DE19750589A1 - Wärmekraftmaschine mit verbessertem Wirkungsgrad - Google Patents
Wärmekraftmaschine mit verbessertem WirkungsgradInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umsetzung von Wärme
energie in mechanische Energie in einer Wärmekraftmaschine bei
dem der thermische Wirkungsgrad der Wärmekraftmaschine gestei
gert wird, ohne daß die obere und/oder die untere Kreisprozeß-
Temperatur verändert werden muß. Außerdem betrifft die Erfindung
eine Wärmekraftmaschine zur Durchführung dieses Verfahrens.
Wärmekraftmaschinen sind Energiewandler, die zugeführte
Wärmeenergie über einen thermodynamischen Kreisprozeß in Wellen
arbeit (= kinetische Energie) umwandeln. Hierzu wird einem
Arbeitsmedium innerhalb der Maschine auf hohem Temperaturniveau
Wärmeenergie zugeführt und nach Durchlaufen des Kreisprozesses
zu einem Teil auf niedrigem Temperaturniveau wieder entzogen.
Die Differenz zwischen zugeführter und abgeführter Menge an
Wärmeenergie entspricht im Idealfall der von der Maschine
abgegebenen Wellenarbeit.
Der thermische Wirkungsgrad des Kreisprozesses einer solchen
Maschine ist das Verhältnis zwischen erzielter Wellenarbeit und
eingesetzter thermischer Primärenergie. Er wächst mit der Höhe
der Differenz zwischen der oberen und der unteren Prozeßtempe
ratur und kann maximal den Wert einer idealen Carnot-Maschine
erreichen. Der maximal erreichbare thermische Wirkungsgrad des
Kreisprozesses ergibt sich aus dem Satz von Carnot:
η = (To-Tu)/T0
wobei η der maximale thermische Wirkungsgrad des Kreispro
zesses, To die obere Prozeßtemperatur und Tu die untere Prozeß
temperatur ist.
Um pro eingesetzter Einheit an thermischer Primärenergie eine
möglichst hohe Ausbeute an Wellenarbeit bzw. kinetischer Energie
zu erzielen, muß eine Wärmekraftmaschine über einen möglichst
hohen thermischen Wirkungsgrad verfügen. Dieses Ziel läßt sich
durch eine Steigerung des Wirkungsgrades des Kreisprozesses
erreichen. Hierzu ist nach dem Satz von Carnot entweder die
Senkung der unteren Prozeßtemperatur und/oder die Steigerung der
oberen Prozeßtemperatur erforderlich. Der Steigerung der oberen
Prozeßtemperatur sind aufgrund der Temperaturfestigkeit der bei
einer Wärmekraftmaschine verwendeten Werkstoffe Grenzen gesetzt.
Auch der Absenkung der unteren Prozeßtemperatur sind Grenzen
gesetzt, da die Abwärme bei herkömmlichen Verfahren zum
Betreiben einer Wärmekraftmaschine in die Umgebung abgeführt
wird und somit die natürliche Grenze zur Senkung der unteren
Prozeßtemperatur durch die Umgebungstemperatur der Wärmekraft
maschine vorgegeben ist (zweiter Hauptsatz der Thermodynamik).
Zur Absenkung der unteren Prozeßtemperatur bis nahe an die
Umgebungstemperatur wird zum Beispiel eine Frischwasserkühlung
verwendet, die aber wegen der schon bestehenden Wärmebelastung
von Flüssen und Seen aus Gründen des Umweltschutzes nicht
bevorzugt ist. Alternativ erfolgt daher die Wärmeabfuhr über
Naß- und Trockenkühltürme an die Luft.
Zur Steigerung des Wirkungsgrades einer Wärmekraftmaschine
ist außerdem bekannt, durch Vorwärmung des Speisewassers mit
Anzapfdampf aus der Turbine die Prozeßabwärme zu verringern und
die mittlere Temperatur der Wärmezufuhr anzuheben. Die obere
Grenze dieses Verfahrens ist dadurch gegeben, daß bei einer
zu hohen Vorwärmtemperatur des Speisewassers die Kessel-Abgas-
Temperatur trotz Luftvorwärmung nicht mehr auf ihrem Tiefstwert
gehalten werden kann. Außerdem ist diese Form der Abwärmerück
führung nachteilig, da das Speisewasser maximal auf die Tempe
ratur der Abwärme vorgewärmt werden kann.
Auch mit Hilfe moderner Großrechenanlagen ist die Optimierung
von Variablen der Kreisprozesse von Wärmekraftmaschinen möglich,
wie zum Beispiel bei Kraftwerken die Frischdampf- und Zwischen
überhitzungszustände, Anzahl, Gütegrad und Anzapfdrücke der
Vorwärmer, Größe und Ausführung des Kondensators, Auslegung des
Kühlturms, etc. Jedoch ist eine Steigerung des Wirkungsgrades
auch mit Hilfe dieser Maßnahmen nur begrenzt möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zu schaffen, bei dem der thermische Wirkungsgrad
einer Wärmekraftmaschine gesteigert werden kann, ohne daß die
oberen und/oder die untere Prozeßtemperatur des thermischen
Kreisprozesses verändert werden muß. Es ist darüber hinaus
Aufgabe der Erfindung, eine Wärmekraftmaschine zur Durchführung
dieses Verfahrens zu schaffen.
Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und durch eine Wärmekraftmaschine mit den Merk
malen des Anspruchs 14 gelöst. In den zugehörigen abhängigen
Ansprüchen sind vorteilhafte und bevorzugte Weiterbildungen des
erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Wärme
kraftmaschine angegeben.
Zum Verständnis der Erfindung ist die Erkenntnis wesentlich,
daß der thermische Wirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine nicht
mit dem thermischen Wirkungsgrad des darin ablaufenden Kreis
prozesses identisch ist.
Der thermische Wirkungsgrad des Kreisprozesses ist definiert
durch das Verhältnis von abgegebener Arbeit zu eingesetzter
Wärmeenergie, und zwar pro Zyklus des Kreisprozesses. Der
thermische Wirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine ist hingegen
definiert durch das Verhältnis von abgegebener Arbeit zu
eingesetzter Wärmeenergie, und zwar über alle Zyklen des
Kreisprozesses summiert.
Beide Wirkungsgrade sind dann und nur dann gleich, wenn die
Abwärme des Kreisprozesses die Maschine verläßt und über deren
Systemgrenze hinweg ihrer Umgebung zugeführt wird. Bei herkömm
lichen Wärmekraftmaschinen wird die dem Kreisprozeß entzogene
Wärme niedriger Temperatur nach Abschluß eines jeweiligen Zyklus
an die Umgebung abgeführt. Damit entspricht der Wirkungsgrad
einer herkömmlichen Wärmekraftmaschine maximal dem Wirkungsgrad
ihres thermodynamischen Kreisprozesses.
Der Wirkungsgrad einer Wärmekraftmaschine ist dann größer
als der Wirkungsgrad ihres zugehörigen Kreisprozesses, wenn die
Abwärme ihres Kreisprozesses innerhalb der Maschine ganz oder
teilweise erneut als Primärenergie eingesetzt werden kann
(Abwärmerecycling). In diesem Fall braucht die in der Abwärme
des Kreisprozesses enthaltene Energie nicht oder nur zum Teil
durch neue Primärenergie ersetzt zu werden und der kumulierte
Wirkungsgrad der Maschine steigt mit der Anzahl der durch
laufenen Kreisprozeß-Zyklen.
Dieser Vorgang ist in Fig. 1 veranschaulicht. In Fig. 1
sind die Verläufe von Wirkungsgraden einer Wärmekraftmaschine
dargestellt, in der ein hypothetischer Kreisprozeß mit einem
thermischen Wirkungsgrad von 35% läuft. Diesem Kreisprozeß wird
über mehrere Zyklen zu 0%, 20%, 40%, 60%, 80% bzw. 100% die
abgeführte Abwärme wieder zugeführt (Abwärmerecycling). Ohne die
Rückführung der Abwärme (Kurve bei 0%) ist der Wirkungsgrad der
Wärmekraftmaschine gleich dem Wirkungsgrad des Kreisprozesses.
Mit der Abwärmerückführung steigt der Wirkungsgrad der Wärme
kraftmaschine über die Anzahl der Kreisprozeß-Zyklen und nähert
sich asymptotisch dem theoretischen Maximum.
Fig. 2 zeigt den gleichen Vorgang für einen Kreisprozeß mit
einem sehr schlechten Wirkungsgrad von nur 5%. Selbst für einen
derart schlechten Prozeßwirkungsgrad kann der Wirkungsgrad der
Wärmekraftmaschine über die Anzahl mehrerer Zyklen sehr weit
angehoben werden. Bei einer ausreichend effizienten Abwärme
rückführung kann eine solche Wärmekraftmaschine bei Nutzung von
Niedertemperaturwärme wirtschaftlich betrieben werden.
Herkömmliche Wärmekraftmaschinen nach dem Stand der Technik
verwenden nur einen einzigen internen Kreisprozeß. Sie verfügen
entweder über einen Dampfkreisprozeß mit einem Phasenübergang
des Arbeitsmediums (Dampfturbine, Dampfmaschine) oder über einen
Gaskreisprozeß ohne einen Phasenübergang des Arbeitsmediums
(Gasturbine, Otto-, Diesel-, Wankel-, Stirling-, Stelzermotor).
Bei herkömmlichen Wärmekraftmaschinen ist die Abwärmerück
führung dadurch begrenzt, daß die Abwärmetemperatur bedeutend
geringer ist als die erforderliche Temperatur der dem Kreis
prozeß zuzuführenden Wärme. Daher kann nur ein geringer Teil der
in der Abwärme enthaltenen Energie dem Kreisprozeß wieder zuge
führt werden. Das Anheben des Temperaturniveaus der Abwärme auf
die obere Prozeßtemperatur würde bei herkömmlichen Maschinen
eine Wärmepumpe erfordern, damit die Energie der Abwärme dem
Kreisprozeß erneut zugeführt werden könnte. Diese Wärmepumpe
würde aber einen Teil der von der ersten Maschine erzeugten
Wellenarbeit verbrauchen. Im Ergebnis ist die Abwärmerückführung
für herkömmliche Wärmekraftmaschinen nach dem Stand der Technik
wirtschaftlich nur in Grenzen möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren steigert nun den kumulativen
thermischen Wirkungsgrad von Wärmekraftmaschinen durch interne
Abwärmerückführung ohne Verbrauch von Wellenarbeit für einen
herkömmlichen Wärmepumpenprozeß.
Herkömmliche Maschinen verfügen entweder über einen einzigen
Dampfkreisprozeß oder einen einzigen Gaskreisprozeß bzw. deren
serielle Kopplung (Gas-/Dampfturbine, Verbrennungsmotor, GuD-
Kraftwerk). Die erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine verfügt über
je einen Dampf- und einen Gaskreisprozeß innerhalb einer Wärme
kraftmaschine, also über zwei simultan ablaufende Kreisprozesse,
die stofflich in der Gasphase miteinander "verschränkt" bzw.
überlagert sind.
Der Dampfkreisprozeß dient der Erzeugung von Wellenarbeit.
Der Dampfkreisprozeß bezieht seine Heizwärme aus einer äußeren
Wärmequelle, wobei die Abwärme des Dampfkreisprozesses die
Heizwärme für den gekoppelten Gaskreisprozeß ist. Das Arbeits
medium A im Dampfkreisprozeß ist ein Stoff oder Stoffgemisch,
dessen Komponenten ein deutlich höheres molekulares Dipolmoment
besitzen als eine Komponente B des Arbeitsmediums AB in dem Gas
kreisprozeß, die sich im wesentlichen permanent in einem gasför
migen Zustand befindet. Im Dampfkreisprozeß durchläuft das
Arbeitsmedium A einen zyklischen Phasenwechsel zwischen Flüssig
keit und Gas, und zwar weitgehend wie in einer herkömmlichen
Dampfmaschine bzw. Dampfturbine.
Der Gaskreisprozeß dient der Abwärmerückführung innerhalb der
erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine. Hierzu wird die in dem
entspannten Arbeitsmedium A enthaltene Abwärme des Dampfkreis
prozesses stofflich dem Gaskreisprozeß als Heizwärme zur Erzeu
gung von Wellenarbeit zugeführt. Der Gaskreisprozeß wandelt
einen Teil der Abwärme des Dampfkreisprozesses ebenfalls in
Wellenarbeit um. Sein Arbeitsmedium AB (= Arbeitsmedium im
Gaskreisprozeß) ist ein Gemisch aus einem gasförmigen Teil des
Arbeitsmediums A des Dampfkreisprozesses und einer stets gas
förmigen Komponente B des Arbeitsmediums im Gaskreisprozeß. Die
Komponente B ist ein Stoff oder ein Stoffgemisch dessen Bestand
teile ein deutlich niedrigeres molekulares Dipolmoment besitzen
als die Stoffbestandteile des Arbeitsmediums A aus dem Dampf
kreisprozeß. Im Gaskreisprozeß wird dem Arbeitsmedium AB regel
mäßig eine gasförmige Menge des Arbeitsmediums A aus dem Dampf
kreisprozeß zugeführt und in flüssiger Form wieder entzogen.
Dadurch verändert sich der prozentuale Mengenanteil von A
innerhalb von AB über einen geschlossenen Zyklus des Gaskreis
prozesses periodisch.
Die stoffliche Verschränkung beider Kreisprozesse in der
Gasphase dient dem unmittelbaren Austausch von Wärmeenergie
zwischen den Stoffen bzw. Stoffgemischen A und AB der beiden
Kreisprozesse und der Kondensation des Arbeitsmediums A. Der
Austausch von Wärmeenergie erfolgt unter Ausnutzung der
Brown'schen Molekularbewegung durch elastische Stöße zwischen
Gasmolekülen der Stoffe beider Arbeitsmedien (Stoßzahl in der
Größenordnung von 1010 pro Sekunde). Auf mikroskopischer Ebene
unterliegt die kinetische Energie der Moleküle (die äquivalent
zur Temperatur ist) einer statistischen Wahrscheinlichkeitsver
teilung gemäß Maxwell'scher Theorie. Zur Erläuterung sei ange
merkt, daß die Atome bzw. Moleküle eines Gases oder in einer
Flüssigkeit sich pausenlos bewegen und dauernd miteinander
zusammenstoßen. Durch die Stoßprozesse ändern sie ständig ihre
Bewegungsrichtung, ihre Energie und somit auch ihre Geschwindig
keit. Die Geschwindigkeit in einem Gas oder in einer Flüssigkeit
ist also nicht bei allen Atomen bzw. Molekülen gleich, sondern
folgt der Maxwell'schen Geschwindigkeitsverteilung. Auf moleku
larer Ebene sind Temperatur und kinetische Energie über die
Boltzmann-Konstante gekoppelt, wobei die mittlere kinetische
Energie eines Teilchen unter Vernachlässigung von Rotations- und
Schwingungsenergie E = 3kT/2 ist. Demzufolge gibt es in der
Gasphase nicht nur eine Temperatur, sondern ein Spektrum von
Temperaturen, die zur statistischen Verteilung der Molekül
geschwindigkeiten äquivalent ist. Die chaotische Bewegung der
Moleküle aus den Stoffgruppen A und B in der Gasphase produziert
elastische Stöße zwischen Molekülen mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten und Dipolmomenten. Stöße zwischen langsamen
(= kalten) Molekülen der Stoffgruppe des Arbeitsmediums A mit
hohem molekularen Dipolmoment führen aufgrund des Einflusses der
zwischenmolekularen Kräfte zu einer Koagulation der Stoßpartner
und damit zur Bildung von größeren Molekülverbänden und schließ
lich von Tröpfchen. Stöße zwischen den Molekülverbänden und den
schnellen Einzelmolekülen der Stoffgruppen A und B führen zu
einer Nettoübertragung von kinetischer Energie (= Wärme) von den
schwereren Tröpfchen an die leichteren Stoßpartner. Damit wird
die Gasphase AB des Gaskreisprozesses in schnelle (= heiße) und
langsame (= kalte) Mengenanteile getrennt.
Makroskopisch gesehen erfolgt ein Phasenübergang des Arbeits
mediums A durch eine spontane Nebelbildung aus dem Stoffgemisch
AB im Gaskreisprozeß der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine.
Die Tropfen dieses Nebels können anschließend über eine Phasen
trennung mittels konservativer Kraftfelder (beispielsweise
Gravitation oder Zentrifugalfeld) aus der Gasphase des Gaskreis
prozesses entfernt und über eine Speisewasserpumpe wieder dem
Dampfkreisprozeß zugeführt werden. Damit wird dem Gaskreisprozeß
ein Strom des Arbeitsmediums A in gasförmiger Phase zugeführt
und in flüssiger Phase wieder entzogen. Die dem Gaskreisprozeß
zugeführte Wärme ist die in dem zugeführten gasförmigen Mengen
anteil A enthaltene latente Wärme, die der Kondensationswärme
entspricht. Der Wärmeübergang vom Dampfkreisprozeß zum Gaskreis
prozeß erfolgt durch Kondensation des Arbeitsmediums A in dem
Gaskreisprozeß. Die Abwärme des Gaskreisprozesses ist die mit
der flüssigen Phase des Arbeitsmediums A abgeführte Wärme. Die
Differenz zwischen zugeführter und abgeführter Wärme ist die
Kondensationswärme des Stoffstroms der zwischen Dampfkreisprozeß
und Gaskreisprozeß ausgetauschten Menge des Arbeitsmediums A.
Sie entspricht der im Gaskreisprozeß maximal erzeugbaren Wellen
arbeit. Damit kann die Kondensationswärme des Dampfkreis
prozesses der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine im Gaskreis
prozeß (abzüglich der gegebenenfalls abgestrahlten Wärme) voll
ständig in Wellenarbeit umgewandelt werden. Die erfindungsgemäße
Wärmekraftmaschine hat also mit Ausnahme der abgestrahlten Wärme
keine weitere Abwärme. Damit wird der Wirkungsgrad einer
erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine gegenüber herkömmlichen
Wärmekraftmaschinen selbst bei einem schlechtem Wirkungsgrad des
Dampfkreisprozesses über die Anzahl der Kreisprozeßzyklen
gesteigert. Daraus folgt, daß die erfindungsgemäße Wärmekraft
maschine auch als Energiewandler für die Nutzung von Niedrig
temperaturwärme geeignet ist.
Für den Betrieb der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine im
Niedrigtemperaturbereich sind beispielsweise folgende Stoff
kombinationen möglich:
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Wärmekraftmaschine zur Durchführung dieses Verfahrens sind
nachfolgend unter Bezugnahme auf die bei liegenden Zeichnungen
beschrieben; es zeigen:
Fig. 1 den über 20 Zyklen kumulierten Wirkungsgrad einer
Wärmekraftmaschine mit einem Anfangswirkungsgrad
von 35%;
Fig. 2 den über 200 Zyklen kumulierten Wirkungsgrad einer
Wärmekraftmaschine mit einem Anfangswirkungsgrad von 5%;
Fig. 3 das pV-Diagramm eines Dampfkreisprozesses, der erfin
dungsgemäß mit einem Gaskreisprozeß gekoppelt ist;
Fig. 4 eine Darstellung der Energieflüsse zwischen den Kreis
prozessen der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine;
Fig. 5 Darstellungen der Maxwell-Verteilung und der Nebel
kondensation der beiden Arbeitsmedien A bzw. AB;
Fig. 6 eine detaillierte Darstellung der einzelnen Funktions
bausteine der erfindungsgemäßen Wärmekraftmaschine; und
Fig. 7 eine Darstellung der Funktionsbausteine einer kompakten
Wärmekraftmaschine gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 sind verschiedene Verläufe von Wirkungsgraden
einer hypothetischen Wärmekraftmaschine über 20 Zyklen darge
stellt. Der Kreisprozeß der Wärmekraftmaschine hat einen ther
mischen Wirkungsgrad von 35%. Die Wärmekraftmaschine hat den
gleichen Wirkungsgrad, solange keine Abwärme an den Kreisprozeß
zurückgeführt wird (Verlauf bei 0%). Wenn dem Kreisprozeß über
mehrere Zyklen hinweg die von ihm abgegebene Abwärme zu einem
bestimmten Teil wieder zugeführt wird, so steigt der Wirkungs
grad der Wärmekraftmaschine langsam an. Bei einer Abwärmerück
führung von beispielsweise 80% erreicht die gezeigte Wärmekraft
maschine nach 20 Zyklen einen Wirkungsgrad von etwa 70%.
In Fig. 2 ist der gleiche Vorgang für einen Kreisprozeß mit
einem Wirkungsgrad von nur 5% dargestellt. Wie in Fig. 2 zu
sehen ist, steigt der Wirkungsgrad der Wärmekraftmaschine bei
einer Abwärmerückführung von 80% auf einen Wert von etwa 20%.
Mit Hilfe der Abwärmerückführung ließe sich der Wirkungsgrad der
Wärmekraftmaschine gegenüber dem Wirkungsgrad des Kreisprozesses
also etwa vervierfachen.
In Fig. 3 sind ein Dampfkreisprozeß (linkes pV-Diagramm) und
ein Gaskreisprozeß (rechtes pV-Diagramm) schematisch in ihrer
stofflichen Kopplung gezeigt. Als Dampfkreisprozeß ist hier ein
einfacher Prozeß ohne mehrfache Zwischenüberhitzung dargestellt.
Das Verfahren läßt sich ebenfalls auf alle anderen Dampfkreis
prozesse anwenden. Der Dampfkreisprozeß enthält sechs ausge
zeichnete Punkte D1 bis D6. Der Gaskreisprozeß enthält vier
ausgezeichnete Punkte G1 bis G4. Die einzelnen Schritte sind
nachfolgend im einzelnen erläutert:
D1-D2 Die Flüssigkeit des Dampfkreisprozesses wird über eine
Pumpe von niedrigem auf hohen Druck gefördert und einem
Verdampfer bei hohem Druck zugeführt.
D2-D3 Das Arbeitsmedium A wird in dem Verdampfer bei hohem
Druck unter Wärmezufuhr (Qzu) verdampft und von der
flüssigen in die gasförmige Phase überführt.
D3-D4 Der Dampf wird überhitzt, wobei diese Überhitzung nicht
zwingend erforderlich ist. Bei Auslegung der Maschine
zur Nutzung von Niedrigtemperaturwärme kann eine Über
hitzung wegfallen.
D4-D5 Der Dampf wird unter Abgabe von Wellenarbeit entspannt,
bis sein Druck dem Mischungsdruck des Gaskreisprozesses
entspricht. (Anmerkung: Der Punkt wurde im Heißdampf
gebiet dargestellt, er kann aber auch im Naßdampfgebiet
liegen).
D5-D6 Diese Strecke wäre bei einem herkömmlichen Dampfkreis
prozeß die vollständige Entspannung des Dampfes bis in
das Naßdampfgebiet. Dieser Vorgang findet bei der
erfindungsgemäßen Maschine jedoch im Gaskreisprozeß
statt.
D6-D1 Diese Strecke wäre bei einem herkömmlichen Dampfkreis
prozeß die Überführung des Dampfkreisprozeßarbeits
mediums A von der gasförmigen in die flüssige Phase,
indem durch Wärmeentzug die Kondensation erzwungen
wird. Die schraffierte Fläche Qab entspricht der Abwärme
des Dampfkreisprozesses. Dieser Vorgang findet bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls im Gaskreisprozeß
statt.
D5-G2 Überleitung des ganz oder teilweise entspannten gas
förmigen Arbeitsmediums A des Dampfkreisprozesses in
den Gaskreisprozeß, und Zumischung des gasförmigen
Arbeitsmediums A zu dem komprimierten gasförmigen
Arbeitsmedium AB des Gaskreisprozesses. Durch eine
Zumischung des Arbeitsmediums A in das Gasgemisch AB
steigt die relative Feuchtigkeit des Gasgemisches AB
bezüglich der Komponente A.
Nachfolgend wird der Gaskreisprozeß von seinem ersten Schritt
an erläutert:
G1-G2 Adiabate Kompression des Gasprozeßarbeitsmediums AB.
Dadurch steigen Druck und Temperatur des Mediums AB,
und seine relative Feuchtigkeit bezüglich der Stoff
komponente A sinkt. Am Punkt G2 wird eine Stoffmenge
des Mediums A aus dem Dampfkreisprozeß hinzugemischt,
wie für den Übergang D5-G2 beschrieben.
G2-G3 Der eigentliche Mischvorgang: Hier steigt die Menge und
damit das Volumen des im Gaskreisprozeß befindlichen
Gasgemisches AB um die zugeführte Stoffmenge des
Mediums A aus dem Dampfkreisprozeß, und die relative
Feuchtigkeit des Gemisches AB bezüglich der Stoffkompo
nente A steigt an. Der Mischvorgang ist hier isobar
dargestellt, was nicht zwingend notwendig ist. Das
heißt, daß der Mischvorgang auch unter Druckveränderung
erfolgen kann. Die Mischung erfolgt unter Abgabe von
Wellenarbeit.
G3-G4 Das Gasgemisch wird unter Abgabe von Wellenarbeit
adiabat entspannt. Dabei sinken Druck und Temperatur
des Arbeitsmediums AB, und die relative Feuchtigkeit
des Gasgemisches AB bezüglich seiner Stoffkomponente A
übersteigt die Sättigungsgrenze. Die Moleküle des
Stoffes A mit höherem Dipolmoment koagulieren zu
Tröpfchen unter Abgabe ihrer kinetischen Energie an die
in der Gasphase verbleibenden Teilchen AB. Es bildet
sich Nebel unter Senkung von Druck und Volumen der
verbleibenden Restgasmenge AB. Die relative Feuchtig
keit der Gasphase AB bezüglich des Stoffes A steigt auf
100%. Die latente Kondensationswärme der als Nebel
kondensierten Menge des Stoffes A verbleibt in der
Restgasmenge AB.
G4-G1 Volumenabnahme durch Flüssigkeitsentzug: Der Nebel wird
über eine Phasentrennung im konservativen Kraftfeld
(vorzugsweise einem Zentrifugalfeld) aus der Restgas
menge des Arbeitsmediums AB entfernt und wieder dem
Dampfkreisprozeß als Flüssigkeit zugeführt. Die Punkte
G4 und G1 liegen tatsächlich sehr dicht beieinander, so
daß die Umrandung des Gaskreisprozesses im pV-Diagramm
fast ein Dreieck ergibt.
G4-D1 Dieser Schritt beschreibt den Stoffaustausch bezüglich
des flüssigen Arbeitsmittels A vom Gaskreisprozeß in
den Dampfkreisprozeß. Die dem Gaskreisprozeß entzogene
Flüssigkeitsmenge des Stoffes A mit hohem molekularen
Dipolmoment wird dem Dampfkreisprozeß also erneut
zugeführt.
Die von dem Linienzug D-1-2-3-4-5-6-1 umrandete Fläche ent
spricht der im Dampfkreisprozeß maximal erzeugbaren Arbeit. Die
von dem Linienzug G-1-2-3-4-1 umrandete Fläche entspricht der
im Gaskreisprozeß maximal erzeugbaren Arbeit. Die Abwärme des
Dampfkreisprozesses wird mit dem Abgas des Dampfkreisprozeß
arbeitsmittels A von Punkt D5 an Punkt G2 als Eingangswärme an
den Gaskreisprozeß überführt, und die Abwärme des Gaskreis
prozesses wird mit der kondensierten Flüssigkeit vom Punkt G4
zum Punkt D1 als Eingangswärme in den Dampfkreisprozeß über
führt. Beide Kreisprozesse produzieren Arbeit und Abwärme aus
zugeführter Wärme. Die Kombination der beiden Kreisprozesse in
einer Wärmekraftmaschine führt dazu, daß diese keine Abwärme an
die Umgebung abgibt.
Fig. 4 zeigt die Energieflüsse in der erfindungsgemäßen
Wärmekraftmaschine zwischen dem Dampfkreisprozeß und dem Gas
kreisprozeß. Die Maschine enthält zwei Kreisprozesse, die jeder
Wellenarbeit (WD und WG) und Abwärme (QD und QG) aus zugeführter
Wärme erzeugen. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wird dem Dampf
kreisprozeß die Wärme Qextern plus QG zugeführt, und dem Gaskreis
prozeß wird die Wärme QD zugeführt. Dadurch, daß die beiden
Kreisprozesse wechselseitig ihren jeweiligen Abwärmestrom als
zugeführte Wärme wiederverwenden, kann die Maschine den von
außen zugeführten Wärmestrom Qextern vollständig in Wellenarbeit
Wextern umwandeln (abzüglich gegebenenfalls abgestrahlter Wärme).
Dieses ist möglich, weil unter Ausnutzung der zwischenmole
kular wirkenden Dipolmomente realer Gase aufmikroskopischer
Ebene eine Separierung von schnellen (= heißen) und langsamen
(= kalten) Teilchen über eine Kondensation durch Nebelbildung
und anschließende Trennung im konservativen Kraftfeld erfolgt.
Die Energieübertragung zwischen den Molekülen in der Gasphase
erfolgt durch elastischen Stoß und unterliegt keiner Richtungs
beschränkung. Auf molekularer Ebene kann beim elastischen Stoß
eine Nettoübertragung kinetischer Energie (= Wärme) von einem
schweren und langsamen (= kalten) Stoßpartner auf einen leichten
und schnellen (= heißen) Stoßpartner erfolgen. Da die Molekül
geschwindigkeiten nach Maxwell einer statistischen Verteilung
unterliegen, gibt es immer Stoßpartner, die deutlich schneller
oder langsamer sind, als es der makroskopisch gemessenen Tempe
ratur entsprechen würde. Die Gasmischung aus Molekülen mit
großem und kleinem Dipolmoment führt daher zwangsläufig bei
Temperaturrückgang zu einer Koagulation von Molekülen mit hohem
Dipolmoment, die dann als schwerere Stoßpartner beim elastischen
Stoß mit Molekülen, die ein kleineres Dipolmoment haben, noch
mehr kinetische Energie (= Wärme) verlieren. Der Temperatur
rückgang wird durch die adiabate Expansion (siehe Schritt G3-G4)
erzwungen, so daß langsame Moleküle mit großem Dipolmoment
aneinander haften bleiben müssen und ihre kinetische Energie an
Moleküle mit geringem Dipolmoment abgeben. Weil die Übertragung
der Kondensationswärme in der Gasphase nicht zwischen Körpern
unterschiedlicher Temperatur, sondern auf molekularer Ebene
über den elastischen Stoß zwischen Teilchen im Spektrum der
Maxwell'schen Geschwindigkeitsverteilung stattfindet, bleibt der
zweite Hauptsatz der Thermodynamik gewahrt.
Dieser Vorgang ist in Fig. 5 dargestellt. In dem linken
Diagramm in Fig. 5 ist die Maxwell'sche Geschwindigkeitsver
teilung des gasförmigen Gemisches der beiden Arbeitsmedien
A und B dargestellt, wobei N(u) jeweils die Anzahl der Mole
küle angibt, die eine bestimmte Geschwindigkeit u haben. Bei
Abkühlung erfolgt eine Nebelkondensation durch adiabate Konden
sation. Eine Mischung der Arbeitsmedien A und B mit einer
Verminderten Konzentration des Arbeitsmediums A verbleibt
weiterhin im gasförmigen Zustand (rechtes oberes Diagramm in
Fig. 5). Das Arbeitsmedium A bildet hingegen Tröpfen und kann
aus das Gasphase beispielsweise mit Hilfe einer Zentrifuge
entfernt werden (rechtes unteres Diagramm in Fig. 5).
Ein Stoffaustausch findet nur zwischen den beiden Kreis
prozessen innerhalb der Maschine und nicht mit der Umgebung
statt. Die Maschine kann als geschlossenes System konstruiert
werden, deren Systemgrenze nur für Wärmeenergie und Wellenarbeit
durchlässig ist. Da die Maschine keine Abwärme an die Umgebung
zurückführen muß, kann sie Wärmeenergie niedriger Temperatur als
Wärmequelle nutzen. Hierzu ist erforderlich, daß der Dampfkreis
prozeß eine Phasenübergangstemperatur unterhalb der Temperatur
der Niedrigtemperaturwärmequelle besitzt. Anderenfalls kann die
Niedrigtemperaturwärme nicht zur Verdampfung des Dampfkreislauf
arbeitsmediums herangezogen werden. Da die Abstrahlverluste dann
gering sind, wenn die Wärmeenergie bei niedriger Temperatur
zugeführt wird, ist der Wirkungsgrad der Maschine bei Einsatz
von Niedrigtemperaturwärme sogar besser als bei Einsatz von
Hochtemperaturwärme.
Die erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine kann als Kolbenma
schine (Motor) oder als Strömungsmaschine (Turbine) konzipiert
sein. Da zur Phasentrennung des Nebels ein Zentrifugalfeld vor
teilhaft ist, wird vorzugsweise eine Strömungsmaschine ver
wendet, da in den drehenden Teilen einer Turbine leicht ein
solches Zentrifugalfeld erzeugt werden kann.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 6 und 7 werden zwei Strö
mungsmaschinen beschrieben, die zur Umsetzung des erfindungs
gemäßen Verfahrens geeignet sind.
Fig. 6 zeigt ein umfangreiches System, welches für einen
Dampfkreisprozeß mit Überhitzung geeignet ist, und Fig. 7 zeigt
ein kompaktes System, das als Minimalkonfiguration nur noch die
absolut notwendigen Systemelemente enthält.
Beide Abbildungen enthalten nur die Funktionsbausteine der
jeweiligen Maschinen ohne konstruktive Auslegung, sowie eine
Darstellung der Stoffströme zwischen den Bausteinen.
Wie in Fig. 6 dargestellt, enthält eine erfindungsgemäße
Wärmekraftmaschine mindestens die Funktionsbausteine: Pumpe,
Verdampfer, Dampfturbine, Mischkammer, Gasturbine, Kondensator,
Zentrifuge und Verdichter. Dabei enthält der Dampfkreisprozeß
die Bausteine: Pumpe, Verdampfer, Dampfturbine und Kondensator.
Der Gaskreisprozeß enthält die Bausteine: Gasturbine und Ver
dichter. Der Stoffaustausch zwischen den beiden Kreisprozessen
erfolgt mittels einer Mischkammer und einer Zentrifuge. Die
Wellenarbeitsverbraucher sind Verdichter, Pumpe und Zentrifuge,
die von der Gas- und/oder der Dampfturbine angetrieben werden.
Gleichzeitig geben die Dampf- und/oder die Gasturbine Wellen
arbeit an einen externen Verbraucher ab.
Dem Verdampfer wird über die Pumpe flüssiges Arbeitsmedium A
zugeführt, bei hohem Druck unter Wärmezugabe verdampft und in
der Dampfturbine unter Abgabe von Wellenarbeit entspannt. Das
Abgas der Dampfturbine wird in der Mischkammer mit dem vom
Verdichter komprimierten Arbeitsgas AB des Gaskreisprozesses
vermischt und über die Gasturbine unter Abgabe von Wellenarbeit
entspannt. Nach Verlassen der Gasturbine entsteht Nebel im
Kondensator. Der Nebel wird in der Zentrifuge aus der Gasphase
des Gaskreisprozesses entfernt und dem Dampfkreisprozeß über die
Pumpe erneut als Flüssigkeit zugeführt.
In Fig. 7 sind die Funktionsbausteine Dampf- und Gasturbine
sowie die Mischkammer in dem Baustein Turbine und die Funktions
bausteine Kondensator und Zentrifuge in dem Baustein Konden
sationszentrifuge zusammengefaßt. Die Gasströme beider Kreis
prozesse werden hier direkt in einer Turbine zusammengeführt,
deren Abgas in der Kondensationszentrifuge in die beiden Phasen
getrennt wird. Pumpe und Verdichter führen die jeweiligen Fluide
wieder in den Kreislauf zurück. Ein solches Aggregat kann sehr
kompakt gebaut werden.
Die erfindungsgemäße Wärmekraftmaschine kann sowohl im
Hochtemperaturbereich als auch im Niedrigtemperaturbereich
eingesetzt werden, sofern die Phasenübergangstemperatur des
Dampfkreisprozesses unter der Temperatur der Wärmequelle liegt.
Da die Wärmekraftmaschine keinen Stoffaustausch mit der System
umgebung erfordert, ist sie vollkommen umweltneutral. Im
Niedrigtemperaturbereich können Werkstoffe zum Einsatz kommen,
die im Hochtemperaturbereich mangels Warmfestigkeit nicht
verwendet werden dürfen.
Damit lassen sich für Niedrigtemperaturwärmekraftmaschinen,
die keinen Stoffaustausch mit der Umgebung haben, Anwendungen
erschließen, die herkömmlichen Maschinen nach dem Stand der
Technik im Hochtemperaturbereich nicht zugänglich sind.
Claims (21)
1. Verfahren zur Umsetzung von Wärmeenergie in mechanische
Energie in einer Wärmekraftmaschine mit einem ersten
thermodynamischen Kreisprozeß, bei dem ein Teil der
Abwärme des ersten Kreisprozesses wieder in den ersten
Kreisprozeß zurückgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest ein zweiter Kreisprozeß vorgesehen ist, wobei
die Abwärme des ersten Kreisprozesses dem zweiten Kreis
prozeß zugeführt und die Abwärme des zweiten Kreisprozes
ses dem ersten Kreisprozeß zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste und der zweite Kreisprozeß ohne Stoffaustausch mit
der Umgebung gleichzeitig ablaufen.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Kreisprozeß ein Dampfkreis
prozeß und der zweite Kreisprozeß ein Gaskreisprozeß ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Dampfkreisprozeß ein Arbeits
medium A verwendet wird, das einen Stoff oder ein Stoff
gemisch mit einem hohen molekularen Dipolmoment enthält,
und daß im Gaskreisprozeß ein Arbeitsmedium AB verwendet
wird, das ein Gemisch AB aus der gasförmigen Phase des
Dampfkreisprozeßarbeitsmediums A und einer zweiten Kompo
nente B enthält, die ein Stoff oder ein Stoffgemisch mit
einem niedrigen molekularen Dipolmoment enthält.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die der Wärmekraftmaschine von außen
zugeführte Wärmeenergie vorzugsweise zur Verdampfung des
flüssigen Dampfprozeßarbeitsmediums A dient.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Gaskreisprozeß und dem
Dampfkreisprozeß ein Stoffaustausch stattfindet.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dampfkreisprozeßarbeitsmedium A
durch Stoffaustausch zyklisch an beiden Kreisprozessen
teilnimmt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die gasförmige Phase des Dampfkreis
prozeßarbeitmediums A mit der gasförmigen Phase des
Gaskreisprozeßarbeitsmediums AB gemischt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Dampfkreisprozeß unter Abgabe von
Wellenarbeit ein zyklischer Phasenwechsel flüssig
gasförmig-flüssig eines Arbeitsmediums A stattfindet.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Gaskreisprozeß unter Abgabe von
Wellenarbeit ein zyklischer Mengen- bzw. Konzentrations
wechsel des Dampfkreisprozeßarbeitsmediums A bezüglich des
Gaskreisprozeßarbeitsmediums AB stattfindet.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Kondensation des Dampfkreis
prozeßarbeitsmediums A im wesentlichen innerhalb und
während der Expansionsphase des Gaskreisprozeßarbeits
mediums AB stattfindet.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der durch Phasenübergang des Dampf
kreisprozeßarbeitsmediums A entstandene Nebel mit Hilfe
eines konservativen Kraftfelds, vorzugsweise eines Zentri
fugalfelds, aus dem Gaskreisprozeßarbeitsmedium AB sepa
riert und dem Arbeitsmedium A des Dampfkreisprozesses als
Flüssigkeit erneut zugeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dampfkreisprozeßarbeitsmedium A
und die zweite Komponente B des Gaskreisprozeßarbeits
mediums AB in den Kombinationen vorliegen können:
A = Wasser und B = Luft;
A = Kohlendioxid und B = Luft/Stickstoff;
A = Ammoniak und B= Luft/Stickstoff;
A = Kältemischung und B = Luft/Stickstoff;
A = Stickstoff und B = Wasserstoff; oder
A = Stickstoff und B = Edelgas.
A = Wasser und B = Luft;
A = Kohlendioxid und B = Luft/Stickstoff;
A = Ammoniak und B= Luft/Stickstoff;
A = Kältemischung und B = Luft/Stickstoff;
A = Stickstoff und B = Wasserstoff; oder
A = Stickstoff und B = Edelgas.
14. Wärmekraftmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorhergehenden Ansprüche.
15. Wärmekraftmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Wärmekraftmaschine mindestens die Funktions
bausteine Pumpe, Verdampfer, Dampfturbine, Mischkammer,
Gasturbine, Kondensator, Zentrifuge und Verdichter ent
hält.
16. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das flüssige Arbeitsmedium A des
Dampfkreisprozesses unter Druckerhöhung dem Verdampfer
zugeführt, dort unter Zufuhr von Wärmeenergie verdampft
und in der Dampfturbine unter Abgabe von Wellenarbeit
expandiert wird.
17. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 15 und 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas der Dampfturbine in
der Mischkammer mit dem komprimierten Arbeitsmedium AB des
Gaskreisprozesses vermischt, in der Gasturbine unter
Abgabe von Wellenarbeit expandiert und in einem Konden
sator durch Expansion zur Nebelbildung gebracht wird, daß
der Nebel des Dampfprozeßarbeitsmediums A in der Zentri
fuge separiert und als Flüssigkeit über die Pumpe dem
Verdampfer zugeführt wird und daß das verbleibende Gas
kreisprozeßarbeitsmedium AB aus der Zentrifuge über den
Verdichter erneut der Mischkammer zugeführt wird.
18. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß Verdichter, Pumpe und Zen
trifuge von der Dampfturbine und/oder der Gasturbine
angetrieben werden.
19. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfturbine und/oder die
Gasturbine an einen externen Verbraucher Wellenarbeit
abgeben.
20. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 15 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsbausteine Dampf
turbine, Gasturbine und Mischkammer zu einer Funktionsein
heit Turbine, und die Funktionsbausteine Kondensator und
Zentrifuge zu einer Funktionseinheit Kondensationszen
trifuge zusammengefaßt sind.
21. Wärmekraftmaschine nach einem der Ansprüche 14 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenübergangstemperatur
des Dampfprozeßarbeitsmediums unter der Umgebungstempe
ratur der Wärmekraftmaschine liegt.
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