DE19749303A1 - Hydraulische Betätigungsvorrichtung für ein Brennkraftmaschinen-Gaswechselventil - Google Patents
Hydraulische Betätigungsvorrichtung für ein Brennkraftmaschinen-GaswechselventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Betätigungsvorrichtung für ein
Brennkraftmaschinen-Gaswechselventil, auf welches ein in einem Zylinder
geführter Stößel einwirkt, der zum Öffnen des Gaswechselventiles gesteuert
durch zumindest ein elektrisch betätigtes Hydraulik-Ventil mit von einer
Hochdruckpumpe über eine Zufuhrleitung bereitgestelltem Hydraulikmedium
beaufschlagt wird, und wobei mit einem späteren Schließen des Gaswech
selventiles dieses Hydraulikmedium aus der Stößel-Zylinder-Einheit über
eine Abfuhrleitung abgeführt wird. Zum technischen Umfeld wird beispiels
halber auf die DE-OS 20 10 291 verwiesen.
Grundsätzlich zeichnet sich eine hydraulische Betätigung der Gaswechsel
ventile (Ladungswechselventile) einer Brennkraftmaschine durch immense
Vorteile aus, nämlich insbesondere durch eine vollkommen variable An
steuerungsmöglichkeit, so daß der Öffnungszeitpunkt und der Schließzeit
punkt sowie bei kurzen Öffnungszeiten ggf. der Ventilhub den jeweiligen
Anforderungen entsprechend vollkommen frei gewählt werden können, ohne
durch eine Nockenwelle oder dgl. in irgendeiner Weise festgelegt zu sein.
Jedoch muß eine hydraulische Ventil-Betätigungsvorrichtung insbesondere
für eine schnellaufende Brennkraftmaschine sehr kurze Ansprechzeiten be
sitzen, nachdem es doch gilt, bei einer durchaus üblichen Brennkraftmaschi
nendrehzahl von 6000 U/min jedes Gaswechselventil 3000 mal pro Minute
zu öffnen und zu schließen. Ein Hydraulik-Ventil, das die Beaufschlagung
eines das Gaswechselventil betätigenden Stößels mit Hydraulikmedium
steuert, muß somit das unter Hochdruck anliegende Hydraulikmedium mit
dieser Frequenz freigeben oder absperren. Das in der eingangs genannten
Schrift gezeigte elektromechanische Schieberventil ist hierzu jedoch nicht in
der Lage.
Eine Abhilfemaßnahme für diese geschilderte Problematik aufzuzeigen, ist
Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß sowohl in der
Zufuhrleitung als auch in der Abfuhrleitung ein als hydraulisches Sitzventil
ausgebildetes Hydraulik-Ventil vorgesehen ist, wobei dasjenige in der Zu
fuhrleitung stromlos geschlossen und dasjenige in der Abfuhrleitung stromlos
offen ist. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprü
che.
Erfindungsgemäß sind zwei Hydraulik-Ventile vorgesehen, die jeweils als
einfache Auf-Zu-Ventile und somit als sog. hydraulische Sitzventile ausgebil
det sind. Derartige einfache Ventile lassen sich extrem schnell in die jeweils
andere Position bringen, da an die jeweilige Positionsgenauigkeit keine ho
hen Anforderungen gestellt werden. Dabei ist eine vollwertige Ansteuerung
der hydraulischen Betätigungsvorrichtung erzielbar, wenn eines dieser bei
den Ventile in der Zufuhrleitung, über welche dem Stößel das Hydraulikme
dium unter Druck zugeführt wird, und das andere in der Abfuhrleitung, über
welche das Hydraulikmedium beispielsweise in einen Vorratsbehälter zu
rückgeführt wird, vorgesehen ist.
Ist nun wie vorgeschlagen das in der Zufuhrleitung vorgesehene Sitzventil
stromlos geschlossen und dasjenige in der Abfuhrleitung stromlos offen, so
müssen für eine gewünschte Öffnungsbewegung des Gaswechselventiles
die beiden Hydraulik-Sitzventile bestromt werden. Soll das geöffnete Gas
wechselventil offengehalten werden, so muß lediglich das in der Abfuhrlei
tung vorgesehene Hydraulik-Sitzventil bestromt werden und soll schließlich
das Gaswechselventil geschlossen werden, so kann die Bestromung beider
Hydraulik-Ventile abgebrochen werden. Durch diese wenigen einfachen und
insbesondere sehr schnellen Schaltvorgänge ist es möglich, das Gaswech
selventil wie gewünscht zu bewegen.
Die Rückbewegung des Gaswechselventiles in seine geschlossene Position
kann dabei entweder durch eine übliche Ventilschließfeder initiiert werden,
oder ebenfalls durch das von der Hochdruckpumpe bereitgestellte Hydrau
likmedium, wie zwei der im folgenden erläuterten drei bevorzugten Ausführ
ungsbeispiele der Erfindung zeigen.
In den beigefügten Fig. 1 bis 3 ist jeweils ein hydraulischer Schaltkreis
mit einer lediglich prinzipiell dargestellten Stößel-Zylindereinheit, die auf das
oder die abstrakt gezeigten Gaswechselventil(e) einer Brennkraftmaschine
einwirkt, dargestellt. Dabei sind in sämtlichen drei Ausführungsbeispielen
gleiche Bauteile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet, wobei noch darauf
hingewiesen sei, daß sämtliche näher bezeichneten Elemente erfindungs
wesentlich sein können.
Das mit der Bezugsziffer 1 bezeichnete Gaswechselventil einer Brennkraft
maschine soll durch die gezeigte hydraulische Betätigungsvorrichtung geöff
net, d. h. ausgehend von der dargestellten Position gemäß Pfeilrichtung 2
von seinem Ventilsitz 3 im lediglich bruchstückhaft dargestellten Brennkraft
maschinen-Zylinderkopf 4 abgehoben werden, und anschließend daran ge
gen Pfeilrichtung 2 wieder geschlossen, d. h. in die gezeigte Position zurück
gebracht werden, in welcher der Ventilteller des Gaswechselventiles 1 auf
dem Ventilsitz 3 aufsitzt.
Für die Initiierung dieser Bewegungen des Gaswechselventiles 1 ist die im
folgenden beschriebene hydraulische Betätigungsvorrichtung vorgesehen,
die neben einem in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichneten Hydraulik-
Schaltkreis eine in diesen eingebundene und auf das Gaswechselventil 1
entsprechend einwirkende Stößel-Zylinder-Einheit 20 aufweist.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird lediglich die Öffnungsbewegung
des Gaswechselventiles 1 gemäß Pfeilrichtung 2 direkt von der hydrauli
schen Betätigungsvorrichtung initiiert, während die Schließbewegung des
Gaswechselventiles 1 gegen Pfeilrichtung 2 - wie an von Nocken betätigten
Gaswechsel-Ventiltrieben üblich - durch eine Ventilschließfeder 5 initiiert
wird, die sich einerseits an einem am Schaft des Gaswechselventiles 1 befe
stigten Ventilfederteller 6 und andererseits am Brennkraftmaschinen-
Zylinderkopf 4 wie gezeigt abstützt.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 2, 3, wird auch die Schließbe
wegung des Gaswechselventiles 1 durch die hydraulische Betätigungsvor
richtung initiiert, so daß hier keine Ventilschließfeder vorhanden ist.
Jede gezeigte Stößel-Zylinder-Einheit 20 besteht aus einem auf den Schaft
des Gaswechselventiles 1 einwirkenden Stößel 21, der innerhalb eines Zy
linders 22 in bzw. gegen Pfeilrichtung 2 längsverschiebbar geführt ist. Wird in
den Innenraum des Zylinders 22 über eine vom Hydraulik-Schaltkreis 10 ab
zweigende Stichleitung 11 Hydraulikmedium unter hohem Druck an geeig
neter Stelle eingebracht, so überträgt sich dieser Druck auf die dem Gas
wechselventil 1 abgewandte Stirnfläche 21a des Stößels 21, so daß letzterer
gemäß Pfeilrichtung 2 nach unten bewegt wird. Nachdem sich an der dem
Gaswechselventil 1 zugewandten Stirnfläche 21b des Stößels 21 das Gas
wechselventil 1 mit seinem nicht näher bezeichneten Schaft abstützt, wird
hierdurch selbstverständlich auch das Gaswechselventil 1 wie gewünscht
bewegt.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 begrenzt ein Anschlag 23 den maxi
malen Verschiebeweg des Stößels 21 in besagter Pfeilrichtung 2, bei den
Ausführungsbeispielen nach den Fig. 2, 3 trägt dieser Anschlag 23 eine den
Zylinder 22 zum Gaswechselventil 1 hin abschließende Schließplatte 22a, so
daß auch hierdurch der mögliche Verschiebeweg des Stößels 21 begrenzt
ist.
Im später noch näher erläuterten Hydraulik-Schaltkreis 10 ist eine Hoch
druckpumpe 12 vorgesehen, die Hydraulikmedium hohen Druckes bereit
stellt. Über eine von der Hydraulikpumpe 12 wegführende Zufuhrleitung 13
kann dieses Hydraulikmedium zur Stichleitung 11 und somit zur Stößel-
Zylinder-Einheit 20 gelangen, nachdem es ein Hydraulik-Ventil 14a passiert
hat. Mit der später noch näher erläuterten Schließbewegung des Gaswech
selventiles 1 wird das auf die Stirnfläche 21a des Stößels 21 einwirkende
Hydraulikmedium ebenfalls über die Stichleitung 11 abgeführt und gelangt
wieder in den Hydraulik-Schaltkreis 10, in welchem es über eine Abfuhrlei
tung 15 letztendlich einem Hydraulik-Sammelbehälter 19 zugeführt wird. In
der Abfuhrleitung 15 ist ein weiteres Hydraulikventil 14b vorgesehen.
Die beiden Hydraulikventile 14a, 14b sind als elektrisch betätigte, hydrauli
sche Sitzventile ausgebildet, was weiter oben bereits ausführlicher erläutert
wurde. Das in der Zufuhrleitung 13 vorgesehene Hydraulikventil 14a ist
stromlos geschlossen (wie hier dargestellt), während das in der Abfuhrleitung
15 vorgesehene Hydraulikventil 14b (wie gezeigt) stromlos offen ist. Für eine
gewünschte Öffnungsbewegung des Gaswechselventiles 1 gemäß Pfeil
richtung 2 müssen somit die beiden Hydraulikventile 14a, 14b bestromt wer
den, wodurch von der Hochdruckpumpe 12 bereitgestelltes Hydraulikmedium
über die Stichleitung 11 in die Stößel-Zylinder-Einheit 20 gelangen und den
Stößel 21 und somit das Gaswechselventil 1 wie gewünscht verschieben
kann.
Soll das Gaswechselventil 1 in seiner Offenposition gehalten werden, so
kann die Bestromung des Hydraulikventiles 14a abgeschaltet werden, wo
durch dieses seine Schließposition einnimmt. Durch Bestromung weiter in
seiner Schließposition gehalten wird das Hydraulikventil 14b, sodaß weiter
hin ausreichend hoher Hydraulikdruck an der Stirnseite 21a des Stößels 21
anliegt, um diesen in der das Gaswechselventil 1 offenhaltenden Position zu
halten. Soll in einem nächsten Schritt das Gaswechselventil 1 gegen Pfeil
richtung 2 geschlossen werden, so muß das an der Stirnfläche 21a anlie
gende Hydraulikmedium aus der Stößel-Zylinder-Einheit 20 abgeführt wer
den und zwar wiederum über die Stichleitung 11 sowie über die dann durch
Abschalten der Bestromung des Hydraulikventiles 14b frei gegebene Ab
fuhrleitung 15. Hierdurch wird der Hydraulikdruck an der Stirnseite 21a des
Stößels 21 abgebaut.
Durch einfachste Schaltvorgänge kann somit die gewünschte Bewegung des
Gaswechselventiles 1 initiiert werden, wobei darauf hingewiesen sei, daß die
als hydraulische Sitzventile ausgebildeten Hydraulikventile 14a, 14b sich
durch äußerst kurze Ansprechzeiten auszeichnen.
Wie bereits erwähnt, wird beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 die Schließ
bewegung des Gaswechselventiles 1 durch die Ventilschließfeder 5 initiiert,
sobald auf der Stirnfläche 21a des Stößels 21 kein Hydraulikdruck mehr an
liegt. Um dabei ein zu abruptes Aufsetzen des Gaswechselventiles 1 mit sei
nem Ventilteller auf dem Ventilsitz 3 zu verhindern, ist in der Stößel-Zylinder-
Einheit 20 ein sog. Endlagendämpfer vorgesehen, der im folgenden kurz
beschrieben wird.
Wie ersichtlich ist der Stößel 21 stufenkolbenförmig ausgebildet und taucht
gegen Ende der Schließbewegung mit seinem querschnittskleineren Stößel-
Abschnitt 21c in einen diesem angepaßten Endabschnitt 22b des Zylinders
22 ein. Wie ebenfalls ersichtlich weist der Stößel 21 einen über ein Kugel
rückschlagventil 24 mit dem Hydraulikmedium befüllbaren Hohlraum 21e auf,
wobei im Auflagebereich der Ventilkugel des Kugelrückschlagventiles 24 zur
Stirnseite 21a des querschnittsgrößeren Stößelabschnittes 21d führende
Stichbohrungen 21f münden. Dabei liegt die Ventilkugel des Kugelrück
schlagventiles 24 im Mündungsbereich eines im querschnittskleineren Stö
ßelabschnitt 21c verlaufenden, einerseits mit der Stichleitung 11 und ande
rerseits mit dem Hohlraum 21e verbundenen Zufuhrkanales 21g an. Hierfür
stützt sich ein nicht näher bezeichnetes, die Ventilkugel des Kugelrück
schlagventiles 24 gegen den Mündungsbereich des Zufuhrkanales 21g pres
sendes Federelement an einer den Hohlraum 21e zur Seite des Gaswech
selventiles 1 hin abschließenden sog. Federauflage 21h ab.
Die Funktionsweise des beschriebenen Endlagendämpfers wird in der dar
gestellten Position des Stößels 21 (in sämtlichen Fig. 1-3) deutlich er
sichtlich. Sobald nämlich der querschnittskleinere Stößelabschnitt 21c in den
Endabschnitt 22b des Zylinders 22 eingetaucht ist, wird das oberhalb der
Stirnfläche 21a des querschnittsgrößeren Stößelabschnittes 21d befindliche
Hydraulikmedium über die Stichbohrungen 21f verdrängt. Aus diesen Stich
bohrungen 21f in den Zufuhrkanal 21g austreten kann das Hydraulikmedium
jedoch nur, wenn nicht nur die Kraft des Federelementes des Kugelrück
schlagventiles 24, sondern auch der im selbstverständlich auch mit Hydrau
likmedium befüllten Hohlraum 21e herrschende Hydraulikdruck überwunden
wird. Die damit verbundenen hohen Widerstände, die überwunden werden
müssen, um den Stößel 21 und somit das Gaswechselventil 1 in seine
Schließposition zu bewegen, führen dazu, daß die Schließbewegung gegen
Ende erheblich abgebremst bzw. gedämpft wird.
Während - wie erwähnt - die Schließbewegung beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 durch die Ventilschließfeder 5 initiiert wird, wird bei den Ausfüh
rungsbeispielen nach den Fig. 2, 3 der von der Hochdruckpumpe 12 bereit
gestellte Hydraulikdruck zum Schließen des Gaswechselventiles 1 bzw. zum
entsprechenden Verschieben des Stößels 21 gegen Pfeilrichtung 2 herange
zogen. Bei beiden Ausführungsbeispielen ist durch die bereits erwähnte
Schließplatte 22a im Zylinder 22 ein von dieser sowie von der dem Gas
wechselventil 1 zugewandten Stirnfläche 21b des Stößels 21 begrenzter
weiterer Hydraulikraum gebildet, dem über eine zweite Zufuhrleitung 16, die
letztendlich von der ersten Zufuhrleitung 13 stromauf des Hydraulikventiles
14a abzweigt, Hydraulikmedium zugeführt wird.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist in der zweiten Zufuhrleitung 16
kein Hydraulikventil vorgesehen, was zur Folge hat, daß der von der Hoch
druckpumpe 12 bereitgestellte Hydraulikdruck stets in vollem Umfang an der
Stirnfläche 21b des Stößels 21 anliegt. Nachdem jedoch sowohl bei diesem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 als auch beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 3 die bereits erwähnte Federauflage 21h wie ersichtlich kolbenförmig
ausgebildet ist und die ebenfalls bereits erwähnte Schließplatte 22a durch
dringt, ist die dem Hydraulikdruck ausgesetzte Stirnfläche 21b des Stößels
21 erheblich kleiner als die bei geöffnetem Hydraulikventil 14a ebenfalls die
sem vollen Hyraulikdruck ausgesetzte Stirnfläche 21a des Stößels 21. Daher
ist es trotz des an der Stirnfläche 21b anliegenden Hydraulikdruckes mög
lich, bei geöffnetem Hydraulikventil 14a den Stößel 21 durch den Hydraulik
druck gemäß Pfeilrichtung 2 zu verschieben.
Die sog. Federauflage 21h ist mit ihrem freien Ende fest mit dem Gaswech
selventil 1 verbunden. Hierdurch wird darin, wenn das Hydraulikventil 14a
geschlossen und das Hydraulikventil 14b geöffnet wird, beim Ausführungs
beispiel nach Fig. 2 der Stößel 21 mit seiner Federauflage 21h und somit
auch mit dem daran befestigten Gaswechselventil 1 durch den auf die Stirn
fläche 21b einwirkenden Hydraulikdruck gegen Pfeilrichtung 2 nach oben
verschoben und das Gaswechselventil 1 somit in seine Schließposition be
wegt. Auch hierbei wirkt selbstverständlich wieder der bereits in Verbindung
mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 beschriebene Endlagendämpfer.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist in der zweiten letztlich die Stirnflä
che 21b des Stößels 21 mit Hydraulikdruck beaufschlagenden Zufuhrleitung
16 ein Hydraulikventil 17a vorgesehen. Vorgesehen ist ferner eine zweite
Abfuhrleitung 18, über welche das Hydraulikmedium aus dem die Stirnfläche
21b des Stößels 21 mit Hydraulikdruck beaufschlagenden nicht näher be
zeichneten zweiten Hydraulikraum letztendlich in den Hydrauliksammelbe
hälter 19 abgeführt werden kann. Diese zweite Abfuhrleitung 18 kann mittels
eines Hydraulikventiles 17b geöffnet oder abgesperrt werden.
Hier ist es somit möglich, die Stirnfläche 21b des Stößels 21 nur dann mit
dem von der Hochdruckpumpe 12 bereitgestellten Hydraulikdruck zu beauf
schlagen, wenn dies für eine Schließbewegung des Gaswechselventiles 1
gewünscht ist. Hierzu muß das Hydraulikventil 17a geöffnet und das Hydrau
likventil 17b geschlossen sein. Wird anschließend auch das Hydraulikventil
17a geschlossen, so wird das Gaswechselventil 1 durch den an der Stirnflä
che 21b anliegenden Hydraulikdruck in seiner Schließposition gehalten. Erst
wenn das Hydraulikventil 17b geöffnet wird, kann der Stößel 21 nahezu wi
derstandslos gemäß Pfeilrichtung 2 bewegt und somit das Gaswechselventil
1 geöffnet werden, was selbstverständlich voraussetzt, daß auch das Hy
draulikventil 14a geöffnet und das Hydraulikventil 14b geschlossen wird, was
bereits in Verbindung mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 erläutert wur
de.
Analog den Hydraulikventilen 14a, 14b sind die Hydraulikventile 17a, 17b
wieder als elektrisch betätigte hydraulische Sitzventile ausgebildet, wobei
das Hydraulikventil 17a wie gezeigt stromlos offen und das Hydraulikventil
17b stromlos geschlossen ist. Somit sind die beiden Hydraulikventile 17a,
17b ebenso einfach und schnell ansteuerbar wie die Hydraulikventile 14a,
14b, was im Zusammenhang mit diesen bereits weiter oben erläutert wurde.
Im übrigen mündet die zweite Abfuhrleitung 18 in der ersten Abfuhrleitung 15
und somit letztendlich auch wieder im Hydraulik-Sammelbehälter 19.
Zurückkommend auf den Hydraulik-Schaltkreis 10 wurde bereits die in die
sem angeordnete Hochdruckpumpe 12 erwähnt. Bevorzugt kommt als Hy
draulikmedium zur Betätigung des Gaswechselventiles 1 das Schmieröl der
nicht gezeigten Brennkraftmaschine zum Einsatz. Beim Hydraulik-
Sammelbehälter 19 handelt es sich somit um die Ölwanne der Brennkraft
maschine. Vorgesehen ist desweiteren somit eine übliche Brennkraftmaschi
nen-Schmierölpumpe 30, die hier als Vorförderpumpe für die Hochdruck
pumpe 12 fungiert. Stromab eines auf der Druckseite der Schmierölpumpe
30 vorgesehenen Ölfilters 31 ist ein übliches Schmieröl-Druckregelventil 32
vorgesehen, stromab dessen sowie stromauf der Hochdruckpumpe 12 nicht
gezeigte Zweigleitungen abzweigen, die zu den Schmierstellen der Brenn
kraftmaschine führen.
Ein Teilstrom des stromab des Schmieröl-Druckregelventiles 32 vorliegen
den Schmieröles wird als Hydraulikmedium von der Hochdruckpumpe 12
angesaugt, welche im übrigen ebenso wie die Schmierölpumpe 30 mecha
nisch von der Brennkraftmaschine angetrieben sein kann, alternativ jedoch
auch als elektrisch angetriebene Radialkolbenpumpe oder Axialkolbenpum
pe ausgebildet sein kann. Druckseitig führt die bereits erwähnte Zufuhrlei
tung 13 zum Hydraulikventil 14a, stromauf dessen eine Zweigleitung 33 ab
zweigt, die einerseits einen Druckspeicher 34 entweder stetig oder wahlwei
se auch zuschaltbar in den Hydraulik-Schaltkreis 10 einbindet, und die ande
rerseits auch die zweite Zufuhrleitung 16 bei den Ausführungsbeispielen
nach den Fig. 2, 3 mit Hydraulikmedium versorgt. Stromab der Abzweigung
dieser zweiten Zufuhrleitung 16 ist in der Zweigleitung 33 ein weiteres Filter
35 und stromab dessen ein Druckbegrenzungsventil 36, jeweils für den
Hochdruckteil des Hydraulik-Schaltkreises 10, vorgesehen, wobei die Ablei
tung des Druckbegrenzungsventiles 36 wieder im Hydraulik-Sammelbehälter
19 mündet.
Die Temperatur des im Hydraulik-Schaltkreis 10 umgewälzten Hydraulikme
diums kann in einem weiten Bereich variieren, insbesondere wenn als Hy
draulikmedium das Schmieröl der Brennkraftmaschine zum Einsatz kommt.
Dessen Temperatur kann nämlich zwischen -40°C und +150°C liegen. Um
daraus resultierende Viskositätsunterschiede, die für eine exakte Ansteuer
ung der hydraulischen Gaswechselventil-Betätigungsvorrichtung schädlich
sind, zumindest im wesentlichen kompensieren zu können, ist der Ar
beitspunkt dieses Druckbegrenzungsventiles 36 in Abhängigkeit von der
Temperatur des Hydraulikmediums (in einer bevorzugten Ausführungsform)
veränderbar. Mit diesem temperaturgeregelten Druckbegrenzungsventil 36
kann somit der Hydraulikdruck kurzfristig erhöht werden, und zwar solange,
bis das Hydraulikmedium eine ausreichende Betriebstemperatur erreicht hat.
In den Hydraulik-Schaltkreis 10 eingebunden sein kann ferner ein nicht dar
gestellter Wärmespeicher, der bevorzugt als Latentwärmespeicher ausgebil
det sein kann. Dieser Wärmespeicher kann insbesondere kurz stromauf der
Hochdruckpumpe 12 installiert sein und stellt im Hydraulik-Schaftkreis 10
somit auch bei einem Kaltstart der Brennkraftmaschine relativ warmes Hy
draulikmedium zur Verfügung, so daß die Betätigung des Gaswechselventi
les 1 durch die Stößel-Zylinder-Einheit 20 aufgrund der dann niedrigeren
Viskosität des Hydraulikmediums wie gewünscht erfolgen kann.
Ebenfalls nicht dargestellt ist eine elektronische Steuereinheit, aufgrund de
ren Signalen die Hydraulikventile 14a, 14b (sowie ggf. 17a, 17b) den Anfor
derungen entsprechend geschaltet werden. Unter Berücksichtigung des im
Hydraulik-Schaltkreis 10 umgewälzten Volumenstromes kann zusammen mit
der Information über den Schaltzustand der einzelnen Hydraulikventile diese
elektronische Steuereinheit zusätzlich die jeweilige Position des Gaswech
selventiles 1 errechnen. Ferner können bei der Auslegung dieser Steuerein
heit die Pendeleffekte der Hydraulikmedium-Fluidsäule insbesondere in der
Zufuhrleitung 13 berücksichtigt werden, derart, daß unter Ausnützung dieser
Pendeleffekte der Energieaufwand insbesondere der Hochdruckpumpe 12
minimiert wird.
Schließlich kann noch vorgesehen sein, den Stößel 21 solchermaßen mit
Hydraulikmedium zu beaufschlagen, daß das Gaswechselventil 1 - zumin
dest beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 - insbesondere bei seiner Öff
nungsbewegung vom Stößel 21 abhebt. Insbesondere zur Erzielung einer
relativ kurzen Öffnungsdauer des Gaswechselventiles 1 kann es ausrei
chend sein, einen einmaligen starken Hydraulikimpuls auf die Stirnfläche 21a
des Stößels 21 aufzubringen, um hierdurch das Gaswechselventil 1 kurzzei
tig zu öffnen.
Fig. 1 zeigt im übrigen weiterhin, daß für mehrere gleichsinnig zu betätigen
de Gaswechselventile 1 eines Brennkraftmaschinenzylinders mehrere Stö
ßel-Zylinder-Einheiten 20 mit einer einzigen Zufuhrleitung 13 (ggf. auch 16)
sowie einer einzigen Abfuhrleitung 15 (ggf. auch 18) vorgesehen sind. Dabei
können nicht nur diese beiden Stößel-Zylinder-Einheiten 20 eines einzigen
Brennkraftmaschinen-Zylinders, sondern sämtliche Stößel-Zylinder-Einheiten
20 einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine, die dann die mehreren
Gaswechselventile 1 individuell betätigen, in einer gemeinsamen Montage
leiste angeordnet sein, in der weiterhin auch die jeweils zugeordneten Hy
draulik-Ventile 14a, 14b (sowie ggf. 17a, 17b) vorgesehen sein können, um
den Montage- und Wartungsaufwand gering zu halten, jedoch kann dies so
wie eine Vielzahl weiterer Details insbesondere konstruktiver Art durchaus
abweichend vom gezeigten Ausführungsbeispiel gestaltet sein, ohne den
Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.
1
Gaswechselventil
2
Pfeilrichtung
3
Ventilsitz
4
Brennkraftmaschinen-Zylinderkopf
5
Ventilschließfeder
6
Ventilfederteller
10
Hydraulik-Schaltkreis
11
Stichleitung
12
Hochdruckpumpe
13
Zufuhrleitung
14
aHydraulikventil in
13
14
bHydraulikventil in
15
15
Abfuhrleitung
16
zweite Zufuhrleitung
17
aHydraulikventil in
16
17
bHydraulikventil in
18
18
zweite Abfuhrleitung
19
Hydrauliksammelbehälter
20
Stößel-Zylinder-Einheit
21
Stößel
21
aStirnfläche von
21
, dem Ventil
1
abgewandt
21
bStirnfläche von
21
, dem Ventil
1
zugewandt
21
cquerschnittskleinerer Stößelabschnitt
21
dquerschnittsgrößerer Stößelabschnitt
21
eHohlraum
21
fStichbohrung
21
gZufuhrkanal
21
hFederauflage
22
Zylinder
22
aSchließplatte
22
bEndabschnitt, an
21
c angepaßt
23
Anschlag
24
Kugelrückschlagventil
30
Brennkraftmaschinen-Schmierölpumpe
31
Ölfilter
32
Schmieröl-Druckregelventil
33
Zweigleitung
34
Druckspeicher
35
Filter
36
Druckbegrenzungsventil
Claims (9)
1. Hydraulische Betätigungsvorrichtung für ein Brennkraftmaschinen-
Gaswechselventil (1), auf welches ein in einem Zylinder (22) geführter
Stößel (21) einwirkt, der zum Öffnen des Gaswechselventiles (1) auf
seiner diesem abgewandten Stirnfläche (21a) gesteuert durch zumin
dest ein elektrisch betätigtes Hydraulik-Ventil mit von einer Hoch
druckpumpe (12) über eine Zufuhrleitung (13) bereitgestelltem Hy
draulikmedium beaufschlagt wird, und wobei mit einem späteren
Schließen des Gaswechselventiles (1) dieses Hydraulikmedium aus
der Stößel-Zylinder-Einheit (20) über eine Abfuhrleitung (15) abgeführt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl in der Zufuhrleitung (13) als
auch in der Abfuhrleitung (15) ein als hydraulisches Sitzventil ausge
bildetes Hydraulik-Ventil (14a, 14b) vorgesehen ist, wobei dasjenige in
der Zufuhrleitung (13) stromlos geschlossen und dasjenige in der Ab
fuhrleitung (15) stromlos offen ist.
2. Hydraulische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (21) zum Schließen des
Gaswechselventiles (1) auf seiner diesem zugewandten Stirnfläche
(21b) mit über eine zweite Zufuhrleitung (16) bereitgestelltem Hydrau
likmedium beaufschlagt wird.
3. Hydraulische Betätigungsvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das über die zweite Zufuhrleitung (16)
herangeführte Hydraulikmedium mit einem späteren Öffnen des Gas
wechselventiles (1) aus der Stößel-Zylinder-Einheit (20) über eine
zweite Abfuhrleitung (18) abgeführt wird, wobei sowohl in der zweiten
Zufuhrleitung (16) als auch in der zweiten Abfuhrleitung (18) ein als
elektrisches hydraulisches Sitzventil ausgebildetes Hydraulik-Ventil
(17a, 17b) vorgesehen ist, wobei dasjenige in der zweiten Zufuhrlei
tung (16) stromlos offen und dasjenige in der zweiten Abfuhrleitung
(18) stromlos geschlossen ist.
4. Hydraulische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangegange
nen Ansprüche mit einem stromab der Hochdruckpumpe (12) vorge
sehenem Druckbegrenzungsventil (36),
dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitspunkt des Druckbegren
zungsventiles (36) in Abhängigkeit von der Temperatur des Hydrau
likmediums veränderbar ist, um temperaturabhängige Viskositätsun
terschiede auszugleichen.
5. Hydraulische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangegange
nen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikkreislauf über einen ins
besondere als Latentwärmespeicher ausgebildeten Wärmespeicher
geführt ist.
6. Hydraulische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangegange
nen Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine elektronische Steuereinheit zur Betätigung
der Hydraulikventile (14a, 14b, 17a, 17b), die aus dem durchgesetz
ten Volumenstrom des Hydraulikmediums die jeweilige Position des
Gaswechselventiles (1) errechnet.
7. Hydraulische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangegange
nen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ansteuerung der Hydraulikven
tile (14a, 14b, 17a, 17b) Pendeleffekte der Hydraulikmedium-
Fluidsäule in der Zufuhrleitung (13, 16) zur Verminderung des Ener
gieaufwandes berücksichtigt werden.
8. Hydraulische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangegange
nen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (21) solchermaßen mit Hy
draulikmedium beaufschlagt wird, daß das Gaswechselventil (1) ins
besondere bei seiner Öffnungsbewegung vom Stößel (21) abhebt.
9. Hydraulische Betätigungsvorrichtung nach einem der vorangegange
nen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß für mehrere gleichsinnig zu betätigende
Gaswechelventile (1) eines Brennkraftmaschinen-Zylinders mehrere
Stößel-Zylinder-Einheiten (20) mit einer gemeinsamen Zufuhrleitung
(13, 16) und Abfuhrleitung (18) mit jeweils einem Hydraulik-Ventil
(14a, 14b, 17a, 17b) vorgesehen sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19749303A DE19749303A1 (de) | 1997-11-07 | 1997-11-07 | Hydraulische Betätigungsvorrichtung für ein Brennkraftmaschinen-Gaswechselventil |
EP98119578A EP0915235A3 (de) | 1997-11-07 | 1998-10-16 | Hydraulische Betätigungsvorrichtung für ein Brennkraftmaschinen-Gaswechselventil |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19749303A DE19749303A1 (de) | 1997-11-07 | 1997-11-07 | Hydraulische Betätigungsvorrichtung für ein Brennkraftmaschinen-Gaswechselventil |
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Family Applications (1)
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DE19749303A Withdrawn DE19749303A1 (de) | 1997-11-07 | 1997-11-07 | Hydraulische Betätigungsvorrichtung für ein Brennkraftmaschinen-Gaswechselventil |
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Country | Link |
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