DE19750546C2 - Verfahren zur Konversion voll- und teilhalogenierter Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Verfahren zur Konversion voll- und teilhalogenierter KohlenwasserstoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Konversion voll- und
teilhalogenierter Kohlenwasserstoffe.
Halogenierte Kohlenwasserstoffe dürfen wegen ihrer Gefährlich
keit für die Ozonschicht und ihre Beteiligung am Treibhaus
effekt nicht in die Umwelt gelangen und müssen deshalb voll
ständig abgebaut werden.
Es ist bekannt, daß vollhalogenierte Kohlenwasserstoffe mit
Natriumoxalat bei 280°C zu Natriumhalogeniden und Kohlendioxid
reagieren. Ein solches Verfahren ist jedoch nicht auf teil
halogenierte Kohlenwasserstoffe anwendbar, wobei außerdem eine
sehr lange Reaktionsdauer benötigt wird (J. Burdeniuc,
R. Craptree: Science 1996, 271, Seite 340).
Es ist bekannt, daß Metalloxide wie Zirkondioxid die Fluorchlor
kohlenwasserstoffe CCl2F2 (R12) und CCl3F (R11) zu CO2, HCl und
HF umsetzen können. Die Betriebstemperatur dieses Verfahrens
liegt bei 400°C bis 500°C. Auch können die bei der Hydrolyse
entstehenden Gase HF und HCl den Katalysator chemisch verändern
und die Selektivität beeinflussen.
Ferner ist bekannt, daß Chlorfluorkohlenwasserstoff (CFKW) und
Chlorkohlenwasserstoff (CKW) durch Zeolithe zu Halogenwasser
stoffen umgesetzt werden können.
Zur Zeit wird CFK auch nach dem sogenannten Spaltverfahren bei
900°C abgebaut. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß
es sehr energieaufwendig ist.
Aus der US 4,423,024 ist es bekannt, Zeolith-Katalysatoren in
der sogenannten Wasserstoffform oder mit Erdalkali- oder mit
Seltenerdmetallen beladen zur Konversion von halogenierten
Kohlenwasserstoffen einzusetzen, wobei die Umsetzung in Gegen
wart von Wasser bei Temperaturen zwischen 160°C bis 400°C,
vorzugsweise zwischen 180°C bis 340°C erfolgt.
Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, ein
Verfahren zur Konversion voll- und teilhalogenierter Kohlen
wasserstoffe anzugeben, das diese Stoffe zu unproblematischeren
Substanzen umsetzt und dabei in effektiver Weise einen Kataly
sator verwendet, der durch die entstehenden Reaktionsprodukte
nicht angegriffen wird.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Ver
fahren gemäß den Merkmalen nach Patentanspruch 1, wobei die
Unteransprüche zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen
umfassen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere
darin, dass sich unter den Produkten der Reaktion keine kor
rosiven oder besonders bedenklichen Verbindungen befinden. Der
eingesetzte Zeolith verbraucht sich nicht und wirkt somit
ausschließlich katalytisch. Die Temperatur bleibt während der
Reaktion annähernd konstant. Ungewünschte Exothermie tritt
nicht auf. Die Reaktion findet bei Temperaturen um 340°C
optimal statt. Die Verwendung von Natronlauge oder Kalkmilch
als Neutralisator gestattet eine weitere Kostensenkung. Der
Einsatz von Natronlauge und Kalkmilch verhindert darüber hinaus
das Entstehen von Kohlenmonoxid.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden näher
beschrieben.
Beim Konversionsverfahren reagieren die halogenierten Kohlen
wasserstoffe zuerst mit dem Zeolithen. Mit Hilfe von Wasser,
welches immer an der Zeolithoberfläche adsorbiert vorliegt,
wird das CFKW zu Kohlendioxid sowie Chlor- und Fluorwasserstoff
umgesetzt.
CCl4-xFx + 2H2O → CO2 + (4 - x)HCl + x HF
Die Reaktionsprodukte können nun mit einem Neutralisator, zum
Beispiel mit Natronlauge gebunden werden.
2NaOH(aq) + HCl + HF → NaCl + NaF + 2H2O
NaOH(aq) + CO2 → NaHCO3(aq)
Auch teilhalogenierte Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel
Methylenchlorid CH2Cl2 können so umgesetzt werden.
In der Praxis geht man nun so vor, daß man einen Rohrreaktor
mit einem Zeolithen bestückt und diesen auf 340°C erhitzt. Das
CFKW wird durch Verdampfen in den gasförmigen Zustand gebracht
und mit feuchter Luft vermengt. Dieses Gasgemisch wird durch
den Rohrreaktor und anschließend durch eine Gaswäsche geleitet.
In letzterer werden die Reaktionsprodukte durch Natronlauge 1
oder Kalkmilch herausgefiltert. Im Gasstrom verbleibt nur Luft
und nichtabgebautes CFKW.
So kann man zum Beispiel mit 13 g Zeolith und einer Durchströ
mungsgeschwindigkeit von 3,6 Litern pro Stunde einen CFKW-Abbau
von 79% erzielen.
Auch ist es möglich, die CFKW mehrfach durch das Zeolithbett zu
leiten, um mit höheren Durchflußgeschwindigkeiten arbeiten zu
können. Dabei wird bei einem Kontakt stets nur ein Teil des
CFKW umgesetzt. Die Abbauprodukte können herausgefiltert und
der noch nicht abgebaute CFKW-Anteil in einem Kreislauf erneut
über das Zeolithbett geführt werden.
Besonders geeignet ist der Zeolith H-ZSM 5 mit einem Modul von
28. Dank des kleinen Moduls und des damit verbundenen starken
Säurencharakters zeichnet sich dieser Zeolith durch besonders
hohe Effektivität aus. Auch wurde durch röntgenfraktometrische
Untersuchungen eindeutig belegt, daß oben genannter Zeolith
unempfindlich gegen die korrosiven Abbauprodukte HCl und HF
ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Konversion voll- und teilhalogenierter
Kohlenwasserstoffe, wobei der halogenierte Kohlenwasserstoff in
Gegenwart des Zeolithkatalysators H-ZSM 5 mit einem Modul von
28 mit Wasser bei einer Temperatur von 280°C bis 340°C umgesetzt
und die Reaktionsmischung mit einem Neutralisator
behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Umsetzung vorzugsweise bei 340°C erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die voll- und teilhalogenierten Kohlenwasserstoffe mehrfach
über den Zeolithen geführt werden.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Neutralisator Natronlauge, Kalkmilch oder Oxalat(e)
verwendet wird.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
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EP98929274A EP0981394A1 (de) | 1997-04-30 | 1998-04-29 | Verfharen zum abbau von halogenierten kohlenwasserstoffen |
PCT/EP1998/002541 WO1998048901A1 (de) | 1997-04-30 | 1998-04-29 | Verfharen zum abbau von halogenierten kohlenwasserstoffen |
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DE19750546A1 DE19750546A1 (de) | 1998-11-19 |
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Family Applications (1)
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DE19750546A Expired - Fee Related DE19750546C2 (de) | 1997-04-30 | 1997-11-14 | Verfahren zur Konversion voll- und teilhalogenierter Kohlenwasserstoffe |
Country Status (1)
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---|---|
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- 1997-11-14 DE DE19750546A patent/DE19750546C2/de not_active Expired - Fee Related
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Title |
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cfi/Ber. DKG 1/2-86, S. 71-76 * |
Süddeutsche Zeitung vom 8.2.96, S.24 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19750546A1 (de) | 1998-11-19 |
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