DE19752424A1 - Verfahren zum Verlegen von Lichtwellenleiterkabeln in Rohrleitungen bestehender Versorgungsleitungssysteme - Google Patents
Verfahren zum Verlegen von Lichtwellenleiterkabeln in Rohrleitungen bestehender VersorgungsleitungssystemeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verlegen von Licht
wellenleiterkabeln in Rohrleitungen bestehender Versorgungs
leitungssysteme, vorzugsweise Abwasserkanäle.
Die Verlegung von Lichtwellenleiterkabeln in Abwasser-,
insbesondere Regenwasser-Kanälen ist bereits bekannt. In der
DE 42 03 718-A1 ist ein Verfahren zum Verlegen eines Kabel
netzes im Ortsbereich mit Lichtwellenleitern beschrieben,
wobei für die Lichtwellenleiterkabel an den Kanaldecken oder
an den Wänden von Gully- oder Einstiegsschächten Übergänge
vorgesehen werden.
Weiterhin ist ein Verfahren zum Verlegen von Kabeln aus
JP 06 237106 bekannt, bei dem die Kabel mit Hilfe von Haltern
in einem Rohrsystem befestigt werden. Hieraus ist auch
bekannt, daß Verzweigungen zu einzelnen Anschlußeinheiten
vorgenommen werden können.
Für vorliegende Erfindung stellt sich zunächst die Aufgabe,
ein Verfahren zu entwickeln, nach dem zu verlegende Lichtwel
lenleiterkabel innerhalb einer Rohrleitung, z. B. in Abwasser
kanälen in einfacher Weise installiert werden können, wobei
auch die Verlegung in nicht begehbaren Rohrleitungen einge
schlossen werden soll. Die gestellte Aufgabe wird mit einem
Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das
zu verlegende Lichtwellenleiterkabel in die Rohrleitung ein
gebracht wird, daß mindestens ein Roboter mit einer Reini
gungseinheit, einer Kabelaufnahmevorrichtung und einer Kabel-
Fixiereinheit in die Rohrleitung eingeführt wird, daß der für
die Fixierung des Lichtwellenleiterkabels vorgesehene
Wandungsbereich der Rohrleitung mit der Reinigungseinheit
gereinigt wird, daß das bereits eingebrachte Lichtwellenlei
terkabel mit der Kabelaufnahmevorrichtung aufgenommen und mit
Hilfe eines aus der Fixiereinheit entnommenen Fixiermittels
entlang des gereinigten Wandbereiches fixiert wird.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, einen
Roboter zu schaffen, mit dessen Hilfe das erfindungsgemäße
Verfahren ausgeführt werden kann. Diese Aufgabe wird mit
einem Roboter gelöst, dessen Merkmale im Patentanspruch 21
dargelegt sind.
Bei den bisher bekannten Verfahren zum Verlegen von Kabeln in
Rohrleitungssystemen werden die Kabel im oberen Bereich der
Rohrleitungen mit Hilfe von Injektionsdübeln oder Kabelschel
len befestigt. Derartige Maßnahmen sind jedoch nur in zugäng
lichen Rohrleitungssystemen möglich. Bei nicht begehbaren
Rohrleitungen können derartige Verlegungen nicht durchgeführt
werden. Vorteil der Erfindung ist nun, daß auch nicht begeh
bare Kanäle, z. B. zu Hausanschlüssen mit Lichtwellenleiter
kabeln bestückt werden können, die nach dem Verfahren gemäß
der Erfindung verlegt und befestigt werden. Hierzu werden
automatische Geräte, Roboter genannt, in unterschiedlichen
Ausführungen und Funktionen eingesetzt. Diese Roboter sind so
gestaltet, daß sie im oberen Bereich der Rohrleitungen das zu
verlegende Lichtwellenleiterkabel befestigen, wobei die
Steuerung automatisch, über Regelleitungen oder über Funk
erfolgt. Die Roboter sind außerdem so gestaltet, daß sie dem
Durchmesser des jeweiligen Rohrleitungssystems angepaßt
werden können. Verzweigungen bzw. Abzweigungen des Lichtwel
lenleiterkabels werden in Kabelgarnituren vorgenommen, die
speziell für diesen Anwendungsbereich konzipiert sind. Die
Verlegung des Lichtwellenleiterkabels erfolgt entweder mit
einem einzigen Roboter, der alle Aggregate für die nacheinan
der ablaufenden Befestigungsvorgänge enthält mit mehreren
Robotern, die nacheinander Einzelaufgaben bewältigen. Da das
Prinzipielle des erfindungsgemäßen Verfahrens bei beiden
Verlegungsvarianten gleich ist, kann die folgende Beschrei
bung des Verfahrens sowohl für einen Roboter, wie auch für
mehrere nacheinanderlaufende Roboter verstanden werden.
Der Roboter, mit dessen Hilfe das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt wird, besitzt eine Reinigungseinheit zum Reini
gen der Wandungen einer Rohrleitung, eine Kabelaufnahmevor
richtung, mit der das bereits eingezogene Lichtwellenleiter
kabel aufgenommen wird und im wesentlichen eine Kabel
fixiereinheit, mit der das Lichtwellenleiterkabel an der Wan
dung der Rohrleitung befestigt wird. Der Ablauf des Verfah
rens wird nun im folgenden näher erläutert. Bevor der Roboter
mit dem Reinigungsarbeiten beginnt, wird das zu verlegende
Lichtwellenleiterkabel in die Rohrleitung des Versorgungs
leitungssystems, z. B. für Abwasser, eingezogen. Dieses
Einziehen erfolgt zweckmäßiger Weise vom höchstgelegenen
Punkt der Rohrleitung aus, z. B. ausgehend von einem Hausan
schluß. Mit Hilfe einer flexiblen Welle oder eines Schwimmers
wird zunächst ein Zugseil für das Lichtwellenleiterkabel in
die Rohrleitung eingeführt, mit dem dann das Lichtwellenlei
terkabel nachgezogen wird. Das Lichtwellenleiterkabel kann
unter Umständen bei kurzen Strecken auch direkt an die flexi
ble Welle angehängt werden. Als Zugseil eignet sich hierfür
vorzugsweise ein Seil aus Aramidgarnen, die vorzugsweise mit
einem speziellen Polyamid umspritzt sind. Vorteile dieses
Seiles sind sein leichtes Gewicht und die glatte, abriebfeste
Oberfläche. Das zu verlegende Lichtwellenleiterkabel kann
jedoch auch vom Hausanschluß abgehend in die Rohrleitung mit
Hilfe eines Einspül- oder Einblasverfahrens eingebracht
werden. Hierzu wird an der Spitze des Lichtwellenleiterkabels
ein schirmähnlicher Schwimmer befestigt, der dem Wasser- bzw.
Luftdruck soviel Widerstand entgegensetzt, daß das Lichtwel
lenleiterkabel oder auch das Zugseil in die Rohrleitung ein
gespült wird.
Nach dem Einziehen des Lichtwellenleiterkabels wird mit Hilfe
des Roboters der Wandungsbereich der Rohrleitung mit Hilfe
der Reinigungseinheit gereinigt. Dies erfolgt beispielsweise
mit einer rotierenden Hochdruckdüse oder mit Hilfe von rotie
renden Bürsten. Dabei wird eine Rohrleitungsseite mit einer
Luftblase verschlossen. Die für den Reinigungsvorgang benö
tigte Wassermenge wird beispielsweise in einem Tank mitge
führt oder auch über eine Leitung zugeführt. Nachdem die
Reinigung durchgeführt worden ist, kann mit der Befestigung
bzw. Fixierung des Lichtwellenleiterkabels begonnen werden.
Nun wird das bereits eingeführte Lichtwellenleiterkabel mit
Hilfe einer Kabelaufnahmevorrichtung, die im wesentlichen aus
einem Rohr besteht, dessen Aufnahmeende erweitert ist. Zur
Unterstützung der Aufnahme des Kabels kann eine Ansaugvor
richtung angeschlossen werden, mit deren Hilfe die Reibung
vermindert wird. Diese Kabelaufnahmevorrichtung endet in der
Fixiereinheit des Roboters. In der Fixiereinheit ist auch
eine Auftragseinheit für Fixiermittel angeordnet, in der das
Lichtwellenleiterkabel zunächst mit einem Fixier- oder Befe
stigungsmittel belegt wird. Für solche Fixier- oder Befesti
gungsmittel kommen beispielsweise permanent klebende Klebe
bänder, Schmelzkleber oder Zwei-Komponenten-Kunstharze in
Betracht, die spätestens nach 15 Sekunden ausgehärtet sind.
Nachdem nun das Lichtwellenleiterkabel mit einem solchen
Fixier- bzw. Befestigungsmittel versehen ist, durchläuft es
eine Andruckgarnitur, vorzugsweise eine Anpreßrolle, durch
die das Lichtwellenleiterkabel entlang einer Mantellinie des
gereinigten Wandbereiches angedrückt wird.
Die Befestigung des Lichtwellenleiterkabels kann jedoch auch
mittels Nägel, Stiften, Klemmen, Dübel oder einem Klemmband
in mechanischer Weise erfolgen. Ein solcher Roboter ist dann
mit einer Fixiereinrichtung ausgerüstet, die in der Lage ist,
derartige mechanische Befestigungen durchzuführen.
Eine weitere Möglichkeit zur Befestigung eines Lichtwellen
leiterkabels ist auch dadurch gegeben, daß mit Hilfe einer
Fräseinheit, die im Roboter enthalten ist, entlang einer Man
tellinie der Rohrleitung eine Verlegenut eingefräst wird, in
die dann das zu verlegende Lichtwellenleiterkabel eingebracht
und durch Auffüllen mit einem Fixiermittel in Form eines Kle
bers oder eines Zwei-Komponenten-Kunstharzes oder einer Füll
masse z. B. aus Bitumen befestigt wird. Hierfür eignet sich
auch ein sogenanntes Mikrokabel, das aus einem dünnen, mecha
nisch festem Rohr besteht, in das Lichtwellenleiter lose ein
gebracht sind. Nach dem Eindrücken des Mikrokabels in die
Verlegenut wird die Befestigung darin mit einem Füllmittel
vorgenommen, das aus der Fixiereinheit des Roboters in die
Verlegenut eingepreßt wird. Die Durchmesser derartiger Mikro
kabel betragen 3 bis 10 mm.
Nachdem das Lichtwellenleiterkabel entlang einer Mantellinie
der Rohrleitung befestigt ist, kann das Lichtwellenleiterka
bel zusätzlich mit einer Schutzschicht überdeckt werden, die
vorzugsweise aus einem Zwei-Komponenten-Kunstharz besteht.
Schließlich kann zur Glättung der Oberfläche in dem behandel
ten Wandungsbereich mit Hilfe einer Poliereinheit des Robo
ters die Oberfläche geglättet werden.
Die bisher beschriebenen Verfahren gemäß der Erfindung gehen
davon aus, daß die verlegten Rohrleitungen zunächst keine
Möglichkeit zur Befestigung oder Führung von Kabeln besitzen.
Bei neu verlegten Rohrleitungen könnte das Verfahren jedoch
dahingehend vereinfacht werden, wenn bereits die Rohrleitun
gen optionell mit Befestigungseinrichtungen für Kabel verse
hen werden. Dies könnte dadurch geschehen, daß bereits im
Anlieferzustand stabile Leerröhrchen innerhalb der Rohrlei
tungen befestigt werden, in die später dann bei Bedarf Licht
wellenleiterkabel eingezogen werden können. Die Lichtwellen
leiterkabel können dann in an sich bekannter Weise mit Hilfe
von Einblas- oder Einspülverfahren eingebracht werden. Derar
tige Leerröhrchen können aus einem stabilen Kunststoff, wie
beispielsweise aus einem Fluor-Polymer, aus Edelstahl oder
aus einer Sandwich-Bauweise mit einem inneren Kunststoffrohr
und einem äußeren Edelstahlrohr bestehen. Es genügen Röhrchen
mit Durchmessern von bereits 3 bis 4 mm. Es könnten optionell
sogar auch Mikrokabel oder zumindest hierfür geeignete Leer
rohre vorgesehen werden. In letztere mußten dann lediglich
die Lichtwellenleiter nachgezogen werden. Als Lichtwellenlei
terkabel für den Einsatz in solchen beschriebenen Rohrlei
tungssystemen kommen auch bandförmige Kabelausführungsformen
in Frage, die beispielsweise eine Höhe von 0,8 bis 1 mm und
eine Breite von 1 bis 2,5 mm aufweisen. Innerhalb der langge
streckten Hohlräume eines solchen Bändchens sind die Licht
wellenleiter eingebracht. Hierfür eignen sich besonders Zwei-
Faser-Bändchen, vorzugsweise aus Kompaktadern, die falls
erforderlich, mit je einem dünnen Aramidgarn oder einem seit
lichen Stahldraht ergänzt werden.
Die Erstellung von Verbindungen oder Abzweigungen der Licht
wellenleiterkabel wird in Kabelgarnituren vorgenommen, die
für diesen Anwendungsfall den Gegebenheiten einer Rohrleitung
angepaßt werden. Der Zugang zu den Kabelmuffen kann durch
entsprechende Schächte und Zugänge von der Oberfläche her
ermöglicht werden.
Die Ausführungen der Lichtwellenleiterkabel aus einer Rohr
leitung erfolgt in der Regel am Ende einer solchen Rohrlei
tung, z. B. im Keller eines Hauses, wobei die Ausführung vor
zugsweise im letzten Knie der Rohrleitungsführung erfolgt.
Nach der Ausführung des Lichtwellenleiterkabels erfolgt
sofort neben dem Kabelaustritt aus dem Rohrknie der Anschluß
an einem Hausübergangspunkt.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und des Robo
ters für die Durchführung des Verfahrens werden im folgenden
zusammengefaßt. Da die meisten Häuser auch einen Anschluß an
ein Rohrleitungssystem, speziell an das Abwassersystem auf
weisen, können sie auch durch ein in diesem Rohrleitungs
system verlegtes Lichtwellenleiterkabel erreicht werden. Bei
den Verfahren können neben den handelsüblich hierfür vorge
sehenen Lichtwellenleiterkabeln auch Mikrokabel verwendet
werden, die sonst aufgrund ihres Aufbaus in einer Verlegenut
einer Straße geführt werden können. Durch geeignete Übergänge
können derartige Mikrokabel dann auch innerhalb einer Ver
legenut eines Rohrleitungssystems weitergeführt werden, wobei
diese Mikrokabel aufgrund ihres Aufbaus besonders gut für die
Verhältnisse in den Rohrleitungen gerüstet sind. Weiterhin
ist von Vorteil, daß die in bestehenden Rohrleitungssystemen
geführten Lichtwellenleiterkabel gut geschützt sind gegen
Beschädigungen bei Straßenarbeiten, da der Verlauf von derar
tigen Rohrleitungssystemen genau bekannt ist. Ein weiterer
Vorteil gemäß des vorliegenden Verfahrens ist darin zu sehen,
daß bei den Anschlüssen zu den einzelnen Häusern keine Grab-
und Erdarbeiten anfallen. Außerdem ist die Robotertechnik im
wesentlichen bekannt, so daß nur die für das Verfahren benö
tigten Einheiten installiert und angepaßt werden müssen.
Dabei werden die einzelnen Einheiten so konzipiert, daß sie
dem jeweiligen Durchmesser der Rohrleitungen angepaßt werden
können. Vorzugsweise wird ein derartiger Roboter auch mit
einer Kamera ausgerüstet, so daß der Verlegevorgang innerhalb
der Rohrleitung beobachtet werden kann.
Die Erfindung wird nun anhand von 3 Figuren näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein bestehendes Rohrleitungssystem, in dem
Lichtwellenleiterkabel eingezogen sind.
Fig. 2 zeigt den Querschnitt durch eine Rohrleitung mit
einem bereits installierten Kabel.
Fig. 3 zeigt einen Roboter, der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren ein Kabel an der Wandung einer
Rohrleitung befestigt.
In Fig. 1 wird ein Versorgungsleitungssystem für Abwasser
skizziert, bei dem an einem Hauptkanalrohr HKR ein Abzweig
rohr AR angeschlossen ist, von dem dann mehrere Hausanschluß
rohre HAR abzweigen. Dies Hausanschlußrohre HAR werden
jeweils in den Kellern eines Hauses. . .n eingeführt, so daß
von hieraus jeweils ein durchgehender Zugang zum Hauptkanal
rohr HKR besteht. Bisher war nur möglich, daß in den begehba
ren Rohrleitungen Kabel geführt werden, die mit entsprechen
den Schellen, Dübeln oder Klemmen im oberen Bereich der Rohr
leitungen befestigt wurden. Da jedoch ein direkter Zugang zu
den einzelnen Endverbrauchern in den Häusern H1. .n bestehen,
zielt die Erfindung daraufhin, daß auch bis dorthin Kabel,
insbesondere Lichtwellenleiterkabel geführt und entsprechend
installiert werden. So ist in dieser Fig. 1 ein Hauptkabel
HK angedeutet, von dem in einer Hauptkabelmuffe KMH ein
Abzweigkabel AZK abgezweigt wird. Dieses Lichtwellenleiterka
bel AZK wird nun nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auch im
Abzweigrohr AR installiert und in weiteren Kabelmuffen KMA
und KMB als Hauseinführungskabel HEK auf die Hausanschluß
rohre HAR weiter verzweigt und dort bis zur Ausführung befe
stigt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit einem erfin
dungsgemäßen Roboter bzw. Roboterverbund. Das Verfahren und
die hierfür jeweiligen Roboter sind bereits vorher in ausrei
chender Weise beschrieben worden, so daß darauf hier nicht
mehr eingegangen wird.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch eine Rohrleitung, wie
sie im Prinzip als Hauptkanalrohr HKR als Abzweigrohr AR oder
als Hausanschlußrohr HAR skizziert sind, wobei jeweils nur
ein anderer Durchmesser zugrunde liegt. Im unteren Bereich
ist das Abwasser angedeutet und im Scheitelbereich dieser
Rohrleitung ist entlang einer Mantellinie senkrecht zur Zei
chenebene ein Lichtwellenleiterkabel K gezeigt, das nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren mit einem erfindungsgemäßen Robo
ter befestigt worden ist. Dabei ist ein Befestigungsmittel
BM, das z. B. aus einem an sich bekannten Zwei-Komponenten-
Kunstharz gebildet wird, erkennbar, daß das befestigte Kabel
K als Schutzschicht überdeckt.
Fig. 3 vermittelt den Aufbau eines erfindungsgemäß ausge
statteten Roboters ROB, der eine rohrförmige Kabelaufnahme
vorrichtung KAUF mit einer erweiterten Aufnahmeöffnung ent
hält. Diese Kabelaufnahmevorrichtung KAUF nimmt das bereits
in die Rohrleitung eingebrachte Lichtwellenleiterkabel ggf.
zusätzlich mit einer Ansaugvorrichtung auf und leitet es zu
einer Kabelfixiereinheit KFE weiter, wo das Lichtwellenlei
terkabel mit einem Befestigungsmittel vorzugsweise mit einem
Klebemittel versehen wird und anschließend durch eine An
druckrolle AR gegen die gereinigte Wandung der Rohrleitung,
z. B. eines Hauptkanalrohres HKR angepreßt wird. Das jeweils
verwendete Befestigungsmittel muß innerhalb von 15 sec. die
Festigkeit erreichen, die zum dauerhaften Halten des Licht
wellenleiterkabels aufgebracht werden muß. Das Befestigungs
mittel in Form eines handelsüblichen Zwei-Komponenten-Kunst
harzes wird beispielsweise aus einem Vorratsbehälter VB über
einen Füllanschluß FA der Kabelfixiereinheit KFE zugeführt.
Das bereits angedrückte Lichtwellenleiterkabel K bzw. das
Befestigungsmittel wird schließlich noch einer Nachbehand
lungseinheit NB, z. B. einer Poliereinheit unterzogen, um eine
möglichst glatte Oberfläche zu erhalten. Außerdem ist eine
Kamera KAM skizziert, mit der der Verfahrensablauf verfolgt
werden kann.
Bei dieser Darstellung ist die Reinigungseinheit RE, mit der
der Befestigungsbereich entlang einer Mantellinie der Rohr
leitung gereinigt wird, nur symbolhaft dargestellt, da sie
sowohl als selbständige Robotereinheit als auch als Roboter
verbund eingesetzt werden kann. Diese Reinigungseinheit ent
hält beispielsweise Hochdruckdüsen, durch die ein Reinigungs
mittel unter Druck gegen die Wandung der Rohrleitung
gespritzt wird. Zusätzlich können rotierende Bürsten oder
ähnlich mechanisch arbeitende Reinigungsgeräte integriert
sein.
Claims (33)
1. Verfahren zum Verlegen von Lichtwellenleiterkabeln in
Rohrleitungen bestehender Versorgungsleitungssysteme, vor
zugsweise Abwasserkanäle,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zu verlegende Lichtwellenleiterkabel (LWL) in die
Rohrleitung (HKR, AR, HAR) eingebracht wird, daß mindestens
ein Roboter (ROB) mit einer Reinigungseinheit (RE), einer
Kabelaufnahmevorrichtung (KAUF) und einer Kabelfixiereinheit
(KFE) in die Rohrleitung (HKR, AR, HAR) eingeführt wird, daß
der für die Fixierung des Lichtwellenleiterkabels (LWL)
vorgesehene Wandungsbereich der Rohrleitung (HKR, AR, HAR)
mit der Reinigungseinheit (RE) gereinigt wird, daß das
bereits eingebrachte Lichtwellenleiterkabel (LWL) mit der
Kabelaufnahmevorrichtung (KAUF) aufgenommen und mit Hilfe
eines aus der Kabelfixiereinheit (KFE) entnommenen Fixiermit
tels entlang einer Mantellinie des gereinigten Wandbereiches
fixiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Roboter (ROB) mit seiner Reinigungseinheit (RE) und
seiner Kabelfixiereinheit (KFE) dem jeweiligen Durchmesser
der Rohrleitungen (HKR, AR, HAR) von insbesondere unbegehba
ren Rohrleitungen (AR, HAR) angepaßt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst ein Zugseil zum Einziehen des Lichtwellenleiter
kabels (K) mit Hilfe einer flexiblen Welle in die Rohrleitung
(HKR, AR, HAR) eingebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst ein Zugseil zum Einziehen des Lichtwellenleiter
kabels (K) mit Hilfe eines Schwimmers in die Rohrleitung
(HKR, AR, HAR) eingebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kabel (K) mit Hilfe der Einblas- oder Einspültechnik
vom höchsten Punkt der Rohrleitung (HKR, AR, HAR) eingebracht
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtwellenleiterkabel (K) entlang einer beliebigen
Mantellinie im inneren Wandungsbereich der Rohrleitung (HKR,
AR, HAR) befestigt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtwellenleiterkabel (K) entlang einer Mantellinie
im inneren, oberen Wandungsbereich der Rohrleitung (HKR, AR,
HAR), vorzugsweise im Scheitelpunkt der Rohrleitung, angeord
net wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zum Befestigen des Lichtwellenleiterkabels (K) vorge
sehene Wandungsbereich mit Hilfe eines Spülmittels aus einer
in der Reinigungseinheit (RE) befindlichen Hochdruckdüse
gereinigt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zum Befestigen des Lichtwellenleiterkabels (K) vorge
sehene Wandungsbereich mit Hilfe von mechanischen Reinigungs
geräten, vorzugsweise mit rotierenden Bürsten, gereinigt
wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Verlegenut entlang einer Mantellinie der Rohrleitung
(HKR, AR, HAR) mit Hilfe einer im Roboter (ROB) befindlichen
Fräseinheit eingefräst wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in der Rohrleitung (HKR, AR, HAR) bereits befindliche
Lichtwellenleiterkabel (K) mit der Kabelaufnahmevorrichtung
(KAUF) des Roboters (ROB) aufgenommen und der Kabelfixierein
heit (KFE) des Roboters (ROB) zugeführt wird, daß das Licht
wellenleiterkabel (K) dort mit einem Befestigungs- oder
Fixiermittel, vorzugsweise einem schnell reagierenden oder
permanenten Klebemittel versehen wird, daß dann das Lichtwel
lenleiterkabel (K) mit der in der Kabelfixiereinheit (KFE)
befindlichen Andruckgarnitur, vorzugsweise einer Andruckrolle
(ARO) entlang des gereinigten Wandbereiches, ggf. in eine
vorhandene Verlegenut, angepreßt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein bandförmiges Lichtwellenleiterkabel (K) verwendet
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein rohrförmiges Lichtwellenleiterkabel verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Lichtwellenleitermikrokabel, bestehend aus einem Rohr
mit einem Durchmesser von 3 bis 10 mm und darin lose einge
brachten Lichtwellenleitern, verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Leerröhrchen verwendet wird, und daß die Lichtwellen
leiter oder das Lichtwellenleiterkabel zu einem späteren
Zeitpunkt darin eingeführt werden.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorgänge mit einem einzigen Roboter ausgeführt wer
den.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Vorgänge von verschiedenen Robotern ausge
führt werden.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtwellenleiterkabel in Kabelmuffen (KMA, KMB) in
Hauseinführungskabel aufgezweigt und bis zum Hausanschluß
(H1. .n) verlegt, dort über eine Ausführungseinheit aus der
Hausanschlußrohrleitung (HAR) entnommen und anschlußfähig
abgeschlossen werden.
19. Verfahren zum Verlegen von Lichtwellenleiterkabeln in
Rohrleitungen bestehender Versorgungssysteme, vorzugsweise
Abwasserkanäle,
dadurch gekennzeichnet,
daß Rohrleitungen mit eingearbeiteten oder angebrachten Leer
röhren verwendet werden und daß die Lichtwellenleiterkabel
oder Lichtwellenleiter in die Leerröhren eingebracht werden,
vorzugsweise mit Hilfe von Einblas- oder Einspülverfahren.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Abzweigungen von Lichtwellenleiterkabeln in Kabelmuffen,
insbesondere in Flachmuffen, vorgenommen werden, die vorzugs
weise in Rohrleitungszugängen angeordnet werden.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bereits befestigte Lichtwellenleiterkabel (K) mit
einer überdeckenden Schutzschicht, vorzugsweise aus einem
Zwei-Komponenten-Kunstharz (BM) versehen wird.
22. Roboter für die Verlegung von Lichtwellenleiterkabeln in
Rohrleitungen eines Versorgungsleitungssystems mit dem
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Roboter (ROB) eine Reinigungseinheit (RE) für
Wandungsbereiche einer Rohrleitung (HKR, AR, HAR) und/oder
Kabelaufnahmevorrichtung (KAUF) zur Aufnahme eines in der
Rohrleitung (HKR, AR, HAR) bereits eingebrachten Lichtwellen
leiterkabels (K) und/oder eine Kabelfixiereinheit (KFE) für
die Befestigung des Lichtwellenleiterkabels (K) entlang einer
Mantellinie der Wandung einer Rohrleitung (HKR, AR, HAR)
aufweist, wobei alle Einheiten dem Durchmesser der jeweils zu
bearbeitenden Rohrleitung (HKR, AR, HAR) angepaßt oder anpaß
bar sind.
23. Roboter nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungseinheit (RE) eine Hochdruckdüse und einen
Behälter für Reinigungsflüssigkeit aufweist.
24. Roboter nach einem der Ansprüche 22 oder 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungseinheit (RE) rotierende Bürsten aufweist.
25. Roboter nach einem der Ansprüche 22 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungseinheit (RE) ein automatisch arbeitendes
Spachtelgerät aufweist.
26. Roboter nach einem der Ansprüche 22 bis 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Roboter einen Nutenfräser zur Erstellung einer Verle
genut entlang einer Mantellinie der Wandung der Rohrleitung
(HKR, AR, HAR) aufweist.
27. Roboter nach einem der Ansprüche 22 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Roboter (ROB) eine Poliereinheit zur Glättung eines
zum Fixieren des Lichtwellenleiterkabels (K) aufgetragenen
Fixiermittels (BM) aufweist.
28. Roboter nach einem der Ansprüche 22 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Roboter (ROB) eine Kamera (KAM) zur Beobachtung des
Verlegeverfahrens aufweist.
29. Roboter nach einem der Ansprüche 22 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kabelaufnahmevorrichtung (KAUF) aus einem Rohr
besteht, daß am Einführungsende eine Erweiterung aufweist und
dessen anderes Ende in die Kabelfixiereinheit (KFE) einmün
det, wobei das Lichtwellenleiterkabel (K) vorzugsweise durch
eine zusätzliche Ansaugevorrichtung aufgenommen wird.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kabelfixiereinheit (KFE) eine Auftragseinheit für
Befestigungs- bzw. Fixiermittel (BM) und eine Andruckgarni
tur, vorzugsweise eine Anpreßrolle (ARO), zum Andrücken des
Lichtwellenleiterkabels (K) entlang der Mantellinie der
Wandung der Rohrleitung (HKR, AR, HAR) aufweist.
31. Roboter nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kabelfixiereinrichtung (KFE) Fixiermittel aus einem
Klebeband enthält.
32. Roboter nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kabelfixiereinrichtung (KFE) Fixiermittel aus einem
Zwei-Komponenten-Kunstharz mit einer Aushärtezeit von weniger
als 15 sec. enthält.
33. Roboter nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kabelfixiereinrichtung (KFE) Fixiermittel zum mecha
nischen Befestigen mittels Nägel, Stifte, Klemmen, Dübel oder
Klemmband enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997152424 DE19752424A1 (de) | 1997-11-26 | 1997-11-26 | Verfahren zum Verlegen von Lichtwellenleiterkabeln in Rohrleitungen bestehender Versorgungsleitungssysteme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997152424 DE19752424A1 (de) | 1997-11-26 | 1997-11-26 | Verfahren zum Verlegen von Lichtwellenleiterkabeln in Rohrleitungen bestehender Versorgungsleitungssysteme |
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