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Technische
Etiketten werden in vielen Bereichen für hochwertige Anwendungen eingesetzt,
so als Typenschilder für
Fahrzeuge, Maschinen, elektrische und elektronische Geräte, als
Steueretiketten für
Prozeßabläufe sowie
als Garantie- und Prüfplaketten.
Vielfach beinhalten diese Anwendungen inhärent die Anforderung nach einem
mehr oder minder ausgeprägten
Maß an
Fälschungssicherheit.
Diese Fälschungssicherheit
gilt vordergründig
für den
Zeitraum der Anbringung und die gesamte Nutzungsdauer auf dem zu
kennzeichnenden Teil: eine Entfernung oder Manipulation soll nur
unter Zerstörung
oder sichtbarer, irreversibler Veränderung möglich sein. In besonders sensitiven
Anwendungsfeldern muß eine
Sicherheitsstufe auch für die
Herstellung der Etiketten gelten: eine zu leichte Beschaffung und
Kennzeichnung derartiger Etiketten sowie die Herstellung von Plagiaten
würde Unbefugten
die nicht authorisierte Verbreitung von Artikeln ermöglichen.
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Für die rationelle
und variable Herstellung hochwertiger Etiketten setzt sich speziell
in technisch-industriellen Anwendungen die Laserkennzeichnung von
geeignetem Basismaterial immer stärker durch. Mit
DE 130 861 U1 wird ein mehrschichtiges
Etikett beschrieben, bei dem eine andersfarbige Deckschicht durch
den Laserstrahl entfernt wird und somit der farbliche Kontrast zur
nächsten
Schicht Beschriftungen hoher Güte
und Lesbarkeit ermöglicht.
Bei dieser Beschriftung handelt es sich um eine Art von Gravur,
womit Manipulationsmöglichkeiten
wie bei traditionellen Bedruckungen mit Farben und Tinten entfallen.
Bei
DE 81 30 861 U1 ist die
Etikettenfolie durch die eingesetzten Rohstoffe und den Herstellungsprozeß derart
spröde
eingestellt, daß eine
Entfernung der verklebten Etiketten von den Haftuntergründen nur
unter Zerstörung
möglich
ist.
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Eine
zusätzliche
Sicherheitsstufe wird in dem Einschichtlaseretikett nach
DE 94 21 868 U1 beschrieben:
zusätzlich
zu den vorteilhaften Eigenschaften von
DE 81 30 861 U1 wird hier
die Beschriftung nicht durch Gravur in der Deckschicht, sondern
durch eine Farbveränderung
in der Kunststoffschicht selbst bewirkt, was spätere Manipulationen an den
Beschriftungen weitestgehend verhindert.
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Als
potentielle Lücke
in der Sicherheitskette stellt sich somit nur noch dar, daß derartige
Ein- und Mehrschichtetiketten für
Laserbeschriftung frei zugänglich
sind – für entsprechend
hochwertige Güter
könnte
somit die Beschaffung der Etiketten und Beschriftung selbst mit
kostspieligen Laseraggregaten als möglich und lohnend anzusehen
sein.
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Um
hier Abhilfe zu schaffen, war es Ziel der Entwicklung, das Etikettenvormaterial
für die
spätere
Beschriftung so auszugestalten, daß es jederzeit als authentisches
Originalmaterial mit geringem Aufwand sowie zerstörungsfrei
zu identifizieren ist. Für
die bereits benannten Laseretiketten ist eine nachträgliche Identifizierung
zwar prinzipiell auch möglich,
jedoch mit unakzeptablem analytischem Aufwand und nicht zerstörungsfrei.
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Bekannt
für besonders
sicherheitsrelevante Güter
wie Geldscheine, Schecks, Scheck- und
Personalidentifizierungskarten u.ä. sind diverse Verfahren, um
Fälschungssicherheit
zu gewährleisten.
Neben Wasserzeichen, Bedruckung mit filigranen Mustern, Aufbringen
von Hologrammen werden vereinzelt auch „unsichtbare" Kennzeichnungen
genutzt.
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In
JP 08/328474 A wird
ein textiles Kleidungsetikett beschrieben, welches oberseitig mit
einer transparenten, fluoreszierender Farbe bedruckt wird, wobei
gewebtes Design und Druckbild annähernd deckungsgleich sein sollen.
Eine ähnliche
oberflächliche
Bedruckung mit UV-aktiven, photochromatischen Farben wird in
WO 8801288 A1 beschrieben;
zum Schutz der Chemikalien dieser Farbschicht ist jedoch eine zusätzliche Schutzschicht
gegen Sauerstoff und Wasser notwendig.
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In
FR 2734655 A1 wird
eine Sicherheitskennzeichnung bei Schecks dadurch erreicht, daß partiell
die Bedruckung unter einer nur IR-durchlässigen Schicht unsichtbar im
sichtbaren Wellenlängenbereich
ist, jedoch mit speziellem IR-Licht maschinenlesbar/-identifizierbar
ist.
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In
EP 727316 wird eine verdeckte
Fälschungssicherheit
dadurch erreicht, daß in
einer Extraschicht speziell auf Papier zwei reaktive Komponenten
vorhanden sind, die unter Druck eine Farbreaktion ergeben – diese
ist jedoch irreversibel.
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Die
Verwendung von elektrisch-leitfähigen
bzw. magnetischen Farben zur Bedruckung auf der Oberfläche werden
in
JP 08/054825 A und
CN 1088239 A beschrieben.
Derartige Systeme sind für
Etikettenanwendungen auf komplexen Metallteilen wie z.B. Fahrzeug- und Maschinenteilen
nur stark eingeschränkt
einsatzfähig.
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Die
in
JP 07/164 760 A beschriebenen
Farbbänder
mit fluoreszierenden Partikeln, die IR-anregbar sind, werden mit Thermotransferdruckern
durch Hitze übertragen.
Die Drucke beinhalten zwar eine verdeckte Originalitätskennung,
die Bedruckung ist jedoch oberflächlich
aufgebracht sowohl mit Lösemitteln,
Wärme als auch
mechanisch entfern- oder veränderbar.
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In
DE 4231800 A1 werden
Etiketten beschrieben, die zur Fälschungssicherheit
unentfernbare Spuren mittels Sublimationsfarben oder korrosiven
Substanzen auf den Haftuntergründen
hinterlassen – zu
identifizieren sind die Spuren jedoch erst nach Entfernung des Etiketts,
was vielfach nicht wünschenswert
oder unmöglich
ist.
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In
EP 453131 A2 wird
für hochgesicherte
Papiere wie Pässe,
Aktien, Geldscheine etc. beschrieben, daß in eine Zwischenschicht zwischen
zwei permanent verklebten Lagen Papier mit dem Kaschierkleber fluoreszierende,
speziell UV-fluoreszierende Indikatoren inkorporiert werden, die
nur detektierbar sind bei Transmission von Licht geeigneter Wellenlänge durch
das Laminat, nicht jedoch durch Reflektion in Auflicht. Dieses System
ist für
Anwendungen, bei denen eine Transmission von Licht durch das verklebte
Etikett nicht möglich ist,
sowie für
die völlig
lichtundurchlässigen
Laseretiketten ungeeignet.
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Alle
diese Methoden werden oberflächlich
aufgebracht bzw. sind oberflächlich
wirksam und somit nicht oder nur stark eingeschränkt für die bekannten Laseretiketten
nutzbar, da hier die für
z.B. Typenschildanwendungen optisch hochwertige und extrem wider standsfähige Oberfläche verändert und
verschlechtert würde. Besonders
störend
würde eine
derartige Modifikation bei den als technischen Standard für Typenschilder
anzusehenden Zweischicht-Etiketten mit hochglänzender schwarzer Deckschicht
und weißer
Basisschicht auffallen. Außerdem
beinhalten die nach Stand der Technik bekannten nachträglich oberflächlich aufgebrachten Fälschungssicherheiten
das Potential, mechanisch oder unter Anwendung von Wärme, Chemikalien
etc. Manipulationen durchzuführen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es somit, eine weitgehend „unsichtbare" zusätzliche
Sicherheitsstufe in das Etikettenvormaterial einzubauen, so daß mit möglichst
geringem Aufwand schnell und zerstörungsfrei der Nachweis der
Originalität
geführt
werden kann. Diese Erfindung wurde beispielhaft für die laserbeschriftbaren
Etiketten durchgeführt,
ist aber für
den Fachmann ohne weiteres für ähnliche
Problemfälle
wie bedruckte Etiketten, Selbstklebebänder u.ä. nutzbar.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Laseretikett, wie dies im einzelnen in den
Ansprüchen
näher gekennzeichnet
ist.
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Als
sowohl verfahrenstechnisch günstige
als auch preiswerte Problemlösungen
ergibt sich die Möglichkeit,
die sich gegenüber
dem Stand der Technik dadurch abhebt, daß weder die hochwertige Oberflächenbeschaffenheit
der Deckschicht noch die Deckschicht selber verändert wird; geringfügige Eingriffe
finden nur in der Basisschicht statt. Somit werden weder der optische
Gesamteindruck noch die für
mechanische, chemische und physikalische Widerstandsfähigkeit
des Etikettes maßgebliche
Deckschicht verändert.
Desweitern läßt sich
auf einfache Art und Weise eine kundenspezifische Markierung herstellen,
was die unbefugte Beschaffung und Verwendung von Etiketten zusätzlich erschwert.
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Bei
den Zwei- und Mehrschichtetiketten kann somit in die für die Schrift
maßgebliche
Basisschicht ein geeignetes Additiv eingearbeitet werden. Die Deckschicht
selber für
die z.B. hochglänzenden
Typenschilder bleibt somit unverändert,
erst bei der Lasergravur wird die Basisschicht partiell an den Stellen
der Beschriftung freigelegt. Befinden sich in der hier beispielsweise
weißen
Basisschicht Farbpigmente, Farbpartikel, farbige Fasern u.ä., so werden
diese an den gravierten Stellen sichtbar. Werden der Rezeptur der
Ba sisschicht unterschiedliche Partikel (verschieden in Farbe, Form
und/oder Größe) in definierten
Verhältnissen
zugesetzt und homogen verteilt, so kann eine derartige Verteilung
in der Etikettenbasisschicht als „Fingerabdruck" dienen, der kundenspezifisch
hergestellt und vertrieben werden kann. Bei den farbgebenden Partikeln
kann es sich um feine Farbpigmente handeln oder aber auch bevorzugt
um sichtbare Partikel in der Größenordnung
von 0,1–5 mm.
Bei Verwendung feingemahlener Farbpigmente wird eine leichte Farbtonveränderung
der Schriftzüge
erzeugt, mit den sichtbaren Partikeln ein charakteristisches Farbmosaik.
Bei Einsatz von Tageslichtleuchtfarben ist ohne Hilfsmittel der „Fingerabdruck" zu erkennen, was
häufig
unerwünscht
ist. Bevorzugt werden deshalb Farbpigmente oder Partikel eingesetzt,
die im Bereich des sichtbaren Lichtes nicht absorbieren und somit
im Normalfall unsichtbar sind – erst
bei Beleuchtung des Etikettes mit einer Lampe geeigneter Wellenlänge werden
die Farbpigmente angeregt und leuchten charakteristisch. Neben durch
IR-Strahlung angeregten Farbpigmenten kommen hauptsächlich UV-aktive
Systeme zum Einsatz. Prinzipiell geeignet sind auch Leuchtstoffe, die
durch Elektronenstrahlen, Röntgenstrahlen
u.ä. angeregt
werden sowie thermochrome Pigmente, die sich bei Temperaturänderung
reversibel umfärben – jedoch
ist in diesen Fällen
die Durchführung
der Identifizierung am verklebten Etikett in Praxis umständlich und
aufwendiger als die Sichtbarmachung mittels Licht geeigneter Wellenlänge. Bei
der Auswahl der Farbpigmente ist darauf zu achten, daß sie für den Herstellprozeß der Etiketten
(Folienherstellung, Kleberbeschichtung) ausreichend stabil sind
und sich nicht irreversibel bei den Prozeßbedingungen (ggf. thermische
Trocknung, Elektronenstrahl- oder UV-Härtung, u.ä.) verändern. Vorteilhaft für Daueranwendungen
der Etiketten ist, daß diese
meist empfindlichen Leuchtstoffe in einer Polymermatrix eingebettet
und durch die Deckschicht zusätzlich
geschützt
sind. Weitergehende Maßnahmen
gegen mechanischen Abrieb sowie Schutz vor direkten Sauerstoff-
und Wasserkontakt sind nicht notwendig.
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Für die erfindungsgemäße Anwendung
können
unterschiedliche Farbpigmente und -stoffe zum Einsatz kommen. Am
weitesten verbreitet sind langnachleuchtende (phosphorizierende)
oder fluoreszierende Pigmente, die nur oder überwiegend durch UV-Strahlung
angeregt werden und im sichtbaren Bereich des Spektrums emittieren
(als Übersicht
s. z.B. Ullmanns Enzyklopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage, 1979, Verlag Chemie). Bekannt
sind aber auch IR-aktive Leuchtpigmente. Beispiele für Systeme
mit UV-Fluoreszenz sind Xanthene, Cumarine, Naphthalimide usw.,
die teilweise unter dem Oberbegriff 'organische Leuchtstoffe' oder 'optische Aufheller' in der Literatur
geführt
werden. Die Zugabe von einigen Prozenten der betreffenden Leuchtstoffe
ist ausreichend, wobei besonders die Einbindung in eine feste Polymermatrix
günstig
ist in Bezug auf Leuchtkraft und Stabilität. Eingesetzt werden können beispielsweise
Rezepturen mit RADGLO®-Pigmenten der Fa. Radiant
Color N.V./Holland oder Lumilux® CD-Pigmente
von Fa. Riedel-de-Haen. Auch anorganische Leuchtstoffe sind geeignet;
als langnachleuchtende Stoffe, besonders mit Emission von Licht
im gelben Bereich, haben sich Metallsulfide und -oxide, meist in
Verbindung mit geeigneten Aktivatoren, als günstig erwiesen. Diese sind
beispielsweise unter dem Handelsnamen Lumilux® N
oder als bezüglich
Stabiltät,
Leuchtkraft und Nachleuchtdauer verbesserte Leuchtpigmente unter
dem Handelsnamen LumiNova® von Fa. Nemoto/Japan
erhältlich.
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Diese
exemplarisch aufgeführten
Farbstoffe/-pigmente werden in die Rezeptur der Basisschicht in Mengen
von 0,1–50%,
bevorzugt mit 1–25%
eingearbeitet und beschichtet. Nach der abschließenden Kleberbeschichtung der
Basisschicht und ggf. Eindeckung mit Trennpapier oder Trennfolie
liegt das Etikettenvormaterial für
die kundenspezifische Nutzung vor. Nach Stanzen/Laserschneiden der
gewünschten
Etikettengeometrien sowie der abschließenden Beschriftung mittels
Laserstrahl mit Schriftzügen,
Barcodes, Logos etc. liegt das Etikett in seiner Endform vor. Bei
Inkorporation von z.B. langnachleuchtenden Pigmenten in die Basisschicht
weist das Etikett nach entsprechender Anregung der Leuchtpigmente
ein charakteristisches Nachleuchten im Bereich der Laserbeschriftung
und an den Rändern
auf, was eine leichte und schnelle Identifizierung als Originaletikett
erlaubt. Außer
der speziellen Lichtquelle und ggf. einem Sichtschutz gegen störendes Umgebungslicht
ist kein weiteres aufwendiges Equipment notwenig – nach der
Prüfung
verbleibt das Etikett unverändert
zurück.
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Derartige
Etiketten, die in der Basisschicht Leuchtstoffe, speziell die nur
nach UV- oder IR-Anregung im sichtbaren Wellenlängenbereich emittierenden,
enthalten, eignen sich auch für
eine passergenaue Fertigung (Bedrucken, Stanzen, Applizieren etc.).
Anstelle von gesondert aufzubringende Druck- oder Steuermarkierungen
kann bei der Verarbeitung die Lichtemission der Basisschicht dafür genutzt
werden: insbesondere nach dem Beschriften und Schneiden der Etiketten
mittels Laserstrahl aus ungestanztem Rollenmaterial kann in einer
nachgeschalteten Steuereinheit an einer definierten Stelle des Etiketts
die Anregung und Emission mit geeignetem Equipment als Steuermarke
für weitere
Verarbeitungsschritte bzw. für
die Herstellung des nächsten
Etiketts genutzt werden.
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Eine
Alternative zur Verwendung von Leuchtstoffen ist der Einbau von
Substanzen in die Basisschicht, die sich magnetisch oder elektrisch
detektieren lassen. Magnetfeldänderungen
wie bei Alarmetiketten für
z.B. Kleidungsstücke
sind prinzipiell möglich,
jedoch für
die Anwendungsfelder (Kennzeichnung von Maschinen- und Autoteilen überwiegend
aus Metall) nicht prädestiniert.
Dagegen bietet sich als verdeckte Sicherheitsstufe an, in die Basisschicht
Substanzen zuzugeben, die zu einer elektrischen Leitfähigkeit
der Schicht führen.
Mit geeigneten Meßgeräten, welche
transportabel, leicht zu bedienen und preisgünstig zu beschaffen sind, und geeigneten
Elektroden kann an dem verklebten Etikett direkt die Leitfähigkeit
der Basisschicht ermittelt werden. Die Elektroden werden an zwei
unterschiedliche Punkte A und B der Basisschicht angehalten und
eine Spannung angelegt. Bei Vorhandensein einer durchgängigen elektrischen
Leitfähigkeit
zwischen A und B kann ein Stromfluß gemessen werden, der je nach
Art und Menge des verwendeten Additivs einen charakteristischen
Wert aufweisen kann. Da selbst bei Verwendung des Etikettes direkt
auf Metallen die Basischicht durch die elektrisch isolierende Klebemassenschicht
von dem leitfähigem
Metall getrennt ist, sind keine fehlerhaften Messungen zu befürchten.
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Eine
Fälschung
durch nachträgliche
Manipulation wird besonders dadurch ausgeschlossen, daß die Leitfähigkeitsmessung
nicht nur von Rand zu Rand der Etiketten, sondern zwischen beliebigen,
durch Belaserung freigelegte Punkten erfolgen kann: damit hier eine
Leitfähigkeit
detektiert werden kann, muß die
komplette Basisschicht durchgängig
dreidimensional leitfähig
sein, was sich nur im Rahmen des ursprünglichen Herstellprozeßes gewährleisten
läßt. Ein
derartiges laserbeschriftbares Etikett läßt sich herstellen, indem in
die Rezeptur der Basisschicht elektrisch leitfähige Substanzen zugegeben werden;
dies kann zusätzlich
zu den bisherigen Pigmenten oder aber auch zumindest teilweise im
Ersatz der vorhandenen Pigmente geschehen, um die guten Verarbeitungseigenschaften
der Lackpasten beizubehalten. Als leitfähige Additive sind prinzipiell elektrisch
leitfähige
metallische, organische, polymere und anorganische Substanzen geeignet,
wobei die Verwendung von Metallen bevorzugt ist. Speziell für weiße oder
helle Basisschichten ist für
die Auswahl die Eigenfarbe des leitfähigen Additvs zu berücksichti gen.
Leitfähiger
Ruß ist
ebenfalls geeignet, jedoch nur für schwarze
bzw. dunkle Basisschichten.
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Um
eine gute Leitfähigkeit
zu gewährleisten,
sollte eine minimale Grenzkonzentration an Additiv sichergestellt
sein, so daß ausreichend
Partikel in der Basisschicht vorhanden sind, um sich zu berühren und Kontakt
miteinander zu haben. Bei Unterschreitung dieser Grenzkonzentration
ist in dem dreidimensionalen Gefüge
der Basisschicht ein leitfähiger
Weg von A nach B nicht mehr sichergestellt. Bevorzugt werden deshalb metallische
Partikel eingesetzt, wobei Fasern mit einem hohen Längen- zu
Querschnittsverhältnis
bevorzugt werden, da hierbei mit geringeren Konzentrationen eine
dreidimensionale Leitfähigkeit
sichergestellt werden kann als mit sphärischen Partikeln; außerdem fällt die
Farbveränderung
der Basisschicht mit den Fasern geringer aus. Als Metalle werden
bevorzugt aus Kosten-Nutzen-Erwägungen
Kupfer, Eisen, Aluminium und Stahl sowie deren Legierungen eingesetzt,
jedoch sind auch teure, hochleitfähige Metalle wie Silber, Gold
geeignet. Die Faserdimensionen sind 0,1–50 mm Länge und Querschnitte mit 1–100 μm, wobei
bevorzugt Metallfasern mit einem Durchmesser von 2–20 μm bei einem
Querschnitts- zu Längenverhältnis von
ca 1:100 bis 1:1000 zum Einsatz kommen. Derartige Fasern werden
mit 0,5–25%,
bevorzugt mit 2–10%
in die bekannte Rezeptur homogen eingearbeitet und gem.
DE 81 30 861 U1 beschichtet
und ausgehärtet.
Nach Kleberbeschichtung und Eindeckung mit Trennpapier steht Etikettenmaterial
zur Verfügung,
welches sich mittels Laserstrahl beschriften läßt. Durch das Entfernen der
oberen Deckschicht werden im Bereich der Laserbeschriftung die Schriftzüge der Basisschicht
freigelegt – bei
Anlegen einer Spannung über
geeignete Elektrodenkontakte an zwei unterschiedlichen Stellen A
und B dieser Schriftzüge
wird ein Leitfähigkeit
gemessen, die charakteristisch für
die Basisschicht ist und u.a. durch Menge und Art des leitfähigen Additivs
bestimmt wird. Somit besteht die Möglichkeit, über definierte Rezepturen kundenspezifisches
Etikettenvormaterial herzustellen.
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Beide
genannten Alternativmöglichkeiten,
die Basisschicht eines Zwei- oder Mehrschichtetiketts zu modifizieren,
um zusätzliche
Fälschungssicherheit
in das Etikettenvormaterial einzubauen, können in abgewandelter Form
auch für
ein Einschichtetikett angewandt werden, wobei jedoch die Vorteile
der Erfindung zum Teil nicht in vollem Umfang zum Tragen kommen.
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Beispiel A
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Wie
ausführlich
in
DE 81 30 861 U1 beschrieben,
besteht ein patentgemäßes Zweischichtlaseretikett aus
z.B. einer dünnen
schwarzen Deckschicht und einer dicken weißen Basisschicht. Die Grundrezeptur
für die
jeweilige Lackpaste besteht aus 90% eines handelsüblichen
aliphatischen Polyurethanacrylats sowie 10% Hexandiolacrylat. Die
Schwarzpaste wird wie bekannt mit Ruß, die Weißpaste mit Titandioxid als
Farbpigment hergestellt.
Schwarzpaste: | 10%
Ruß, Viskosität ca. 15
dPas. |
| |
Weißpaste: | 20%
Titandioxid, |
| 10%
Pigment Lumilux® ROT
CD 105 FF von Firma Riedel de Haen mit zusätzlich 10% Reaktivverdünner zur
Einstellung einer geeigneten Verarbeitungsviskosität. |
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Die
Schwarzpaste wird gleichmäßig mit
13 g/m2 auf eine hochglänzende, biaxial gereckte Polyesterfolie
von 50 μm
ausgestrichen und mit EB-Strahlung [4 kGy] anvernetzt; nach Beschichtung
mit der Weißpaste auf
die schwarze Deckschicht mit 100 g/m2 erfolgt
mit 80 kGy die komplette Durchvernetzung. Beschichtung mit einer
Polyacrylathaftklebemasse von 25 g/m2 und
Eindeckung mit einem handelsüblichen
Silikonpapier ergeben das Etikettenvormaterial für weitere kundenspezifische
Verwendungen.
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Nach
Belaserung des Zweischichtetiketts mit Logos, Schriftzügen, Barcodes
etc. ist bei normalen Tageslicht keine Veränderung gegenüber dem
bisherigen Etikett zu erkennen, erst bei Bestrahlung des Etiketts mit
einer starken Lichtquelle im nahen UV-Bereich [Wellenlängenmaximum
bei ca. 360 nm] leuchtet der belaserte Schriftbereich sowie die
Ränder
des Etiketts im Bereich der weißen
Basisschicht rot-violett. Hilfreich für eine deutliche Erkennung
ist ein Sichtschutz zum Abdunkeln des Etikettenbereiches vor Umgebungslicht.
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Beispiel B
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Analog
zu Beispiel A, jedoch anstelle des Leuchtstoffs Luminlux CD, wird
in die Weißpaste
das langnachleuchtende Pigment Luninova® G
300 M der Fa. Nemoto/Japan mit 20% eingearbeitet.
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Nach
geeigneter Abdunkelung gegenüber
Umgebungslicht wird hier ein charakteristisches Nachleuchten in
der Farbe Gelb zum einen durch eine wie in Beispiel A beschriebene
UV-Lampe erzielt, aber auch durch eine starke, im sichtbaren Wellenlängenbereich
emittierende Lichtquelle. Im Gegensatz zu A ist dieses Leuchten
nicht mit Ausschalten der Lichtquelle verschwunden, sondern bleibt
noch minutenlang erkennbar.