DE19745516A1 - Mehrteiliger Kern - Google Patents
Mehrteiliger KernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen mehrteiligen, in einer Gieß
form verwendbaren und in Abhängigkeit der Betriebsposition
der Form betätigbaren Kern mit ersten und zweiten Schieber
mitteln zum Ausbilden von mindestens einer Hinterschneidung
an einem Gieß- oder Spritzteil, von denen zumindest die er
sten Schiebermittel die Hinterschneidung aus formen und mit
Mitteln zum Einziehen bzw. Steuern der Schiebermittel.
Derartige Kerne für Spritzgießwerkzeuge sind aus dem Stand
der Technik, beispielsweise unter der Bezeichnung "Zusam
menfallbarer Kern" der Fa. D-M-E NORMALIEN GmbH, 74196 Neu
enstadt, DE, bekannt. Der zusammenfallbare Kern weist einen
Mittelkern, eine bewegliche Segmenthülse und eine Außen
hülse auf, die in Form einer Überwurfbuchse ausgebildet
ist. Die Segmenthülse weist an ihrem Funktionsabschnitt die
gewünschte Kontur der Hinterschneidung, beispielsweise In
nengewinde, Kerbe oder umlaufende Nut auf. Zwischen den
Segmenten der Segmenthülse sind "zusammenfallbare", d. h. zu
einer Symmetriemittellinie hin bewegbare Kernstege angeord
net, die die Segmente aufgrund keilförmiger Seitenfläche in
der gewünschten Kontur halten. Beim Entformen werden über
entsprechende Rampenmittel, die an der Außenhülse sowie an
der Segmenthülse und dem Mittelkern angeformt sind, zu
nächst die Mittelkernstege nach innen gedrängt, wodurch
Raum geschaffen wird für das nachfolgende nach Innendrängen
der Segmente der Segmenthülse. Da sowohl die Segmente der
Segmenthülse als auch die Mittelstege des Mittelkerns sich
während des Einfallens auf einer Bahnkurve bewegen, ist die
Tiefe der Hinterschneidung limitiert und es ist oft
erforderlich, die Hinterschneidung mit Frei-Winkeln zu
versehen, um den Segmentteilen einen reibungslosen Austritt
zu ermöglichen.
Die Tiefe einer Hinterschneidung wird zusätzlich noch da
durch begrenzt, daß die Mittelstege nicht vollständig aus
dem Einfallweg der Segmente herausgefahren werden können,
da sie in derselben Ebene verbleiben wie die Segmente. Die
Neigung der Winkel der jeweiligen keilförmigen Seitenfläche
der Segmente bzw. der Mittelstegflächen bestimmen die Ein
fallweglänge und somit die Tiefe der Hinterschneidung.
Die Herstellung eines solchen Faltkerns ist außerordentlich
kompliziert und erfordert eine Vielzahl von äußerst präzi
sen Flächenschliffen und zentriermaßnahmen zum gemeinsamen
konzentrischen Herstellen der Kontur der Hinterschneidung,
die von den Mittelstegen und den Segmenten gemeinsam gebil
det wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kern
der genannten Gattung so zu verbessern, daß er bei einfa
chem Aufbau einfach und kostengünstig herzustellen ist und
der es ermöglicht, infolge kurzer Betätigungswege kleinere
Werkzeuge herzustellen und kleinere Produktionsmaschinen zu
benutzen.
Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Kern durch die
im Hauptanspruch angegebenen Merkmale gelöst.
Durch die Aufteilung des Kerns in einen verschiebbaren
Schieberkopf, der einen Teil der Hinterschneidungsformele
mente trägt, während der andere Teil der Hinterschneidungs
formelemente am Kernkörper verbleibt, wird vorteilhafter
weise die Möglichkeit geschaffen, die zweiten Schieberele
mente, welche üblicherweise den größeren Umfangsanteil bil
den, aus der Hinterschneidung herauszufahren, ohne daß die
ersten Schiebermittel den Rückfahrweg blockieren, da diese
am Kernkörper verblieben sind und die zweiten Schiebermit
tel sich von den ersten Schiebermitteln getrennt haben.
Durch diese Maßnahmen können gegebenenfalls mehrere Ebenen
auf der Mittelachse des Kernkörpers vorgesehen werden, in
denen sich die auseinandergeschobenen Schiebermittel
während des Zusammenfaltens nach innen bewegen.
Damit die ersten und zweiten Schiebermittel während des
Gießvorgangs nicht von dem Gießdruck aus ihrer die Hinter
schneidung bildenden Position nach innen geschoben werden,
sind Verriegelungsmittel vorgesehen, die zum Entformen des
Gießteils aus dem Weg der Schiebermittel entfernbar sind.
Bei einer günstigen Ausführungsform kann das Verriegelungs
mittel eine rohrförmige Verriegelungshülse sein, die in
einer Zentralbohrung in dem Grundkörper geführt ist. Vor
teilhafterweise kann sie in ihrer Innenbohrung die Halte- und
Führungsmittel für die Führung und/oder Betätigung des
Schieberkopfs aufnehmen.
Bei einer besonderen Ausführungsform kann die Verriege
lungshülse Ausnehmungen oder Vorsprünge aufweisen, die in
dem bzw. aus dem Weg der Schiebermittel bringbar sind, um
die verschiedenen Schiebermittel in die Entformposition
bzw. in die Gießposition zu bringen. Es ist günstig, wenn
die ersten und zweiten Schiebermittel gemeinsam den Formab
schnitt der Hinterschneidung bilden, da auf diese Weise die
jeweiligen Schiebermittel eine für die Verschiebung
vorteilhafte Größenbemessung erhalten können.
Von besonderer Bedeutung ist es, daß die ersten und zweiten
Schiebermittel in geradlinigen Führungen gehalten und ge
steuert verschiebbar sind. Auf diese Weise wird vermieden,
daß an den Gießteilen besondere Freiwinkel angeformt sein
müssen, um einen ungehinderten Austritt der Formelemente zu
ermöglichen. Bei den geradlinig geführten Schiebermitteln
ist ein relativ geringer Kraftaufwand erforderlich, um
diese Schiebemittel aus ihrer Gießposition in die Entform
position überzuführen. Geeigneterweise werden die Schieber
mitteln über Rampenmittel in die Gieß- und in die Entform
position gebracht. Dabei kann es vorteilhaft sein, daß die
Steuermittel zum Zurückziehen der Schiebermittel als Betä
tigungsstifte ausgebildet und an dem Kernkörper angeordnet
sind. Sie stoßen mit angeformten Steuerflächen auf an den
Schiebermitteln angeformten Rampenmittel.
Bei diesen Rampenmitteln kann es sich um entsprechend in
gleicher Ebene wie die Steuerfläche angeordneten Ebenen an
den Schiebermitteln handeln. Es können jedoch auch belie
bige, anders geformte, beispielsweise gekrümmte Flächen
sein, an denen die Steuerflächen angreifen.
Der Kernkörper ist vorteilhafterweise als ein Grundkörper
ausgebildet, an dem in Richtung Schieberkopf für die zwei
ten Schiebermittel Rampenvorsprünge ausgebildet sind, die
mit in den zugeordneten zweiten Schiebermitteln ausgebilde
ten Rampenmitteln derart zusammenwirken, daß beim Vorstoßen
des Schieberkopfs von dem Kernkörper fort die zweiten
Schiebermitteln von den Rampenvorsprüngen zwangsgeführt in
die Entformposition fahren. Durch die rampenartige Ausbil
dung kann bei Auswahl eines günstigen Gleitwinkels eine
möglichst wenig kräftezehrende Bewegung der Schieber her
vorgerufen werden.
Die Rampenmittel sind vorteilhafterweise als Rampenschächte
ausgebildet, deren Bemessung einen vorbestimmten Anfangs
leerlauf, in welchem die zweiten Schiebermittel in Bezug
auf den Schieberkopf in ihrer Führung in der Gießstellung
verharren, ermöglicht. Am Ende des Leerlaufs sind die
jeweiligen Führungen der ersten Schiebermitteln und der
zweiten Schiebermitteln axial weit genug voneinander
entfernt, z. B. um die Breite der Hinterschneidung versetzt,
so daß im Anschluß daran die zweiten Schiebermitteln
ungehindert nach innen fahren können.
Bei einer alternativen Ausführungsform können die Steuer
mittel Steuerhebel aufweisen, die in entsprechenden, in den
Schiebermitteln ausgebildeten Lagern eingreifen und über
eine Steuerhülse die Schiebermittel in die Gieß- und die
Entformposition verschieben. Durch eine derartige Ausbil
dung kann der Vorteil eines langen Hebels aufgegriffen und
Hinterschneidungen großer Tiefe erzeugt werden, wobei ver
mieden wird, lange Rampenflächen herzustellen, wodurch sehr
große Steuerwege notwendig wären.
Günstigerweise kann der Steuerhebel federnd an einer Feder
hülse ausgebildet sein.
Vorteilhafterweise sind in dem Grundkörper Führungen für
die Steuermittel und die Verriegelungsmittel ausgebildet,
wobei das Halte- und Führungsmittel ein mit dem
Schieberkopf starr verbundener, steuerbarer Stößel sein
kann. Durch Ausbilden der ersten Schiebermittel mit einer
geringeren Umfangserstreckung als die zweiten
Schiebermittel werden günstige Steuerbedingungen erreicht.
Der neue Kern ermöglicht ein neues Verfahren zum Entfernen
eines Formkerns beim Herstellen von Gießwerkstücken mit
einer Hinterschneidung unter Verwendung eines mehrteiligen
Kerns. Zwei solcher neuer Verfahren sind in den Unteran
sprüchen 17 und 18 angegeben.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung an
hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen mehrteiligen Kerns im
Längsschnitt;
Fig. 1b eine Ansicht entsprechend derjenigen in Fig. 1a,
jedoch mit eingezogenen Schieberelementen und
vorgeschobenem Schieberkopf;
Fig. 2a bis 2c Detaildarstellungen eines ersten Schieberseg
ments;
Fig. 3a bis 3c Detaildarstellungen eines zweiten Schieberseg
ments;
Fig. 4a bis 4c verschiedene Ansichten des Kernkörpers;
Fig. 5a bis 5c verschiedene Ansichten des Schieberkopfes;
Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Schiebers in einer Darstellung
entsprechend Fig. 1a;
Fig. 7a und 7b Darstellungen eines weiteren Ausführungsbei
spiels einer Verriegelungshülse;
Fig. 8a und 8b ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Verriege
lungshülse, und
Fig. 9 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Steuer
mittels zum Verschieben der Schieberelemente.
In Fig. 1a ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfin
dungsgemäßen Kerns 1 mit einem Formabschnitt für eine Hin
terschneidung 4 in einem Gußteil 5 dargestellt. Der Kern
besteht aus einem Kernkörper 11 und einem von diesem wäh
rend des Entformens trennbaren Schieberkopf 7. Der Schie
berkopf 7 ist mittels einer Schraube 25 an einem Halte- und
Führungsmittel 8, im dargestellten Ausführungsbeispiel
einem Kopfstößel, starr befestigt. Bei einer nicht
dargestellten Ausführungsform kann der Kopfstößel eine
Führungsstange sein, die nicht durch einen Steuervorgang
sondern passiv während des Formtrennens von dem Kernkörper
gelöst wird. Dar Kernkörper 11 weist einen Grundkörper 17
auf, in dem der Kopfstößel 8 zentrisch aufgenommen ist. Die
Hinterschneidung 4 für das Gießteil 5 ist im
Berührungsbereich zwischen Schieberkopf 7 und Grundkörper
17 ausgeformt. Sie wird von ersten und zweiten
Schiebermitteln 2, 3 gebildet, die jeweils aus Segmenten
bestehen. Die jeweils über die (Umfangs-)Länge der
Hinterschneidung einander abwechselnd angeordnet sind. Die
ersten Schiebermittel 2 sind in geradlinigen Führungen 13
am Grundkörper 17 verschiebbar gehalten. Die zweiten
Schiebermittel 3 sind in entsprechenden Positionen am
Schieberkopf 7 ebenfalls in geradlinigen Führungen 14
gehalten. In Gießposition, in der sich die Schieber 3 des
Schieberkopf 7 in Anlage an den Grundkörper 17 befinden,
bilden die ersten und zweiten Schiebermittel die im Ausfüh
rungsbeispiel umlaufende Hinterschneidung.
Der Grundkörper 17 ist mit Bohrungen 21 und 22 versehen.
Die Bohrungen 21 dienen als Führungen für Steuermittel 6
der ersten Schieber. Die Steuermittel 6 bestehen in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel aus Betätigungsstiften
12, die mit den zugeordneten Schiebermitteln 2 über Rampen
mittel 15 zusammenwirken. Die Rampenmittel 15 werden von
Steuerflächen 16 und 16' gebildet, die jeweils am vorderen
Ende der Betätigungsstifte 12 bzw. einem entsprechenden
Rampenvorsprung 18 des Schiebermittels 2 angeformt sind.
Die Rampenneigung und somit die Steuerflächen weisen einen
Neigungswinkel auf, der mit der Tiefe der Hinterschneidung
korreliert ist. Der Neigungswinkel wird so gewählt, daß
eine möglichst Oberflächen schonende Kraftübertragung ge
währleistet ist.
Die ersten und zweiten Schiebermittel 2 und 3 werden von
einer Verriegelungshülse 20, die in der Zentralbohrung 22
im Grundkörper geführt ist, durch Anschlag auf ihrer Außen
oberfläche verriegelt. Die Verriegelungshülse erstreckt
sich in eine entsprechende Ausnehmung in den Kopf hinein
und nimmt in ihrer Innenbohrung 23 den Kopfstößel 8 auf.
An dem Grundkörper 17 sind Rampenvorsprünge 18' ausgebil
det, die in Richtung des Schieberkopfs 7 vorstehen. Die
Rampenvorsprünge 18' ragen in Rampenschächte 19 hinein, die
in den zweiten Schiebermitteln 3 ausgebildet sind. Die Ram
penschächte 19 sind so bemessen, daß in Gießposition ein
vorbestimmtes Spiel s zwischen der Rampenfläche 19' und der
Schachtwand, die sich zwischen Rampenvorsprung 18' und Mit
tellinie des Kerns erstreckt, verbleibt (vgl. Fig. 3c). Die
Ausbildung dieser Rampenmittel wird weiter unten näher er
läutert.
In Fig. 1b ist der erfindungsgemäße Kern in seiner Entform
position dargestellt, in welche der Schieberkopf 7 mittels
des Kopfstößels 8 vorgeschoben worden ist. Der Schieberkopf
7 trägt in dieser Position das Gießteil 5, ohne daß die
Schiebermittel 3 sich noch in der Hinterschneidung 4 befin
den. Der zweite Schieber 3 wurde von dem Rampenvorsprung
18' des Grundkörpers 17 in Richtung Mittellinie M verscho
ben und befindet sich nun in der zurückgezogenen Entformpo
sition, in der die angeformte Hinterschneidung hinter die
Gießteil-Formkontur nach innen zurücktritt. Die Verriege
lungshülse 20 befindet sich in der zurückgezogenen Posi
tion, so daß sowohl die Schiebermittel 2 als auch die
Schiebermittel 3 im wesentlichen im Anschlag auf dem
Kopfstößel 8 aufsitzen. Der Betätigungsstift 21 für die
Steuerung des ersten Schiebermittels befindet sich in
vorgeschobener Position oberhalb der Steuerfläche 16 des
Rampenvorsprungs 18.
In Fig. 2 ist ein Segment des ersten Schiebermittels 2 in
verschiedenen Ansichten wiedergegeben. Es zeigen die Dar
stellungen 2a eine Ansicht von unten auf die Fläche, die
dem Verriegelungsmittel 20 zugewandt ist, 2b eine Ansicht
von vorne, d. h. diejenige Seite, die dem Schieberkopf zuge
wandt ist und schließlich 2c eine Ansicht auf die Schnitt
fläche c-c in Fig. 2b. Die in Fig. 2a dargestellte Ansicht
zeigt Positionierrippen 2', die seitlich an dem Schieber
abstehen und die in entsprechend ausgebildeten Führungsab
schnitten 2'' des Grundkörpers laufen und so die Position in
Längsrichtung sicherstellen (vgl. Fig. 4).
Der Schieber 2 ist in seiner Abmessung in Umfangsrichtung
so dimensioniert, daß er lediglich so viel an der Hinter
schneidung teilnimmt, wie erforderlich ist, um ausreichen
den Raum für die Einziehbewegung des größer dimensionierten
zweiten Schiebermittels 3 bereitzustellen. Die der Mittel
linie zugeordnete Verriegelungsfläche des Schiebers 2 ver
läuft in dem dargestellten Ausführungsbeispiel nicht ko
axial, sondern ist als eine Kegel-Teilfläche mit einer
vorbestimmten Konizität ausgebildet, die einer am Kopf der
Verriegelungshülse 20 ausgeformten Kegelfläche angepaßt
ist, wodurch das Vorschieben der Verriegelungshülse aus der
Entformungsposition in die Gießposition begünstigt wird.
In Fig. 3a ist ein Segment eines erfindungsgemäßen Schie
bermittels 3 in Draufsicht von oben gezeigt. Die Hinter
schneidung 4 umfaßt im vorliegenden Fall einen Umfangswin
kel von etwas weniger als 90°, gemessen von der Symmetrie
mittellinien des Kerns. Dieser Winkel kann sich
entsprechend der gewählten Anzahl der Segmente ändern.
Die Seitenkanten 3' stehen senkrecht aufeinander, so daß
sich daraus ergibt, daß die entsprechenden Seitenkanten der
ersten Schieberelemente 2 exakt parallel verlaufen und
somit eine einfache Zusammensetzung der Schieberelemente 2
und 3 zu einer Gesamthinterschneidung 4 erleichtert wird.
Diese Vereinfachung wird fortgesetzt durch den Umstand, daß
die Seitenflächen bezüglich einer durch die Mittellinie des
Kerns gelegten Ebene leicht keilförmig (K) verlaufen, so
daß der Spalt zwischen den einander anschließenden
Segmenten der Schiebermittel im Sinne eines Preßvorgangs
beim Zusammenfahren von Schieberkopf 7 und Grundkörper 17
im wesentlichen geringer ausfällt als bei einer in der
Mittelebene verlaufenden Trennfuge.
An der dem Grundkörper zugewandten Seite des Schieberseg
ments ist ein Haltevorsprung 30 angeformt, der in der Gieß
position in eine entsprechende Ausnehmung 31 in dem Grund
körper 17 eingreift (vgl. Fig. 1b und 4b). Dieser Haltevor
sprung 30 verhindert ein Vortreten des Schiebersegments aus
der vorgegebenen Kontur nach außen. Die dem Verriegelungs
mittel 20 zugeordnete Verriegelungsfläche 20''' des Schie
bers 3 in bezug auf die Mittelachse konisch ausgebildet, um
der Verriegelungshülse 20 ein einfaches Verriegeln zu er
möglichen.
In Fig. 3c ist in Phantomdarstellung der Rampenvorsprung
18' dargestellt, wobei zu erkennen ist, daß zwischen dem
Vorsprung 18 und der der Mittelachse zugewandten Rampenflä
che des Rampenschachts 19 ein Spiel s belassen ist. Dieses
Spiel s ist so bemessen, daß während des Vorschiebens des
Schieberkopfs 7 so lange keine Berührung zwischen dem Ram
penvorsprung 18' und der Schachtwand 19' stattfindet, bis
der Schieberkopf so weit vorgeschoben worden ist, daß keine
Überlappung zwischen dem ersten und dem zweiten Schieber
element mehr vorhanden ist. Dann ist der Weg für eine Bewe
gung in Richtung Mittelachse M frei, die durch die Zwangs
führung zwischen dem dann greifenden Rampenvorsprung 18'
und dem Rampenschacht 19 im Schiebersegment 3 erfolgt.
In Fig. 4 ist der Grundkörper 17 dargestellt. Die Zeichnung
4a zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 4c,
die Darstellung. 4b zeigt einen Schnitt entlang der Linie B-
B in Fig. 4c und schließlich zeigt Fig. 4c eine Ansicht auf
den Grundkörper 17 von oben in Richtung der Mittelachse.
Es wird zunächst auf Fig. 4c Bezug genommen. Im dargestell
ten Ausführungsbeispiel besitzt der Grundkörper 17 eine im
wesentlichen zylindrische Umfangsgestalt mit der bereits
oben erwähnten Zentralbohrung 22, die als Führung für die
Verriegelungshülse 20 dient. An der Stirnseite des Grund
körpers 17 ist am Umfangsbereich ein Ansatz 5' angeformt,
der Teil der Form für das Produkt 5 darstellt. An seiner
Stirnseite ist die Kontaktfläche 7' für den Anschlag der am
Schieberkopf 7 angeordneten Schieber 3 ausgebildet. An
dieser Kontaktfläche 7' stehen die Rampenvorsprünge 18 mit
vorbestimmter, zur Mittelachse gerichteten Neigung vor. Im
Stirnbereich ist des weiteren die Ausnehmung 31 für den
Haltevorsprung der einzelnen Schiebersegmente 3 ausgeformt.
Schließlich ist insbesondere in Fig. 4 die Führung 13 für
das erste Schiebersegment 2 mit den Seitenführungen 2'' zu
erkennen. In Fig. 4b ist ersichtlich, daß die Führungen 13
für das erste Schiebermittel geradlinige Führungen sind,
die jeweils in der Diagonalen einander gegenüberliegen,
wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel vier
Schiebermittel 2 und vier Schiebermittel 4 vorgesehen sind.
In Fig. 4b sind die Führungen 21 für die Betätigungsstifte
12 erkennbar, die in den Führungen 13 für die ersten Schie
bersegmente 2 enden.
Im folgenden wird auf Fig. 5 Bezug genommen. Darin ist der
Schieberkopf 7 ohne Befestigungsschraube und ohne Schieber
segmente 3 wiedergegeben, und zwar in Fig. 5a in Ansicht
von unten, d. h. von der Kontaktseite mit dem Grundkörper
17, Fig. 5b im Schnitt entlang der Linie B-B in Fig. 5c und
schließlich Fig. 5c die Ansicht von oben mit einer vorbe
stimmten Anzahl von an vorbestimmten Stellen angeordneten
Gießkanälen. Die in Fig. 5a wiedergegebenen Führungen 14
stehen im dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils senk
recht aufeinander und bilden die Form eines Kreuzes. Der
Kopf des Kopfstößels 8 ist in einer Kopfstößel-Ausnehmung
8' angeordnet, die zumindest eine flach verlaufende
Seitenwand 8'' besitzt, damit Schieberkopf 7 und Kopfstößel
8 stets lagerichtig zueinander zusammengebaut werden. Die
in Fig. 5b dargestellte Schnittansicht einer Schnittführung
entlang der Linie B-B in Fig. 5c zeigt die im wesentlichen
T-förmigen Führungen 14 für die Schiebermittel 3.
Es wird nun Bezug genommen auf Fig. 6, in der ein weiteres
Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Zum Un
terschied zu dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbei
spiel wird in diesem Fall das zweite Schiebermittel 3
ebenso wie das erste Schiebermittel von stiftförmigen Steu
ermitteln 6 betätigt, so daß bei dieser Ausführungsform
eine entsprechende Steuerplatte erforderlich ist, gleich
zeitig aber der Grundkörper 17 während des Entformens in
stationärer Lage verbleibt. Der Steuermechanismus zwischen
dem Schiebermittel 3 und dem Ende des Betätigungsstiftes 6
entspricht der Ausbildung, wie sie auch für das
Schiebermittel 2 verwendet wird. Die übrige Bauausführung
entspricht derjenigen des Ausführungsbeispiels in Fig. 1.
In Fig. 7a ist eine Ausführungsvariante des Verriegelungs
mittels dargestellt. Die Verriegelungshülse 120 weist im
vorderen Bereich eine Ausnehmung 121 für jeden Schieber 2
auf, in die ein entsprechender Verriegelungsabschnitt 2''
nach dem Verdrehen der Verriegelungshülse 120 um die vorbe
stimmte Gradzahl eintreten kann und somit aus dem Entform
weg des Gießteils entfernt ist. In Fig. 7b ist eine Teil
schnittdarstellung des Verriegelungsmittels 120 mit schema
tisch dargestellten Ausnehmung 121 wiedergegeben.
Fig. 8 zeigt in den Darstellungen 8a und 8b ein nächstes
Ausführungsbeispiel eines Verriegelungsmittels. Bei diesem
Verriegelungsmittel weist die Verriegelungshülse 220 in ih
rem den Schiebermitteln 2 zugeordneten Abschnitt einen Vor
sprünge 221 auf, gegen die die Schiebermittel 2 während der
Gießposition im Anschlag aufliegen. Bei der Entformung wird
die Verriegelungshülse 220 ebenfalls um einen vorbestimmten
Winkel verdreht, so daß die Schiebermittel 2 nach innen
fahren können.
Sowohl bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 als auch
bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 sind Maßnahmen
vorgesehen, die das Zurückstellen der Schiebermittel in die
Gießposition erleichtern. So ist beispielsweise in Ausfüh
rungsbeispiel gemäß Fig. 7 an den Schiebern 2 jeweils eine
Schrägfläche 2''' ausgebildet, die es während der Rotation
der Verriegelungshülse 120 ermöglicht, die Schieber 2 aus
der Entformposition zurück in die Gießposition zu drängen.
In entsprechender Weise ist bei dem Ausführungsbeispiel ge
mäß Fig. 8 eine rampenartige Ausbildung 221' am Rand des
Verriegelungsvorsprungs 221 ausgebildet, der ein leichtes
Anheben der Schieber 2 aus der Entformposition in die Gieß
position ermöglicht.
In Fig. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Steu
ervorrichtung für die Schieber dargestellt. Zwar ist ledig
lich der erste Schieber 2 wiedergegeben, das Prinzip ist
jedoch auch auf das zweite Schiebermittel 3 anwendbar. Die
Schiebermittel 2 weisen ein Lager 112' auf, in die das zu
geordnete Ende eines Steuerhebels 112 hineinragt. Der Steu
erhebel 112 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als ein
federnder Arm einer Federhülse 113 ausgebildet. Der fe
dernde Arm ragt durch die Führungen 21 in dem Grundkörper
17 hindurch, wobei diese Führungen so bemessen sind, daß
der Steuerhebel seine Federbewegung ausführen kann. An dem
Steuerhebel 112 ist eine Steuerhebelrampe 115 ausgebildet,
die mit einer entsprechend ausgebildeten Rampe einer Steu
erhülse 130 zusammenwirkt. Wird die Steuerhülse 130 zurück
gezogen, so drängt die Rampenanordnung 115 den Federhebel
112 nach innen, wodurch der Schieber 2 aus der Gießposition
in die Entformposition gebracht wird. Zu diesem Zweck war
vorher das Verriegelungsmittel 120 in die Entriegelungspo
sition verschoben worden, in der der Abschnitt 2'' des
Schiebers 2 in die Ausnehmung 121 eintritt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschrie
benen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann auch
Abwandlungen umfassen, die ebenfalls im Schutzbereich der
Ansprüche liegen. So kann auch abhängig von dem
herzustellenden Produkt vorgesehen sein, den Kopfstößel
lediglich als Führungselement zu verwenden, wenn der
Schieberkopf beim Trennen der Form infolge der
Schrumpfkraft der Produktmaterials aus der Gießposition mit
herausgezogen werden kann.
Claims (18)
1. Mehrteiliger, in einer Gießform verwendbarer, in Abhän
gigkeit der Betriebsposition der Form betätigbarer Kern (1)
mit mindestens ersten und zweiten Schiebermitteln (2, 3) zum
Ausbilden von mindestens einer Hinterschneidung (4) an einem
Gieß- und Spritzteil (5), von denen zumindest die ersten
Schiebermitteln (2) die Hinterschneidung ausformen und mit
Mitteln zum Steuern (6) der Schiebermittel, gekennzeichnet
durch einen Kernkörper (11), in welchem die ersten Schieber
mittel (2) angeordnet sind und einen Schieberkopf (7), der
die zweiten Schiebermittel (2) verschiebbar aufnimmt und
durch Halte- und Führungsmittel (8) geführt aus der
Gießposition (9) in eine zweite Position (10) bringbar ist.
2. Kern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten und zweiten Schiebermittel (2, 3) von mindestens
einem lösbaren Verriegelungsmittel (20) in der Gießposition
(9) gehalten sind, wobei die Verriegelungsmittel zum Entfor
men aus dem Weg der Schiebermittel (2, 3) entfernbar sind.
3. Kern nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Verriegelungsmittel (20) eine rohrförmige Verriegelungshülse
(20) ist, die in einer Zentralbohrung (22) in dem Grundkör
per (17) geführt ist, und die in ihrer Innenbohrung (23) die
Halte- und Führungsmittel (8) für den Schieberkopf (7)
aufnimmt.
4. Kern nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungshülse (20) Ausnehmungen (121) und/oder
Vorsprünge (221) aufweist, die in den bzw. aus dem Weg der
Schiebermittel (2, 3) bringbar sind, um die Verschiebung der
Schiebermittel in die Entformposition bzw. in die Gießposi
tion zu ermöglichen.
5. Kern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die
ersten und zweiten Schiebermittel (2, 3) gemeinsam den/die
Formabschnitt(e) für die Hinterschneidung (4) bilden.
6. Kern nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ersten und zweiten Schiebermittel in ge
radlinigen Führungen (13, 14) gehalten und gesteuert ver
schiebbar sind.
7. Kern nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schiebermittel über Rampenmittel (15) in
die Gieß- und in die Endformposition bringbar sind.
8. Kern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuermittel (6) zum Zurückziehen der Schiebermitteln als
Betätigungsstifte (12) ausgebildet und an dem Kernkörper
(11) angeordnet sind und mit angeformten Steuerflächen (16)
auf die Rampenmittel (15) der Schiebermitteln stoßen.
9. Kern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kernkörper (11) einen Grundkörper (17) aufweist, an dem in
Richtung Schieberkopf (7) für die zweiten Schiebermittel (3)
Rampenvorsprünge (18) ausgebildet sind, die mit in den zuge
ordneten zweiten Schiebermitteln (3) ausgebildeten Rampen
mitteln (15) derart zusammenwirken, daß beim Vorstoßen des
Schieberkopfs (7) von dem Kernkörper fort die zweiten Schie
bermittel (3) von den Rampenvorsprüngen (18) zwangsgeführt
in die Entformposition fahren.
10. Kern nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rampenmittel als Rampenschächte (19) ausgebildet sind, deren
Bemessung einen vorbestimmten Anfangs-Leerlauf, in welchem
die zweiten Schiebermittel (3) in bezug auf den Schieberkopf
(7) in ihrer Führung in der Gießstellung verharren, ermög
licht ist.
11. Kern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuermittel (6) Steuerhebel (112) aufweisen, die in ent
sprechenden, in den Schiebermitteln (2, 3) ausgebildeten La
gern (112') eingreifen und über eine Steuerhülse (130) die
Schiebermittel in die Gieß- und die Entformposition ver
schieben.
12. Kern nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerhebel (112) federnd an mindestens einer Federhülse
(113) ausgebildet sind.
13. Kern nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Grundkörper (17) Führungen (21,
22) für die Steuermittel (12) und die Verriegelungsmittel
(20) ausgebildet sind.
14. Kern nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halte- und Führungsmittel (8) ein mit dem
Schieberkopf (7) starr verbundener, steuerbarer Stößel (8)
sind.
15. Kern nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eines der beiden Schiebermittel (2, 3)
eine geringere Umfangserstreckung aufweist als das andere.
16. Kern nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das
eine geringere Umfangserstreckung aufweisende Schiebermittel
(3) an dem Grundkörper (17) geführt ist.
17. Verfahren zum Entfernen eines Formkerns beim Herstellen
von Gießwerkstücken mit einer Hinterschneidung unter Verwen
dung eines mehrteiligen Kerns, mit aus der Hinterschneidung
entfernbaren, gemeinsam diese Hinterschneidung bildenden er
sten und zweiten Schiebermitteln, die zum Teil an einem
Schieberkopf und zum Teil an einem Kernkörper angeordnet
sind, mit folgenden, nach dem Gießvorgang durchgeführten
Verfahrensschritten:
- a) Entriegeln der ersten und zweiten Schiebermittel zum Freisetzen des jeweiligen Schieberweges,
- b) Betätigen von Steuermitteln, die über eine Rampenme chanik die ersten Schiebermittel entlang des Schieber wegs aus der Hinterschneidung drängen,
- c) Vorschieben des die zweiten Schiebermittel tragenden Kopfes bei gleichzeitigem Trennen der ersten und zwei ten Schiebermittel,
- d) Fortsetzung des Vorschiebens mit gleichzeitigem Zurück ziehen der zweiten Schiebermittel mittels einer Rampen zwangsführung in den Raum, den die ersten Schiebermit tel vor dem Trennen besetzt hatten,
- e) Abnehmen des Gußstückes von dem Kopf.
18. Verfahren zum Entfernen eines Formkerns beim Herstellen
von Gießwerkstücken mit einer Hinterschneidung unter Verwen
dung eines mehrteiligen Kerns, mit aus der Hinterschneidung
entfernbaren, gemeinsam diese Hinterschneidung bildenden
ersten und zweiten Schiebermitteln, die zum Teil an einem
Schieberkopf und zum Teil an einem Kernkörper angeordnet
sind, mit folgenden, nach dem Gießvorgang durchgeführten
Verfahrensschritten:
- a) Entriegeln der ersten und zweiten Schiebermittel zum Freisetzen des jeweiligen Schieberweges,
- b) Betätigen von Steuermitteln, die über eine Rampenmecha nik die ersten Schiebermittel entlang des Schieberwegs aus der Hinterschneidung drängen,
- c) Vorschieben des die zweiten Schiebermittel tragenden Kopfes bei gleichzeitigem Trennen der ersten und zwei ten Schiebermittel,
- d) Betätigen von zweiten Steuermitteln, die über eine Ram penmechanik die zweiten Schiebermittel entlang des Schieberwegs aus der Hinterschneidung drängen,
- e) Abnehmen des Gußstückes von dem Kopf.
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- 1997-10-15 DE DE1997145516 patent/DE19745516C2/de not_active Expired - Fee Related
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