DE19746857A1 - Schubladenzwangsverriegelung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zwangsverriegelung für eine Schub­ lade gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Solche Zwangsver­ riegelungen werden benötigt, wo der Schrank und damit die Schubladen Erschütterungen ausgesetzt sind. Sie soll verhin­ dern, daß sich die geschlossene Schublade aufgrund dieser Er­ schütterungen selbsttätig öffnet. Insbesondere bei Schubladen­ schränken zum Einbau in Servicefahrzeuge ist eine Zwangsverrie­ gelung notwendig. Neben dieser Zwangsverriegelung ist meist noch ein Schließmechanismus vorgesehen, mittels dem die ge­ schlossene Schublade mit einem Schlüssel abgeschlossen werden kann.

Bekannte Zwangsverriegelungen arbeiten mit einem an der Schub­ lade angelenkten und durch Federkraft oder Schwerkraft in eine Raststellung beaufschlagten Rasthebel mit einer Angriffsfläche zum Anheben des Rasthebels in eine Entriegelungsstellung. Die­ ser Rasthebel wirkt mit einem an einem feststehenden Teil des Schrankgehäuses angeordneten Verriegelungsgegenelement zusam­ men, in das der Rasthebel bei eingeschobener Schublade ein­ schnappt. Rasthebel und Verriegelungsgegenelement sind an der einen oder an der anderen Seite der Schublade angeordnet und bei starken Erschütterungen, insbesondere bei nicht allzu ver­ windungssteifen Schrankgehäusen kann es vorkommen, daß sich der Rasthebel aus dem Verriegelungsgegenelement löst und sich die Schublade selbständig macht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zwangsverriege­ lung für eine Schublade zu schaffen, die eine hohe Verriege­ lungssicherheit auch bei starken Erschütterungen bietet, wie sie in Servicefahrzeugen auftreten. Des weiteren hat sich die Erfindung eine hohe Bedienungsfreundlichkeit zum Ziel gesetzt.

Die gestellte Aufgabe wird nach der Erfindung mit einer Zwangs­ verriegelung gelöst, wie sie durch den Anspruch 1 gekennzeich­ net ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü­ chen beschrieben.

Nach der Erfindung sind zu beiden Seiten der Schublade je ein Rasthebel und ein mit diesem zusammenwirkendes Verriegelungsge­ genelement angeordnet. Die beiden Rasthebel sind durch eine sie verbindende Betätigungsleiste verbunden, so daß durch Drücken oder Anheben dieser Betätigungsleiste die beiden Rasthebel ge­ meinsam aus der Verriegelung mit ihrem Verriegelungsgegenele­ ment gelöst werden können. Damit verbindet die Erfindung eine hohe Verriegelungssicherheit mit einfacher Bedienung.

Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Betätigungsleiste der beiden Rasthebel durch einen Schlitz in eine Griffmulde in der Vorderwand der Schublade ragt. Eine besonders hohe Bedienungsfreundlichkeit ergibt sich, wenn sich die Griffmulde über einen großen Teil der Breite der Schublade und mindestens über die Hälfte dieser Breite erstreckt, wobei die Betätigungsleiste über die gesamte Breite der Griffmulde in einen Längsschlitz von oben in die Eingriffsöffnung der Griff­ mulde ragt. Zum Herausziehen der Schublade greift der Benutzer mittig oder auch außermittig in die Griffmulde, wobei er auto­ matisch mit den Fingern die Betätigungsleiste anhebt und damit die Verriegelung löst, so daß sofort die Schublade herausgezo­ gen werden kann. Zum Einschieben der Schublade übt der Benutzer Druck auf die Vorderwand der Schublade aus und in der letzten Phase der Einschiebebewegung laufen die beiden Rasthebel in be­ kannter Weise auf das Verriegelungsgegenelement auf, in das sie schließlich bei vollständig eingeschobener Schublade mit einer Rastnut einschnappen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 die Vorderansicht eines Schubladenschrankes mit drei übereinander angeordneten Schubladen, wobei die mittlere Schublade ohne Blende und ohne Griffmulde gezeigt ist, und

Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch den Vorderteil einer Schublade.

Der in Fig. 1 gezeigte Schubladenschrank lagert in einem Schrankgehäuse 1 auf Teleskopschienen 2 drei Schubladen 3. In ihrer Vorderwand 4 sind die Schubladen 3 mit einer Griffmulde 5 versehen, die sich etwa über zwei Drittel der Schubladenbreite erstreckt.

Zum Festhalten der Schubladen 3 in ihrer eingeschobenen Stel­ lung sind sie jeweils mit einer Zwangsverriegelung ausgerüstet, die sich aus an beiden Seiten der Schublade angelenkten Rasthe­ beln 6 und zusammenwirkenden, fest mit dem Schrankgehäuse 1 verbundenen Verriegelungsgegenelementen 7 zusammensetzt. Die beiden Rasthebel 6 sind um einen Rasthebeldrehpunkt 8 drehbar an die Schubladenseitenwände 9 befestigt. In ihrer Unterseite haben sie eine Rastnut 10 zum Zusammenwirken mit dem Verriege­ lungsgegenelement 7 und an ihrem vorderen Ende sind sie durch eine Betätigungsleiste 11 miteinander verbunden. Diese Betäti­ gungsleiste 11 ist durch Federn 12 in eine Raststellung beauf­ schlagt, in der sie durch einen Längsschlitz 13 von oben in die Griffmulde 5 hineinragt. Wie deutlich aus Fig. 2 ersichtlich ist, liegt die Griffmulde 5 im Inneren der Schubladenvorderwand 4, die als abgekantetes hohles Blechteil gebildet ist. Die Fe­ dern 12 stützen sich gegen die Oberseite dieses Blechteils ab. Die Griffmulde 5 ist ein Kunststoff-Einsatzteil, das in eine Öffnung in der Schubladenvorderwand 4 eingeclipst ist.

Das Verriegelungsgegenelement 7 ist ein Rastwinkel, der mit der Rastnut 10 am Rasthebel 6 zusammenwirkt und an den mit dem Schrankgehäuse 1 festverbundenen Teil der Teleskopschiene 2 in dessen vorderen Bereich angeschweißt ist. Das Verriegelungsge­ genelement 7 kann bei Verschleiß leicht ausgewechselt werden. Es ist deshalb zweckmäßig, das Verriegelungsgegenelement 7 aus einem weicheren Stahl zu fertigen wie die Rasthebel 6, so daß im wesentlichen nur das Verriegelungsgegenelement 7 ver­ schleißt.

Die Rasthebel 6 und die sie verbindende Betätigungsleiste 11 bilden einen einteiligen Bügel, der leicht und billig herstell­ bar ist, sei es als einteiliges Blechstanzteil oder als eintei­ lige Schweißkonstruktion. Die Betätigungsleiste 11 ragt über die gesamte Breite der Griffmulde 5 in deren Eingriffsöffnung, wodurch sich eine gute Handhabung ergibt, d. h. die Schublade kann auch bei außermittigem Angriff entriegelt und herausgezo­ gen werden.

Claims (7)

1. Zwangsverriegelung für eine Schublade

• - mit einem an der Schublade angelenkten und durch Federkraft oder dergleichen in eine Raststellung beaufschlagten Rasthebel mit einer Angriffsfläche zur Betätigung des Rasthebels in eine Entriegelungsstellung,
• - und mit einem an einem feststehenden Teil des Schrank­ gehäuses angeordneten Verriegelungsgegenelement zum Einschnappen des Rasthebels bei eingeschobener Schublade, gekennzeichnet durch
• - je einen Rasthebel (6) auf beiden Seiten der Schublade,
• - eine die beiden Rasthebel (6) verbindende Betätigungsleiste (11)
• - und durch je ein Verriegelungsgegenelement (7) zum Zusammenwirken mit den beiden Rasthebeln.

2. Zwangsverriegelung nach Anspruch 1 für eine Schublade mit einer Griffmulde, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsleiste (11) der beiden Rasthebel (6) durch einen Schlitz (13) in der Griffmulde (5) ragt.

3. Zwangsverriegelung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsleiste (11) der beiden Rasthebel (6) durch einen Längsschlitz (13) von oben in die Eingriffsöffnung der Griffmulde (5) ragt.

4. Zwangsverriegelung nach Anspruch 3 für eine Schublade mit einer sich über mindestens die Hälfte der Breite der Schublade erstreckenden Griffmulde, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsleiste (11) der beiden Rasthebel (6) über die gesamte Breite der Griffmulde (5) in deren Eingriffsöffnung ragt.

5. Zwangsverriegelung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsgegenelemente (7) an eine feststehende Teleskopschiene (2) der Schubladenführung befestigt sind.

6. Zwangsverriegelung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsgegenelemente (7) an die Teleskopschiene (2) angepunktete Rastwinkel sind.

7. Zwangsverriegelung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasthebel (6) und die sie verbindende Betätigungslei­ ste (11) einen einteiligen, beidseitig abgewinkelten und an den Schubladenseitenwänden (9) drehbar befestigten Bügel bilden.