DE19747478A1

DE19747478A1 - Andrückwalze

Info

Publication number: DE19747478A1
Application number: DE1997147478
Authority: DE
Inventors: Jens Elschner; Ulrich Schmidt
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1997-10-28
Filing date: 1997-10-28
Publication date: 1999-04-29

Description

Die Erfindung betrifft eine Andrückwalze nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Aus der DE 42 18 602 C2 ist eine parallel zum Plattenzylinder angeordnete Walze bekannt, die durch ein Stellelement gegen eine auf dem Formzylinder zu befestigende Druckplatte drückbar ist. Damit die Walze leicht drehbar ist und dadurch Beschädigungen infolge eines Gleitens der Druckplatte an der Walze vermieden werden, besteht letztere aus einem inneren und einem äußeren Rohr, wobei die Walze im inneren Rohr und das äußere Rohr auf dem inneren Rohr mit Wälzlagern gelagert sind. Um die Druckplatte zusätzlich zu schonen, besitzt die Walze über die Walzenoberfläche hinausgehende Ringe aus elastischem Material.

Mit dieser relativ kompliziert gestalteten Walze ist keine exakte Fixierung der Druckplatte zum Formzylinder bei deren Aufziehen möglich, da sich die Druckplatte gegenüber dem Formzylinder verschieben kann. Außerdem erfolgt der Antrieb der Walze beim Aufziehen der Druckplatte durch letztere, so daß deren Oberfläche trotz Leichtgängigkeit der Walze zusätzlich beansprucht wird.

Außerdem ist aus der DE 195 42 156 C1 eine gegen eine auf einem Formzylinder aufzuziehende Druckplatte anstellbare Andrückwalze bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Andrückwalze gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, die unter Vermeidung ihres Antriebes durch die Druckplatte deren von einem Verrutschen freies und Oberfläche schonendes Aufziehen auf dem Formzylinder gewährleistet.

Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 realisiert.

Da die Andrückwalze beim Aufziehen der Druckplatte direkt durch den Formzylinder angetrieben ist und dabei unter einem Abrollen auf der Druckplatte diese gegen den Formzylinder drückt, kann die zwischen der Andrückwalze und dem Formzylinder geklemmte Druckplatte nicht verrutschen. Dabei schont die schlupffrei abrollende Andrückwalze die Oberfläche der Druckplatte.

Die Unteransprüche enthalten weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine beim Aufziehen einer Druckplatte auf einem Formzylinder an diesen angestellte Andrückwalze,

Fig. 2 den Schnitt A-A von Fig. 1,

Fig. 3 einen mit Gummi beschichteten Mantel der Andrückwalze,

Fig. 4 die Einzelheit Z von Fig. 3.

Fig. 1 zeigt einen zur Aufnahme der gebogenen Kanten 1; 2 einer Druckplatte 3 mit einem achsparallelen Schlitz 4 ausgestatteten Formzylinder 5 beim Aufziehen der unter einem spitzen Winkel mit der in Drehrichtung des Formzylinders 5 vorlaufenden Kante 1 in den Schlitz 4 eingehängten Druckplatte 3 mittels einer angestellten Andrückwalze 6. Diese ist beiderseitig in jeweils einem am Gestell schwenkbar befestigten Hebel 7 drehbar gelagert, an dem einerseits der Lagerstelle ein am Gestell aufgehängter, druckmittelbetriebener Arbeitszylinder 8 angelenkt ist und in dem anderenseits der Lagerstelle eine sich gegen einen gestellfesten Anschlag 9 die Anstellung der Andrückwalze 6 einstellbar abstützende Stellschraube 10 geführt ist.

Die Andrückwalze 6 besitzt umfangsseitig eine mit einer stützenden Stahlhülse 11 fest verbundene Gummischicht 12 (Fig. 2 und 3), die mit einem bei angestellter Andrückwalze 6 die Druckplatte 3 kontaktierenden mittleren Umfangsbereich X sowie beiderseitig der Druckplatte jeweils mit einem den Formzylinder 5 kontaktierenden Umfangsseitenbereich Y; Y' ausgestattet ist, wobei bei abgestellter Andrückwalze 6 die Umfangsseitenbereiche Y, Y' gegenüber dem mittleren Umfangsbereich X jeweils einen über der Dicke d der Druckplatte 3 liegenden radialen Abstand a besitzen (Fig. 4).

Der mittels der Stellschraube 10 begrenzbare Stellweg s für die Pressung der belasteten angestellten Andrückwalze 6 ist größer als die Differenz zwischen dem Abstand a und der Dicke d. In Fig. 4 ist der Mittenabstand der Andrückwalze 6 zum Umfang des Formzylinders 5 gegenüber ihrem Radius r um den Stellweg s nicht darstellbar verkürzt. Beträgt beispielsweise die Dicke d der Druckplatte 0,3 mm und der radiale Abstand a der unbelasteten Andrückwalze 6 0,4 mm, so beträgt der an der Stellschraube 10 einstellbare Stellweg für die Pressung der Andrückwalze 6 0,2 mm, so daß in radialer Richtung die Pressung der Umfangsseitenbereiche Y, Y' jeweils 0,2 mm gegenüber dem Formzylinder 5 und des mittleren Umfangsbereiches X 0,1 mm gegenüber der Druckplatte 3 beträgt. Damit erfolgt zwangsläufig der Antrieb der Andrückwalze 6 beim Aufziehen der Druckplatte 3 auf dem Formzylinder 5 durch letzteren, wobei die Druckplatte 3 zwischen der auf ihr unter leichter Pressung abrollenden Andrückwalze 6 und dem Formzylinder 5 ein Verrutschen verhindernd geklemmt ist.

Bezugszeichenliste

1

Kante

2

Kante

3

Druckplatte

4

Schlitz

5

Formzylinder

6

Andrückwalze

7

;

7

' Hebel

8

Arbeitszylinder

9

Anschlag

10

Stellschraube

11

Stahlhülse

12

Gummischicht
X Umfangsbereich
Y; Y' Umfangsseitenbereich
d Dicke
a Abstand
r Radius
s Stellweg

Claims

1. Andrückwalze für eine auf einem Formzylinder angeordnete flexible Druckplatte

- mit einem elastischen Material in einem die Druckplatte bei angestellter Andrückwalze kontaktierenden mittleren Umfangsbereich,
- mit einem Mechanismus zum zu ihrer Achse senkrechten Verstellen der achsparallel zum Formzylinder drehbar gelagerten Andrückwalze gekennzeichnet dadurch,
- daß die Andrückwalze (6) beiderseitig der Druckplatte (3) mit den Formzylinder (5) bei angestellter Andrückwalze (6) kontaktierenden Umfangsseitenbereichen (Y; Y') mit elastischem Material ausgestattet ist,
- daß bei unbelasteter abgestellter Andrückwalze (6) die Umfangsseitenbereiche (Y; Y') gegenüber dem mittleren Umfangsbereich (X) einen radialen Abstand (a) besitzen, der größer als die Dicke (d) der Druckplatte (3) ist,
- daß ein Stellweg (s) für eine Pressung der belasteten angestellten Andrückwalze (6) sowohl den Antrieb der Andrückwalze (6) beim Aufziehen der Druckplatte (3) durch den Formzylinder (5) als auch das Andrücken der Druckplatte (3) an letzteren bewirkend größer als die Differenz zwischen dem radialen Abstand (a) und der Dicke (d) der Druckplatte (3) ist.

2 Andrückwalze nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Andrückwalze (6) umfangsseitig mit einer Gummischicht (12) ausgestattet ist.

3. Andrückwalze nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß der radiale Abstand (a) gegenüber der Dicke (d) der Druckplatte (3) 0,05 bis 0,2 mm größer ist.

4. Andrückwalze nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß die Andrückwalze (6) beiderseitig in Hebeln (7; 7') schwenkbar gelagert und mittels mindestens eines druckmittelbetriebenen Arbeitszylinders (8) anstellbar ist.

5. Andrückwalze nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß sich die Andrückwalze (6) in Richtung des Formzylinders (5) gegen einen mit dem Gestell verbundenen Anschlag (9) den Stellweg (s) für die Pressung der Andrückwalze (6) einstellbar abstützt.