DE19758334B4

DE19758334B4 - Gasfilter mit in Reihen angeordneten Filtertaschen

Info

Publication number: DE19758334B4
Application number: DE19758334A
Authority: DE
Inventors: Flemming Holrick
Original assignee: DANTHERM FILTRATION GmbH
Current assignee: NEDERMAN FILTRATION GMIBH, DE
Priority date: 1997-11-29
Filing date: 1997-11-29
Publication date: 2007-04-05
Anticipated expiration: 2017-11-30
Also published as: DE19758334A1

Abstract

Gasfilter (1) mit in Reihen angeordneten Filtertaschen (3) und einer mit diesen in einem gemeinsamen Gehäuse (2) angeordneten Einrichtung zum Abreinigen der Filtertaschen (3) mittels Gegenstrom-Spülluft, die einen entlang den Öffnungen der Filtertaschen (3) verfahrbaren Wagen (7) mit wenigstens einer Spülluftdüse aufweist, wobei der Wagen (7) mittels zwei Rollenanordnungen (10, 11) an gegenüberliegenden Enden an ortsfesten Führungen (12, 13) läuft, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Rollenanordnung (10) an dem einem Ende des Wagens (1) zum Ausgleich von Wärmedehnungen, Verschiebungen oder Montagetoleranzen zusätzlich zum Freiheitsgrad in Bewegungsrichtung einen weiteren, hierzu senkrechten Freiheitsgrad aufweist, und daß die andere Rollenanordnung (11) an dem anderen Ende des Wagens (7) lediglich den Freiheitsgrad in Bewegungsrichtung aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Gasfilter mit in Reihen angeordneten Filtertaschen und einer mit diesen in einem gemeinsamen Gehäuse angeordneten Einrichtung zum Abreinigen der Filtertaschen mittels Gegenstrom-Spülluft, die einen entlang der Öffnungen der Filtertaschen verfahrbaren Wagen mit wenigstens einer Spülluftdüse aufweist, wobei der Wagen mittels zwei Rollenanordnungen an gegenüberliegenden Enden an ortsfesten Führungen läuft.

Gasfilter des vorgenannten Aufbaus haben sich in vielen Bereichen der Entstaubung von Gasen bewährt. Der kompakte Aufbau ermöglicht ein am Bedarf orientiertes Baukastenprinzip und eine entsprechend kostensenkende Vormontage.

Durch die Anordnung der Filtertaschen in Reihen ist ein einfaches Kontrollieren und Auswechseln verbrauchter oder schadhafter Filtertaschen von der Reingasseite aus möglich.

Als Gegenstrom-Spülluft-Einrichtung ist eine Spülluftdüse vorgesehen, die an einem vor der Öffnung der in Reihen angeordneten Filtertaschen verfahrbaren Wagen angeordnet ist. Dieser Wagen wird von einem wartungsfreien Antrieb, z.B. einem Kette-Seil-Trieb, bewegt und läuft mittels zwei an gegenüberliegenden Seiten des Wagens angeordneten Rollenanordnungen an ortsfesten Führungen. Jede Rollenanordnung besteht aus zwei Rollen, deren Achsen rechtwinklig zueinander und unter 45° zur Bewegungsebene angeordnet sind und die auf einem 90°-Winkelprofil als Führung laufen.

Gasfilter dieser Ausführung werden auch beim Entstauben von Heißgasen, beispielsweise aus Verbrennungsanlagen aller Art oder auch aus Schmelzöfen eingesetzt. Durch die heißen Rohgase kommt es zu thermischen Beanspruchungen aller Bauteile des Gasfilters, die unter anderem zu thermischer Dehnung führen. Bei dem Wagen für die Spülluftabreinigung kann dies zu Spannungen zwischen den beiden ortsfesten Führungen führen. Diese Spannungen können ein ordnungsgemäßes Verfahren des Wagens zur Abreinigung der einzelnen Filtereihen erschweren. Bei den bisher üblichen Betriebszeiten des Gasfilters konnten die Wartungsarbeiten und Nacheinstellungen zur Korrektur der durch die thermische Belastung beim Entstauben von heißen Gasen auftretenden Beeinträchtigungen in den Stillstandszeiten der Anlage durchgeführt werden. Bei im Dauerbetrieb gefahrenen Prozessen stehen diese Wartungszeiten in dieser Form und in diesem Umfang nicht zur Verfügung. Bei einem solchen Dauerbetrieb muß zur Korrektur der Einstellungen der laufende Betrieb unterbrochen werden, was zu entsprechenden Mehrkosten führt.

Die DE 38 30 991 A1 beschreibt eine Filtervorrichtung zum Filtern von textile Verunreinigungen enthaltende Luft mit einem stationären Abscheider zum Abtrennen der Verunreinigungen und einer Mehrzahl von Filtertaschen, die durch Saugnasen reinigbar sind. Die Saugnasen sind an einem den Filter überfahrenden Schlitten angeordnet, welcher in einer Linearführung geführt ist. Hierbei können die Saugnasen an einer zu der Linearführung des Schlittens senkrechten Vertikalführung angeordnet sein, um sie motorisch senkrecht zur Bewegungsrichtung des Schlittens zu verfahren.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau von Spannungen und Zwängungskräften zwischen dem Wagen und den ortsfesten Führungen zu vermeiden und somit einen möglichst störungs- und wartungsfreien Betrieb zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die eine Rollenanordnung an dem einen Ende des Wagens zum Ausgleichen von Wärmedehnungen, Verschiebungen oder Montagetoleranzen zusätzlich zu dem Freiheitsgrad in Bewegungsrichtung einen weiteren, hierzu senkrechten Freiheitsgrad aufweist, und daß die andere Rollenanordnung an dem anderen Ende des Wagens lediglich den Freiheitsgrad in Bewegungsrichtung aufweist.

Mit diesem zweiten Freiheitsgrad senkrecht zur Bewegungsrichtung des Wagens ist gewährleistet, daß sich der Wagen nicht zwischen den beiden ortsfesten Führungen verklemmen kann, wenn sich Spannungen durch Wärmedehnungen, Setzungsbewegungen des Filtergehäuses oder Montagetoleranzen aufbauen. Die Rollenanordnung kann sich ohne Beeinträchtigung der Laufsicherheit an der ortsfesten Führung senkrecht zur Bewegungsrichtung verlagern.

In bevorzugter Ausführung sind die Achsen der Rollen jeweils einer Rollenanordnung parallel. Dabei ist die Ausrichtung der Achsen der Rollen einer Rollenanordnung vorzugsweise senkrecht zu der der Achsen der Rollen der zweiten Rollenanordnung.

Bevorzugt sind die parallel ausgerichteten Rollen jeweils einer Rollenanordnung so angeordnet, daß sie sich gegenüberliegen und die Führung zum Erzielen einer größtmöglichen Laufsicherheit zwischen sich einschließen.

Dabei weist die Rollenanordnung mit einem Freiheitsgrad bevorzugt zwei in Bewegungsrichtung mit Abstand angeordnete Rollenpaare mit je zwei Einzelrollen auf, zwischen denen die Führung eingeschlossen ist.

Mit Vorteil ist dabei die Führung als Rechteckprofil ausgebildet, wobei weiter mit Vorteil die Rollen als an die Form der Führung angepaßte Profilrollen ausgebildet sind.

Somit weist die Rollenanordnung nur einen Freiheitsgrad in Bewegungsrichtung des Wagens, d.h. der Abrollrichtung der Rollen auf. Die Anpassung der Rollenprofile an das mit Vorteil rechteckig oder quadratisch ausgeführte Profil der Führung verhindert Bewegungen in weitere Richtungen.

Bei der Rollenanordnung an der gegenüberliegenden Seite des Wagens sind mit Vorteil wenigstens zwei Rollen zu beiden Seiten einer Führungsleiste angeordnet. Dabei weist die Rollenanordnung einen Freiheitsgrad parallel zu der Ebene der Führungsleiste in Bewegungsrichtung des Wagens, also in Abrollrichtung der Rollen, sowie einen zweiten Freiheitsgrad parallel zu der Ebene der Führungsleiste senkrecht zu der Bewegungsrichtung des Wagens auf. Die Ebene bezeichnet dabei die Haupterstreckungsebene der Führungsleiste.

Dieser zweite Freiheitsgrad ermöglicht dieser Rollenanordnung eine zusätzliche Bewegung senkrecht zur Bewegungsrichtung des Wagens, womit Wärmeausdehnungen, anderweitige Verschiebungen oder auch Unebenheiten ausgeglichen werden können, ohne daß die sichere Führung des Wagens an der Führungsleiste dadurch beeinträchtigt wird.

In bevorzugter Ausführung besteht die Rollenanordnung mit zwei Freiheitsgraden aus drei Rollen, die alternierend zu beiden Seiten der Führungsleiste angeordnet sind. Mit drei derart angeordneten Rollen ist eine stabile Führung des Wagens in Bewegungsrichtung an der Führungsleiste gewährleistet.

In bevorzugter Ausführung ist die Führungsleiste ein Schenkel eines Winkelprofils, dessen anderer Schenkel am Gehäuse des Gasfilters befestigt ist. Der als Führungsleiste ausgebildete Schenkel des Winkelprofils ist so ausgeführt, daß er bei gleichzeitiger Führung der Rollen in Bewegungsrichtung des Wagens eine ausreichende Beabstandung derselben von dem Gehäuse ermöglicht, um die Bewegung der Rollenanordnung gemäß dem erfindungsgemäß, vorgesehenen weiteren Freiheitsgrad zu gewährleisten.

Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
1 eine teilweise aufgebrochene, schematische Frontansicht des Gasfilters;
2 eine Seitenansicht des in 1 gezeigten Wagens.
1 zeigt einen Gasfilter 1, bestehend aus einem Gehäuse 2, Filtertaschen 3 zum Entstauben des Rohgases (dessen Zu- und Ableitungseinrichtungen nicht gezeigt sind) sowie einer Einrichtung zum Abreinigen der Filtertaschen mittels Spülluft. Diese Einrichtung zum Abreinigen besteht aus einem Spülluftventilator 4, der die Spülluft über eine Spülluftklappe 5 und einen flexiblen Schlauch 6 der an dem Wagen 7 angeordneten Spülluftdüse zuführt. Über die Spülluftdüse werden die Spülluft in die Öffnungen der in Reihe angeordneten Filtertaschen 3 im Gegenstrom zum Rohgas eingeblasen und die Filtertaschen somit abgereinigt.
Der die Spülluftdüse tragende Wagen 7 ist durch einen Kette-Seil-Antrieb 8, dessen Antriebsstation 9 an der Außenseite des Filtergehäuses angeordnet ist, vor den Öffnungen der Filtertaschen 3 taktweise und steuerbar verfahrbar. Zu diesem Zweck weist der Wagen 7 an gegenüberliegenden Enden Rollenanordnungen 10 und 11 auf, die an ortsfesten Führungen laufen.
Die Achsen der Rollen der Rollenanordnung 10 sind ebenso parallel wie die Achsen der Rollen der Rollenanordnung 11. Jeweils zwischen den parallelen und einander gegenüberliegenden Rollen der Rollenanordnungen 10 und 11 sind die Führungen 12 und 13 (2) angeordnet. Die Rollenanordnung 10 weist dabei, wie aus 1 ersichtlich, drei alternierend zu beiden Seiten der Führung 12 angeordnete Rollen auf. Die Rollenanordnung 11 besteht, wie ebenfalls aus 1 ersichtlich, aus zwei in Bewegungsrichtung beabstandeten Rollenpaaren, dessen Einzelrollen jeweils die Führung 13 einschließen.
Die Führung 13 ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel als auf der Kante stehendes Rechteckrohr ausgebildet und die Rollen der Rollenanordnung 11 weisen ein an dieses angepaßtes Profil 15 auf. Eine Bewegung der Rollenanordnung 11 ist nur in Bewegungsrichtung des Wagens, d.h. in Abrollrichtung der Rollen möglich. Die Rollenanordnung 11 weist somit nur einen Freiheitsgrad auf.
Die Führung der senkrecht zu den Rollen der Rollenanord nung 11 angeordneten Rollen der Rollenanordnung 10 erfolgt an einer Führungsleiste 12, die ein Schenkel eines an dem Gehäuse 2 befestigten Winkelprofils 14 ist.
Die Rollenanordnung 10 ist derart an der Führungsleiste 12 angeordnet, daß sie sich nicht nur in Bewegungsrichtung des Wagens, sondern auch senkrecht zu dieser in der Erstreckungsebene der Führungsleiste 12 (in 2 in Richtung des zweiten Schenkels des Winkelprofils) bewegen kann.
Somit weist die Rollenanordnung 10 einen zweiten Freiheitsgrad auf, mit dem z.B. eine Längendehnung des Wagens 7 entlang der Verbindungslinie zwischen den Rollenanordnungen 10 und 11 kompensiert werden kann, ohne daß Spannungen oder Zwängungskräfte zwischen dem Wagen und den beiden Führungen 12 und 13 auftreten.
Wie aus 1 ersichtlich, sind die beiden Rollenpaare der Rollenanordnung 11 mit Abstand voneinander an den beiden Längsseiten des Wagens 7 angeordnet, während die drei Rollen der Rollenanordnung 10 an der gegenüberliegenden Seite des Wagens mittig an einer gemeinsamen, am Wagen 7 befestigten Tragplatte 16 angeordnet sind.

Claims

Gasfilter (1) mit in Reihen angeordneten Filtertaschen (3) und einer mit diesen in einem gemeinsamen Gehäuse (2) angeordneten Einrichtung zum Abreinigen der Filtertaschen (3) mittels Gegenstrom-Spülluft, die einen entlang den Öffnungen der Filtertaschen (3) verfahrbaren Wagen (7) mit wenigstens einer Spülluftdüse aufweist, wobei der Wagen (7) mittels zwei Rollenanordnungen (10, 11) an gegenüberliegenden Enden an ortsfesten Führungen (12, 13) läuft, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Rollenanordnung (10) an dem einem Ende des Wagens (1) zum Ausgleich von Wärmedehnungen, Verschiebungen oder Montagetoleranzen zusätzlich zum Freiheitsgrad in Bewegungsrichtung einen weiteren, hierzu senkrechten Freiheitsgrad aufweist, und daß die andere Rollenanordnung (11) an dem anderen Ende des Wagens (7) lediglich den Freiheitsgrad in Bewegungsrichtung aufweist.
Gasfilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Rollen jeweils einer Rollenanordnung (10, 11) parallel sind.
Gasfilter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen der Rollen der an den gegenüberliegenden Enden des Wagens (7) angeordneten Rollenanordnungen (10, 11) senkrecht zueinander stehen.
Gasfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen der jeweiligen Rollenanordnungen (10, 11) einander gegenüberliegend und die Führungen (12, 13) zwischen sich einschließend angeordnet sind.
Gasfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenanordnung (11) mit einem Freiheitsgrad wenigstens zwei in Bewegungsrichtung des Wagens (7) mit Abstand angeordnete Rollenpaare aufweist.
Gasfilter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (13) für die Rollenanordnung (11) mit einem Freiheitsgrad als Rechteckprofil ausgebildet ist.
Gasfilter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Rechteckprofil ein Quadratrohr ist.
Gasfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen als der Führung (13) angepaßte Profilrollen ausgebildet sind.
Gasfilter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenanordnung (10) mit zwei Freiheitsgraden wenigstens zwei zu beiden Seiten einer Führungsleiste (12) angeordnete Rollen und die beiden Freiheitsgrade parallel zu der Ebene der Führungsleiste (12) aufweist.
Gasfilter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenanordnung (10) drei alternierend zu beiden Seiten der Führungsleiste (12) angeordnete Rollen aufweist.
Gasfilter nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleiste (12) ein Schenkel eines Winkelprofils (14) ist, dessen anderer Schenkel am Gehäuse (2) des Gasfilters (1) befestigt ist.