DE19754051A1 - Thermoplastische Zusammensetzung zur Herstellung eines Modells und deren Verwendung im Feinguß - Google Patents
Thermoplastische Zusammensetzung zur Herstellung eines Modells und deren Verwendung im FeingußInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine thermoplastische Zusammensetzung
zur Herstellung eines Modells und deren Verwendung in einem
Feingußverfahren.
Feingußverfahren, die auch als "Wachsguß"-Verfahren
bezeichnet werden, sind seit vielen Jahren bekannt. Bei einem
Feingußverfahren wird üblicherweise durch Erhitzen und
Schmelzen einer ein Modell bildenden thermoplastischen Zusam
mensetzung, Einführen der beweglichen Zusammensetzung in eine
Form und anschließendes Abkühlen des Materials bis zur Ver
festigung und Bildung eines positiven Modells ein Feingußteil
hergestellt. Das positive Modell wird dann aus der Form
entnommen und mit einem eine Form bildenden Material
ummantelt, normalerweise mit einem keramischen Material. Das
eine Form bildende Material läßt man um das thermoplastische
positive Modell herum eine Schale oder ein Formstück bilden.
Ein Hauptteil des thermoplastischen Modells wird dann durch
Schmelzen der Zusammensetzung bei einer mäßig erhöhten Tempe
ratur von der Schale entfernt. Jedes thermoplastische
Material, das nach dieser Stufe in der Schale zurückbleibt,
wird durch eine wesentlich höhere Temperatur, die ein
Verdampfen, Verbrennen oder beides verursacht, beseitigt, so
daß mit Ausnahme irgendeines Ascherestes die Innenoberfläche
der Schale sauber ist. Die Schale kann dann zur Herstellung
eines endgültigen Gießlings verwendet werden. Dieses
Verfahren erlaubt es, die Oberflächenmerkmale des positiven
Modells über die keramische Schale auf den endgültigen
Gießling zu übertragen.
Die Qualität eines endgültigen Gießlings hängt von der Quali
tät des positiven Modells ab, das seinerseits von der Quali
tät der das Modell bildenden thermoplastischen Zusammen
setzung, aus der das positive Modell geformt wurde, abhängt.
In einem Feingußverfahren wird die Qualität des endgültigen
Gießlings beeinträchtigt, wenn die das Modell bildende ther
moplastische Zusammensetzung beim Verfestigen schrumpft. Das
Ausmaß der Schrumpfung kann durch Einarbeiten von
Füllstoffen, wie vernetztem Polystyrol oder Bisphenol A, in
die das Modell bildende thermoplastische Zusammensetzung ver
mindert werden. Ungünstigerweise werden aber verschiedene
Füllstoffe als umweltfeindlich angesehen. Im allgemeinen
macht der Füllstoff bis zu etwa 40 Gew.-% der das Modell
bildenden thermoplastischen Zusammensetzung aus. Der Füll
stoff hat im allgemeinen eine Teilchengröße von 0,086 bis
0,063 mm (175 bis 250 mesh). Somit gilt für einen typischen
Füllstoff, daß mindestens 90 Gew.-%, vorzugsweise 100 Gew.-%, der
Teilchen ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,152 mm (100
mesh) und mindestens 50 Gew.-% der Teilchen ein Sieb mit einer
Maschenweite von 0,076 mm (200 mesh) passieren.
Die US-A-5270360 beschreibt den Einsatz von vernetztem Poly-
(methylmethacrylat) als einen Füllstoff für eine thermo
plastische Zusammensetzung zur Herstellung eines Modells.
In der US-A-5518537 ist die Verwendung von thermoplastischen
Kunststoffpulvern aus Celluloseacetatestern als Füllstoff für
eine thermoplastische Zusammensetzung zur Herstellung eines
Modells angegeben.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
thermoplastische Zusammensetzung zum Herstellen eines Modells
anzugeben, das insbesondere einen umweltfreundlichen
Füllstoff enthält. Somit besteht eine Aufgabe der Erfindung
auch darin, einen alternativen und insbesondere
umweltfreundlichen Füllstoff für eine thermoplastische
Zusammensetzung zum Herstellen eines Modells zur Verfügung zu
stellen.
Diese Aufgabe löst die Erfindung durch eine thermoplastische
Zusammensetzung gemäß den Ansprüchen 1 bis 4.
Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung von β-Cyclodex
trin als Füllstoff in einer thermoplastischen Zusammensetzung
zur Herstellung eines Modells.
Die Erfindung betrifft auch ein Feingußverfahren, bei dem
eine thermoplastische Zusammensetzung eingesetzt wird, die
β-Cyclodextrin als Füllstoff enthält.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die folgenden Stufen:
- a) Herstellen eines positiven Modells aus einer thermo plastischen Zusammensetzung;
- b) Ummanteln des positiven Modells mit einem eine Form bil denden Material, wie einem keramischen Material, und Aus bilden einer Schale oder eines Formstücks um das positive Modell herum; sowie
- c) Entfernen des positiven Modells von der Schale oder dem Formstück.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß eine das Modell
bildende thermoplastische Zusammensetzung eingesetzt wird,
die β-Cyclodextrin als Füllstoff enthält.
β-Cyclodextrin wird gegenwärtig zum Einkapseln von Arznei
mitteln benutzt. Es wird aus Mais hergestellt und stellt ein
erneuerbares Mittel dar. Ferner führt es zu keinen schädli
chen thermischen Zersetzungsprodukten, so daß es umwelt
freundlich ist.
Es wurde gefunden, daß β-Cyclodextrin alle erforderlichen
Eigenschaften eines guten Füllstoffs für eine thermoplasti
sche Zusammensetzung zur Herstellung eines Modells aufweist:
Es hinterläßt beim Verbrennen nur einen geringen Ascherest, es verbrennt sauber unter nur geringer Rußbildung und es ist inert. Außerdem ist β-Cyclodextrin bis zu 300°C thermisch stabil.
Es hinterläßt beim Verbrennen nur einen geringen Ascherest, es verbrennt sauber unter nur geringer Rußbildung und es ist inert. Außerdem ist β-Cyclodextrin bis zu 300°C thermisch stabil.
Die erfindungsgemäße thermoplastische Zusammensetzung zum
Herstellen eines Modells enthält vorzugsweise 5 bis 70 Gew.-%,
vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-%, teilchenförmiges β-Cyclodextrin,
das in der thermoplastischen Zusammensetzung gleichmäßig
verteilt ist. Zusätzlich zu dem β-Cyclodextrin können noch
andere Füllstoffe zugegeben werden.
Das Beispiel erläutert die Erfindung.
Es wurde die folgende thermoplastische Zusammensetzung zur
Herstellung eines Modells zubereitet:
Komponente | |
Gew.-% | |
vollständig raffiniertes Paraffinwachs (F. 60°C*) | 10,6 |
Mikrokristallines Wachs (F.70°C*) | 7,8 |
Mikrokristallines Wachs (F.78°C*) | 1,7 |
vollständig raffiniertes Paraffinwachs (F. 57°C*) | 4,5 |
Synthetisches oxidiertes mikrokristallines Wachs (F.70°C*) | 10,1 |
Pentaerythritkolophoniumester (F.103°C**) | 33,0 |
Ethylen-Vinylacetat-Copolymer***) | 2,3 |
β-Cyclodextrin | 30,0 |
100,0 |
* ASTM D127
** ASTM E-28
*** Schmelzflußindex 150 g/10 min, 190°C, Vinylacetatgehalt 19% Gew./Gew.
** ASTM E-28
*** Schmelzflußindex 150 g/10 min, 190°C, Vinylacetatgehalt 19% Gew./Gew.
Die thermoplastische Zusammensetzung zum Herstellen eines
Modells wurde gemäß folgender Methode erhalten:
Die fünf Wachskomponenten wurden bei 130°C zusammen aufge schmolzen. Der Kolophoniumester wurde dem geschmolzenen Wachs zugegeben, und das Gemisch wurde bei 130°C gerührt, bis der Kolophoniumester vollständig aufgelöst war. Dann wurde das Ethylen-Vinylacetat-Copolymer in das Gemisch eingebracht und dieses anschließend bei 130°C gerührt, bis das Ethylen- Vinylacetat-Copolymer vollständig aufgelöst war. Man ließ das Gemisch auf 105°C abkühlen. Dann wurde das β-Cyclodextrin zugegeben.
Die fünf Wachskomponenten wurden bei 130°C zusammen aufge schmolzen. Der Kolophoniumester wurde dem geschmolzenen Wachs zugegeben, und das Gemisch wurde bei 130°C gerührt, bis der Kolophoniumester vollständig aufgelöst war. Dann wurde das Ethylen-Vinylacetat-Copolymer in das Gemisch eingebracht und dieses anschließend bei 130°C gerührt, bis das Ethylen- Vinylacetat-Copolymer vollständig aufgelöst war. Man ließ das Gemisch auf 105°C abkühlen. Dann wurde das β-Cyclodextrin zugegeben.
Aus der erhaltenen thermoplastischen Zusammensetzung wurde
ein Einmalmodell (verlorenes Modell) hergestellt. Das Modell
hatte im Vergleich zu einem Einmalmodell, das aus einer
entsprechenden thermoplastischen Zusammensetzung für das Her
stellen eines Modells, die als Füllstoff vernetztes Polysty
rol enthielt, hergestellt worden war, eine äquivalente
lineare und volumenmäßige Kontraktion. Ferner wurde
festgestellt, daß das erfindungsgemäße Einmalmodell ein
verbessertes Oberflächenaussehen aufwies.
Claims (12)
1. Thermoplastische Zusammensetzung zur Herstellung eines
Modells, gekennzeichnet durch einen Gehalt an β-Cyclodex
trin als Füllstoff.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das β-Cyclodextrin mindestens teilweise in Form von
einzelnen Teilchen vorliegt.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das β-Cyclodextrin zu 5 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise zu
20 bis 60 Gew.-%, in Form von einzelnen Teilchen vorliegt.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens 90 Gew.-%, vorzugsweise 100 Gew.-%,
der einzelnen Teilchen ein Sieb mit einer Maschenweite
von 0,152 mm (100 mesh) und mindestens 50 Gew.-% der ein
zelnen Teilchen ein Sieb mit einer Maschenweite von
0,076 mm (200 mesh) passieren.
5. Verwendung von β-Cyclodextrin als Füllstoff in einer
thermoplastischen Zusammensetzung zur Herstellung eines
Modells.
6. Verwendung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das β-Cyclodextrin mindestens teilweise in Form von ein
zelnen Teilchen vorliegt.
7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das β-Cyclodextrin zu 5 bis 70 Gew.-%, vorzugsweise zu 20
bis 60 Gew.-%, in Form von einzelnen Teilchen vorliegt.
8. Verwendung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß mindestens 90 Gew.-%, vorzugsweise 100 Gew.-%, der
einzelnen Teilchen ein Sieb mit einer Maschenweite von
0,152 mm (100 mesh) und mindestens 50 Gew.-% der einzelnen
Teilchen ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,076 mm
(200 mesh) passieren.
9. Feingußverfahren mit den Stufen
- a) Herstellen eines positiven Modells aus einer ther moplastischen Zusammensetzung,
- b) Umhüllen des positiven Modells mit einem formbilden den Material und überführen des formbildenden Mate rials in eine Schale oder ein Formstück um das posi tive Modell herum sowie
- c) Entfernen des positiven Modells von der Schale oder
dem Formstück,
dadurch gekennzeichnet, daß eine thermoplastische Zusam mensetzung zum Herstellen des positiven Modells eingesetzt wird, die β-Cyclodextrin als Füllstoff enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das β-Cyclodextrin mindestens teilweise in Form von ein
zelnen Teilchen eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
ein β-Cyclodextrin eingesetzt wird, das zu 5 bis 70 Gew.-%,
vorzugsweise zu 20 bis 60 Gew.-%, in Form von einzelnen
Teilchen vorliegt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, daß ein β-Cyclodextrin eingesetzt wird, von dem min
destens 90 Gew.-%, vorzugsweise 100 Gew.-%, der einzelnen
Teilchen ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,152 mm
(100 mesh) und mindestens 50 Gew.-% der einzelnen Teilchen
ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,076 mm (200 mesh)
passieren.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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DE1997154051 Withdrawn DE19754051A1 (de) | 1996-12-20 | 1997-12-05 | Thermoplastische Zusammensetzung zur Herstellung eines Modells und deren Verwendung im Feinguß |
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- 1997-12-05 DE DE1997154051 patent/DE19754051A1/de not_active Withdrawn
- 1997-12-17 JP JP36445697A patent/JPH10277700A/ja not_active Withdrawn
- 1997-12-19 FR FR9716160A patent/FR2757527B1/fr not_active Expired - Fee Related
Also Published As
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JPH10277700A (ja) | 1998-10-20 |
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FR2757527B1 (fr) | 1999-05-07 |
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GB9626528D0 (en) | 1997-02-05 |
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