DE19754708A1 - Militärfahrzeug zur Personenbeförderung - Google Patents
Militärfahrzeug zur PersonenbeförderungInfo
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- F41H7/04—Armour construction
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Description
Die Erfindung betrifft ein Militärfahrzeug zur Perso
nenbeförderung mit den Merkmalen aus dem Patentan
spruch 1.
Es sind Militärfahrzeuge zur Personenbeförderung be
kannt, bei denen im Mannschaftsraum mehrere Sitze
derart angeordnet sind, daß die Personen quer zur
Fahrtrichtung, d. h. quer zur Fahrzeuglängsmittelachse
sitzen. Es hat sich nun herausgestellt, daß bei einer
derartigen Sitzanordnung der menschliche Körper hohen
Querbeschleunigungen ausgesetzt ist, die er nur in
geringem Maße vertragen kann. Derartige Sitze müßten,
um das Unfallrisiko zu senken, sehr nahe am Körper
ausgeprägt sein, damit keine langen Wege von Körper
teilen zurückgelegt werden. Außerdem müßte ein 4-5
Punkt Gurtsystem eingerichtet werden. Ein derartiges
Sitzkonzept ist aber nicht nur sehr aufwendig, son
dern im Hinblick auf die erforderlichen Freiräume für
einen voll ausgerüsteten Soldaten (mit aufgesetztem
Helm, persönlicher Ausrüstung am Koppel, Tragetaschen
usw.) nicht realisierbar.
Ein Sitzkonzept, bei dem alle Sitze im Fahrzeug in
Fahrtrichtung, d. h. parallel zur Fahrzeuglängsachse
ausgerichtet sind, vermeidet diese Schwierigkeiten,
hat aber den Nachteil, daß ein schnelles Auf- und Ab
sitzen am Einsatzort durch die Anordnung der Sitze
stark behindert ist.
Es hat sich weiterhin herausgestellt, daß bei moder
nen Militäreinsätzen der Schwerpunkt der Anwendung
des Militärfahrzeugs im Transport auch über längere
Strecken liegt und nicht im taktischen Einsatz bzw.
im Geländebetrieb. Dies führte zu einer stärkeren Be
achtung der Sicherheitskriterien während der Trans
portfahrt. Außerdem möchte man zusätzlich für die
Soldaten den maximal möglichen Komfort erreichen. Das
betrifft vor allem einen ermüdungsfreien Transport,
der unter Umständen sehr lang dauern kann. Die Solda
ten sollen nach dem Transport so ausgeruht wie mög
lich sein, um die Einsatzfähigkeit am Einsatzort zu
erhöhen. Trotzdem soll am Einsatzort ein schnelles
Auf- und Absitzen möglich sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mili
tärfahrzeug zur Personenbeförderung mit den im Ober
begriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen
so auszubilden, daß während des Transports eine maxi
male Sicherheit und ein hoher Komfort gewährleistet
sind, während am Einsatzort ein schnelles Auf- und
Absitzen möglich sein soll. Weiterhin sollte die
Sitzanordnung im Fahrzeug mit verhältnismäßig gerin
gem Aufwand herstellbar sein.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen aus dem kennzeichnenden Teil des Pa
tentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er
findung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrie
ben.
Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, die
Sitzanordnung im Fahrzeug so auszugestalten, daß wäh
rend des Transports die Sitze mindestens bis zu einem
gewissen Grade in Fahrtrichtung ausgerichtet sind,
was in etwa einer Busanordnung entspricht, daß aber
zum Auf- und Absitzen ein Verschwenken der Sitze
derart möglich ist, daß ein ausreichender Durchgangs
raum zum Verlassen des Fahrzeugs durch die Ausstiegs
tür an der Rückseite entsteht.
Es hat sich gezeigt und wird weiter unten anhand
eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, daß die
vertikalen Drehachsen der Sitze so angeordnet werden
können, daß bei optimaler Raumausnutzung hinsichtlich
der Anzahl der Sitzplätze einerseits während des
Transports ein Sitzen in einer Richtung ermöglicht
wird, die sich nur durch kleine spitze Winkel von der
Fahrtrichtung unterscheidet, während andererseits
nach Herumschwenken der Sitze um die vertikalen
Drehachsen ein ausreichend breiter Mittelgang im
Fahrzeug entsteht, über den das Fahrzeug durch die
Ausstiegstür am Heck verlassen werden kann.
Dabei hat sich ergeben, daß eine übliche Anordnung
der Sitze in gleichabständigen Reihen, die in Längs-
oder Querrichtung verlaufen, hierbei nicht möglich
ist, sondern durch entsprechende Anordnung der Sitze
und ihrer vertikalen Drehachsen eine verschachtelte
Anordnung von Sitzen notwendig ist. In dieser
Anordnung sind die Sitze in der Transportposition um
einen positiven oder negativen Winkel von 0-15°,
vorzugsweise von ca. 10° aus der Fahrtrichtung
herausgedreht, womit eine größere Beinfreiheit
erreicht wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Militärfahrzeug sind die
Vorteile des Quersitzens beim Auf- und Absitzen, näm
lich große Beweglichkeit wegen des breiten Mittel
gangs mit den Vorteilen des Längssitzens während des
Transports, nämlich ergonomische, ermüdungsfreie
Sitzposition während langer Überführungsfahrten sowie
sicherheitsrelevante Aspekte bei Unfallsituationen
miteinander vereint.
Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemäße
Militärfahrzeug näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 in einer schematisierten perspektivischen
Darstellung ein Militärfahrzeug zur Personenbeförde
rung mit abgenommener Dachplatte;
Fig. 2 in einer Aufsicht bei abgenommener Dachplat
te den Mannschaftsraum des Militärfahrzeugs nach Fig.
1 mit in Ein/Ausstiegsposition angeordneten Sitzen;
Fig. 3 einen Vertikalschnitt in der Längsmittel
ebene des Mannschaftsraums gemäß Fig. 2;
Fig. 4 einen Vertikalschnitt nach der Linie B-B in
Fig. 2;
Fig. 5 einen Vertikalschnitt nach der Linie A-A in
Fig. 2;
Fig. 6 in einer Darstellung analog Fig. 2 den Mann
schaftsraum mit in Transportposition angeordneten
Sitzen;
Fig. 7 einen Vertikalschnitt in der Längsmittel
ebene des Mannschaftsraums gemäß Fig. 6;
Fig. 8 einen Vertikalschnitt nach der Linie C-C in
Fig. 6;
Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie D-D in Fig. 6.
Fig. 1 zeigt ein Militärfahrzeug zur Personenbeförde
rung üblicher Bauart mit einem Fahrerraum 1 und einem
Mannschaftsraum 2, dessen Ausstiegstür 3 an der Rück
seite des Fahrzeugs angeordnet ist. Wie aus Fig. 2
und 6 zu entnehmen, ist im Übergangsbereich zwischen
Mannschaftsraum 2 und Fahrerraum 1 ein besonderer
Sitz 4 für den Kommandanten vorgesehen. Weiterhin ist
ein Sitz 5 für den Waffenbediener vorgesehen. Dar
überhinaus bietet der Mannschaftsraum 2 Platz für
sieben weitere Personen, wobei im folgenden diese Be
setzung mit sieben Personen und entsprechend vielen
Sitzen beschrieben wird.
Die Sitze 6.1 bis 6.7 sind jeweils auf Konsolen 7.1
bis 7.7 montiert, wobei die Konsolen auf dem Fahr
zeugboden befestigt sind. Alle Sitze 6.1 bis 6.7 sind
auf ihrer Konsole um eine vertikale Drehachse 8.1 bis
8.7 drehbar derart, daß sie jeweils aus einer
Ein/Ausstiegsposition, die in Fig. 2 dargestellt ist,
und in welcher die Sitze unter Freilassung eines Mit
telgangs mit ihren Längsrichtungen quer zur Fahrzeug
längsmittelachse M ausgerichtet sind, um diese verti
kalen Drehachsen 8.1 bis 8.7 in eine Transportposi
tion schwenkbar sind, die in Fig. 6 dargestellt ist,
und in welcher die Längsrichtungen der Sitze mit der
Fahrzeuglängsmittelachse M jeweils positive oder ne
gative Winkel von ca. 10° einschließen. Der Sitz 6.7
ist für den Führer der Absitzgruppe gedacht und ist
aus der in Fig. 2 gestrichelt dargestellten Position,
in welcher er die gleiche Ausrichtung besitzt wie die
Sitze 6.1 bis 6.6, in die in Fig. 2 und 6 mit ausge
zogenen Linien dargestellte Position, in welcher er
dem Mannschaftsraum zugewandt ist, um seine Drehachse
8.7 schwenkbar. In dieser Position bleibt für den
Sitz 4 des Kommandanten ein ausreichender Raum zum
Rundumschwenken erhalten.
Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, ist weder die
Anordnung der Sitze selbst, noch die Anordnung der
vertikalen Drehachsen gleichabständig oder auch nur
symmetrisch zur Längsmittelachse M. Vielmehr sind die
vertikalen Drehachsen 8.1, 8.2 und 8.3 bzw. 8.4, 8.5
und 8.6 sowie 8.7 von in Richtung der Fahrzeuglängs
mittelachse M hintereinander angeordneten Sitzen in
Richtung quer zur Fahrzeuglängsmittelachse gegenein
ander versetzt. Ebenso sind die vertikalen Drehachsen
8.1 und 8.4 bzw. 8.2 und 8.5 oder 8.3 und 8.6 von in
Richtung quer zur Fahrzeuglängsmittelachse M neben
einander angeordneten Sitzen in Richtung der Fahr
zeuglängsmittelachse M gegeneinander versetzt. Auch
liegen die vertikalen Drehachsen in allen Fällen
außerhalb des Sitzmittelpunktes und besitzen in Rich
tung quer zur Fahrzeuglängsmittelachse M bei neben
einander angeordneten Sitzen unterschiedliche Ab
stände zu dieser Fahrzeuglängsmittelachse.
Durch diese stark exzentrische Anordnung der vertika
len Drehachsen und der entsprechenden versetzten An
ordnung der Sitze auf den Konsolen ist eine optimale
Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes mög
lich. Es ergibt sich, wie Fig. 2 zeigt, in der
Ein/Ausstiegsposition ein ausreichend breiter Mittel
gang, über den das Fahrzeug durch die Hecktür 3 ver
lassen oder betreten werden kann. Dabei ist es durch
aus nicht erforderlich, daß die Vorderkanten der
Sitze in dieser Position fluchtend zueinander liegen.
Die Vorderkanten besitzen vielmehr unterschiedliche
Abstände zur Fahrzeuglängsmittelachse M. In der
Transportposition gemäß Fig. 6 ist die Raumausnutzung
derart, daß im Bereich der Hecktür 3 ein zusätzlicher
Freiraum 9 zur Unterbringung von Gepäck oder für
einen zusätzlichen Mann auf einem Notsitz entsteht.
Wie ebenfalls Fig. 6 zu entnehmen, werden die Winkel,
welche die Längsrichtung der Sitze mit der Fahr
zeuglängsmittelachse M, also der Fahrtrichtung ein
schließen, etwas unterschiedlich gewählt, so daß die
Längsrichtungen der Sitze teils auf die Fahrzeug
längsmittelachse M zulaufen, teils etwas von ihr weg
gerichtet sind. Diese Ausrichtung kann an die kon
struktiven Gegebenheiten der Gesamtanordnung angepaßt
werden und können von Sitz zu Sitz unterschiedlich
gewählt werden.
Die Sitze selbst sind jeweils gegenüber ihrer Konsole
in der Längsrichtung verstellbar. Sie besitzen in der
üblichen Weise klappbare Rückenlehnen, Kopfstützen,
sowie 3-Punkt-Sicherheitsgurte.
Claims (10)
1. Militärfahrzeug zur Personenbeförderung mit einem
im vorderen Teil des Fahrzeugs angeordneten
Fahrerraum und einem im hinteren Teil des Fahr
zeugs angeordneten Mannschaftsraum, dessen Aus
stiegstür an der Rückseite des Fahrzeugs angeord
net ist und in dem mehrere Sitze angeordnet sind,
die jeweils bewegbar auf am Fahrzeug befestigten
Konsolen montiert sind, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Sitze (6.1 bis 6.6) des Mannschaftsraums
(2) auf ihrer Konsole (7.1 bis 7.6) um eine ver
tikale Drehachse (8.1 bis 8.6) drehbar montiert
sind derart, daß sie jeweils aus einer Ein/Aus
stiegsposition (Fig. 2), in welche die Sitze unter
Freilassung eines Mittelgangs mit ihren Längs
richtungen quer zur Fahrzeuglängsmittelachse (M)
ausgerichtet sind, um die vertikale Drehachse (8.1
bis 8.6) in eine Transportposition (Fig. 6)
schwenkbar sind, in welche ihre Längsrichtungen
mit der Fahrzeuglängsmittelachse (M) kleine spitze
Winkel einschließen.
2. Militärfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vertikalen Drehachsen (8.1 bis
8.6) von in Richtung der Fahrzeuglängsmittelachse
(M) hintereinander angeordneten Sitzen in Richtung
quer zur Fahrzeuglängsmittelachse (M) gegeneinan
der um vorgegebene Beträge versetzt angeordnet
sind.
3. Militärfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die vertikalen Drehachsen
(8.1 bis 8.6) bei mindestens einem Teil der Sitze
außerhalb des Sitzmittelpunktes liegen.
4. Militärfahrzeug nach-einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die vertikalen
Drehachsen (8.1 bis 8.6) von in Richtung quer zur
Fahrzeuglängsmittelachse (M) nebeneinander ange
ordneten Sitzen in Richtung der Fahrzeuglängsmit
telachse (M) gegeneinander um vorgegebene Beträge
versetzt angeordnet sind.
5. Militärfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die vertikalen
Drehachsen (8.1 bis 8.6) von in Richtung quer zur
Fahrzeuglängsmittelachse (M) nebeneinander ange
ordneten Sitzen unterschiedliche Abstände zur
Fahrzeuglängsmittelachse (M) besitzen.
6. Militärfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung der ver
tikalen Drehachsen (8.1 bis 8.6) so ist, daß in
der Ein/Ausstiegsposition die vorderen Sitzkanten
von in Richtung der Fahrzeuglängsmittelachse (M)
hintereinander angeordneten Sitzen unterschiedli
che Abstände zur Fahrzeuglängsmittelachse (M) auf
weisen.
7. Militärfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sitze in der
Transportposition (Fig. 6) derart angeordnet sind,
daß ihre Längsrichtungen mit der Fahrzeuglängsmit
telachse (M) jeweils positive oder negative Winkel
zwischen 0 und 15°, vorzugsweise ca. 10° ein
schließen.
8. Militärfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Winkel, welche die Längsrichtun
gen der Sitze (6.1 bis 6.6) in der Transportposi
tion mit der Fahrzeuglängsmittelachse (M) ein
schließen, von Sitz zu Sitz unterschiedlich sind.
9. Militärfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sitze (6.1 bis
6.6) jeweils gegenüber ihrer Konsole (7.1 bis 7.6)
in ihrer Längsrichtung verstellbar sind.
10. Militärfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß im Übergangsbereich
zwischen Mannschaftsraum 2 und Fahrerraum 1 ein
Sitz für eine Führungsperson angeordnet ist, der
um eine vertikale Drehachse aus einer quer zur
Fahrtrichtung weisenden Position in eine dem Mann
schaftsraum (2) zugewandte Position schwenkbar
ist.
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