 3 beseitigt, da diese Art der schraubenlosen Befestigung die notwendige elastische Lagerung und die Anordnung von allseitigen Spalten die notwendige Bewegungsmöglichkeit schaffen.

Claims (1)

1. P.A. 498 7 38*30.8.67,

   Schutzanspruch:

   Schraubenlos befestigte Mahlplatte aus Stahl für Rohr- oder Kugelmühlen mit einer zwischen Mühlenmantel und Mahlplatte angeordneten elastischen Zwischenlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlplatte (1) mit der elastischen Zwischenlage (2) und die elastische Zwischenlage (2) mit dem Mühlenmantel (3) jeweils auf der gesamten Oberfläche miteinander verklebt sind und jede Mahlplatte (1) von den benachbarten Mahlplatten durch einen Spalt getrennt ist.

   -U/Bra-