DE19754158A1 - Verfahren zum Isolieren eines elektrischen Bauteiles - Google Patents
Verfahren zum Isolieren eines elektrischen BauteilesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Isolieren
eines elektrischen Bauteiles, insbesondere eines temperatur
abhängigen Schalters, wobei das Bauteil einen Grundkörper auf
weist, von dem zumindest zwei Anschlußdrähte abgehen, mit den
Schritten:
Einstecken des Bauteiles in eine schlauchförmige Hülle, derart, daß die beiden Anschlußdrähte über die Hülle vorstehen, und
Verschließen der Hülle an zumindest einem Endbereich, über den zumindest ein Anschlußdraht vorsteht.
Einstecken des Bauteiles in eine schlauchförmige Hülle, derart, daß die beiden Anschlußdrähte über die Hülle vorstehen, und
Verschließen der Hülle an zumindest einem Endbereich, über den zumindest ein Anschlußdraht vorsteht.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 196 21 830 A1 bekannt.
Bei dem bekannten Verfahren wird ein temperaturabhängiger
Schalter mit einer Isolierkappe versehen, um ihn in der übli
chen Weise elektrisch zu isolieren und dabei zusätzlich vor
Schmutzeintrag oder Beschädigung durch Feuchtigkeit aller Art
zu schützen.
Die verwendete schlauchförmige Hülle ist ein Schrumpfschlauch,
der nach dem Einstecken des temperaturabhängigen Schalters
durch einen Schrumpfprozeß verschlossen wird. Wenn die
Anschlußdrähte an gegenüberliegenden Enden des Grundkörpers des
temperaturabhängigen Schalters abgehen, wird die Hülle nach dem
Einstecken des temperaturabhängigen Schalters an ihren beiden
Endbereichen verschlossen. Liegen die beiden Anschlußdrähte
dagegen parallel zueinander, so wird aus der schlauchförmigen
Hülle zunächst eine Isolierkappe gebildet, indem der eine End
bereich der schlauchförmigen Hülle durch Flachpressen unter
Wärmeeinwirkung oder durch Verkleben verschlossen wird, bevor
der temperaturabhängige Schalter eingesteckt wird.
Bei dem bekannten Verfahren ist von Nachteil, daß die ver
schlossenen Endbereiche der schlauchförmigen Hülle nicht hin
reichend dicht sind, so daß Schmutz und Feuchtigkeit noch in
das Innere der Hülle gelangen und den dort befindlichen, tempe
raturabhängigen Schalter beschädigen oder zumindest in seiner
Funktion beeinträchtigen können. Die Fig. 4A und 5A der
zitierten Druckschrift zeigen deutlich frei bleibende Bereiche
sowohl zwischen zwei parallel verlaufenden Anschlußdrähten als
auch zu beiden Seiten eines einzeln an einem Endbereich austre
tenden Anschlußdrahtes.
Ein Verfahren, das nicht zum vollständigen Verschließen der
schlauchförmigen Hülle und damit nur zu einer unvollkommenen
Isolation des an sich zu schützenden elektrischen Bauteiles
führt, weist natürlich Mängel auf, die aus Sicherheitsgründen
nicht akzeptiert werden können. So ist es bekannt, daß viele
temperaturabhängige Schalter einen zumindest teilweise aus
Metall bestehenden Grundkörper aufweisen, bei dem Feuchtig
keitskontakt zu einem Kurzschluß führt, so daß er seine Tempe
raturüberwachungsfunktion nicht mehr ausführen kann. Ferner
werden die mit einer Isolierkappe versehenen temperaturabhängi
gen Schalter danach häufig noch mit einer Kennung bedruckt oder
anderweitig lackiert oder beträufelt, wobei die dabei verwen
dete Flüssigkeit aus Sicherheitsgründen ebenfalls nicht in das
Innere der Isolierkappe gelangen darf. Diesen Anforderungen
wird das bekannte Verfahren nicht gerecht.
Es ist weiter bekannt, temperaturabhängige Schalter dadurch zu
isolieren, daß sie durch ein Tauchverfahren oder durch Vergie
ßen mit einer Schutzschicht umgeben werden, wobei sehr häufig
Epoxy-Harz verwendet wird. Dieses Verfahren ist zwar sehr
zuverlässig, was die Isolation angeht, es weist jedoch eine
Reihe anderer Nachteile auf. So ist der Epoxy-Harz sehr spröde,
so daß er bei Verwendung des temperaturabhängigen Schalters an
einem vibrierenden Gerät wie bspw. einem Elektromotor durch die
mechanischen Belastungen Schaden nehmen kann. Zudem weisen
viele temperaturabhängige Schalter einen Grundkörper auf, an
dem außenliegend ein PTC-Bauelement vorgesehen ist, um dem
Schalter eine bestimmte elektrische Funktion zu verleihen.
Wegen der chemischen Reaktion zwischen dem Epoxy-Harz und dem
PTC-Material kann die hier beschriebene Ummantelung bei solchen
temperaturabhängigen Schaltern nicht eingesetzt werden.
Weiter ist es bekannt, eine einseitig durch Warmverpressen ver
schlossene Schrumpfkappe zu verwenden, in die der temperatur
abhängige Schalter eingesteckt wird, wobei das offene Ende, aus
dem die beiden Anschlußdrähte herausragen, dann mit einer
geeigneten Masse aufgefüllt, also verspritzt wird. Hier ist von
Nachteil, daß dieses Verfahren sehr aufwendig ist und zum Teil
nur von Hand durchgeführt werden kann. Darüber hinaus sind die
verwendeten Auffüllmaterialien häufig sehr spröde, so daß bei
Einsatz mit starken Erschütterungen die Isolation beschädigt
werden kann.
Diese Verfahren weisen ferner den gemeinsamen Nachteil auf, daß
sie zu stark überdimensionierten temperaturabhängigen Schaltern
führen, da die Verguß- oder Ummantelungsmassen die eigentlichen
Abmaße des Schalters stark vergrößern. Diesen Nachteil weist
das eingangs erwähnte, bekannte Verfahren nicht auf.
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, das eingangs erwähnte Verfahren so weiterzubilden, daß
bei geringem Aufwand eine zuverlässige Isolation des Bauteiles
nach außen erreicht wird.
Bei dem eingangs erwähnten Verfahren wird diese Aufgabe erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hülle vor dem Verschließen
innen am Endbereich mit einer Menge an Verschlußmittel versehen
und zum Verschließen unter Hitzeeinwirkung verpreßt wird.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese
Weise vollkommen gelöst. Der Erfinder der vorliegenden Anmel
dung hat nämlich erkannt, daß schon die Zugabe einer geringen
Menge eines geeigneten Verschlußmittels innen in den Endbereich
der schlauchförmigen Hülle vor dem Heißverpressen dazu führt,
daß die beim Stand der Technik offen bleibenden Lücken sicher
verfüllt und verschlossen werden. Es ist überraschenderweise
nicht erforderlich, an verschiedenen Stellen Verschlußmaterial
aufzubringen, beim Heißverpressen oder Warmverprägen des End
bereiches verteilt sich der eingebrachte Tropfen vielmehr an
genau die Stellen, die ansonsten offen bleiben.
Durch einen einzigen weiteren Arbeitsschritt, der zudem automa
tisch durchgeführt werden kann, und mit einem sehr geringen
zusätzlichen Materialaufwand ist es also möglich, die bei dem
bekannten Verfahren auftretenden Nachteile auf sichere Weise zu
vermeiden.
Das Verschlußmittel kann dabei sowohl vor als auch nach dem
Einstecken des Bauteiles aufgebracht werden.
Wird das Verschlußmittel vor dem Einstecken aufgebracht, so
können die schlauchförmigen Hüllen bzw. Schrumpfkappen mit dem
Verschlußmittel vorkonfektioniert werden, so daß dieser
Arbeitsschritt nicht während der Endmontage des temperatur
abhängigen Schalters anfällt.
Wird das Verschlußmittel dagegen erst nach dem Einstecken des
Bauteiles aufgebracht, so kann dieser Schritt wahlweise erfol
gen, d. h. nur bei solchen temperaturabhängigen Schaltern, bei
denen eine extrem hohe Anforderung an die Isolationswirkung der
schlauchförmigen Hülle zu stellen ist.
Dabei ist es bevorzugt, wenn als Verschlußmittel ein heiß
verflüssigbares Vergußmittel, vorzugsweise Silikon, verwendet
wird.
Diese Maßnahme ist besonders vorteilhaft, weil beim Verpressen
des Endbereiches unter Hitzeeinwirkung das Vergußmittel fließ
fähig wird, so daß es genau die Bereiche ausfüllt, in die die
Hülle selbst nicht hineingepreßt wird. Silikon hat sich dabei
als besonders geeignetes Material erwiesen.
Wenn die Anschlußdrähte im wesentlichen parallel und mit
Abstand zueinander von dem Grundkörper abgehen, so ist es
besonders bevorzugt, wenn die Menge an Verschlußmittel zwischen
die beiden Anschlußdrähte innen an der Hülle angebracht wird.
Hier ist von Vorteil, daß sich das Verschlußmittel bereits
genau dort befindet, wo die größte Menge benötigt wird, um bei
dem Verpressen verbleibende Lücken zu verschließen.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn als Menge an Verschlußmittel
ein Tropfen von 60 mg bis vorzugsweise etwa 20 mg verwendet
wird.
Hier ist von Vorteil, daß nur eine extrem geringe Materialmenge
eingesetzt werden muß, um bei den üblichen Abmessungen von tem
peraturabhängigen Schaltern, die z. B. einen Durchmesser von
10 mm sowie eine Höhe von 4 mm haben können, für eine sichere
Isolation zu sorgen.
Abschließend ist es noch von Vorteil, wenn der Endbereich bei
einer Temperatur von größer als etwa 100°C verpreßt wird.
Hier ist von Vorteil, daß das Vergußmittel sich so weit ver
flüssigt, daß es sämtliche ansonsten etwa frei bleibende Lücken
verfüllen kann.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der bei
gefügten Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den jeweils
angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinatio
nen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar
gestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein elektrisches Bauteil, das
nach dem neuen Verfahren isoliert wurde;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das elektrische Bauteil aus
Fig. 1 längs des Pfeils A, vor dem Verpressen des
Endbereiches, aus dem die Anschlußdrähte heraus
ragen; und
Fig. 3 eine Ansicht wie Fig. 2, jedoch nach dem Verpressen.
In Fig. 1 ist mit 10 ein elektrisches Bauteil bezeichnet, das
hier ein temperaturabhängiger Schalter 11 ist. Der Schalter 11
weist einen gestrichelt angedeuteten Grundkörper 12 auf, von
dem zwei Anschlußdrähte 14, 15 parallel und im Abstand zuein
ander abgehen.
Der Grundkörper 12 ist derart in eine Isolierkappe 17 hinein
geschoben, daß an deren Endbereich 18 aus einer Öffnung 19 die
beiden Anschlußdrähte 14, 15 hervorragen.
Die Isolierkappe 17 ist aus einer schlauchförmigen Hülle 21
gefertigt, deren anderer Endbereich 22 z. B. durch Verpressen
unter Hitzeeinwirkung so verschlossen wurde, daß sich eine
sichelförmige Kante 23 ausgebildet hat, deren Rand 24 an dem
Grundkörper 12 anliegt.
In Fig. 2 ist in einer Ansicht längs des Pfeiles A aus Fig. 1
das elektrische Bauteil 10 vor dem Verpressen des Endbereiches
18 gezeigt. Es ist zu erkennen, daß die schlauchförmige Hülle
21 eine sehr dünne Wandung 25 aufweist, die den in der Öffnung 19
steckenden Grundkörper 12 eng anliegend umgibt. Zwischen die
Anschlußdrähte 14, 15 ist innen in die Öffnung 19 ein Tropfen
eines Verschlußmateriales 26 eingebracht, das vorzugsweise
Silikon 27 ist.
Unter dem Bauteil 10 befindet sich ein Heizkissen 31 mit einer
Heizung 32, wobei oberhalb des Bauteiles 10 ein Oberstempel 33
angeordnet ist. Heizkissen 31, Heizung 32 sowie Oberstempel 33
sind in Fig. 2 lediglich schematisch angedeutet und sollen das
Verpressen unter Hitzeeinwirkung andeuten, wozu der Oberstempel
33 in Richtung eines Pfeiles 34 auf das Heizkissen 31 zu bewegt
wird.
Bei diesem Preßvorgang wird der Randbereich 18 entsprechend
verpreßt und verschlossen, so daß sich ein in Fig. 1 bei 35
gezeigter Rand bildet, der dem Rand 24 bei der sichelförmigen
Kante 23 entspricht.
Bei diesem Verpressen unter Hitzeeinwirkung verformt sich die
Wandung 25 im Endbereich 18 und legt sich an die Außenkontur
der Anschlußdrähte 14, 15 an, wie es in Fig. 3 zu sehen ist.
Die Wandung 25 sorgt jedoch nicht für eine vollständige
Umschließung der Anschlußdrähte 14, 15, lediglich in Außen
bereichen 37 liegen die obere und die untere Wandung 25 eng
aufeinander. Links von dem Anschlußdraht 15 sowie rechts von
dem Anschlußdraht 14 und zwischen den Anschlußdrähten 14, 15
bleiben Lücken 41, 42, 43, die durch die Wandung 25 nicht ver
schlossen werden können. In diese Lücken fließt nun das Silikon
27 hinein, das durch die Heizung 37 so weit erhitzt wird, daß
es fließfähig wird.
Die schlauchförmige Hülle 21 weist in Fig. 2 eine Breite paral
lel zum Heizkissen 31 von z. B. 10 mm sowie eine Höhe zwischen
Heizkissen 31 und Oberstempel 33 von z. B. 4 mm auf. Bei diesen
üblichen Abmaßen ist ein Tropfen von Verschlußmaterial 26 mit
einem Volumen von 20 bis 60 mg ausreichend, um die Lücken 41,
42, 43 vollständig zu verfüllen und zu verschließen.
Es sei noch erwähnt, daß der Tropfen von Verschlußmaterial 26
sowohl vor dem Einstecken des Bauteiles 10 in die schlauch
förmige Hülle 21 als auch danach aufgebracht werden kann.
Claims (8)
1. Verfahren zum Isolieren eines elektrischen Bauteiles (10),
insbesondere eines temperaturabhängigen Schalters (11),
wobei das Bauteil (10) einen Grundkörper (12) aufweist, von
dem zumindest zwei Anschlußdrähte (14, 15) abgehen, mit den
Schritten:
Einstecken des Bauteiles (10) in eine schlauchförmige Hülle (21), derart, daß die beiden Anschlußdrähte (14, 15) über die Hülle (21) vorstehen, und
Verschließen der Hülle (21) an zumindest einem Endbereich (18), über den zumindest ein Anschlußdraht (14, 15) vor steht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (21) vor dem Ver schließen innen am Endbereich (18) mit einer Menge an Ver schlußmittel (26) versehen und zum Verschließen unter Hitzeeinwirkung verpreßt wird.
Einstecken des Bauteiles (10) in eine schlauchförmige Hülle (21), derart, daß die beiden Anschlußdrähte (14, 15) über die Hülle (21) vorstehen, und
Verschließen der Hülle (21) an zumindest einem Endbereich (18), über den zumindest ein Anschlußdraht (14, 15) vor steht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle (21) vor dem Ver schließen innen am Endbereich (18) mit einer Menge an Ver schlußmittel (26) versehen und zum Verschließen unter Hitzeeinwirkung verpreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verschlußmittel (26) vor dem Einstecken des Bauteiles (10)
aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verschlußmittel (26) nach dem Einstecken des Bauteiles (10)
aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Verschlußmittel (26) ein heißverflüssig
bares Vergußmittel verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Verschlußmittel (26) Silikon (27) verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die
Anschlußdrähte (14, 15) im wesentlichen parallel und mit
Abstand zueinander von dem Grundkörper (12) abstehen, da
durch gekennzeichnet, daß die Menge an Verschlußmittel (26)
zwischen den beiden Anschlußdrähten (14, 15) innen an der
Hülle (21) angebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Menge an Verschlußmittel (26) ein Tropfen
von etwa 60 mg bis vorzugsweise etwa 20 mg verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Endbereich (18) bei einer Temperatur von
größer als etwa 100°C verpreßt wird.
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