DE917251C - Verfahren und Einrichtung zur Erzeugung ueberhitzter Mischdaempfe fuer Dampfkraftanlagen - Google Patents

Description

• Den Gegenstand der Erfindung bilden ein Verfahren und eine Einrichtung zur Erzeugung überhitzter Mischdämpfe für Dampfkraftanlagen nach Patent 9o6 6g8. Das Hauptpatent betrifft eine Dampfkraftanlage für Betrieb mit Mischdampf, bei der die Dampfbestandteile getrennt voneinander in getrennten Verdampfern erzeugt, über Dampfmengenmesser zur Einstellung des Mengenverhältnisses geführt, in einem Diffusionsapparat gemischt und der Mischdampf in einer Kraftmaschine entspannt, eventuell vorher noch gekühlt wird.
• Die Erfindung verfolgt den Zweck, die Wasseraustauung aus dem Dampf während der Expansion zu verringern und somit die Anfressungen besonders an den Turbinenschaufeln auf das kleinstmögliche Maß herabzudrücken. Dies geschieht beim Wasserdampf bekanntlich in der Weise, daß dem im Kessel erzeugten Dampf bei konstantem Druck in einem überhitzer Wärme zugeführt und er dann in überhitztem Zustand der Maschine zugeleitet und gegebenenfalls noch mehrmals zwischenüberhitzt wird. Dieses Verfahren auch bei Mischdämpfen anzuwenden bringt aber gewisse Schwierigkeiten mit sich.
• Wird nämlich ein Mischdampf aus einem heterogenen Flüssigkeitsgemenge, beispielsweise Wasser und Benzol, in einem einzigen Verdampfer erzeugt. so entsteht theoretisch ein Mischdampf mit einer Zusammensetzung, die sich bei der entsprechenden Dampftemperatur mit der Flüssigkeitsphase im Gleichgewicht befindet. Überhitzt man diesen Mischdampf bei konstantem Druck und läßt den nunmehr überhitzten Mischdampf in einer Dampfkraftmaschine unter Arbeitsleistung expandieren, so erreicht er den trockengesättigten Zustand aller Komponenten nicht wieder; Dampf und Flüssigkeit entsprechender Temperatur und korrespondierenden Drucks kommen nicht wieder ins Gleichgewicht.
• Aus dieser Erkenntnis werden nach der Erfindung die Dampfbestandteile vor der Mischung überhitzt. Die Anlage weicht von derjenigen nach dem Hauptpatent insofern ab, als sie zwei Überhitzer enthält. Sie ist aus der Zeichnung ersichtlich und wie folgt: Heizdampf von geeigneter Temperatur wird in einem Primärkessel i erzeugt und in zwei Verdampfer :2 und 3 geleitet, die mit den Überhitzern 4 und 5 ausgerüstet sind. In den Verdampfern werden die Einzeldämpfe erzeugt und in den Überhitzern überhitzt. Das Heizkondensat fließt in den Primärkessel zurück. Die beiden überhitzten Einzeldämpfe werden über Dampfmengenmesser 6 und 7, durch die die Zusammensetzung des zu erzeugenden Mischdampfes eingestellt werden kann, einem Mischapparat 8 zugeführt und weiter als überhitzter Mischdampf einer Kraftmaschine 9 zugeleitet. Nach der Arbeitsverrichtung wird der Restdampf in einem Kondensator io verflüssigt und die entstandene Flüssigkeit in einem Trennapparat i i in die einzelnen Bestandteile zerlegt. Die Speisepumpen 12 und 13 fördern reines Benzol bzw. Wasser wieder in die Verdampfer. Rückschlagventile 1.1. und 15 verhindern das Überströmen der Dämpfe von einem Verdampfer zum andern.
• Bei dieser Anordnung ist es von grundlegender Bedeutung und bildet einen wesentlichen Bestandteil dieser Erfindung, daß die Zusammensetzung des Mischdampfes so gewählt wird, daß der Dampf während der Expansion in der Maschine nach Umwandlung der Überhitzungswärme in mechanische Arbeit, die theoretisch ohne Wärmezu- und -abfuhr, also adiabatisch erfolgt, die Dreiphasenlinie erreicht, somit trockengesättigt wird und mit einer Flüssigkeitsphase gleicher Temperatur im Gleichgewicht steht. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß ein Teil der Dampfenergie in äußere Arbeit umgeformt wird, ohne daß eine Kondensation eines Dampfbestandteiles eintritt, wobei etwa der Wirkungsgrad von überhitztem Wasserdampf resultiert. Die weitere Expansion verläuft aber mit dem Wirkungsgrad des Mischdampfes. Die Gesamtkondensation wird hierbei jedoch je Arbeitseinheit ganz wesentlich geringer als bei der Einführung eines trockengesättigten Mischdampfes in die Maschine. Der Gütegrad der Maschine wird dadurch verbessert, und ein trockenerer Dampf während des Verlaufs der Expansion als gewollter Zweck ist die Folge des Verfahrens.

Claims (2)

1. PATENTANSPRLCIiL: i. Verfahren zur Erzeugung überhitzten Mischdampfes für Dampfkraftanlagen nach Patent 9o6 698, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzeldämpfe vor der Mischung überhitzt werden.
2. 2. Einrichtung für das Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß sie je einen überhitzer für jeden Einzeldampf enthält.