DE19757966A1 - ATM-Schalter-Warteschlangensystem - Google Patents
ATM-Schalter-WarteschlangensystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein ATM-Schalter-Warteschlangensystem
in Telekommunikationsnetzwerken und insbesondere Schalter in einem Netz
werk mit asynchronem Übertragungsmodus (ATM = "Asynchronous Transfer Mo
dus").
In einem Telekommunikationsnetzwerk müssen Einheiten von Daten
zwischen verschiedenen Punkten des Netzwerks durch Schalter geleitet
werden. In ATM-Netzwerken werden Verkehrsströme verschiedener Informa
tionstypen gemäß dem Konzept "Bandbreite auf Anfrage" übertragen. Die
Dateneinheiten, ATM-Zellen, werden entsprechend den variierenden Anfor
derungen jeder ATM-Zelle übertragen. Dateneinheiten, die zeitkritisch
sind, wird bei der Netzwerkleitung der Vorrang gegeben. Dateneinheiten,
die informationskritisch sind, wird der Vorrang gegenüber Zellverlust
gegeben. Diese Fähigkeit zur Verarbeitung von Video, Sprache, Computer
daten und andere Information hat zur breiten Akzeptanz von ATM als zu
künftiger Netzwerkstandard geführt.
Ein ATM-Netzwerkschalter muß zuverlässig Information mit mini
maler Verzögerung und minimalem Verlust leiten, die breite Variation an
Erfordernissen in ATM-Netzwerken stellt jedoch harte Anforderungen an
den ATM-Schalter. Unterschiedliche Designs wurden vorgeschlagen und rea
lisiert. Offenkundige Mängel beinhalteten Komplexität, hohe Kosten und
Hindernisse für Konfigurationsänderungen. In vielen Designs wird der
Schalter aus komplizierten Komponenten geschaffen, die Schaltoperationen
zentralisieren. Solche Komponenten sind nicht nur teuer, sondern Schalt
konfigurationsänderungen sind auch schwierig, da die zentralisierten
Operationen ebenfalls geändert werden müssen, um sich an die neue
Schaltkonfiguration anzupassen. Ein weit besseres Design beruht auf Mo
dularität, wodurch Komponenten leicht dem Schalter hinzugefügt oder von
ihm entfernt werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein ATM-Schalter-Warteschlangen
system zu schaffen, das kostengünstig ist und bei dem Schalterkonfigura
tionsänderungen leicht durchzuführen sind.
Diese Aufgabe wird entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Die vorliegende Erfindung löst oder minimiert im wesentlichen
diese Probleme mit einem ATM-Schalter, in dem Pufferung mit einem Gegen
drucksystem beschleunigt verteilt wird, das die schnelle Übertragung
zeitkritischer Daten maximiert und den Verlust informationskritischer
Daten minimiert. Der ATM-Schalter ist modular in der Konstruktion, und
es können ziemlich kostengünstige Komponenten verwendet werden.
Hierzu schafft die Erfindung einen ATM-Schalter zur Übertra
gung von Zellen von einer Vielzahl von Eingangskanälen zu einer Vielzahl
von Ausgangskanälen. Der Schalter hat eine Vielzahl von Eingangsan
schlüssen, eine Vielzahl von Ausgangsanschlüssen, eine Schalterstruktur,
die Zellen von den Eingangsanschlüssen an die Ausgangsanschlüsse über
trägt, und einen Gegendrucksignalschaltkreis, welcher zwischen jedem
Ausgangspuffer jedes Ausgangsanschlusses und jedem Eingangspuffer jedes
Eingangsanschlusses angeschlossen ist. Jeder Eingangsanschluß ist an ei
nen der Eingangskanäle angeschlossen und überträgt Zellen vom Eingangs
kanal. Jeder Ausgangsanschluß ist an einen der Ausgangskanäle ange
schlossen und überträgt Zellen an den Ausgangskanal. Jeder Eingangsan
schluß hat einen Eingangspuffer, der ATM-Zellen hält, wenn die Zellen
schneller von dem Eingangskanal des Anschlusses ankommen, als der Ein
gangsanschluß sie übertragen kann. Der Ausgangsanschluß überträgt auch
Zellen von seinem Ausgangspuffer reagierend auf eine Vielzahl von Vor
rangstufen. Der Gegendrucksignalschaltkreis sendet ein Signal von einem
überlasteten Ausgangspuffer durch die Schalterstruktur an die Eingangs
anschlußpuffer, die unmittelbar eine Zelle an den Ausgangspuffer über
tragen hatten, so daß die Eingangsanschlußpuffer die Übertragung ein
stellen.
In diesem ATM-Schalter-Warteschlangensystem wird Zellenver
lust für stoßweisen Verkehr minimiert, während eine Verzögerung für
zeitkritische Daten vermieden wird. Der ATM-Schalter läßt eher Zellen
auf einer je-Verbindungsbasis als auf einer Zellenvorrangstufe fallen.
Der oder die Sender der eine Überlastung hervorrufenden Daten werden
eher benachteiligt als andere Benutzer des ATM-Schalters.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung und den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten
Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Blockdiagramm des allgemeinen Aufbaus eines
ATM-Schalters gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm der Schalterstruktur des ATM-
Schalters aus Fig. 1.
Fig. 3 ist ein Blockdiagramm der Elemente eines Schalterlei
stungselements der Schalterstruktur aus Fig. 2.
Fig. 4 zeigt die Bereichszuordnung von Leitungs-Markierungs-
Feldern an die Schalter-Leitungselemente in der Schalterstruktur aus
Fig. 2.
Fig. 5A zeigt den Zellenweg einer Unicast-Verbindung in der
Schalterstruktur für Beispielwerte im Leitungs-Markierungsfeld, und
Fig. 5B zeigt den Zellenweg einer Multicast-Verbindung in der
Schalterstruktur für Beispielwerte im Leitungs-Markierungsfeld.
Fig. 6 ist ein Diagramm eines Gegendrucksteuerungsblocks des
Schalterleitungselements aus Fig. 3.
Der allgemeine Aufbau eines ATM-Schalters gemäß der vorliegen
den Erfindung ist in Fig. 1 dargestellt. Jeder Eingangskanal ist an ei
nen Eingangsanschluß 23 angeschlossen, der einen Eingangspuffer 21
(nicht in dieser Abbildung gezeigt) aufweist. Jeder Ausgangskanal ist an
einen Ausgangsanschluß 24 angeschlossen, der einen Ausgangspuffer 22
(nicht in dieser Abbildung gezeigt) aufweist. Die Eingangspuffer 21 und
Ausgangspuffer 22 sind über eine Schalterstruktur 10 verbunden, durch
die die ATM-Zellen, die durch einen Eingangsanschluß 23 (und Eingangs
puffer 21) erhalten wurden, an den passenden Ausgangsanschluß 24 (und
Ausgangspuffer 22) geleitet werden. Die Eingangs- und Ausgangsanschlüsse
23 und 24 (und Eingangs- und Ausgangspuffer 21 und 22) sind in Leitungs
schnittstellenmodulen 20 realisiert, die durch die Schalterstruktur 10
miteinander verbunden sind. Die ATM-Zellen treten durch ein Leitungs
schnittstellenmodul 20 ein, werden durch die Schalterstruktur 10 gelei
tet und treten durch ein anderes Leitungsschnittstellenmodul 20 aus.
Der ATM-Schalter weist auch eine Steuereinheit 16 auf, die mit
den Leitungsschnittstellenmodulen 20 und der Schalterstruktur 10 über
einen Steuerbus 15 kommuniziert. Die Steuereinheit 16 konfiguriert und
überwacht die Leitungsschnittstellenmodule 20 und die Schalterstruktur
10. Die Steuereinheit 16 liefert sämtliche Anrufszugriff-Steuerfunktio
nen, einschließlich Verbindungsaufbau, Aufrechterhaltung und Abbruch,
und verarbeitet die durch die Leitungsschnittstellenmodule 20 gemessene
Information, um die Verbindung und Verbindungsstatistiken für das Netz
werk-Management aufrechtzuerhalten. Betriebsgemäß werden Signalisie
rungs- und Management-Zellen an die und von der Steuereinheit 16 über
tragen. Diese Zellen werden durch die Steuereinheit 16 empfangen, nachdem
sie durch die Schalterstruktur 10 an einen Leitungsschnittstellenmodul
20 gelangen. Die Signalisierungs- und Management-Zellen werden von dem
Leitungsschnittstellenmodul 20 entfernt und durch den Steuerbus 15 an
die Steuereinheit 16 geschickt. Die Steuereinheit 16 überträgt die Si
gnalisierungs- und Management-Zellen an das Netzwerk, indem sie diese
Zellen an einen Leitungsschnittstellenmodul 20 durch den Steuerbus 15
sendet. Die Zellen werden durch die Schalterstruktur 10 zu einem Lei
tungsschnittstellenmodul 20 geleitet und an das Netzwerk übertragen.
Indem eine solche Steuerinformation für die Steuereinheit 16
zunächst durch die Schalterstruktur 10 hindurchgeleitet wird, bevor die
Information die Steuereinheit 16 erreicht oder bevor die von der Steuer
einheit 16 erzeugte Information den Schalter verläßt, können mehrere
Steuereinheiten 16 eine feste Anzahl an Leitungsschnittstellenmodulen 20
mit Anrufsteuerung und Netzwerk-Management-Meldungen überwachen, die
durch einen zentralen Prozessor geleitet werden, wenn die Schalterarchi
tektur auf eine größere Zahl von Anschlüssen ausgedehnt wird. Diese Mo
dularität im Steuerungs-und Netzwerk-Management-Design ermöglicht eine
rasche Ausdehnung des ATM-Schalters. Steuerungs-und Management-Verarbei
tungskapazität, z. B. die Steuereinheiten 16, werden mit zusätzlicher
Schaltkapazität, z. B. den Leitungsschnittstellenmodulen 20, versehen.
Die Leitungsschnittstellenmodule 20 versorgen alle Nebenlei
tungs- und Nebenverbindungsfunktionen, einschließlich physikalischer
Schichtverbindungsbeendigung, Übersetzung von ATM-Zellen-Kopfangaben in
Leitungsmarkierungen zur Verwendung durch die Schalterstruktur 10, Ver
kehrsüberwachung und Zellratenentkopplung einschließlich der Einfügung
und Löschung frei verfügbarer Zellen. Jeder Leitungsschnittstellenmodul
20 mißt auch Zellverlust, markierte Zellen, hindurchgeleitete Zellen und
die Zahl der für jede Verbindung fallengelassenen Zellen. Andererseits
bewahrt die Schalterstruktur 10, welche von einem Leitungsschnittstel
lenmodul empfangene Zellen an ein oder mehrere Leitungsschnittstellenmo
dule leitet, nur Warteschlangen-Stufen-Statistiken zur Überlastung durch
Messung der Zahl von Zellen, während der Gegendruck (unten beschrieben)
angelegt wird, und des Ausmaßes an Zellenverlust.
Jeder Leitungsschnittstellenmodul 20 hat einen Eingangsan
schluß 23 und einen Ausgangsanschluß 24, wobei jeder Eingangspuffer 21
an eine Kommunikationsleitung angeschlossen ist, an der ATM-Zellen emp
fangen werden. Jeder Ausgangspuffer 22 eines Ausgangsanschlusses 24 ist
an eine Kommunikationsleitung angeschlossen, an die die Zellen übertra
gen.
Der Aufbau der Schalterstruktur 10 ist in Fig. 2 detailliert
dargestellt. Die Schalterstruktur 10 ist ein 16-Anschluß gepuffertes Be
nes-Zwischenverbindungsnetzwerk mit 4×4-Schalterleitungselementen 11.
Dies bedeutet, daß jedes Schalterleitungselement 11 vier Eingangsan
schlüsse und vier Ausgangsanschlüsse hat. Wie in Fig. 2 gezeigt, sind
die Schalterleitungselemente 11 der am weitesten links befindlichen
Spalte sämtlich mit einem Ausgangsanschluß eines Leitungsschnittstellen
moduls 20 verbunden. Die vier Ausgangsanschlüsse jeder dieser Schalter
leitungselemente 11 sind wiederum mit Eingangsanschlüssen der mittleren
Spalte von Schalterleitungselementen 11 verbunden. Die Ausgangsanschlüs
se der mittleren Spalte von Schalterleitungselementen 11 sind mit den
Eingangsanschlüssen der Schalterleitungselemente 11 in der am weitesten
rechts befindlichen Spalte verbunden. Die Ausgangsanschlüsse dieser Ele
mente sind an die Ausgangsanschlüsse der Leitungsschnittstellenmodule 20
angeschlossen.
Ein Schalter-Leitungselement 11 leitet jede individuelle ATM-
Zelle von einem seiner Eingangsanschlüsse an den oder die passenden Aus
gangsanschlüsse über die Bits innerhalb der Leitungsmarkierung der Zel
le weiter. Ein Struktursteuerbus 17, welcher an den Steuerbus 15 ange
schlossen ist, ermöglicht es der Steuereinheit 16, die Schalterleitungs
elemente 11 zu programmieren und ihren Zustand zu lesen. Ein Struktur
grundtaktsignal (FBCLK = "Fabric Base Clock Signal") setzt die Rate, mit
der auf die Zellen durch die Schalterleitungselemente 11 zur Übertragung
durch die Schalterstruktur 10 von Schalterleitungselement 11 zu Schal
terleitungselement 11 eingewirkt wird. Dies bestimmt die interne Verbin
dungsrate der Schalterstruktur 10.
Die Elemente jedes Schalterleitungselements 11, welches ein
völliges nichtblockierendes 4×4-Element ist, sind in Fig. 3 gezeigt. Je
des Schalterleitungselement 11 hat vier Synchronisationspuffer 12, von
denen jeder an einen Ausgangsanschluß eines Leitungsschnittstellenmoduls
20 oder an ein anderes Schalterleitungselement 11 angeschlossen ist. Die
Synchronisationspuffer 12 sind mit einem Schalterbus 13 verbunden, wel
cher wiederum an vier Ausgangswählblöcke 18 angeschlossen ist. Jeder
Ausgangswählblock 18 ist zum Halten von 32 Zellen fähig, während ein
Synchronisationspuffer 12 zwei Zellen halten kann. Folglich kann jedes
Schalterleitungselement 11 bis zu 136 Zellen zur selben Zeit halten. Um
Oberlastungsprobleme zu verarbeiten, hat das Schalterleitungselement 11
einen Gegendrucksteuerblock 14, welcher Gegendrucksignale von jedem der
Ausgangswählblöcke 18 empfangen kann und die Gegendrucksignale an jeden
der Synchronisationspuffer 12, wie unten beschrieben, weiterleitet. Ein
Steuerschnittstellenblock 19 erledigt Steuer- und Signalisierungsfunk
tionen für das Schalterleitungselement 11 durch einen Steueranschluß,
der an den Struktursteuerbus 17 angeschlossen ist.
Zellen werden in einen Synchronisationspuffer 12 mit der Rate
getaktet, mit der die Zellen in das Schalterleitungselement 11 übertra
gen werden. Die Zellen von den vier Synchronisationspuffern 12 werden
durch den Schalterbus 13 mehrfach betrieben (multiplexed). Die Ausgangs
wählblöcke 18 lesen die Leitungsmarkierungen für jede Zelle und leiten
die Zellen zu ihren jeweiligen Ausgangsanschlüssen. Jeder Ausgangswähl
block 18 liest entweder ein multicast-Leitungsfeld ('M') oder ein uni
cast-Leitungsfeld ('S') im Zellenkopf. Die Bereichszuordnung der Schal
terleitungselemente 11 an das Leitungsmarkierungsfeld ist in Fig. 4 ge
zeigt.
Die Schalterleitungselemente 11 in der ersten Stufe der Schal
tungsstruktur 10 sind sämtlich dazu programmiert, daß S-Feld zu lesen.
Diese Schalterleitungselemente 11 können dasselbe Leitungsmarkierungs
feld verwenden, da die Zellen, die durch sie hindurchtreten, alle von
verschiedenen Quellen kommen. Ferner bestimmt allein der Wert des S-Fel
des, zu welchen Schalterleitungselementen 11 zweiter Stufe die Zelle
wandern wird. Die Zellen werden an den Schalterelementausgang gemäß fol
gender Tabelle geleitet.
S-Feldwert | |
Ausgangsanschluß | |
0 | 0 |
1 | 1 |
2 | 2 |
3 | 3 |
Eine Zelle mit dem Wert '1' im S-Feld wird an den Anschluß 1
durch ein Schalterleitungselement 11 in der ersten Stufe geleitet. Diese
Zelle wandert zum Schalterleitungselement '21', ungeachtet von welchem
Schalterleitungselement die Zelle in diese Richtung geleitet wird.
Die zweite Stufe von Schalterleitungselementen 11 verwendet
ebenfalls dasselbe Feld. Diese Schalterleitungselemente 11 müssen jedoch
in der Lage sein, die Zellen an mehrere Schalterleitungselemente 11 in
der dritten Stufe zu leiten, so daß diese Schalterleitungselemente 11
zum Lesen eines M-(oder multicast)Feldes in der Leitungsmarkierung,
z. B. dem in Fig. 4 dargestellten Feld M1 in der Leitungsmarkierung, pro
grammiert sind.
In einem M-Feld zeigt ein Wert von '1' in jedem individuellen
Bit des Feldes dem Ausgangswählblock 18 an, daß die Zelle für seinen
Ausgangsanschluß bestimmt ist. Die Bereichszuordnung sieht folgender
maßen aus:
Wenn folglich eine Zelle mit dem Bitmuster '1011' im M1-Feld an einem
Schalterleitungselement 11 in der zweiten Stufe der Schalterstruktur 10
ankommt, kopiert der Ausgangswählblock 18 für Ausgänge '0', '1', und '3'
die Zelle vom Schalterbus 13 in den Puffer innerhalb des Ausgangswähl
blocks 18. Die Kopien der Zelle werden schließlich durch die Ausgangsan
schlüsse '0', '1', und '3' an die Schaltelemente '30', '31', und '33' in
der dritten und letzten Stufe der Schalterstruktur 10 übertragen.
Die Schalterleitungselemente 11 in der dritten Stufe der
Schalterstruktur 10 leiten Zellen direkt zu den Ausgängen der Schalter
struktur 10 selbst. Zur multicasting-Fähigkeit werden diese Schalterlei
tungselemente 11 zur Verwendung der 'M'-(multicast)felder in den Lei
tungsmarkierungen der Zellenköpfe programmiert. Ferner ist es wünschens
wert, die Zellen zu beliebigen Kombinationen der Ausgangsanschlüsse lei
ten zu können. Da sämtliche Schalterleitungselemente 11 der letzten Stu
fe nur an vier der Schalterstrukturausgangsanschlüsse angeschlossen
sind, muß jedes der Schalterleitungselemente 11 der dritten Stufe ein
unterschiedliches 'M'-Feld in der Leitungsstufe haben. Folglich sind die
Schalterelemente '30', '31', '32' und '33' zum jeweiligen Lesen der Fel
der 'M2', 'M3', 'M4', und 'M5' programmiert. Der Betrieb dieser Felder
ist exakt derselbe für das 'M1'-Feld.
Fig. 5A und Fig. 5B zeigen den Leitungsweg durch die Schalter
struktur 10 für jeweils eine unicast-Verbindung und für eine multicast-
Verbindung für beispielhafte Leitungsmarkierungen. Die dunkleren Linien
zwischen den Schalterleitungselementen 11 der verschiedenen Stufen stel
len die Leitung der Zelle dar.
Für ein optimales Zellen-Warteschlangensystem, welches den
Transport von Zellen durch den ATM-Schalter erleichtert und den Verlust
von Zellen soweit wie möglich vermeidet, hat der ATM-Schalter ein großes
Maß an Pufferkapazität, welches in optimaler Weise zwischen den Lei
tungsschnittstellenmodulen 20 (in Form der Eingang- und Ausgangspuffer
21 und 22) und der Schalterstruktur 10 verteilt ist. Jeder Eingangspuf
fer 21 hat eine Pufferkapazität zum Halten von 7000 Zellen des Leitungs
schnittstellenmoduls 20, und jeder Ausgangspuffer 22 eine Kapazität für
2000 Zellen. Während jedes der Schalterleitungselemente 11 nur 32 Zellen
halten kann, ermöglicht es die geringe Pufferung in der Schalterstruktur
10 den Zellen, sich weiterhin durch die Schalterstruktur 10 zu bewegen,
wenn dort eine Anhäufung von Zellen für denselben Ausgangsanschluß vor
liegt. Die große Pufferung in den Leitungsschnittstellenmodulen 20 ar
beitet, wenn dort eine Überlastung vorliegt, die durch Folgen von Zellen
von verschiedenen Verbindungen, die mit einer Überschrift für dieselbe
Bestimungsposition, z. B. denselben Anschluß, versehen sind, hervorgeru
fen werden.
Die Eingangspuffer 21 und die Ausgangspuffer 22 der Leitungs
schnittstellenmodule 20 haben zwei Vorrangstufen. Jeder Eingangspuffer
21 arbeitet wie zwei Puffer, ein Puffer mit hohem Vorrang 25 und ein
Puffer mit niedrigem Vorrang 27. In ähnlicher Weise arbeitet jeder Aus
gangspuffer 22 wie zwei Puffer, ein Puffer mit hohem Vorrang 26 und ein
Puffer mit niedrigem Vorrang 28, reagierend auf ein Vorrang-Bit in der
Kopfangabe jeder ATM-Zelle. Zeitkritische ATM-Zellen werden durch die
Puffer mit hohem Vorrang 25 und 26 geleitet. Zellen in diesen Puffern
mit hohem Vorrang 25, 26 wandern bevorzugt gegenüber den Zellen in den
Puffern mit niedrigem Vorrang 27, 28. im Ergebnis wandern zeitkritische
Zellen durch die Leitungsschnittstellenmodule 20 mit einer geringeren
Verzögerung als verlustkritische Zellen während starker Belastungen an
niedrigvorrangigem Verkehr. Andererseits teilen die ATM-Zellen in der
Schalterstruktur 10, ob zeitkritische oder verzögerungsunempfindliche
Verbindungen, dieselbe Pufferung. Das Wandern durch die Schalterstruktur
10 ist nicht vorranggeordnet, da die Puffergrößen in der Schalterstruk
tur 10 so gering sind, daß die Verzögerung vernachlässigbar ist. Diese
Vorrangordnung setzt die Dringlichkeit fest, mit der auf ATM-Zellen zu
gegriffen wird und mit der sie durch den ATM-Schalter transportiert wer
den. Beispielsweise wird der hohe Vorrang für zeitkritische Daten wie
eine konstante Bitrate (CBR = "constant bit rate") und Netzwerk-Manage
ment-Information verwendet. Dieser Weg mit hohem Vorrang schafft einen
schnellen Datenweg zur Vermeidung von Verkehrsstauungen.
Zur Kooperation zwischen den Puffern in den Leitungsschnitt
stellenmodulen 20 und den Schalterleitungselementen 11 wird ein Gegen
drucksignal-Schaltkreis verwendet. Der Gegendruck-Signalschaltkreis ver
meidet den Verlust von Zellen bei der Übertragung, wenn der Zielpuffer
der Zellen überfüllt ist, so daß er keine Zellen mehr speichern kann.
Das Gegendrucksignal, ein Oberfüllungssignal, wird durch einen Zielpuf
fer an eine beliebige Quelle angelegt, entweder ein Leitungsschnittstel
lenmodul 20 oder ein Schalterleitungselement 11, welche versucht, eine
Zelle an den Puffer, der überlastet worden ist, z. B. über eine vorbe
stimmte Schwelle gefüllt worden ist, zu senden. Quellen, die Zellen an
nicht-überlastete Puffer senden, werden nicht gestoppt.
Fig. 6 zeigt den Weg einer eintreffenden Zelle von einem Ein
gangskanal an einen Eingangspuffer 23 durch die drei Stufen der Schal
terleitungselemente 11 in der Schalterstruktur 10 und einen Ausgangspuf
fer 24, der an einen Ausgangskanal angeschlossen ist. Der Zellendatenweg
ist mit durchgezogenen Linien bezeichnet. Parallel zu den Datenverbin
dungen für die Übertragung von Zellen durch den ATM-Schalter verläuft
eine Gegendruck-Signalverbindung für jeden Puffer zum Senden eines Ober
füllungssignals zurück zur Zellenquelle. Dieser Überfüllungssignalweg
ist durch unterbrochene Linien bezeichnet.
Jeder Ausgangspuffer 24 kann ein Überfüllungssignal an die
vier verbundenen Schalterleitungselemente 11 in der dritten Stufe der
Schalterstruktur 10 ausgeben. Jedes der Schalterleitungselemente 11 in
der dritten Stufe kann ein Überfüllungssignal an die vier verbundenen
Schalterleitungselemente 11 in der zweiten Stufe ausgeben, während jedes
Schalterleitungselement 11 in der zweiten Stufe ein Überfüllungssignal
an die vier verbundenen Schalterleitungselemente 11 in der ersten Stufe
ausgeben kann. Jedes Schalterleitungselement 11 der ersten Stufe kann
ein Überfüllungssignal an die Ausgangspuffer 23 der vier verbundenen
Eingangsanschlüsse 23 ausgeben. Das Überfüllungssignal wird durch den
überlasteten Zielpuffer zurück zu der speziellen Quelle geleitet, welche
die Zelle gesendet hat. Das Überfüllungssignal deaktiviert die Übertra
gungskapazität der Quelle; die Übertragung kann wieder einsetzen, wenn
der Zielpuffer seine angehäuften Zellen übertragen hat und die Übertra
gungskapazität der deaktivierten Quellen freigibt.
In den Schalterleitungselementen 11 der Schalterstruktur 10
sendet der Ausgangswählblock 18 ein Überfüllungssignal an den Gegen
drucksteuerblock 14, falls der Puffer des Ausgangswählblocks 18 über ei
ne Schwelle gefüllt wird. Bei Empfang des Gegendrucksignals leitet der
Gegendrucksteuerblock 14 das Signal an einen (oder mehrere) Synchronisa
tionspuffer 12, welche versuchen, Zellen an den überlasteten Ausgangs
wählblock 18 zu senden. Die Zelle wird von dem Synchronisationspuffer 12
nicht gelesen, und die Zellen im Synchronisationspuffer 12 bleiben dort,
bis dieser Eingangsanschluß zum nächsten Mal ausgewählt wird. Der Zu
stand des Puffers des Ausgangswählblocks 18 wird erneut überprüft. Der
Prozeß wird so lange wiederholt, bis der Puffer Platz für die Zelle hat.
Wenn ein Überfüllungssignal entfernt wird und ein Puffer die
Übertragung wieder aufnehmen kann, sind es natürlich die Zellen in den
Puffern mit hohem Vorrang 25 und 26, die zunächst übertragen werden,
falls Zellen in den Eingangs- und Ausgangspuffern 21 und 22 gespeichert
sind.
In den meisten Anwendungen wird insofern bei dem Schalter ef
fektiv eine Ausgangswarteschlange gebildet, als, wenn die unmittelbare
Bandbreite der Mehrfachverbindungen hin zu demselben Ausgangsanschluß
die Ausgangsleitungsrate überschreitet, der Ausgangspuffer 22 des Lei
tungsschnittstellenmoduls 20 anfängt, gefüllt zu werden. Wenn dieser
Ausgangspuffer 22 gefüllt ist, wird ein Gegendrucksignal an das vorheri
ge Schalterleitungselement 11 in der Schalterstruktur 10 gesendet. Die
Schalterleitungselemente 11 schieben das Gegendrucksignal zurück zur
Quelle, wenn ihre Puffer gefüllt werden. Schließlich empfängt der Ein
gangspuffer 21 des Leitungsschnittstellenmoduls 20 ein Gegendrucksignal,
so daß er beginnt, gefüllt zu werden. Die gegenwärtige Bemessung der
Eingangs- und Ausgangspuffer 21 und 22 ermöglicht es dem Schalter, Da
tenbündel bis zu 5 Millisekunden (bei 622 Mbps) zu verarbeiten, was beim
Datenverkehr zwischen Steuereinheiten für Speicherzugriff und Kunden
oder zwischen Knoten in einer verteilten Rechenumgebung sehr nützlich
ist.
Das Schalter-Warteschlangensystem minimiert Zellenverlust für
stoßweisen Verkehr, während eine Verzögerung für zeitkritische Daten
vermieden wird. Der Schalter läßt Zellen auf einer Pro-Verbindungsbasis
eher fallen als Zellen auf einer Zellenvorrangstufe. Der oder die Sender
der überlastungsverursachenden Daten wird eher als andere Benutzer des
ATM-Schalters benachteiligt.
Gemäß einer Modifikation der Erfindung kann die Zahl der Vor
rangstufen mit geeigneter Änderung des ATM-Schalters und der ATM-Zellen-
Kopfangabe auf mehr als zwei erhöht werden.
Claims (7)
1. ATM-Schalter-Warteschlangensystem zur Übertragung von Zel
len von einer Vielzahl von Eingangskanälen an eine Vielzahl von Aus
gangskanälen, wobei ein ATM-Schalter
eine Vielzahl von Eingangsanschlüssen (23), von denen jeder Eingangsanschluß (23) an einen der Eingangskanäle angeschlossen ist und Zellen von diesem einen Eingangskanal überträgt, der Eingangsanschluß (23) einen Eingangspuffer (21) hat, der Zellen hält, wenn die Zellen schneller von dem Eingangskanal ankommen als der Eingangsanschluß (23) sie überträgt, wobei der Eingangsanschluß (23) Zellen von seinem Ein gangspuffer (21) reagierend auf eine Vielzahl von Vorrangstufen über trägt,
eine Vielzahl von Ausgangsanschlüssen (24), von denen jeder Ausgangsanschluß (24) an einen der Ausgangskanäle angeschlossen ist und Zellen an diesen einen Ausgangskanal überträgt, wobei der Ausgangsan schluß (24) einen Ausgangspuffer (22) hat, der Zellen hält, wenn die Zellen schneller von den Eingangsanschlüssen 23) ankommen, als der Aus gangsanschluß (24) sie überträgt, wobei der Ausgangsanschluß (24) Zellen von seinem Ausgangspuffer (22) reagierend auf eine Vielzahl von Vorrang stufen überträgt,
eine Schalterstruktur (10), die Zellen von den Eingangsan schlüssen (23) an die Ausgangsanschlüsse (24) überträgt, und
ein Gegendruck-Signalschaltkreis, der zwischen jeden Ausgangs puffer (22) jedes Ausgangsanschlusses (24) und jeden Eingangspuffer (21) jedes Eingangsanschlusses (23) angeschlossen ist, wobei der Gegendruck- Signalschaltkreis ein Signal von einem überlasteten Ausgangspuffer (22) an diejenigen Eingangspuffer (21) sendet, die unmittelbar eine Zelle an den Ausgangspuffer (22) übertragen haben, so daß die Eingangspuffer (21) die Übertragung einstellen, umfaßt.
eine Vielzahl von Eingangsanschlüssen (23), von denen jeder Eingangsanschluß (23) an einen der Eingangskanäle angeschlossen ist und Zellen von diesem einen Eingangskanal überträgt, der Eingangsanschluß (23) einen Eingangspuffer (21) hat, der Zellen hält, wenn die Zellen schneller von dem Eingangskanal ankommen als der Eingangsanschluß (23) sie überträgt, wobei der Eingangsanschluß (23) Zellen von seinem Ein gangspuffer (21) reagierend auf eine Vielzahl von Vorrangstufen über trägt,
eine Vielzahl von Ausgangsanschlüssen (24), von denen jeder Ausgangsanschluß (24) an einen der Ausgangskanäle angeschlossen ist und Zellen an diesen einen Ausgangskanal überträgt, wobei der Ausgangsan schluß (24) einen Ausgangspuffer (22) hat, der Zellen hält, wenn die Zellen schneller von den Eingangsanschlüssen 23) ankommen, als der Aus gangsanschluß (24) sie überträgt, wobei der Ausgangsanschluß (24) Zellen von seinem Ausgangspuffer (22) reagierend auf eine Vielzahl von Vorrang stufen überträgt,
eine Schalterstruktur (10), die Zellen von den Eingangsan schlüssen (23) an die Ausgangsanschlüsse (24) überträgt, und
ein Gegendruck-Signalschaltkreis, der zwischen jeden Ausgangs puffer (22) jedes Ausgangsanschlusses (24) und jeden Eingangspuffer (21) jedes Eingangsanschlusses (23) angeschlossen ist, wobei der Gegendruck- Signalschaltkreis ein Signal von einem überlasteten Ausgangspuffer (22) an diejenigen Eingangspuffer (21) sendet, die unmittelbar eine Zelle an den Ausgangspuffer (22) übertragen haben, so daß die Eingangspuffer (21) die Übertragung einstellen, umfaßt.
2. ATM-Schalter-Warteschlangensystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schalterstruktur (10) Puffer zum Halten der Zel
len umfaßt, wobei die Zellen nicht reagierend sind auf die Vorrangstu
fen.
3. ATM-Schalter-Warteschlangensystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl von Vorrangstufen nicht die
Zahl von zwei überschreitet.
4. ATM-Schalter-Warteschlangensystem nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalterstruktur (10) Puffer
zum Halten der Zellen umfaßt und die Eingangs- und Ausgangspuffer (21,
22) eine Kapazität haben, die die Kapazität der Puffer der Schalter
struktur (10) um mindestens eine Größenordnung übersteigt.
5. ATM-Schalter-Warteschlangensystem nach einem der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Eingangspuffer (21) eine Ka
pazität hat, die mehr als doppelt so groß ist wie die eines Ausgangspuf
fers (22).
6. ATM-Schalter-Warteschlangensystem nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Eingangspuffer (21) eine Ka
pazität von etwa 7000 Zellen hat.
7. ATM-Schalter-Warteschlangensystem nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Ausgangspuffer (22) eine Ka
pazität von etwa 2000 Zellen hat.
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