DE19758820C5 - Verfahren zur Aufbereitung eines aufblasbaren oder aufpumpbaren Gegenstandes - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Aufbereitung eines aufblasbaren oder aufpumpbaren Gegenstandes, insbesondere eines Reifens, der in seinem Inneren eine Kautschuk oder Kautschuklatex enthaltende abdichtende Zusammensetzung aufweist, wobei mindestens eine Säure in das Innere des Gegenstandes zur Koagulation der Zusammensetzung eingebracht wird und die mindestens eine Säure in Form einer Lösung in das Innere des Gegenstandes eingebracht wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung eines aufblasbaren oder aufpumpbaren Gegenstandes, insbesondere eines Reifens, der in seinem Inneren eine Kautschuk oder Kautschuklatex enthaltende abdichtende Zusammensetzung aufweist.
  • Stand der Technik
  • Abdichtmittel für Reifen befinden sich bereits auf dem Markt und dienen dazu, bei einer Reifenpanne den Reifen so weit abzudichten, daß eine Weiterfahrt, beispielsweise zur nächsten Werkstatt, möglich ist. Zum Stand der Technik wird auf die deutsche Offenlegungsschrift 195 45 935 verwiesen, in der ein Abdichtmittel auf Basis von Kautschuklatex offenbart ist, das zusätzlich eine Terpen-Phenol-Harz-Dispersion enthält.
  • Bisher bekannte Abdichtmittel oder Abdichtmassen können den Nachteil aufweisen, daß das bei der Panne im Reifen entstandene Loch entweder nicht schnell genug oder nicht vollständig verschlossen wird. Außerdem sind bisher bekannte Abdichtmittel nicht für einen Einsatz bei tiefen Temperaturen, beispielsweise unter –15 °C oder unter –20 °C geeignet. Um diesen Nachteil auszugleichen, schlägt die genannte DE-A1-195 45 935 beispielsweise vor, eine zusätzliche Wärmequelle bei einem derartigen Pannentest vorzusehen.
  • DE 195 45 935 A1 offenbart ein Mittel zum Abdichten von Reifen bei Pannen auf Basis von Kautschuklatex. Nach Einbringen des Mittels kann der Reifen mittels Kohlendioxidpatronen aufgepumpt werden.
  • Aufgabenstellung
  • Aufgabe der Erfindung besteht darin, daß ein weiteres Verfahren zur Aufbereitung eines mit einem Abdichtmittel beinhaltenden, aufblasbaren oder aufpumpbaren Gegenstandes, insbesondere eines Reifens, bereitgestellt wird.
  • Die Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1.
  • Der Naturharzester wird im Normalfall aus pflanzlichen Quellen abgeleitet sein, wobei vorzugsweise Kolophoniumharz, d.h. aus Koniferen gewonnenes Harz, in Frage kommt. Bevorzugtes Ausgangsprodukt ist das sogenannten Tallöl, das in bekannter Weise in seine entsprechenden Ester, die sogenannten Harzester oder Esterharze überführt werden kann.
  • Die Erfindung umfasst ein Verfahren zur Aufbereitung eines aufblasbaren oder aufpumpbaren Gegenstandes, insbesondere eines Reifens, der in seinem Inneren eine abdichtende Zusammensetzung, die Kautschuk oder Kautschuklatex enthält, aufweist. Bei dieser Zusammensetzung kann es sich um die beschriebene erfindungsgemäße Zusammensetzung handeln. Ein solches Verfahren wird zweckmäßigerweise vor der Entsorgung des beschädigten und mit der Zusammensetzung (vorläufig) abgedichteten Reifens angewendet. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Säure in Form einer Lösung, insbesondere einer wäßrigen Lösung, in das Innere des Gegenstandes eingebracht wird, um die Zusammensetzung bzw. zumindest die dort vorhandene Kautschukkomponente zu koagulieren. Dieses Einbringen kann beispielsweise durch das Einsprühen oder Eindrücken der Säure über das Ventil erfolgen. Dadurch wird verhindert, daß der noch fließfähige Anteil der Zusammensetzung, der im Inneren des Gegenstandes, d.h. insbesondere im Reifeninneren, vorhanden ist, bei der Demontage ausläuft und zu Verunreinigungen und zu Verschmutzungen führt. Durch die Anwendung des Verfahrens wird ein Großteil der Bestandteile der Zusammensetzung im Inneren zurückgehalten, und es werden lediglich die nicht koagulierbaren flüssigen Anteile der Zusammensetzung bei der weiteren Verarbeitung bzw. Entsorgung des Gegenstandes auslaufen. Dieses Aufarbeitungsverfahren läßt sich auch für das Behältnis anwenden, in dem die Zusammensetzung vor der Verarbeitung gelagert wird.
  • Bei der im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Säure handelt es sich vorzugsweise um eine organische Säure wie Essigsäure oder Ameisensäure.
  • Besonders geeignet sind die Reifendichtmittel wie sie in den folgenden Beispielen beschrieben sind und im Hauptpatent DE 197 53 630 offenbart sind.
  • Ausführungsbeispiel
  • Beispiel 1
  • Eine Zusammensetzung enthält die folgenden Bestandteile in den aufgeführten Mengen:
    Bestandteil Menge in q Gew.-%
    Naturkautschuklatex 540 51,0
    – Feststoffgehalt: ca. 60 %
    – geringer Ammoniakgehalt
    – Hersteller: Nordmann, Rassmann GmbH & Co., Hamburg
    Tallölharzester-Dispersion
    – Produkt EXP 1011 der Arizona Chemical
    – Säurezahl: max. 10
    – Feststoffgehalt: ca. 60 % 300 28,3
    Monoethylenglykol 160 15,1
    Schwefel 5 0,47
    Zinkoxid 25 2,36
    Konservierungsmittel 1
    – wäßrige Dipropylenglykol-Lösung von ca. 20 % 1,2-Benzisothiazolin-3-on als Natriumsalz 0,6 0,057
    – Produkt: PROXEL GXL der Zeneca GmbH
    Konservierungsmittel 2
    – 1,3,5-Triethylhexahydro-1,3,5-Triazin (95 %) der RT Vanderbilt, USA 26 2,46
    Kaliumhydroxid-Lösung 2 0,19
  • Zur Herstellung der Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 wird zunächst das Monoethylenglykol vorgelegt und der pH-Wert mit Hilfe der Kaliumhydroxid-Lösung auf ca. 10,5 eingestellt. Durch Verwendung des Kaliumhydroxids sind im Vergleich zu einer Ammoniaklösung nur vergleichsweise geringe Mengen zur Einstellung des pH erforderlich. Zur Mischung der Bestandteile wird sowohl im Fall der pH-Einstellung als auch bei den folgenden Schritten ein Rührwerk verwendet.
  • In einem nächsten Schritt werden der Schwefel und das Zinkoxid eingerührt, wobei durch den Zusatz von Schwefel die Zusammensetzung u.a. hitzebeständiger und durch die Hinzugabe von Zinkoxid die Zusammensetzung u.a. lagerbeständiger wird. Anschließend werden neben den Konservierungsstoffen der Naturharzester und der Naturkautschuklatex eingerührt.
  • Beispiel 2
  • Eine weitere Zusammensetzung enthält die folgenden Bestandteile in den aufgeführten Mengen:
    Bestandteil Menge in q Gew.-%
    aufkonzentrierter Naturkautschuklatex 500 47,2
    – Feststoffgehalt: ca. 73 %
    – Produkt: Revertex der Kautschuk-Gesellschaft mbH
    Tallölharzester
    – Produkt EXP 1011 der Arizona Chemical
    – Säurezahl: max. 10
    – Feststoffgehalt: ca. 60 % 200 18,9
    Monoethylenglykol 300 28,3
    Schwefel 10 0,94
    Zinkoxid 20 1,89
    Konservierungsmittel 1
    – wäßrige Dipropylenglykol-Lösung von ca. 20 % 1,2-Benzisothiazolin-3-on als Natriumsalz 0,6 0,057
    – Produkt: PROXEL GXL der Zeneca GmbH
    Konservierungsmittel 2
    – 1,3,5-Triethylhexahydro-1,3,5-Triazin (95 %) der RT Vanderbilt, USA 26 2,46
    Kaliumhydroxid-Lösung 2 0,19
  • Die Herstellung der Zusammensetzung gemäß Beispiel 2 erfolgt in gleicher Weise wie die Herstellung der Zusammensetzung gemäß Beispiel 1.

Claims (7)

  1. Verfahren zur Aufbereitung eines aufblasbaren oder aufpumpbaren Gegenstandes, insbesondere eines Reifens, der in seinem Inneren eine Kautschuk oder Kautschuklatex enthaltende abdichtende Zusammensetzung aufweist, wobei mindestens eine Säure in das Innere des Gegenstandes zur Koagulation der Zusammensetzung eingebracht wird und die mindestens eine Säure in Form einer Lösung in das Innere des Gegenstandes eingebracht wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Säure um eine organische Säure, vorzugsweise um Essigsäure, handelt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Reifendichtmittel eine Zusammensetzung verwendet wird, die – 30 bis 90 Gew.-% Kautschuklatex, – 1 bis 40 Gew.-% von mindestens einem Naturharzester, – 0,001 bis 30 Gew.-% einer Kaliumhydroxidlösung und – 0,001 bis 30% Gew.-% Zinkoxid enthält.
  4. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass für die Zusammensetzung Naturharzester, insbesondere Kolophoniumharzester, insbesondere Tallölester verwendet wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Zusammensetzung Naturharzester in Form einer Dispersion, vorzugsweise in Form einer wässrigen Dispersion verwendet wird, wobei der Naturharzester eine Säurezahl von weniger als 10, vorzugsweise weniger als 5 aufweist.
  6. Verfahren nach wenigstens einem der Anprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Zusammensetzung mindestens ein Gefrierschutzmittel, vorzugsweise mindestens ein Glykol verwendet wird.
  7. Verfahren nach wenigstens Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass für die Zusammensetzung das Gefrierschutzmittel, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung in einer Menge von 1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-% verwendet wird.
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