DE19747062C1 - Übernahme von Printmedien mit definierter Zugkraft - Google Patents
Übernahme von Printmedien mit definierter ZugkraftInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur selbständigen Anpassung der Belegzugkraft einer Übernahmeeinheit für Belege aus
Printern und Kopierern. Speziell betrifft die Erfindung das Steuerkonzept für eine Übernahmeein
heit von Printmedien (Belege) zur Erkennung und Ausregelung
der geräteinternen Reibung.
Die Übernahmeeinheit wird überwiegend an Drucker und Kopierer
adaptiert, welche die Printmedien mit unterschiedlichen oder
variierenden Geschwindigkeiten ausgeben.
In der nachveröffentlichten DE 196 33 740 A1 ist ein Verfahren
beschrieben, bei dem Belege von einem Ausgabegerät durch eine
Übernahmeeinheit zur geordneten Ablage übernommen werden.
Kernpunkt des beschriebenen Verfahrens ist, daß über ein defi
niertes Motormoment für das Transportrollensystem der Übernah
meeinheit eine Zugkraft auf die Belege ausgeübt wird, solange
sich diese im Transportsystem von Übergabe- und Übernahmeein
heit befinden.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß die Reibungsverhält
nisse im Transportsystem großen Einfluß auf die resultierende
Zugkraft des Beleges während der Übernahme haben können. Das
Motormoment der Übernahmeeinheit muß so gewählt werden, daß bei
maximaler Reibung der Beleg noch sicher transportiert wird.
Ist die Reibung bei einem Gerät sehr niedrig, resultiert daraus
bei gegebenem Motordrehmoment eine hohe Zugkraft am Beleg, so
daß es zum Herausziehen der Belege aus dem Ausgabegerät kommen
kann.
In der nicht veröffentlichten, deutschen Patentanmeldung 197 33
697.3 wird beim einlaufenden Beleg eine Krümmung erzwungen, aus
welcher die Papiergeschwindigkeit des einlaufenden Beleges ab
geleitet werden kann. Bei dieser Lösung wirkt nur die Rück
stellkraft des Sensors, der den Grad der Krümmung erfaßt, als
Zugkraft auf den Beleg. Nachteilig an diesem Verfahren ist die
aufwendige Gestaltung des Einlaufbereiches sowie der Aufwand
für die zusätzlich notwendige Sensorik.
Aus DE 26 42 818 A1 ist eine Anordnung zum Transport von Bele
gen bekannt, mit einer Belegtransporteinrichtung, die eine Zug
kraft auf die Belege ausführt.
Das Ziel der Erfindung ist es, die Zugkraft an den Belegen
niedrig bzw. in definierten Grenzen zu halten.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, Belege von einem Ausgabegerät
mit variabler Ausgabegeschwindigkeit sicher zu übernehmen, ohne
daß unzulässige Zugkräfte auf die Belege ausgeübt werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Hier
zu wird die Drehzahl des leerlaufenden Transportsystems der
Übernahmeeinheit erfaßt und das Drehmoment des Antriebmotors z.
B. durch Strombegrenzung soweit reduziert, bis die Transportge
schwindigkeit der Übernahmeeinheit knapp über der maximal vor
kommenden Transportgeschwindigkeit des Ausgabegerätes liegt.
Der so ermittelte Drehmomentwert, der dem Drehmomentbedarf zur
Überwindung der Reibung des Systems darstellt, wird abgespei
chert und während der Belegübernahme als Sollwert eingestellt.
Als Antriebsmotor können sowohl Gleichstrommotoren wie auch
lastgeführte elektronisch kommutierte Motoren zum Einsatz kom
men.
Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen Fig. 1 bis Fig. 4 in
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Die Zeichnungen zeigen dabei folgende Details:
Fig. 1: die prinzipielle Anordnung der Komponenten des Über
gabe- und Übernahmegerätes.
Fig. 2: Darstellung des Programmablaufes zur Ermittlung des
Strombedarfes, zur Überwindung der Reibung und der
Übernahme eines Beleges vom Ausgabegerät.
Fig. 3a und 3b: Die Oszillogramme zeigen den Verlauf des Motor
stromes in einer Wicklung des Schrittmotors, den
Stromsollwert und der Geschwindigkeit des Transport
systems bei Reibung 100% (3a) bzw. ca. 200% (3b) wäh
rend der Drehmomentermittlung.
Fig. 4: Grafische Darstellung einer Meßreihe, bei der das be
schriebene Konzept zur Ausregelung der Reibung einge
setzt wird. Auf der X-Achse ist der prozentuale
Wert der künstlich beeinflußten Reibung aufgetragen.
Auf der Y-Achse ist die effektive Zugkraft am Be
leg sowie das Stromsollwert-Signal aufgetragen.
Für ein Belegübernahmegerät, das für Drucker und Kopierer mit
unterschiedlichen Belegausgabegeschwindigkeiten gedacht ist,
soll eine Übernahmeeinheit entwickelt werden, die sich den un
terschiedlichen Geschwindigkeiten selbständig anpaßt. Die Ge
schwindigkeiten können sowohl zwischen verschiedenen Belegen,
wie auch innerhalb eines Beleges wechseln. Der Bereich der Be
leggeschwindigkeit schwankt dabei zwischen 29 mm/s und 154 mm/s.
Ziel ist es, die Zugkraft an den Belegen auf 0,5 N zu begrenzen.
Zur Lösung dieser Anforderung werden die Transportrollen des
Transportsystems (3) der Übernahmeeinheit (12) mit einem
Schrittmotor (Antriebsmotor) (5) angetrieben, der über einen
Encoder (6 und 7) verfügt. Aus dem Encodersignal lassen sich
sowohl Information über Geschwindigkeit wie auch Rotorlage ab
leiten. Dadurch ist es möglich die Kommutierung der Phasenströ
me lastgeführt durchzuführen. Ist die Sollgeschwindigkeit des
Transportsystems (3) gleich oder größer als die Geschwindigkeit
der Ausgabeeinheit (1), so kann das Transportsystem (3) der
Übernahmeeinheit (12) ohne Schrittverlust auf diese Geschwin
digkeit abgebremst werden. Das Drehmoment des Schrittmotors (5)
und somit die Zugkraft am Beleg kann durch Begrenzung des Pha
senstromes in der Treiberstufe (9) variiert werden.
Toleranzen beim Schrittmotor (5) und dem Transportsystem (3),
bedingt durch Fertigung und Umgebungseinflüsse, wirken sich
hierbei jedoch als Veränderung der Belegzugkraft aus.
Um die Zugkraft in den geforderten engen Grenzen zu halten, ist
es notwendig diese Toleranzen, die in erster Linie durch
Schwankungen der Reibungsverluste im Antriebssystem (19) verur
sacht werden, zu berücksichtigen.
Die Ermittlung der Reibung kann nach dem Einschalten des Sy
stems oder vor der Zuführung eines Beleges erfolgen. Dabei wird
ein ankommender Beleg von der Ausgabeeinheit (1) über eine Kom
munikationsleitung (17) an die Übernahmeeinheit gemeldet. Nach
dieser Meldung startet der Microcontroller (8) den Schrittmotor
mit dem Stromwert Istart. Dieser Stromwert muß so gewählt sein,
daß auch ein System mit der größten vorkommenden Reibung sicher
eine Drehzahl erreicht, die über der maximalen Beleggeschwin
digkeit liegt. Die sich ergebende Geschwindigkeit des Antriebs
motors (5) wird über den Encoder (6 und 7) erfaßt und dem
Microcontroller (8) gemeldet. Wie aus dem Flußdiagramm Fig. 2a
ersichtlich ist, wird die Geschwindigkeit mit einem Grenzwert
verglichen, der gleich oder geringfügig größer sein muß als die
größte vorkommende Beleggeschwindigkeit des Ausgabegerätes. So
lange der Istwert der Geschwindigkeit größer ist als der Grenz
wert, wird der Motorstrom stufenweise verringert.
Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die Geschwindigkeit nicht
mehr über dem gewählten Grenzwert liegt.
Mit diesem Stromwert erzeugt der Motor ein Drehmoment, welches
gerade benötigt wird um die Übernahmeeinheit mit der vorgege
benen Geschwindigkeit anzutreiben und somit die Zugkräfte an
den Belegen in engen Grenzen hält.
Der Sollwert des Motorstromes wird vom Microcontroller (8) über
ein pulsweiten-moduliertes Signal (13) vorgegeben. Das Signal
wird mittels eines Tiefpasses (15a und 15b) in ein analoges Si
gnal gewandelt, im Verstärker (10) verstärkt und der Motortrei
berstufe (9) zugeführt.
Die Auflösung der Stromstufen wurde in diesem Anwendungsfall
mit 5% des Maximalstromes gewählt. Abhängig vom verwendeten
Digital-Analog Wandler (15a und 15b) und der zur Verfügung
stehenden Zeit zwischen Belegankündigung und Belegausgabe ist
diese Auflösung anzupassen. Es muß konzeptionell sichergestellt
sein, daß die Zeit zwischen Ankündigung eines Beleges und Er
reichen des Transportsystems (3) ausreicht, um die Grenzge
schwindigkeit zu erreichen. Erreicht der Beleg das Transportsy
stem zuvor, wird das System durch den Beleg unter die Grenzge
schwindigkeit abgebremst und falsche Reibungsverhältnisse vor
getäuscht. Dies führt dazu, daß Belege mit unzulässig großer
Zugkraft übernommen werden.
Sind zwischen den einzelnen Belegen keine großen Schwankungen
zu erwarten, empfiehlt es sich beim Einschalten des Systems ei
nen größeren Startwert des Stromes zu wählen als zwischen den
einzelnen Belegen. Abhängig von dem zuvor eingestellten Strom
wert, wird der nächste Startwert um einen gewissen Faktor hö
her gewählt. Die Zahl der notwendigen Stromreduktionsschritte,
zum Erreichen der Grenzgeschwindigkeit, kann mit dieser Maßnah
me für zeitkritische Anwendungen verringert werden.
Der gefundene Stromwert wird abgespeichert und während der Be
legübernahme eingestellt (Fig. 2b). Erreicht der Beleg das
Transportsystem (3) der Übernahmeeinheit (12), wird deren Ge
schwindigkeit auf die Beleggeschwindigkeit der Ausgabeeinheit
(1) abgebremst. Die resultierende Zugkraft hängt dabei vom ver
wendeten Motor und der Drehzahldifferenz ab.
Für einen sicheren Transport der Belege muß der Strom des
Schrittmotors (5) erhöht werden, sobald der Beleg das Trans
portsystem (2) der Ausgabeeinheit (1) verlassen hat.
Dieser Zeitpunkt kann über die Kommunikationsleitung (17) oder
bei bekannter Beleggröße über einen Sensor (18) im Belegpfad
der Übernahmeeinheit (12) ermittelt werden.
Die Oszillogramme Fig. 3a und 3b wurden am realisierten Anwen
dungsbeispiel aufgenommen und zeigen die stufenweise Stromredu
zierung zur Ermittlung des notwendigen Strombedarfs bei ver
schiedenen Reibungsverhältnissen in der Übernahmeeinheit.
Bei Fig. 3b wurde die Reibung im Transportsystem (3) künstlich
um den Faktor 2 erhöht, im Vergleich zu Fig. 3a.
Um die kinetische Energie im Transportsystem gering zu halten,
wird der Schrittmotor zu Beginn des Einstellvorganges mit einer
stromunabhängigen Geschwindigkeit angesteuert.
Der Microcontroller (8) gibt dabei zeitgesteuert den Phasen
wechsel des Schrittmotors (5) vor. Die gewählte Geschwindigkeit
muß dabei mindestens gleich oder größer als die Grenzgeschwin
digkeit vlim sein. Das geschwindigkeitsproportionale Spannungs
signal verringert sich deshalb erst gegen Ende des Einstellvor
ganges.
In Fig. 4 stellt die Variation der Belegzugkräfte sowie den
Sollwert des Motorstromes bei unterschiedlichen mechanischen
Reibungswerten im Transportsystem (3) dar. Die Belegzugkraft
wird durch den Teil des Motordrehmoments aufgebracht, der nicht
zur Überwindung der Reibung benötigt wird. Die Zugkraft nimmt
deshalb mit steigender Reibung innerhalb einer Stromstufe ab.
Die Schwankungen zwischen der minimalen und maximalen Belegzug
kraft hängen dabei von der Abstufung der Stromwerte ab. Durch
eine feinere Auflösung der Stromstufen werden diese Schwankun
gen verringert.
1
Belegausgabegerät
2
Transportsystem des Ausgabegerätes
3
Transportsystem des Belegübernahmegerätes
4
Beleg
5
Antriebsmotor des Übernahmegerätes
6
Taktrad zur Drehzahl- und Rotorlageerkennung (Encoder)
7
Sensorik zur Drehzahl- und Rotorlageerfassung (Encoder)
8
Microcontroller
9
Motortreiberstufe mit Stromregelung
10
Verstärker
11
Elektronikbaugruppe des Belegübernahmegerätes
12
Belegübernahmegerät
13
Digitales Stromsollwert-Signal
14
Analoges Stromsollwert-Signal
15
a und
15
bTiefpaß zur Digital-Analog Wandlung
16
Elektronikbaugruppe des Belegübergabegerätes
17
Kommunikationsleitung
18
Sensor im Belegpfad der Übernahmeeinheit
19
Übertragungselement zwischen Motor und Transportrollen
20
Digitale Phasensignale zur Schrittmotorsteuerung
Imot
Imot
Motorstrom
Imax
Imax
maximal zulässiger Motordauerstrom
Isoll
Isoll
Sollwert des Motorstromes
Istart
Istart
Ausgangsstromwert für die Drehmomentermittlung
vTransportgeschwindigkeit des Übernahmegerätes
vlim
vTransportgeschwindigkeit des Übernahmegerätes
vlim
Grenzwert der Transportgeschwindigkeit des Übernahmegerätes
Claims (6)
1. Anordnung zur selbständigen Anpassung der Belegzugkraft ei
ner Übernahmeeinheit (12) für Belege aus Printern und Kopie
rern durch Erfassung und Ausregelung der Reibung der Übernah
meeinheit durch Steuerung des Stromes für den Antriebsmotor (5)
der Übernahmeeinheit.
2. Anordnung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehmoment des Antriebsmotors (5) der Übernahmeeinheit
(12) durch eine Stromsteuerung veränderbar ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportgeschwindigkeit der Übernahmeeinheit (12)
durch einen oder mehrere Sensoren (18) erfaßbar ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine stufenweise Reduzierung des Motorstromes die Ge
schwindigkeit des freilaufenden Transportsystems (3), an die
Geschwindigkeit der Ausgabeeinheit (1) angeglichen wird.
5. Anordnung nach Anspruch 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet,
daß der Wert des eingestellten Motorstromes speicherbar ist und
während der Belegübernahme konstant bleibt.
6. Anordnung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet,
daß die stufenweise Reduzierung des Motorstromes zyklisch wie
derholt wird, damit Veränderungen an der Übernahmeeinheit (12)
erfaßt werden.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE19747062A DE19747062C1 (de) | 1997-10-24 | 1997-10-24 | Übernahme von Printmedien mit definierter Zugkraft |
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US6169380B1 (en) | 2001-01-02 |
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