DE19755942C2 - Fahrzeugtür - Google Patents
FahrzeugtürInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugtür, insbesondere für
Kraftfahrzeuge.
Beim Schließen einer Kraftfahrzeugtür muß besonders am Ende
des Schließvorgangs beim Einschnappen des Türschlosses eine
relativ hohe Schließkraft aufgewendet werden. Um hier den
Bedienkomfort zu erhöhen, kommen zunehmend sogenannte Tür-
Zuziehhilfen zum Einsatz. Diese ziehen die Fahrzeugtür auf
dem letzten Stück des Schließweges selbständig in die
verriegelte Endposition. Die dafür erforderliche Schließkraft
wird in der Regel von einem elektrischen Antriebsmotor
aufgebracht, der über entsprechende Übertragungselemente auf
das Türschließsystem wirkt.
Ein derartiger Türzuziehmechanismus ist beispielsweise in der
DE 44 10 712 A1 beschrieben. Dort ist karosserieseitig ein
Antriebsmotor vorgesehen, dessen Ausgangswelle als
Gewindespindel ausgebildet ist. Auf dieser Gewindespindel
befindet sich eine Schloßmutter im Gewindeeingriff. Diese
Schloßmutter ist derart gestützt, daß sie sich nicht
mitdreht, sondern die Drehbewegung der Gewindespindel in eine
Linearbewegung entlang der Spindelachse umsetzt. Ein
Schließzapfen steht fest mit der Schloßmutter in Verbindung
und macht somit deren Verschiebebewegung mit. Wenn eine
zugehörige Drehfalle des türseitig montierten Türschlosses
beim Schließvorgang der Tür eine formschlüssige Verbindung
mit dem karosserieseitigen Schließzapfen hergestellt hat,
wird z. B. über einen elektrischen Kontakt die Gewindespindel
in Drehung versetzt. Damit wandert der Schließzapfen Richtung
Fahrzeuginnenraum und zieht dabei die Tür in ihre endgültige
Schließstellung.
Anstelle des zuvor erläuterten Zuziehmechanismus ist es
ebenso bekannt, in kinematischer Umkehrung die Drehfalle des
Türschlosses elektrisch anzutreiben und dafür den
karosserieseitigen Schließzapfen bzw. Schließkeil fest an der
sogenannten B-Säule des Fahrzeugs anzubringen. Der
elektrische Antriebsmotor und die zugehörigen
Übertragungselemente befinden sich dann in der Fahrzeugtür.
Eine solche türseitig untergebrachte Zuziehhilfe bringt
jedoch zusätzliches Gewicht in der Tür mit sich und benötigt
auch einen entsprechenden Einbauraum in der Tür.
Die DE 197 01 378 A1 offenbart eine Fahrzeugtür, die sowohl
einen elektrisch betätigbaren Fensterhebermechanismus wie auch
eine elektrisch betätigbare Türverriegelungseinrichtung
enthält. Diese bekannte Türverriegelungseinrichtung ist aber
nicht mit einem Türzuziehmechanismus vergleichbar. Außerdem
sind die beiden elektrisch betätigbaren Einrichtungen jeweils
mittels eines eigenen Motors zu betreiben.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, bei
einer Fahrzeugtür mit türseitig vorgesehenem
Türzuziehmechanismus Gewicht und Einbauraum zu sparen.
Dieses technische Problem wird erfindungsgemäß von einer
Fahrzeugtür mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der Erfindungslösung liegt der Gedanke zugrunde, bei einer
Fahrzeugtür, insbesondere Kraftfahrzeugtür, mit einem
elektrisch betätigbaren Fensterhebermechanismus und einem
türseitig untergebrachten elektrisch betätigbaren
Türzuziehmechanismus einen gemeinsamen elektrischen
Antriebsmotor sowohl für den Antrieb des
Fensterhebermechanismus, als auch für den Antrieb des
Türzuziehmechanismus vorzusehen. Um den gemeinsamen
Antriebsmotor wahlweise in den Antriebsstrang des
Fensterhebermechanismus oder den Antriebsstrang des
Türzuziehmechanismus einkoppeln zu können, ist eine
entsprechende Umschaltkupplung vorgesehen.
Während bei bisherigen bekannten Lösungen zwei separate
Motoren zum Einsatz kommen, nämlich ein Fensterheber-
Antriebsmotor und ein Zuziehmechanismus-Antriebsmotor, wird
erfindungsgemäß ein Motor eingespart, was mit einer
entsprechenden Gewichtseinsparung, Teilereduzierung,
Bauraumeinsparung und Vereinfachung des Türaufbaus
einhergeht.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein räumlich dem
Fensterhebermechanismus zugeordneter Fensterhebermotor als
gemeinsamer Antriebsmotor vorgesehen. Mit anderen Worten kann
also der herkömmlicherweise für den Fensterhebermechanismus
vorhandene Fensterhebermotor nun zusätzlich auch für den
Antrieb des Türzuziehmechanismus genutzt werden. Umgekehrt
kann natürlich in einer alternativen Ausführungsform der
herkömmlicherweise für den Türzuziehmechanismus vorhandene
Antriebsmotor nun zusätzlich zum Antrieb des
Fensterhebermechanismus herangezogen werden.
Als Umschaltkupplungen kommen an sich bekannte Kupplungen in
Frage, die eine wahlweise Umschaltung der Antriebskraft des
gemeinsamen Antriebsmotors auf den Fensterheber-
Antriebsstrang oder den Zuziehhilfen-Antriebsstrang erlauben.
Vorzugsweise ist die Umschaltkupplung als elektromagnetisch
umschaltbare Kupplung ausgestaltet.
Es ist günstig, die Umschaltkupplung räumlich dem gemeinsamen
Antriebsmotor zuzuordnen, da dann die Antriebkraft
unmittelbar am Motorabtrieb dem jeweils gewünschten
Antriebsstrang zugewiesen werden kann. Eine besonders
kompakte Lösung ergibt sich, wenn der gemeinsame
Antriebsmotor und die Umschaltkupplung als eine bauliche
Einheit ausgebildet werden, z. B. zusammengefaßt in einem
gemeinsamen Umgehäuse.
Je nachdem, wo der gemeinsame Antriebsmotor und die
zugehörige Umschaltkupplung räumlich in der Tür angeordnet
werden - nahe am Fensterhebermechanismus, nahe am
Türzuziehmechanismus oder in einer anderen Position in der
Tür - sind entsprechende Übertragungselemente vorzusehen, die
die Antriebskraft von der Umschaltkupplung zum
Fensterhebermechanismus bzw. Türzuziehmechanismus
weiterleiten. Solche Übertragungselemente können Seilzüge,
Spindeln, Zahnräder, Zahnradsegmente oder andere geeignete,
an sich bekannte Elemente umfassen. Der
Fensterhebermechanismus selbst kann auf bekannte Weise als
Scherenfensterheber, Seilzugfensterheber usw. ausgebildet
sein. Ebenso kann der Türzuziehmechanismus auf herkömmliche
Weise, etwa in Form einer antreibbaren Drehfalle des
Türschlosses gestaltet sein.
Es ist zweckmäßig, den gemeinsamen Antriebsmotor und die
Umschaltkupplung durch eine elektronische Steuereinheit zu
steuern und zu kontrollieren. So kann z. B. ein weicher
Umschaltvorgang elektronisch gesteuert werden. Für den Fall,
daß der Bediener eine gleichzeitige Betätigung des
Fensterhebers und der Zuziehhilfe auslösen würde, kann durch
die Steuereinheit eine entsprechende Priorität vorgegeben
werden, z. B. erst das Schließen der Tür und danach das
Schließen oder Öffnen des Fensters. In der Steuereinheit
können außerdem Signale von Sensoren, Endschaltern etc.
ausgewertet und in Steuerkommandos umgesetzt werden. So kann
z. B. aufgrund von Signalen, die von
Einklemmschutzvorrichtungen für den Fensterheber oder die
Zuziehhilfe stammen, eine Motorabschaltung oder
Drehrichtungsumkehr ausgelöst werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugtür;
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht der
Umschaltkupplung von Fig. 1.
In Fig. 1 ist schematisch ein z. B. aus Stahlblech gefertigter
Rohbau-Türkörper 1 eines Personenkraftfahrzeugs dargestellt.
An diesem Rohbau-Türkörper 1 ist ein schematisch
dargestellter und allgemein mit dem Bezugszeichen 2
bezeichneter Seilzug-Fensterhebermechanismus 2 befestigt.
Weiterhin ist am Rohbau-Türkörper 1 ein Türschloß mit einem
schematisch dargestellten Türzuziehmechanismus 3 montiert. Am
Fensterhebermechanismus 2 ist ein elektrischer Antriebsmotor
4 angeordnet, und zwar ein üblicher Fensterhebermotor. Direkt
am Antriebsmotor 4 ist auf dessen Abtriebsseite eine
Umschaltkupplung 5 angebaut.
In ihrer ersten Schaltstellung überträgt die Umschaltkupplung
5 die Antriebskraft auf einen Seilzug 7 des
Fensterhebermechanismus 2. Der Seilzug 7 überträgt dann die
Antriebskraft weiter auf die (nicht dargestellte)
Fensterscheibe, die in zwei Führungsschienen 6 geführt ist.
In ihrer zweiten Schaltstellung überträgt die
Umschaltkupplung 5 die Antriebskraft auf einen Seilzug 8, der
dann den Türzuziehmechanismus 3 antreibt.
In Fig. 2 ist die Umschaltkupplung 5 schematisch
veranschaulicht. Eine vom Antriebsmotor 4 ausgehende
Antriebsschnecke 9 steht in Eingriff mit einem Zahnrad 10,
das beidseitig Naben 19 aufweist. Durch das Innere der Naben
19 des Zahnrads 10 verläuft koaxial eine Schaltwelle 15 eines
elektrisch schaltbaren Hubmagneten 16. Die Schaltwelle 15
bildet den Anker des Hubmagneten und ist axial verschieblich
gelagert. Auf jeder der beiden Naben 19 des Zahnrads 10 ist
koaxial ein Abtriebsrad 11, 12 gelagert. Zwischen den
Abtriebsrädern 11, 12 und der Schaltwelle 15 sind jeweils
Mitnahmekugeln 13, 14 um den Umfang der Schaltwelle herum
angeordnet, die - durch Mitnahmeöffnungen 22, 23 in den Naben
19 hindurch - in entsprechende Mitnahmeausnehmungen 20, 21 am
Innenumfang der Abtriebsräder 11, 12 eingreifen können. Die
Schaltwelle 15 weist im Abstand voneinander zwei umlaufende
Ringnuten 17, 18 auf. Der Abstand zwischen den beiden
Ringnuten 17, 18 ist größer gewählt als der Abstand zwischen
den beiden Abtriebsrädern 11, 12.
Durch eine Feder 24 wird die Schaltwelle 15 in Richtung zum
Hubmagneten 16 hin in eine Grundstellung vorgespannt. In
dieser in Fig. 2 gezeigten Grundstellung, in der der Hubmagnet
stromlos ist, liegen die Mitnahmekugeln 13 in der Ringnut 17
der Schaltwelle 15. Die Mitnahmekugeln 14 dagegen werden von
der Schaltwelle in die Mitnahmeöffnungen 23 der zugehörigen
Nabe 19 und in die Mitnahmeausnehmungen 21 des zugehörigen
Abtriebsrads 12 gedrückt und stellen somit eine
kraftübertragende Verbindung zwischen dem Zahnrad 10 und dem
Abtriebsrad 12 her.
Im Beispiel übernimmt das Abtriebsrad 12 den Antrieb des
Seilzuges 7 des Fensterhebermechanismus 2, während das
Abtriebsrad 11 den Antrieb des Seilzuges 8 der Tür-
Zuziehhilfe 3 übernimmt. In der gezeigten stromlosen
Grundstellung der Umschaltkupplung wird also mittels der in
Eingriff befindlichen Mitnahmekugeln 14 der Antriebsstrang
vom Antriebsmotor über die Antriebsschnecke 9, das Zahnrad
10, das Abtriebsrad 12 und den Seilzug 7 zum
Fensterhebermechanismus 2 hergestellt. Durch Schalten des
Hubmagneten 16 in den Stromzustand wird die Schaltwelle 15
entgegen der Kraft der Feder 24 aus der Grundstellung in
Fig. 2 nach rechts in die zweite Schaltstellung verschoben.
Dabei werden die Mitnahmekugeln 13 von der Schaltwelle 15 in
die Eingriffsstellung in die Mitnahmeöffnungen 22 der
zugehörigen Nabe 19 und in die Mitnahmeausnehmungen 20 des
zugehörigen Abtriebsrads 11 gedrückt, während die
Mitnahmekugeln 14 aus ihrer Eingriffsstellung in die Ringnut
18 zurückfallen. Somit ist nun der zweite Antriebsstrang von
der Antriebsschnecke 9 über das Zahnrad 10, die
Mitnahmekugeln 13, das Abtriebsrad 11 und den Seilzug 8 zum
Türzuziehmechanismus 3 hergestellt. Jeweils wenn der eine
Antriebsstrang durchgeschaltet ist, ist der andere
Antriebsstrang unterbrochen, da die zugehörigen
Mitnahmekugeln in die Ringnut der Schaltwelle 15 zurückfallen
und somit dort keine Übertragungsverbindung mehr zwischen
Nabe und Abtriebsrad besteht.
Durch Schalten des Hubmagneten 16 der Umschaltkupplung 5 wird
die Antriebskraft des gemeinsamen Antriebsmotors 4 wahlweise
entweder auf den Fensterhebermechanismus 2 oder den
Türzuziehmechanismus 3 übertragen.
Claims (6)
1. Fahrzeugtür, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit
- 1. einem elektrisch betätigbaren Fensterhebermechanismus (2) und
- 2. einem türseitig untergebrachten elektrisch betätigbaren Türzuziehmechanismus (3),
- 3. einem gemeinsamen elektrischen Antriebsmotor (4) für den Fensterhebermechanismus (2) und den Türzuziehmechanismus (3) sowie
- 4. eine Umschaltkupplung (5) zur wahlweisen Einkopplung des Antriebsmotors (4) in den Antriebsstrang des Fensterhebermechanismus (2) oder den Antriebsstrang des Türzuziehmechanismus (3).
2. Fahrzeugtür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein räumlich dem Fensterhebermechanismus (2) zugeordneter
Fensterhebermotor (4) als gemeinsamer Antriebsmotor
vorgesehen ist.
3. Fahrzeugtür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umschaltkupplung (5)
elektromagnetisch umschaltbar ist.
4. Fahrzeugtür nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umschaltkupplung (5) räumlich dem
gemeinsamen Antriebsmotor (4) zugeordnet ist.
5. Fahrzeugtür nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der gemeinsame Antriebsmotor (4) und die Umschaltkupplung
(5) als bauliche Einheit ausgeführt sind.
6. Fahrzeugtür nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß eine elektronische Steuereinheit zur
Steuerung und Kontrolle des gemeinsamen Antriebsmotors (4)
und der Umschaltkupplung (5) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19755942A DE19755942C2 (de) | 1997-12-16 | 1997-12-16 | Fahrzeugtür |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19755942A DE19755942C2 (de) | 1997-12-16 | 1997-12-16 | Fahrzeugtür |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19755942A1 DE19755942A1 (de) | 1999-07-15 |
DE19755942C2 true DE19755942C2 (de) | 1999-10-21 |
Family
ID=7852139
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19755942A Revoked DE19755942C2 (de) | 1997-12-16 | 1997-12-16 | Fahrzeugtür |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19755942C2 (de) |
Cited By (1)
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Legal Events
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