DE19747627C2 - Auskleidung von Becken oder Kanälen mit elastischen Folien auf Trägerplatten - Google Patents

Auskleidung von Becken oder Kanälen mit elastischen Folien auf Trägerplatten

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Description

Die Erfindung betrifft eine Auskleidung für Becken oder Kanäle auf der Basis einer chemisch resistenten Polymer-Beschichtung. Derartige Beschichtungen sind in der chemischen Industrie erforderlich, wenn die Becken oder Kanäle mit aggressiven Flüssigkeiten oder Feststoffen gefüllt sind. Zu diesem Zweck sind diverse Schutzanstriche oder Schutzverspachtelungen mit den unterschiedlichsten Materialien, z. B. Polyurethanlacke, Epoxidharze, sowie mineralische Materialien bekannt. Desweiteren sind Verkleidungen mit Glasfaserverbundwerkstoffen z. B. glasfaserverstärkte Polyestermaterialien und Verkleidungen mit Thermoplasten bekannt.
Da diese Verkleidung direkt auf den Untergrund der Kanäle oder Becken aufgebracht werden, ist eine vorherige Sanierung des Untergrundes erforderlich. Außerdem treten Haftungsprobleme auf, wenn der Untergrund vorher von Salzlösungen benetzt war.
Die Verkleidung mit Glasfaserverbundwerkstoffen und Thermoplasten bereitet Probleme hinsichtlich der unterschiedlichen Wärmeausdehnung zwischen dem Untergrund dem Verbundwerkstoff bzw. dem Thermoplast. Bei Betriebsversuchen wurden Risse in der Verkleidung beobachtet, was eine Zerstörung der eingesetzten Werkstoffe zur Folge hatte.
Aus DE 77 19 686 U1 ist ein Betonbauteil mit einer verlorenen Stahlblechschalung bekannt, deren Oberfläche eine chemisch beständige Schicht trägt. Die Stahl­ blechschalung weist am Rande abgeflanschte Stahlblechformteile auf, wobei die Ab­ flanschungen im Beton liegen. Mithin weist die Auskleidung eine starre, dichte Verbindung zwischen Beton und Stahlplatten auf. Der nachträgliche Einbau einer solchen Konstruktion in ein bestehendes Becken oder einen Kanal ist nicht möglich. Auch ist eine entsprechende Konstruktion auf die Anwendung von Stahlblechplatten beschränkt, da nur diese den gewünschten, gleichen Ausdehnungskoeffizienten wie Beton haben, was bei einer Festkonstruktion zwingend notwendig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine chemisch resistente Auskleidung für Becken oder Kanäle zu schaffen, die eine hohe Zuverlässigkeit und Betriebs­ sicherheit gewährleistet und mit einem vergleichsweise geringen Montageaufwand zu realisieren ist, wobei insbesondere die Möglichkeit zum Nachrüsten bereits vorhandener Becken oder Kanäle gegeben sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an den Becken oder Kanalwänden flächendeckende Trägerplatten aus Kunststoff mit Schrauben befestigt sind, die mit dem Polymer in Form von aufgeklebten elastischen Folien beschichtet sind.
Die Thermoplastfolien haben vorzugsweise eine Dicke von 0,1 bis 0,5 mm und die Elastomerfolien eine Dicke von 1 bis 6 mm, vorzugsweise 3 bis 6 mm.
Die Trägerplatten werden zweckmäßigerweise so dimensioniert und montiert, dass zwischen aneinandergrenzenden Trägerplatten ein Spalt von 1 bis 2 mm verbleibt, der durch die aufgeklebte Folie überbrückt wird. Auf diese Weise können Ver­ spannungen aufgrund der Wärmeausdehnung vermieden werden.
Eine Weiterentwicklung der Erfindung besteht darin, dass zwischen den Träger­ platten an den Seitenwänden des Beckens oder Kanals und der bodenseitigen Trägerplatte an den Bodenrändern eine durch die aufgeklebte Folie abgedeckte, sich über den gesamten Becken- oder Kanalboden erstreckende Leckagerinne verbleibt. Auf diese Weise können kleinere Leckagen abgeführt und z. B. mit Hilfe einer Überwachungseinrichtung angezeigt werden.
Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:
  • - Das Material für die Trägerplatten kann je nach Temperaturanforderung und Anforderung an die chemische Beständigkeit ausgewählt werden.
  • - Die Trägerplatten können in einfacher Weise ohne zusätzliche Bearbeitung oder Vorbereitung des Untergrundes befestigt werden.
  • - Die Materialien für die elastischen Folien können in einfacher Weise an die jeweiligen Anforderungen hinsichtlich der chemischen Beständigkeit ange­ paßt werden.
  • - Thermische Spannungen, die durch die unterschiedliche Wärmeausdehnung zwischen dem Untergrund und der Auskleidung entstehen, werden durch die elastischen Eigenschaften der aufgeklebten Folien kompensiert.
  • - Bei der Ausführung mit einer Leckagerinne ist eine einfache Leckage­ kontrolle möglich.
  • - Das gefürchtete Herauslösen von mineralischen Bestandteilen aus dem Unter­ grund kann mit hoher Zuverlässigkeit ausgeschlossen werden. Dieser Vorteil ist bei Chloralkalielektrolyseanlagen, die nach dem Membranverfahren be­ trieben werden, von besonderer Bedeutung.
  • - Beschädigungen der Auskleidung (z. B. durch mechanische Einwirkung) lassen sich durch Überkleben der Folie einfach reparieren.
  • - Bereits vorhandene Becken und Kanäle können mit der neuen Auskleidung problemlos nachgerüstet werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Aus­ führungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen offenen Kanal mit der erfindungsgemäßen Auskleidung
Fig. 2 eine Querschnitts- und Seitenansicht einer Verkleidung in einem Becken und
Fig. 3 die Montage einer Trägerplatte mit Hilfe einer Dübelbefestigung.
Gemäß Fig. 1 sind an den Wänden und am Boden eines rechteckigen ausgemauerten Kanals 1 Kunststoffplatten 2, 3 und 4 an dem Mauerwerk 5 mittels eingedübelter Schrauben 6 befestigt (Dübel 7). Die Höhe der Platten 2 und 3 an den Seitenwänden und die Breite der Platte 4 am Boden des Kanals 1 sind so bemessen, dass an den Ecken des Kanals eine Leckagerinne 8 verbleibt. Nach der Montage der Kunststoffplatten 2, 3 und 4 werden diese mit Elastomerfolien 9 und 10 in geeigneter Größe überklebt. Bei kleineren Kanälen können die Folien 9 und 10 aus einem Stück sein. Die Elastomerfolie besteht hier aus Butylkautschuk und hat eine Dicke von 4 mm. Der Klebstoff besteht z. B. aus Chloropren. Das Teilstück 10 der Folie wird so auf die Boden-Kunststoffplatte 4 aufgeklebt, dass es die Leckagerinnen 8 an beiden Seiten überbrückt bzw. abdeckt. Die an den seitlichen Kunststoffplatten 2 und 3 auf­ geklebten Folienstücke 9 überlappen an ihrem unteren Rand das Folienstück 10 (Überlappung 11). Der obere Abschluß der Verkleidung kann zusätzlich mit einer Leiste 12 fixiert und gegebenenfalls mit Folie überklebt werden.
Es können Kunststoffträgerplatten z. B. aus PVC, PVDF, FEP, PFA oder PP verwendet werden. Als weitere Materialien für die Elastomerfolien kommen z. B. PTFE, PVDF, FEP, PFA in Frage.
Aus dem Teilschnitt eines Salzlösebeckens gemäß Fig. 2 ist ersichtlich, wie die Trägerplatten 2 an einer langen Seitenwand angebracht sind. Die Trägerplatten 2 sind mittels der eingedübelten Schrauben 6 aus Gründen der Wärmeausdehnung an den Seitenwänden und am Boden so befestigt, dass zwischen den Platten 2 ein Spalt 13 von ca. 1-2 mm verbleibt. Die hier am oberen Rand des Beckens dargestellte Fixierungsleiste 12 ist zusätzlich mit einem Folienstück 14 überklebt.
In Fig. 3 ist noch einmal die Befestigung der Trägerplatten 2, 3 oder 4 am Mauer­ werk 5 des Kanals oder Beckens gezeigt. Wie ersichtlich, ist die Kunststoffplatte 2 an dem Mauerwerk 5 festgedübelt. Zu diesem Zweck ist das Mauerwerk mit einem Bohrloch 15 für den die Schraube 6 aufnehmenden Dübel 7 versehen. Das in der Trägerplatte 2 befindliche Loch für die Schraube 6 wird durch die anschließend aufgeklebte Elastomerfolie 9 abgedeckt. Die Löcher in der Trägerplatte 2 für die Be­ festigungsschrauben 6 können als Langlöcher ausgeführt sein um Risse und Spannungen bei der Verschraubung der Trägerplatten auszugleichen. Um ein Durch­ ziehen des Schraubenkopfes zu vermeiden, kann, falls erforderlich, eine Unterleg­ scheibe zwischem dem Kopf der Schraube 6 und der Platte 2 vorgesehen werden.

Claims (7)

1. Auskleidung für Becken oder Kanäle auf der Basis einer chemisch resistenten Polymer-Beschichtung, dadurch gekennzeichnet, dass an den Becken- oder Kanalwänden (5) nahezu flächendeckende Trägerplatten (2, 3, 4) aus Kunst­ stoff mit Schrauben (6) befestigt sind, die mit dem Polymer in Form von aufgeklebten elastischen Folien (9, 10) beschichtet sind.
2. Auskleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoff­ platten (2, 3, 4) mit Folien (9, 10) aus einem thermoplastischen Kunststoff beklebt sind.
3. Auskleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoff­ platten (2, 3, 4) mit Elastomerfolien (9, 10) beklebt sind.
4. Auskleidung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Thermo­ plastfolien (9, 10) eine Dicke von 0,1 bis 0,5 mm haben.
5. Auskleidung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Elastomer­ folien (9, 10) eine Dicke von 1 bis 6 mm, vorzugsweise 3 bis 6 mm aufweisen.
6. Auskleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen aneinandergrenzenden Trägerplatten (2, 3, 4) ein durch die aufgeklebte Folie (9, 10) überbrückter Spalt (13) von 1 bis 2 mm verbleibt.
7. Auskleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Trägerplatten (2, 3) an den Seitenwänden des Beckens oder Kanals und der bodenseitigen Trägerplatte (4) an den Bodenrändern eine durch die aufgeklebte Folie (9, 10) abgedeckte, sich über den gesamten Becken- oder Kanalboden erstreckende Leckagerinne (8) verbleibt.
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