DE19753685C1

DE19753685C1 - Zwischenwirbelimplantat

Info

Publication number: DE19753685C1
Application number: DE19753685A
Authority: DE
Inventors: Lutz Biedermann; Juergen Harms
Original assignee: Biedermann Motech GmbH and Co KG
Current assignee: Biedermann Technologies GmbH and Co KG
Priority date: 1997-12-03
Filing date: 1997-12-03
Publication date: 1999-09-16
Anticipated expiration: 2017-12-04
Also published as: US6102949A; CH693353A5; FR2787020B1; FR2787020A1

Abstract

Es wird ein Zwischenwirbelimplantat mit zwei einen Abstand zueinander aufweisenden Seitenwänden 1, 2, einer diese an ihrem einen Ende verbindenden Vorderwand 3 und einer diese an ihrem gegenüberliegenden anderen Ende verbindenden Rückwand 4 und je einer Öffnung auf den sich quer zu den vorgenannten Wänden erstreckenden Boden- und Deckflächen geschaffen. Damit das Implantat in einer gewünschten Stellung zwischen zwei benachbarten Wirbelkörpern arretierbar ist, ist in der Vorder- bzw. Rückwand 3, 4 eine Schraube 13, 13' drehbar vorgesehen, die so ausgebildet ist, daß in einer ersten Drehstellung ein Teil der Schraube über die Boden- bzw. Deckfläche hervorsteht und in einer zweiten Drehstellung kein Teil hervorsteht.

Description

Die Erfindung betrifft ein Zwischenwirbelimplantat mit zwei einen Abstand zueinander aufweisenden Seitenwänden, einer diese an ihrem einen Ende verbindenden Vorderwand, einer diese an ihrem gegenüberliegenden anderen Ende verbindenden Rückwand und je einer Öffnung auf den sich quer zu den vorge nannten Wänden erstreckenden Boden- und Deckflächen.

Ein solches Zwischenwirbelimplantat ist aus der DE 195 29 605 C2 bekannt. Das Implantat weist zwei zunächst in einen Hohl raum zurückgebogene hakenförmige Abschnitte auf, die durch Einschrauben einer einen kegelförmigen Abschnitt aufweisenden Schraube nach Einsetzen des Implantates zwischen zwei Wirbel körper nach außen in eine Greifstellung bewegt werden. Ein besonderer Nachteil in dieser Vorrichtung besteht darin, daß die die Greifer aufweisenden Arme nicht in ihre zurückgezo gene Stellung zurückbewegbar sind, so daß ein Verändern der Position des Implantates durch den Operateur nach dem ersten Ausfahren der Greifer nicht mehr möglich ist.

Aus der US 4 599 086 ist ein Zwischenwirbelimplantat bekannt, bei dem an den beiden einander gegenüberliegenden Oberflächen, die jeweils den benachbarten Wirbelkörpern zugewandt sind, Spitzen aufweisende Bolzen aus der in den Implantatkörper zu rückgezogenen Stellung in eine ausgefahrene Stellung bewegbar sind. Die Bolzen weisen jeweils in einem der Spitze abgewand ten Abschnitt ein Ritzel auf. In dem Implantatkörper ist ein von außen betätigbares Zahnrad angeordnet, welches mit den Ritzeln in Eingriff ist. Durch Drehen der Ritzel werden die Bolzen so weit ausgefahren, bis Bolzen und Zahnrad außer Ein griff gelangen. Die Bolzen sind in der ausgefahrenen Stellung arretierbar.

Aus der DE 195 49 426 C2 ist ein Zwischenwirbelimplantat be kannt, bei dem zwei Endabschnitte eines Hohlkörpers durch Einsetzen einer einen kegelstumpfförmigen Abschnitt aufwei senden Schraube diese aus einer zunächst zusammengebogenen Stellung in eine auseinandergedrückte Stellung bewegt werden.

Auf der Außenseite vorgesehene Zacken greifen in der ausein andergedrückten Stellung in die benachbarten Wirbelkörper ein. Auch hier besteht der Nachteil, daß nach dem erstmaligen Auseinanderdrücken und Eingreifen der Zacken in die benachbar ten Wirbelkörper keine Rückführung zum Ersetzen oder Nachju stieren möglich ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Zwischenwir belimplantat der eingangs beschriebenen Art zu schaffen.

Diese Aufgabe wird durch das in Patentanspruch 1 gekennzeich nete Zwischenwirbelimplantat gelöst.

Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Figuren. Von den Figuren zeigen:

Fig. 1 einen Teil einer Wirbelsäule mit einem eingesetzten Zwischenwirbelimplantat in Seitenansicht;

Fig. 2 eine Seitenansicht des Zwischenwirbelimplantats ohne Schrauben;

Fig. 3 eine Draufsicht auf das Zwischenwirbelimplantat ohne Schraube;

Fig. 4 eine Seitenansicht, teilweise in entlang der Linie IV-IV geschnittener Darstellung mit Schrauben;

Fig. 5 eine stirnseitige Ansicht mit den Schrauben in zurückgezogener Stellung;

Fig. 6 die stirnseitige Ansicht mit den Schrauben in hervorstehender Position;

Fig. 7 eine Seitenansicht der Schraube in vergrößerter Darstellung;

Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie B-B mit den Schrauben in zurückgezogener Stellung;

Fig. 9 die entsprechende Schnittdarstellung mit den Schrauben in hervorstehender Position; und

Fig. 10 ein Detail aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.

Wie am besten aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, weist das Implantat eine erste Seitenwand 1, eine dieser in einem Abstand gegenüberliegende zweite Seitenwand 2 und eine die beiden Seitenwände an ihrem einen Ende verbindende Vorderwand 3 sowie eine dieser gegenüberliegende Rückwand 4 zum Verbin den der beiden Seitenwände an ihren gegenüberliegenden Enden auf. Die Boden- und Deckflächen sind, wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist, offen, so daß die vier Wände einen oben und unten offenen Hohlraum 5 umschließen. Die beiden Seiten wände 1 und 2 weisen, wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, eine Mehrzahl über die Wandflächen verteilte Ausnehmun gen 6 auf, die vorzugsweise rombenartig ausgeführt sind.

Wie am besten aus den Fig. 4 bis 9 ersichtlich ist, ist in der Vorderwand 3 und der Rückwand 4 in der Mitte zwischen den Seitenwänden jeweils eine koaxial zu der anderen ausgerichtete Gewindebohrung 7 vorgesehen. Der Mittelpunkt 8 der Gewindebohrung hat jeweils einen Abstand von der Oberkante 9 der Vorder- bzw. Rückwand, der größer als 0 und kleiner als die lichte Weite der Gewindebohrung ist. Ein entsprechendes Paar von Gewindebohrungen 10 ist in der Vorderwand und der Rückwand wiederum in der Mitte nahe am bodenseitigen Rand vorgesehen. Hier hat der Mittelpunkt 11 einen Abstand von der Unterkante 12, der größer als 0 und kleiner als der Radius der lichten Weite der Bohrung 10 ist.

In jedes Paar der oberen bzw. unteren Gewindebohrungen 7, 7' und 10, 10' ist eine am besten aus Fig. 7 ersichtliche Schraube 13, 13' eingesetzt. Diese weist einen mittleren Schaft 14 und an dessen beiden gegenüberliegenden Enden je weils einander entsprechender Gewindeabschnitte 15, 15' auf.

Die Gewinde der Gewindeabschnitte entsprechen den Gewinden der Gewindebohrung 7, 10. Der Schaft hat einen Durchmesser, der um so viel kleiner ist, daß er in der Gewindebohrung verschoben werden kann.

Die Gewindeabschnitte 15, 15' sind jeweils so ausgebildet, daß sie auf ihren Stirnseiten einen Abschnitt zum Eingreifen eines Schraubendrehers besitzen. In dem gezeigten Ausfüh rungsbeispiel ist eine entsprechende Sechskantbohrung 16, 16' vorgesehen. An den beiden Gewindeabschnitten ist, wie am besten aus den Fig. 5 bis 9 ersichtlich ist, an einer Seite jeweils ein kreissegmentförmiger Abschnitt derart ent fernt, daß eine sich senkrecht zu einem Radius erstreckende ebene Fläche 17, 17' bzw. 18, 18' ergibt, deren Abstand vom Mittelpunkt gleich dem Abstand des Mittelpunktes von der Oberkante bzw. Unterkante ist. Ferner weist jede Schraube in der am besten aus den Fig. 7 bis 9 ersichtlichen Weise in ihrem in Längsrichtung gesehenen Mittelpunkt eine durch die Mittenachse sich erstreckende Bohrung 19, 20 auf. In diese Bohrung ist jeweils eine Stiftschraube 21, 22 derart einge schraubt, daß die Stiftschraube mit ihrem Kopf aus dem Schaft hervorsteht. Die Achse der Bohrung 19, 20 erstreckt sich par allel zu den jeweiligen ebenen Flächen 17, 17' und 18, 18'. Darüberhinaus sind die ebenen Flächen 17, 17' bzw. 18, 18' jeweils parallel zueinander ausgerichtet.

Wie am besten aus den Fig. 3, 8 und 9 ersichtlich ist, weisen die beiden einander gegenüberliegenden Seitenflächen 1, 2 in ihrer in Längsrichtung gesehenen Mitte von der Ober kante 9 bzw. Unterkante 12 her gesehene Anschlagspaare 23, 23', 24, 24' auf. Der Abstand der Anschlagspaare von der Oberkante bzw. Unterkante ist jeweils so gewählt, daß bei An liegen der Stiftschrauben 21, 22 an dem entsprechenden An schlag in der in Fig. 8 gezeigten Weise die ebenen Flächen 17, 17' bzw. 18 in der Ebene der Deckfläche bzw. Bodenfläche liegen.

Wie am besten aus den Fig. 5 bis 9 ersichtlich ist, weisen die Gewindeabschnitte 15, 15' auf dem sich senkrecht zu den ebenen Flächen 17, 17' erstreckenden Durchmessern jeweils eine V-förmige Ausnehmung 25, 26 auf. Der Grund der V-förmi gen Ausnehmung ist dabei jeweils zum Mittelpunkt der Schraube hin gerichtet. Der Winkel, den die beiden Schenkel der V-för migen Ausnehmung miteinander einschließen, liegt vorzugsweise zwischen 60 und 100°. Wie aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich ist, sind die Anschläge 23, 23' und 24, 24' paarweise so ge bildet, daß in der in Fig. 9 gezeigten zweiten Drehstellung der Schrauben, die durch das Anliegen der Stiftschrauben an den Anschlägen 24 und 23' gebildet werden, die gewindeförmi gen Abschnitte mit ihren V-förmigen Ausnehmungen so gerich tet, daß sie über die Oberkante bzw. Unterkante hervorstehen.

Wie aus den Fig. 2 und 4 ersichtlich ist, sind die beiden Seitenwände 1 und 2 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel je weils von der Vorwand 3 zur Rückwand 4 hin abnehmend trapez förmig ausgebildet, so daß das Implantat eine Keilform mit einem vorgewählten Keilwinkel erhält.

Im Betrieb werden zunächst die beiden Schrauben 13, 13' in die in Fig. 5 gezeigte Stellung gedreht, bei der die Gewinde abschnitte nicht über die Oberkante bzw. Unterkante und damit die Deckfläche bzw. Bodenfläche hervorstehen. Das Implantat wird dann in die in Fig. 1 gezeigte Stellung zwischen die be nachbarten Wirbelkörper eingeführt. Anschließend werden die beiden Schrauben 13, 13' aus der in den Fig. 5 und 8 ge zeigten Stellung in die in den Fig. 6 und 9 gezeigte Stel lung durch Drehen der beiden Schrauben um jeweils eine halbe Drehung so bewegt, daß dann in der in den Fig. 6 und 9 ge zeigten Weise das jeweilige Gewinde mit der V-förmigen Aus nehmung über die Oberkante bzw. Unterkante oder Oberfläche und Bodenfläche hervorsteht. Damit wird in der am besten aus Fig. 10 ersichtlichen Weise ein Eingriff in die Endplatte des benachbarten Wirbelkörpers und somit eine gewünschte Arretie rung des Implantates relativ zu den Wirbelkörpern erzielt. Damit zwar ein guter Eingriff erfolgt, die Endplatte des Wirbelkörpers aber möglich wenig geschwächt wird, wird der Abstand der Mittelpunkte 8 und 11 von der Oberkante bzw. Unterkante bevorzugt in etwa 1,5 mm kleiner als der Radius der Bohrung 7 gewählt.

Das Implantat wird vorzugsweise aus Titan hergestellt. Beim Einsetzen wird der innere Hohlraum mit Knochenmasse gefüllt, so daß ein schnelles Einwachsen und Durchwachsen erfolgt.

Claims

1. Zwischenwirbelimplantat mit zwei einen Abstand zueinan der aufweisenden Seitenwänden (1, 2),
einer diese an ihrem einen Ende verbindenden Vorderwand (3),
einer diese an ihrem gegenüberliegenden anderen Ende verbindenden Rückwand (4) und je einer Öffnung auf den sich quer zu den vorgenannten Wänden erstreckenden Boden- und Deck flächen, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vorder- (3) bzw. Rückwand (4) eine Schraube (13, 13') drehbar vorgesehen ist, die so ausgebildet ist, daß in einer ersten Drehstellung ein Teil der Schraube über die Boden- bzw. Deckfläche hervorsteht und in einer zweiten Drehstellung kein Teil hervorsteht.

2. Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Schraube (13, 13') sich von der Vorder wand (3) bis zur Rückwand (4) erstreckt.

3. Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 2, dadurch ge kennzeichnet, daß die Schraube (13, 13') an ihren beiden Enden eine Eingriffsöffnung (16, 16') zum Ansetzen eines Schrauben drehers aufweist.

4. Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube (13, 13') in der ersten Drehstellung mit einem Gewindesegment hervorsteht.

5. Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Schraube (13) an der Deckfläche und eine zweite Schraube (13') an der Bodenfläche vorgesehen ist.

6. Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem von den Seitenwänden (1, 2) gebildeten Gehäuse innen für jede Schraube (13, 13') ein erster Anschlag (23', 24) vorgesehen ist und die Schraube (13, 13') einen in Richtung des Anschlages (23', 24) hervorstehen den Ansatz (22, 21) aufweist, derart, daß der Ansatz mit dem Anschlag in Eingriff gelangt, wenn die Schraube (13, 13') sich in der hervorstehenden Stellung befindet.

7. Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Anschlag (23, 24') so vorgese hen ist, daß der Ansatz (22, 21) mit diesem in Eingriff ist, wenn die Schraube (13, 13') sich in der zurückgedrehten Stel lung befindet.

8. Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (1, 2) jeweils wenigstens eine Ausnehmung (6) aufweisen.

9. Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (1, 2) jeweils eine Mehrzahl rautenförmiger Durchbrechungen (6) aufweisen.

10. Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (1, 2) im wesentlichen trapezförmig ausgebildet sind, sodaß ein keilab schnittsförmiger Körper gebildet ist.

11. Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (1, 2) im wesentlichen rechteckförmig ausgebildet sind.