DE19757836C1 - Verfahren zur Herstellung eines doppelt-konvexen Linsenschirmes und Formkern zur Herstellung dieses Linsenschirmes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines doppelt-konvexen Linsenschirmes und Formkern zur Herstellung dieses LinsenschirmesInfo
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Abstract
Zur Herstellung eines doppelt-konvexen Linsenschirmes aus Fresnellinsen wird ein Formkern (16) benutzt, der aus mehreren Ringen (17a, 17b, 17c) zusammengesetzt ist. Jeder Ring (17a, 17b, 17c) besteht aus Segmenten (22), die jeweils an ihrer Außenfläche (23) mit einer Fresnelstruktur (30) versehen sind. Der Formkern (16) kann aus Segmenten mit unterschiedlichen Linsenstrukturen zusammengesetzt werden. Er erzeugt einen Linsenschirm, der über sämtliche Linsen hinweg konstante Wandstärke hat. Damit wird ein gleichmäßiges Strahlungs-Absorptionsverhalten des Linsenschirmes erreicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines doppelt-konvexen Linsenschirmes, der mehrere aus
Fresnellinsen bestehende Linsenelemente aufweist, sowie
einen Formkern zur Herstellung dieses Linsenschirmes.
Fresnellinsen, die auch als Stufenlinsen oder Zonenlin
sen bezeichnet werden, bestehen aus einer flachen Plat
te transparenten Materials, in deren eine Seite säge
zahnförmige Rillen eingearbeitet sind, deren Wirkflan
ken dieselbe Wirkung erzeugen wie eine Linse mit ins
gesamt sphärischer Außenfläche. Es ist bekannt, Linsen
schirme, die zahlreiche Fresnellinsen enthalten, als
ebene Kunststoffplatten herzustellen, aus denen der
Benutzer einzelne Linsenelemente herausschneiden kann.
Bewegungsmelder, die einen Infrarotsensor enthalten,
sind ebenfalls mit Linsenschirmen aus Fresnellinsen
ausgestattet, welche das Erfassungsgebiet des Bewe
gungsmelders bestimmen. Um ein möglichst großes und
lückenloses Erfassungsgebiet sicherzustellen, werden
Panorama-Linsenschirme benötigt, die einerseits eine
Rundumerfassung in einer horizontalen Ebene ermögli
chen, andererseits aber auch eine lückenlose Erfassung
in einer vertikalen Ebene.
Um in beiden Ebenen eine korrekte optische Abbildung zu
gewährleisten, ist der Einsatz eines doppelt-konvexen
Linsenschirmes erforderlich. Während ein Linsenelement
mit einfacher Krümmung, also ein zylindrisches Element,
durch Biegen einer ebenen Linse erzeugt werden kann,
ist eine solche Herstellung bei doppelt-konvexen Lin
senelementen nicht möglich.
Bewegungsmelder erfordern einen Linsenschirm mit zahl
reichen Linsenelementen. Wird ein solcher Linsenschirm
im Spritzgußverfahren hergestellt, wie es aus der DE 44
28 628 und der DE 44 14 078 bekannt ist, benötigt man
dafür sehr komplexe Formwerkzeuge. Stellt sich heraus,
daß ein mit diesem Formwerkzeug hergestellter Linsen
schirm den praktischen Anforderungen nicht genügt, ist
es praktisch unmöglich, das Formwerkzeug zu verändern.
In solchen Fällen muß ein sehr teures neues Formwerk
zeug angefertigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung eines doppelt-konvexen Linsenschirmes
anzugeben, mit dem Linsenschirme von hoher Qualität und
Präzision relativ einfach herstellbar und variierbar
sind.
Ferner soll ein Formkern zur Herstellung eines Linsen
schirms angegeben werden, mit dem Linsenschirme von
hoher Qualität und Präzision relativ einfach herstell
bar und variierbar sind.
Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt erfindungsgemäß mit
den im Patentanspruch 1 und den im Patentanspruch 6
angegebenen Merkmalen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Formkern
benutzt, der aus zahlreichen separaten Segmenten be
steht, die zu dem Formkern zusammengefügt sind. Die
Segmente haben jeweils eine doppelt-konvexe Außenflä
che, in die die betreffende Fresnelstruktur eingearbei
tet ist. Die Segmente bilden einen bandförmigen offenen
oder geschlossenen Ring. Die Herstellung der Fresnel
strukturen an den Außenflächen der Segmente erfolgt
separat von Segment zu Segment. Dadurch ist es möglich,
an den Segmenten gleiche oder unterschiedliche Fresnel
strukturen anzubringen. Soll der Linsenschirm verändert
werden, ist es lediglich erforderlich, einzelne Segmen
te auszuwechseln. Auf diese Weise kann die optische
Charakteristik des mit dem Formkern zu erzeugenden Lin
senschirmes verändert werden. Auch wenn der Formkern
durch Kratzer o. dgl. beschädigt wurde, ist es lediglich
erforderlich, die beschädigten Segmente zu ersetzen.
Das Herstellen der Fresnelstrukturen an den Segmenten
kann durch spanende Bearbeitung und anschließendes Po
lieren erfolgen. Auch eine Bearbeitung mittels Funken
erosion oder Laserstrahl ist möglich.
Die Herstellung der Segmente erfolgt zweckmäßigerweise
dadurch, daß zunächst Segmentrohlinge aus Stabmaterial,
beispielsweise aus Rundstäben, hergestellt werden. Die
se Segmentrohlinge haben an den Stirnseiten sphärische
glatte Außenflächen. In diese Außenflächen werden die
Fresnelstrukturen eingearbeitet. Anschließend erfolgt
das Herstellen der Segmente durch Erzeugen bzw. Bear
beiten der Segment-Seitenflächen der Segmentrohlinge in
der Weise, daß die Segmente zu einem doppelt-konvexen
Formkern zusammengesetzt werden können.
Die Außenflächen der einzelnen Segmente, die den Ring
oder eine aus mehreren Ringen bestehende Struktur bil
den, sind so geformt, daß sie eine stetige Gesamtfläche
bilden. Dies bedeutet, daß die Außenfläche des Ringes
oder der Ringstruktur keine Knickstellen hat, natürlich
abgesehen von der Fresnelstruktur der Außenfläche, die
eine Mikrostruktur bildet. Die stetige Gesamtstruktur
der Außenfläche des Formkerns hat zur Folge, daß in
Verbindung mit einer entsprechend ausgebildeten Hohl
form ein Linsenschirm erzeugt wird, dessen Wandstärke
an allen Stellen gleich ist, so daß keine örtlichen
Dickenunterschiede auftreten. Solche Dickenunterschiede
würden dazu führen, daß das Absorptionsverhalten des
aus Kunststoff bestehenden Linsenschirmes örtlich dif
feriert, so daß sich Zonen unterschiedlicher Empfind
lichkeit ausbilden würden.
Die Erfindung betrifft ferner einen Formkern zur Her
stellung eines doppelt-konvexen Linsenschirmes mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 6.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Linsenschirm ent
lang der Linie I-I von Fig. 2,
Fig. 2 eine Draufsicht des Linsenschirmes nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Explosionsdarstellung eines aus drei seg
mentierten Ringen bestehenden Formkernes,
Fig. 4 eines der Segmente des Formkernes und
Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Form zur Herstel
lung des Linsenschirmes.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Linsenschirm 10
ist ein Panorama-Linsenschirm für einen Bewegungsmel
der. Er weist eine kuppelförmige oder kalottenförmige
Haube 11 auf, die doppelt-konvex gekrümmt ist und bei
spielsweise kugelförmige Gestalt hat.
Der Linsenschirm 10 besteht aus einem einstückigen
Kunststoffteil aus transparentem Polyethylen. Der Haube
11 ist ein Rand 12 angeformt.
Während die Außenseite der Haube 11 glatt ist, ist die
Innenseite mit zahlreichen Linsenelementen 13 versehen,
die als Fresnellinsen ausgebildet sind. Auch jedes Lin
senelement 13 ist doppelt-konvex gekrümmt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Lin
senelemente 13 in Form von drei konzentrischen Ringen
angeordnet, welche den Mittelbereich 14 umgeben. Im
Mittelbereich 14 sind einige Linsen in Form von sphäri
schen Linsen 15 ausgebildet.
Im Innern des Linsenschirmes wird ein (nicht darge
stellter) Infrarotsensor positioniert. Jedes der Lin
senelemente 13 fokussiert auf den Infrarotsensor. Daher
leitet jedes Linsenelement Strahlung aus einem ihm zu
geordneten Überwachungs-Winkelbereich auf den Sensor.
Entsprechend den individuellen Anforderungen können die
Linsenelemente, die jeweils auf demselben Ring angeord
net sind, untereinander gleich sein.
In Fig. 3 ist der Formkern 16 einer Spritzgußform dar
gestellt, mit der der Linsenschirm 10 hergestellt wer
den kann. Dieser Formkern weist drei Ringe 17a, 17b, 17c
auf, von denen jeder aus einer Scheibe besteht, die aus
einer Kugel ausgeschnitten ist, wobei die oberen und
unteren Seitenflächen 18, 19 parallel zueinander verlau
fen und die Umfangsfläche 20 sphärisch gekrümmt ist.
Jeder Ring weist innen ein durchgehendes Loch 21 auf.
Jeder Ring ist in zahlreiche Segmente 22 unterteilt,
von denen jedes an seiner Außenfläche 23 eine negative
Fresnelstruktur in Form konzentrischer sägezahnförmiger
Rillen aufweist. Jedes der Segmente 22 hat rechte und
linke Seitenflächen 27, die zur Achse des Ringes hin
konvergieren. Die Außenfläche 23 ist von seitlichen
Kanten 28 und oberen und unteren Endkanten 29 begrenzt.
Benachbarte Segmente 23 desselben Ringes stoßen mit
ihren seitlichen Kanten 28 gegeneinander, jedoch ist
der Übergang stetig, d. h. knickfrei, so daß die kugeli
ge Außenfläche nicht unterbrochen oder gestört wird.
Gleiches gilt auch für die Endkanten 29. An den Endkan
ten 29 stoßen zwei benachbarte Ringe 17a, 17b oder
17b, 17c gegeneinander, ohne daß die Stetigkeit der Au
ßenfläche unterbrochen würde.
Jedes Segment wird aus einem stabförmigen Segmentroh
ling hergestellt. Der Segmentrohling besteht aus einem
zylindrischen oder eckigen Stabmaterial mit sphärischer
Außenfläche an einer Stirnseite. Die Krümmung dieser
Außenfläche entspricht der Krümmung des späteren Lin
senschirmes. Die Außenfläche ist zunächst glatt. Der
Segmentrohling wird dann in eine Werkzeugmaschine ein
gespannt und in die sphärische Außenfläche 23 wird die
Fresnelstruktur spanabhebend eingearbeitet. Der dadurch
entstehende Segmentrohling hat eine Außenfläche 23, die
zu groß ist, d. h. Übermaß aufweist, und im übrigen ei
nen stabförmigen Körper. Anschließend werden die Sei
tenflächen 18, 19 und 27 des Stabmaterials hergestellt,
und zwar in der Weise wie sie benötigt werden, damit
die Segmente von untereinander gleicher Form den jewei
ligen Ring 17a, 17b, 17c ergeben.
In Fig. 4 sind die Flanken der Fresnelstruktur 30 er
kennbar. Jede Wirkflanke besteht aus einer sphärischen
Fläche, die durch Bearbeitung der Außenfläche 23 ent
standen ist.
Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in Fig. 3 sind
sämtliche Segmente eines Ringes untereinander gleich.
Die Segmente werden zu dem jeweiligen Ring zusammenge
fügt. Zu diesem Zweck können sie zusammengreifende
(nicht dargestellte) Eingriffsteile aufweisen, wie bei
spielsweise Nut und Feder. Es ist aber auch möglich,
die Segmente durch Klebung zu verbinden. Bei Bedarf
besteht jedoch die Möglichkeit, ein einzelnes Segment
herauszulösen und durch ein anderes Segment zu erset
zen.
Der Formkern 16 setzt sich hier aus den Ringen 17a, b, c
zusammen.
In Fig. 5 ist eine Form dargestellt, bei der der Form
kern 16 aus Fig. 3 zusammen mit einer Hohlform 32 be
nutzt wird. Der Formhohlraum 33 wird mit Kunststoff
ausgefüllt, der dann zu dem Linsenschirm härtet.
Man erkennt die sägezahnförmige Fresnelstruktur 30 an
der Außenseite des Formkernes 16. Die Breite des Form
hohlraums 33 ist so bemessen, daß die Täler der Fres
nelstruktur verbindende Umhüllende 35 an allen Stellen
denselben Abstand von der Innenfläche 34 der Hohlform
32 hat, so daß die Wandstärke des Linsenschirmes - ab
gesehen von der Mikro-Fresnelstruktur 30 - an allen
Stellen gleich ist, und zwar auch über mehrere Linsen
elemente hinweg.
In dem in Fig. 5 dargestellten Fall besitzen sämtliche
Spitzen der Fresnelstruktur 30 den gleichen Abstand zur
Innenfläche 34 der Hohlform. Abweichungen hierzu sind
möglich. Jedenfalls wird sichergestellt, daß der Lin
senschirm an allen Stellen im wesentlichen gleiche
Wandstärke und damit gleiches Absorptionsverhalten hat.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines doppelt-konvex
gewölbten Linsenschirmes (10), dessen Oberfläche
mehrere aus Fresnellinsen bestehende Linsenelemente
(13) aufweist, mit folgenden Schritten:
- a) Herstellen von Segmenten (22), die jeweils eine doppelt-konvex gewölbte Außenfläche (23) sowie keilförmig aufeinander zulaufende Sei tenflächen (27) aufweisen, und Erzeugen von Fresnelstrukturen in der Außenfläche (23),
- b) Zusammenfügen der Segmente (22) an ihren Sei tenflächen (27) zu mindestens einem offenen oder einem geschlossenen Ring (17a, 17b, 17c), und
- c) Herstellen des Linsenschirms durch einen Spritzvorgang, wobei der mindestens eine Ring (17a, 17b, 17c) als Formkern (16) eines Spritz werkzeugs verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Schritt a)
folgende Unterschritte aufweist:
- 1. Herstellen von Segmentrohlingen aus Stabmate rial mit sphärischer stirnseitiger Außenflä che (23),
- 2. Einarbeiten der Fresnelstrukturen (30) in die sphärischen Außenflächen (23) der Segmentroh linge und
- 3. Erzeugen der Segment-Seitenflächen (27).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem mehrere
Ringe (17a, 17b, 17c) von Segmenten (22) mit dop
pelt-konvexer Außenfläche (23) hergestellt und die
Ringe aufeinander angeordnet werden, wobei die
Außenflächen der übereinander angeordneten Ringe
(17a, 17b, 17c) stetig ineinander übergehen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, bei dem
das Einarbeiten der Fresnelstrukturen (30) durch
spanende Bearbeitung und anschließendes Polieren
erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, bei dem
beim Spritzvorgang neben dem Formkern (16), dessen
Außenkontur die innere Gestalt des Linsenschirms
vorgibt, eine Hohlform (32) benutzt wird, deren
Innenkontur die äußere Gestalt des Linsenschirms
vorgibt, wobei die Innenkontur der Hohlform (32)
in konstantem Abstand der Außenkontur des Form
kerns (16) folgt, ohne dabei den in diesen einge
brachten Fresnelstrukturen zu folgen, so daß die
Wandstärke des Linsenschirmes, abgesehen von den
Stellen mit den Fresnelstrukturen, überall gleich
ist.
6. Formkern zur Herstellung eines doppelt-konvexen
Linsenschirms (10), der mehrere aus Fresnellinsen
bestehende Linsenelemente (13) aufweist, wobei der
Formkern mindestens einen offenen oder geschlosse
nen Ring (17a, 17b, 17c) aus auswechselbar aneinan
dergefügten Segmenten (22) aufweist, die jeweils
eine doppelt-konvexe Außenfläche (23) und zwei
keilförmig aufeinander zulaufende Seitenflächen
(27, 28) aufweisen, wobei die Außenflächen (23) der
Segmente mit Fresnelstrukturen versehen sind und
an den Berührungskanten (28, 29) der Segmente (22)
stetig ineinander übergehen.
7. Formkern nach Anspruch 6, bei dem mindestens zwei
Ringe (17a, 17b, 17c) so aufeinander angeordnet
sind, daß ihre Außenflächen (23) stetig ineinander
übergehen.
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