DE19746167A1 - Leichtmetallbauteil, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung desselben - Google Patents
Leichtmetallbauteil, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung desselbenInfo
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Description
Insbesondere bei der Herstellung von Fahrzeugkarosserien finden verstärkt Werkstoffe und
Werkstoffkombinationen Verwendung, die eine exakte Abstimmung der
Werkstoffeigenschaften in einem Bauteil in Abhängigkeit von Einsatzbedingungen und
Einbauverhältnissen erlauben. Bisher werden hierzu Bauteile aus Blechen oder
dünnwandigen Profilen eingesetzt, die aus einer Vielzahl von einzelnen Teilen durch
vorwiegend thermische Fügeverfahren z. B. die Karosserie eines Fahrzeuges bilden.
Die Forderung hinsichtlich des Gewichtes nach leichterer Bauweise der einzelnen Bauteile
macht es erforderlich, die traditionell eingesetzten Werkstoffe wie den Stahl der
Karosseriebleche und tragenden Bauteile gezielt durch andere Werkstoffe zu ersetzen. Dies
ist jedoch nur in Grenzen möglich, da hinsichtlich des Preises der Werkstoffe der Stahl eine
besonders günstige Festigkeit im Verhältnis zum benötigten Material und damit zu den
Materialkosten aufweist. Daher werden auch Werkstücke eingesetzt, die aus verschiedenen
Werkstoffen hergestellt werden. Derartige Verbundwerkstücke kombinieren dabei im besten
Fall die jeweiligen Vorteile der Verbundpartner und erlauben besonders leichte, gleichwohl
aber hochfeste Bauteile.
Es kommen im Fahrzeugbau zunehmend Werkstoffe aus Leichtmetallen oder
Leichtmetallegierungen zum Einsatz, aus denen die Karosserieaußenhaut oder auch
tragende Bauteile von Kraftfahrzeugen bis hin zu vollständig aus Leichtmetall bestehenden
Karosserien hergestellt werden. Derartige Leichtmetalle sind überwiegend Aluminium und in
verstärktem Maße auch Magnesium, die beide hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit,
verarbeitungstechnisch und bezüglich der Werkstoffkennwerte besonders günstig sind.
Problematisch bei der Verwendung von derartigen Leichtmetallen im Fahrzeugbau ist vor
allem, daß die Festigkeitseigenschaften von Leichtmetallen für manche Belastungen an
Kraftfahrzeugteilen nicht ausreichend sind. Relativ unproblematisch und schon erprobt ist die
Verwendung von Leichtmetallen zum Ersatz von großflächigen Stahlteilen der Karosserie -
z. B. der Außenhaut - durch Aluminiumteile, da sie im Regelfall keinen besonders hohen
Belastungen unterliegen. Insbesondere bei mechanisch sehr häufig belasteten Bauteilen,
wie z. B. Türen, Klappen, Hebeln, Griffen oder dgl., die während der Lebensdauer eines
Kraftfahrzeuges einer großen Anzahl von Lastzyklen unterliegen, treten jedoch
Einzelbelastungen und Lastkollektive auf, die eine Herstellung derartiger Funktionsteile aus
Leichtmetallen nicht erlauben. Entweder würden die Bauteile aufgrund zu hoher
Einzelbelastungen frühzeitig versagen oder es kommt viel früher als bei Stahlbauteilen zu
einem Dauerversagen aufgrund von Ermüdungsbrüchen.
Insbesondere können auch z. B. Befestigungselemente für Anbauten, Scharniere und
sonstige Funktionsbeschläge an einer Karosserie in derartigen Leichtmetallbauteilen nicht so
sicher und dauerfest wie in Bauteilen aus Stahl verankert werden. Beispielsweise ist für die
Herstellung eines Gewindes ggf. eine andere als die in Stahlbauteilen erforderliche
Gewindeprofilform oder ein größerer Gewindedurchmesser erforderlich, um eine sichere und
dauerhafte Befestigung überhaupt realisieren zu können. Hierdurch werden die
Herstellungskosten derartiger Befestigungen erhöht und dadurch verliert der Einsatz von
Leichtmetallen einen Teil seiner wirtschaftlichen Vorteile.
Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Festigkeitseigenschaften von Leichtmetallbauteilen
für derartige Funktionsteile besteht darin, an den besonders hoch belasteten Stellen
Materialeinsätze aus Stahl oder anderen hochfesten Materialien einzubringen, die nach der
Herstellung der Leichtmetallbauteile durch geeignete Fertigungsverfahren nachträglich und
sicher an oder in dem Leichtmetallbauteil befestigt werden und ihrerseits Anbauelemente
oder sonstige Funktionselemente aufnehmen oder befestigbar machen. Die Herstellung und
sichere Verankerung derartiger Einsätze ist jedoch fertigungstechnisch sehr aufwendig und
erfordert ggf. sogar spezielle Fertigungsverfahren und -einrichtungen. Hierdurch werden die
Kosten zur Herstellung eines solchen Mischbauteiles stark erhöht und damit unwirtschaftlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die wirtschaftliche Verwendung von
Leichtmetallen auch für solche Bauteile eines Fahrzeuges zu ermöglichen, bei denen die Art
und Höhe der Belastung an sich ein Materialversagen des Leichtmetallbauteiles möglich
machen würde.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich hinsichtlich eines Leichtmetallbauteiles aus den
Merkmalen des Anspruches 1, hinsichtlich eines Verfahrens zu seiner Herstellung aus den
Merkmalen des Anspruches 22 und hinsichtlich einer Verwendung des Leichtmetallbauteils
aus den Merkmalen des Anspruches 23. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte
Weiterbildungen.
Die erfindungsgemäße Lösung geht von einem Leichtmetallbauteil aus, das als Gußteil aus
einem Leichtmetall und/oder einer Leichtmetallegierung hergestellt ist und mindestens ein
Anbauelement zur Verbindung mit an dem Leichtmetallbauteil anzuordnenden weiteren
Bauteilen aufweist. Ein solches gattungsgemäßes Leichtmetallbauteil wird dadurch
weiterentwickelt, daß das mindestens eine Anbauelement ein Einlegeteil zum Einlegen in die
Gießform des Gußteiles umfaßt, das nach dem Gießen zumindest bereichsweise von dem
Leichtmetall und/oder der Leichtmetallegierung um schlossen ist. Hierzu werden die
Einlegeteile als separate Einzelteile vorgefertigt und an ihre bestimmungsgemäßen
Positionen so in eine Gießform für das Gußteil eingelegt, daß sie zum Gießen des
Leichtmetallbauteiles der späteren Funktion entsprechend angeordnet sind. Sind alle
Einlegeteile richtig positioniert, so wird das fließfähige Leichtmetall bzw. die
Leichtmetallegierung in die Gießform eingefüllt und füllt diese, die Einlegeteile zumindest
bereichsweise umhüllend, aus. Nach dem Erstarren des Leichtmetalles oder der
Leichtmetallegierung bilden die Einlegeteile und das Leichtmetall bzw. die
Leichtmetallegierung einen Verbund, bei dem an den bestimmungsgemäßen Stellen des
Gußteiles die Einlegeteile sicher in der Gußmatrix aufgenommen und befestigt sind.
Hierdurch können die an den Anbauelementen festzulegenden Bauteile und durch diese
eingebrachte Belastungen sicher von den Einlegeteilen auf das Gußteil übertragen und
aufgenommen bzw. weitergeleitet werden. Bekannte Probleme hinsichtlich einer Befestigung
von mechanisch belasteten Bauteilen an Leichtmetallbauteilen können hierdurch
überwunden werden, die entstehenden Verbindungen sind insbesondere auch gegenüber
Dauerbelastungen widerstandsfähig.
In einer bevorzugten Weiterbildung besteht das Leichtmetallbauteil aus einem Druckgußteil
aus Leichtmetall und/oder aus Leichtmetallegierungen, wobei in einer vorteilhaften
Ausgestaltung Aluminium und/oder Magnesium und/oder ihre jeweiligen Legierungen
Verwendung finden können.
In vorteilhafter Weise können auch die Einlegeteile aus Leichtmetall und/oder
Leichtmetallegierungen bestehen, wodurch insbesondere mögliche Korrosionsprobleme bei
der Kombination von unterschiedlichen Metallen vermieden werden, wenn die Einlegeteile
aus dem gleichen oder einem ähnlichen Metall wie das Gußmaterial bestehen. Gleichzeitig
kann dabei aber trotzdem dafür gesorgt werden, daß die Materialeigenschaften der
Einlegeteile aus Leichtmetall und/oder Leichtmetallegierungen sich von den
Materialeigenschaften des Gußteiles unterscheiden. Beispielsweise ist es durch
Fertigungsverfahren und Materialbehandlungen möglich, Leichtmetallen bzw. ihren
Legierungen verbesserte Festigkeitseigenschaften zu verleihen, beispielsweise durch das
sog. Aushärten durch Temperaturbehandlungen. Durch derartige Vorbehandlungen
erreichen die Einlegeteile speziell auf ihre Belastungen abstimmbare Materialkennwerte, die
die Eigenschaften des aus Leichtmetall mit Leichtmetall-Einlegeteilen hergestellten
Leichtmetallbauteiles als Ganzes verbessern.
In einer anderen Weiterbildung der Erfindung können die Einlegeteile aus höherfestem
Material als die Leichtmetalle und/oder Leichtmetallegierungen der Gußteile bestehen.
Hierdurch können die Befestigungen der an den Anbauteilen bzw. Funktionsteilen
festzulegenden weiteren Bauteile verbessert werden, da z. B. geringere Abmessungen oder
weniger Material der Einlegeteile und damit auch der Befestigungselemente für die Erzielung
einer sicheren Befestigung ausreichen.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung können die Einlegeteile aus Stahl oder
Stahlwerkstoffen bestehen, die fertigungstechnisch unproblematisch und im Verhältnis zum
Materialgewicht besonders stabil sind. Auch können trotz Fertigung der Leichtmetallbauteile
aus Leichtmetallen schon vorhandene Fertigungseinrichtungen, die bisher zur Herstellung
derartiger Bauteile aus Stahl genutzt wurden, ohne größere Modifikationen weiterbenutzt
werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Einlegeteile Aufnahmen oder Formelemente
aufweisen, an denen oder mit denen weitere Bauteile an dem Leichtmetallbauteil festlegbar
sind. Derartige Aufnahmen oder Formelemente können dann kostengünstig vorgefertigt
werden, ohne daß eine Nachbearbeitung an dem ggf. komplexen und großvolumigen
Leichtmetallbauteil erforderlich wird. Hierdurch gewinnen die Einlegeteile den Charakter von
Normelementen, die in großen Stückzahlen vorgefertigt und je nach Bedarf mit dem
Leichtmetallbauteil eingesetzt werden können.
Eine weitere Reduzierung der Herstellkosten ergibt sich, wenn die Einlegeteile gemeinsam
mit an ihnen angeordneten, nicht mit eingegossenen weiteren Bauteilen eingegossen
werden, da dann notwendige Montagearbeiten für die Verbindung dieser weiteren Bauteile
mit dem fertigen Leichtmetallbauteil überflüssig sind. Hierbei werden die weiteren Bauteile
vor dem Eingießen mit den zugeordneten Einlegeteilen versehen und so an oder in der
Gießform angeordnet, daß nur die Einlegeteile bestimmungsgemäß von dem Leichtmetall
umhüllt werden. Nach dem Entnehmen des Leichtmetallbauteiles ist dieses dann gleich
fertig für die weitere Verwendung ausgerüstet.
In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung weisen die Einlegeteile Teilkonturen auf, die
nach dem Eingießen formschlüssig vollständig in dem Leichtmetallbauteil aufgenommen
sind. Hierdurch wird die sichere Verankerung der Einlegeteile in dem Gußteil verbessert,
wobei insbesondere die Belastbarkeit der Verbindung zwischen Gußmaterial und den
Einlegeteilen für diese Verankerung ausschlaggebend ist. Neben der ggf. zwischen den
Metallen dieser beiden Partner auftretenden Verbindungen physikalischer Art, wie z. B.
intermetallische Verbindungen und/oder ein partielles Aufschmelzen der Oberfläche der
Einlegeteile, kann die Festigkeit besonders erhöht werden, wenn das Material des Gußteiles
die Einlegeteile formschlüssig umhüllt. Dadurch kann sich das Einlegeteil besonders
großflächig und an einer Vielzahl von Flächen abstützen, die Verbindung ist dadurch hoch
belastbar.
In einer Ausgestaltung können die Einlegeteile hinterschnittene Teilkonturen zur Aufnahme
von Zug- und Biegebelastungen aufweisen. Derartige hinterschnittene Konturen können
beispielsweise in schraubenkopfartigen Verdickungen oder Absätzen oder Einschnitten wie
ringförmigen Nuten oder dgl. bestehen und bieten Raum für das Leichtmetall, diese
Konturen auszufüllen und somit einen Formschluß mit dem Einlegeteil herzustellen.
In einer anderen Weiterbildung können die Einlegeteile verdrehsichernde Teilkonturen zur
Aufnahme von Torsionsbelastungen aufweisen, die in Form von unrunden, vorzugsweise
mehreckigen Konturen ausführbar sind. Derartige verdrehsichernde Teilkonturen dienen
beispielsweise bei Gewinden oder Gewindebolzen an Einlegeteilen dafür, daß die Schraub-
und Anzugsdrehmomente sicher abgefangen werden und hierdurch kein Losreißen eines
Einlegeteiles durch die Torsionsbelastung auftritt.
Eine weitere Verbesserung der Festigkeit der Verbindung zwischen Einlegeteilen und
Gußteil kann erzielt werden, wenn die Einlegeteile zumindest an ihren an das Leichtmetall
angrenzenden Außenflächen Profilierungen aufweisen, die in einer Weiterbildung nach dem
Eingießen eine formschlüssige Verbindung mit dem Leichtmetall bilden. Derartige
Profilierungen verstärken, wie auch die großformatig formschlüssige Auslegung der
Außenform, die Verankerung zwischen Gußmaterial und Einlegeteil und tragen daher zu
einer sicheren Übertragung von Belastungen bei. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die
Profilierungen durch Sandstrahlen herstellbar sind, da die hierfür aufzuwendenden
Fertigungskosten aufgrund der kurzen und unproblematischen Behandlung gering bleiben.
In einer anderen Ausprägung können die Profilierungen durch von der Oberfläche des
Einlegeteiles abstehende Noppen, Warzen, Rändelungen oder dgl. gebildet sein, die im
Rahmen der Vorfertigung der Einlegeteile kostengünstig hergestellt werden können. In einer
anderen Weiterbildung können die Profilierungen auch in der Oberfläche des Einlegeteiles
ausgebildete Vertiefungen oder Löcher sein, die durch das Gußmaterial ausgefüllt werden
und dann ebenfalls die Erhöhung der Belastbarkeit hervorrufen.
Besonders bevorzugt können die Einlegeteile zumindest an ihren an das Leichtmetall
angrenzenden Außenflächen beschichtet sein, wodurch neben eventuell auftretenden
Problemen einer Grenzflächenkorrosion oder dgl. zwischen unterschiedlichen Metallen die
Beschichtung auch eine Erhöhung der Haftung zwischen Einlegeteil und Gußmaterial
bewirken kann.
Eine andere Weiterbildung sieht vor, daß die Einlegeteile nach dem Einbringen in das
Leichtmetallbauteil nachbearbeitbar sind. Beispielsweise können in einer Ausgestaltung die
Einlegeteile eine Bohrung aufweisen, in die nach dem Umgießen der Einlegeteile ein
Gewinde eingeschnitten wird, beispielsweise um ein Zusetzen eines derartigen, schon vor
dem Gießen im Einlegeteil befindlichen Gewindes durch das Gußmaterial sicher zu
verhindern.
Die Erfindung beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung eines Leichtmetallbauteiles
nach Anspruch 1, bei dem die Einlegeteile vor dem Gießen in die Gießform für das
Leichtmetallbauteil eingelegt werden und beim Gießen von dem Leichtmetall und/oder der
Leichtmetallegierung zumindest bereichsweise umhüllt werden. Ein derartiges Verfahren
bietet eine preiswerte und den Beanspruchungen anpaßbare Möglichkeit zur punktuellen
Verbesserung der Materialeigenschaften eines Leichtmetallbauteiles an den Stellen, an
denen Anbauelemente zu hohe Belastungen für eine reines Leichtmetallbauteil hervorrufen.
Ein besonders bevorzugtes Anwendungsgebiet für ein erfindungsgemäßes Leichtmetall
bauteil nach Anspruch 1 liegt im Fahrzeugbau und hier vorzugsweise im Karosseriebau.
Aufgrund der langen Lebensdauer von Karosserien und der hohen auch wechselnden
Belastungen können Leichtmetallbauteile für konstruktive Zwecke häufig erst bei gezielter
Verstärkung des Leichtmetalles im Hinblick auf die auftretenden Belastungen verwendet
werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Einlegeteile für die Befestigung von Scharnieren
und/oder Scharniergehäusen an Karosserieteilen dienen. Derartige Karosserieteile sind z. B.
Türen, Klappen, Deckel oder dgl., die an anderen Karosserieteilen befestigt werden müssen
und teilweise wie z. B. die Türen hohen und wechselnden Belastungen unterliegen.
Weiterhin können die Einlegeteile auch für die Befestigung von Funktionsteilen an
Karosserieteilen wie z. B. Scharnierarmen oder dgl. dienen.
Ein besonders vorteilhafter Einsatz ergibt sich dann, wenn die Einlegeteile z. B. für die
Befestigung von Kabelhaltern, Schlauchschellen oder dgl. an Karosserieteilen dienen, die
ansonsten als separate Teile in speziell dafür vorzusehende Bohrungen eingeklipst werden
müssen. Durch Vorsehen entsprechender Einlegeteile entfallen derartige Montage- und
Herstellkosten.
Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn die Einlegeteile für die Befestigung von Verstärkungen z. B.
im Schloßbereich an Karosserieteilen dienen. Der Schloßbereich unterliegt aufgrund seiner
Zuhaltefunktion hohen und durch Fahrzeugverwindungen im Betrieb auch ständig wechseln
den Belastungen, die durch Vorsehen von Einlegeteilen gezielt abgefangen werden können.
Besonders vorteilhafte Ausbildungen des erlindungsgemäßen Verbundes, insbesondere für
den Einsatz an Karosserieteilen von Kraftfahrzeugen, zeigt die Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Einbausituation von Einlegeteilen an einem Leichtmetallbauteil z. B. für
die Karosserietechnik mit einem Stehbolzen und einer Gewindebuchse,
Fig. 2 eine Einbausituation eines komplexeren Einlegeteils an einem
Leichtmetallbauteil.
In der Fig. 1 ist an zwei Beispielen schematisch dargestellt, wie Einlegeteile, hier für die
Schaffung von Anbaumöglichkeiten an Karosserieteilen eines Kraftfahrzeuges, in einem
Leichtmetallbauteil angeordnet und gehalten sein können. Diese nur prinzipienhaft
dargestellte Befestigungsmöglichkeit läßt sich auf eine Vielzahl von Anwendungen und
Varianten übertragen, die dem Fachmann bei Kenntnis der Erfindung unmittelbar vertraut
sein werden. Insbesondere die Übertragung auf andere Einbausituationen oder andere
Anbau- oder Funktionsteile ergibt sich aus der vorstehenden Beschreibung der Erfindung für
den Fachmann unmittelbar.
In der Fig. 1 ist ein im Ausbruch und ohne weitere Funktion oder Einbausituation gezeigtes
Leichtmetallbauteil 1 aus Magnesium-Druckguß dargestellt, bei dem in einem Anbaubereich
eine Gewindebuchse 2 und ein Stehbolzen 6 in erfindungsgemäßer Weise beim Gießen des
Leichtmetallbauteiles 1 von diesem teilweise umschlossen und somit daran festgelegt
wurde. Die Gewindebuchse 2 aus gehärtetem Aluminium trägt in ihrer Achsrichtung in ihrer
Bohrung 3a ein Innengewinde 3, das hier als Durchgangsgewinde dargestellt ist, aber
selbstverständlich auch einseitig geschlossen ausgeführt sein kann. Die Stirnseiten der
Gewindebuchse 2 schließen bündig mit der entsprechenden Außenfläche des
Leichtmetallbauteiles 1 ab, können aber selbstverständlich auch über die Begrenzungs
flächen des Leichtmetallbauteiles 1 überstehen. Am Außenumfang der z. B. mutternartig
oder in ähnlicher Weise profilierten Gewindebuchse 2 ist ein Verankerungsbund 4
angeordnet, der in der dargestellten Form als ein Bund rechteckigen Querschnittes außen
um den Außenumfang der Gewindebuchse 2 herum verläuft. Durch die nicht weiter in der
Fig. 1 dargestellte Profilierung der sonstigen, sandgestrahlten Außenfläche der
Gewindebuchse 2 sowie den Verankerungsbund 4 bildet sich schon beim Gießen eine
formschlüssige Verbindung zwischen der Gewindebuchse 2 und dem Leichtmetallbauteil 1,
die eine Verdrehsicherung gegenüber Schraubmomenten und eine Auszugssicherung
gegenüber Kräften in Richtung der Gewindeachse ermöglicht. Daher ist die in ihrer
einfachsten Form dargestellte Festlegung der Gewindebuchse 2 in dem Leichtmetallbauteil 1
wesentlich stabiler, als wenn ein Gewinde direkt in das Leichtmetallbauteil 1 eingeschnitten
würde.
In der linken Hälfte der Fig. 1 ist als Variante zur weitgehend verdeckt liegenden
Gewindebuchse 2 ein Stehbolzen 6 aus Stahl dargestellt, der an einem Ende mit seinem
Verankerungskopf 5 in dem Leichtmetallbauteil 1 verankert ist und dessen Gewindeabschnitt
7 von dem Leichtmetallbauteil 1 absteht. Hierdurch ist eine Anschraubmöglichkeit gegeben,
an die beispielsweise beabstandet von dem Leichtmetallbauteil 1 anzuordnende Teile wie
z. B. ein Scharnier, eine Drehachse oder dergleichen angeschlossen werden können. Der
sandgestrahlte Verankerungskopf 5 des Stehbolzens 6 kann wiederum vieleckig bzw.
unrund ausgeführt sein und bildet durch seinen im Verhältnis zu dem Gewindeabschnitt 7
größeren Durchmesser einen Absatz, der beim Eingießen des Stehbolzens 6 formschlüssig
von dem Leichtmetall des Leichtmetallbauteiles 1 umschlossen werden kann. Hierdurch sind
Auszugskräfte in Längsrichtung der Gewindeachse sicher abgestützt, durch die nicht weiter
dargestellte unrunde Außenkontur des Verankerungskopfes 5 sowie daran ggf. angeordnete
Profilierungen wird die Verankerung des Stehbolzens 6 in dem Leichtmetallbauteil 1 weiter
verbessert.
In der Fig. 2 ist an einem zweiten Ausführungsbeispiel demonstriert, daß auch komplexere
Einlegeteile erfindungsgemäß vorteilhaft in ein Leichtmetallbauteil einbettbar sind, wobei
übereinstimmende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Die Fig. 2 zeigt
wiederum ein im Ausbruch und ohne weitere Funktion oder Einbausituation gezeigtes,
anderes Leichtmetallbauteil 1 aus Aluminium-Druckguß. In das Leichtmetallbauteil 1 ist ein
Einlegeteil, nämlich eine Achsplatte 8 durch teilweises Umgießen eingebettet. Die Achsplatte
8 aus Stahl besteht aus einem Flansch 10, auf den mittels einer Schweißnaht 11 eine
gezahnte Hülse 9 aufgeschweißt ist. Das Aufschweißen der gezahnten Hülse 9 auf den
Flansch 10 findet vor dem Einlegen der kompletten Achsplatte 8 in die Gußform für das
Leichtmetallbauteil 1 statt.
Um die Festigkeit der Verbindung zwischen dem Flansch 10 und dem umgebenden
Aluminium des Druckguß-Leichtmetallbauteils 1 zu erhöhen, ist der Flansch 10 mit Noppen
12, Vertiefungen 13 sowie Löchern 14 versehen, die sich beim Umgießen des Flansches 10
mit der Aluminiumlegierung füllen. Auf diese Weise wird eine feste, formschlüssige
Verbindung zwischen dem Flansch 10 und dem umgebenden Aluminiummaterial des
Leichtmetallbauteils 1 erreicht. Die überwiegend aus dem Aluminiummaterial herausragende
gezahnte Hülse 9, die durch ihre Außenverzahnung die Festigkeit des Verbunds zwischen
Hülse 9 und umgebenden Aluminiummaterial im noch umgossenen Bereich weiter erhöht,
kann beispielsweise als Sonnenwelle für ein Planetenradgetriebe dienen oder sonstige
weitere Bauteile tragen.
1
Leichtmetallbauteil
2
Einlegeteil, nämlich Gewindebuchse
3
Innengewinde
3
a Bohrung
4
Verankerungsbund
5
Verankerungskopf
6
Einlegeteil, nämlich Stehbolzen
7
Gewindeabschnitt
8
Einlegeteil, nämlich Achsplatte
9
gezahnte Hülse
10
Flansch
11
Schweißnaht
12
Noppe
13
Vertiefung
14
Loch
Claims (27)
1. Leichtmetallbauteil (1), hergestellt als Gußteil aus einem Leichtmetall und/oder einer
Leichtmetallegierung, aufweisend mindestens ein Anbauelement zur Verbindung mit
an dem Leichtmetallbauteil (1) anzuordnenden weiteren Bauteilen,
dadurch gekennzeichnet, daß
das mindestens eine Anbauelement ein Einlegeteil (2, 6, 8) zum Einlegen in die
Gießform des Gußteiles umfaßt, das nach dem Gießen zumindest bereichsweise von
dem Leichtmetall und/oder der Leichtmetallegierung umschlossen ist.
2. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Leichtmetallbauteil ein Druckgußteil aus Leichtmetall und/oder aus
Leichtmetallegierungen ist.
3. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Leichtmetallbauteil aus Aluminium und/oder Magnesium und/oder ihren jeweiligen
Legierungen besteht.
4. Leichtmetallbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile aus Leichtmetall und/oder
Leichtmetallegierungen bestehen.
5. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialeigenschaften der Einlegeteile aus Leichtmetall und/oder
Leichtmetallegierungen sich von den Materialeigenschaften des Gußteiles
unterscheiden.
6. Leichtmetallbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile aus höherfestem Material als die Leichtmetalle
und/oder Leichtmetallegierungen der Gußteile bestehen.
7. Leichtmetallbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile aus Stahl oder Stahlwerkstoffen bestehen.
8. Leichtmetallbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile (2, 6, 8) Aufnahmen oder Formelemente (3, 7,
9) aufweisen, an denen oder mit denen weitere Bauteile an dem Leichtmetallbauteil
festlegbar sind.
9. Leichtmetallbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile gemeinsam mit an ihnen angeordneten, nicht
mit eingegossenen weiteren Bauteilen eingegossen sind.
10. Leichtmetallbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile Teilkonturen aufweisen, die nach dem
Eingießen formschlüssig vollständig in dem Leichtmetallbauteil aufgenommen sind.
11. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile
hinterschnittene Teilkonturen zur Aufnahme von Zug- und Biegebelastungen
aufweisen.
12. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile
verdrehsichernde Teilkonturen zur Aufnahme von Torsionsbelastungen aufweisen.
13. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
verdrehsichernden Teilkonturen unrunde, vorzugsweise mehreckige Konturen (4, 5)
sind.
14. Leichtmetallbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile zumindest an ihren an das Leichtmetall
angrenzenden Außenflächen Profilierungen aufweisen.
15. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Profilierungen nach dem Eingießen eine formschlüssige Verbindung mit dem
Leichtmetall bilden.
16. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Profilierungen durch Sandstrahlen herstellbar sind.
17. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Profilierungen durch von der Oberfläche des Einlegeteiles abstehende Noppen (12),
Warzen, Rändelungen oder dgl. gebildet sind.
18. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Profilierungen in der Oberfläche des Einlegeteiles ausgebildete Vertiefungen (13) oder
Löcher (14) sind.
19. Leichtmetallbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile zumindest an ihren an das Leichtmetall
angrenzenden Außenflächen beschichtet sind.
20. Leichtmetallbauteil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile nach dem Einbringen in das Leichtmetallbauteil
nachbearbeitbar sind.
21. Leichtmetallbauteil nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile
eine Bohrung (3a) aufweisen, in die nach dem Umgießen der Einlegeteile ein
Gewinde (3) einschneidbar ist.
22. Verfahren zur Herstellung eines Leichtmetallbauteiles nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlegeteile vor dem Gießen in die Gießform für das
Leichtmetallbauteil eingelegt werden und beim Gießen von dem Leichtmetall und/oder
der Leichtmetallegierung zumindest bereichsweise umhüllt werden.
23. Verwendung eines Leichtmetallbauteiles nach Anspruch 1 im Fahrzeugbau,
vorzugsweise im Karosseriebau.
24. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile für
die Befestigung von Scharnieren und/oder Scharnierhäusern an Karosserieteilen
dienen.
25. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile für
die Befestigung von Funktionsteilen an Karosserieteilen dienen.
26. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile für
die Befestigung von Kabelhaltern, Schlauchschellen oder dgl. an Karosserieteilen
dienen.
27. Verwendung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlegeteile für
die Befestigung von Verstärkungen im Schloßbereich an Karosserieteilen dienen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19746167A DE19746167A1 (de) | 1997-10-18 | 1997-10-18 | Leichtmetallbauteil, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung desselben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19746167A DE19746167A1 (de) | 1997-10-18 | 1997-10-18 | Leichtmetallbauteil, Verfahren zu seiner Herstellung und Verwendung desselben |
Publications (1)
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