DE19752215A1 - Lötverbindung - Google Patents
LötverbindungInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B23—MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B23K—SOLDERING OR UNSOLDERING; WELDING; CLADDING OR PLATING BY SOLDERING OR WELDING; CUTTING BY APPLYING HEAT LOCALLY, e.g. FLAME CUTTING; WORKING BY LASER BEAM
- B23K35/00—Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting
- B23K35/22—Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting characterised by the composition or nature of the material
- B23K35/24—Selection of soldering or welding materials proper
- B23K35/26—Selection of soldering or welding materials proper with the principal constituent melting at less than 400 degrees C
- B23K35/262—Sn as the principal constituent
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Electric Connection Of Electric Components To Printed Circuits (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lötverbindung auf der Basis von Sn, die wenig
stens eines der weiteren Legierungselemente Pb, Cu oder Ag aufweist.
Bei der Fertigung von elektronischen Baugruppen werden Weichlötverbindungen mit
verschiedenen Wellen- bzw. Reflowlötverfahren unter Nutzung von qua
si-eutektischen Weichloten wie z. B. Sn Pb-, SnAg- oder SnCu-Lote angewendet.
Diese Fügetechnik setzt neben der erforderlichen Werkstoffkompatibilität des Lot
werkstoffes hinsichtlich seiner Benetzbarkeit und Löslichkeit ebenso eine Begren
zung der maximal zulässigen Löttemperatur voraus, die durch die
Temperaturempfindlichkeit der zu lötenden Substratwerkstoffe sowie Bauelemente
vorgegeben ist. Aus diesem Grunde können mit den bekannten Lötvarianten nur
Weichlötverbindungen hergestellt werden, die nur bis zu einer Betriebstemperatur
von etwa 85°C zuverlässig bis zum Lebensdauerende der elektrischen Komponen
ten eingesetzt werden können.
Die Anwendung von für diese Betriebstemperaturen geeigneten höherschmelzenden
Weichlote ist in der Serien- bzw. Gruppenfertigung aus dem o.a. Grund, der Tempe
raturüberbelastung der elektronischen Komponenten nicht möglich.
Zwar werden hierfür selektive Lötverfahren wie z. B. das Kolben- oder Heißgaslöten
eingesetzt, doch ist dabei ein erhöhter Fertigungsaufwand verbunden. Ebenso erhö
hen sich auch die Kosten für die Elektronikprodukte, was einen weiteren wesentli
chen Nachteil der hier beschriebenen Lötvarianten darstellt.
Im folgenden werden einige bekannte Lötverbindungen kurz vorgestellt:
In der russischen Druckschrift SU 1606295 ist ein Sn-Basislot mit 1,8-3,5 Masse-% Ni und 3,6-10,5 Masse-% Ge zum Löten von Ni, Cu bzw. Fe beschrieben. Das Lot hat eine für die hier betrachteten Lötvarianten aufgrund seiner hohen Schmelztemperatur von 235-280°C keine Bedeutung und soll jedoch durch seine Zusammensetzung eine höhere Festigkeit bei Raumtemperatur und ein verbessertes Fließvermögen aufweisen.
In der russischen Druckschrift SU 1606295 ist ein Sn-Basislot mit 1,8-3,5 Masse-% Ni und 3,6-10,5 Masse-% Ge zum Löten von Ni, Cu bzw. Fe beschrieben. Das Lot hat eine für die hier betrachteten Lötvarianten aufgrund seiner hohen Schmelztemperatur von 235-280°C keine Bedeutung und soll jedoch durch seine Zusammensetzung eine höhere Festigkeit bei Raumtemperatur und ein verbessertes Fließvermögen aufweisen.
Aus der japanischen Druckschrift JP 58-20719 geht eine Lotverbindung hervor, die
auf einem Pb-Basislot aufbaut und neben (0,1-1,5) Masse-% Ge auch noch
(1-10) Masse-% Sn, (0,5-5) Masse-% Zn und (0,05-0,5) Masse-% Cu enthält. Auch
dieses Lot betrifft aufgrund seines hohem Schmelzpunktes nicht das hier vorgesehe
ne Anwendungsgebiet der Verarbeitung elektrischer Bauelemente. Hinzu kommt, daß
aufgrund des hohen Zn-Gehalt Korrosionsschäden bei den Elektronik-Baugruppen
nicht ausgeschlossen werden können.
Das relativ hochschmelzende japanische Pb-Basislot nach der Druckschrift JP
2-75493 mit (0,5-1,5) Masse-% Sn sowie mit (1-2) Masse-% Ag und (0,1-1) Masse-%
Ge ist aufgrund seines hohen Pb-Gehalts ebenso nicht geeignet.
In der WO 94/20257 ist eine robuste Metall-Lot-Legierung beschrieben, die neben
(0,8-7) Masse-% Ge und Ag, neben Pb auch noch (30-70) Masse-% Sn, (0-3) Masse-%
Bi und (0-2,5) Masse-% In aufweist. Dieses komplex legierte Lot hat zwar eine
ausreichend geringe Schmelztemperatur, ist aber aufgrund eben dieser komplexen
Zusammensetzung sehr kostenaufwendig.
Ähnliches gilt auch für die russische Druckschrift SU 1512741, in der ein Lot be
schrieben ist, das mit einer Liquidustemperatur von 223-228°C neben Pb auch
(35-37) Masse-% Sn, (3-5) Masse-% In, (0, 10, 3) Masse-% Ce-Mischmetall und
(0,7-0,9) Masse-% Ge enthält. Außerdem ist dieses Lot für das Weichlöten von Va
kuumarmaturen bestimmt und zeichnet sich insbesondere durch die hohe Vakuum
dichtheit und Korrosionsbeständigkeit der Lötverbindungen aus. Die angegebene
erhöhte Temperaturbeständigkeit ist in dieser Druckschrift nicht ausgewiesen.
Genau so kostenaufwendig ist das Sn-Basislot nach der russischen Druckschrift SU 1606294
mit einem Schmelzbereich von 70-154°C. Es enthält neben Pb die Legie
rungselemente Pb, Bi, In und (0,5-1,0) Masse-% Ge. Aufgrund seiner niedrigen
Schmelztemperatur kann dieses Lot im Elektronikbereich nicht zuverlässig eingesetzt
werden, zumal im Normalbetrieb von Elektronikbauteilen Betriebstemperaturen er
reicht werden, die an die Schmelztemperatur der Lötverbindung reichen.
Das im Patent SU 1479250 beschriebene Sn-Basislot ist mit (34-35) Masse-% In,
(11-12) Masse-% Cu, (5-6) Masse-% Co und (0,8-1) Masse-% Ge legiert. Neben den
aufgrund des großen In-Anteiles relativ hohen Kosten hat dieses Lot ein unzulässig
großes Schmelzintervall von (113-350)°C, wodurch die Anwendung im Elektronikbe
reich als problematisch angesehen werden kann. Dieses Lot ist insbesondere als
Reparaturlot für die o.a. Produkte der Chemieindustrie entwickelt worden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine an sich bekannte Lötverbindung auf
der Basis von Sn, die wenigstens eines der weiteren Legierungselemente Pb, Cu
oder Ag aufweist, derart weiterzuentwickeln, daß die Schmelztemperatur der Lötver
bindung in einem Temperaturbereich liegt, bei dem die zu verbindenden und zu fixie
renden elektronischen Bauelemente keinen Schaden nehmen. Insbesondere soll die
Lötverbindung eine verbesserte Temperaturbeständigkeit, Festigkeit sowie über bes
sere Kriecheigenschaften verfügen als es bei bekannten Lotwerkstoffen der Fall ist.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 ange
geben. Den Erfindungsgedanken weiterbildenden Merkmale sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist eine Lötverbindung auf der Basis von Sn, die wenigstens eines
der weiteren Legierungselemente Pb, Cu oder Ag aufweist, derart ausgebildet, daß
die Lötverbindung zusätzlich Ge und Ni enthält, die jeweils in Anteilen von 0,05-1,5
Masse-% der Lötverbindung beigemengt sind.
Die Beimengung von Ni und Ge erfolgt im Rahmen einer Mikrolegierung, so daß eine
erfindungsgemäße Weichlotverbindung erhalten wird, die einen Schmelzpunkt von
ca. 183°C aufweist.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Lot nach seiner Erschmelzung pulverisiert
und zu einer Lotpaste oder zu Lotformteilen verarbeitet. Ebenso ist es möglich das
Lot zum Wellenlöten zu verwenden.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsge
dankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung
exemplarisch. Es zeigen:
Fig. 1 Diagrammdarstellung zur mittleren Kriechgeschwindigkeit von
Weichlötverbindungen sowie
Fig. 2 Kriechkurven für SnPb-Standardlot sowie Ge-Ni-SnPb-Lot.
Aus einem eutektischen SnPb-Standardlot und einem eutektischen SnPb-Weichlot,
das nach erfindungsgemäß mit 0,15 Masse-% Ge und 0,15 Masse-% Ni mikrolegiert
worden ist, wurden spezielle Mikroproben mit einem Prüfdurchmesser von 18 mm
und einer Prüflänge von 3 mm abgegossen. Mit diesen Proben wurden Versuche
zum Kriechverhalten bei entsprechenden Zugspannung von 14,1 N/mm2 und einer
Prüftemperatur von 120°C durchgeführt. Außerdem wurden spezielle Prüfkörper aus
Kupfer mit den gleichen Loten, die in entsprechenden Lotbädern einer Wellenlötan
lage langzeitig im Einsatz waren, weichgelötet, die dann ebenfalls auf das Kriechver
halten bei einer Scherspannung von 1,5 N/mm2 und Temperaturen von 78°C, 110°C
und 137°C - das entspricht den homologen Temperaturen jeweils von 0,77, 0,84
bzw. 0,9 - untersucht wurden.
Das Ergebnis der Prüfung des Kriechverhaltens der beiden Lote sind in Fig. 1 im
Vergleich dargestellt. Im Diagramm sind die Kriechkurven für ein SnPb-Standardlot
sowie für das erfindungsgemäße Ge-Ni-SnPb-Lot gegenübergestellt. Auf der Abszis
se des Diagramms ist die Prüfzeit und auf der Ordinate das Verformungsverhalten
aufgetragen.
Es zeigt sich, daß das erfindungsgemäße Lot ein bedeutend besseres Kriechverhal
ten aufweist. Die minimale Kriechgeschwindigkeit im Bereich des stationären Krie
chens beträgt für das eutektische SnPb-Standardlot 1,25%/h, während dieser Wert
für das neue mikrolegierte Lot gleich 0,44%/h ist.
Im Fig. 2 sind die Ergebnisse der Prüfung des Kriechverhaltens der entsprechen
den Weichlötverbindungen in Abhängigkeit von der homologen Prüftemperatur dar
gestellt. Auch hier zeigen die Weichlötverbindungen, die mit dem neuen mikrolegier
ten Lot hergestellt worden sind (untere Kurve im Bild), im Vergleich zu den mit dem
eutektischen SnPb-Standardlot gefertigten Weichlötverbindungen (obere Kurve im
Bild) deutlich bessere Kriecheigenschaften.
Im Diagramm sind auf der Ordinate die mittlere Kriechgeschwindigkeit und auf der
Abszisse die homologe Kriechtemperatur aufgetragen. Die Prüflinge sind bei der
Messung mit einer Scherspannung von 1,5 N/mm2 beaufschlagt worden.
Claims (6)
1. Lötverbindung auf der Basis von Sn, die wenigstens eines der weiteren Legie
rungselemente Pb, Cu oder Ag aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lötverbindung zusätzlich Ge und Ni enthält, die
jeweils in Anteilen von 0,05-1,5 Masse-% der Lötverbindung beigemengt sind.
2. Lötverbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Ge und Ni in der Lötverbindung mikrolegiert sind.
3. Lötverbindung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lötverbindung eine Schmelztemperatur von unter
200°C, vorzugsweise 183°C aufweist.
4. Verwendung der Lötverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
zur Fertigung von elektrisch leitfähigen Stoffschlußverbindungen.
5. Verwendung der Lötverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
zum Wellenlöten.
6. Verwendung der Lötverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
zum Herstellen von Lotformteilen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752215A DE19752215A1 (de) | 1997-03-11 | 1997-11-25 | Lötverbindung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19709927 | 1997-03-11 | ||
DE19752215A DE19752215A1 (de) | 1997-03-11 | 1997-11-25 | Lötverbindung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19752215A1 true DE19752215A1 (de) | 1998-09-17 |
Family
ID=7822931
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752215A Withdrawn DE19752215A1 (de) | 1997-03-11 | 1997-11-25 | Lötverbindung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19752215A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0985486A1 (de) * | 1998-03-26 | 2000-03-15 | Nihon Superior Sha Co., Ltd | Bleifreies lot |
US6365097B1 (en) * | 1999-01-29 | 2002-04-02 | Fuji Electric Co., Ltd. | Solder alloy |
-
1997
- 1997-11-25 DE DE19752215A patent/DE19752215A1/de not_active Withdrawn
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
JP 61-273296A in Derwent Abstract Nr.87-017092/03 * |
SU 1606295 A in Derwent Abstract Nr.91-308319/42 * |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0985486A1 (de) * | 1998-03-26 | 2000-03-15 | Nihon Superior Sha Co., Ltd | Bleifreies lot |
EP0985486A4 (de) * | 1998-03-26 | 2003-01-02 | Nihon Superior Sha Co Ltd | Bleifreies lot |
US6365097B1 (en) * | 1999-01-29 | 2002-04-02 | Fuji Electric Co., Ltd. | Solder alloy |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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