DE19749279C2 - Absperrvorrichtung für eine Rohrleitung - Google Patents
Absperrvorrichtung für eine RohrleitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Absperrvorrichtung zum raschen Absperren einer
Rohrleitung, die ein Medium führt.
Absperrvorrichtungen der genannten Art werden insbesondere verwendet für
Rohrleitungen, in denen Stadtgas geführt wird, beispielsweise bei
sogenannten Hauseinführkombinationen. Die Sicherheit ist hierbei oberstes
Gebot. Deswegen sind derartige Absperrvorrichtungen auch mit
Sicherheitsvorkehrungen versehen, die ein rasches Absperren gewährleisten,
z. B. bei Auftreten von Hitze. Die Sicherheitseinrichtung muß dabei strengsten
Anforderungen genügen. Sie darf im Laufe des Betriebes nicht ihre Fähigkeit
verlieren, im Notfall schnell und sicher abzusperren. Der Betriebszustand der
Absperrvorrichtung soll möglichst auch von außen sofort und leicht erkennbar
sein. Es soll somit erkennbar sein, ob die Sicherheitseinrichtung in Kraft
getreten ist oder nicht. Ungeachtet des Zustandes der Sicherheitseinrichtung
soll sich die Absperrvorrichtung von Hand betätigen lassen. Die
Sicherheitseinrichtung soll sich ferner nach Ausüben ihrer Funktion wieder
scharf machen lassen, sobald die Gefahr beseitigt ist, somit beispielsweise
die Einwirkung einer vorübergehend aufgetretenen Hitze.
In der Praxis können gefährliche Zustände nicht nur bei Hitze auftreten.
Vielmehr kann an irgendeiner Stelle stromabwärts der Absperrvorrichtung eine
Leckstelle eintreten, beispielsweise durch ungewollte Krafteinwirkung, etwa
bei Umbauarbeiten in einem Gebäude. Dies kann zu einem starken
Gasaustritt führen, der erst dann bemerkt wird, wenn es zu spät ist. In einem
solchen Fall spricht jene Art von Sicherheitseinrichtung, die auf
Hitzeeinwirkung beruht, nicht an.
DE 296 18 605 U1 beschreibt eine Absperrvorrichtung, bei der sich eine
Schmelzlotsicherung im Durchflußkanal der Absperrvorrichtung befindet.
Hierbei kann folgendes eintreten: Das in der Rohrleitung und durch das
Absperrorgan hindurchtretende Medium ist zwar verhältnismäßig kalt; warm
oder heiß ist lediglich die Umgebung. Aufgrund der Tatsache, daß sich die
Schmelzlotsicherung innerhalb des Strömungskanales befindet, kommt es
nicht zu einem Schmelzen des Schmelzlotes, so daß die
Sicherheitseinrichtung ihre Wirkung nicht entfalten kann. Auch ist es
nachteilig, wenn sich - so wie dort - innerhalb des Strömungskanales Federn
oder sonstige empfindliche Teile befinden, die aufgrund der Natur des
geförderten Mediums gegen Korrosion anfällig sein können.
Die Erfindung geht aus von einer Absperrvorrichtung für eine Rohrleitung mit
einem Gehäuse, das wenigstens zwei Anschlußstutzen umfaßt, die einen
Winkel miteinander bilden und die zum Anschließen einer Rohrleitung dienen,
ferner mit einem Schließkörper und einem diesem zugeordneten Sitz.
Der Erfindung liegt die folgende Aufgabe zugrunde: Die Abführvorrichtung
gemäß der genannten Art soll derart weitergebildet werden, daß sie bei
Beschädigungen der stromabwärts gelegenen Rohrleitung im Betrieb
automatisch absperrt.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Der Erfinder ist einen verblüffend einfachen Weg gegangen. Der Kerngedanke
besteht darin, daß der Schließkörper gegen eine Stützeinrichtung begrenzt
beweglich ist. Dabei wird der Schließkörper durch eine Feder - im
allgemeinen eine Druckfeder - bis zu einem Oberwert des Durchsatzes des
Mediums in Offenstellung gehalten. Wird an irgendeiner Stelle stromabwärts
die Mediumleitung beschädigt oder aufgerissen, so kommt es zunächst zu
einem raschen Anstieg des Durchsatzes des Mediums. Das Medium umströmt
den Schließkörper mit hoher Geschwindigkeit. Dies führt zu einem Unterdruck
im ringförmigen Strömungskanal zwischen Schließkörper und Sitzfläche, und
damit zu einem Anlegen des Schließkörpers an die Sitzfläche und zu einem
Absperren des Mediumstromes.
Sobald der Schaden behoben ist, hört der Unterdruck auf. Die genannte
Feder drückt nunmehr den Schließkörper und die Stützeinrichtung
auseinander, so daß der Schließkörper in Offenstellung gelangt.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen
folgendes dargestellt:
Fig. 1 zeigt eine Absperrvorrichtung bei geöffnetem Schließkörper.
Fig. 2 zeigt die Absperrvorrichtung gemäß Fig. 1 bei geschlossenem
Schließkörper.
Die dargestellte Absperrvorrichtung weist ein Gehäuse 1 auf. Dieses weist
einen ersten und einen zweiten Anschlußstutzen 1.1, 1.2 auf, die jeweils zum
Anschließen an Rohrleitungen dienen. Die beiden Anschlußstutzen 1.1, 1.2
verlaufen im vorliegenden Falle unter einem rechten Winkel zueinander. Sie
könnten jedoch auch unter einem größeren oder kleineren Winkel zueinander
verlaufen.
Man erkennt weiterhin als wesentliches Element den Schließkörper 2. Dieser
arbeitet im Schließfalle mit einem Sitz 1.3 zusammen, der Bestandteil des
Gehäuses 1 ist.
An den Schließkörper 2 ist eine Stützstange 2.1 angeschlossen. Diese trägt
den Stützkörper 2. Sie ist selbst getragen in einem Lagerstutzen 1.4, der
Bestandteil des Gehäuses 1 ist.
Die Stützstange 2.1 weist ein kolbenartiges Ende 2.2 auf O-Ringe 2.3 bilden
eine Abdichtung zwischen dem Ende 2.2 und dem Lagerstutzen 1.4. Dem
Ende 2.2 der Stützstange 2.1 ist eine Druckfeder 2.4 zugeordnet. Diese hat
das Bestreben, die Stützstange 2.1 nach rechts zu ziehen und damit den
Schließkörper 2 in die Schließposition zu verbringen.
An das Ende 2.2 der Stützstange 2.1 schließt sich ein Pfropfen 3 aus einem
Metall an, das bei niedriger Temperatur schmilzt, gefolgt von einem Stopfen
4. Lagerstutzen 1.4 ist umgriffen von einer Überwurfmutter 5, deren Funktion
noch im einzelnen beschrieben werden soll.
Gemäß der Erfindung ist zwischen Stützstange 2.1 und Schließkörper 2 eine
Feder 2.5 geschaltet. Diese hat das Bestreben, Schließkörper 2 und
Stützstange 2.1 auseinanderzudrücken und damit den Schließkörper in
Offenstellung zu halten.
Die erfindungsgemäße Arbeitsweise verläuft wie folgt: Tritt an irgendeiner
Stelle stromabwärts der Absperrvorrichtung ein Leck auf, beispielsweise durch
Zerstörung der Leitung, so kommt es zu einem stark erhöhten Durchsatz des
Mediums. Das Medium umströmt den Schließkörper 2 mit hoher
Geschwindigkeit in Richtung auf den Anschlußstutzen 1.1. Dadurch kommt es
im Bereich zwischen der Mantelfläche des Schließkörpers 2 und dem Sitz 1.3
zu einem Unterdruck. Dieser führt zu einem Überwinden der Kraft der Feder
2.5 und damit zu einem Heranziehen des Schließkörpers 2 an den Sitz 1.3.
Man erkennt ferner einen O-Ring 1.5, der in den Anschlußstutzen 1.2
eingelegt ist. Wie sich aus Fig. 2 ergibt, liegt im Schließfalle eine doppelte
Dichtung vor: Zum einen eine Metall-Metall-Dichtung zwischen der
Mantelfläche des Schließkörpers 2 und dem Sitz 1.3, und zum anderen eine
Metall-Gummi-Dichtung zwischen der Mantelfläche des Schließkörpers 2 und
dem O-Ring 1.5.
Der in den Figuren rechts dargestellte Teil stellt eine Sicherheitseinrichtung
gegen hohe Temperaturen dar. Kommt es zu hohen Temperaturen, so
schmilzt der Pfropfen 3. Das Schmelzmaterial gelangt durch einen hier nicht
dargestellten Kanal nach außen. Die Druckfeder 2.4 bewegt nunmehr das
rechte Ende 2.2 der Stützstange 2.1 und damit auch zugleich die Stützstange
2.1 selbst sowie den Schließkörper 2 nach rechts, so daß es wiederum zu
einem Absperren kommt.
Die Überwurfmutter 5 hat die folgende Funktion: Mit ihrer Hilfe kann der
Schließkörper in die Schließposition verbracht und damit die
Absperrvorrichtung abgesperrt werden. Dies geht wie folgt vor sich: Die
Mutter 5 wird verdreht, wobei sie in den Figuren gesehen nach rechts
wandert. Da die Stützstange 2.1 unter dem Druck der Feder 2.4 steht, und
damit auch zugleich der Pfropfen 3 sowie der Stopfen 4, folgen diese
genannten Teile der Wanderung der Mutter 5 nach rechts. Damit wird auch
der Schließkörper 2 nach rechts gezogen.
Eine Besonderheit besteht in folgendem: Das Gewinde zwischen Mutter 5 und
Lagerstutzen 1.4 ist ein Linksgewinde. Dies hat die folgende Bewandtnis:
Jeder mit der Technik Vertraute weiß, daß Gewinde aufgeschraubt werden
durch Linksdrehen, und zugeschraubt durch Rechtsdrehen. Da in Notfällen im
allgemeinen keine Zeit zum Nachdenken verbleibt, und auch nicht dazu,
lange Bedienungsvorschriften zu lesen, wird jeder Benutzer in dem Bestreben,
die Absperrvorrichtung in die Schließstellung zu verbringen, die Mutter 5 nach
rechts verdrehen. Da es sich, wie erwähnt, um ein Linksgewinde handelt, ist
diese instinktive Handhabung genau die richtige.
Die dargestellte Absperrvorrichtung vermag somit die drei folgenden
Funktionen zu erfüllen:
- - eine automatische Absperrfunktion im Falle einer Beschädigung der Rohrleitung stromabwärts der Absperrvorrichtung zufolge des Unterdruckes zwischen Schließkörper 2 und Sitz 1.3;
- - eine automatische Absperrfunktion bei Auftreten einer größeren Hitze zufolge des Schmelzens des Pfropfens 3, und
- - eine willkürliche Schließfunktion durch Verdrehen der Mutter 5 im "normalen" Drehsinn, d. h. nach rechts.
Von untergeordneter Bedeutung ist eine Anschlagmutter 6. Diese verhindert
ein zu weites Herausdrehen der Überwurfmutter 5.
Es soll noch darauf verwiesen werden, daß die Druckfeder 2.5 im allgemeinen
eine weichere Federcharakteristik hat als die Druckfeder 2.4. Dies hat zur
Folge, daß bei Auftreten eines Lecks in einer Rohrleitung stromabwärts der
Absperrvorrichtung die Kraft der erstgenannten Druckfeder 2.5 in jedem Falle überwunden wird.
Die Erfindung läßt sich bei jeder Art von Absperrvorrichtungen anwenden, bei
der es darum gehen kann, eine Leckage stromabwärts der Absperrvorrichtung
augenblicklich abzustoppen. Die Anwendung kommt in Betracht bei einem
sogenannten Gaszähler-Eckhahn, aber auch bei einem gewöhnlichen
Kugelhahn, bei dem außerdem noch an irgendeiner Stelle im Gehäuse ein
Kugelküken angeordnet ist.
Claims (5)
1. Absperrvorrichtung für eine Rohrleitung;
- 1. mit einem Gehäuse (1)
- 2. das Gehäuse (1) umfaßt wenigstens zwei Anschlußstutzen(1.1, 1.2), die einen Winkel miteinander bilden und die zum Anschließen von Rohrleitungen dienen;
- 3. es ist ein Schließkörper (2) vorgesehen, der mit einem Sitz (1.3) innerhalb des einen Anschlußstutzens (1.2) zusammenarbeitet;
- 4. der Schließkörper (2) ist von einer Stützeinrichtung (2.1) getragen, die sich ihrerseits im Gehäuse (1) abstützt;
- 5. der Schließkörper (2) ist relativ zur Stützeinrichtung (2.1) im Sinne des Öffnens und Schließens beweglich;
- 6. zwischen Schließkörper (2) und Stützeinrichtung (2.1) ist eine erste Feder (2.5) geschaltet, die den Schließkörper (2) bis zu einem bestimmten Oberwert des Durchsatzes des Mediums in Offenstellung hält.
2. Absperrvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützeinrichtung eine Stützstange (2.1) umfaßt, deren eines Ende den
Schließkörper (2) trägt, und deren anderes Ende in einem dem
Schließkörper gegenüberliegenden Lagerstutzen (1.4) gelagert ist.
3. Absperrvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
eine zweite Druckfeder (2.4) im Bereich des gelagerten Endes (2.2) der
Stützstange (2.1) angeordnet ist, und daß die zweite Druckfeder (2.4)
das Bestreben hat, die Stützstange (2.1) und damit den Schließkörper
(2) im Schließsinne zu betätigen.
4. Absperrvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in Wirkrichtung der Stützstange (2.1) ein Pfropfen
(3) aus einem Material mit niedrigem Schmelzpunkt zwischengelagert
ist.
5. Absperrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Dichtungsring (1.5) zwischen Anschlußstutzen
(1.2) und Schließkörper (2) vorgesehen ist, der dem einen der beiden
genannten Bauteile zugeordnet ist, und der im geschlossenen Zustand
des Schließkörpers (2) wirkt.
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- 1997-11-07 DE DE1997149279 patent/DE19749279C2/de not_active Expired - Fee Related
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