DE19747791A1 - Gemische aus Alkoholen und Trialkylaminen zur Extraktion von Carbonsäuren - Google Patents
Gemische aus Alkoholen und Trialkylaminen zur Extraktion von CarbonsäurenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C211/00—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
- C07C211/01—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton having amino groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C211/02—Compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton having amino groups bound to acyclic carbon atoms of an acyclic saturated carbon skeleton
- C07C211/03—Monoamines
- C07C211/07—Monoamines containing one, two or three alkyl groups, each having the same number of carbon atoms in excess of three
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C31/00—Saturated compounds having hydroxy or O-metal groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C31/02—Monohydroxylic acyclic alcohols
- C07C31/10—Monohydroxylic acyclic alcohols containing three carbon atoms
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/42—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C51/48—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by liquid-liquid treatment
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Gemische bestehend aus Alkoho
len und Trialkylaminen und deren Verwendung zur Extraktion von
Carbonsäuren aus wäßrigen Lösungen.
In vielen industriellen Verfahren, z. B. bei der Oxidation von
Kohlenwasserstoffen, fallen mit Carbonsäuren belastete Prozeßab
wässer an. Daneben gibt es biotechnologische Verfahren wie die
Milchsäure- oder Zitronensäure-Fermentation bei denen die Carbon
säuren als Wertstoff in wäßriger Lösung entstehen. Daher muß eine
kostengünstige Möglichkeit gefunden werden, die entsprechende
Carbonsäure aus ihrer verdünnten wäßrigen Lösung in konzentrier
ter Form zu isolieren.
Eine destillative Aufarbeitung des Abwasserstroms ist bei niedri
gen Säurekonzentrationen sehr energieintensiv, da das Wasser als
Hauptbestandteil der Phase über Kopf abgezogen werden muß.
Besser geeignet wäre eine Flüssig-Flüssig-Extraktion, die in den
Gesamtprozeß integriert wird.
Die bekannten "klassischen Extraktionsmittel", wie Kohlenwasser
stoffe, Alkohole, Ketone, Ether, höhere Carbonsäuren oder Ester,
sind nicht in der Lage, die an sie gestellten Anforderungen (hohe
Verteilungskoeffizienten und Selektivitäten) zu erfüllen.
Aus der Literatur ist der Einsatz von Alkoholen als Extraktions
mittel zur Carbonsäureextraktion bekannt [Schierbaum, B; Rosskopp;
D.; Bröll, D.; Vogel, H.: Chem. Ing. Tech. 4, 1997
519-523]. Tri-n-alkylamine sind ebenfalls schon beschrieben wor
den. Sie sind für verschiedene Einsatzgebiete, wie Metallsalzex
traktion und flüssige Ionenaustauscher/Reaktivextraktion von
Carbonsäuren bereits untersucht und zum Teil auch praktisch ein
gesetzt worden. Aufgrund ihrer hohen Viskosität sind sie dabei
oft mit Lösungsmitteln verdünnt worden. Bekannt ist hier der Ein
satz von Tri-n-octylamin in 1-Octanol und anderen Lösungsmitteln.
Zur Zeit werden leichtsiedende Extraktionsmittel wie zum Beispiel
Ethylacetat, Diisopropylether, Butanol-1 und Butanon-2 zur Säu
reextraktion verwendet. Der Wirkungsgrad dieser "klassischen" Ex
traktionsmittel ist jedoch gering, da sie für die Carbonsäuren
einen zu niedrigen Verteilungskoeffizienten besitzen und durch
ihre hohe Wasseraufnahme eine geringe Selektivität zeigen.
Weiterhin werden Carbonsäuren durch Reaktivextraktion mit soge
nannten flüssigen Ionenaustauschern (z. B. Tri-n-alkylamine,
Phosphinoxide) aus der wäßrigen Lösung extrahiert. Aufgrund ihrer
hohen Viskosität müssen diese flüssigen Ionenaustauscher jedoch
mit einem organischen Lösungsmittel verdünnt werden.
Es wurde nun ein sehr gut brauchbares System zur Extraktion von
Carbonsäuren gefunden.
Gegenstand der Erfindung sind Gemische bestehend aus C3-5-Alkoho
len und Alkylaminen und deren Verwendung zur Extraktion von
Carbonsäuren aus wäßrigen Lösungen.
Als Alkylamine eignen sich bei Raumtemperatur flüssige Tri-n-al
kylamine mit mehr als 15 C-Atomen (vorzugsweise Tri-n-hexylamin)
in Kombination mit Alkoholen, insbesondere C4-Alkoholen (vorzugs
weise 1-Butanol und insbesonders i-Butanol). Die Amine zeigen
sehr geringe Löslichkeiten in der wäßrigen Phase (< 0,5%).
Das Molverhältnis von Alkohol zu Alkylamin liegt in der Regel
über 0,5 : 1, vorzugsweise bei 1 : 1 bis 20 : 1.
Das Molverhältnis von Amin zu Säure im Extraktionsmittelsystem
liegt in der Regel bei 0,25 : 1 bis 12 : 1, vorzugsweise bei 1 : 1
bis 2 : 1 und ganz besonders bei 1,1 : 1 bis 1,5 : 1. Die
Selektivitäten steigen mit höheren Aminkonzentrationen.
Die Extraktion wird im allgemeinen bei 5-80°C, vorzugsweise bei
20-60°C, durchgeführt.
Das Verfahren eignet sich gut zur Isolierung von organischen
Verbindungen mit mindestens einer Carbonsäuregruppe, insbesondere
Essigsäure und Milchsäure, aus wäßrigen Lösungen.
Das neue Gemisch zur Extraktion zeigt einen unerwarteten, positi
ven synergistischen Effekt bezüglich der Verteilungskoeffizienten
und der Selektivitäten. Darüber hinaus zeigt das Extraktionsmit
tel weiterhin eine hohe thermische Stabilität.
In den folgenden Beispielen werden folgende Abkürzungen
verwendet:
TBA: Tri-n-butylamin
THA: Tri-n-hexylamin
TOA: Tri-n-octylamin
TPA: Tri-n-pentylamin
A327: Hostarex®, Tri-n-alkylamingemisch (C8-C10)
ES: Essigsäure
MS: Milchsäure
THA: Tri-n-hexylamin
TOA: Tri-n-octylamin
TPA: Tri-n-pentylamin
A327: Hostarex®, Tri-n-alkylamingemisch (C8-C10)
ES: Essigsäure
MS: Milchsäure
20 g einer 5%igen wäßrigen Essigsäurelösung und 20 g des Extrak
tionsmittelsystems 1-Butanol (15 g) und THA (5 g) [Molverhältnis
THA : ES = 1,1 : 1 und 1-Butanol : THA = 11 : 1] wurden in einem
thermostatisierten Gefäß 1 h gerührt, so daß eine vollständige
Gleichgewichtseinstellung gewährleistet war. Nach dem Absetzen
der beiden Phasen wurden diese separiert und ausgewogen. Die
Analyse des Säuregehaltes der beiden Phasen erfolgte titri
metrisch. Der Wassergehalt wurde nach Karl-Fischer bestimmt.
Es wurden bei 40°C Verteilungskoeffizienten K und Selektivitäten S
von Essigsäure in verschiedenen Extraktionsmitteln unter Zugabe
von Tri-n-alkylaminen im Molverhältnis (Amin : Säure) von 1,1 : 1
bestimmt (Tab. 1). Die Einwaage betrug 20 g einer 5%-igen ES-Lö
sung mit 20 g des Extraktionsmittelsystems (= Mischung aus Alkohol
und Amin).
Das Molverhältnis Amin : ES betrug 1,1 : 1.
Weiterhin wurden bei 40°C für verschiedene alkoholische Systeme
mit Essigsäure bzw. Milchsäure die Abhängigkeiten der Vertei
lungskoeffizienten K und der Selektivität S bei verschiedenen
Molverhältnissen THA/Säure untersucht (Tab. 2). Als Amin diente
Tri-n-hexylamin.
Eine Mischung aus 20 g einer 5%igen wäßrigen MS-Lösung (1 g MS +
19 g H2O) und einer Extraktionsmittelsystemphase aus 4,5 g THA
(Molverhältnis THA : MS = 1,5 : 1) und 15,5 g i-Butanol (Mol
verhältnis i-Butanol : THA = 12,5 : 1) wurde 1 h bei 40°C ge
rührt. Nach einer Absetzzeit von 30 min wurden die beiden Phasen
separiert und ausgewogen. Der Säuregehalt der Einzelphasen wurde
durch Titration mit 0,1 N NaOH und Phenolphthalein als Indikator
bestimmt. In der Butanolphase lagen 0,9 g MS vor.
Claims (6)
1. Verfahren zur Extraktion von Carbonsäuren aus wäßrigen Lösun
gen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Extraktionsmittel
Gemische bestehend aus C3-5-Alkoholen und Alkylaminen
verwendet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Alkylamin ein bei Raumtemperatur flüssiges Trialkylamin
mit mehr als 15 C-Atomen verwendet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Alkylamin Tri-n-hexylamin verwendet.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als C3-5-Alkohol einen C4-Alkohol verwendet.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als C3-5-Alkohol 1-Butanol oder i-Butanol verwendet.
6. Gemische bestehend aus C3-5-Alkoholen und bei Raumtemperatur
flüssigen Trialkylaminen mit mehr als 15 C-Atomen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997147791 DE19747791A1 (de) | 1997-10-29 | 1997-10-29 | Gemische aus Alkoholen und Trialkylaminen zur Extraktion von Carbonsäuren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997147791 DE19747791A1 (de) | 1997-10-29 | 1997-10-29 | Gemische aus Alkoholen und Trialkylaminen zur Extraktion von Carbonsäuren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19747791A1 true DE19747791A1 (de) | 1999-05-06 |
Family
ID=7846999
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997147791 Withdrawn DE19747791A1 (de) | 1997-10-29 | 1997-10-29 | Gemische aus Alkoholen und Trialkylaminen zur Extraktion von Carbonsäuren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19747791A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2012076759A1 (en) | 2010-12-10 | 2012-06-14 | Kemira Oyj | A method for recovery of organic acid from dilute aqueous solution |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2546320A1 (de) * | 1975-10-16 | 1977-04-21 | Akad Wissenschaften Ddr | Verfahren zur abtrennung von perfluoralkancarbonsaeuren der kettenlaengen c tief 1 bis c tief 12 aus waessrigen loesungen |
DE2951177A1 (de) * | 1978-12-28 | 1980-07-24 | Bio Research Center Co | Verfahren zur reinigung von durch fermentation erzeugten dicarbonsaeuren |
-
1997
- 1997-10-29 DE DE1997147791 patent/DE19747791A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2546320A1 (de) * | 1975-10-16 | 1977-04-21 | Akad Wissenschaften Ddr | Verfahren zur abtrennung von perfluoralkancarbonsaeuren der kettenlaengen c tief 1 bis c tief 12 aus waessrigen loesungen |
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