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Die Erfindung betrifft ein Spritzgießwerkzeug zum
Herstellen von Spritzgussteilen mit Hinterschnitten insbesondere
aus duroplastischen Kunststoffen nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Bei der Herstellung von Kunststoffteilen
mit einer engen Öffnung
und innenliegenden Hinterschnitten auf Spritzgießmaschinen bereitet es besondere
Schwierigkeiten, derartige Kunststoffteile ohne eine spanabhebende
Nachbearbeitung zu fertigen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn
es um die Ausbildung einer tiefen Ringnut am Innenumfang von verhältnismäßig engen,
schmalen Öffnungen
oder Löchern
geht, in denen andere Einbauteile montiert und derart befestigt
werden sollen, dass sie beispielsweise in die innenliegende Nut
eingeklipst werden. Wenn es gelingt, eine sol che innenliegende tiefe Ringnut,
die auch unterbrochen oder nur über
einen Teil des Innenumfanges ausgebildet sein kann, an einem runden
Loch oder einer rohrförmigen Öffnung anzubringen,
hat dies den Vorteil, dass sich das Einbauteil in dem Loch oder
in der Öffnung
frei drehen kann. Ein Beispiel hierfür sind Zylinderschlösser für den Zündschalter
von Kraftfahrzeugen ebenso wie mit Sicherungsringen befestigte Lagerschalen
und ähnliche
Funktionsteile.
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Der Einsatz konventioneller Kerneinsätze schafft
hier keine Abhilfe. Nach dem Spritzgießen mit solchen konventionellen
Kerneinsätzen
muss das Spritzgussformteil zur Herstellung beispielsweise einer
innenliegenden Ringnut einer spanenden Nachbearbeitung unterzogen
werden, bevor es zur Montage fertig ist. Dies erfordert mehrere
Bearbeitungsschritte. So muss das Formteil zuerst in eine Fräsvorrichtung
sorgfältig
und genau eingespannt werden, damit der Fräsvorgang gleichmäßig und
konstant abläuft
und die fertiggestellten Formteile den einschlägigen strengen Spezifikationen
entsprechen. Nach dem Fräsen
der Nut muss das Formteil aus der Fräsvorrichtung wieder entfernt
und mit Druckluft von Bearbeitungsrückständen gereinigt werden. Eventuell müssen auch
beschädigte
Kanten entgratet werden. Das Formteil muss sodann auf Herstellungsfehler kontrolliert
werden. Hierbei kann viel Ausschuss erzeugt werden.
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Aus
DE 197 45 516 A1 ist ein in einer Gießform verwendbarer
mehrteiliger, in Abhängigkeit
von der Betriebsposition der Form betätigbarer Kern bekannt mit ersten
und zweiten Schiebermitteln zum Ausbilden mindestens einer Hinterschneidung
an einem Gieß-
und Spritzgussteil. Die ersten und zweiten Schiebermittel bestehen
aus Segmenten, die jeweils über
die Umfangslänge
der Hinterschneidung einander abwechselnd angeordnet sind. Die ersten
Schiebermittel sind in geradlinigen, sternförmig angeordneten Führungen
am Grundkörper
radial verschiebbar gehalten, während
die zweiten Schiebermittel in entsprechenden Positionen am Schieberkopf
ebenfalls in geradlinigen Führungen
gehalten sind und somit in Gießposition
zusammen mit den ersten Schiebermitteln die umlaufende Hinterschneidung
bilden. Für
die Steuerung der Schiebermittel sind Betätigungsstifte vorgesehen, die
mit den zugeordneten Schiebermitteln über Rampenmittel zusammenwirken.
Diese Konstruktion ist jedoch vergleichsweise aufwendig und erlaubt
kein einwandfreies Entformen beim Auswerten des fertigen Spritzgussteils
aus der Gießform.
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Bohrungen zur Aufnahme von Schrägführungen
sind auch bereits aus
US 3 905
740 bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Spritzgießwerkzeug
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 mit einem konturgebenden längsbeweglichen
Kerneinsatz zu schaffen, mit dem es möglich ist, Spritzgussteile
mit einer engen Öffnung
und mindestens einer tiefen innenliegenden Nut ohne eine mechanische
Nachbearbeitung in einfacher Weise maßhaltig und montagegerecht
herzustellen.
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Diese Aufgabe findet ihre Lösung, ausgehend
von einem Spritzgießwerkzeug
zum Herstellen von Spritzgussteilen nach dem Oberbegriff des Anspruches
1, gemäß der Erfindung
dadurch, dass der Kerneinsatz an seiner Unterseite vorzugsweise
zwei Parallelführungen
aufweist, mit denen er an dem Halter in zwei beiderseits der Längsachse
der Öffnung an
dem Spritzgussteil um einen Winkel von 90° gegenüber den beiden Schrägführungen
versetzten parallelen Führungsbohrungen
anschlagbegrenzt längsverschiebbar
geführt
ist.
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Besonders vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Ansprüchen
2 bis 11 gekennzeichnet.
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Durch die Parallelführungen
an der Unterseite des Kerneinsatzes wird eine besonders genaue Führung und
Positionierung des Kerneinsatzes beim Spritzvorgang erreicht, so
dass der Hinterschnitt oder die Ringnut an dem Spritzgussteil bereits
beim Spritzvorgang vollkommen fertiggestellt wird und nicht mehr
mittels zeitaufwendiger Nachbearbeitung an der Innenseite der engen Öffnung an
dem Spritzgussteil eingebracht werden muß. Das Spritzgussteil ist daher
nach dem Spritzvorgang sogleich ohne jede weitere Nachbearbeitung
fertig zur Montage. Daraus folgen reduzierte Kosten für Maschinen,
Vorrichtungen, Wartung sowie laufende Betriebs- und Personalkosten.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der als Zerfallkern aus gebildete
Kerneinsatz relativ wenig Raum in dem Spritzgießwerkzeug benötigt. Außerdem ermöglicht der
Zerfallkern auch eine Entformung in einem kleinen Rohrinnendurchmesser
von weniger als 20 mm. Eine Entformung ist auch möglich, wenn
auf einer Seite der rohrförmigen Öffnung kein
Durchtauchen eines Schrägschiebers
möglich
ist.
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Eine besonders kompakte und robuste
Bauweise für
den Zerfallkern ergibt sich, wenn die Schrägführungen als Schrägbolzen
ausgebildet sind, die die Bohrungen an den beiden Schiebern durchdringen
und mit ihren freien oberen Enden in einander spiegelbildlich gegenüberliegende
parallele Aussparungen an dem Kerneinsatz hineinragen.
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Eine besonders sichere Positionierung
der beiden Schieber für
den Spritzvorgang wird ferner dadurch erreicht, dass der Halter
an seiner Stirnseite zwischen den beiden Schrägbolzen einen Aufsatz mit zwei
trapezförmig
gegeneinander geneigten Schrägflächen hat,
an denen die beiden Schieber in der Schließstellung des Spritzgießwerkzeuges
mit zwei entsprechend geneigten Schrägen zur Anlage kommen, so dass
der Aufsatz den Formhohlraum zwischen den beiden Schiebern ausfüllt und
den Spritzdruck der Schieber aufnimmt. Der Aufsatz kann dabei eine
solche Länge
haben, dass er mit seinen beiden Enden Unterbrechungen der Nut an
dem unteren Ende der Öffnung
an dem herzustellenden Spritzgussteil bildet. Hierdurch kann eine
eventuell noch erforderliche weitere Bearbeitung in einfacher Weise
vermieden werden.
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Besonders vorteilhaft ist es weiterhin,
wenn jeder der beiden Schieber einen quer zur Längsachse der Öffnung an
dem Spritzgussteil radial nach außen hervorspringenden Ringwulst
aufweist, dessen radiale Dicke entsprechend der Neigung der beiden Schrägführungen
und der radialen Einwärtsbewegung
der beiden Schieber so bemessen ist, dass der Ringwulst beim Öffnen des
Spritzgießwerkzeuges nach
einem bestimmten Hub aus der Ringnut an dem Spritzgussteil freikommt
und das Spritzgussteil nach Erreichen des Endanschlages der beiden
Parallelführungen
in den Führungsbohrungen
an dem Halter von dem in seiner axialen Endstellung festgehaltenen
Kerneinsatz in Auswurfrichtung abgezogen werden kann.
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Eine besonders materialschonende
Funktionsweise wird auch erreicht, wenn der Kerneinsatz in Auswurfrichtung
des Spritzgussteils druckbeaufschlagt ist. Dabei sind die Parallelführungen
des Kerneinsatzes als Führungsstangen
mit endseitigen Anschlagköpfen
ausgebildet und in den parallelen Führungsbohrungen an dem Halter
durch Druckfedern beaufschlagt. Durch die von der Unterseite auf
den Zerfallkern einwirkenden Druckfedern ist ein leichtes Mitziehen
des Kerneinsatzes bei der Entformung des Spritzgussteils sichergestellt.
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Auch wird die Fertigungsqualität maßgeblich dadurch
verbessert, dass jeder der beiden Schieber in Auswurfrichtung des
Spritzgussteils in einem axialen Abstand von dem Ringwulst eine
parallel zu diesem radial weiter nach außen hervorstehende Haltenase
aufweist, die eine radiale Vertiefung an dem Spritzgussteil formt
und eine solche radiale Länge hat,
dass sie beim Öffnen
des Spritzgießwerkzeuges und
der radialen Einwärtsbewegung
der beiden Schieber aus der Vertiefung erst dann freikommt, wenn
die Ringwülste
der beiden Schieber bereits vollständig in radialer Richtung aus
den beiden Ringnuten an dem Spritzgussteil nach innen entformt sind.
Die Haltenasen an den Schiebern verhindern insbesondere bei starkem
Schwund eine Beschädigung
der Nut an dem Spritzgussteil. Die Haltenasen weisen vorteilhafterweise
eine zu dem Ringwulst hin abgerundete oder gebrochene Kante auf,
und die beiden Schieber sind in radialen T-Nuten an der Stirnseite
des Kerneinsatzes längsverschiebbar
geführt.
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Der gesamte Kerneinsatz mit den beiden Schiebern,
den Schrägführungen
und dem Halter ist als Baueinheit komplett vorgefertigt und vormontiert und
kann daher mit wenig Aufwand ausgewechselt werden.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen
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1 einen
Teilschnitt durch ein geschlossenes Spritzgießwerkzeug mit Zerfallkern zum
Herstellen von Spritzgussteilen aus Kunststoff mit einer Hinterschneidung,
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2 einen
Teilschnitt gemäß Schnittlinie
II – II
von 1 mit dem Zerfallkern
ebenfalls in der geschlossenen Stellung,
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3 einen
gegenüber 1 und 2 vergrößerten Ausschnitt III von 1 im Bereich der beiden radial
beweglichen Schieber für
die Hinterschneidung an dem Spritzgussteil,
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4 einen
Teilschnitt durch die Außenbacken
und den stationären
Teil des Spritzgießwerkzeuges
entsprechend 1 in der
geöffneten
Stellung,
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5 einen
Teilschnitt durch das Spritzgießwerkzeug
mit dem Zerfallkern in einer Zwischenstellung zu Beginn des Auswerfens
des Spritzgussteils nach einem Öffnungsweg
von wenigen Millimetern,
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6 einen
senkrechten Schnitt durch das Spritzgießwerkzeug gemäß Schnittlinie
VI – VI
von 5,
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7 einen
vergrößerten Ausschnitt
VII von 5 im Bereich
der beiden Schieber für
die Hinterschneidung des Spritzgussteils,
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8 einen
Teilschnitt durch das Spritzgießwerkzeug
mit dem Zerfallkern, nachdem der Zerfallkern seine Endstellung gegenüber der
Auswerferseite erreicht hat und die beiden Schieber vollständig aus
den Hinterschneidungen an dem Spritzgussteil freigekommen sind,
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9 einen
senkrechten Schnitt gemäß Schnittlinie
IX – IX
von 8,
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10 einen
vergrößerten Ausschnitt
X von 8 im Bereich des
Zerfallkerns,
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11 einen
Teilschnitt durch das Spritzgießwerkzeug
beim Abziehen des Spritzgussteils von dem Zerfallkern, wobei auch
die beiden Haltenasen aus den Vertiefungen an dem Spritzgussteil
vollständig
freigekommen sind,
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12 einen
senkrechten Schnitt gemäß Schnittlinie
XII – XII
von 11,
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13 einen
vergrößerten Ausschnitt
XIII von 11,
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14 einen
Teilschnitt durch das Spritzgießwerkzeug
mit vollständig
abgezogenem Spritzgussteil und
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15 einen
zugehörigen
Schnitt gemäß Schnittlinie
XV – XV
von 14.
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Das Spritzgießwerkzeug 1 dient
zum Herstellen von Spritzgussteilen 2 mit Hinterschnitten
insbesondere aus duroplastischen Kunststoffen. Es besteht in seiner
bevorzugten Ausführungsform
aus zwei einen Werkzeughohlraum bildenden gegeneinander beweglichen
Formhälften 3, 4 und
einem konturgebenden Kerneinsatz 5 zur Ausbildung einer
engen rohrförmigen Öffnung 6 mit
einer innenliegenden Ringnut 7 (14 und 15)
an dem Spritzgussteil 2. Der Hinterschnitt oder die Ringnut 7 kann
beispielsweise zum Anbringen von Einbauteilen, die mit dem Spritzgussteil 2 verbunden
werden sollen, wie zum Beispiel Zylinderschlösser für den Zündschalter von Kraftfahrzeugen,
mit Sicherungsringen befestigte Lagerschalen und ähnliche
Einbauteile, dienen.
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Das Spritzgießwerkzeug 1 zeichnet
sich, wie in der Zeichnung im einzelnen zu erkennen ist, dadurch
aus, dass der Kerneinsatz 5 als Zerfallkern mit vorzugsweise
zwei in der Öffnung 6 an
dem herzustellenden Spritzgussteil 2 einander spiegelbildlich gegenüberliegenden
konturierten Schiebern 8, 9 ausgebildet ist, die
beide an dem Kerneinsatz 5 radial zu der Öffnung 6 auseinander-
und zusammenbewegbar geführt
sind. Jeder der beiden Schieber 8, 9 weist eine
in Auswurfrichtung 10 des Spritzgussteils 2 gegen
die Längsachse 11 der Öffnung 6 geneigte Bohrung 12, 13 auf,
mit der der betreffende Schieber 8, 9 auf einer
von zwei in Auswurfrichtung 10 etwa V-förmig gegeneinander geneigten
Schrägführungen 14, 15 geführt ist.
Die beiden Schrägführungen 14, 15 für die Schieber 8, 9 bestehen
aus Schrägbolzen,
die mit einem Halter 16 an der beweglichen Formhälfte 4 fest
verstiftet sind.
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Die Schrägbolzen 14, 15 durchdringen
die Bohrungen 12, 13 an den beiden Schiebern 8, 9 und ragen
mit ihren freien oberen Enden 17, 18 in einander
spiegelbildlich gegenüberliegende
parallele Aussparungen 19, 20 an dem Kerneinsatz 5 hinein.
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Der Kerneinsatz 5 hat an
seiner Unterseite vorzugsweise zwei Parallelführungen 21, 22,
mit denen er an dem Halter 16 in zwei beiderseits der Längsachse 11 der Öffnung 6 an
dem Spritzgussteil 2 um einen Winkel von 90° gegenüber den
beiden Schrägbolzen 14, 15 versetzten
parallelen Führungsbohrungen 23, 24 anschlagbegrenzt
längsverschiebbar
geführt
ist.
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Wie insbesondere in 1 und 3 im
einzelnen zu erkennen ist, hat der Halter 16 an seiner Stirnseite
zwischen den beiden Schrägbolzen 14, 15 einen
Aufsatz 25 mit zwei trapezförmig gegeneinander geneigten
Schrägflächen 26, 27,
an denen die beiden Schieber 8, 9 in der Schließstellung
des Spritzgießwerkzeuges 1 von 1 bis 3 mit zwei entsprechend geneigten Schrägen 28, 29 zur Anlage
kommen, so dass der Aufsatz 25 den Formhohlraum zwischen
den beiden Schiebern 8, 9 ausfüllt und den Spritzdruck der
Schieber aufnimmt. Der Aufsatz 25 hat außerdem eine
solche Länge,
dass er mit seinen beiden Enden Unterbrechungen 30 des Hinterschnittes
oder der Ringnut 7 an dem unteren Ende der Öffnung 6 an
dem herzustellenden Spritzgussteil 2 bildet (s. 14).
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Jeder der beiden Schieber 8, 9 hat
einen quer zur Längsachse 11 der Öffnung 6 an
dem Spritzgussteil 2 radial nach außen hervorspringenden Ringwulst 31, 32,
dessen radiale Dicke entsprechend der Neigung der beiden Schrägbolzen 14, 15 und
der radialen Einwärtsbewegung
der beiden Schieber so bemessen ist, dass der Ringwulst 31, 32 beim Öffnen des
Spritzgießwerkzeuges 1 nach
einem bestimmten Hub aus der Ringnut 7 an dem Spritzgussteil 2 freikommt
und das Spritzgussteil nach Erreichen des Endanschlages 33 der
beiden Parallelführungen 21, 22 in
den Führungsbohrungen 23, 24 an
dem Halter 16 von dem in seiner axialen Endstellung festgehaltenen
Kerneinsatz 5 in Auswurfrichtung 10, wie in 14 und 15 gezeigt, abgezogen werden kann.
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Um das fertige Spritzgussteil 2 möglichst
materialschonend in die Auswurfstellung zu bringen, ist es besonders
vorteilhaft, wenn der Zerfallkern 5 in Auswurfrichtung
des Spritzgussteils 2 druckbeaufschlagt ist. Hierfür sind die
Parallelführungen 21, 22 des
Zerfallkerns 5 als Passschrauben mit endseitigen Anschlagköpfen ausgebildet
und in den parallelen Führungsbohrungen 23, 24 an
dem Halter 16 durch Druckfedern 34, 35 beaufschlagt.
Die beiden Passschrauben 21, 22 sind von unten
in den Zerfallkern 5 eingeschraubt. Sie dienen gleichzeitig
als axiale Führung
und als Wegbegrenzung für
den Kern. Sie sind axial leicht beweglich und leichtgängig im Halter 16 geführt.
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Jeder der beiden Schieber 8, 9 hat
außerdem
in einem geringen axialen Abstand von wenigen Millimetern von dem
Ringwulst 31, 32 eine parallel zu diesem radial
weiter nach außen
hervorstehende Haltenase 36, 37, die eine radiale
Vertiefung 38, 39 an dem Spritzgussteil 2 formt
und eine solche radiale Länge
hat, dass sie beim Öffnen
des Spritzgießwerkzeuges 1 und
der radialen Einwärtsbewegung
der beiden Schieber 8, 9 aus der Vertiefung 38, 39 (8 bis 13) erst dann freikommt, wenn die Ringwülste 31, 32 der
beiden Schieber bereits vollständig
in radialer Richtung aus den beiden Hinterschnitten oder Ringnuten 7 an
dem Spritzgussteil 2 nach innen entformt sind. Die beiden
Haltenasen 36, 37 dienen zum vorübergehenden
Festhalten des rohrförmigen Spritzgussteiles 2 beim
Entformen, da das Kunststoffteil beim Abkühlen in der Form einen starken Schwund
in axialer Richtung erfährt,
der zu einer Beschädigung
der beiden Hinterschnitte oder Ringnuten 7 führen könnte.
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Die beiden Druckfedern 34, 35 üben einen permanenten
Druck auf die Passschrauben 21, 22 in axialer
Richtung und somit auf den Kerneinsatz 5 aus. Dies dient
dazu, die Flächenpressung
an der auswerferseitigen Fläche
der Hinterschnitte oder der Ringnut 7 und der beiden Haltenasen 36, 37 weitestgehend
zu reduzieren.
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Damit die Haltenasen 36, 37 beim
Entformen des Spritzgussteils 2 möglichst glatt und ohne Beschädigung aus
den Vertiefungen 38, 39 an dem Spritzgussteil
freikommen, haben die Haltenasen an den beiden Schiebern 8, 9 eine
zu dem Ringwulst 31, 32 hin abgerundete oder gebrochene
Kante (10 und 13). Beide Schieber 8, 9 sind
außerdem
in radialen T-Nuten, die in der Zeichnung nicht gezeigt sind, an
der Stirnseite des Kerneinsatzes 5 längsverschiebbar geführt.
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Das gezeigte Spritzgießwerkzeug 1 arbeitet wie
folgt: Nach dem Spritzvorgang fahren die beiden Formhälften 3 und 4 an
der Auswerfer- und
der Düsenseite
auf, und das fertiggestellte Spritzgussteil 2 wird in axialer
Richtung mittels Rundauswerfer ausgeworfen. Dabei wird der Zerfallkern 5 mit
den beiden Schiebern 8, 9 durch den Hinterschnitt
der beiden Haltenasen 36, 37 und mit Unterstützung durch
die beiden Druckfedern 34, 35 in die Auswurtstellung
von 14 und 15 teilweise mitgezogen und
zum Teil gedrückt.
Durch das Mitziehen des Zerfallkerns 5 gibt der Halter 16 den
Hohlraum an den Innenseiten der beiden Schieber 8, 9 frei.
Die Schrägbolzen 14, 15, die
in dem feststehenden Halter 16 montiert sind, bewegen nun
in einem festgelegten Verhältnis
die beiden Schieber 8, 9 radial aufeinander zu
und bewirken, dass je nach der Länge
des mitgezogenen Weges zuerst die Hinterschnitte oder Ringnuten 7 freigegeben
werden und erst anschließend
die Haltenasen 36, 37 aus den Vertiefungen 38, 39 an
dem Spritzgussteil 2 freikommen. Nachdem die Hinterschnitte oder
Ringnuten 7 freigegeben sind, greifen die Haltenasen 36, 37,
wie in 5 bis 7 zu erkennen ist, immer
noch auf einer bestimmten Fläche
in den beiden Vertiefungen 38, 39 in das Spritzgussteil 2 ein
und halten dieses in Position. Nach dem Weiterfahren des Zerfallkerns 5 gemäß 8 bis 10 fahren die Haltenasen 36, 37 ebenfalls
aus dem Spritzgussteil 2, wobei die Abrundung an der unteren
Außenkante der
Haltenase sicherstellt, dass die Haltenase 36, 37 über die
Kante an der Vertiefung 38, 39 in dem Spritzgussteil 2 hinwegrutscht
und diese Kante somit nicht beschädigt wird.
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Nach einem festgelegten Weg, der
gemäß 8 bis 10 mindestens so lang ist, dass die beiden Schieber 8, 9 mit
ihren Haltenasen 36, 37 von dem Spritzgussteil 2 vollständig frei
sind, verhindern die beiden Passschrauben 21, 22 ein
weiteres Mitziehen des Zertallkerns 5 und der beiden Schieber 8, 9 mit dem
fertigen Spritzgussteil. Das Spritzgussteil 2 setzt seine
Auswurfbewegung gemäß 11 bis 13 weiter fort und wird jetzt von dem
Zerfallkern 5 abgestreift. Nach dem Auswurf des Spritzgussteiles 2 gemäß 14 und 15 werden die Auswerfer- und die Düsenseite
des Spritzgießwerkzeuges 1 wieder
zusammengefahren. Dabei drückt
der Einsatz 40 an der Düsenseite
den Zerfallkern 5 mit den beiden Schiebern 8, 9 wieder
in seine Spritzposition von 1 bis 3 für einen erneuten Einspritzvorgang
zurück.
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In dieser Stellung wird der Zerfallkern 5 zusätzlich über einen
Konus 41 am unteren stirnseitigen Ende des Einsatzes 40 zentriert,
der in eine entsprechende konusförmige
Vertiefung 42 an dem Zerfallkern eingreift. Außer der
verbesserten Fixierung des Zerfallkerns 5 wird durch den
Konus 41 eine größere Kühlfläche zwischen
dem Einsatz 40 und dem Zerfallkern 5 und damit
auch eine bessere Kühlung des
Zerfallkerns erreicht.
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Bei der vorstehend beschriebenen
bevorzugten Ausführungsform
wurde das Spritzgießwerkzeug
mit zwei einander spiegelbildlich gegenüberliegenden Formhälften dargestellt.
Ebenso ist es aber auch möglich,
den Zerfallkern mit nur einem einzelnen Schieber auszubilden, wenn
der herzustellende Hinterschnitt 7 sich nur über einen
Teil der Öffnung 6 an
dem Spritzgussteil 2 erstreckt.
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- 1
- Spritzgießwerkzeug
- 2
- Spritzgussteil
- 3
- Formhälfte
- 4
- Formhälfte
- 5
- Kerneinsatz,
Zerfallkern
- 6
- rohrförmige Öffnung
- 7
- innenliegender
Hinterschnitt oder Ringnut
- 8
- Schieber
- 9
- Schieber
- 10
- Auswurfrichtung
- 11
- Längsachse
- 12
- Bohrung
- 13
- Bohrung
- 14
- Schrägbolzen,
Schrägführung
- 15
- Schrägbolzen,
Schrägführung
- 16
- Halter
- 17
- freies
Ende des Schrägbolzens
- 18
- freies
Ende des Schrägbolzens
- 19
- Aussparung
- 20
- Aussparung
- 21
- Parallelführung, Passschraube
- 22
- Parallelführung, Passschraube
- 23
- Führungsbohrung
- 24
- Führungsbohrung
- 25
- Aufsatz
- 26
- Schrägfläche
- 27
- Schrägfläche
- 28
- Schräge
- 29
- Schräge
- 30
- Unterbrechung
- 31
- Ringwulst
- 32
- Ringwulst
- 33
- Endanschlag
- 34
- Druckfeder
- 35
- Druckfeder
- 36
- Haltenase
- 37
- Haltenase
- 38
- radiale
Vertiefung
- 39
- radiale
Vertiefung
- 40
- Einsatz
an der Düsenseite
- 41
- Konus
- 42
- Vertiefung