DE19754238C1 - Fahrzeugplane - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugplane aus einem wasser
dicht gemachten Grundgewebe, an deren Rand mehrere, vorzugs
weise riemenartige Befestigungsmittel zum Befestigen der
Plane an einem Fahrgestell oder dergleichen angebracht bzw.
anbringbar sind, wobei das Grundgewebe der Plane aus
Polyester-Fäden in Kette und Schuß besteht.
Fahrzeuge, insbesondere sogenannte Curtainsider-Auflieger,
werden über die gesamte Länge mit einer Fahrzeugplane ver
sehen, die auf einem Dachgestell aufliegt und an den Fahr
zeugseiten sowie an der Stirn- und Heckseite verzurrt und
festgelegt ist. Jede Fahrzeugplane wird entsprechend den Vor
gaben des Fahrzeugherstellers und -erwerbers individuell
gefertigt, wobei im allgemeinen ein Gewebe aus Polyester-
Fäden verwendet wird, das eine Fadendichte von 12 Fäden pro
cm (bestimmt nach DIN 53853) besitzt. Die Fahrzeugplane wird
dabei so gewebt, daß sowohl in Kett- als auch in Schußfaden
richtung im wesentlichen dieselbe Festigkeit erreicht wird.
Bei der üblichen Größe derartiger Planen sind diese ein
erheblicher Kostenfaktor.
Es stellt sich die Aufgabe, eine Plane anzugeben, die im
Bezug auf ihre Verwendung und ihren Einsatzzweck allen Anfor
derungen des Fahrzeugbaus und Fahrzeugeinsatzes genügt, die
aber trotzdem preisgünstiger gefertigt werden kann als an
sich bekannte Planen.
Diese Aufgabe wird gelöst bei einer Fahrzeugplane der ein
gangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
- - die Kettfäden des Planengrundgewebes in Fahrtrichtung des mit der Plane abzudeckenden Fahrzeuges liegen,
- - die Schußfäden des Planengrundgewebes senkrecht zur Fahrtrichtung des mit der Plane abzudeckenden Fahrzeuges liegen,
- - daß die Reißfestigkeit des Planengrundgewebes in Schuß fadenrichtung wenigstens 20% höher ist als in Kett fadenrichtung, wobei sich die Reißfestigkeit des Planen grundgewebes in Kettfadenrichtung an der minimal erforderlichen Reiß- und Zurrfestigkeit der Plane orientiert.
Es wird damit bei der neuen Fahrzeugplane davon abgegangen,
ein isotrop ausgerichtetes Gewebe anzufertigen, das heißt
ein Gewebe, das in Kettfaden- und Schußfadenrichtung die
gleiche Fadendichte und gleiche Festigkeit aufweist.
Es ist bekannt, Planen, die insbesondere zum Abdecken wäh
rend des Transportes einer Ladung auf Schiffen und derglei
chen dienen, mit einem Grundgewebe auszurüsten, bei dem die
Kettgarne des Grundgewebes Multifilament-Garne sind, während
die Schüsse des Gewebes vorwiegend mit Flachfilm-Garnen
gewebt sind, jedoch verstärkte Bereiche aufweisen, die mit
Multifilamentschußgarnen mit einer größeren Dicke und Zug
festigkeit als Kettgarne gewebt sind. Die Befestigungsmittel
sind dann in den verstärkten Bereichen der Schußgarne des
Grundgewebes angebracht (EP 0 427 763 B1). In der vorgenann
ten Schrift ist demnach bereits erkannt worden, daß durchaus
ein Vorteil darin liegen kann, Kette und Schuß bei Planen
verschieden auszuführen. Es zeigt sich aber, daß die Kompli
ziertheit des Gewebes zwar die technische Brauchbarkeit
möglicherweise erhöhen kann, diese Kompliziertheit jedoch so
erhebliche Verteuerungen des Gewebes zur Folge hat, daß sich
das letztgenannte Gewebe für ein Massenprodukt, wie es eine
Fahrzeugplane ist, als nicht anwendbar erwiesen hat.
Gegenüber dem bekannten Gewebe nach EP 0 427 763 B1 geht es
vorliegend um eine Plane mit einem Grundgewebe, bei dem
beispielsweise in Kett- und Schußrichtung Fäden derselben
Reißfestigkeit und desselben Fadengewichtes pro Länge
verwendet werden, wobei sich lediglich durch Unterschiede in
der Fadendichte eine unterschiedliche Reißfestigkeit ergibt.
Es zeigt sich nämlich, daß Fahrzeugplanen aufgrund ihrer
Anbringung und Beanspruchung in erster Linie senkrecht zur
Fahrtrichtung stark beansprucht werden. Die Beanspruchung in
Fahrt- oder Längsrichtung (Kettfadenrichtung) liegt deutlich
darunter. Es kann daher ohne weiteres verantwortet werden,
daß die Reißfestigkeit der Plane in Kettfadenrichtung um
20% niedriger anzusetzen als in Schußfadenrichtung. Dies
kann auch dadurch erreicht werden, daß in Kett- und
Schußfadenrichtung Fäden verschiedener Reißfestigkeit
verwendet werden.
Die Fadendichte bildet bei der vorliegenden Plane ein
wichtiges Merkmal für die Bestimmung der Reißfestigkeit und
damit für eine wirtschaftliche Fertigung, die für die
Kalkulation der Plane Bedeutung hat. Die Kettfadendichte
wird durch das Riet bestimmt. Die Schußfadenrichtung läßt
sich relativ einfach durch einen Regulator (positiv oder
negativ) steuern. Beide Maschinenelemente (Riet und
Regulator) bestimmen die Fadendichte. Es hat sich gezeigt,
daß die Fadendichte der Schußfäden der Plane 12 ± 1 pro cm
und die Fadendichte der Kettfäden 9 ± 1 pro cm liegen
sollte, wobei die Fadendichte der Kettfäden immer wenigstens
20% unter der Fadendichte der Schußfäden liegen sollte. Ein
analoges Ergebnis läßt sich durch unterschiedliche Auswahl
der Reißfestigkeiten der Fäden erreichen.
Es hat sich auch gezeigt, daß bei wasserdicht gemachten
Polyester-Geweben die Schiebefestigkeit des Gewebes
ausreichend ist, auch wenn eine Fadendichte von nur 9 ± 1
pro cm eingestellt ist. Die Bestimmung der Fadendichte ist
in DIN 53853 ausführlich beschrieben.
Die Bindung des Gewebes ist, wie an sich üblich, vorzugs
weise in Leinwand- oder Köper-Bindung ausgeführt. Die Wasser
dichtmachung des Gewebes wird durch im thermoplastifizierten
Zustand aufgebrachtes Polyvinylchlorid erzielt. Hier wird
ein m2-Gewicht, PVC-Qualität, Weichmachergehalt und derglei
chen nach den üblichen Kriterien für Fahrzeugplanen be
stimmt, wobei sich beispielsweise Unterschiede für vorzugs
weise in Tropen- und in Arktis-Gebieten einzusetzende Fahr
zeuge ergeben.
Für die längenbezogene Masse der Kett- und Schußfäden haben
sich solche als geeignet erwiesen, die aus Polyester
bestehen und eine längenbezogene Masse von 900 bis 2000
dTex haben. Dabei sollte die Weiterreißfestigkeit des
Gewebes oberhalb von 300 N liegen.
Um die Festigkeit der Kettfäden ausnutzen und die zusätz
liche Anbringung von riemenartigen Befestigungsmitteln,
insbesondere gewebten Gurtelementen, zu vereinfachen, sollen
die gewebten Gurtelemente im wesentlichen aus Fäden gewebt
sein, die sich kontinuierlich aus den Schußfäden des Planen
grundgewebes fortsetzen. Es ist auch möglich, daß die Fäden
der Gurtelemente an die Schußfäden des Planengrundgewebes
angespleißt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten
Figur dargestellt. Die Figur zeigt in Draufsicht eine Fahr
zeugplane in schematisierter Darstellung.
Die Figur zeigt einen nicht-maßstabstreuen Ausschnitt aus
einer Fahrzeugplane, wobei das Grundgewebe 1 an seinem Rand
2 mehrere beabstandete, riemenartige Befestigungsmittel 3
zum Befestigen der Plane an einem Fahrgestell oder
dergleichen angebracht hält.
Das Grundgewebe 1 besteht aus Polyester-Fäden mit einer
längenbezogenen Masse von etwa 1000 dTex.
Die Fahrzeugplane dient zum Abdecken eines Fahrzeuges, hier
eines Curtainsider-Aufliegers (nicht dargestellt). In Fahrt
richtung des Fahrzeuges liegen die Kettfäden K des Planen
grundgewebes, während die Schußfäden, S, senkrecht zur
Fahrtrichtung des mit der Plane abzudeckenden Fahrzeuges
liegen. Die Fadendichte der Schußfäden beträgt im vorlie
genden Fall beispielsweise 12 Fäden pro cm, während die
Fadendichte der Kettfäden 9 Fäden pro cm liegt. Die Befesti
gungsmittel 3, die riemenartig ausgebildetet sind, setzen
sich zum Teil mit ihren Fäden wiederum kontinuierlich aus
den Schußfäden des Planengrundgewebes fort, wobei hier nach
Art eines Posamenten-Gewebes die Schußfäden als Fransen
herausgezogen sind und über eine kurze Strecke als Kettfäden
der Gurtelemente gedient haben. Es ist aber auch möglich,
die Gurtelemente als gesonderte Riemen mit der Außenseite
der Plane zu verschweißen, wie dies an sich bekannt ist.
Die Fahrzeugplane ist wasserdicht gemacht mit thermoplas
tisch aufgebrachtem Polyvinylchlorid (PVC). Die Fäden des
Grundgewebes sind vollständig in PVC eingebettet. Wie erkenn
bar, ist durch die geringere Fadendichte in Kettrichtung die
Reißfestigkeit des Planengrundgewebes in Kettfädenrichtung
um etwa 30 bis 40% niedriger als in Schußfadenrichtung. Nach
Aufbringung des Polyvinylchlorids gleicht sich dieser Unter
schied etwas aus, so daß die Weiterreißfestigkeit jedenfalls
größer ist als 300 N.
Variationen des hier vorgestellten Gewebes sind möglich.
Insbesondere können durch verschiedene Webtechniken, auch
durch Wahl der in Kett- und Schußrichtung liegenden Faden-
Reißfestigkeiten, ähnliche Ergebnisse erzielt werden. Ein
Verbilligungseffekt für die Plane tritt aber in erster Linie
dadurch ein, daß die Fadendichte in Schuß- und Kettrichtung
deutlich unterschiedlich gewählt wird und sich damit eine
erhebliche Materialersparnis im Grundgewebe ergibt.
Claims (8)
1. Fahrzeugplane aus einem wasserdicht gemachten
Grundgewebe (1), an deren Rand mehrere, vorzugweise riemen
artige Befestigungsmittel (3) zum Befestigen der Plane an
einem Fahrgestell oder dergl. angebracht bzw. anbringbar
sind, wobei das Grundgewebe der Plane aus Polyester-Fäden in
Kette und Schuß besteht, dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. die Kettfäden (K) des Planengrundgewebes in Fahrtrichtung des mit der Plane abzudeckenden Fahrzeuges liegen,
- 2. die Schußfäden (S) des Planengrundgewebes senkrecht zur Fahrtrichtung des mit der Plane abzudeckenden Fahrzeuges liegen,
- 3. daß die Reißfestigkeit des Planengrundgewebes in Schuß fadenrichtung wenigstens 20% höher ist als in Kett fadenrichtung, wobei sich die Reißfestigkeit des Planengrundgewebes in Kettfadenrichtung an der minimal erforderlichen Reiß- und Zurrfestigkeit der Plane orientiert.
2. Fahrzeugplane nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß in Kett- und Schußrichtung Fäden derselben
Reißfestigkeit und desselben Fadengewichtes pro Länge
verwendet sind, jedoch die Fadendichte unterschiedlich ist.
3. Fahrzeugplane nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fadendichte der Schußfäden der Plane
12 ± 1 pro cm und die Fadendichte der Kettfäden 9 ± 1 pro cm
ist.
4. Fahrzeugplane nach nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in Kett- und Schußfadenrichtung Fäden
unterschiedlicher Reißfestigkeit verwebt sind.
5. Fahrzeugplane nach wenigstens einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die längenbezo
gene Masse der Kett- und Schußfäden zwischen 900 und
2000 dTex liegt.
6. Fahrzeugplane nach wenigstens einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Weiterreißfestikeit des Gewebes größer als 300 N ist.
7. Fahrzeugplane nach wenigstens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
riemenartigen Befestigungsmittel (3) gewebte Gurtelemente
umfasssen, deren Gewebe Fäden enthält, die sich
kontinuierlich aus den Schußfäden des Planengrundgewebes
fortsetzen.
8. Fahrzeugplane nach wenigstens einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
riemenartigen Befestigungsmittel (3) gewebte Gurtelemente
umfasssen, deren Gewebe Fäden enthält, die an die Schußfäden
des Planengrundgewebes angespleißt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19754238A DE19754238C1 (de) | 1997-12-06 | 1997-12-06 | Fahrzeugplane |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19754238A DE19754238C1 (de) | 1997-12-06 | 1997-12-06 | Fahrzeugplane |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19754238C1 true DE19754238C1 (de) | 1998-11-19 |
Family
ID=7851011
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19754238A Expired - Fee Related DE19754238C1 (de) | 1997-12-06 | 1997-12-06 | Fahrzeugplane |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19754238C1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1997
- 1997-12-06 DE DE19754238A patent/DE19754238C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SCHMITZ CARGOBULL AG, 48341 ALTENBERGE, DE |
|
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |