DE19758545A1 - Verfahren zur Untersuchung der Eigenschaften von Neurotransmitter-Rezeptoren - Google Patents
Verfahren zur Untersuchung der Eigenschaften von Neurotransmitter-RezeptorenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Untersuchung der Eigenschaften von Neurotransmitter-Rezeptoren. Dafür läßt man einen zu untersuchenden Liganden auf durch Neurotransmitter-Rezeptoren transformierte Zellen einwirken und bestimmt die Wirkung über die Bestimmung intrazellulärer Botenstoffe bzw. über die Bestimmung der Änderung der intrazellulären Ca·2+·-Ionenkonzentration. Vorzugsweise läßt man den Liganden auf durch Octopamin-Rezeptoren transformierte Zellen einwirken. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglich die Untersuchung einer großen Anzahl von Substanzen bei hohen Durchsatzzahlen. In relativ kurzer Zeit stehen damit wichtige Informationen über die Eigensschaften der getesteten Liganden zur Verfügung.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Untersuchung der
Eigenschaften von Neurotransmitter-Rezeptoren gemäß Anspruch 1 bis 11.
Nervenzellen oder Neurone bilden die funktionellen Einheiten des
Gehirns. Die Hauptaufgabe eines Neurons besteht in der Übertragung von
Informationen auf andere Neurone oder auf Muskel- und Drüsenzellen. Um
diese Aufgabe zu erfüllen, besitzt jedes Neuron nicht nur ein vielfältiges
Repertoir hochspezialisierter, membranständiger Eiweißmoleküle
(Proteine), sondern auch einen außergewöhnlichen zellulären Aufbau.
Morphologisch werden folgende Zellbereiche unterschieden: Dendrit,
Zellkörper, Axon und synaptisches Endknöpfchen. Die
Informationsaufnahme erfolgt im dendritischen Bereich des Neurons und
wird als elektrisches Signal weitergeleitet. Wenn ein bestimmter
Schwellenwert der elektrischen Erregung überschritten wird, kommt es
kurz unterhalb des Zellkörpers - im Bereich des Axon-Hügelchens - zur
Auslösung eines Aktionspotentials. Das Aktionspotential ist durch den
selektiven Einstrom von Natrium-Ionen durch Natrium-Kanäle in das
Zellinnere gekennzeichnet. Man spricht von einer Depolarisierung. Dem
Natrium-Ionen-Einstrom wirkt ein zeitlich verzögerter Kalium-Ionen-
Ausstrom durch Kalium-Kanäle entgegen (Repolarisierung), so daß das
Ruhepotential wieder eingestellt wird. Das Aktionspotential pflanzt sich
entlang des Axons bis in das synaptische Endknöpfchen fort. Dies ist der
Bereich des Neurons, an dem die Zelle mit Zielzellen in Kontakt tritt. Die
Kontaktstelle wird auch als Synapse bezeichnet. Die Zellmembran des
Neurons und der Zielzelle stehen jedoch nicht in unmittelbarem Kontakt,
sondern sind durch einen flüssigkeitsgefüllten Bereich, den synaptischen
Spalt, getrennt. Über den synaptischen Spalt kann das elektrische Signal
(Aktionspotential) nicht weitergegeben werden. Zur Signalübertragung
vom Neuron auf die Zielzelle muß das elektrische Signal daher in ein
chemisches Signal übersetzt werden. Dies wird dadurch erreicht, daß das
Aktionspotential die Freisetzung von Botenstoffen, die sogenannten
Neurotransmitter, aus dem synaptischen Endknöpfchen bewirkt. Nach der
Ausschüttung in den synaptischen Spalt diffundieren die Neurotransmitter
zur Oberfläche der Zielzelle und binden dort an für den jeweiligen
Neurotransmitter spezifische, hochaffine Bindungsproteine, die
sogenannten Neurotransmitter-Rezeptoren.
Es werden in der Regel zwei Gruppen von Neurotransmitter-Rezeptoren
unterschieden: In der ersten Gruppe werden solche Rezeptoren
zusammengefaßt, die selbst Ionenkanäle bilden können (ionotrope
Rezeptoren). Hierzu gehören die Acetylcholin- und Glutamat-Rezeptoren,
durch deren Aktivierung die Zielzelle depolarisiert und ein neues
Aktionspotential ausgelöst werden kann. Inhibitorisch wirkende
Rezeptoren, wie beispielsweise Glycin- und γ-Aminobuttersäure
(GABA)-Rezeptoren, hyperpolarisieren die Zielzelle und wirken daher der
Auslösung eines neuen Aktionspotentials entgegen.
Die zweite Gruppe von Neurotransmitter-Rezeptoren bildet selbst keine
Ionenkanäle aus. Die Aktivierung dieser Rezeptoren wird durch die
Bindung des spezifischen Liganden (= Neurotransmitter) ausgelöst und
führt zu einer Konzentrationsänderung von intrazellulären Botenstoffen,
den sogenannten "second messenger"-Molekülen. Die Rezeptoren werden
daher auch als metabotrope Rezeptoren bezeichnet. Mitglieder dieser
Rezeptorfamilie verfügen als gemeinsames Strukturmerkmal über sieben
hydrophobe Abschnitte in der Primärstruktur (Aminosäuresequenz), die
die Zellmembran durchspannen. Die Änderung der intrazellulären
Botenstoffkonzentration wird dadurch erreicht, daß die Rezeptoren mit
GTP-bindenden (G) Proteinen wechselwirken. Durch diese Wechselwirkung
werden die G-Proteine aktiviert und stimulieren oder inhibieren
nachgeschaltete Zielenzyme. So führt beispielsweise die Aktivierung der
Adenylat-Zyklase zu einer Erhöhung der intrazellulären Konzentration
von zyklischem Adenosin-3',5'-Monophosphat (cAMP). Ein anderer Weg
besteht in der Aktivierung einer Phospholipase C und der daraus
resultierenden Synthese von Inositol-1,4,5-triphosphat (IP3) und
Diacylglycerol (DAG).
Als Konsequenz der Regulation unterschiedlicher Botenstoffwege durch die
Neurotransmitter-Rezeptoren kann es zu einer Veränderung (Modulation)
der Eigenschaften von Ionenkanälen, Enzymen und sogar zur Aktivierung
von Genen kommen. Die metabotropen Rezeptoren greifen somit in die
Regelung der zellulären Aktivität ein und können die Plastizität neuronaler
Verschaltungen entscheidend beeinflussen. Im Nervensystem schreibt man
gerade der Modulation der synaptischen Plastizität eine entscheidende
Rolle im Zusammenhang mit Lernleistungen und bei der
Gedächtnisbildung zu.
Viele der heute bekannten Neurotransmitter-/Rezeptorsysteme sind im
Laufe der Evolution erhalten geblieben. Einige kommen jedoch nur in
bestimmten Tierarten vor. Ein Beispiel für die Differenzierung von
Neurotransmittern findet sich in der Gruppe der biogenen Amine. Zur
Gruppe der biogenen Amine gehören die Neurotransmitter Adrenalin,
Dopamin, Histamin, Noradrenalin, Octopamin, Serotonin und Tyramin.
Dopamin, Histamin und Serotonin sind sowohl in Wirbeltieren als auch in
Wirbellosen als Neurotransmitter eindeutig nachgewiesen worden. Im
Gegensatz dazu werden die Neurotransmitter Adrenalin und Noradrenalin
nur in Wirbeltieren gefunden (Venter, J.C. et al.: "Evolution of
neurotransmitter receptor systems", Progress in Neurobiology 30, 1988,
105-169). Die Aufgaben von Adrenalin/Noradrenalin werden bei Insekten
und vielen anderen Wirbellosen vor allem von Octopamin übernommen.
In Evertebraten wirkt Octopamin als Neurotransmitter, Neurohormon und
auch als Neuromodulator und steuert bzw. moduliert viele biochemische
Reaktionen, die Motorik sowie das Verhalten. So ist beispielsweise
beschrieben, daß Octopamin u. a. den Stoffwechsel und den Energiehaushalt
reguliert. Darüber hinaus moduliert Octopamin den Biorhythmus der Tiere
und ist entscheidend am Lernen und an der Gedächtnisbildung beteiligt. In
Vertebraten werden nur geringe Octopamin-Konzentrationen gefunden. Es
ist jedoch unklar, ob die Substanz neuroaktive Wirksamkeit besitzt.
Auch Octopamin-Rezeptoren sind bisher nur in Evertebraten geschrieben
worden. Diese Proteine gehören zu der großen Genfamilie der G-Protein
gekoppelten Rezeptoren. Aufgrund pharmakologischer Bindungsstudien
und der Untersuchung der aktivierten intrazellulären Botenstoffwege
werden zwei Klassen von Octopamin-Rezeptoren unterschieden (Evans,
P.D. und Robb, S.: Octopamine receptor subtypes and their modes of action;
Neurochemical Research 18, 1993, 869-874). Eine Rezeptorklasse - Octo
pamin 1 (OCT1)-Rezeptoren - bewirkt eine - vermutlich über den
intrazellulären Botenstoff IP3 induzierte - Erhöhung der intrazellulären
Ca2+-Konzentration. Die zweite Rezeptorklasse - Octopamin 2
(OCT2)-Rezeptoren - stimuliert die Adenylat-Zyklase, und es kommt zu einem
Anstieg der intrazellulären cAMP-Konzentration. Die physiologisch
wirksame Konzentration des Octopamins liegt im Bereich von
10-8 bis 10-10 M.
Da Octopamin nur in Wirbellosen als Neurotransmitter nachgewiesen ist,
wäre es von großem Interesse, spezifische Pharmaka (Liganden) zu
entwickeln, die nur an Octopamin-Rezeptoren binden. Da diese Rezeptoren
nicht in Wirbeltieren vorkommen, könnten solche Liganden, ohne
Nebenwirkungen bei Wirbeltieren befürchten zu müssen, als Insektizide
eingesetzt werden.
Bisher konnten pharmakologische Untersuchungen der Neurotransmitter-
Rezeptoren nur an Gewebehomogenaten durchgeführt werden. Diese
Vorgehensweise hat den Nachteil, daß das Homogenat aus einer Mischung
verschiedener Rezeptoren bzw. -Subtypen besteht, die
Rezeptorpopulationen also nebeneinander bzw. gemischt vorliegen
(Roeder, T. und Nathanson, J.A.: Characterization of insect neuronal
octopamine receptors; Neurochemical Research 18, 1992, 921-925; Hiripi, L.
et al.: Characterization of tyramine and octopamine receptors in the insect
(Locusta migratoria migratorioides) brain; Brain Research 633, 1994,
119-126). Darüberhinaus ist die Präparation solcher Gewebehomogenate relativ
zeit- und arbeitsaufwendig und erfordert z. T. die Verwendung
proteinchemischer Reinigungs- und Trennverfahren. Ein ähnliches Problem
trifft auch für die Quantifizierung der intrazellulären Botenstoffe cAMP und
IP3 zu. Die Bestimmung der entsprechenden Konzentrationen ist
arbeitsintensiv, zeitaufwendig und oft auch fehlerbehaftet, weil in den
Gewebepräparaten verschiedene Botenstoffwege gleichzeitig aktiviert
werden können.
Desweiteren erfolgt die Charakterisierung der Rezeptoren bisher
hauptsächlich mit dem Verfahren der Radioligandenbindung. Dazu werden
Gewebehomogenate mit unterschiedlichen, radioaktiv markierten
Verbindungen inkubiert und die spezifisch gebundene Radioaktivität nach
mehreren Filtrations- und Waschschritten gemessen. Die Klassifizierung
der Rezeptoren ist erst dann möglich, wenn mit einer Vielzahl
verschiedener Substanzen getestet worden ist, ob und welche Substanz
geeignet ist, die radioaktiv markierte Verbindung von dem
Rezeptorprotein zu verdrängen (Kompetitionsexperimente). Diese
Vorgehensweise ist ebenfalls arbeitsintensiv und wegen der Verwendung
der radioaktiv markierten Verbindungen aus umweltpolitischen und
gesundheitlichen Gründen (Strahlenbelastung) nicht unbedenklich. Der
Einsatz einer Nachweismethode, die ohne die Benutzung von radioaktivem
Material auskommt, ist deshalb wünschenswert und vorteilhaft.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Verfahren zur
Untersuchung der Eigenschaften von Neurotransmitter-Rezeptoren
bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man einen zu
untersuchenden Liganden auf durch Neurotransmitter-Rezeptorgen
transformierte Zellen einwirken läßt und die Wirkung über die
Bestimmung intrazellulärer Botenstoffe bzw. über die Bestimmung der
Änderung der intrazellulären Ca2+-Ionenkonzentration bestimmt.
Vorzugsweise läßt man den Liganden auf durch Octopamin-Rezeptorgen
transformierte Zellen einwirken.
Beispielsweise aktivieren klonierte Octopamin-Rezeptoren nach der
Bindung des Neurotransmitters bzw. Liganden ein zelleigenes G-Protein
und nachfolgend eine Phospholipase. Dieses Enzym (PLC) spaltet ein
membranständiges Substrat in zwei intrazelluläre Botenstoffe: IP3 und
DAG. Das IP3 bindet an einen intrazellulären Rezeptor, der den Durchtritt
von Ca2+-Ionen aus den Zellkompartimenten in das Zytoplasma der Zelle
ermöglicht. Der Anstieg der zytoplasmatischen Ca2+-Ionenkonzentration
kann mit Hilfe eines Ca2+-sensitiven Indikators, dem Fluoreszenzfarbstoff
FURA-2, registriert werden. Die intrazelluläre Ca2+-Ionenkonzentration ist
gut zu kalibrieren und die Konzentrationsänderung quantifizierbar. Die
relative Änderung der Ca2+-Ionenkonzentration ist folglich ein Maß dafür,
ob der getestete Ligand den Rezeptor aktiviert, d. h. als Agonist wirkt, oder
alternativ bei gleichzeitiger Anwesenheit von Octopamin, die
Rezeptoraktivität inhibiert, d. h. als Antagonist wirkt. Diese
Vorgehensweise ermöglicht die Untersuchung einer großen Anzahl von
Substanzen (Screening) bei hohen Durchsatzzahlen. In relativ kurzer Zeit
stehen damit wichtige Informationen über die Eigenschaften der getesteten
Liganden zur Verfügung, beispielsweise, ob ein Ligand agonistisch oder
antagonistisch wirkt und welche Affinität und Spezifität der Ligand für den
Rezeptor besitzt. Da die Messung an intakten Zellen durchgeführt wird,
entfallen auch sämtliche arbeitsintensiven Schritte, die zur Herstellung von
Gewebehomogenaten benötigt werden. Die Meßmethode, das sogenannte
Ca2+-Imaging, ist etabliert (Roe, M.W. et al.: Assessment of FURA-2 for
measurements of cytosolic free calcium; Cell Calcium 11, 1990, 63-75) und
kann für Screening-Verfahren ebenfalls automatisiert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist aber auch auf andere Rezeptoren
übertragbar, beispielsweise solche, die die Produktion des Botenstoffes
cAMP bewirken. Der Anstieg der intrazellulären cAMP-Konzentration kann
von Ionenkanälen registriert werden, die sich cAMP-abhängig öffnen und
den Einstrom von Ca2+-Ionen ermöglichen. Diese Eigenschaften besitzen
die sogenannten zyklisch Nukleotid-gesteuerten Ionenkanäle. Der Anstieg
der cAMP-Konzentrationen bewirkt somit ebenfalls eine Erhöhung der
intrazellulären Ca2+-Konzentration, die mit der Ca2+-Imaging Methode
gemessen werden kann. Im Unterschied zu dem Octopamin-Rezeptor
vermittelten Signalweg fließt das Ca2+ bei dieser zweiten Variante jedoch
vom extrazellulären Bereich in das Zellinnere. Die erfindungsgemäße
Methode ist daher u. a. auf alle anderen Rezeptorsysteme übertragbar, die
eine Erhöhung der intrazellulären Botenstoffe cAMP/cGMP und IP3
bewirken. Desweiteren können auch Kopplungswege erfaßt werden, in
deren Folge die Botenstoffkonzentration - beispielsweise von
cAMP/cGMP - sinkt.
Zur Herstellung von Neurotransmitter- bzw. Octopamin-Rezeptorgen
transformierten Zellen werden die entsprechenden Gene vorzugsweise aus
der Taufliege Drosophila melanogaster kloniert. Nach der Klonierung bzw.
Isolierung sind insbesondere Gene mit den unter SEQ ID No. 1 und/oder 3
angegebenen Nukleotidsequenzen bzw. mit einer, für die unter SEQ ID No.
2 und/oder 4 angegebenen Aminosäuresequenz und/oder deren
Allelvariationen kodierenden Nukleotidsequenz erhältlich. Diese Gene
können vor allem zur Herstellung von Octopamin-Rezeptortyp 1 und/oder
2 (OCT1 bzw. 2) produzierenden Zellen eingesetzt werden.
Unter Verwendung einer DNA-Sonde, die beispielsweise aus einem cDNA-
Klon, der für einen Drosophila Dopamin-Rezeptor kodiert (Gotzes, F. et al.:
Primary structure and functional characterization of a Drosophila
dopamine receptor with high homology to human D1/5 receptors;
Receptors & Channels 2, 1994, 131-141), hergestellt werden kann, können
genomische und cDNA-Bibliotheken unter erniedrigten
Stringenzbedingungen hybridisiert werden. Mit Subfragmenten eines
genomischen DNA-Klons kann anschließend eine cDNA-Bibliothek, die
beispielsweise aus adulter Kopf-mRNA hergestellt worden ist, unter hoher
Stringenz hybridisiert werden. Die beiden dadurch erhältlichen cDNA-Klone
sind im 5'-Bereich identisch, unterscheiden sich aber unmittelbar
hinter dem Sequenzabschnitt, der für die Transmembran-Region 5 kodiert.
Aus Untersuchungen der Genstruktur geht hervor, daß die mRNAs, die für
die Rezeptoren kodieren, durch sogenanntes "alternatives Spleißen" von
dem Gen abgeschrieben werden.
Für die stabile Expression von Neurotransmitter-Rezeptorgenen in
Wirtszellen werden diese in Genkonstrukte, beispielsweise in das Plasmid
pcDNAIneo (Invitrogen, 9351 NV Leek, Niederlande) eingebaut. Die
Konstrukte können dann insbesondere in eine Zellinie, vorzugsweise in die
menschliche Nierenzellinie HEK 293, mit der Calcium-Phosphat-Methode
(Chen, C. und Okayama, H.: High-efficiency transformation of mammalian
cells by plasmid DNA; Molecular and Cellular Biology 7, 1987, 2745-2752)
transfiziert werden. Zellklone, die die DNA stabil aufgenommen haben,
können durch Zugabe des Antibiotikums Geneticin (G418-sulfat) selektiert
werden. Die DNA-Moleküle, die für die oben genannten Spleißvarianten
kodieren, können auch unabhängig voneinander in das Genom der
Wirtszelle integriert werden.
Neben der Verwendung der genannten Zellinie (HEK 293) ist auch denkbar,
die DNA, die für einen Rezeptor kodiert, in andere Zellen, wie
beispielsweise COS, NIH 3T3 oder Drosophila S2-Zellen, einzubringen.
Dies kann sowohl in stabiler Form geschehen, wie oben beschrieben, oder
alternativ durch transiente Transfektion. Der Nachteil der transienten
Transfektion ist allerdings, daß die Rezeptoren nur für kurze Zeit, d. h. bis
ca. 48 h nach der Transfektion untersucht werden können. Danach sind die
Expressionskonstrukte durch die fortschreitende Zellteilung nur noch in
geringen Kopienzahlen in den Zellen vorhanden. Daraus resultiert eine
niedrigere Expressionsrate bzw. Syntheserate der Rezeptorproteine.
Eine weitere Möglichkeit, die Rezeptorproteine zu exprimieren, ist z. B. die
Verwendung des Baculovirussystems. Dafür muß die DNA lediglich in ein
entsprechendes Expressionsplasmid kloniert werden.
Die Klonierung von Octopamin-Rezeptorgenen und deren stabile
Expression ermöglicht die Untersuchung einzelner, strukturell genau
definierter Neurotransmitter-Rezeptor Subtypen. Da die Zellen in etwa
gleiche Rezeptormengen herstellen, wird ein Nachteil der Verwendung
von Gewebehomogenaten überwunden, nämlich die Schwankung in der
Rezeptordichte, die von Experiment zu Experiment äußerst variabel sein
kann. Darüber hinaus werden insbesondere stabile Zellinien unter
konstanten und leicht zu kontrollierenden Bedingungen mit relativ
geringem Aufwand vermehrt. Hier bietet sich die Möglichkeit, den
Vermehrungsprozeß zu automatisieren: beispielsweise kann die Anzucht
der Zellen in Fermentern erfolgen.
Zusammenfassend bietet das erfindungsgemäße Verfahren u. a. folgende
Vorteile:
- 1. Die Verfügbarkeit der Rezeptoren in stabil exprimierter Form bietet die Möglichkeit, definierte, homogene Rezeptorpräparate zu untersuchen. Die Kultivierung der Zellen ist in kleinen Schalen möglich, so daß viele Substanzen parallel getestet werden können. Diese Option ist vor allem für Screening-Verfahren in der pharmazeutischen Industrie wichtig.
- 2. Das erfindungsgemäße Untersuchungsverfahren bietet einen großen Zeitvorteil. Die Änderung der intrazellulären Ca2+-Konzentration kann innerhalb weniger Minuten registriert und quantifiziert werden.
- 3. Das Verfahren kann weitestgehend automatisiert und viele Arbeitsschritte maschinell durchgeführt werden.
Das Herstellungsverfahren von Octopamin-Rezeptor produzierenden
Zellen sowie das erfindungsgemäße Untersuchungsverfahren werden
anhand des folgenden Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Zur Isolierung des Rezeptorgens wurde die Methode der niedrig
stringenten Hybridisierung von Genbibliotheken eingesetzt. Als Sonde
wurde ein HindIII/NruI Restriktionsfragment des Drosophila Dopamin
D1-Rezeptors (DmDop[-126]; Gotzes, F. und Baumann, A.: Functional
properties of Drosophila dopamine D1-receptors are not altered by the size
of the N-terminus; Biochemical Biophysical Research Communications 222,
1996, 121-126) verwendet. Hierzu wurde die Plasmid-DNA wie folgt
gespalten:
DmDop1[-126] (3 µg) | 3,0 µl |
Restriktions-Puffer (10 ×) | 3,0 µl |
H2O | 22,0 µl |
HindIII (10 U/µl) | 1,0 µl |
NruI (10 U/µl) | 1,0 µl |
Die Inkubation erfolgte bei 37°C für 90 Min. Danach wurde der Ansatz mit
6 µl Stopp-Puffer (5 ×) (100 mM EDTA, 20% (w/v) Ficoll 400, 0,01% (w/v)
Bromphenolblau, 0,01% (w/v) Xylencyanol) versetzt, auf ein 0,75%
Agarosegel (mit Ethidiumbromid) aufgetragen und elektrophoretisch
aufgetrennt. Unter UV-Licht wurde das ∼1000 Bp große HindIII/NruI-
Fragment aus dem Agarosegel ausgeschnitten und die DNA aus dem
Agarosestückchen mit der Zentrifugationsmethode (Heery, D.M. et al.: A
simple method for subcloning DNA fragments from gel slices; Trends in
Genetics 6, 1990, 173) isoliert. 100 ng des aufgereinigten Fragments wurden
unter Verwendung des "Megaprime DNA Labelling System" der Firma
Amersham mit [32P]dCTP radioaktiv markiert.
Eine Genbibliothek, in der genomische DNA des Drosophila Wildtyp
Stamms CantonS in Charon 4A λ-Phagen kloniert ist (Maniatis, T. et al.: The
isolation of structural genes from libraries of eucaryotic DNA; Cell 15, 1978,
687-701) wurde auf Agarplatten ausplattiert. Von 15 Platten, auf denen
jeweils ∼45 000 rekombinante λ-Phagen gewachsen waren, wurden
Filterabzüge hergestellt (Sambrook, J. et al.: Molecular Cloning: A
laboratory manual, 2nd Edition, Cold Spring Harbour Laboratory Press,
Cold Spring Harbour, NY, 1989). Die Membranscheiben (Quibrane; Qiagen,
Hilden) wurden für 2 h bei 65°C in einer Lösung vorhybridisiert, die die
folgende Zusammensetzung hatte: 5 × SET (20 × SET = 3 M NaCl, 400 mM
Tris-HCl pH 7,4, 20 mM EDTA), 5 × Denhardts (100 × Denhardts = 2% (w/v)
Rinderserum Albumin, 2% (w/v) Ficoll 400, 2% (w/v)
Polyvinylpyrrolidon), 0,1% (w/v) SDS und 150 µg/ml autoklavierte Hering
Sperma-DNA. Diese Lösung wurde anschließend gegen frische
Hybridisierungslösung ausgetauscht, die ∼1 × 106 cpm/ml der radioaktiv
markierten Probe enthielt. Die erste Hybridisierung erfolgte unter hoher
Stringenz für 16 h bei 65°C. Die unspezifisch gebundene Radioaktivität
wurde durch zwei Waschschritte bei 65°C in 1 × SET/0,1% SDS für jeweils
30 Min. entfernt. Spezifisch gebundene Radioaktivität wurde durch Auflegen
eines Röntgenfilms für 4-14 h bei -80°C sichtbar gemacht. Die gefundenen
Signale entsprechen Gensequenzen, die identisch zum DmDop1-Gen sind.
Um neue Gensequenzen zu erhalten, wurde in einer zweiten
Hybridisierungsrunde die Stringenz erniedrigt. Dazu wurde die
Hybridisierungstemperatur von 65°C auf 52°C abgesenkt. Nach der
Hybridisierung wurde die unspezifisch gebundene Radioaktivität in zwei
Waschschritten bei 52°C in 2 × SET/0,1% SDS für jeweils 25 Min. entfernt.
Die spezifischen Signale wurden wiederum durch Auflegen eines
Röntgenfilms sichtbar gemacht. Im Vergleich zum ersten
Hybridisierungsdurchgang wurde ein zusätzliches Signal auf dem
Röntgenfilm identifiziert.
Das Signal wurde einer "Plaqueregion" auf der Agarplatte zugeordnet.
Diese Region wurde aus dem Agar ausgestochen und in Phagenpuffer
eluiert (Sambrook, J. et al., s. o.). Nach mehreren Vereinzelungsrunden
konnten schließlich die Hybridisierungssignale einzeln liegenden
Plaqueregionen auf der Agarplatte zugeordnet werden. Die DNA der
rekombinanten λ-Phagen wurde anschließend aus kleinen Lysaten isoliert
(Santos, M.A.: An improved method for the small scale preparation of
bacteriophage DNA based on phage precipitation by zinc chloride; Nucleic
Acids Research 19, 1990, 5442).
Die DNA wurde mit mehreren Einzel- und Doppelkombinationen von
Restriktionsenzymen verdaut, mit Stopp-Puffer (s. o.) versetzt, auf ein 0,75%
Agarosegel (mit Ethidiumbromid) aufgetragen und elektrophoretisch
aufgetrennt. Die DNA wurde aus dem Agarosegel auf eine Nylonmembran
übertragen (Sambrook, J. et al., s. o.) und dieser Southern-Blot nochmals mit
der o.a. Sonde unter niedriger Stringenz hybridisiert. Mehrere
Restriktionsfragmente zeigten ein spezifisches Hybridisierungssignal.
Einige Fragmente wurden ausgewählt und mit den o.a. Methoden aus der
λ-Phagen DNA isoliert. Die Fragmente wurden in geeignete pBluescript
Plasmid-Vektoren subkloniert. Die Ligationsansätze hatten folgende
Zusammensetzung:
pBluescript-Vektor (50 ng) | 1,0 µl |
DNA-Fragment (10 ng) | 3,0 µl |
Ligase-Puffer (10 ×) | 1,5 µl |
H2O | 8,5 µl |
T4-DNA-Ligase (1 U) | 1,0 µl |
Die Inkubation erfolgte bei Raumtemperatur für 3 h. Der Ligationsansatz
wurde in transformationskomponente Zellen des Bakterienstammes XL1-Blue
(Invitrogen) transformiert. Die Zellen wurden auf Ampicillin-haltigen
LB-Agarplatten (Sambrook, J. et al., s. o.) ausgestrichen und über Nacht bei
37°C bebrütet. Einzelne Kolonien wurden in 5 ml LB-Flüssigkulturen
vermehrt und die Plasmid-DNA nach der Methode der alkalischen Lyse
(Sambrook, J. et al., s.o) isoliert. Der korrekte Einbau der DNA-Fragmente
wurde durch Restriktionsanalysen überprüft. Größere Mengen der Plasmid-Sub
klone wurden aus 50 ml Flüssigkulturen aufgereinigt.
Die Nukleinsäuresequenz der subklonierten DNA-Fragmente wurde nach
der Kettenabbruch-Methode (Sanger, F. et al.: DNA sequencing with chain
terminating inhibitors; Proceedings National Academy Sciences USA 74,
1977, 5463-5467) bestimmt. Ein Vergleich der Nukleinsäure- und
abgeleiteten Aminosäuresequenzen mit denen des DmDop1-Rezeptors
zeigte, daß in der klonierten genomischen DNA Gensequenzen enthalten
sind, die für zwei, bisher unbekannte Mitglieder der G-Protein gekoppelten
Rezeptorgenfamilie kodieren.
Die neue Sequenzinformation wurde genutzt, um Oligonukleotide zu
synthetisieren, die in Polymerasekettenreaktionen (PCR) verwendet
wurden. Das 5' Oligonukleotid hatte die Sequenz: (#1)
5'-GCCGTACTCGAGTTCATCAAC-3'. Zwei 3' gelegene
Gegenoligonukleotide hatten die Sequenz: (#2)
5'-GGCTGAATGCAGTGGTCG-3' und (#3): 5'-GGTCGACGCAGTCCTGGC-3'.
PCR-Ansätze wurden mit den Oligonukleotidpaaren #1/#2 sowie #1/#3
durchgeführt. Als Matrize diente eine 2. Strang cDNA Präparation, die auf
Drosophila Kopf-mRNA als Ausgangsmaterial synthetisiert worden war.
Die PCR Ansätze hatten folgende Zusammensetzung:
2. Strang cDNA (25 ng) | 1,0 µl |
Oligonukleotid #1 (10 ng/Base × µl) | 1,0 µl |
Oligonukleotid #2 oder #3 (10 ng/Base × µl) | 1,0 µl |
Prime-Zyme Puffer (10 ×) | 10,0 µl |
Desoxynukleotide (je 20 mM) | 1,0 µl |
H2O | 85,0 µl |
Prime-Zyme (2 U; Biometra) | 1,0 µl |
Die Amplifikation erfolgte mit folgenden Parametern:
1 Zyklus: 94°C, 2 Min. 30 Sek.
danach wurde 45 Mal die nachstehende Zyklusfolge durchgeführt:
94°C, 1 Min.
56°C, 1 Min.
72°C, 1 Min. 30 Sek.
1 Zyklus: 94°C, 2 Min. 30 Sek.
danach wurde 45 Mal die nachstehende Zyklusfolge durchgeführt:
94°C, 1 Min.
56°C, 1 Min.
72°C, 1 Min. 30 Sek.
Nach der Amplifikation wurden die Fragmente zweimal mit
Phenol/Chloroform, dann zweimal mit Chloroform extrahiert und danach
durch die Zugabe von 0,1 Vol. LiCl (3 M) und 3 Vol. Ethanol (absolut)
ausgefällt. Nach einer Zentrifugation: Sigma Zentrifuge, 18 000 × g, 10 Min.,
4°C wurde der Niederschlag getrocknet und in 10 µl TE-Puffer (10 mM
Tris-HCl, pH 7,4; 1 mM EDTA) aufgenommen. Die Fragmente wurden
phosphoryliert:
DNA-Fragment | 10,0 µl |
Kinase-Puffer (10 ×) | 1,5 µl |
ATP (10 mM) | 0,5 µl |
H2O | 2,0 µl |
Polynukleotidkinase (5 U/µl) | 1,0 µl |
Die Inkubation erfolgte für 30 Min. bei 37°C. Danach wurde das Enzym für
10 Min. bei 65°C inaktiviert. Die DNA wurde mit Stopp-Puffer (s. o.)
versetzt, auf ein 0,75% Agarosegel (mit Ethidiumbromid) aufgetragen,
elektrophoretisch aufgetrennt und anschließend mit der
Zentrifugationsmethode (Heery, D.M. et al., s. o.) aus dem Agarosegel
isoliert. Die aufgereinigten Fragmente wurden in einen EcoRV
geschnittenen, dephosphorylierten pBluescript-Vektor ligiert und
anschließend in XL1-Blue Zellen (s. o.) transformiert. Die Zellen wurden auf
Ampicillin-haltigen LB-Agarplatten (Sambrook, J. et al., s. o.) ausgestrichen
und über Nacht bei 37°C bebrütet. Einzelne Kolonien wurden in 5 ml
LB-Flüssigkulturen vermehrt und die Plasmid-DNA nach der Methode der
alkalischen Lyse (Sambrook, J. et al., s. o.) isoliert. Der Einbau der
PCR-Fragmente wurde durch eine Restriktionsanalyse mit den
Restriktionsenzymen EcoRI und HindIII überprüft. Jeweils ein Klon, der
das PCR-Fragment #1/#2 oder #1/#3 enthielt, wurde sequenziert.
Zur Isolierung der vollständigen cDNA-Klone wurden die PCR-Fragmente
aus den Subklonen (s. o.) mit EcoRI/HindIII ausgeschnitten,
gelelektrophoretisch aufgetrennt und aus der Agarose isoliert (s. o.). Die
Fragmente wurden radioaktiv markiert (s. o.) und zur Hybridisierung einer
adulten Drosophila Kopf-cDNA Bibliothek eingesetzt. Die Bibliothek
wurde bereits zur Isolierung des DmDop1-Rezeptorgens verwendet
(Gotzes, F. et al., s. o.). Die cDNA Moleküle waren in λgt11-Phagen
einkloniert. Die Hybridisierung der Bibliothek erfolgte unter hoher
Stringenz (s. o.). Die DNA der vereinzelten Phagen wurde aus kleinen
Lysaten präpariert (Santos, M.A., s. o.), mit EcoRI geschnitten und in einen
ebenfalls EcoRI geschnittenen pBluescript-Vektor subkloniert. Die
Nukleinsäuresequenzen der Rekombinanten wurden überlappend
doppelsträngig unter Verwendung geeigneter Subklone und
genspezifischer Oligonukleotide nach der Kettenabbruch-Methode (Sanger,
F. et al., s. o.) ermittelt.
Die Expression der Octopamin-Rezeptorgene sollte in einer menschlichen
embryonalen Nierenzellinie (HEK 293 Zelle) erfolgen. Um eine optimale
Expression zu erzielen, ist es erfahrungsgemäß sinnvoll, vor das
Starttriplett ATG des offenen Leserahmens die Konsensus-Sequenz der
Ribosomenbindestelle von Wirbeltier-Gensequenzen (CCACC, vgl. Kozak,
M.: Compalition and analysis of sequences upstream from the translational
start site in eukaryotic mRNAs; Nucleic Acids Research 12, 1984, 857-872)
einzufügen. Dies erfolgt unter Verwendung der Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) mit einem sogenannten Mutageneseoligonukleotid. Gleichzeitig mit
dem Einfügen der Kozak-Sequenz wird am 5'-Ende des amplifizierten
Fragments eine geeignete Restriktionsschnittstelle eingefügt. Im
vorliegenden Fall war dies die Erkennungssequenz für das
Restriktionsenzym EcoRI (GAATTC). Das Mutageneseoligonukleotid hatte
die Sequenz: 5'-CTCAGGAATTCCACCATGAATGAAACAGAGTGC-3'. Das
Gegenoligonukleotid für die PCR hat die Sequenz:
5'-CCATCCTCCGAGCTTGA-3'. Diese Sequenz ist komplementär zu den
Nukleotiden 1009-1025 des offenen Leserahmens der Nukleinsäuresequenz
der Drosophila Octopamin-Rezeptoren.
Die PCR wurde in einem 100 µl Ansatz durchgeführt:
Rezeptor-cDNA Klon (in pBluescript, 10 ng) | 1,0 µl |
Mutageneseoligonukleotid (10 ng/Base × µl) | 1,0 µl |
Gegenoligonukleotid (10 ng/Base × µl) | 1,0 µl |
Prime-Zyme Puffer (10 ×) | 10,0 µl |
Desoxynukleotid (je 20 mM) | 1,0 µl |
H2O | 85,0 µl |
Prime-Zyme (2 U; Biometra) | 1,0 µl |
Die Amplifikation erfolgte mit folgenden Parametern:
1 Zyklus: 94°C, 2 Min. 30 Sek.
1 Zyklus: 94°C, 2 Min. 30 Sek.
Danach wurde 25 Mal die nachstehende Zyklusfolge durchgeführt:
94°C, 45 Sek.
54°C, 45 Sek.
72°C, 45 Sek.
94°C, 45 Sek.
54°C, 45 Sek.
72°C, 45 Sek.
Nach der Amplifikation wurde das Fragment zweimal mit
Phenol/Chloroform, dann zweimal mit Chloroform extrahiert und danach
durch Zugabe von 0,1 Vol. LiCl (3 M) und 3 Vol. Ethanol (absolut)
ausgefällt. Nach einer Zentrifugation (Sigma Zentrifuge, 18 000 × g, 10 Min.,
4°C) wurde der Niederschlag getrocknet und in 10 µl TE-Puffer (10 mM
Tris-HCl, pH 7,4; 1 mM EDTA) aufgenommen.
Das Fragment wurde mit den Restriktionsenzymen EcoRI (5'-Ende) und
NaeI (spaltet bei Position 426) geschnitten:
PCR-Fragment | 10,0 µl |
Restriktionspuffer (10 ×) | 2,5 µl |
H2O | 11,5 µl |
EcoRI (10 U/µl) | 0,5 µl |
NaeI (10 U/µl) | 0,5 µl |
Die Inkubation erfolgte bei 37°C für 90 Min. Danach wurde der Ansatz mit
5 µl Stopp-Puffer (5 ×) (100 mM EDTA, 20% (w/v) Ficoll 400, 0,01% (w/v)
Bromphenolblau, 0,01% (w/v) Xylencyanol) versetzt, auf ein 1,5%
Agarosegel (mit Ethidiumbromid) aufgetragen und elektrophoretisch
aufgetrennt. Unter UV-Licht wurde das ≈440 Bp große EcoRI/NaeI-Fragment
aus dem Agarosegel ausgeschnitten und die DNA aus dem
Agarosestückchen mit der Zentrifugationsmethode (Heery, D.M. et al.: A
simple method for subcloning DNA fragments from gel slices; Trends in
Genetics 6, 1990, 173) isoliert. Parallel zur Restriktion des PCR-Fragments
wurde der komplette cDNA-Klon (in pBluescript) ebenfalls mit EcoRI und
NaeI restringiert. Die Spaltprodukte wurden in einem 0,75% Agarosegel
(mit Ethidiumbromid) aufgetrennt und das ≈2000 Bp große Fragment, das
den 3'-Bereich des Octopamin-Rezeptorgens enthält, ebenfalls mit der
Zentrifugationsmethode (s. o.) isoliert.
Die isolierten Fragmente wurden anschließend in einen EcoRI
geschnittenen, desphosphorylierten Vektor (pcDNAI, Invitrogen) ligiert:
pcDNAI (50 ng) | 1,0 µl |
PCR-Fragment (10 ng) | 3,0 µl |
3'-Fragment (40 ng) | 5,0 µl |
Ligase-Puffer (10 ×) | 1,5 µl |
H2O | 3,5 µl |
T4-DNA-Ligase (1 U) | 1,0 µl |
Die Inkubation erfolgte bei Raumtemperatur für 3 h. Der Ligationsansatz
wurde in transformationskompetente Zellen des Bakterienstammes
MC1061-P3 (Invitrogen) transformiert. Die Zellen wurden auf Ampicillin-hal
tigen LB-Agarplatten (Sambrook, J. et al.: Molecular cloning: A
laboratory manual, 2nd Edition, Cold Spring Harbour Laboratory Press,
Cold Spring Harbour, NY, 1989) ausgestrichen und über Nacht bei 37°C
bebrütet. Einzelne Kolonien wurden in 5 ml LB-Flüssigkulturen vermehrt
und die Plasmid-DNA nach der Methode der alkalischen Lyse (Sambrook, J.
et al., s. o.) isoliert. Der korrekte Einbau der Rezeptor-kodierenden cDNA
wurde durch eine Restriktionsanalyse mit dem Restriktionsenzym BamHI
überprüft. Dabei entstehen zwei BamHI-Fragmente von 684 Bp und 1395 Bp
Größe. Von zwei Klonen, in die die cDNA korrekt eingebaut war, wurde
zusätzlich die Nukleinsäuresequenz des PCR-amplifizierten Bereichs
bestimmt. Nach dieser Prüfung wurden größere Mengen des pcDNAI-Kon
strukts (pcDmOCT1B) aus 250 ml Flüssigkulturen aufgereinigt.
Für die Herstellung der Zellinie, die den Rezeptor stabil exprimiert, wurde
das Genfragment aus dem pcDNAI-Konstrukt (pcDmOCT1B) wieder
ausgeschnitten. Hierzu wurden die Restriktionsenzyme HindIII und XbaI
verwendet. Diese Enzyme schneiden nur in der Vektor-Sequenz (im Bereich
der Multiplen-Cloning-Stelle, MCS), jedoch nicht innerhalb der
Rezeptorsequenz. Das cDNA-Fragment wurde wie oben beschrieben
isoliert und anschließend in einen ebenfalls HindIII/XbaI geschnittenen
pcDNAINeo-Vektor (Invitrogen) ligiert. Der Ligationsansatz wurde in
MC1061-P3 Bakterienzellen transformiert und auf Ampicillin-haltige
LB-Agarplatten ausgestrichen. Einzelne Kolonien wurden in 5 ml
LB-Flüssigkulturen vermehrt und die Plasmid-DNA nach der Methode der
alkalischen Lyse (Sambrook, J. et al., s. o.) isoliert. Der korrekte Einbau des
cDNA-Fragments wurde durch eine Restriktion mit den
Restriktionsenzymen HindIII und XbaI überprüft. Das Konstrukt wird
nachfolgend als pcNeoDmOCT1B bezeichnet.
Einen ersten Nachweis, daß die klonierten Gensequenzen für funktionelle
Rezeptoren kodierten, wurde nach transienten Transfektionen von HEK
293-Zellen mit dem pcDNAI-Konstrukt (pcDmOCT1B) erhalten. Hierzu
wurden ≈2 × 105 Zellen auf einer 5 cm (Durchmesser) großen Petrischale
ausgesät und am folgenden Tag mit ≈10 µg des Plasmidkonstrukts mit der
Calcium-Phosphat-Methode (Chen, C. und Okayama, H.: High-efficiency
transformation of mammalian cells by plasmid DNA; Molecular and
Cellular Biology 7, 1987, 2745-2752) transfiziert. Am Tag nach der
Transfektion wurde das Präzipitat mit PBS/EDTA entfernt und die Zellen
durch eine Trypsin-Behandlung von der Schale abgelöst. Verschiedene
Volumina dieser Zellsuspension wurden auf Glasplättchen, die zuvor mit
Poly-L-Lysin beschichtet wurden, ausgesät und weitere 20 h im Brutschrank
inkubiert.
Für die Messung der Änderung der intrazellulären Ca2+-Ionen-
Konzentration wurden die Zellen 1 h vor dem Experiment mit dem
Fluoreszenzfarbstoff FURA-2 beladen (Frings, S. et al.: Profoundly different
calcium permeation and blockage determine the specific function of distinct
cyclic nucleotide-gated channels; Neuron 15, 1995, 169-179). Die Messung
erfolgte anschließend in der Ca2+-Imaging Apparatur. Dazu wurde ein
Glasplättchen in die Meßkammer überführt und mit PBS umspült. Zur
Aktivierung der Rezeptoren wurde das PBS über eine
Perfusionseinrichtung gegen eine PBS-Lösung ausgetauscht, die eine
definierte Konzentration des zu testenden Liganden enthielt, im
vorliegenden Fall 1 µM Octopamin. Durch die Bindung des Octopamins
wird eine Enzymkaskade aktiviert und der Botenstoff IP3 gebildet.
Nachfolgend kommt es zur Freisetzung von Ca2+-Ionen aus intrazellulären
Speichern. Die Änderung der Ca2+-Ionenkonzentration wurde mit dem
Imaging-System aufgezeichnet. Bei der bisher beschriebenen
Vorgehensweise reagierten jedoch nicht alle Zellen auf die Zugabe des
Liganden mit einer Änderung der Ca2+-Ionenkonzentration, weil nur ein
kleiner Prozentsatz der Zellen das Plasmid aufgenommen und den
Rezeptor exprimiert hatte. Um diese Variabilität zu vermeiden, wurden
Zellinien hergestellt, in denen alle Zellen die Rezeptoren stabil, d. h.
permanent exprimieren.
Die methodische Vorgehensweise ist in den ersten Schritten dem Verfahren
der transienten Transfektion vergleichbar. Für die Transfektion wurde
jedoch das pcNeoDmOCT1B-Konstrukt verwendet. Auf diesem Plasmid
befindet sich noch das Neomycin (Neo)-Resistenzgen, dessen Expression
die Selektion solcher Zellen ermöglicht, die das Plasmid aufgenommen
haben, da sie gegen die Zugabe des Antibiotikums G418 (Geneticin)
resistent sind. Zellen, die kein Plasmid aufgenommen haben, sterben durch
die Zugabe von G418 zum Medium nach einigen Tagen ab. Wie bei der
transienten Transfektion wurden ≈10 µg des pcDNAINeoDmOCT1B-Kon
strukts mit der Calcium-Phsophat Methode (Chen, C. und Okayama,
H., s. o.) in ca. 2 × 105 Zellen in einer 5 cm großen Petri-Schale transfiziert. 20 h
nach der Transfektion wurde das Präzipitat mit PBS/EDTA entfernt und
die Zellen durch eine Trypsin-Behandlung abgelöst. Von dieser
Zellsuspension wurden je 2 × 104 Zellen auf fünf 9 cm große Petri-Schalen
ausgesät. Nach 20 h wurde das Medium abgesaugt und gegen frisches
Medium, das 1 mg/ml G418 enthielt, ausgetauscht. Nach ca. 12-14 Tagen,
in denen alle 3 Tage das Medium mit G418 gewechselt wurde, waren die
meisten Zellen, die kein Plasmid aufgenommen hatten, abgestorben. Von
den fünf Petri-Schalen wurden insgesamt 50 Zellklone isoliert, die G418-re
sistent waren. Die Klone wurden einzeln in Mikrotiterplatten überführt
und weiter vermehrt. Zur Überprüfung der Rezeptorexpression wurde ein
kleiner Teil der Zellen auf Glasplättchen ausgesät (s. o.) und die Reaktion
der Zellen auf die Zugabe von Octopamin mit der Ca2+-Imaging Methode
gemessen. Von den 50 Antibiotika-resistenten Zellinien exprimierte ein
Zellklon den Octopamin-Rezeptor stabil. Diese Linie wurde vermehrt und
ein Teil der Zellen in flüssigem Stickstoff eingefroren.
Auf die oben beschriebene Weise wurden etwa 10 verschiedene Zellinien
hergestellt, die unterschiedliche Rezeptoren oder Ionenkanäle stabil
exprimieren. Die Integration der Konstrukt-DNA erfolgte dabei nicht
zielgerichtet, sondern zufällig, d. h. an einem beliebigen Ort in das Genom
der Wirtszelle. Es konnte aber festgestellt werden, daß der Integrationsort
der Fremd-DNA im Genom der Wirtszelle keinen gravierenden Einfluß auf
die Expression der Rezeptorproteine hatte.
Die Bestimmung der pharmakologischen Eigenschaften der klonierten
Octopamin-Rezeptoren erfolgte an den stabilen Zellinien. Zellen wurden
dazu auf poly-L-Lysin beschichtete Glasplättchen ausgesät (s. o.) und in die
Ca2+-Imaging Apparatur überführt. Die Zellen reagierten bei der Zugabe
von 1 µM Konzentrationen der Neurotransmitter Tyramin und Octopamin
mit einem deutlichen Anstieg der intrazellulären Ca2+-Konzentration. Die
Freisetzung des Ca2+ erfolgte nicht kontinuierlich sondern oszillierend. Bei
der Inkubation mit den Neurotransmittern Dopamin und Serotonin wurde
kein Anstieg der intrazellulären Ca2+-Konzentration beobachtet.
Es wurde geprüft, ob auch niedrigere Konzentrationen der
Neurotransmitter Octopamin und Tyramin die zelluläre Reaktion auslösen
können. Es wurde gefunden, daß bereits eine Konzentration von 10-9 M
Octopamin eine deutliche Erhöhung der intrazellulären Ca2+-Kon
zentration bewirkt. Die Reaktion erfolgt gegenüber der Inkubation mit
10-6 M Octopamin jedoch langsamer. Mit steigender Konzentration des
Neurotransmitters wird die zelluläre Antwort schneller und ab
Konzentrationen von 10-7 M Octopamin wird die Oszillation der
Ca2+-Konzentration beobachtet. Im Gegensatz zu Octopamin, ist eine Antwort
der Zellen auf Tyramin erst ab Konzentrationen ≧ 10-7 M zu beobachten.
Die Reaktion der Zellen auf Octopamin wird durch verschiedene Liganden
konzentrationsabhängig inhibiert. Beispielsweise bleibt die Erhöhung der
intrazellulären Ca2+-Konzentration aus, wenn die Zellen mit Octopamin
und 25 Phentolamin (= Antagonist) in einer Konzentration von je 10-7 M
inkubiert werden. Die Inkubation mit dem Antagonisten kann sowohl vor
als auch nach der Zugabe des Octopamins gestartet werden. In beiden
Fällen wird die Wirkung des Octopamins selektiv kompetiert und die
Erhöhung der intrazellulären Ca2+-Konzentration bleibt aus. Dieser
kompetitive Effekt nimmt ab, wenn der Antagonist in geringerer
Konzentration zugegeben wird, d. h. die Erhöhung der intrazellulären
Ca2+-Konzentration tritt wieder auf, wenn bspw. 10-7 M Octopamin und
10-8 M Phentolamin verwendet werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Untersuchung der Eigenschaften von
Neurotransmitter-Rezeptoren, bei dem man einen Liganden auf durch
Neurotransmitter-Rezeptorgen transformierte Zellen einwirken läßt
und die Wirkung über die Bestimmung der Änderung der
intrazellulären Ca2+-Ionenkonzentration bestimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Änderung der
intrazellulären Ca2+-Ionenkonzentration mittels der Ca2+-Imaging-
Methode bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem man den Liganden auf
durch Octopamin-Rezeptorgen transformierte Zellen einwirken läßt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem man den Liganden auf durch
Octopamin-Rezeptorgen Typ 1 und/oder Typ 2 transformierte Zellen
einwirken läßt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Octopamin-Rezeptorgen aus Drosophila melanogaster
stammt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
gekennzeichnet durch
ein Octopamin-Rezeptorgen mit einer für die unter SEQ ID No. 2
angegebenen Aminosäuresequenz und/oder deren Allelvariationen
kodierenden Nukleotidsequenz.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch
das Octopamin-Rezeptorgen mit der Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
No. 1 oder einer im wesentlichen gleichwirkenden DNA-Sequenz.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
gekennzeichnet durch
ein Octopamin-Rezeptorgen mit einer für die unter SEQ ID No. 4
angegebenen Aminosäuresequenz und/oder deren Allelvariationen
kodierenden Nukleotidsequenz.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch
das Octopamin-Rezeptorgen mit der Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
No. 3 oder einer im wesentlichen gleichwirkenden DNA-Sequenz.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die transformierte Zelle eine Zellinie ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch
die Zellinie HEK293.
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DE1997157695 DE19757695A1 (de) | 1997-12-23 | 1997-12-23 | Klonierte, Neurotransmitter-Rezeptor produzierende Zellen |
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Cited By (1)
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