DE19752794A1 - Verfahren zur Sicherung, Verfestigung sowie Neugewinnung von Bodenflächen und Untergründen über und unter Wasser - Google Patents
Verfahren zur Sicherung, Verfestigung sowie Neugewinnung von Bodenflächen und Untergründen über und unter WasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur Siche
rung, Verfestigung sowie Neugewinnung von Bodenflächen
und Untergründen über und unter Wasser.
Dämme, Deiche, Dünen und andere, bspw. durch Kahlschlag
oder Kahlfraß freigelegte Wald- oder Vegetationsböden
sind starken Erosionskräften ausgesetzt, welche zum
Teil unwiederbringlich wertvollen Untergrundboden abtra
gen. Dämme und Deiche werden zudem durch hohe Wasser
kräfte belastet, was unter bestimmten Bedingungen zur
Zerstörung derselben führen kann. Dünen werden unter
Windeinwirkung zu sogenannten Wanderdünen. Wald-,
Weide- und andere Vegetationsflächen, welche durch
Kahlschlag oder Kahlfraß zerstört sind, werden einer
unwiderruflichen Erosion ausgesetzt. Der Mensch hat
stets versucht, mit Hilfe ihm zur Verfügung stehender
Mittel solchen Schäden zu begegnen. So werden Dämme
und Deiche mit Hilfe spezieller Bepflanzungen oberflä
chengesichert. Weitere technische Mittel sind bspw.
die Bepflasterung mit Steinen oder die Bedeckung mit
Bitumen. Küstenbereiche (Strände) werden bspw. mit
Flechtwerk aus Ästen, sogenannte Faschinen, gesichert,
wobei Ebbe und Flut dazu beitragen, Schlick in solche
Art zu schützenden Flächen einzulagern und Neuland zu
gewinnen. Dagegen sind erosionszerstörte Wald- und
Weideflächen unwiderbringlich verloren, da neu aufge
brachter Humusboden zufolge neu auftretender Erosions
kräfte wieder abgetragen werden.
Bei der Errichtung künstlicher Inseln in Flachwasserge
bieten, bei welchen aufgeschütteter Erdboden mit Hilfe
einer Einfassung von vorgefertigten Winkelstützmauern
gesichert wird, ist immer wieder festzustellen, daß
letztere dem steten Druck des aufgeschütteten Erdrei
ches nicht standhalten können.
Alle vorgenannten Maßnahmen zur Sicherung, Verfestigung
sowie Neugewinnung von Bodenflächen und Untergründen
über und unter Wasser sind entweder sehr arbeits- und
kostenintensiv oder erweisen sich als nicht erfolgreich.
Im Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Tech
nik wird zunächst eine technische Problematik der Erfin
dung darin gesehen, ein verbessertes Verfahren zur
Sicherung, Verfestigung sowie Neugewinnung von Bodenflä
chen und Untergründen über und unter Wasser anzugeben.
Diese Problematik ist zunächst und im wesentlichen
hinsichtlich des Verfahrens beim Gegenstand des
Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, daß
die Sicherung durch netzartig miteinander verbundene
(Alt-)Fahrzeugreifen durchgeführt wird. Die Grundlage
der einzelnen Anwendungen sind demzufolge Fahrzeugrei
fen, vorzugsweise Alt-Fahrzeugreifen, welche in prak
tisch unbegrenzter Menge vorhanden sind. Alt-Fahrzeug
reifen sind äußerst kostengünstig zu erwerben und wer
den vermittels unterschiedlicher Möglichkeiten der Zu-
und Anordnung miteinander zu Körpern oder Flächen netz
artig miteinander verbunden, so daß ein sehr starkes
und gleichzeitig flexibles Zweckgebilde entsteht, wel
ches den jeweiligen Anforderungen entspricht. Fahrzeug
reifen sind umweltneutral und beeinflussen den Umwelt
haushalt in keiner Weise negativ. Die netzartige flä
chige Anordnung von Alt-Fahrzeugreifen findet bspw.
Verwendung zum Schutz von Dünen, Deichen und erodierten
bzw. einer Erosion ausgesetzten Bodenflächen. So ist
vorgesehen, daß die Fahrzeugreifen zunächst netzartig
miteinander verbunden werden und sodann auf eine zu
sichernde Bodenfläche aufgelegt oder eingebracht wer
den. Insbesondere bei einer Verwendung der netzartig
miteinander verbundenen Fahrzeugreifen zur Sicherung
bzw. Verfestigung von Dünen ergibt sich der vorteilhaf
te Effekt, daß durch Windeinwirkung aufgewirbelter Sand
sich in den Reifeninnenräumen anlagert, womit sich ein
Eingrabungseffekt der Netzstruktur ergibt. Dieser
Effekt läßt sich auch bei einer Verwendung zur Siche
rung von Deichen, insbesondere im Unterwasserbereich
feststellen. Hier wird durch die Wasserströmung Sand,
Schlick und dergleichen in den Reifeninnenräumen einge
lagert. Desweiteren ist in dem erfindungsgeinäßen Ver
fahren auch eine mehrschichtige Anordnung von netzartig
miteinander verbundenen Fahrzeugreifen durchführbar.
Es besteht weiter die Möglichkeit, im Zuge des Verfah
rens die Fahrzeugreifen nach Auflage auf die Bodenflä
che zu verfüllen. So kann bspw. vorgesehen sein, daß
die Fahrzeugreifen mit Beton verpreßt werden. Diese
Maßnahme dient zum Zwecke des Beschwerens und des besse
ren Verharrens auf der jeweiligen Bodenfläche, wobei
einzelne oder mehrere Reifen, ganz oder teilweise mit
Beton verpreßt werden. Die zur Beschwerung verpreßten
Reifen wirken unter Wasser wie ein durch sein Gewicht
wirkender ringförmiger Anker. Das Verpressen mit Beton
oder anderen ähnlichen Verfüllmaterialien geschieht in
der Form, daß von einer Betonpumpe aus Schläuche zu in
den Reifen eingelagerten, durchlässigen Gewebeschläu
chen- oder Doppelflächen führen und hierüber flüssiger
Beton in die Schläuche- oder Gewebeflächen eingebracht
wird. Dabei verbleiben lediglich die festen Bestandtei
le des gepumpten Materials im Schlauch- oder Gewebeflä
cheninneren; das überflüssige Wasser tritt durch die
Gewebemaschen nach außen. Dieses Verfahren ist sowohl
über als auch unter Wasser durchführbar. Alternativ
hierzu kann auch vorgesehen sein, daß die Fahrzeugrei
fen mit Erde ausgefüllt werden. So können zum Schutz
von bspw. einer Erosion ausgesetzten bzw. bereits ero
dierten Bodenflächen die lichten Zwischenräume inner
halb und außerhalb der Fahrzeugreifen mit Humus oder
Mutterboden verfüllt werden, zur Bildung einer Grundla
ge für eine Vegetation (Gras, Dünengras, Strandhafer,
Gehölze etc.). Ist eine Vegetation unter Wasser ge
wünscht (Seegras, bestimmte Algen etc.), so können
Substrate, vermischt mit den entsprechenden Pflanzenkei
men oder Samen, ebenfalls unter Wasser in die lichten
Zwischenräume verpreßt werden. In einer vorteilhaften
Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist vorgese
hen, daß die netzartige Verbindung als räumliche Struk
tur mehrerer Lagen von Fahrzeugreifen ausgeführt ist.
Werden so mehrere Lagen von netzartig miteinander ver
bundenen Fahrzeugreifen übereinandergeschichtet, wobei
auch die Schichten untereinander verbunden und hier
nach, bevorzugt mit Beton, verpreßt sein können, kann
auf diese Weise ein sehr stabiler Dammkern gebildet
werden, welcher zufolge der Gummischichten der Reifen
in sich selber genügend flexibel ist, um auftretende
Bauwerks- und Untergrundbewegungen aufzunehmen. Solche
Reifendämme eignen sich auch hervorragend dort, wo
z. B. in Flachwassergebieten Aufschüttungen für z. B.
Inseln für Wohn- und Vegetationszwecke erfolgen sol
len. Die durch das erfindungsgemäße Verfahren gebilde
ten Reifendämme sind kostengünstiger und funktionsver
bessert gegenüber den bisher verwendeten Winkelstützmau
ern. Bei der Errichtung von atollähnlichen Reifenmau
ern können die äußeren Reifenschichten unverpreßt blei
ben, um mit einem geeigneten Substrat für eine
Vegetation verfüllt werden zu können. Die räumliche
Anordnung von Alt-Fahrzeugreifen, besonders bei einer
großvolumigen Anordnung im Unterwasserbereich, dient
bspw. zum Schutz von Deichen oder dergleichen, wobei
solche Gebilde einen laminar verlaufenden Wasserstrom
in Turbulenzen versetzt, was zur Folge hat, daß z. B.
Sand, Schlick usw. nicht mehr weggespült werden können,
sondern vielmehr zufolge der Turbulenzströmung aufgehal
ten und in das räumliche Reifengebilde eingelagert
werden. Es kommt hierbei zu einem Eingrabungseffekt in
den Untergrund, wie dieser bspw. bei sogenannten Tetra
poden aus Beton oder Stahl, welche im bekannten Stand
der Technik als Oberflächensicherung dienen, bekannt
ist. Letztere werden jedoch immer weiter in den Unter
boden eingearbeitet und erfüllen letztendlich nicht
mehr ihren Zweck, da diese, im Gegensatz zur beschriebe
nen Reifenanordnung, nicht miteinander verbunden sind.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können Turbulenz
erzeugende, großvolumige Reifenanordnung von praktisch
unbegrenzter Länge und Dicke wie ein Kettenpanzer an
dem zu schützenden Untergrund angelegt werden.
Die Erfindung betrifft desweiteren einen Deich, wie
einen Seedeich oder Flußdeich, mit einer Außenböschung
und Binnenböschung. Hier wird zur Verfestigung und
Sicherung des Deiches vorgeschlagen, daß die Außenbö
schung und/oder die Binnenböschung durch aufliegende,
untereinander zu einer Netzstruktur verbundene Fahrzeug
reifen gesichert ist. Die Ursachen für das Auftreten
von Schäden am Deichkörper sind manigfaltig. An erster
Stelle stehen die durch die Wasserkraft (Strömung,
Wellen, Brandung, Eis) hervorgerufenen Beschädigungen.
Hierzu gehören u. a. von der Brandung in die Deichbö
schungen geschlagene Löcher. Ferner sind es Witterungs
erscheinungen (Niederschläge, Frost, Trockenheit), die
Abschwemmungen des Deichbodens, Schäden an der Grasnar
be und Schwundrisse im Deichkörper hervorrufen. Deswei
teren gefährdet auch der Mensch durch Unachtsamkeit den
Deich, so bspw. durch Befahren des Deiches auf nicht
hierzu vorgesehenen Flächen oder auch durch Bildung von
Trampelpfaden oder dergleichen. Es ist bekannt, angrei
fende Wasserkräfte durch bauliche Maßnahmen abzuwehren,
zu schwächen oder unschädlich zu machen. Hierbei unter
scheidet man zwischen dem aktiven (natürlichen) und dem
passiven (künstlichen) Deichschutz. Beim passiven
Deichschutz werden die Angriffskräfte durch unmittelbar
an der Deichlinie liegende Schutzwerke (Uferbefestigun
gen aus Busch, Stein oder Bitumen, Buhnen, Leitdämme
usw.) oder zusätzlich durch Sicherungswerke auf dem
Deichkörper selbst (Deckwerke, Deichmauern) aufgefan
gen. Diese bekannten Maßnahmen erweisen sich zumeist
entweder als sehr arbeits- und kostenintensiv oder als
nicht erfolgreich. Durch die erfindungsgemäße Anord
nung von zu einer Netzstruktur verbundenen Fahrzeugrei
fen, insbesondere Alt-Fahrzeugreifen, auf die Böschung
des Deiches, ist in einfachster und äußerst kostengün
stiger Weise ein Deichschutz gegeben. Bevorzugt wird
hierbei eine Anordnung, bei welcher die Netzstruktur
mehrlagig ist. Durch diese Ausgestaltung wird ein
laminar verlaufender Wasserstrom, welcher dem Deichbo
den in ungeschützter Form zusetzt, in Turbulenzen ver
setzt. Dies hat zur Folge, daß Sand, Schlick usw.
nicht weggespült werden kann. Vielmehr ergibt sich der
vorteilhafte Effekt, daß Sand, Schlick usw. in das
räumliche Reifengebilde eingelagert wird. Bevorzugt
wird eine Ausgestaltung, bei welcher die Netzstruktur
zur Deichkrone hin abgestuft ausläuft. So kann bspw.
unterhalb eines maximalen Wasserspiegels eine drei
lagige Anordnung von Fahrzeugreifen-Netzstrukturen
vorgesehen sein, wobei weiter diese Lagen untereinander
verbunden sein können. Oberhalb des maximalen Wasser
spiegels ist die Netzstruktur lediglich einlagig ausge
bildet, wobei in diesem Bereich ein Ausfüllen der Fahr
zeugreifen und der zwischen diesen gebildeten Freiräume
mit bspw. Mutterboden gegeben sein kann. Weiterhin
erweist es sich als vorteilhaft, daß die Netzstruktur
über die Böschung hinaus sich bis in das Vorland er
streckt. So ist bspw. vorgesehen, daß wasserseitig
eines Seedeiches die Netzstruktur sowohl die Außenbö
schung als auch die dieser vorgelagerte Außenberme
sichert. Zum Zwecke des Beschwerens und des besseren
Verharrens auf diesen Flächen wird bevorzugt, einzelne
oder mehrere Reifen ganz oder teilweise mit Beton zu
verpressen. Auch binnenseitig kann der Deich mit ei
ner, bspw. einlagigen Netzstruktur von Fahrzeugreifen
gegen Erosion und mechanische Beanspruchung geschützt
sein, wobei auch hier die Netzstruktur sich über die
Binnenböschung hinaus über die Binnenberme erstrecken
kann.
Desweiteren betrifft die Erfindung eine Netzstruktur
von Fahrzeugreifen, insbesondere zur Verwendung in
einem Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6 oder zur
Ausbildung eines Deiches nach den Ansprüchen 7 bis 10.
Eine solche erfindungsgemäße Netzstruktur von insbeson
dere Alt-Fahrzeugreifen, kann zur Sicherung,
Verfestigung sowie Neugewinnung unterschiedlicher Boden
flächen und Untergründen, sowohl über als auch unter
Wasser genutzt werden. Hierzu wird vorgeschlagen, daß
zwei Fahrzeugreifen unter Durchsetzung der Laufflächen
miteinander verbolzt sind. So können die mit ihren
Laufflächen aneinanderliegenden Alt-Fahrzeugreifen in
einfachster Weise bspw. vermittels Verschraubung mitein
ander verbunden werden, bspw. zur Erzielung einer Kette
von mehreren, durchaus auch unterschiedlichen Alt-Fahr
zeugreifen. Alternativ kann die Verbindung auch so
gewählt sein, daß zwei Fahrzeugreifen mittels einer
Schlinge, wie einer Drahtschlinge, miteinander verbun
den sind. Weiter sind auch Verbindungen durch Ketten,
Draht oder andere Klammerglieder denkbar. Diese Verbin
dungsmöglichkeiten dienen insbesondere zur Bildung
einer flächigen Netzstruktur. Alternativ oder auch
kombinativ kann vorgesehen sein, daß ein Fahrzeugreifen
schlingenartig zwei weitere Fahrzeugreifen miteinander
verbindet. Hierbei werden alle Reifen wie ein Gebilde
aus Kettengliedern beliebig miteinander verbunden,
wodurch eine räumliche Anordnung von Fahrzeugreifen
erzielt wird. Eine solche räumliche Anordnung
ist auch durch Verbindung mit einer Schlinge oder durch
Verbolzung möglich. Der Vorteil einer solchen räumli
chen Anordnung besteht in dem so erzielten großzügigen
Raumvolumen sowie in der besseren Beweglichkeit gegen
über dem Untergrund. Die so gebildete Netzstruktur
weist eine verbesserte Anpassungsfähigkeit auf. In
vorteilhafter Weise ist vorgesehen, daß der verbindende
Fahrzeugreifen oder die verbundenen Fahrzeugreifen
aufgetrennt und wieder miteinander verbunden sind.
Diesbezüglich ist weiter vorgesehen, daß die aufgetrenn
ten Fahrzeugreifen einen im wesentlichen radial geführ
ten Trennschnitt aufweisen und unter Überlappung an der
Trennstelle wieder miteinander verbunden sind. Diese
Verbindung erfolgt in bevorzugter Ausgestaltung durch
Verbolzung. Es sind jedoch auch andere Möglichkeiten
zur Wiederverbindung des aufgetrennten Fahrzeugreifens
denkbar, so bspw. durch Vulkanisierung. In weiterer
Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist vorgese
hen, daß ein Fahrzeugreifen mit mindestens zwei weite
ren Fahrzeugreifen verbunden ist. Bevorzugt wird eine
Ausgestaltung, bei welcher ein Fahrzeugreifen mit einer
Verfüllmasse ausgefüllt ist, wobei die Verfüllmasse zum
Beschweren der Netzstruktur bzw. zur Bildung eines
Ankers bevorzugt Beton ist. Letzterer kann sowohl über
als auch unter Wasser verpreßt werden. Diesbezüglich
ist es weiter denkbar, daß der Beton den Reifeninnen
raum ausfüllt, d. h. die Reifenöffnung freilassend.
Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß der Beton den
Fahrzeugreifen vollständig, einschließlich der freien
Reifenöffnung, ausfüllt. Der einzupressende Beton kann
direkt in die lichten Zwischenräume innerhalb und auch
außerhalb der Reifen gepreßt werden. Es wird jedoch
eine Ausgestaltung bevorzugt, bei welcher in dem Reifen
innenraum ein mit Beton verpreßter Gewebeschlauch aufge
nommen ist. So kann von einer Betonpumpe aus der Beton
über Schläuche zu den in den Reifen eingelagerten durch
lässigen Gewebeschläuchen oder auch Doppelflächen ge
führt werden. Hierbei verbleiben nur die festen Be
standteile des gepumpten Materials im Gewebeschlauch,
das überflüssige Wasser tritt durch die Gewebemaschen
nach außen. Diese Art der Betonverpressung ist auch
zur vollständigen Ausfüllung des Fahrzeugreifens geeig
net, wobei hier in dem Fahrzeugreifen ein, den gesamten
Reifendurchmesser ausfüllender, mit Beton verpreßter
Gewebeschlauch aufgenommen ist. Diesbezüglich wird
weiter bevorzugt, daß ein Gewebeschlauch einen Füllan
schluß aufweist. An letzterem wird der mit der Beton
pumpe verbundene Schlauch angeschlossen. Um bei einer
Netzstruktur von einer Vielzahl von Fahrzeugreifen
nicht jeden einzelnen Gewebeschlauch zum Befüllen mit
Beton zu bedienen, ist in vorteilhafter Weise vorgese
hen, daß ein Gewebeschlauch zwei Füllanschlüsse als
Ein- und Auslaßanschlüsse aufweist. So können die
einzelnen Gewebeschläuche über schlauch- oder rohrarti
ge Verbindungsstücke, welche jeweils einenends mit
einem Auslaßanschluß eines ersten Gewebeschlauches und
anderenends mit einem Einlaßanschluß eines nächsten
Gewebeschlauches verbunden sind, zur Befüllung in Reihe
geschaltet werden. Um eine vollflächige Beton
verpressung des gesamten Netzwerkes zu bieten, ist es
zweckmäßig, daß bei einem flächigen Aneinanderlegen von
Fahrzeugreifen entstehende Zwickel mit Beton verfüllt
sind. Hierbei ist es auch denkbar, daß die Zwickel
durch einen, einen Füllanschluß aufweisenden Gewebe
schlauch mit Beton verpreßt werden. Auch letzterer
kann hierzu zwei Füllanschlüsse als Ein- und Auslaßan
schlüsse aufweisen, um diese mit den Gewebeschläuchen
in den Fahrzeugreifen zu verbinden. Die erwähnten
Füllanschlüsse können in Form von bekannten Verpreß
nippeln ausgebildet sein, bei welchen ein Nippel der
Zuführung von Verpreßmasse dient und der andere Nippel
die Verpreßmasse weiter zu anderen Gewebeschlauchkör
pern leitet. Letztere sind in vorteilhafter Weise
derart weitergebildet, daß in dem Gewebeschlauch ein
Spreizring angeordnet ist, welcher aus beliebigem Mate
rial mit einem Durchmesser gleich etwa dem Innendurch
messer eines Reifens bestehen kann und zur Vorfixierung
des Gewebeschlauches in dem Fahrzeugreifen dient.
Alternativ zur Verfüllmasse aus Beton ist auch ein
Verfüllen der lichten Zwischenräume innerhalb und außer
halb der Fahrzeugreifen mit Humus oder Mutterboden
denkbar, dies als Grundlage für eine Vegetation. Ist
eine Vegetation unter Wasser gewünscht, so kann vorgese
hen sein, daß die Verfüllmasse ein Substrat ist, ver
mischt mit Pflanzenkeimen und/oder Pflanzensamen.
Diese können ebenfalls unter Wasser verpreßt werden.
Erfindungsgemäß sind die Anordnungen der einzelnen
Fahrzeugreifen mit- und zueinander dergestalt, daß
diese im Grundprinzip wie folgt verbunden werden kön
nen. Zum ersten durch direktes Verbolzen von jeweils
zwei zueinander befindlichen Reifenflächen. Desweite
ren durch Verbinden von Reifen in loser Art, mit Hilfe
von Ketten- oder Drahtschlingen oder solchen aus ande
ren geeigneten Materialien, wie Seile usw. Weiter ist
auch ein Verbinden von Reifen vermittels eines vorher
aufgeschnittenen und später wieder zu einem geschlosse
nen Ring zusammengefügten Reifen möglich, wobei letzte
rer auf einfache Art verbolzt wird. Bei der Anordnung
der Reifen zueinander sind flächige oder auch räumliche
Gebilde möglich, so bspw. flächige und parallel zueinan
der geordnete, auch mehrlagige Schichten, welche teil-
oder auch ganzflächig verpreßt sein können. Desweite
ren auch räumliche Gebilde von beliebiger Dicke und
Länge, welche verpreßt oder auch offen belassen sein
können.
Sowohl das erfindungsgemäße Verfahren als auch der
erfindungsgemäße Deich und die erfindungsgemäße Netz
struktur erweisen sich als äußerst kostengünstig, da
die Grundmaterialien - wie Alt-Fahrzeugreifen - dem Anwen
der nahezu keine Kosten verursachen. In der Praxis ist
es zumeist sogar so, daß der Altreifen-Entsorger noch
für die Abgabe des Altreifens bezahlen muß, d. h. daß
der Empfänger, also im vorliegenden Fall bspw. der
Anwender des Verfahrens, sogar noch für die Abnahme der
Altreifen bezahlt wird. Auch aus wirtschaftlicher
Sicht bieten sich enorme Vorteile. Im Rahmen der erfin
dungsgemaßen Anwendung können Arbeitsplätze geschaffen
werden. Der Synergieeffekt ist enorm und in seinem
positiven Verlauf noch nicht abzusehen.
Nachfolgend ist die Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnung, welche lediglich mehrere Ausführungsbeispie
le darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Querschnittsdarstellung
durch einen Seedeich mit einer auf der Außenbö
schung angeordneten Netzstruktur von Fahrzeug
reifen;
Fig. 2 eine Herausvergrößerung gemäß dem Bereich II
in Fig. 1;
Fig. 3 eine Querschnittsdarstellung durch einen Ver
bindungsbereich zwischen zwei Fahrzeugreifen,
wobei diese durch Verbolzung miteinander ver
bunden sind;
Fig. 4 eine Reifenanordnung, bei welcher ein Fahrzeug
reifen schlingenartig zwei weitere miteinander
verbindet;
Fig. 5 eine Reifenanordnung, bei welcher die Verbin
dung zweier Fahrzeugreifen vermittels einer
Schlinge erfolgt;
Fig. 6 eine Draufsicht auf eine räumliche Netzstruk
tur von Fahrzeugreifen, bei einer gewählten
Verbindung gemäß Fig. 4;
Fig. 7 eine schematische perspektivische Darstellung
der räumlichen Netzstruktur gemäß Fig. 6;
Fig. 8 eine weitere Verbindungsanordnung von Fahrzeug
reifen in einer Ansicht;
Fig. 9 die Draufsicht zu Fig. 8;
Fig. 10 einen aufgetrennten Fahrzeugreifen in Ansicht;
Fig. 11 den Fahrzeugreifen gemaß Fig. 10, wobei unter
Überlappung an der Trennstelle der Fahrzeugrei
fen wieder kreisringförmig geschlossen ist,
partiell geschnitten;
Fig. 12 eine flächige Anordnung von Alt-Fahrzeugrei
fen, welche untereinander über ihre Laufflä
chen verbolzt sind;
Fig. 13 einen, aus übereinander geschichteten Netz
strukturen gebildeten Damm;
Fig. 14 eine Draufsicht auf eine Netzstrukturanord
nung, bei welcher lotrechte Schichten überein
ander versetzt gelagert sind;
Fig. 15 den Schnitt gemäß der Linie XV-XV in Fig. 14,
wobei die Fahrzeugreifen mit Beton verpreßt
sind;
Fig. 16 eine einlagige Anordnung einer Netzstruktur in
einer geschnittenen Darstellung, bei welcher
sowohl die Reifeninnenräume als auch die zwi
schen den Reifen gebildeten Zwickel mit Beton
verpreßt sind;
Fig. 17 den Schnitt gemäß der Linie XVII-XVII in
Fig. 16;
Fig. 18 eine der Fig. 16 entsprechende Schnittdarstel
lung, wobei hier jedoch lediglich die Reifenin
nenräume vermittels eingelegter Gewebeschläu
che verfüllt sind;
Fig. 19 den Schnitt gemäß der Linie XIX-XIX in
Fig. 18, in vergrößerter Darstellung;
Fig. 20 einen Gewebeschlauch im Querschnitt;
Fig. 21 eine der Fig. 18 entsprechende Darstellung,
jedoch bei vollständiger Verpressung des Fahr
zeugreifens, einschließlich der freien Reifen
öffnung mit Beton;
Fig. 22 den Schnitt gemäß der Linie XXII-XXII in
Fig. 21.
Mit Bezug zu Fig. 1 ist zunächst ein im Querschnitt
dargestellter Deich 1, hier ein Seedeich, dargestellt
mit einer Binnenböschung 2 und einer Außenböschung 3
sowie ansatzweise einer Binnenberme 4 und einer Außen
berme 5. Der maßgebliche Sturmflut-Wasserspiegel ist
mit der Bezugsziffer 6 versehen.
Zur Sicherung und Verfestigung des Deiches 1, insbeson
dere seiner Seeseite, sind auf der Außenböschung 3 in
dem gezeigten Ausführungsbeispiel drei Lagen von netzar
tig miteinander verbundenen Alt-Fahrzeugreifen 7 ge
legt. Diese drei Lagen sind wiederum netzartig unter
einander verbunden, so daß ein räumliches Gebilde zur
Bildung eines Deichschutzes gegeben ist. Weiter er
streckt sich diese räumliche Netzstruktur 8 über die
Außenböschung 3 hinaus bis über die Außenberme 5 und
gegebenenfalls bis ins Deichvorland.
Zur Deichkrone 9 hin läuft die Netzstruktur 8 abgestuft
aus, unter Bildung einer einlagigen, flächigen Netz
struktur 10. So ist in den Fig. 1 und 2 eine Reifenan
ordnung dargestellt, welche zum Teil flächig und zum
Teil räumlich ausgebildet ist, erfindungsgemaß demnach
eine Situation über und unter Wasser darstellend. Der
Übergang von der räumlichen Netzstruktur 8 zur flä
chigen Netzstruktur 10 erfolgt im Bereich des maßgeben
den Sturmflut-Wasserspiegels 6.
Durch die flächige Netzstruktur 10 oberhalb des Wasser
spiegels 6 wird ein Oberflächenschutz erzielt, wobei
die zu der Netzstruktur 10 zusammengefaßten Fahrzeugrei
fen 7 zueinander bspw. verbolzt sein können. Im Be
reich der räumlichen Netzstruktur 8 sind auch die ein
zelnen Lagen untereinander in bevorzugt gleicher Weise
miteinander verbunden. Ein solches Gebilde versetzt
einen laminar verlaufenden Wasserstrom in Turbulenzen,
was zur Folge hat, daß z. B. Sand, Schlick usw. nicht
weggespült werden können, sondern zufolge der turbulen
ten Strömung aufgehalten und in das räumliche Reifenge
bilde eingelagert wird. Es kommt hierbei zu einem
gewünschten Eingrabungseffekt in den Untergrund.
Die eine flächige Netzstruktur 10 bildenden Fahrzeugrei
fen 7 über dem Wasserspiegel 6 können wahlweise, bspw.
mit Beton verpreßt oder auch unverpreßt sein. Bei der
räumlichen Netzstruktur 8 unterhalb des Wasserspiegels
6 können die Fahrzeugreifen 7 teilverpreßt, unverpreßt
oder auch ganz verpreßt sein.
Die die Fahrzeugreifen 7 untereinander verbindenden
Verbindungselemente 11 sind in der Fig. 2 lediglich
schematisch dargestellt. Nachstehend werden verschiede
ne Ausführungsformen dieser Verbindungen näher beschrie
ben.
In Fig. 3 sind zwei Fahrzeugreifen 7 unter Durchsetzung
ihrer Laufflächen 12 miteinander preß-verbolzt, wozu
eine, die Laufflächen 12 durchsetzende Schraube 13 mit
einer Schraubenmutter 14 gekontert ist. Hierdurch ist
eine im wesentlichen starre Netzstruktur gegeben.
In Fig. 4 ist eine alternative Verbindungsform darge
stellt, bei welcher ein Fahrzeugreifen 7' schlingenar
tig zwei weitere Fahrzeugreifen 7 miteinander verbin
det. Hierzu ist der verbindende Fahrzeugreifen 7'
aufgetrennt derart, daß dieser einen im wesentlichen
radial geführten Trennschnitt 15 aufweist (vergl.
Fig. 10). Nach Durchführung des so aufgeschnittenen
Reifens 71 durch die Reifenöffnungen 16 der zu verbin
denden Reifen 7 sind die beiden freien Enden unter
Überlappung im Bereich der Trennstelle wieder miteinan
der verbunden, wobei hier bevorzugt eine Verbolzung
gemäß der bezüglich der zu Fig. 3 beschriebenen Art
Anwendung findet (vergl. Fig. 11).
Zufolge dieser Verbindungsausgestaltung werden die
Fahrzeugreifen 7 bzw. 7' wie ein Gebilde aus bewegli
chen Kettengliedern beliebig miteinander verbunden.
Weiter alternativ kann eine bewegliche Verbindung der
Fahrzeugreifen miteinander auch vermittels einer Schlin
ge, wie einer Drahtschlinge 17 gemäß Fig. 5 erfolgen.
Diesbezüglich ist auch weiter eine Verbindung durch
Ketten-, Draht- oder andere Klammerglieder denkbar.
In den Fig. 6 und 7 ist eine räumliche Anordnung von
Reifen 7 dargestellt, zur Bildung einer räumlichen
Netzstruktur 8. Bevorzugt sind hierbei die einzelnen
Reifen 7 mit- und zueinander durch Reifenverbindungen
gemäß der bezüglich zu Fig. 4 beschriebenen Weise ver
bunden. Solche räumlichen Netzstrukturen 8 sind auch
durch Verbindungen der Fahrzeugreifen 7 untereinander
gemäß den bezüglich zu den Fig. 3 und 5 beschriebenen
Verbindungsausbildungen denkbar. Der Vorteil der räum
lichen Netzstruktur 8 besteht in dem so erzielten groß
zügigeren Raumvolumen sowie in dessen besseren Beweg
lichkeit gegenüber dem Untergrund, also einer verbesser
ten Anpassungsfähigkeit. In der in den Fig. 6 und 7
dargestellten Weise kann bspw. die in Fig. 1 unterhalb
des Wasserspiegels 6 dargestellte, räumliche Netzstruk
tur 8 gebildet sein.
Die Fig. 8 und 9 zeigen in weiterer Ausführungsform
eine gliederkettenartige Anordnung von Fahrzeugreifen
7, ähnlich der Anordnung gemäß Fig. 4. Hier sind je
doch alle Fahrzeugreifen 7 aufgetrennt und nach Herstel
lung der schlingenartigen Verbindung wieder zu einem
reifenähnlichen Gebilde verbolzt.
Eine beispielhafte, aus Alt-Fahrzeugreifen 7 hergestell
te flächige Netzstruktur 10 ist in der Fig. 12 darge
stellt. Hierbei ist jeder Fahrzeugreifen 7 mit minde
stens zwei weiteren Fahrzeugreifen 7 verbunden. In dem
gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Reifen 7 gemäß
der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform miteinander
verbolzt. Aus dieser Anordnung ergibt sich, insbesonde
re wenn nach Auflegen dieser Netzstruktur 10 auf eine
zu sichernde Bodenfläche mit Beton verpreßt wird, ein
starkes, flexibles und begrenzt dehnungsfähiges Flächen
gebilde.
In Fig. 13 ist ein weiterer Anwendungsfall darge
stellt. Hier sind Fahrzeugreifen 7 zur Bildung eines
Dammkernes 18 übereinander geschichtet. Bevorzugt wird
ein solcher Dammkern 18 mit Beton verpreßt. Auf diese
Weise wird ein sehr stabiler Dammkern 18 gebildet,
welcher zufolge der Gummischichten der Fahrzeugreifen 7
in sich selber genügend flexibel ist, um auftretende
Bauwerks- und Untergrundbewegungen mitzuvollziehen bzw.
aufzunehmen. Solche Reifendämme eignen sich auch her
vorragend dort, wo z. B. in Flachwassergebieten Auf
schüttungen für z. B. Inseln für Wohn- und Vegetations
zwecke erfolgen sollen. Bei der Errichtung von atoll
ähnlichen Reifenmauern können die äußeren Reifenschich
ten unverpreßt bleiben, um mit einem geeigneten Sub
strat für eine Vegetation verfüllt werden zu können.
Die Fig. 14 und 15 zeigen eine Ausführungsform, bei
welcher zwei Lagen flächiger Netzstrukturen 10 gemäß
Fig. 12 übereinander geschichtet sind, wobei die lot
rechten Schichten übereinander versetzt gelagert sind.
Hierbei liegen die verpreßten Reifenbereiche nicht
direkt übereinander, was zur Folge hat, daß auch hori
zontal zwischen den einzelnen, bevorzugt verpreßten
Betonschichten, jeweils eine Gummischicht ausgebildet
ist, um hier eine gewünschte Flexibilität noch weiter
steigern zu können.
Die beiden übereinander geschichteten Lagen von flä
chigen Netzstrukturen 10 können in weiterer Ausführungs
form auch miteinander durch Bolzen verbunden sein.
In der Draufsicht gemäß Fig. 14 ist die Anordnung noch
unverpreßt dargestellt. Wie aus dem Querschnitt gemäß
Fig. 15 zu erkennen, füllt eine Verfüllmasse aus Beton
19 in diesem Ausführungsbeispiel den Fahrzeugreifen 7,
einschließlich der freien Reifenöffnung 16 aus.
Fig. 16 zeigt eine Anordnung, bei welcher sich jeweils
drei Fahrzeugreifen 7 berühren und durch Preß-Verbolzen
miteinander verbunden sind, zur Bildung eines in sich
starren Netzwerkes. Hierbei sind die Fahrzeugreifen 7
im Inneren vollflächig mit Beton 19 verpreßt. Desweite
ren sind auch die zwischen den Fahrzeugreifen 7 entste
henden Zwickel 20 mit Beton 19 verfüllt. Hierzu sind
jedem Fahrzeugreifen 7 und jedem Zwickel 20 ein
Verfüllnippel 21 zugeordnet, zum Einpressen des Betons
19.
Alternativ kann gemäß den Fig. 18 und 19 ein teilweises
Verpressen der Fahrzeugreifen 7 mit Beton 19 erfolgen.
Hierbei wird lediglich der Reifeninnenraum 22 ausge
füllt, wobei in diesem ein Gewebeschlauch 23 aufgenom
men ist. Dieser ringförmige Gewebeschlauch 23 ist mit
zwei innenliegenden, jeweils Füllanschlüsse 24 ausbil
denden Verpreßnippeln versehen, wobei ein Nippel einen
Einlaßanschluß 25 ausbildet zur Zuführung von Verpreß
masse und der andere Nippel einen Auslaßanschluß 26 zur
Weiterleitung der Verpreßmasse zu weiteren Gewebe
schlauchkörpern darstellt. Hierzu ist in vorteilhafter
Weise der Auslaßanschluß 26 eines Fahrzeugreifens 7
über einen Verbindungsschlauch 27 mit dem Einlaßan
schluß 25 eines benachbarten Fahrzeugreifens 7 verbun
den.
Das Verpressen mit Beton oder auch anderen
Verfüllmaterialien geschieht in der Form, daß von einer
Betonpumpe aus mehrere Schläuche zu Verfüllnippeln 21
gemäß der Ausführungsform in Fig. 16 oder ein Schlauch
28 zu einem Einlaßanschluß 25 eines ersten Gewebeschlau
ches 23 führt. Von hier aus sind die Gewebeschläuche
23 der anderen Fahrzeugreifen 7 vermittels der Verbin
dungsschläuche 27 in Reihe geschaltet. Der flüssige
Beton wird in die durchlässigen Gewebeschläuche 23
eingebracht, wobei lediglich die festen Bestandteile
des gepumpten Materials im Gewebeflächeninneren verblei
ben; das überflüssige Wasser tritt durch die Gewebema
schen nach außen. Es spielt hierbei keine Rolle, ob
über oder unter Wasser verpreßt wird.
In weiterer Ausführungsform können auch die zwischen
den Fahrzeugreifen 7 gebildeten Zwickel durch einen,
einen Füllanschluß 24 aufweisenden Gewebeschlauch mit
Beton 19 verpreßt werden.
Zur Vorfixierung des Gewebeschlauches 23 in dem Fahr
zeugreifen 7 bzw. in dessen Reifeninnenraum 22 besitzt
der Gewebeschlauch 23 innenliegend einen Spreizring 29
aus beliebigem Material mit einem Durchmesser etwa
gleich dem Innendurchmesser des Fahrzeugreifens 7.
In weiterer alternativer Ausführung ist auch eine voll
ständige Verpressung der Fahrzeugreifen 7 denkbar.
Hierzu ist, wie in den Fig. 21 und 22 dargestellt, ein
im wesentlichen runder Gewebeschlauch 23 in dem Fahr
zeugreifen 7 durch einen Spreizring 29 gehalten. Die
ser Gewebeschlauch 23 besitzt ebenfalls zwei Füllan
schlüsse 24. Wird der Gewebeschlauch 23 mit Beton
verfüllt, wird in einem Arbeitsgang der gesamte Reifen
durchmesser ausgefüllt, was im Bereich der Reifenöff
nung 16 ein blasenartiges Ausbeulen des Gewebeschlau
ches 23 zur Folge hat (vergl. Schnittdarstellung in
Fig. 22). Der hier eingesetzte Gewebeschlauch 23 ist
im wesentlichen als doppelflächiger, runder Gewebekör
per gebildet, im Gegensatz zu dem in Fig. 20 dargestell
ten ringförmigen Gewebeschlauch 23 zur Verfüllung ledig
lich des Reifeninnenraums 22.
Alternativ zur Verfüllung mit Beton ist zur Erzielung
einer Vegetation, bspw. unter Wasser, denkbar, Substra
te, vermischt mit den entsprechenden Pflanzkeimen oder
Samen, einzupressen. Desweiteren können die lichten
Zwischenräume innerhalb und außerhalb der Fahrzeugrei
fen 7 mit Humus oder Mutterboden verfüllt werden, auch
dies zur Grundlage für eine Vegetation.
Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich.
In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der
Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori
tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt
lich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser
Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit
aufzunehmen.
Claims (29)
1. Verfahren zur Sicherung, Verfestigung sowie Neugewin
nung von Bodenflächen und Untergründen über und unter
Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherung durch
netzartig miteinander verbundene (Alt-)Fahrzeugreifen
(7) durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugreifen (7)
zunächst netzartig miteinander verbunden werden und
sodann auf eine zu sichernde Bodenfläche aufgelegt oder
eingebracht werden.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fahrzeugreifen (7) nach Auflage auf
die Bodenfläche verfüllt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fahrzeugreifen (7) mit Beton (19)
verpreßt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fahrzeugreifen (7) mit Erde ausge
füllt werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß die netzartige Verbindung als räumliche
Struktur mehrerer Lagen von Fahrzeugreifen (7) ausge
führt ist.
7. Deich (1), wie ein Seedeich oder Flußdeich, mit
einer Außenböschung (3) und Binnenböschung (2), dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenböschung (3) und/oder die
Binnenböschung (2) durch aufliegende, untereinander zu
einer Netzstruktur (8, 10) verbundenen Fahrzeugreifen
(7) gesichert ist.
8. Deich nach Anspruch 7 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, daß die Netzstruktur (8) mehr
lagig ist.
9. Deich nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 8
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß
die Netzstruktur (8, 10) zur Deichkrone (9) hin abge
stuft ausläuft.
10. Deich nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis
9 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß
die Netzstruktur (8, 10) über die Böschung (2, 3) hin
aus sich bis in das Vorland erstreckt.
11. Netzstruktur (8, 10) von Fahrzeugreifen (7), insbe
sondere zur Verwendung in einem Verfahren nach den
Ansprüchen 1 bis 6 oder zur Ausbildung eines Deiches
(1) nach den Ansprüchen 7 bis 10.
12. Netzstruktur nach Anspruch 11, oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Fahrzeugreifen
(7) unter Durchsetzung der Laufflächen (12) miteinander
verbolzt sind.
13. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 12, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß zwei Fahrzeugreifen (7) mittels einer Schlin
ge, wie einer Drahtschlinge (17), miteinander verbunden
sind.
14. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 13, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß ein Fahrzeugreifen (71) schlingenartig zwei
weitere Fahrzeugreifen (7) miteinander verbindet.
15. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 14, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß der verbindende Fahrzeugreifen (71) oder die
verbundenen Fahrzeugreifen (7) aufgetrennt und wieder
miteinander verbunden sind.
16. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 15, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß die aufgetrennten Fahrzeugreifen (7) einen im
wesentlichen radial geführten Trennschnitt (15) aufwei
sen und unter Überlappung an der Trennstelle wieder
miteinander verbunden sind.
17. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 16, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß ein Fahrzeugreifen (7) mit mindestens zwei
weiteren Fahrzeugreifen (7) verbunden ist.
18. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 17, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß ein Fahrzeugreifen (7) mit einer Verfüllmasse
ausgefüllt ist.
19. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 18, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß die Verfüllmasse Beton (19) ist.
20. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 19, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß der Beton (19) den Reifeninnenraum (22) aus
füllt.
21. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 20, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß der Beton (19) den Fahrzeugreifen (7) vollstän
dig, einschließlich der freien Reifenöffnung (16) aus
füllt.
22. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 21, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Reifeninnenraum (22) ein mit Beton (19)
verpreßter Gewebeschlauch (23) aufgenommen ist.
23. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 22, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Fahrzeugreifen (7) ein, den gesamten
Reifendurchmesser ausfüllender, mit Beton (19) verpreß
ter Gewebeschlauch (23) aufgenommen ist.
24. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 23, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß ein Gewebeschlauch (23) einen Füllanschluß
(24) aufweist.
25. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 24, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß ein Gewebeschlauch (23) zwei Füllanschlüsse
(24) als Ein- und Auslaßanschlüsse (25, 26) aufweist.
26. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 25, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß bei einem flächigen Aneinanderlegen von
Fahrzeugreifen (7) entstehende Zwickel (20) mit Beton (19)
verfüllt sind.
27. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 26, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß die Zwickel (20) durch einen, einen Füllan
schluß (24) aufweisenden Gewebeschlauch (23) mit Beton
(19) verpreßt werden.
28. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 27, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß in dem Gewebeschlauch (23) ein Spreizring (29)
angeordnet ist.
29. Netzstruktur nach einem oder mehreren der Ansprüche
11 bis 28, oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß die Verfüllmasse ein Substrat ist, vermischt
mit Pflanzenkeimen und/oder Pflanzensamen.
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ES98954269T ES2179541T3 (es) | 1997-09-13 | 1998-09-11 | Procedimiento para la fijacion, consolidacion y recuperacion de superficies de suelo y de subsuelo por encima y por debajo del agua. |
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DE1998224577 DE29824577U1 (de) | 1997-09-13 | 1998-09-11 | Deich, Netzstruktur von Fahrzeugreifen und Montageplattform |
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