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Die Erfindung betrifft ein Dämmelement
für Bauwerke
mit wenigstens einer nach außen
weisenden Betonschicht.
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Bauwerke werden heute vielfach mit
Böden, Decken
und Wänden
aus Beton gebaut. Besonders bei unterirdischen Teilen von derartigen
Bauwerken wird häufig
eine Betonwanne benutzt, auch wenn die überirdischen Gebäudeteile
unter Umständen
in anderen Bautechniken errichtet werden können. Dabei ergibt sich das
Problem, für
eine ausreichende Abdichtung des Gebäudes gegenüber von außen eindringender Feuchtigkeit
sowie für
eine gute Wärmeisolierung
zu sorgen. Hier sind unterschiedliche Anforderungen an die verwendeten
Abdicht- und Dämmmaterialien
zu stellen, abhängig
unter anderem von dem verwandten Beton sowie der beabsichtigten
Nutzung der unterirdischen Gebäudeteile.
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Bei der Verwendung einer sogenannten
weißen
Wanne werden trogartige eingeerdete Baukörper mit Außenbauteilen aus wasserundurchlässigem Beton
verwandt, die, eine ausreichende Betonschichtdicke vorausgesetzt,
kein flüssiges
Wasser ins Innere mehr durchlassen. Außerdem muss bei der Verarbeitung
bzw. dem Bau des Betonkörpers darauf
geachtet werden, dass keine Undichtigkeiten auftreten. Allerdings
ist in diesen Fällen
ein Eindiffundieren von Feuchtigkeit durch den Beton nach innen möglich. Zusätzlich treten
bei Betonbauteilen aus WU-Beton im Laufe der Zeit Risse im Betongefüge auf,
die zum Eintritt von Feuchtigkeit führen können.
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Weiterhin müssen derartige Bauwerke wärmeisoliert
werden, um heutigen Energiesparverordnungen zu genügen und
eine hochwertige Nutzung der Räume
innerhalb der weißen
Wanne zu ermöglichen.
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Um den bauphysikalischen und thermischen Anforderungen
zu genügen,
werden Betonbauteile allgemein und im speziellen weiße Wannen
heute üblicherweise
mit einer feuchtigkeitsdichtenden Schicht, beispielsweise aus Bitumenabdichtungsbahnen
oder Kunststofffolien, und diese dann mit einer Wärmedämmschicht,
beispielsweise durch Wärmedämmplatten,
eingekleidet.
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In dem
DE-GM 297 06 681.1 der Anmelderin wird
zu diesem Zweck ein Außenaufbau
eines Bauwerkes beschrieben, bei dem auf die Betonschicht eine wasserabdichtende
Schicht aus Bentonit aufgebracht und diese wiederum mit einer druckfesten Wärmedämmschicht
versehen wird. Das Bentonit ist ein Quellwerkstoff, der die Eigenschaft
hat, bei eintretender Feuchtigkeit aufzuquellen und so auch bei nachträglich eingebrachten
Beschädigungen
der Schicht diese mit der Zeit wieder zu verschließen und sich
so selbst zu heilen. Die Wärme dämmschicht kann
aus Schaumglas oder aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum bestehen.
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Die
DE 198 27 085 A1 offenbart eine Perimeterdämmung mit
einem mehrschichtigen Aufbau, bei der flächige Klebeelemente verwendet
werden, die aus einer Klebstoffschicht, einer Schaumstoffschicht und
einer abschließenden
Klebstoffschicht bestehen. Diese flächigen Klebeelemente sind nicht
vollflächig ausgebildet
und nicht dampfdiffusions- bzw. wasserdicht, so dass ein Schutz
des Bauwerkes vor Feuchtigkeit nicht gegeben ist.
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Die
DE 196 15 638 A1 beschreibt Kunststoffschaumplatten
für erdberührende Gebäudeflächen aus
Beton, wobei die Platten bereits vor dem Gießen des Betons in der Verschalung
angebracht werden. Diese Lösung
eignet sich nicht zur Dämmung
von weißen
Wannen nach ihrer Erstellung. Weiterhin muss hier, zur vollständigen Abdichtung
der Betonwanne gegenüber äußerer Feuchtigkeit,
eine Stufenfalz zwischen den Platten vorhanden sein, was die Montage
erschwert und nicht in jedem Fall für eine vollständige Abdichtung
sorgen kann.
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Die
DE
22 33 466 beschreibt ein Dichtsystem mit Formschaumplatten,
die rundum mit einer wasserdichten Beschichtung versehen sind. Zur
Montage werden die Platten miteinander stoßvergossen, um eine Abdichtung
zu erzielen. Nachteilig ist hier, dass die Platten zunächst mit
der wasserdichten Beschichtung versehen, anschließend an
der Betonwanne aufgebracht und schließlich dicht verfugt werden
müssen.
Es entsteht keine flächige
durchgängige
Kleberschicht, die für
eine sichere Abdichtung des Gebäudes
sorgen kann, außerdem
sind Kostennachteile gegenüber
einem System mit einfachen Schaumglasplatten gegeben.
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Bei dem in der Offenlegungsschrift
18 00 905 beschriebenen Wärme-
und Feuchtigkeitsisolierungssystem für Bauwerke findet ein mehrschichtiger Aufbau
Verwendung, bei dem auf eine Isolierschicht ein- oder beidseitig
eine Schicht aus Kunstharz aufgebracht wird, um Feuchtigkeitsdichtigkeit
zu erzielen. Ein derartiger Schichtaufbau läßt sich bei plattenförmigen Isoliermaterialien
nicht einfach verwenden, da sich an den Fugenstellen keine durchgängige Feuchtigkeitsabdichtung
erzielen läßt. Gerade
diese Stellen sind aber bei plattenförmigen Dämmmaterialien besonderen Belastungen
unterworfen, was zum Eindringen von Feuchtigkeit führen kann.
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In der Patentschrift
DD 65 020 A wird eine Wärmedämmung aus
Schaumglasplatten beschrieben, bei der die Platten mit streifenförmigen Kittbahnen
an einer Fassade befestigt werden. Hierbei entsteht eine Quetschfuge,
die die Stoßstellen
zwischen den Platten abdichten soll. Es muss eine eigenständige Abdichtung
der Platten aufgebracht werden, um für durchgängige Abdichtung gegenüber Feuchtigkeit zu
sorgen.
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Ein weiterer Nachteil an den bisher
bekannten Lösungen
ist, dass die feuchtigkeitsabdichtende und die wärmedämmende Schicht getrennt voneinander
wirken. Zwar sind einige Wärmedämmstoffe, wie
das oben beschriebene Schaumglas, wasserundurchlässig, aber eine wirkliche Wasserdichtigkeit
und Diffusionsdichtigkeit an den Fugen oder Befestigungsstellen
wird bisher im allgemeinen nicht erreicht. Die üblichen feuchtigkeitsdichten
hautförmigen
Schichten sind zum Teil schwierig zu verarbeiten und empfindlich
gegenüber
Beschädigungen.
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Ziel der Erfindung ist es daher,
ein Dämmelement
zu entwickeln, das wärmedämmende und feuchtigkeitsabdichtende
Eigenschaften kombiniert, einfach und kostengünstig zu verarbeiten ist und auch
nachträglich
im Beton auftretende Risse überbrücken kann. Über die
gesamte Schichtdicke ist dieses System dann wasser- und dampfdicht.
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Die Erfindung erreicht dies dadurch,
dass das Dämmelement
auf einer Hauptfläche
zur Verbindung mit der Betonschicht und auf den Stirnflächen zur
Verbindung mit ggf. angrenzenden weiteren Dämmelementen vollflächig eine
elastische, wasser- und dampfdichte Kleberschicht aufweist.
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Ein solches Dämmelement wird durch die elastische
Kleberschicht vollflächig
mit der Betonschicht verklebt. Dadurch, dass die Stirnseiten ebenfalls
Kleber aufweisen, entsteht eine Wasser- und dampfdichte Fuge mit
dem angrenzenden Dämmelement.
Eine Fläche,
die derartig mit Dämmelementen bestückt ist,
ist sowohl vor dem Eintreten von Feuchtigkeit geschützt als
auch wärmeisoliert.
Die Elastizität
des Klebers erleichtert die Verarbeitung und ermöglicht die Rissüberbrückung. Durch
die vollflächige
Verklebung kann auf weitere Befestigungselemente für die Dämmplatten
verzichtet werden, die sich unter Umständen nachteilig auf die Dichtigkeit des
Bauwerkes auswirken und Wärmebrücken bilden könnten.
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Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
So kann es vorteilhaft sein, dass die zweite Hauptfläche ebenfalls
vollflächig
eine elastische Kleberschicht aufweist.
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Ein derartiger Deckabstrich auf der
Außenseite
der Dämmplatte
bietet eine Reihe von Vorteilen. So schützt er die Platte selber vor
dem außenseitig eingebrachten
Verfüllgut
oder der sonstigen angrenzenden Schicht im Erdreich. Bei einer Verwendung dieser
Dämmelemente
unter der Bodenplatte einer Beton-Wanne bietet die ebene Oberfläche die
Möglichkeit
des einfachen Einbringens der Betonschicht und verhin dert Zwangsspannungen
während
des Abbindevorganges.
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Eine weitere Ausgestaltung des Dämmelementes
zeichnet sich dadurch aus, dass die Kleberschicht zur dichten Überbrückung von
Rissen in der Betonschicht, insbesondere mit den bei wasserundurchlässigen (WU)-Beton üblichen
Rissbreiten, ausgebildet ist.
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Derartige Risse können auch noch Jahre nach der
Erstellung eines Bauwerkes in Folge von Schwinden und Kriechen des
Betons oder durch Baugrundverformungen auftreten. Diese liegen bei (WU)-Beton üblicherweise
in Größenordnungen
bis 0,2 mm. Die Kleberschicht ist aufgrund ihrer Elastizität in der
Lage, derartige Risse mit dreifacher Sicherheit, also bis 0,6 mm,
zu überbrücken, ohne
dass ihre Dichtigkeit gegenüber
Feuchtigkeit oder Dampf eingeschränkt wird. Damit können teure
nachträgliche Dichtarbeiten
von vornherein vermieden werden.
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Vorteilhaft kann es sein, wenn das
Dämmelement,
wie an sich bekannt, wasser- und dampfdicht ausgebildet ist. Außerdem erweist
es sich als vorteilhaft, dass die Betonschicht, wie an sich bekannt,
aus wasserundurchlässigem
Beton besteht.
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Dämmelemente
aus Schaumglas sind, wie bereits erwähnt, weit verbreitet aufgrund
ihrer vielen vorteilhaften Eigenschaf ten. Besonders günstig an derartigen
Dämmmaterialien
ist allerdings ihre Wasser- und Dampfundurchlässigkeit sowie ihre Druckfestigkeit
und Formbeständigkeit,
die bisher aufgrund der Aufgabenstellung eine dichte und auf Dauer
elastische und rissüberbrückende Verfugung
zu erreichen, nicht in vollem Umfange genutzt werden konnte. In
Verbindung mit der elastischen feuchtigkeitsundurchlässigen Kleberschicht
kommt diese Eigenschaft besonders zur Geltung, da der gesamte mehrschichtige
Außenwandaufbau
nunmehr keine Durchlässigkeit
gegenüber
flüssigem
oder diffundierendem Wasser mehr aufweist. In Verbindung mit dem
wasserundurchlässigen
Beton läßt sich
so eine hochwertige Nutzung der inneren Räume auch bei nur geringer Luftzirkulation
erreichen.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des
Dämmelementes
sieht vor, dass die Stirnflächen
gerade ausgebildet sind. Heute ist es vielfach üblich, Dämmelemente mit abgestuften
Stirnflächen
oder mit federnutartigen Profilen zu versehen, um eine wenigstens gewisse
Vermeidung von Wärmebrücken zu
erreichen. Durch die Kleberschicht auf den Stirnseiten und stumpfgestoßenen Verlegung
einzelner Dämmplatten
im Verband kann darauf bei dem erfindungsgemäßen Dämmelement verzichtet werden,
was die Montage vereinfacht und die Kosten reduziert.
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Vorteilhaft ist es, dass die Dämmelemente aus
Schaumglas bestehen. Wie bereits erwähnt, hat Schaumglas einige
besonders günstige
Eigenschaften für
den vorliegenden Anwendungszweck. Die Dichtigkeit gegenüber Wasser
und Dampf sowie die guten Wärmeisolationseigenschaften
bieten in Verbindung mit der Stauchungsfreiheit, Maßhaltigkeit, Verformungsfreiheit
und Drucksteifigkeit des Werkstoffes gute Voraussetzungen, um sie
in Verbindung mit der Kleberschicht zu verwenden.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberschicht aus einer kunststoffmodifizierten
Bitumen-Emulsion besteht. Eine derartige Emulsion bietet die rissüberbrückenden
Eigenschaften, wie sie für
diesen Einsatzzweck besonders sinnvoll sind. Außerdem ist sie einfach zu verarbeiten,
was für
die praktische Einsatzfähigkeit
von Nutzen ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Hauptflächengröße jedes Dämmelementes einer Vollflächenverklebbarkeit angepasst
ist, insbesondere eine Größe von ca.
0,6 × 0,45
m bzw. eine Fläche
von ca. 0,3 m2 aufweist.
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Dämmelemente
dieser Größe lassen
sich besonders gut verarbeiten. So läßt sich bei dieser Größe eine
sichere vollflächige
Verklebung mit dem Beton erreichen, da die hierzu nötigen Anpressdrücke auch
manuell gut erreichbar sind.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand
der Zeichnung näher
erläutert.
Diese zeigt in der einzigen Abbildung einen Querschnitt durch ein
Bauwerksteil mit den erfindungsgemäßen Dämmelementen.
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Das allgemein mit 1 bezeichnete
Dämmelement
nach der Erfindung besteht aus einer Schaumglasplatte 2 und
weist auf seiner ersten, inneren Hauptfläche eine Kleberschicht 3 aus
einer kunststoffmodifizierten Bitumen-Emulsion auf. Mit dieser ist
es vollflächig
mit der Wand 4 aus wasserundurchlässigem Beton verklebt, die
gemeinsam mit der Bodenplatte 5 sowie weiteren Wänden eine
weiße
Wanne bildet.
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Die Stirnflächen der Schaumglasplatte 2 sind ebenfalls
mit einer Schicht 6 des elastischen Klebers versehen, die
mit der Bodenplatte 5 in Verbindung stehen oder eine dichte
Fuge mit eventuell angrenzenden Dämmelementen bilden.
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Ein nachträglich im Beton aufgetretener
Riss 7 wird durch die elastische Kleberschicht 3 überbrückt, so
dass keine Feuchtigkeit durch diesen in das Innere 8 der
weißen
Wanne eindringen kann und einer hochwertigen Nutzung dieses Raumes
nicht entgegensteht.
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Die Dämmelemente finden ebenfalls
als Abdichtung unter der Bodenplatte 5 der weißen Wanne Verwendung,
wo sie auf den Untergrund 9 mit einer Sauberkeitsschicht 10 durch
eine äußere Kleberschicht 11 aufgebracht
werden. Anschließend
wird auf die innere Kleberschicht 3 der Beton der Bodenplatte 5 aufgebracht.
Die äußere Kleberschicht 11 ist auf
den anderen Schaumglasplatten ebenfalls vorhanden und schützt diese
vor Beschädigungen
durch umgebendes Erdreich, scharfkantiges Füllgut oder dergleichen.
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Natürlich ist die Erfindung nicht
auf das vorstehende Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern kann auch in vielfältiger
Hinsicht abgewandelt werden, ohne den Grundgedanken zu verlassen.
So sind die Geometrien der Schichten und Elementkörper sowie
deren Anordnung in weiten Bereichen variabel, um für eine Vielzahl
von Beton-Konstruktionen anwendbar zu sein.